Bingelpreis 70 Helfer.
Rebaffion and Derwaltung: Drag, I.,
ficton Am. 32
Se
Xetebattion: Mz8z.
Beihedamt: 57544.
Inferate werden laut Lar billigt beregnet. Bei öfteren Einhaltungen Dreisnachlas
4. Jahrgang.
Saldemokrat
Zentralorgan der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der tschechoslowakischen Republit.
Sonntag, 9. März 1924.
Beaugs- Bedingungen: Bei Zuftellung ins Haus oder
bel Bezng durch die Poft:
monatlich.... Kò 16.
merteljährlich
halbjährig
ganzjährig
48.
96.
192.
Rädſtellung von Mannflripten erfolgt nur bei EinSendung der Retourmarten.
Ericheint mit Ausnahme des Montag täglich frith.
Nr. 59.
der Korruption.
Die Regierung hat endlich, nachdem man Berlin : schon glaubte, fie habe die Sprache verloren, Berlin , 8. März. Zu der neuen Militäre über das gesprochen, was uns berühmt zu lontrollnote der Botschafterkonferenz bemerken die machen beginnt, über die Korruption, von Blätter: Der Inhalt der Note laffe eclennen, das der unser gesellschaftliches und politisches Leben es sich hier um ein durchfeucht ist. Aber mas mußte sie zu ihr, bie eine öffentliche Gefahr ist, zu sagen? Der Ministerpräsident hat seit Menschengedenken nicht mit solcher Leidenschaftlichkeit gesprochen,
, 7. März.( Tich. P. B.) Wie Reu
beamten. Montag- Arbeitsaufnahme.
ter hört. besteht in maßgebenden Londoner Svei Wien , 8. März.( Eigenbericht.) Die Verdeutsche Reichsaußenminister om 6. März über und der Bankgehilfen hat heute die Vereinbarun sen keinerlei Neigung, auf die Nede, die der trauensmännerversammlung der Bankbeamten Die intterallierte Militärfontvolle hielt, einzugehen. gen mit dem Bankenverband einstimmig Diese Balitang wird dantit begründet, daß die gebilligt. Zu den Zugeständnissen der doutfdye Rogierung, als der Außenminister seine Banken, die bereits bekannt sind, fonimit als Rede hielt, noch nicht im Besive der neuem Note wichtig noch hinzu, daß den Angestellten die der Botschafterkonferenz war. Die Robe des M- Streiftage boil bezahlt werden, und nisters sitzte sich daher blog auf Zeitungsnach daß auch die für die Anfarbeitung der Rüdrichten. Man hofft, daß, wenn sich die deutsche stände notwendigen Ueberstunden nach dem Ueber Regierung erst im Besitze der allierten Note befundentarif bezahlt werden. Die Banken haben findet, die Vorteile der alliierten Vorschläge in fich verpflichtet, keine Maßregelungen vorzuneh Erscheinung treten und eine ruhige Beurteilung men und Maßregelungen, die fchon erfolgt sind, ermöglichen werden. Deutschland behauptet, die jo namenilia bie Abertennung der Profura, wie on don Alliierten geforderte Entwaffnung aus der zurückzunehmen. Auf Ersuchen der Banken geführt zu haben. Die Allerten sind indessen haben sich die Bankbeamten bereit erflärt, am während des ganzen fepten Jahres außerftande ge Montag von einem gefchloffenen Einmarsch in vesen, ingend eine Inspektion vorzunehmen; fie die Betriebe Abstand zu nehmen. Die Arbeit baben daher ein Mittel, die Richtigkeit ber bent wird am Montag früh aufgenommen werden; Montag vormittag wird auch im Bundeskanzler amt die Unterzeichnung des Protokolles über die Vereinbarungen, die zugleich den neuen Kollektiv berig für das Jahr 1924 enthalten, erfolgen. in den meisten Banken eine Anzahl Prokuristen Mit Zustimmung der Organisation h: ben heute nung der Messe und außerdem die Diener und mit Rücksicht auf die morgen erfolgende Eröff Geiger den Dienst angetreten. Die Bantenvereinigung, das ist die Organisation der Mittel- und leinbanken, hat sich heute der zwischen den Großbenken und ihren Angestellten getroffenen Ver einbarungen angeschlossen.
