13. März 1924.

Celte 3.

Für eine Pulverfabrik in Nitro in Weſtvirginia, schlusses des Waffenstillstandes befanden sich je- seinem Kampfbunde durchgeführt und jetzt geht es eines besonderen Beweises dafür nicht erst be­Die fein einziges Pfund Pulver hergestellt hat, doch nur 183 tatsächlich in den Vereinigten es auf nach Berlin . Haltet Euch bereit, darf. Es wird aber Sache aller beteiligten Fat­feien Baukosten in der Höhe von sechzig Millio- Staaten gebaute Geschütze an der Front. Vier wenn in den nächsten Tagen der Ruf zu den toren sein müssen, darauf zu achten, daß kein Un­nen Dollar verausgabt worden; nach dem Kriege Milliarden Dollar habe man für den Bau von Waffen ergeht! Kahr stellte den Auftrag an fug mit einer so wichtigen Sache getrieben wird. sei die ganze Fabrik samt beweglichem Eigentum Schiffen verausgabt, die niemals zur Verwen- Auffeß in Abrede. Auffeß selbst habe die auf zehn Millionen Dollar geschäßt und für dung tamen. Für die auf den Großbetrieben beschäftigten etwas mehr als acht Millionen Dollar verkauft ihm in den Mund gelegte Rede als eine Arbeiter und Angestellten ist diese Frage besonders Eine besondere Untersuchungskommission Fälschung bezeichnet. worden. Ebenso feien für den Bau einer Pulver- unter dem Vorsitz des Oberrichters Hughes wichtig, handelt es sich doch um ihren Arbeitsplay. fabrik in Nashville , in der gleichfalls kein Pulver habe die Untersuchung über diese Korruptions gestrebte Direktorium, das Stahr, Lossow und Arbeitnehmer einem ungewissen Schicksal ausge Die Frage Hitlers an Rahr, ob das an- Durch die Parzellierung sind und werden noch viele erzeugt wurde, neunzig Millionen Dollar und affären seinerzeit geführt und auf Grund des Seizer wünschten, vom Auslande gewisse Zu- liefert. Wohl ist es richtig, daß für die Arbeit­für Nitratfabriken in einer Reihe anderer Beweismaterials die strafgerichtliche Verfolgung sicherungen erhalten habe, wurde vom Vorsit- nehmer eine gewisse Versorgung vorgesehen ist. namentlich angeführter Städte 116 Millionen einer Reihe von Personen verlangt. Präsident zenden nicht zugelassen. Aber diese Versorgung ist ein völlig ungenügender Dollar eingestellt worden, ohne daß diese Fabriken Wilson habe jedoch die Untersuchung nieder­auch nur ein Pfund Nitrat geliefert hätten. Mehr geschlagen, so daß diese Korruptionsaffären aus als eine Million Dollar sei für den Bau von der Kriegszeit bis heute noch keine Sühne ge­Luftschiffen ausgegeben, aber auch nicht ein ein- funden haben. giges Kampfluftfchiff dafür hergestellt worden. Beinahe zwölf willionen Dollar habe man wäh­rend des Krieges für die Herstellung von Ge­schützen in Rechnung gestellt; zur Zeit des Ab­

Diese Angriffe auf das Andenken des toten Präsidenten Wilson erregen in der Oeffentlichkeit großes Aufsehen und werden als Abwehrmanöver der den Delmagnaten ergebenen Preffe aufgefaßt.

Die Galerie der Münchner Ehrenmänner.

Oberit Seißer als Kronzeuge gegen die Putschisten.

