Seite 4

Henderson gewählt.

Ein sozialistischer Sieg gegen die Versaille An- auftritt.

Stimmen.

beter.

29. Feber 1924. woahl in Burnley ausgeübt werden sollte, wo Vorsitzender: Ich habe auch viele Jeine Enthebung von der Stempelpflicht möglich, Henderson als Kandidat der Arbeiterpartei Leute gern, aber trotzdem werde ich mich nicht er- die Bestellung eines er offo- Steno schießen! Warum haben Sie ihm nicht gesagt: graphen jedoch gesetzlich nicht fest. Macdonald faßte den Kern seiner Politik Gib den Revolver her, da Sie wußten, daß er gelegt sei. nochmals furz zusammen und erklärte, es sei das ihn bei sich trägt? Wenn mir mein Neffe fagen Verteidiger Dr. Goller: Hoher Gerichtshof, London  , 28. Feber. Bei den Ergänzungs- allernächste Ziel der Regierung, die Befferung des würde, er wolle sich erschießen, würde ich ihm den ich melde die Nichtigkeitsbeschwerde wahlen in Burnley wurde gewählt Henderson, freundschaftlichen Verhältnisses zu Frankreich   zu Revolver aus der Hand schlagen und ihm einige an. Weiter stelle ich mit Rücksicht auf den Antrag Sekretär des Innern( Arbeiterpartei) mit 24.571 erzielen. Der Ministerpräsident ist überzeugt da- Stopfstü de geben! des Kollegen Herrn Dr. Lochmann und mit Rüd von, daß, wenn diese Politik fortgesetzt werde, Angeklagte: Ich bin nicht so ein Gro- sicht darauf, daß der Vorsitzende durch einige Frantwich und Großbritannien   zu Ende des bian!( Heiterkeit im Auditorium.) Aeußerungen seine feste Ueberzeugung von der Jahres in herzlichster Zusammenarbeit mit Vorsitzender: Ich bin es auch nicht! Weitschud der beiden angeklagten Frauen zum allen Völkern Europas   bei dem Auf- Aber in einer solchen Situation wüßte ich, was ich Ausdrud gebracht hat, den Antrag auf Ab­suchen der Bedingungen für Regelung zu tun habe. Weiter also. Was am lehnung des Herrn Vorsitzenden. der europäischen   Verhältnisse sein werden. Be­( Bewegung.) London  , 28. Feber.( AR.) Die gestrige züglich der Reparationen fönne nichts Bestimmtes Angeklagte: Montag nachts kam Ve- Jm allgemeinen, immer stärker werdenden Wechselrede des Unterhauses, über die fürzlich gefagt werden, so lange die Berichte der beiden fely und sagte: Tante, Du mußt mir Geld Lärm zieht sich der Gerichtshof zur Beratung von Henderson gehaltene Rede endete ohne Ab- Sachverständigenunterausschüsse der Reparations- geben! Ich habe Karl erschossen.( Die zurüd. stimmung. Macdonald erklärte, daß die fommission nicht vorliegen. Mein Endziel, sagte Angeflagte beginnt zu weinen.) ganze Angelegenheit nur aus Parteilichkeit auf Macdonald, ist, eine Einigung zu finden in bezug Vorsitzender: Was haben Sie getan? gebauscht worden sei und daß dadurch ein auf die Rüstungen und die Erhöhung der Wie haben Sie ihn begrüßt?" Einfluß auf die heutige Ergänzungs- Autorität des Völkerbundes.

Die Henderson- Rede".

Der Mordprozeß Hanita- Vesely.