wie am Donnerstag, da dieses traurige Ka- handle. Hinter dem höflichen Ton der Note fei pitel im Abgeordnetenhause angeschnitten. Es die bittere Pille der Wiederaufnahme der allgewaren nicht Deflamationen eines Routiniers, meinen Militärlontrolie verborgen, welche für das die er vorirug, sondern tiefe Herzenstöne, die deutsche Volk eine neue schwere moralische Beer anschlug. Man fühlte, das ist der Aufschrei lastung bedente. Eines, dessen Gefühlssaiten ins Schwingen ge- Die ,, Germania " betont, den Wunsch, aus raten sind und der nicht länger schweigen kann. der Sadgaffe herauszukommen, in der man sich im In seiner Rede war lodernder Zorn und Ent- Augenblid befindet", teile auch die deutsche Rerüstung. Wir haben unseren Herrn Švehla nicht gieruna, fönne aber nicht Maßnahmen zuftimmen, rüstung. Wir haben unseren Herrn Svehla nicht wiedererkannt, wie er da mit eingelegter Lanze wie sie die Note vorsche, die über den Bersailler und flatterndem Helmbusch auf seinem Streit Bertrag hinausgehen. Die alliierten Regierungen schen Behauptungen nachzuprüfen. dürsten nicht vergessen, daß auch die deutsche Reroz einhergesprengt fam. War das der sonst gierung mit einer öffentlichen Meinung zu rech in den Wandelgängen des Parlaments mit nen hat und daß rustikaler Schlauheit den politischen Kuhhandel betreibende glaite Herr, war das der fühle po- ans der Mikhandlung der deutschen litische Makler und Mogler, der nun auf ein- Seele nicht der Zustand der Beruhi mal geharnischt gegen den Feind erbarmungs, gung und des Willens zum Frieden Los anritt? Man hatte ob der Wandlung AnLaß, Was be
wirkten Augen nicht zu tranen.
crwachsen fann,
Wenn Deutschland die Annahme des von den Alliierten vorgeschlagenen Gorantiefomitees ab lehnt, so bleibt den Alliierten keine andere Mahl, als die beschwerliche und schwerfällige Kommiſſion velche doch in Deutschland entschieden unpopulär ift.
Rolet beizubehalten,
Hiezu bemerkt das Wolff- Bureau: Daß die deutsche Regierung noch nicht im Befite ber Note war, haben wir fdyon festgestellt. Nicht richtig ist, aber die Behauptung, daß die Allierten während des gangen letzten Jahres außerfiumbe geivefen feien, eine Inspektion vorzunehmen. Tatsächlich sind in der Zeit zwischen dem 15. Jänner und dem 31. Mai 1923 weit über 250 Stontrollhandhungen vorgenommen worden und nicht weniger glatt durchgeführt werden können, und dies des fommiffion bei Zusammenfebung der Inspektionshalb, weil in diesen Fällen die Militärkontrollfommiffionen auf die durch bon Ruhreinbauch aus gelöſte Stung der deutschen Bevölkerung Rüd sicht nahm. Daß die Kommission von Beginn
das diesen auf der die beste Sicherheit für Frankreich ist. dem glatten Parkettboden der heimlichen poli Der Borwärts" erhebt im Sinne des tischen Intrige so geschmeidigen Herrn in Bersailler Vertrages, der die Abrüstung einseitig einen Rauhreiter verwandelte, der mit unwäh- Deutschland, aber als Einleitung einer allgeterischen Cowboymanieren dem Gegner an den meinen Rüstungsbeschränkung allen Nationen aufLeib rückte? erlegte, die Forderung, die in dem Vertrage und Die der Koalition feilen halbamtlichen in der Note vorgesehene Skribentenfedern sind denn auch voll des Bölkerbundsanfsicht unterschieds- als 240 diefer Kontrollhanbungen haben auch Lobes und der Bewunderung für Švehla, der, los anfalle Völker auszudehnen. da die Korruptionsflut aufs höchste gestiegen Nehme Deutschland als gleichberechtigtes Mitglied war, mutig und entschlossen mit seiner ganzen der Völlergemeinschaft an der Ausübung dieser Person, foste es auch das Leben, der Gefahr gegenseitigen Aufsicht des Völerbundes über seine entgegentrat. Die Schreibknechte der Koali- lieder teil, den verwirkliche sich der tion sind ganz hingerissen von der Schneidigfeit ihres obersten Herrn, den, wie sie ver- und gleichberechtigter Böffer, der des Monates Jänner ob diesen Brauch verließ, sichern, die jüngere parlamentarische Genera- den Versailler Vertrag überwindet.fi eine Maßnahme, die die deutsche Regierung tion nur als einen Mann der ausgleichenden Hand", als den innerpolitischen Diplomaten"
"
ut,
ticht at vertreten habe.
