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Kommunistische Perfidie, Unfähigkeit und Niederlage.

Enthüllungen Sinowiews über die Blamage der K. B. D. insbesondere in Sachsen   und ihre lächerliche Niederlage.

Auf dem fürzlich in Moskau   abgehaltenen| weifen, wie auch aus folgenden weiteren Ausfüh Parteitage der Kommunistischen Partei rungen Sinowjews hervorgeht: Rußlands   hat der Vorsitzende des Exekutiv­Temitees der Mostauer Internationale, Sinow jew, eine große Rede über die Taktik der kommu nistischen Internationale gehalten, in der auch be­sonders die deutschen   Verhältnisse be­sprochen und insbesondere das Regierungs­experiment der Kommunisten in Sachsen   fritisiert wurden. Mit dankenswerter Offenheit hat Sinowjew   die hinterhältige Taktik dargelegt, mit der die Moskauer Zent trale und in ihrem Auftrage die Kommunistische Partei Deutschlands   im Sommer und Herbst des verflossenen Jahres vorgegangen ist. Ueber das

sächsische Experiment

äußerte sich Sinowjew   in seiner Rede folgender­maßen:

Ju Sachsen war eine Mehrheit der Sozial­demokraten und Kommunisten gegen das Bürger­tum auf parlamentarischer Grundlage vorhanden. Der rechte Flügel der deutschen   kommunistischen   Var­tei machte mehrere Male den Versuch, eine Verstän­digung mit der Sozialdemokratie herbeizuführen und auf legalem Wege eine Regierung auf parlamentarischer Grundlage zu bilden. Das Exekutivkomitee war steis dagegen. Als wir aber die Ereignisse so einschäßten, daß die Krise nur eine Frage weniger Wochen ist, da sagten wir: Jetzt ist der Moment gekommen, um unter bestimmten Bedingungen in die Regierung einzu­treten. Damit wir uns in Sachsen   einen Platz schaffen, von wo aus wir uns weiter entfalten und den Kampf um die Macht organisieren können. Das war, als General Müller ernannt wurde. Sinowjew   zicht eine Parellele mit Kronstadt  aus dem Jahre 1917 und fährt dann fort:

Wir glaubten, daß für die deutschen   Genossen auch ein solcher Augenblick gekommen sei. Sie werden in die Regierung eintreten, diesen General ignorieren, die Arbeiter zu dem zwed mobilisieren, um die Bereinigung mit den revolutionären Ar­beitern des ganzen übrigen Deutschlands   herzustel­len. Mit andern Worten:

Wir fahen den Eintritt in die sächsische Regierung als ein Manöver an,

um Fuß zu fassen und uns werter zu entwickeln. Wir nahmen an, daß die Frage unfres Eintritts in die sächsische Regierung praktisch nur unter der Bedingung aufgeworfen werden konnte, daß die Zeigner- Regierung bereit war, wirklich gegen das weiße Bayern  , gegen den Faschismus su tämpfen

und

In Juli fühlte die Zentrale der K. P. D. das Herannahen einer neuen Welle und erließ einen revolutionären Aufruf gegen die Faschisten. Die Zentrale erklärte namens der Partei, daß wir für jeden erschlagenen Arbeiter zehn Faschisten erschla gen werden. Wer die Geschichte der K. P. D. fennt, weiß, daß das der Anfang eines neuen Kapitels ist. Die Bewegung ging immer weiter. Die Par tei belam immer ehr Einfluß. Damals beschloß sie, den bekannten Antifaschistentag zu ore ganisieren. Das war ein außerordentliches Ereig nis. Die sozialdemokratischen Arbeiter waren auf unsrer Seite. Und alle schauten auf die K. P. D. als auf den Faktor, der den Faschismus aufs Haupt schlagen wird, bevor er endgültig sich ge­fräftigt hat. In diesem Augenblick begann in der Somintern( Rommunistischen Internationale) die erste Meinungsverschiedenheit. Bu charin und ich begrüßten als Mitglieder des Ere­futivkomitees den Antifaschistentag als den Anfang eines neuen Kapitels.

Radek warf uns vor, daß wir in eine Juli­schlächterei, in nene Niederlegen hineintreiben und die Ereignisse in Deutschland   leichtsinnig forcieren. Radek machte den Vorschlag, den Faschistentag auf­zuschieben.

bie schwere Erfahrung mit Sachsen  ,

9. Feber 1924.

sen zu schaffen. Statt dessen eine Geste" Böttchers,

fiber die Sinowiew, offenherzig über sich, die dertlärte, daß er das Miniſterium nicht ver.