-

Fortießung der Einvernahme der Angeklagten Charvát. Zusammen­töße zwischen den Berteidigern und dem Borsigenden.- Der Borsigende von der Verteidigung abgelehnt.- Anmeldung der Nichtigkeitsbeschwerde. Brünn  , 28. Feber. Während des heutigen Angeklagte: Meine Tochter tam um dritten Verhandlungstages Mordprozeß acht Uhr früh, Vesely war schon um fünf Uhr Sanita- Vesely fam es beim Verhör mit der an- früh getommen". geklagten Schwiegermutter des Hanika zwischen Borsigender: Können Sie uns sagen, den Verteidigern und dem Vorsitzenden zu einigen wo Vesely in der Nacht auf Samstag geschlafen Zusammenstößen, die unter den Audito- hat?" rium große Erregung hervorriefen. Es Angeklagte: Ich glaube, auf dem tam sogar so weit, daß Dr. Goller, der Ver­teidiger der Angeklagten Hanita, den Antrag Angeklagter Vesely( der sich ganz aufgeregt auf Ablehnung des Vorsißen den erhebt): Ich bin am Samstag früh mit Hanila stellte. Als diesem Antrag des Verteidigers nicht auf den Spielberg gegangen, um ihn dort zu er­stattgegeben wurde, meldete dieser die Nichtig worden. Ich habe aber schließlich nicht den Mut teits beschwerde an. dazu aufgebracht".

Nachstehend bringen vir den Verhandlungs

bericht:

Bahnhofe".

Die Angeklagte berichtet dana, daß am Sonn­tag ein Soldat zu ihnen tam, der den Wunsch des Kapitäns Sanita überbrachte, seine Frau möge ihn bei den Manövern besuchen.

Vorsigender: Sind Sie hingefahren?" Angeklagte:" Da meine Tochter mit Hanila nicht zusammenkommen wollte, sind wir nicht gefahren. Vesely ist hingefahren."

Nach Eröffnung der Verhandlung schreitet der Vorsitzende im Verhör mit der Angeklagten Franziska Charvat fort. Das Verhör gestal­tete sich äußerst schwierig, da die An­geklagte, mit den Verhörungsmethoden des Vor: fißenden anscheinend glänzend vertraut, sich wohl hütet, verfängliche Fragen ohne genaues Ueber- Der Vorsitzende macht die Angeklagte auf die Tegen zu beantworten. Meistenteils beschränkt sie Widersprüche in ihrer Aussage aumerkjam, da sie fich darauf, Ich weiß nicht" oder chlann zuerst erklärt habe, sie hätte Vesely geraten, er mich nicht erinnern" zu antworten. Sie folle wegfahren, später hätte sie jedoch wieder eine greift auch zu dem Mittel, den Vorsitzenden durch Zusammenkunft mit ihm gehabt und am Sonn­Borbringung nicht verlangter Tatsachen in Ver- tag hätte sie ihm dann dem Kapitän nachgeschickt. wirrung zu sehen. Es kommt daher oft zwischen Die Angeklagte reagiert nicht auf die Einwendun­ihr und dem Vorsitzenden zu Auseinanderseyungen des Vorsitzenden und fährt in ihrem Berichte gen, wobei sich der Vorsitzende allerdings nicht fort: Montag früh erfuhr Vesely von der Szene, intmer einer fachlichen Argumentation bedient. die Hanila zu Hause gemacht hat. Da fagte Als der Vorsitzende die Angeklagte über die Vesely, daß er Sanita erschießen werde, Ereignisse der letzten Tage vor dem Morde be- da er nicht mehr zuschauen fönne, wie Hilda leide. fragt, gerät sie in Widersprüche, die auf Be- Ich habe zu Vesely gefagt: Jeničtu, was geht fragen des Vorsitzenden der Angeklagte Vesely Dich denn der Kapitän an? Laß ihn doch leben. richtigstellt. So erzählt die Angeklagte, daß sie Schau, Du lebst ja auch! Du bist ein junger Vesely am 28. August auf dem Bahnhofe nicht Mann. Komm nicht mehr zu uns! Silda wird abgeholt habe, trotzdem Vesely das Gegenteil be- sich scheiden lassen. Was geht Dich Hanifa an? hauptet. Sie( die Charvat) hätte sich geärgert, Er meinte, er werde ihm trotzdem nachfahren und daß Vesely wieder zu ihnen gekommen sei, da sie ihn zu Scheidung zwingen. wußte, daß ihre Tochter ihn nicht liebhabe, und weil sie übrigens mit finanziellen Schwierig­feiten zu kämpfen hatte. Dann erzählt sie weiter, daß Vesely erklärt habe, er werde sich er­schießen, wenn er feine Stellung fände.