Arbeiter und Angestellte.
Drei Wochen lang haben die Angestellten der Wiener Vanfen einen schweren Sampf geführt. buen gegenüber stand das international Finanz verkörpert und eine Regierung, die von dien fapital, das sich heute in ben Wiener Großbamen Finanzpital infolge des Genfer Paltes volime big abhängig ift. Unter den schwierigster Bedin gungen ist dieser Stampf geführt worden. Um sv größere Bedeutung gewinnt der Erfolg, den die Bantbeamten ba erzielt haben. Großbanken barum ging, die Bankbeamtenscheit
feine Entfernung wenigstens vom Sig des Senatspräsidenten durchzuseßen, nachdem die Koalition für die Reinlichkeit des öffentlichen Lebens fein Verständnis zeigen wollte. Die Korruption ist also kein Luftgebilde, wenn auch das deutschgeschriebene Regierungsblatt sich er. frecht, jetzt zu schreiben, die Beschuldigungen gegen Brašef seien niemals erwiesen worden". Was wohl Majarnt dazu sagen wird, wenn er diese Feststellung in Švehlas getreuer Zeitung liest?!
gekannt habe, während sein Auftreten am verzeihen, das sich nicht auf ihn bezieht der sie diagnostiziert. Nicht der Verbrecher die Republif im diplomatischen Leben erleiden Donnerstag wieder die Löwenklaue des alten so beweist er auch damit persönlichen gehört auf die Anklagebant, sondern der An- Lonnte, denn sie brachten die Sepublik um dos Barlamentsfämpen" erkennen ließ. Herr Švehla aber ein Held ist er darum noch lange nicht. eiger und der Staatsanwalt, der Vertrauen, dessen sie sich erfreut habe. Mußte habe„ bald die Lacher, bald alle gut und ge- Winkelried opferte sich für die Freiheit seines den Missetäter anflagt! Der Ministerpräsi- nicht der Präsident der Republik selber in unrecht Gesinnten" auf seiner Seite gehabt, er Volles, doch Svehla? Für wen und was stritt dent strengt sich an, zu beweisen, daß die gewöhnlicher Weise gegen Prašef auftreten, un habe nahezu tötliche Fechthiebe" geführt und er? Gegen wen und was führte er feine nahe Storruption fein spezifisch tschechoslowakisches so sei seine Rede ein voller Sieg" gewesen, zu töilichen Fechihiebe"? Was erhiste so stür- Gewächs ist, aber das hat auch niemand be der dem Feinde nur die Möglichkeit eines misch sein Blut, und was bewog ihn, jo hauptet. Doch sie ist da und im Augenblid gedeckten Rudzuges ließ". Man empfängt den unvermutet die Löwenflaue des alten Bar in erschreckenderem Umfange als anderswo! Eindruck, daß der Feind nach der denkwürdt- lamentsfämpen" zu zeigen? Das Krebsgeschwür Müßte das nicht jeden tschechischen Patrioten gen Sitzung an Leib und Seele gebrochen, der Korruption droht die Lebenskräfte des in der Seele erichüttern, und müßte er nicht, wankend das Parlament verließ, um zur Set Staates zu zerstören, doch nicht sie er bevor er noch die moralische Eignung jedes lung der ihm geschlagenen Wunden sich in regt seinen Born, sondern die. einzelnen der Anfläger der Korruption prüft, häusliche Pflege zu begeben. Wir wären nicht welche die Korruption anflagen mit aller Kraft an die Trockenlegung des auferstaunt, wenn ein Dichter, etwa Herr Dht. und enthüllen! Das ist des Bubels gedeckten Sumpfes schreiten?! Was ist das sich hingerissen fühlte, Svehlas Selbenepos zu ern, das der Grund von Švehlas fühner für ein Staatsmann, der seine„ nahezu tödschreiben und das Werf schon demnächst in Reiterattaque! Nicht gegen die zieht er zu lichen echthiebe" nicht zuerst gegen die Doch man versteht, warum Švehla nun einem patriotischen Buchverlag erscheinen Felde, die das Ansehen des Staates und jein Storruptionshhänen führt, welche auf Stoften auf einmal allen den Mund verbinden möchte, würde. Eine dunkle Sage erzählt von dem Vermögen schädigen, sondern gegen jene, die der Bevölkerung