8. Feber 1924.

Nenn Skifahrer vermißt. Nach einer weldung, Witlichkeit handelt es sich im ersteren Falle unt des Salzburger Volksblattes" werden im Ge- fünf schöne Ungarinnen, im letzteren Falle um biete des Sundssteines im Pinzgau   fünf Sti- drei weniger hübsche Mädchen. fahrer aus Zell   am See und vier aus Salz- Mit dem Mädchenhandel verwandt ist auch Burg vermißt Die Touristen hätten programm das Treiben, der sogenannten gemäß am Dienstag zurüdlehren sollen. Nachfor­schungen sind eingeleitet.

Kleine Chronit.

Sette 5.

lung befindliche Regierungsvorlage über die Ein­führung der Sozialversicherung bedeutet in dieser Hinsicht eine Enttäuschung.

Die Kraft des Willens zum Leben. Ein ergreifen. Die Leistungen der Sozialversicherung blei­des Beispiel für die Willenskraft des Menschen, dem ben leider hinter den Leistungen nach dem Bru Impresarien für Tingel- Tange! Tod zu widerstehen, bot ein Rranter in einem Lon- derladengefehe vom 11. Juli 1922, Nr. 242, Sig. Wetterübersicht vom 7. Feber. Durch die von und ähnliche Anstalten. Diese Leute werben boner Hospital, der vor mehr als sechs Wochen dort, d. G. u. V. zurüd, die Organisation der Sozial­Norden heranrüdende Kältewelle und infolge der junge und hübsche Mädchen an, um nut ihnen mit einem unheilbaren Leiden behaftet, schon faft versicherung gewährt so gut wie teine Autonomie, teilweisen Ausheiterung in der Nacht sind in unseren das In- und Ausland zu bereisen, nachdem sie sterbend eingeliefert wurde. Eine Operation erschien welche den Bergarbeitern gesetzlich gesichert ist. Gegenden zumeist Fröfte eingetreten. Donnerstag ihnen binnen weniger Wochen ein paar Tanz- höchstens noch eine Woche zum Leben. Alls man ihm daher zur Kenntnis. daß unter den gegebenen aussichtslos, und die Aerzte gaben dem Patienten Die foalierten Bergarbeiterverbände nehmen früh sanken die Temperaturen in Mittelböhmen   auf schritte und einige Lieder eingeübt haben. Die fagte, daß er bald sterben müsse, drückte er das leb. Verhältnissen das Zusammenlegen der Bergarbei. -2 Grad Celsius, in den böhmischen Randgebieten künstlerischen Leiſtungen sind oft gleich Null; hafte Berlangen aus, noch einmal feinen jüngsten terversicherung mit der allgemeinen Sozi- ver­wtf-5 Grad Celsius. Die bei stürmischem Winde es fommt bei diesen Tanzensembles, Damen   Sohn zu sehen, der nach Australien   ausgewandert ficheng unmöglich ist und die berufsgenossent vm Mittwoch vormittags verursachten Niederschäge, lapelien usw. lediglich auf hübsches Aussehen war. Es wurde ein Telegramm an den Gohn abge bleibt. Die Borgarbeiterverbände halten jedoch an pvelche stellenweise von Gewittern begleitet waren, und ungeniertes Benehmen den Herren gegen fandt, und mit dem Kabel kam die Antwort, daß er der Forderung fest, daß das gegenseitige Verhält schaftliche Versicherung der Bergarbeiter aufrecht ergaben nur einere Wassermengen( Prag   2 Milli über an. Eins aber müssen alle Mädchen ver­meter). Wahrscheinliches Wetter von stehen: ordentlich zu trinken und mit den er­ordentlich zu trinken und mit den erich sofort auf den Weg gemacht habe. Der Tottvanke nis zwischen der Bruderladenversicherung und der Heute: Andauern des veränderlichen Witterungsschienenen Savalieren in dem Extrazimmer sich ließ sich eine Karte ans Bett bringen, auf der er allgemeinen So- ialversicherung derart zu regeln zu unterhalten. Wehe denen, die sich hiervon aus den Weg verfolgte, den fein Junge zurücklegte. Jeden ist, daß die Gleichberechtigung beider Versiche schließen wollten, schlechte Behandlung und Tag beobachtete er die Station, die er gerade erreicht rungsinstitutionen gewahrt, die besonderen Er Schläge von seiten des Impresarios würde die haben konnte und blickte sehnsüchtig nach diesem rungenschaften der Vergarbeiter und die volle Folge sein, denn hierin verstehen diese Herren, Punkt der Karte. Ein Lächeln ging über seine Züge, Freizügigkeit berücksichtigt und den Bruderladen die mit dem Wirt des Lokals unter einer Decke wenn er feststellte, daß die Strecke immer fürzer rentnern unter den gleichen Bedingungen wie den wurde. So verging Woche um Woche. Der steden und Prozente von dem getrunkenen Cham   Stranke schien nur noch in diesem einen Gedanken zu sicherung, der Staatszuschuß gewährt wird. Aus Woche. Der Rentnern, nach dem Geseve, über die Sozialver pagner erhalten, feinen Spaß. Neberaus schwer, leben, und die Aerzte erklärten, daß allein fein starker der Regierungsvorlage über die Sozialversiche Aus den Erinnerungen des Kriminaloft ganz unmöglich ist es, an diesen geradezu fern- rung, Tommissars v. Trescow, diee dieser unter skandalösen Zuständen etwas zu ändern, denn die Wille, den Sohn noch einmal zu fehen, den Tod fern rung, find alle Bestimmungen zu entfernen, welche dem Bon Fürsten und anderen Sterblichen" Mädchen stehen derartig unter der Gewalt ihrer halte. An dem Tage, an dem der Dampfer in die angeführte Regelung des Verhältnisses wi bei Fontane   u. Co. in Berlin   demnächst er Peiniger und sind so eingeschüchtert, daß sie nur Southampton   anlegte, erwachten feine Lebensgeisterschen der Bruderladenversicherung und der allge scheinen läßt, veröffentlichen wir auszugs in den seltensten Fällen dazu zu bringen sind, vor zu einer erstaunlichen Frische, und als der sehnlich meinen Sozialversicherung hindern könnten. weise ein Kapitel, das eine der übelſten Polizei oder Gericht eine wahrheitsgetreue Aus- Erwartete in feinen Armen lag, da bot der Vater das Schattenseiten der menschlichen Gesellschaft fage zu machen. Bild wunschlosen Glüdes. Eine Stunde nach dem behandelt. Die übrigen Teile des Buches sind insbesondere in politischer Hinsicht Wiedersehen verschieb er still und friedlich. recht belanglos.