Vorsißender: Was geschah am näch sten Tage?"

Vorsitzender: Hanila hatte doch einen Bettol zurückgelassen, daß er in die Scheidung ein­willige. Haben Sie es dem Vesely nicht gesagt?

Angeklagte: Vesely hat trotzdem er­lärt, daß er nicht mehr leben wolle, da sein Tod jemand nüßen müsse. Er hatte Hilda sehr lieb, Herr Vorsitzender, sehr lieb.

Montag?"

Nach einer nur wenige Minuten dauernden Beratung verbündet der Präsident: Der Antrag au Ablehnung meiner Person wird als gegen ein Mitglied des Senates gerichteter Antrag nach 73 St. P.-D. abgelehnt. Denn nach§ 73 St. P.-D. ist der Antrag auf Ablehnung des Se­nates 24 Stunden vor der Verhandlung ein­

Angeklagte: Ich bin noch im Bett ge legen, als unten Vesely das Signal des Sportflubs Movavela Slavia" gepfiffen hat. Als er dann hinauffam, fagte ich, mein Gott, du bist schon wie­der da? Vesely entgegnete mir, Ich habe zubringen." Karl erschossen." Ich lief dann ins Bett Vert. Dr. Goller: Jch melde die Nich­und rief: In wenigen Minuten wird die Polizeitigkeitsbeschwerde an!"( Im Audito da sein, sie wird uns alle mitnehmen!" rium tritt nur langsam Ruhe ein.)

Die Angeklagte gab nach ihrer Aussage dem Die Nachmittagsverhandlung. Vesely 100 K und schickte ihn fort, da sie froh war, ihn loszubekommen. Sie und ihre Tochter Nach einem belanglosen Geplängel wurde das wären durch die Nachricht so überrascht worden, Tagebuch Hanitas verlesen, in dem er Mit­daß sie in der Wohnung hilflos herumfaßen. Die teilungen über seine Ehe und ihre Vorgeschichte Angeklagte wäre so vernichtet gewesen, daß sie noch macht. Er beschreibt den ersten, ziemlich un heute nicht wisse, welche Empfindung sie damals günstigen Eindrud, den er von Hilda hatte, Dienstmädchen, als diese die Zeitung mit der die er manchmal auch mit Erfolg durch seine Er gehabt habe. Am nächsten Tage hätte sie dem und den er auf ihre findliche Naivität zurüdführt, Mordnachricht brachte, die Tatsache verschwiegen, ziehung zu bessern versucht. Er schildert die alte daß sie schon von dem Morde wisse. Dr. Schnecks Charvat, die ihm vom ersten Augenblick an ( ein Bekannter der Angeklagten Hilda Sanda) unsympathisch war, als Feindin feines Ver­habe dann ihre Tochter zum Militärkommando be- hältnisses zu Hilda, die in ihm den Typus des gleitet, wo man jedoch vom Morde noch nichts österreichischen Offiziers fah. Auch die zum Verhör aufs Rathaus gebracht wurde, hätte folgte auf Betreiben der Charvat. Bei der Ver­wußte. Als sie dann, von Detektiven verhaftet, dann zurüdgezogene Verlobung mit Planšiť er­heiratung spielten auch die finanziellen Verhältnisse fie Vesely nicht nennen wollen. Hanifas eine große Relle. Er hoffte, durch se ne persönliche Bedürfnislosigkeit, die er auch von seiner Frau erwartete, feine zerrüttetet Verhältnisse zu fanieren, doch tat Hilda durch ihre Verschwendungs- und Puzz­sucht alles, um diese Bemühungen zu bereile n. Auch das gemeinsame Wohnen mit seiner Schwie germutter, das ursprünglich nur provisorisch ge­dacht war, bot wenig Annehmlichkeiten.