übrigen Moskauer und die St. P. D., folgendes erzählt:

Die Dinge hatten sich dort ganz anders vollzogen, als wie wir sie vorgesehen hatten. In die Regierung traten drei Mitglieder der Zen­trale ein: Böttcher, Heckert und Brandler. Bra n d- Ier übernahm kein Ministerium, sondern nur die Regierungstanaici.

Wir rieben uns hier die Hände vor Vergnügen und meinten, es gibt nichts Schlaueres als dic

deutsche   Kommunistische Partei.

Sie hat sich die Hauptregierungskanzlei rejer­Brandler wird die Polizei und über­haupt den ganzen Apparat in der Hand haben. Aber wir wurden tief enttäuscht. Von Schlauheit war gar keine Rede; es war eine

ganz gewöhnliche echtbeutsche Ehrfurcht vor der Regierungskanzlei,

wo sich scheinbar die Geheimnisse aller Geheim nisse befinden. Und dahin schickte man den her­vorragendsten Arbeiter des Zentralfomitees. Sie waren in der Regierung im ganzen 11 Tage, eigentlich nur neun, denn die beiden letzten Tage waren sie zwischen Regierung und Gefängnis. Freilich, in diesen 11 Tagen fonnte man nicht viel machen, und die Erefutive macht ihnen nicht den Vorwurf, daß fie nicht 60.000 Gewehre usiv. be­sorgt haben. Im Kampf, besonders in revo­Intionären Kampf, fann man immer eine Nieder­lage erleiden. Aber

man hätte sich als Revolutionär aufführen müssen.

Tatsächlich fühlten sie sich aber als Mit- 1 glieder einer gewöhnlichen Koalition aus Kommunisten und Sozialdemokraten.  erflärten: Wir stehen auf dem Boden der Verfassung"; Wir sind nur dem Landtag verantwortlich". Da lamen die alten sozialdemokratischen Tra ditionen zum Vorschein."

Daraufhin schrieb die Moskauer Exekutive, Sinowjew   erzählt, folgenden vertraulichen Brief an die K. P. D.  :

Der beste Teil der deutschen   Arbeiter brennt vor Unwillen darüber, daß im Juli die Partei ohne Kampf den Rückzug angetreten hat, denn die Stimmung sei viel mehr zum Kampf entschlossen gewesen als in der ersten deutschen   Revolution. Man muß die Erzählun gen der deutschen   Genossen hören die Erzäh- wie Iungen in Moskan), wie Hunderttausende von Arbeitern die Straße beherrschten, bis zum frühen Morgen nicht auseinandergingen, die Last autos besetzten, wie sich Zehntausende von Frauen erhoben und den Demonstrationen vor­angingen, wie im Ruhrgebiet   die deutschen   Frauen ihre unterernährten Kinder den französischen   Sol­daten entgegenhielten, wie die französischen   Sol­daten die Gewehre wegwarfen und sich verbrüderten, und wie die deutschen   Arbeiter ihren Führern aus der Sozialdemo­tratie den Rüden lehrten und nur noch den Kommunisten folgten. Aus diesen Erzählun­gen ist es klar, daß ein großer Ausschwung der Partei zu verzeichnen war."

Das heißt, Sinowjew   und Bucharin   fielen auf diesen Schwindel herein wenn sie ihn nicht be put unterstübien, obwohl sie die Mache durchschauten. Jedenfalls haben sie sich von dem inzwischen und eben deswegen in Ungnade gefal fenen R a der nicht eines Besseren belehren lassen, der doch die deutschen   Verhältnisse aus eigener Anschauung besser fannte. Sinowjew   blieb bei feiner Meinung,

einen sofortigen bewaffneten Aufstand von 50.000 bis 60.000 deutschen   Arbeitern durchzuführen, um General Müller zu ignorieren. Genau so in Thüringen  . So stellten wir uns unsern Eintritt in die sächsische Regierung vor. Niemals stellten ,, daß morgen der Kampf beginnen wird, wir uns die Sache aber vor als eine parlamenta- daß sie( die deutschen   Kommunisten) morgen ents rische Sombination. Vielmehr als ein Manö= weder zum Siege oder zum Tode schreiten werden." ver, um eine bestimmte Position einnehmen zu Umso ärger war natürlich dann der Katzenjam können, und die deutschen   Genossen schätzten die mer( den leider ein Teil der deutschen   Arbeiter Lage so ein, daß sie das für möglich hielten." schaft noch etwas härter empfinden mußte als Daß die deutschen   Kommunisten die Lage ernsthaft so einschätzten, glaubt kein Mensch, heute wahrscheinlich auch Sinowjew   nicht mehr. Sie wollten den Moskauern nur ihre Tüchtigkeit be­

Sinowjew):

Deswegen erzeugte der plötzliche Rück zug große Depression und Berzweif Inng. Dazu fam

,, Aus Eurer Ueberschäßung des Grades der politischen und technischen Vorbereitung ergab sich auch ein politischer Fehler. Wir in Moskau   be­urteilten, wie Euch gut bekannt ist, den Eintritt der Kommunisten in die sächsische Regierung ledig lich als ein

militärisch strategisches Manöver.