charakters.

Vom internationalen Mädchenhandel.

Da bei den gegebenen Verhältnissen die Auf­rechterhaltung der berufsgenossenschaftlichen Ver­ficherung der Bergarbeiter notvendig ist, fordern die foalierten Bergarbeiterverbände das Inkraft treten des Gesetzes vom 11. Juli 1922, Nr. 242, Sig. d. G. u. V., spätestens mit dem Beginne des zweiten Halbjahres 1924.

auch das Verschicken der Mädchen von Eine weitere Abart des Mädchenhandeis ist Entvölkerung der Norbice. Eine Volkszählung öffentlichen Haus in ein anderes. Man kann hier der Fische im Meer ist ein schwieriges Unternehmen, Unter Mädchenhandel versteht man das An allerdings von einem eigentlichen Handel nicht das aber feit einiger Zeit von den Fischereifadwer werben und Verhandeln von weiblichen Per sprechen, denn die Verschickung der Mädchen ge- ständigen Englands in dent weiten Gebiet der Dog sonen zu unsittlichen Zweden. Es ist ein interschicht mit deren Wissen und meistens auch mit gerbank auf einer Strede von 400 Kilometern nationales Verbrechen, a traite des Blanches" deren Einwilligung. Es handelt sich hier nicht von Nordosten nach Südwesten und von 250 stilo- Die Agrarier und die Krankenkassen. genannt, das man bei allen Völkern findet und um unerfahrene und unverdorbene Mädchen, metern von Norden nach Süden ausgeführt wird. so alt ist wie die Völker selbst. Natürlich haben sondern um solche, die oft schon jahrelang dieses Etwa eine Woche lang werden mehrere hundert die Landerbeiter sind die Agrarier. Die Rollefio Die stärksten Feinde jeder Sozialpolitik für sich die Bedingungen und Voraussetzungen ge- Leben führen. Vom moralischen Standpunkt Proben von dem Material des Meeresgrundes ge­ändert unter denen er jetzt stattfindet, und er aus ist diese Art Sandel natürlich ebenso vernommen, und dieses Material wird dann der ein- verträge, die sie mit den Organisationen der vollzieht sich heute in den Formen, die den Verwerflich wie der Mädchenhandel im eigentlichen gehendsten Sortierung und Zählung unterworfen. Landarbeiter abschließen müssen, find in ihren fehrsverhältnissen und den gesellschaftlichen Zu Sinne. Frühere solche Volkszählungen" zeigten, daß auf Augen ein unberechtigter Eingriff in ihre ange­ständen angepaßt sind, unter denen wir jetzt Ueber die Nützlichkeit oder Schädlichkeit von einem Gebiet von etwa 1200 Quadratkilometern der maßten Rechte. Von der Ausdehnung der Unfall leben. Bordellen, öffentlichen Häusern, Freudenhäusern, Bank fich eine gewaltige Menge eines fleinen Weiz  - versicherung, der Gewerbeinspektion, der Ge Opfer des Mädchenhandels maison de tolerance, wie sie auch genannt werden, fisches fand, der Spirula juptruncata" genannt werbegerichtsbarkeit auf die Land- und Forst­ist schon viel gestritten worden, und sowohl wird. Dieser Fisch ist die Hauptnahrung der arbeiter wollen sie nichts wissen. Da sie die Aus­find jene Frauen und Mädchen, die infolge ihrer Aerzte wie auch Geistliche, Politiker und Ver- Scholen und Schellfische. Die ganze Be- dehnung der Krankenversicherung auf die Land­chlechten wirtschaftlichen Lage und ihrer gewaltungsbeamte baben in dieser heillen An- völkerung der Doggerbank wurde auf 4 680.000 mitarbeiter