Der bayrische Ballan.

auf dieses Direktorium. Kahr antwortete stets Arbeitsplatz fommende Bedienstete kann durch Zu­Auch die weitere Fragenstellung bezog sich Schus. Der infolge der Bodenreform um seinen unbestimmt und ausweichend. Die Verteilung von Liegenschaften, durch Beschaffung einer teidiger wollen durch diese Fragenstellung den anderweitigen Beschäftigung, durch Geldentschädi­Nachweis führen, daß Kahr, Lossow und Scißer gung oder durch Alters- oder Invaliditätsversor­mit diesem Direktorium einen ebenso illegung entschädigt werden. Wie nun amtlich mitge­galen Staatsstreich begangen hätten, und teilt wurde, sind bis Ende Jänner auf den vom zwar schon vor dem 8. November, wie Bodenamte in den Jahren 1922 und 1928 über­er heute den Angeklagten zur Last gelegt wird. nommenen und zugeteilten Objekten bisher 13.018 Zu diesem Zw de wird die Fragenstellung auch Angestellte, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, morgen fortgesetzt und für später noch eine große versorgt worden. In dieser Zahl sind inbegriffen Anzahl von Zeugen geladen. 257 Beamte, 1112 Angestellte, 5.284 Deputatiſten und 6.465 Arbeiter. Durch Zuteilung von Boden wurden im Jahre 1923 fast ein Viertel aller An­gestellten versorgt, die im ganzen 5.089 Heftar München , 12. März.( Eigenbericht.) Jm Berlin , 12. März. Der Vorwärts" schreibt Boden erhielten. Es wurde aber nicht mitgeteilt, pitlerprozeß wurde heute der Kommandant der zum Münchner Prozeß: Wenn dieser Rahr ge- wieviele Bedienstete völlig unversorgt blieben, da bayrischen Landespolizei Oberst von Seißer meinsam mit Lossow, dem meuternden General, fie feinen Anspruch auf Versorgung hatten. Das vernommen. Seine Aussagen de& ten sich in vor Gericht als Zeuge auftritt, statt als Angeklag zu veröffentlichen wäre ebenfalls wichtig. der Hauptsache mit denen Kahrs und Lossows, ter, so ist das tatsächlich eine Erscheinung, die man aber näher hin, so sieht man, daß die Ver denen seine Mitarbeit galt. Nur waren seine nicht nur die völlischen Angeklagten als Unrechtsorgung der Bediensteten nicht so besonders glän­Aussagen schärfer anklagend gegen die des Hoch- Eingehend widerlegt der Zeuge die Dar empfinden müssen. Aber eine andere Frage taucht send iſt. An Reſtgüter wurden 2.923 Heftar verrates Angeklagten im jetzigen Prozeß. Er verstellung Hitlers und Webers über die Rollen immer wieder auf, die bisher in öffentlicher Bediensteten zugewiesen. Den übrigen Bediensteten, sicherte, infolge der ehrenwörtlichen Zu verteilung in einer Sigung vom 1. Novem Sigung nicht behandelt wurde: Wer hat die die mit Boden versorgt wurden, wurden die rest­jagen Sitlers und seiner Leute ahnungslos ber. Seißer erklärte: Ich habe mich niemal& Stampfverbände der Hitler, Röhm und Weber belichen 2.166 Seftar überwiesen. Es entfällt auf in die Falle des Bürgerbräufellers damit einverstanden erklärt, ich habe soldet und wer hat sie allen Entwaffnungseinen Bediensteten ungefähr 1.4 Hektar Boden. gegangen zu sein. In den Plänen Hitlers vielmehr stets im Sinne Kahrs die Bildung einer gesetzen zum Troß so stark bewaffnet, daß sie eine Daß da von einer vollständigen Sicherstellung der da von einer vollständigen Sicherstellung der und Ludendorffs ficht er keine Ret Reichsdiktatur Sitler- Ludendorff dauernde Gefahr für die Sicherheit des Landes und Griſtenz nicht die Rede sein tann, ſteht fest. Der Existenz nicht die Rede sein tann, steht fest. Der tung des deutschen Vaterlandes, in München und deren gewaltsames Vortragen des Reiches wurden? Der Prozeß enthüllt Bilder o dem Arbeiter zufallende Besiz ernährt seine sondern nur die völlige Zertrümme nach Norddeutschland für einen wahren Un- von baltanischen Zuständen. Die Komi- Familie nicht, er muß auch weiterhin Lohnarbeit rung Deutschlands , zumal aus außen- finn erklärt. Alles, was Hitler und Weber in tatsch führer intrigieren miteinander und gegen dieser Richtung behaupten, ist un wahr, ebenso einander, gegen den Staat und das Reich. Die

politischen Gründen,

sicherung, daß er bei einem Konflikte zwischen dem Kampfbunde und der bayvischen Regierung seine Pflicht der Regierung gegenüber jener gegen Sitler voranstellen werde. Das sagte derselbe Dr. Weber, der dieses Wort dann gebrochen hat und mir heute Treubruch vorwirft.