Tassen wird, solange man thn nicht mit Gewalt entfernt. Nein, Genossen,

so bereitet man eine Revolution nicht vor."

Sinowiew polemisiert weiter gegen Radek, der diese opportunistische fächsische Politik ver­ewigen" wolle. Er zieht den Schluß. daß der Kampf erbarmungslos gegen die Sozialdemokratie, die zusammen mit dem Faschismus in Deutschland   regiere, geführt wer den müsse. In der Zenttale der K. P. D. haben die Ereignisse zur Folge gehabt. daß zwei Mits glieder Brandler und Thalheimer auf der Rechten, 15 im Zentrum und sechs oder sieben auf der Linken stehen. Die Exefutive wendet sich gegen den Opportunismus Brandlers, Thale  heimers und Radeks und wünscht eine gemein. fame Arbeit des Zentrums mit der Linker.

,, Von unserm Standpunkt aus- erklärt Sinowjew   bebentet die Taftit der Einheitsfront nichts andres als eine Wiethode der revolutionären Agitation und Mobilisierung der Massen in dem Zeit­punkt der Bewegung, wo wir noch in der Min­derheit sind, wenn das Kapital noch angreift, wenn wir uns noch verteidigen, wenn die So zialdemokraten noch stark sind usw.... Radet und der rechte Flügel der deut­ schen   Partei gehen aber gerade von der Voraus­jetzung aus, daß die Taktik der Einheitsfront etwas andres und etwas mehr ist als eine Me­thode der Agitation und Organisation. Sie sprechen sich freilich nicht bis zu Ende aus. Sie denken, daß die Taktik der Einheitsfront den ge­meinsamen Eintritt in die Regierung mit der Sozialdemokratic bedeutet, daß sich daraus eine ganze Etappe entwickein kann, daß

cine Art Bündnis mit der Sozialdemokratie auf dem Boden der Demokratie" verwirklicht werden könnte. Für die Komintern ist die Einheitsfront nichts andres als eine Methode, in der sozialdemokratischen Um­geoung zu manövrieren, aber nicht irgend eine demokratische Stoalition auf parlamentari­scher Grundlage." Sinowjew  

schloß seine Rede mit heftigen Ausfällen und Drohungen gegen die als Rechte" gebrandmarkten Radek, Tropfi, Brandler usw. Sinowjew   slegte, und das bedeutet die Stärkung der Putschisten in der St. P. D. und die Kona servierung der Aufstandsspielerei als des Wesenskerns der Kommunisten, die in Deutschland   wie anderwärts vollkommen von der Ihr habt diesen Eintritt in einen politischen Zentrale in Rußland   abhängig sind. Sinowjew  Block mit der linken" Sozialdemokratie verwan dirigiert nach wie vor die Haltung der kommu­delt, die Euch die Hand reichte. Wir stellten uns nistischen Parteien, obwohl er die außerrussischer die Sache so vor, daß der Eintritt in die sächsische Verhältnisse nicht fennt und eben darum ja auch Regierung nur die Eroberung eines Kampffeldes nur an die Möglichkeit einer gewaltsamen Re­bedeutet, um auf ihm die Entfaltung der Kraft volution in Deutschland   am morgigen Tage denken unsrer Armeen zu ermöglichen. Ihr habt es vor fann. Aus den Ausführungen Sinowjews über gezogen, die Beteiligung an der sächsischen Re- Sachsen geht flar hervor, daß die Kommunisten gierung in eine banale parlamentarische bei ihrem Eintritt in die Regierung nicht die Kombination zu verwandeln. Als Resul- Absicht hatten, mit den Sozialdemokraten gemein= tat ergab sich unfre politische Niederlage. sam positive Arbeit zu leisten, sondern daß sie Schlimmer als das: es ergab sich beinahe eine Sachsen   zu einem Stüßpunft für ihr vutschisti­Komödie. Eine Niederlage im Kampf hätten wir ertragen fönnen, aber wenn eine reoblutio näre Partei am Vorabend eines Aufstandes

