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10. Feber 1924.

Minuten, durch das Fenster beobachtet, mit Gewalt die Finger nach rückwärts. Man kann| 4.75 K, nach Belgrad   6.20 K, nach Bukarest   10 K. sich in der letzten Sitzung des Wiener   Stadtrates die von einem Arzt als Muskelreflex, bezeichnet sich es sehr leicht vorstellen, welche Schmerzen dies Bei Sendungen über 50 Silogramm gelten folgende eine peinliche Szene abgespielt. In dent wirdent. bei den Seindern verursacht. Ob dem robusten Tarife: nach Straßburg   6.45 K, nach Paris   8.25 K, Bericht heißt es: Stadtrat Siegel beantragt, dai Wenn's wahr ist, ist's entseglich. Statt Ab- Menschen gerade gut zu Mute war, als er zwei nach Warschau   2.55 K, nach Wien   3.40 K nach Bu auf dem Quarinplay in Favoriten eine Wohn schaffung der Todesstrafe- neue, raffinierte verschriftliche Weinungen von Eltern erhalten hatte, dapest 4.25 K, nach Belgrad   5.70 K, nach Bukarest   ha usan lage errichtet werden soll, und ersucht, brecherische Methoden des gesetzlichen Mords deren Kinder er in dieser Art und Weise quälte, 9 K. Mit dem 15. Feber wird die Französisch den Kostenaufwand von fünfzehn Milliarder unter Ausnüßung der im Striege hochgekommenen wissen wir nicht. Man konnte erfahren, daß sich der rumänische Flugverkehrsgesellschaft bloß den Ber- Kronen zu genehmigen. Es kommt dann Biber Giftgaskultur! Und diese Schande für die ganze Herr Pfarrer für die Schreiber dieser Zuschriften sonen- und Warenverkehr eröffnen, jedoch noch nicht( chr.- soz.) zum Wort. Er ist augenscheinlich- Menschheit wird von dem Prager Abendsensa sehr intereffierte. Auch erklärte er den Kindern, daß die Briefbeförderung. Der Zeitpunkt des betäubt. Er spricht ganz abgehadt, lallt Wort für tionswisch mit breitem Behagen auf der ersten er ja geweihte Finger habe und sie froh sein fönn Flugpostverkehrs wird durch das Ministerium der Wort: Es handelt sich Seite als das Ereignis des Tages abgedruckt, ten, wenn sie von denselben erfaßt würden! Noch Post und Telegraphen in Prag   rechtzeitig bekannt Bauplaß der ander- südöstlichen Wir wissen nicht, was der mit Gas gemordete etwas sonderbares. Es ist vorgekommen, daß er gegeben werden. Peripherie erbaut werden soll... Wie ,, chinesische Stuli" verbrocheen hat. Aber wir Jungen entkleidet, und zwar derartig, daß er fennen tulis einer Gesellschaftsordnung, deren Kleidungsstücke von Mädchen die Jungen anzie­abscheulichsten Infamien als bezahlte Stim hen läßt und zur Strafe muß sich dieser mastierte mungsmacher dienen. Ihre Verbrechen wird Junge dann in die Reihen der Mädchen sezen. die Nachwelt fühnen. Die Schulbehörden werden gut tun, dem sonder baren Treiben des Pfarrers Maschke raschhin ein Ende zu machen, sonst gibts einen heillosen Skandal.

Eintönige Arbeit,

sinnlos,

die nicht Schaffen,

nicht Werf,

nicht Aufbau ist,

erfüllt meine Seele

Ba tuli.

und drückt sie nieder.....

Was schiert mich,

wieviel Millionen Herr Karl Schädlich auf seinem Stonto hat?

Was gehts mich an,

ob im Depot von Simon Schuft u. Co. 90 Kuge oder 1000 Vorzugs- Attien Wert 10. oder 11. ds. ruhen?

schmählich Werk,

an jedem Tage hundert solcher Wische

zu schreiben,

Die dem Herrn Empfänger

ein schleimiges Schmunzeln um die Lippen zaubern..