Reise nach Berlin am 2. November, wo ich den General von Seedt besuchte, um ihn über die Verwendung des polizeilichen Grenzschutzes im Norden zu informieren.

Seisser führte weiter aus, daß er durch Zu sicherungen Webers, Ludendorffs und Hitlers ahnungslos in die

nicht der Staatsgerichtshof zu Leipzig über die Verbrecher aburteilen soll, bedeutet eine offene Fronde gegen das Reich.

Fraktionsbildung in Frankreich .

Paris , 12. März. In der Kammer hat sich eine Gruppe gebildet, die sich Revisionistisch- re der Abgeordnete Bouteille. Bis jetzt haben publikanische Gruppe" nennt. Ihr Vorsitzender ist sich ihr 87 Abgeordnete angeschlossen. Sie will dem Motto Wiederherstellung der Autorität der für die Revision der Verfassung unter epublik" werben.

Sie sind

seinen Boden bearbeiten. Nach Angaben des Prä verrichten. Nur als Nebenbeschäftigung kann er seinen Boden bearbeiten. Nach Angaben des Prä­fidenten des Bodenamtes Vischkovsfy sind 38.1 Pro­München, 12. März. Im Gegensatz zur Ver. zent der Arbeitnehmer mit einer Geldſumme abge­fertigt worden. Die Abfertigungssumme iſt feine nehmung Lossows und Kahrs erwecke das Er­übermäßig hohe. Was ist das, wenn ein Depu scheinen des dritten Hauptzeugen, des Obersten tatist 4554 K, oder ein Arbeiter 3343 K durch Seißer , Chefs der bayrischen Landespoli ei, schnittlich erhält? Er wird nur in den seltensten viel weniger öffentliches Interesse, aber ganz mit Fällen imftande sein, sich damit eine neue Existenz Unrecht, denn die Art und Weise des Auftretens, Brozent, im Jahre 1923 38.1 Prozent der gründen zu können. Im Jahre 1922 wurden 35.7 wie überhaupt die ganze Persönlichkeit dieses Zeugen, zeigt, daß das Zeugnis Seißers nach hinterlistige Falle im Bürgerbräukeller diensteten durch eine Geldabfertigung entschädigt. dem Lossows, die Hauptstüße der An- geraten sei. Dieser Ueberfall wurde damit schäftigten nur eine Geldentschädigung erhielten. wir sehen also, daß ein beträchtlicher Teil der Be­ver Be­flage ist. begründet, daß er zur Rettung des Vaterlandes Oberst seizer begann seine Schilderung notwendig sei, die aber nichts anderes war, als Ob aber alle jene Bediensteten, die eine Gelb­mit dem Zeitpunkt der Errichtung des General- die 3erstörung des Vaterlandes, schäftigung fanden, ist eine andere Frage. Bei der abfertigung erhielten, auch bald eine neue Be staatsfommjjiariates am 26. September. Er Selbstmord. und nuplose Opferung selbst erhielt damals das Polizeireferat und da der Jugend. noch immer herrschenden Krise ist es nicht so leicht, durch oblag ihm auch eine der wichtigsten Auf­einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Wird in den Der Staatsanivalt beantragte für die gaben, die sich Stahr zum Ziele geſtedt hatte: weitere Vernehmung des den Aus­gemischtsprachigen Gebieten nach dem geplanten Aufrechterhaltung der Berbindung mit allen hiru ber Deifentligteit. Die Vera Bodenreform und Arbeitsplatooniſierungsgesets vorgegangen, ſo wird der deut­vaterländischen Organisationen zu dem Zwede, teidiger ersuchten zweds einer Besprechung mit kaum durch Boden entschädigt werden. alle auf einer gemeinsamen Plattform ihren Mandanten um eine Pause. Gemäß ihrem Das Problem der Bodenreform ist nach dem Er wird also, trotz der Geldentschädigung, arbeits­Tos sein. zu sammeln. Durch die Einstellung des Kampf- Beschlusse, der Darstellung des Zeugen Seißer Kriege besonders aktuell geworden. Von einer ge­buntes seit dem Deutschen Tag " in Nürnberg in bestimmten Bunkten zu widersprechen, gaben rechten sozialen Lösung dieser Frage hängt unge- Daß die Großgrundbesiver gegen die Boden­war die Zusammenarbeit sehr erschwert, denn die Führer des Kampfbundes, insbesondere Sitler