nicht verhindern konnten, haben sie es ringen Bildung geneigt find, fich verkaufen zu gelegenheit das Wort ergriffen. In den letzten lionen Junge und 560.000 Millionen Erwachsene ge- wenigstens durchgesetzt, daß in einer Reihe vont lassen. Sehen wir uns die Insassen der Bor Jahrzehnten ist wohl die Mehrzahl derer, die sich schäßt. Das Gesamtgewicht der jungen und ausge- Bezirken eigene landwirtschaftliche Staffen errich delle näher an, so finden wir, daß sie fast alle mit dieser schwierigen Materie befaßt haben, zu wachsenen Spirulae betrug nach diesen Angaben tet werden. Wenn sie schon die Staffen nicht unt den unbemittelten und wenig gebildeten Ge- der Ansicht gelommen, daß der Schaden diefer 19.000 Tonnen. 15.000 Tonnen davon waren Jung bringen können, dann sollen diese wenigstens un fellschaftsklassen angehören. Mädchen aus sozial Institute größer ist als der angebliche Nußen, fische. Die Teyten Beobachtungen haben nun er- ter ihren Einfluß kommen. Wie aber solche R höher stehenden Familien bilden die Ausnahme. den sie gewähren, daß sie sich überlebt haben geben, daß an den Stellen, an denen der Fisch früher fen ausschauen, die von den Agrariern beherrscht Länder, in denen gesunde Wirtschaftsverhält und für die heutige Zeit nicht mehr passen. so zahlreich war, jetzt nur noch wenige Spirulae zu werden, fann man sich denken. Die Leistungent nisse walten, sind an dem schmachvollen Mädchen­finden sind, und Avar alles ausgewachsene Tiere. Der Staffen an die Mitglieder werden herabge handel verhältnismäßig wenig beteiligt, Länder Die Insassen der Bordelle. Es gibt feine neue Aufzucht. Es fehlt also für die drückt, damit die Arbeitgeber Beiträge ersparen. Dagegen mit fümmerlicher wirtschaftlicher Ent- gehören fast alle den unbemittelten und wenig Schollen und Schellfische eine Nahrung von 15.000 An Medikamenten wird gespart, spezialärztliche wicklung und schlechten Schulverhältnissen sind gebildeten Gesellschaften an. Diese Mädchen apunen, und es ist daher mit einer Entvölkerung Behandlung wird verweigert, ja jogar Aerzte die Orte, wo die Mädchenhändler mit Vorliebe geraten in furzer Zeit in eine völlige Abhängig dieses Teiles der Nordsee   zu rechnen. werden beeinflußt, damit sie die trauten Arbeiter ihre Opfer suchen und auch finden. Leider haben feit von den Bordellwirten; diese nüßen sie in arbeitsfähig erklären. Ein Beweis hiefür ist ein sich auch in Deutschland   seit dem unglücklichen der schamlosesten Weise aus und machen sie wirt­Schreiben, das unlängst der Gauverband Mäh Seviege diese Verhältnisse sehr zum fchlechteren schaftlich von sich abhängig: Bargeld bekommen risch Schönberg der Organisation der deutschen  geändert, und infolge der schlechien Verhältnisse sie fast nie in die hand. Alle Einnahmen, mögen Leadwirte Mährens sad der tschechische Wirt­treiben die Mädchenhändler auch in Deutschland  schaftsverein für denserven Bejiri an feine Mit­ihre Geschäfte mit gutem Erfolge. Eine Beise­glieder gesandt hat. Darin heißt es unter anderem: rung dieser Verhältnisse läßt sich nur erwarten von einer unermüdlichen Aufklärungs rbeit und von der Herstellung einer besseren Gelegenheit für Fraueneriverb.