fches Vorgehen machen wollten. Allerdings haben die sächsischen Kommunisten ihre Aufgabe nicht zur Befriedigung der Zentrale in Wo fou durchgeführt, aber ihr frebelhaftes Spiel mit fich direkt lächerlich macht, der deutschen   Arbeiterschaft hat Wasser auf die dann ist das schlimmer als eine Niederlage. Die Mühle der Reaktionäre geleitet. Mit Recht sagt Partei hat überhaupt keine Reichspolitit geführt, unser Dresdener   Bruderblatt: Die Reaktion in die den Eintritt in men entscheidenden Kampf Deutschland   fann wahrlich froh sein, daß sie ihre hätte ermöglichen oder sichermachen können. Nicht Kommunisten hat." Die Arbeiter aber, die heute en einziger entschiedener Schritt, nicht einmal noch den kommunistischen   Führern nachlaufen, eine einzige flare kommunistische Rede, nicht ein müßten einsehen, daß sie nur die Reaktion för­einziger ernster Schritt, um die Bewaffnung in dern, wenn sie weiter die kommunistische Partei, Sachsen   voranzubringen. Nicht eine die nach russischem Rezept eine wahnsinnige einzige praktische Maßnahme, um Räte in Sach- Putschpolitik treibt, unterstützen.

Mittelalterliches im modernen bis, solange et ſich im Rahmen seiner ver- mit Spieß und Heilebarde cusgerüstet sind, und lenden Sprecher benennt. Die Wahl selbst erfolgt England.