auch die Angeklagten Weber, Pöhner, Hitler und mein viel für die Völker und Staaten ab. Der reform find, nimmt uns nicht wunder. Führer des Kampfbundes, insbesondere Sitler Ludendorff solche Erklärungen ab. Im Namen Besit an Boden ist ein Monopol. Die Beseitigung auch bemüht, die Arbeiter dafür zu gewinnen, daß steigerten sich seit jener Zeit in einen immer der Gesamtverteidigung erklärte Rechtsanwalt desselben und Ueberführung des Grundes und sie sich ebenfalls gegen die Bodenreform wenden. größer werdenden Wahnsinn hinein und arbeite- Roder den größten Teil der tatsächlichen Behaup- Bodens in den Besitz der Allgemeinheit ist die nun Dazu besteht aber kein Anlaß. Nicht ten außerdem in ihrer Propaganda mit außer zu lösende Aufgabe Die Wichtigkeit dieses Pro- gegen die Reform als solche, sondern gewöhnlich großen Geldmitteln. tungen Seißers für unrichtig. blems fann man schon daraus erkennen, daß in den nur gegen die Art der Durchführung Während früher Hitler nur der Trommler der Die weitere Einvernahme Seißers erfolgte Verfassungen der einzelnen Staaten darauf Bezug der hiesigen Bodenreform haben wir vaterländischen Bewegung sein wollte, war er in geheimer Sigung. genommen wird und dessen Lösung in Aussicht ge- Bedenken. Eine Reform, bei der die Interessen jest cuf einmal der Mann geworden, der sich In der Nachmittagssigung wurde stellt ist. Tatsächlich sehen wir ja auch, daß in der Allgemeinheit berücksichtigt werden, wird auch einbildete, nur er allein sei instande, die die Fragenstellung an Sahr fortgefeßt. Befon- vielen Staaten dieses Problemt in Angriff genom- von uns unterstützt. Da eine Aenderung der Geschide' Deutschlands zu liten. Trotz dieses deres Interesse erregte eine von der Verteidigung men ist. Auch in unserem Staate ist die Boden. Durchführung der Reform nur schwer zu erreichen sch: rsen Gegensages zwischen dem Staatskommis bekanntgegebene Rede des Baron Aufseß , der reform eine sehr wichtige Frage, an deren Lösung ist, müssen wir darauf hinarbeiten, daß die Boden­jarias und ihm versuchte Stahr die Kampfbund- Kahrs Stellvertreter im Generalfommissariate man arbeitet. Wir können nun beobachten, daß die reform so gelöst wird, daß die Interessen der Ar­bewegung durch Entgegenkommen zum war. In dieser Rede, die Aufſeß am 20. Of herrschende Nation über alle daraus entstehenden beitnehmer geschüßt bleiben. Unsere Sorge gilt, Einlenien zu bewegen. Im Auftrage Kahrs führte tober 1923 in einer Studentenversammlung an- Fragen selbst herrlich entscheidet. Nicht im wie schon gesagt, darum, den Arbeitnehmern ihren ich desh 1b viele Besprechungen mit Sitler und geblich im Namen und Auftrage Kahrs hielt, Einvernehmen mit allen Bewohnern des Staates Arbeitsplatz zu sichern. Daß die Kleinbauern und feinen Freunden. In einer dieser Besprechungen heißt es: Heute abends 8 Uhr 30 haben wir den wird an die Bereinigung dieses Problems geschrit Säusler wirtschaftlich gestärkt werden, anerkennen gab mie der Führer des Bundes Oberland", der Bruch mit Berlin vollzogen. Gleichzeitig ten, sondern absichtlich wird ein beträchtlicher Teil wir, weil wir wünschen, daß diese Schichte zu freien jetzige Angeklagte Dr. Weber freiwillig die Ver- haben wir die Einigung mit Hitler und der Staatsbürger einfach vor fertige Tatsachen ge- Menschen auf freiem Grunde wird. Ansonsten LEMOENA MAPENZI NEſtellt. Wenn nun dieser Teil der Staatsbürger aber müssen wir verlangen, daß der enteignete Sterben sich ähneln, und wie alle Geschöpfe, wenn nicht blindlings zu allem Ja und Amen sagt, wird Großgrundbesitz zum Zwecke der genossenschaftlichen sein Verhalten als illoyal hingestellt. Man tann Bewirtschaftung an Zweckverbände überwiesen