Die Mädchenhändler

Voltswirtschaft.

Gegen die Lehrlingsausbeutung.

sie auch noch so hoch sein, werden für Essen und Trinken, Wohnung und besonders für die Garde­robe berechnet, und zwar so, daß die Mädchen immer in der Schuld ihrer Wirte bleiben. Im In der letzten Zeit ist die Ausbeutung der Anfang versuchen zwar Mädchen, die zum ersten Lehrlinge und Lehrmädchen ins unermeßliche ge­mal ein solches Haus bewohnen, sich aufzulehnen; ftiegen. Diese Tatsache veranlaßte die deutsche die Wirtinnen wissen aber jeden eigenen Willen und die tschechische sozialistische Jugendorgani sehr schnell zu unterdrücken, und hierbei werden gehen, um ihre Zwecke zu erreichen, gewissenlos fie merkwürdigerweise von den älteren Bordell Deputation zu entfenden. Die Deputation, an Bordellation, im Ministerium für soziale Fürsorge eine vor. Der Gewinn, den sie aus ihrem Geschäft insafsinnen unterstützt. Ist ein Mädchen aber erst der für den Sozialistischen Jugendverband Paul ziehen, ist ein so reicher und ein in verhältnis einmal ein paar Monate in solchem Sause, sound Stoutajan und für die tschechische Ju­mäßig furzer Zeit ohne große Mühen erior hört jeder eigene Wille auf, das Interesse an gendewenisation Paner urs( örner teil­bener, daß sie keine Geldmittel scheuen, um ans Vorgängen der Außenwelt erlischt, und Ziel zu gelangen. Weite Reisen, nobles Auf- dreht sich bei den unglücklichen, vertierten Ge nahmen, sprach am 7. d. beim Minister Sabr­man vor und unterbreitete u einem ausführ­treten, reiche Gefchente und Trinkgelder spielen schöpfen nur darum, sich im Hause eine an- lichen Memorandum die Beschwerden und For­bei diesem Geschäft eine Hauptrolle; die Aus- gesehene Stellung zu verschaffen, die buntesten derungen der arbeitenden Jugend. gaben werden durch den Gewinn reichlich wieder Stleider zu tragen und sich mit wertlofem, und nister nahm die Erklärungen der Bertreter der gutgemacht. Mit Borliebe bedient sich der Mäd- auffallendem Schmuck, der natürlich auch von Jugendverbände zur Kenntnis und versprach, die chenhändler bei seinem Geschäft der Inserate in dem Bordellwirt bezogen wird, zu behängen. Die den großen Zeitungen. Er studiert den Annoncen Einnahmen für Stleider, Wäsche und Schmuck find suständigen Stellen anzuweijen, auf die Emha! fung der gesetzlichen Schutzbestimmungen für die teil und sendet an die Mädchen, die sich als Sell für den Wirt oder die Wirtin ganz ungeheuer, ehrlinge zu dringen. Sierauf sprach die Tepu­nerinnen, Büfettfräulein, Verkäuferin usw. an da diese die Preise sestießen und es dabei genau tation nody beint Zentralgewerbeinspektor Ing. bieten, Offerten mit den glänzendsten Verspre- verstehen, die Mädchen durch bereiwilliges Pokorný vor, der erklärte, die Gewerbeinspek­chungen. Denn tritt entweder er selbst oder eine Streditgeben in neute Schulden zu stürzen. seiner Agentinnen an die Opfer persönlich heran, t- rate zu beauftragen, sich mehr um die wirtschaft­liche Lage der Lehrlinge zu fümmern. und unter tausend Versprechungen werden diese für eine brillante Stellung im Auslande an­geworben. Oft setzen die Mädchenhändler auch selbst Inserate in die Zeitungen, in denen sie gute Stellungen im Auslande versprechen. Ja, sie scheuen auch nicht zurück, wenn es sich um ein besonders hübsches Mädchen handelt, ihm den Hof zu machen, sich mit ihm zu verloben und es fogar zu heiraten.