Defles Werf,

da ich doch weiß,

daß tausend meiner Brüder fast verhungern, in Lumpen gehen,

dumpfen Geist der Herde hegen,

zum Mensch- Sein feine Möglichkeiten finden! Wann kommt die Zeit,

da Umgestaltung diesem Wirken Sinn gibt? Die Zeit, in der Profit und sein Begriff verwest? Die Zeit, da das Bedürfnis, frei, veredelt, der Wirtschaft tausend sausende Funktionen wie Sonnenstrahlen, wie des Baches Lauf, wie Aehrenwogen heiter spielen läßt? Da nicht mehr der Gewinn,

nicht Spekulation, Devisen,

nicht Zinsen, Vorzugs- Aktien, Renten,

und nicht die Börse mehr

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Die geftrige Fortseßung des Romans wurde der Bürgermeister bemerkt, daß Herr Biber zu viel durch ein Bersehen der Druderei mit dem Vermert getrunken haben muß, erklärt er, um der peinlichen verfchen: Schluß folgt." Es hätte richtig heißen Szene ein Ende zu bereiten und der Galerie den jollen: Fortseyung fo! gt". Der Roman, mit traurigen Anblick zu ersparen: Mir scheint, er dessen Abdrud wir erst vor einigen Tagen begannen, Herr Gemeinderat Biber ist schon ziemlich er ist feineswegs zu Ende. de t. Wenn er es wünscht, werde ich dieser Gegenstand von der Tagesordnung absetzen, im im Gelegenheit zu bieten, in der nächsten Sibung ſeine Ausführungen vorzubringen. Biber lall Ich bitte darum, Herr Bürgermeister, die Sigung unterbrechen. Bürgermeister: ch trage diefem Wunsche Rechnung und schließe die Sisung,

Brand in einem Prager Gasthause. In dem Gasthause Spirek in der Hibernergasse in Prag   II Wegen eines Stückchen Kuchens zwölf Wochen fing Freitag nachts die Zimmerdecke Fener. Es Kerler. Drei Jugendliche aus Stöberwis wurde die Altstädter Feuerwehr berufen, die bei den ( Schlesien  ) gingen am 15. Jänner abends heim Löschungsarbeiter feststellte, daß ein Balken der und famen an einem Sause vorüber, in dem eine Zimmerdede in der Nähe des Stamins in Brand ge­Hochzeit gefeiert wurde. Da sie Sunger hatten, riet, der auf das Schilf übergriff und sich raich ver gingen sie hinein und baten uni ein Stück Stuchen. breitete. In den oberhalb des Restaurants gelege Es wurde ihnen aber nich's gegeben, da angeb- nen Kanzleien der Kohlenfirma Sack mußten die lich nichts mehr vorhanden war. Einer von den Barlettfußböden aufgerissen und durchbrochen wer drei Burschen glaubte das nicht und kroch in den den. Der Restaurateur erfitt einen großen Schaden, Keller, aus dem er für sich und seine Kollegen der durch Versicherung nicht gedeckt ist. Die beim Seuchen, Wurst und Butter im Werte von fünfzig Ausbruche des Brandes im Lokale befindlichen Gäste Stronen herausholte. Für diesen Diebstahl wurden gingen, ohne die Zeche bezahlt zu haben, durch. Bei alle drei vom Troppauer Strafgericht zu drei, der schnellen Fahrt der Feuerwehr auf den Brand­vier und fünf Wochen Kerkers verurteilt. play stieß eine Automobilspritze in der Zeitnergaise mit dem Motorwagen Nr. 399 der Strecke Nr. 1 3- sammen. Beide Wagen wurden beschädigt.

ge

leftrizitätswertes die Hälfte wg. Sieben Personen sind unter den Trüm­mern begraben. Die Schneemassen waren unge heuer, das Maschinenhaus ist verschüttet. Das

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Völkische Roheit. Der Völkische Surier", Vaterländische Tageszeitung, schreibt in seiner zweiten Nummer zu der( inzwischen widerlegten) Meldung, daß die Erzberger. Mörder verhaftet sein sollen, wortwörtlich fol gendes:

Nun wird die Demokraten und die Zen trumspresse der ganzen Welt jubeln, daß da scheuliche Mord" an   Erzberger feine Sühne finden kann. Aber davon wird sie nichts schreiben, was wir diesem Menschen alles zu verdanken haben. Nichts davon, daß er eine Blankovoll macht für die Auslieferung   Deutschlands an die Entente unterschrieb, nichts davon, daß er die Annahme des Friedens" von   Versailles er. gwang, nichts davon, daß er auch später an unsrer Vernichtung(!)( fiche seine Steuerpolitit) weiterarbeitete, bis er in einer Wolke von Unrat verschwinden mußte. Verdient hat er den Tod tausendfach und Schulz und Tillesen führten nur aus, was

Millionen als heimliche Gedanken in der Brust bargen. Spricht man das aus, so bedeutet das noch lange feine Billigung des politischen Mordes."

Der Einzelne und der Allohol. Emil Abder halden schreibt in der Internationalen Zeitschrift gegen den   Alkoholismus" folgendes: Jeder ein­zelne, der im Kampfe gegen den   Alkoholismus in allen feinen Abarten ſteht, ist wohl zu ſeiner Aus dent: fommergut sind Meldungen über Neue Lawinenfatastrophen in den Alpen. samten Einstellung durch die praktische Erfahrung Aus dem S: lzkammergut sind Meldungen über gekommen. Man fann den Standpunkt einnehmen, neuerliche Lawinenstüre eingelangt. daß es dem einzelnen vollkommen gleichgültig fem   Vordernberg ging eine Lawine nieder und fann, was andere tun und lassen. Wan fann feine viß von den im nördlichsten Teile des Marties an Augen gegenüber den ganz außerordentlichen Schäder Prebischlerstraße gelegenen Gebäuden des den des Alkoholismus verschließen. Man fann aber auch der Auffassung sein, daß jede Schädigung der Mitmenschen das Niveau des gesamten Voltes herabdrüdt. Es ist nicht möglich, Teile des Volfes zugrunde gehen zu lassen, ohne daß mehr oder gdhaus im Nordteile von   Schladming weniger sichtbar alle übrigen Glieder des Volkes wurde von großen Lawinenmassen verschüttet, in Mitleidenschaft gezogen werden. Es sei nur, um drei Versonen sind tot. Aus Eisenerz An Gesinnungsroheit fann diefe etwas Leichtverständliches anzuführen, an den liegen Meldungen vor, daß seit Montag der völkische Gesellschaft wirklich von niemand über­hohen Anteil des Alkohols an der Hervorbringung wegen Schneeverwehungen unterbrochene Zugs- troffen werden. von Geistestrankheiten und ferner von Verbrechen verfchr auf der Erzbergbahn nicht aufgenommen Eine außerordentliche Professur für Luft­erinnert. Welche ungeheure Summe muß der werden kann. Zwei Lokomotiven mußten auf der Staat ausgeben, um die Opfer des Alkoholismus Strede stehen gelassen werden. Die Verkehrsein- fahrwesen ist an der Technischen   Hochschule in zu versorgen! Diese Summen fönnten zweckmästellung dürfte längere Zeit dauern. Wegen der wird ausgeübt von Dr. Ing. Wilhelm off,  Charlottenburg eingerichtet worden. Sie figer für die Besserstellung von gefunden Indivi- Schneemassen mußte der Erzabbau und die Erz- dent Leiter der   Deutschen Versuchsanstalt für Luft­Waeraufnahme des Flugverkehrs. Der Flüge Waderalm in   Steiermark ging eine Lawine fahrt in Berlin-   Adlershof. Auch die Einrichtungen verkehr von   Prag nach   Straßburg-   Paris, War nieder und verschüttete zwei Forstarbeiter. der Anstalt in   Adlershof sollen dem af demischen schau,   Wien-   Budapest-   Belgrad-   Bukarest wird am Die Bergungsarbeiten wurden sofort in Angriff Unterrichte zugänglich gemacht werden. Paul Christ of. 