sich betrügerisch bereichern, die vom Spiritus auch nur reden, und warumt Schweizer Arnold Wintelried, der im schonungslos die Standalaffären, von denen es sondern die anfällt, welche, soweit dies weniger diejen Lästigen seine„ Löwenklaue" zeigt: 14. Jahrhundert durch seinen Mut bei Sem- wimmelt, aus der Dunfelfammer ans Licht stens in der kapitalistischen Gesellschaft möglich die Macher und Drahtzieher der pach den Sieg für die Schweizer entschied. des Tages ziehen! Es geht dabei nicht immer ist, Ordnung machen wollen? Herr Svehla tut Soalition haben sich versöhnt, die Er umfaßte mit starken Armen die ihm ent- sehr ästhetisch zu. gewiß, mancher Sieb gegen ja, als wäre die Korruption ein bloßes Hirn eine Zeitlang wegen des Spiritusschlammes gegegenstarrenden Lanzen der österreichischen das Ungezücht geht vielleicht daneben, und gespinst, als wären alle Spiritus, Benzin-, störten Freundschaftsbeziehungen derKoalitions Ritter, stieß fie sich in die Brust. wodurch er Herr Svehla mag nicht Unrecht haben, wenn Betroleum- und Bankjfandale der patriotischen parteien hat Herr Svehla wieder festgeknüpft, in die Reihen der Feinde eine Lüde riß, in er behauptet, daß sich unter die Gegner der Bourgeoisie eine blante Erfindung fandal- und nun fann das Regieren wieder ungestört die die Eidgenossen eindrangen und dadurch korruption auch solche eingeschlichen haben, die jüchtiger Elemente und sein ihn natürlich rüh fortgehen. Von der Korruption soll nicht weiihren Sieg herbeizuführen vermochten. So sich nicht gerade von ethischen und moralischen mendes Leiborgan erfrecht sich sogar, von einer ter gesprochen, der Hader vergessen und begratat auch Herr Svehla, der tschechoslowakische Motiven leiten lassen. Aber rechtfertigt das, Berleumdungskampagne" in der Spiritus ben sein. Darum ist Herr Svehla am DonnersWinkelried, und seine Aufopferung wird fünf- daß der Ministerpräsident mit aller Wucht angelegenheit zu sprechen. Vor Tisch las mans tag aus seiner Ruhe gekommen, darum hat er tig wohl in den Lesebüchern zur Erbauung nicht gegen die korruptions ban- anders! Noch vor furzem lagen sich) megen als neuer Arnold Winkelried den höchsten Mut und Seelenstärkung der heranwachsenden Ju- diten, sondern gegen deren Feinde an der Spiritusforruption die Stoalitionsparteien gezeigt, nicht gegen die Korruption, wohl aber gend berzeichnet werden. rennt?! Muß das Gezücht daraus nicht neue in den Haaren, daß die gegen flogen. Noch gegen die andern, welche die Ausmiſtung des Aber wenn wir die Sache gründlich über- Dreistigkeit gewinnen. Der Warner wird am Donnerstag schrieben die ferifalen Vidove Tempels der Gerechtigkeit" fordern, weil dies denken, scheint es uns, daß aus der Helden- angeflagt und nicht der Täter! Nicht die- Listy" bestürzi: orruption im Parlament, die Kreise der Koalition zu stören geeignet ist. ballade doch nichts werden dürfte. Nicht nur ser schädigt nach Svehlas Auffassung so sehr Korruption in der Militärverwaltung, Korrup- Groß ist die Freiheit in diesem Staate nicht, der Held muß groß und gewaltig sein, auch das Staatsinteresse, sondern der erstere! tion bei den Aemtern..." und das Blatt die notwendig wäre, um die Gefühle über das Ziel für das er fämpft. muß dieses Noch Svchlas verkehrter Weft muß nicht zu zitierte die Meinung eines hervorragenden diese Moral zum Ausdruck zu bringen, aber Kampfes wert sein. Wenn jemand in ein Haus erst die Krankheit des Patienten be- diplomatischen Mannes", daß die Korruptions- die Freiheit des Kozens wird wohl einbricht Herr Švehla möge diejes Beispiel fämpft. sondern der Arzt bestraft werden, affären den allerschwersten Schlag bedeuten, den doch noch erlaubt sein!
-
"
"