Die Dirnen werden von den Bordell- In­habern ausgesaugt, von Ort zu Ort und von Land zu Land verkauft.

Wie ist Mädchenhandel zu bekämpfen?

Da er ein internationales Verbrechen ist, das vor den Landesgrenzen nicht Halt macht, so genügen auch die Landesgesetze nicht zu seiner er folgreichen Bekämpfung. Dies zuerst eingesehen zu haben, ist das unbestreitbare Verdienst eines privaten Vereins, der in London   gegründet wor den ist und sich den Kampf gegen den Mädchen­handel zu seiner Aufgabe gemacht hat. England ging die Bewegung aus, und in den verschiedenen europäischen   Ländern wurden Komitees und Vereine zu dem gleichen Zwed gegründet. die mit dem Londoner Zentralfomitee in enger Verbindung blieben.

das wichtige

Die Bergarbeiter und die Sozial­versicherung.

Die foalierten Bergarbeiterverbände haben in ihrer Sizung vom 5. Feber 1924 unter anderem auch über die Stellung der Bruderladen zur So zialversicherungsvorlage beraten und nachstehen­den Beschluß gefaßt:

Nachdem nun aber die Herren Aerzte die einzigen sind, die eine ungerechtfertigte Aus­beutung der Krankentassen durch arbeitsschene Elemente verhindern können, und nachdem euch die Herrent Aerzte ein ganz hervorragen des Interesse am Woiterbestande der Kranken­fosse haben, so hoffen wir, daß auch Sie uns, sehr geehrter Herr Doktor, in unserem Be streben, ein wahrhaft soziales und dabei auch; lebensfähiges Unternehmen zu schaffen, in jeder Beziehung wirksam unterstügen werden. Sollte es aber auch in Zukunft in einzelnen Fällen den gegenwärtig von unseren Arbeit­nehmern in Anspruch genommenen Herren Aerzten nicht immer möglich sein, wischen sol­chen Stranken, die dabei arbeitsfähig, und sol chen, die es nicht sind, rein fachlich zu unter scheiden, so werden wir nicht davor zurück­jdyreden, unsere Einflüsse dahin geltend ju machen, daß einige junge, eristenzlose Aerzic mit einem ausreichenden Existenzminimum als Rassenärzte angestellt werden, damit wir auf diese Weise unser Ziel früher erreichen.