15. Feber 1924 wieder eröffnet. In der ersten Zeit genommen. Einer wurde gerettet und verletzt in Stinnes errichtet für seine Presse einen eige wird dieser Verkehr auf drei Toge in der Woche das Werksspital nach Sieflau gebracht. Der nen Rundfunk. Der   Berliner Vorwärts" berich Ein frommer Kindererzieher ist, wie uns aus beschränkt, und zwar: Abflug von Brag nach Straß- weite wird noch gesucht. Gine Stomp: gnie der tet, die Schwerindustrie bereite einen großen preffe­Franzensthal gemeldet wird, der Herr burg-   Paris,   Warschau,   Wien-   Budapest-   Belgrad Wehrmacht ist aus   Steyr in   Hieflau eingetroffen. politischen Schlag vor. Die Stinnessche Deutsche Pfarrer Maschte aus Bensen. Dieser geistli---   Bukarest jeden Dienstag, Donnerstag und Sams - Auch Goisern hat ein großes Unglück zu Allgemeine   Zeitung" und der Hugenbergsche Lo­che Vater scheint eine ganz besondere Eignung zu tag; Anfunft aus allen diesen Richtungen dagegen verzeichnen. Im Weißenbachtal, das im Forst- falanzeiger" haben beim Reichspoftminiſterium besitzen, wie man Kinder erzieht". Nicht selten Montag, Mittwoch und Freitag.( Die Transport- wirtschaftsbe if   Goisern liegt, waren am Mitt- den Antrag eingereicht, daß ihnen die Konon kommt es vor, daß er die Kinder schlägt! Diejeni tarifetarise sind in tschechoslowakischen Kronen fest woch acht Forstarbeiter beschäftigt, Solz zu führen. auf Vermittlung ihres Nachrichtenmaterial an gen Kinder, welche sich nur das Geringste zu gesetzt und betragen für Personenkarten von Brag Bei dieser Arbeit erreichte sie das Schicksal. Unter ihre Abonnenten durch einen eigenen Rund­schulden kommen lassen, müssen mit gehobenen nach Strasburg 950 K. ch   Paris 1330 K, ach furchtbarem Gepolter ging eine Lawine von gro- funk erteilt wird. Die Erlaubnis für eine eigene Händen oft bis eine ganze Stunde vor ihre Warschau 380 K, nach   Wien 380 K, nach   Budapest hem Umfang zu Tal und begrub alle acht Forst- Sendestation und die Konzession soll ihnen durch Mitschüler stellen. Damit diese Kinder ganz vor 600 K, na   Belgrad 855 K, nach   Bukarest 1235 K. arbeiter im Schnee. Bis Freitag ist noch keiner den Einfluß des stark rechtsgerichteten Bredow schriftsmäßig und ausgestreckt die Hände halten, In diesen Preisen ist der Transportpreis von 15 Ki- geborgen. Verschiedene Umstände brachten es mit gewährt werden. kontrolliert der Herr Pfarrer diese qualvolle Pro- logramm Reisegepäd inbegriffen Die arise für sich, daß das Unglück erst am Donnerstag entdeckt Das internationale Opiumablommen in der zedur genau. Wehe dem Kinde, das die Finger Warensendungen bis zum Gewichte von 50 Stilo- wurde. Es ist also zu befürchten, daß alle a cht   Schweiz genehmigt. Der Schweizer Bundesrat nicht gerade hält, resp. nicht mehr halten kann. gramm find per ein Kilogramm Gnwicht von Brag Arbeiter vom Tode ereilt wurden. genehmigte den Beschlußzentwurf und die Bot­Gegebenenfaus ergreift diefer fromme aber gefühl nach Straßburg  .10 K, nach   Paris 9.10 K, nach Der bezechte christlichsoziale Stadtrat. Nach schaft betreffend die Genehmigung des inter lose Herr die Hand eines solchen Kindes und drückt   Warschau 2.85 K, nach   Wien 3.80 K, nach   Budapest dem Bericht der Wiener Arbeiter- Zeitung" hat nationalen Opium- Abkommens vom

der Wirtschaft erhabene Kreise verwirren,

die wie ein Regenbogen

freies Volk umspannen müßten, doch jetzt uns -gleißend Spinnennetz!. verstricken!?