wird. es zum Scheiden geht, etwas geschwisterlich Ver- schon daraus schließen, daß die Bodenreformfrage Solche Zweckverbände fönnten durch Selbstverwal wandtes haben. nicht von rein wirtschaftlichen, sondern von natungstörperschaften gebildet werden. Dadurch wird Da ballte ich die Fäuste und stieß hervor: tionalistischen Gesichtspunkten behandelt wird. erreicht, daß den Arbeitern und Angestellten der Ich will es nicht! Gehen Sie!" Daß unter solchen Umständen von einer gerechten Arbeitsplatz gesichert bleibt und die Erträgnisse des Aber die Menge drängte, zu allem Lösung dieser überaus wichtigen Frage nicht ge- Betriebes für gemeinnüßige Zwede verwendet wer­sprochen werden kann, ist klar. Durch die tschechi den. Es wird aber auch möglich werden, die sche Bodenreform erfolgt in vielen Fällen nur die Rentabilität der Landwirtschaft durch Anwendung Auswechselung des Besizers. Diese neuen Besiger aller bisher erprobten Neuerungen zu steigern. haben aber gleichzeitig die Aufgabe, dafür zu sor- Auch die Lebensexistenz der Beschäftigten fann auf gen, daß ins gemischtsprachige Gebiet cine ent- eine bessere Grundlage gestellt werden. Daß die sprechende Anzahl tschechischer Arbeiter fommen. Vorteile nicht gleich zur Geltung fommen, sondern Die Folge davon ist und wird sein, daß deutsche erst zu einer bestimmten Zeit, ist wohl selbstver­Arbeiter durch diese Bodenreform brotlos werden. ständlich. Für die erste Zeit wird wohl manches Wenn es richtig ist, daß die Regierung ein Opfer gebracht werden müssen, um die Verbesserung Stolonisierungsgefeß ausarbeitet, um die Kolonisie- der Betriebsweise und die Steigerung des Ertrages rung im verdeutschten Gebiet" durchführen zu zu erzielen. Diese Opfer werden sich reichlich be­tönnen und dafür eine halbe Milliarde Stronen zur zahlt machen. Wir haben solche Gedankengänge Verfügung stellt, so fann man sich für die nächste schon wiederholt dargelegt, aber man ist auf Seite Beit auf so manches gefaßt machen. Eine solche der Tschechen erhaben und lehnt alle Ratschläge Art der Durchführung der Bodenreform wird ohne ernstliche Prüfung ab, da sie eben von Deut­schwerlich das Verhältnis zwischen den Nationen schen kommen. Es ist immerhin notwendig, auf die verbessern. Und doch wäre das bessere Zusam- ich nun entwickelnden Dinge hinzuweisen, damit menleben wichtiger als alle anderen strategischen die verantwortlichen Streise erkennen, wohin die Gründe, die bei der Bodenreformfrage in Berech Reise geht. Aus einem Problem, das für alle nung gestellt wurden. Daß mit Hilfe der Boden- wichtig ist und eine Wohltat sein könnte, wird für reform die Tschechisierung gefördert werden soll, viele Tausende eine Qual. Wir verlangen, daß leugnen ja die Tschechen selbst nicht. Der Präsident den Arbeitnehmern der Arbeitsplatz gesichert bleibe. des Bodenamtes hat zugegeben, daß die größeren Die Entschädigungsgesetze müssen so abgeändert Gutskomplexe und Restgüter in die Hände jener werden, daß sie tatsächlich die Existenz der Arbeiter gegeben werden, die die neuen tschechischen Land- und Angestellten in aller Zukunft sicherstellen. edelleute" bilden sollen. Auch das vertrauliche Würde eine Revision der Bodenreformgesetze in der Rundschreiben der Narodni jednota severočeska" Weise erfolgen, wie es von uns am Tetschner Par-­beweist dies deutlich. Ueberall sind die Vereini- teitag gefordert wurde, so wäre es möglich, daß gungen der Tschechen dabei, die Bodenreform in durch die Bodenreform tatsächlich ein Wert voll­ihrem Sinne zu beeinflussen. Daß deutsche Boden- bracht würde, das für die Allgemeinheit von Nuzen bewerber ins Hintertreffen tommen, ist so flar, daß und auch für den Staat ein Vorteil wäre.