Vorsigender: Wieso haben Sie jetzt Besely auf einmal so gern gehabt, daß sie ihn so­gar nicht nennen wollten? Sie famen also vor den Untersuchungsrichter, der ihnen fagte. daß Besely bereits gestanden habe. Ich wäre also mit Ihrem Verhöre fertig. Es wäre zwar alles sehr hübsch, was Sie uns da er. zählt haben, wenn Sie uns eben die Wahrheit gesagt hätten. Ich glaube Ihnen aber nicht. Angeklagter Besely, tre ten Sie vor und sagen Sie Ihrer Tante alles ins Gesicht."

Der Angeklagte Vesely gibt mun, während die Angelagte Charvat fortwährend feinen Aussagen widerspricht, eine zusammenhängende Schilderung der Ereignisse vor dem Morde und fagt zum Schluß: Frau Charbat bestreitet jest alles, weil ich alles auf mich genommen habe. Ich habe ja meiner Tante versprochen, daß ich mich nach der Tat erschießen werde, wenn ich die mich verfolgen­den Gendarmen bemerken werde.

Vert. Dr. Goller: Das ist neu!"

"

Zum ersten größeren rach kam es, als Hilda von einer Unterhaltung nicht mit ihr m Manne zurüdfuhr, sondern in Begleitung zweier Herren nach Hause ging und ihre Begleiter auch in die Wahnung einlud, während Hanika sie vergeb Zu weiteren lich im Pilsner Hof" erwartete. Berwürfnisse tam es unter anderem auch durch das Benchmen Hildas bei zwei Bällen; endlich spricht Hanifa von der bevorstehenden Scheidung.

Befragt, bestritt Hilde Sanita die Rich tigkeit der Angaben, die sich auf ihre Mutter be­ziehen, und erklärte, vom Inhalt des Tagebuches gewußt zu haben, da sie es ihrem Manne cinn'al Sandgemenge gekommen, in dessen Verlauf weggenommen hätte. Darüber sei es zu einem fie die Aufzeichnungen zerrissen hätte; wahr scheinlich habe das Dienstmädchen das zerrissene Tagebuch nicht verbrannt.

Angell. Charvat: Das ist nicht wahr!" Vert. Dr. Goller: Ich bitte diese äußerst wichtige Aussage Veselys zu protokollieren!" Vorf.: Dazu bin ich da, um anzuordnen, was zu protokollieren ist."" Auf die Frage des Richters, ob die Charakter Bert. Dr. Goller: Der Herr Protokollzeichnung, die ihr Mann von ihr entworfen hatte, führer hat aber diese Stelle nicht mitgeschrieben!" stimme, antwortete sie, daß dies so sei. Sic Vorf.( sehr erregt): Herr Doktor! Ich habe so aus Abschen gegen die Ehe gehandelt, was verbiete mir einen derartigen Ton! Der Proto- jedoch in scharfem Gegensatz zu ihrer angeblichen follführer hat die Pflicht, das Protokoll genau zu Gattenliebe steht. führen. Jedes Wort fann er nicht mitſchreiben. Er hat aber krasse Widersprüche mit früheren Aus­sagen zu vermerken!"

Vert. Dr. Goller: Das hat er aber nicht

getan!"

Vors: Das ist meine Sache, zu kontrol­lieren, ob er etwas protokolliert oder nicht." cb Vert. Dr. Goller: Nein, das ist meine Sache, ich beantrage die Berlesung des gesamten Proto­

Hierauf werden Meldungen der Gendarmerie posten und ein Brief des Ontels Veselys berlesen, in dem die Geschichte der Verhaftung Ve felys im Banela Bistrica erzählt wird.

Die Angaben Veselys, der unter dem Ein­brud des Briefes weint, daß er sich erschießen wollte, falls die Gendarmen kommen, finden durch den Brief ihre Bestätigung.