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Duen verwendet werden".

förderung eingestellt werden. Auch von der

vorrechte der Besitzenden im Zerbrückeln sind, so lichen Schönheit der Natur finden, einen Bus| Gestaltungskraft. Freilich mußte auch der junge auch auf diesem Gebiete. Die Freude am sammenhang, den in späteren Jahren keine Maler- 3immermann ist sein Name Winter ist nicht mehr Privileg einiger Aus- Wirtshaustür mehr zerschneiden kann. Mögen erfahren, wie schwer es ist, sich durchzusetzen; erwählter, sie beginnt allmählich Gemeingut ihre Mütter und Väter flug genug sein, diese überhaupt wenn man in einem abgesplitterten aller zu werden. Der Genuß der Winterfreuden Freude an der Natur und am Wintersport nich Volisteil lebt, dem jedes gemeinsame Stulturstre lockt immer mehr die Schar der Arbeitsmenschen, wegen einiger Paar nasser Strümpfe und zerben und Kunstempfinden fehlt, der obendrein an. Die Reichen werden sich andere Unterhal- rissener Hojen herauszuprügeln. tung fuchen müssen, wenn sie wieder unter sich sein wollen.

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fein geistiges und kulturelles Zentrum besitzt. Hoffentlich gelingt es dem werdenden Künstler, sich durch dieses dornige Gestripp von Hinder den Weg zu Erfolg und Anerkennung zu bahnen. nissen aus dem kleinen Erzgebirgsdorf heraus