gend, in die erste Reihe gestellt und richtete ihre wunderbaren Augen auf mich:

Ich bitte Sie sehr, mein Herr," sagte sie, ihre Hände faltend.

Angesichts dieser in so fassungslosen Taumel geratenen Gruppen hatte das Geheul der Meute etwas wirklich unschuldiges: hegten doch die Hunde| gegen mich an. in ihrem sllavischen Gehorsam nur den Haß ihrer Gebieter gegen das Wild.

Und die Bauern hielten sich nun auch mehr abseits. Es kam mir so vor, als entfernten sie sich von den andern, als begriffen sie dunkel, daß die Jagd im Grunde etwas anderes ist als man glaubt.

bereit,

Es muß sein!" feuchte eine Stimme. " Tod ihm... Tod ihm!" schrien andere. Eine kleine Hand fiel plößlich durch heftige Bewegungen auf. Ich habe es heraus. Man kann ihn von hier mit meinem Karabiner töten!" Wahrlich!... Das ist eine gute Idee!" Ich will's tun!" Nein, ich!"

Eine Arbeiterfrau, welche ihr Kind auf dem Arme trug, lief hastig davon, als wenn sie jählings Furcht vor einer Ansteckung ergriffe... Der Ein junger stattlicher Mann bewaffnete sich Metzger des Dorfes, mit der von seiner Hantierung mit dem Stußen und maß mit dem Auge die Ent­noch blutigen Schürze, jah mit gekreuzten Armen fernung. Ich bekam jedoch den Lauf der Waffe zu und man erkannte aus dem finsteren Gesicht zu fassen und entriß sie seinen Händen. des Werktagsmannes einen Ausdruck des Zornes, der Geringshägung.

Indes nahmen die drohenden Reden an Hef­tigkeit zu. Ich fühlte, daß wir alle beide überivunden werden mußten, daß ich das gebette Geschöpf nicht länger verteidigen konnte: die Begierde, es zu er­morden war allmächtig.

Meine Augen richteten sich auf dieses herrliche, nicht einmal verwundete Tier und süße Träume jagten in wirrer Hast durch mein Hirn... die wenigen Augenblicke Leben, die ich ihm bis jetzt erhalten, schienen mir kostbar und schön. Und während ich die blutdürftigen Rufe rings mich vernahm, begriff ich, 618 zu welchem Grade Mensch und Tier, die im Leben von so wunderbarer Verschiedenheit sind, im

I

Lümmel!" hörte ich ihn freischen. In diesem Moment geschah es, daß von überall her der Ansturm erfolgte... und alle eindrangen. Vom Boden emporgehoben, gestoßen, zurüd­geworfen, versuchte ich dennoch zu Worte zu kommen. ,, Hinaus! Ich dulde es nicht!"

Aber in ihrem zügellosen Jubel hörten sie auf nichts mehr, stürzten auf das Tier, in dessen Angen sich ein tiefer, stiller Friede spiegelte, ver­gleichbar dem Frieden der Natur oder dem des ichis...

Da fühlte ich, daß ich mich vor das verurteilte beschöpf werfen, den Starabiner anlegen und auf diese Meute von Männern und Weibern schießen mußte... und daß ich recht hatte!