Die Zeugen.

Als erster Zeuge wurde der Polizeikommissär Brotokoll mit der Hanila und der Charvat er auszubetommen, und ihre Mutter stellte zählt. Aus Silda war überhaupt nichts her. die für sie charakteristische Frage,

empfinden. Zur Sonne, zur Kraft, zum Heile, Er nennt das Christentum ,, Das Gift aus Judäa  ". zicht unter deinen roten Fahnen eine Legion der Die Barbaren" sind die Völker des dunklen Mit­Enterbten und unter ihren Schritten erbebt die telalters, welche die antike Stultur zerstört und den Erde  ". In einem Dem Andenken der im Jahre Christenglauben angenommen haben. Die heid­1848 gefallenen Arbeiter" gewidmeten Gedichte nischen Flammen," Bilder aus der dem Dichter 1848-1898" freut sich der Dichter, daß die rote sympathischen italienischen Renaissance und Die Saat alljährlich immer mehr und mehr erblüht Apostel"( Sus, Chelčický, Komenský, Savona  - folls." und wünscht dem Proletariat ,,, es möge die ganze rola, Luther  , die Ereignisse des dreißigjährigen Vert. Dr. Lochmann: Hoher Gerichts Welt erblühen in Euren roten Blüten". In Krieges und des 17. Jahrhundert) zeigen, wie " In Krieges und des 17. Jahrhundert) zeigen, wie hof! So leid es mir auch tut, muß ich beantra- romadka einvernommen, der von dem ersten der Nacht des ersten Mai" zieht auf der Heide der Dichter die historischen Begebenheiten in ihren den, jenen Ausspruch des Herrn Bor vor dem Fabriksviertel um Mitternacht der Tod, kulturellen und gesellschaftlichen Zusammenhängen fienden zu protokollieren. Ich be­bor welchem der Werber Not, die von ihm zu schildern versteht. Die im Jahre 1921 er­zusammengebrachte Armee defilieren läßt. Aus schienenen Gedichtbände" ie" und Er" find behalte mir auch deswegen die Nichtigteit 3- Fabriken und Werkstätten, von Eisenbahnen und letzten Gedichtssammlungen Machars. Im erste von Bauten und am zahlreichsten aus den Berg- ren Werk wird die   französische Revolution, im schossenen tragen als Gedenkmedaille Bluts- ben Werken dieses Zyklus gab Machar im Jahre werken nahm er sie weg. Die im Streite Er- weiteren die Napoleonfche Zeit behandelt. Außer tropfen auf ihrer Brust. Der oberste Befehls- 1915 noch einen Gedichtband Die Tropfen" her­haber der Tod ist mit der Arbeit des Wer- aus, und wurde wegen der vier Gedichte dieses bers zufrieden. Buches später ins Gefängnis geworfen. Die in demselben Jahre erschienenen Die vom Leben Verratenen" enthalten ähnliche Dramen der Frauenfeele, wie das Buch Sier sollten Rosen blühen".

die

beschwerde vor.

Vors: Ich bitte, Herr Doktor! Herr zuziehung eines Stenographen!" Protokollführer, vermerken Sie es!" Vert. Dr. Goller:" Ich beantrage die Hin­

Doktor. Beharren Sie auf diesent Antrag?" Vors: Dieses Recht steht Ihnen zu, Herr

ob denn die ganze Sache auch wahr sei, und dies zu einer Zeit, zu der sich nicht nur Ve fely, von ihr( der Charvat) geschickt, in der Slo watei befand, sondern auch der Mord schon in allen Zeitungen stand.

Der zweite Zeuge, Obermagistratsrat Czo ta tet, fagt unter anderem aus, daß ihm Silda auf feine Fragen nur geantwortet habe: Wenn sie wüßten, was ich in der Ehe ausgestanden habe!" Seine weitere Frage, warum gerade Zahradniček den Revolver gekauft habe, beantwortete sie mit der Verweigerung jeder weiteren Aussage. Der Zeuge dürfte zieds Ronfrontierung mit der Beloušet morgen noch einmal vorgeladen werden.