gierungsgeschäfte auf dem Laufenden erhält. Der| Oberhaus liegen, eine eigenartige Gesellschaft. sprechen, mit dem Finger auf einen Abgeordneten, Premierminister ist dem König Rechenschaft nicht unter dem Vortritt eines Dubend Gardisten, die der nach dem Willen der Mehrheit den zu wäh er fassungsmäßigen Kompetenzen hält. Diese sind denen sonst die Bewachung des Tower obliegt, meist durch stumme Zustimmung. Nachdem der aber so umfassend, daß man sagen kann: In Eng   begibt sich ein Vertreter des Lord Großfämmerers, nengewählte Sprecher eine furze Danfrede ge Man weiß, daß fein Volk der Eide so zäh land regiert der Premierminister unter Zustim- mit seinen Beamten und den Polizisten, die für halten hat, wird er feierlich zu seinem Sih geführt, an uralten Einrichtugen hängt, wie das eng- mung des Parlaments. Der Träger der Krone die Sicherheit des Parlaments verantwortlich sind, der in Gestalt eines erhöhten Thronseffels an der lische. Aber dieser Konservatismus hat nichts mit ist staatsrechtlich nicht mehr als ein erblicher Prä- in die Keller von Westminster. Die Wachmanschaf einen Längswand des Sigungssaales die Mitte der politischen Anschauung des Briten   zu tun; er sident, und seine Macht verschwindet geradezu, ge- en tragen winzige Laternen, mit denen die Pro- einnimmt. Nunmehr wird das große vergol ist den Liberalen nicht minder eigen als den Ston- messen z. B. an der des Präsidenten der Ver- zession durch alle korridore und Räumlichkeiten dete Zepter, das bisher unter dem Tisch fervativen, und es hat sich in diesen Tagen gezeigt, einigten Staaten von Amerifa. marschiert, um in jede Ecke zu leuchten, elle Gas- des Hauses lag, auf den Tisch gelegt und es er­daß die Macht jener alten Bräuche selbst die Ver- Der Hang zum mittelalterlichen Pomp und und Wasserleitungsröhren zu beaugenscheinigen felgen vor der Vertagung Glückwunschreden füh treter der Arbeiterpartei beherrscht. Zum ersten Prunk im englischen Staatswesen zeigt sich selten und nach verborgenem Schießpulver zu suchen. render Mitglieder aller Parteien an den Sprecher. mal in der mehr als sechshundertjährigen Ge- so sinnfällig wie bei der Parlamentseröff- Jedermann weiß natürlich, daß auch nicht das Am nächsten Mittag versammeln sich wiederum schichte des englischen Palamentarismus hat der nung. Diese erfolgt stets durch den König, der geringste Verdächtige gefunden wird; das stört aber beide Häuser. Wiederum erscheint der Träger sogenante vierte Stand- auch ein Begriff aus sich in feierlichem Zuge nach Westminster begibt. nicht den tiefen Ernst, mit dem diese Untersuchung des schwarzen Stabes" am Portal des Unter früheren Tagen-die Regierung übernommen; Sönigliche Peitergarde bildet dabei Spalier in auch im zwangsigsten Jahrhundert noch ausge- hauses; aber die Tür ist verschlossen und aber die Zeremonien und Bräuche bei dieser Re- einem Aufzug, der von modernem Militarismus führt wird. öffnet sich erst, nachdem er dreimal mit dem gierungsübernahme und bei der Eröffnung des so weit entfernt ist wie eine Steinschloßflinte von Um 2 Uhr nachmittags versammeln sich die schwarzen Stabe argeflopft hat. neugewählten Parlaments unterscheiden sich auch einem Maschinengewehr. Es sind Figuren wie Mitglieder beider Häuser im Parlament. Sobald Dieser Branch stammt aus der Zeit, da einmal nicht im geringsten von denen, die unter einer aus einem Stostümfest, Mannschaften in reich ga- m Oberhaus der Lordkanzler, der Lordsteward bewaffnete Soldater in das Parlament einge tonservativen Regierung üblich waren. lonierten Röcken, breite Barets ouf dem Kopf, und der Lordfämmerer ihre Site eingenommen drungen waren. So versichert sich bis zum heut Ramsey Macdonald   erschien bei der dent riesige Hellebarden über der Schulter. Dau ein haben, wird ein Bote des Oberhauses, der soge- tigen Tage das Unterhaus symbolisch erst, daß der würdigen Berufung zum König in dem unübersehbarer Troß von Lakaien und Dienern, nannte Träger des schwarzen Stabes". Besucher feine bösen Absichten gegen die Ver für Audien en in England vorgeschriebenen An- Grooms und Stallmeistern in pompösen Unifor- gewöhnlich ein General, beauftragt, die Mitglie- fassung hege. Darauf wird der Stabträger feier zug: Gehrock und Zylinder und nachdem er aus men. Der Staatswagen des Königs wird von acht der des Hauses der Gemeinen aufzufordern, ar lich zum Sitz des Sprechers geleitet, wo er seine den Händen des Königs die Bestellungsurkunde Pferden gezogen die wiederum mit Decken und der Barre des Oberhauses zu erscheinen. Dort Botschaft ausrichtet. Von den Abgeordneten ge­empfangen hatte, füßte er nach vollzogenem Eid Schabracen behängt sind; die Karosse felbst trägt eröffnet ihnen der König oder in seiner Vertretung folgt, begibt sich dann der Sprecher an die Barre auf die Verfassung dem König die Sand. Der auf dem Dach eine mächtige vergoldete Krone. der Lordlanzler, daß Seine Majestät nach der des Oberhauses, wo ihm in zeremonieller, alter­gleichen Form der Ehrerbietung unterzog sich der Der Parlamentseröffnung voran geht noch nach der Leistung des Treuschwures in beiden tümlicher Rede und Gegenrede die Bestätigung in neue britische   Premier gegenüber der Königin. der heute wie seit mehr als dreihundert Jahren in Häusern die Gründe der Einberufung des neuen seinem Amt zuteil wird. Nachdem die Gemeinen er durch den Souverän vorgestellt wurde. Mlit höchst seltener Brauch), die Untersuchung Parlamentes bekanntgeben werde. Zu diesem in ihren Sigungssaal zurückgekehrt sind, legen sic diesem andfuß ist der Leiter der englischen der Kellerräume von Westminster. Zweckt sei es notwendig, daß im Unterhaus ein den Eid auf die Verfassung ab, tragen ihre Namen Regierungsgeschäfte nach Brauch und Verfaffung Der Brauch stammt aus der Zeit der Pulverver- pre che r" gewählt werde, der sich am näch in ein Register ein und werden einzeln dem aller persönlichen Verpflichtungen chwörung des Guy Fawkes   im Jahre 1605, die sten Mittag dem König zur Verfügung halten Sprecher vorgestellt. Dann erst wird im Ober­gegenüber der Krone ledig Es ist in sich gegen das Leben Karls I. vichtete, aber recht- müffe. Die Abgeordneten ziehen sich hierauf ins haus die Thronrede verlesen, die die Gründe ent England nicht, wie es früher im faiserlichen weitig entdeckt wurde. Seither versammelt sich am Unterhaus zurück, um den Speaker" zu wählen. hält, die zur Einberufung des Parlaments geführt Deutschland   war, Brauch, daß der erste Staats- Tag der Parlamentseröffnung früh am Vormii- Dabei erhebt sich der erste Beamte des Hauses haben. Und damit ist die Parlamentssession offi mann den Monarchen fortwährend über die Re- tag in den Fürstengemächern, die neben dem und deutet, ohne auch nur das leiseste Wort zu ziell eröffnet.