Mit Recht bemerkt der Band and Forstarbeiter", der den betreffenden Brief im Wortlaut abdruckt, daß tschechische und deuts sche Agrarier rasch einig werden, wenn es gegen die Arbeiter geht. Das Schreiben stellt sich, wenn auch in heuchlerischer Form als eine ganz un­gehörige Beeinflussung der Aerzte dar. Der Arzt muß unter allen Umständen den Stranken als arbeitsfähig erklären, damit die Staffenbeiträge niedrig bleiben. Da die Agrarier Die foalierten Bergarbeiterverbände haben: adwirtschaftliche Stasse mit niedrigen Beiträger mit ihrer Gründung Schiffbruch erlitten und die aut 3. Mai 1922 ihrer Forderung nach rascher nicht bestehen fann, ja wenn sie bestehen wollte, Einführung der allgemeinen Sozialversicherung höhere Beiträge einheben müßte als die so sehr Ausdrud gegeben und dabei Bereinwilligkeit aus geschmähte Bezirksfrankenkasse, deshalb der Wink gesprochen. daß die Versicherung der Bergarbeiter mit dem Zaunpfahl an die Aerzte. Die Mitglie ( Bruderladen) unter der Vorauss: sung der vollen der sollten direkt um ihre Rechte, um ihre Kran Wahrung aller Errungenschaften der Bergarbeiter fenrenten bestohlen werden und die Aerzte sollert auf dem Gebiete der Versicherung unter Berück an diesem Diebstahl über Befehl des Gauverban sichtigung der besonderen Art des bergmännischen des Mähr. Schönberg   der deutschen   Landwirte Berufes in die allgemeine Sozialversicherung ein ganz hervorragend mitwirken. Und machen sie zufügen ist." das nicht, können sie das nicht mit ihrem Gewissent vereinbaren, so wird man an ihre Stelle eben junge, stellenlose Aerzte, die das machen werden, einstellen. Fürwahr, diefes Schreiben spricht Bände. Die Masse der Landarbeiter ersiehi dar aus, was sie zu erwarten hätte, wenn die agra rischen Bonzen so recht nach Herzensluſt ſchalten und walten könnten.

Der Mädchenhändler oder seine Agentinnen führen in der Regel auch ganze Koffer voll Kleider, Wäsche und billiger Schmucksachen mit fich, durch deren Hingabe sie die armen Opfer betören und verlocken. Haben sie mehrere Mädchen angeworben, so verschicken sie diese nicht etwa in Trupps, sondern möglichst einzeln oder zu zweien, nur begleitet und bewacht von einer weiblichen Vertrauensperson. Erst am Bestim Am 18. Mai 1904 wurde in Paris   von den mungsort oder kurz vorher tritt der Mädchen- verschiedenen Regierungen der europäischen   Län­händler persönlich in Aftion um die Mädchen in der ein Abkommen unterzeichnet, die verschiedenen Säuser abzuliefern und den Bestimmungen für die internationale Bekämpfung flingenden Lohn für seine Wübewaltung ein- des Mädchenhandels enthielt. zustreichen. In ihren Mitteilungen geschäftlicher Nach Artikel I des Abkommens hatten sich Natur bedienen die Mädchenhändler sich gewisser die vertragschließenden Staaten verpflichtet, eine Die foalierten Bergarbeiterverbände glauben Fachausdrücke. um ihr lichtscheues Treiben zu Behörde zu errichten, der es obliegen sollte, alle durch diesen Beschluß dazu beizutragen, daß die verbergen und sich der Verfolgung zu entziehen. Nachrichten über Anwerbung von Frauen und allgemeine Sozialversicherung wenigstens jene Sie sprechen in ihren Geschäftsbriefen von Mädchen zum Zwecke der Unzucht im Auslande Rechte, die den Bergarbeitern durch das Gesetz lebender Ware" und telegraphieren 3. 2. 5 an einer Stelle zu sammeln. Diese Behörde sollte vont 11.Juli 1922, Slg. d. G. u. V., Nr. 242, Faß Ungariein kommen in Belgrad   an" oder das Recht haben, mit den anderen gleichartigen in materieller und ideeller Beziehung festfest, ge­3 Sad Startoffeln lagern in Warna  ". In ausländischen Behörden unmittelbar zu verkehren. währt. Die in der parlamentarischen Verhand­