Winter im   Erzgebirge. Winterszeit! Wie verschieden sind doch die Gefühle, die dieses Wort bei den Erdenkindern auslöst. Der Arbeitslose denkt fröstelnd an seine falte Rammer und an endlose bittere Nächte. Der Bauarbeiter sicht sich entweder arbeitslos oder mit blaugefrorenen Fingern im Freien han tierend, dem Landstreicher fällt ein, daß er sein gewohntes Obdach, den Strohschober neben der Der ziemlich weit verbreitete Glaube, daß Landstraße, mit der Herbergsshibe oder gar mit Zum Beweis dieser Feststellungen ist es nicht man sich im Winter außerhalb der Stadtmauern dem Polizeiarreſt wird vertauschen müssen. Und notwendig, das Leben und Treiben auf den gro- nur im Befiße von Schnee- oder Eisschuhen oder andere Leute gibt's wieder, denen das Wort Win- ßen Wintersportplätzen zu schildern; vielleicht eines Rodelschlittens ergößen könne, stimmt nicht Heimwärts geht es, talab von Götters. ter feinen Strecken einflößt, für die der Ein- würde das sogar irreführen. Dazu bedarf es nur ganz. Das einfache Wandern auf Schusters dorf gegen Rotenhaus und Görfau hinein. bruch der kalten Jahreszeit nicht vermehrtes Leid, einiger Spaziergänge in der Umgebung unserer Rappen hat auch im Winter seinen Reiz, soweit zur Linken zeigt sich das reiche Brürer Braun­sondern erhöhte Lust bedeutet. Die denken an nordwestböhmischen Industrieorte, wo die Hänge man sich nicht in unwirtliche Gefilde verirrt. fohlenrevier, dessen rauchende Schächte und Hal­schneebedeckte Gebirgslandschaften von berücken des Erzgebirges ausmünden. Steigt man z. B. Sind wir da jüngst von Görkan aus in das den verkünden, daß nimmermüder Bergmannss der Schönheit, fühlen sich auf   flinten Rodelschlit auf einer der Straßen bergan, die von Stomo- vielbesuchte Töltschtal hinausgezogen, um zu fleiß am Werke ist, der Erde ihre fraftspendenden ten zu Tal sausen oder auf geschmeidigen Schnee- tau in das   Erzgebirge hinaufführen, so stößt man sehen, ob es im weißen Schneekleid etwas von Schäße zu entreißen. In gerader Richtung deh­schuhen über verschneite Hänge gleiten. So gibt auf ein vergnügtes Menschengewimmel. Da feinem Liebreiz eingebüßt habe. Doch so wenig nen sich von Schnee und wallendem Nebel um­es Menschen, die die rauhe Winterszeit verwün- rodelt nicht nur die liebe Schuljugend mit Eifer ein schönes Mädchen im weißen leide mit hüllt die fruchtbaren Fluren des Saazer Landes schen und die ihr Ende voll Ungeduld ersehnen; und Singebung, auch berußte Lehrlinge beteili- grünen Myrtenzweigen im Saar mißfällt, so in behaglichem Winterschlaf. Weiter unten be andere hingegen preisen sie als Spenderin rein- gen sich an dem Vergnügen, dabei oft selbsikon- wenig verlieren die herrlichen Erzgebirgstäler in ginnt dann ob Rotenhaus die bekannte Rodel ſten Genusses und wünschen nur, daß sie recht struierte Schlitten oder selbsterfundene Lenfvor- den Wintertagen ihre Schönheit. Es scheint nur, bahn, die trotz des vorübergehenden Tauwetters lange andauern möge. richtungen ausprobierend. Arbeiter in der Werf als ob das Grün der Fichten tiefer und gefättig- eine lebhafte Frequenz aufweist. Auf dem Bahn­In erster Linie macht der Winter den Rei- bluse, Eisenbahner im Dienstmantel fintschieren ter leuchte und als ob die Geheimnisse des Wal- hof empfängt uns garstiges Regenwetter, das die chen Freude. Nicht nur weil er in sein meist fürsorglich ihre Sprößlinge an gefährlichen Kur- des in einer anderen Sprache zu uns sprächen. lange Wartezeit draußen vor den Geleisen nicht eintöniges Genießerdasein erwünschte Abwechslung ven und Schleudersteinen vorbei. Auch der edle Nach einer erfrischenden Fußzwanderung taucht angenehmer macht. Trotz alledem ist das dem bringt, sondern auch darum, weil der Reiche Stisport wird nicht vernachlässigt. Irgendwo Uhrissen auf, ein typisches Erzgebirgsdorf, Bug entgegenharrende Menschengewimmel guter die Mittel hat, sich gegen Frost. Schnee und Hun- neben der Straße zwischen Gebüsch und Stein- das herrlich zwischen den Waldbergen eingebettet Dinge. Denn der wahre Naturfreund läßt sich ger zu wappuen. Weil er der falten Zeit nur löchern gibt es so etwas wie eine provisorische liegt. Hier wird furze Rast gemacht, Sie ein die frohe Ausflugsstimmung nicht durch ein ihre angenehmen Seiten abgewinnen kann. An- Sprungschanze. Und die dort ihre hals- und hübsches Erlebnis würzt. In der Wirtsstube, bißchen Nässe in den Schuhen verderben. Unab ders der Prolet. Er weiß, daß der Winter feine beinbrecherischen Künste üben. find nicht lauter allwo wir einen kleinen Imbiß einnehmen, hängig von allen Wetterlaunen freut er sich der Lebensbedürfnisse Kleidung. Nahrung und Woh Begnadete, die ein Paar wirkliche Brefteln" ihr grüßzen naturechte Landschaftsbilder und schön schönen Eindrücke, die ihm ein Tag im Erz nung, für deren Befriedigung ach so unzuläng- eigen nennen. Da trifft man Proletarierbuben, gelungene Porträts von den Wänden, wie sie gebirge vermittelt hat. Auf der Heimfahrt denkt lich gesorgt ist, erheblich steigert, weiß, daß im die sich auf die fünftige Meisterschaft vorbereiten, sonst nicht in Gasthäusern anzutreffen sind. Das er dann darüber nach wie herrlich es in dieſent Winter die Gefahr. arbeitslos zu werden, größer indem sie zwei Faßbretter mit Blech oder Leder Rätsel dieses Wandschmuckes ist bald gelöst: Der, mit Schönheiten und Naturschätzen so reich ge ist, weiß, daß der Hunger doppelt weh tut, wenn an den Füßen befestigt haben und damit wag- Sohn des Hauses ist der Schöpfer, dessen fünft- fegneten Lande zu leb: wäre, wenn sich er im Bunde mit der Kälte den Menschen an- balsig herumtollen. Wohl den Proletarierbuben lerisches Streben durch Krieg und Kriegsfolgen Bewohner schon aus nationaler Unterdung fällt. und Profetariermädels. die in ihrer Jugend auf start beeinträchtigt wurde. Seine Bilder aber und kapitalistischer Arbeitsfron befreit hätten. diese Weise den Zusammenhang mit der unsterb- verraten eine starte Begabung und zielbewußte

Doch wie überall die Mauern der Klassen­

W. J.