Vert. Dr. Goller: Ja!" Während im Auditorium eine große Erre­aung entsteht, zieht sich der Gerichtshof zur Be­ratung zurüd. In der Pause tommt es zwischen einer nicht ausgeloften Geschworenen und cinem Zuschauer zu einer heftigen Aus Auditoriums einmengen. Als der Gerichtshof wieder erscheint, ruft Dr. Goller dem Vorsiben­den zu, er möge die Frau über ihr Benehmen auffären. Adolf   Schwarz, des Hauptmanns Bursche, Der Vorsitzende gibt den Beschluß des Ge- berichtet über des Hauptmanns Charakters, den richtshofes bekannt, daß ein Stenograph bei- er in den besten Farben schildert. Wieter gezogen werden kann, wenn beide Par- bespricht er den Verlauf der Manöver, schildert teien damit einverstanden sind und sich bereit den tritischen Nachmittag und widerspricht der erklären, für den Stenographen einen Vor- Sanita, die behauptet hatte, ihr Mann habe sie schuß von 1000 K zu erlegen. Verteidiger einmal mit den Revolver bebroht, während zu Dr. Goller bittet, es möge polizeilich dieser Zeit Schwarz den Revolver in Verwahrung festgestellt werden, daß seine Stlientin voll hatte und der Hauptmann teinen zweiten tommen vermögenslos ist. Der Ge- besaß. richtshof zicht sich neuerdings zur Beratung zu- Der morgige Tag wird mit Zeugenaussagen rüd und läßt nach einer Pause von fünf Minuten ausgefüllt, so daß sich der Prozeß wohl in die durch den Vorsitzenden verkünden, daß nach§ 83 Länge ziehen dürfte.

Gedichte und Epigramme, in welchen Machar gegen die gesellschaftlichen Auswüchse, gegen Kle­ritalismus und Patriotismus feinen Spott laut werden läßt, vereinigte er in der Sammlung Sativicon". Die Romanze vom König Machar, dessen Feuilletons jahrelang im Wenzel IV  .," ein Satire auf die Feier des hei Cas" erschienen, gab auch eine stattliche Anzahl ligen Johann von Nepomut, welche in der sozial- von Profafchriften heraus. Von diesen wären einandersehung, in die sich auch Teile des demokratischen Maifestschrift 1902 tonfisziert insbesonders die Konfessionen eines Literaten" wurde, mußte im Barlament interpelliert wer-( Selbstbekenntnisse), die start antiklerikale Be­den. Nach den Sefunden" mit einem schönen, schreibung des antifen und modernen   Rom", dem Andenken des verstorbenen Genossen Antonin ferneririminal"( seine Erlebnisse während sei Pravoslav Veselý gewidmeten Gedichte folgte ner Haft im Striege), und Wiener Profile" zu eine Reihe von Büchern, in welchen Machar die nennen. Ereignisse der Weltgeschichte und die ganze histo- Machars große Bedeutung in der tschechi­rische Entwicklung der Kulturmenschheit in einer schen Literatur ist unbestritten. Die Sache des seinen fortschrittlichen Ansichten entsprechenden Fortschritts, der Humanität und der Freiheit Weise dichterisch verarbeitete. Diesen Zyklus be- hatte in ihm stets einen eifrigen Verfechter. Auch nannte Wachar Durch das Gewissen der Jahr die Arbeiterschaft, welcher er so viele herrliche hunderte". Im ersten Band Im Strahle der soziale und sozialistische Gedichte widmete, gebentt hellenischen Sonne" verherrlicht Machar die an- hente des Dichters, der eben durch diese Gedichte tite Stultur und stellt das Christentum als eine feinerzeit zur Verbreitung des sozialen Gedan Reaktion gegen die Lebensfreude und die hohen fens beigetragen hat. Kulturideale der alten Griechen und Römer dar.