Cette 2.
Blätterstimmen.
Berlin , 1. April. ( Eigenbericht.) Die Berliner Presse verurteilt das Urteil im Sillerprozeß zu zum Teil sehr scharf. So fagt das Zentrumsorgan ,, Germania ", das Gericht habe das Vertrauen zur Rechtspflege sehr erschüttert, da der
2. April 1924.
Gesetzen angesetzten Mindeststrafen für solche Ta- I währungsfrist die Amnestie vortveggenommen, die Zettel. Koum unterfingen sie sich, dieses, ihr Daß Alle, Alle kamen" braucht nicht geten an und für sich schon reichlich hoch bemessen eine Selbstverständlichkeit sei. Im übri Bürgerrrecht, auszuüben, so drang eine Bande sagt zu werden; außer Fahnen und Schwarzfind: Fünf Jahre Festung beziv. ein Jahr und gen versucht die deutschnationale Presse, die Schild Fascisten auf sie ein, darunter Lausbuben im hemd brachten sie saftige Snippel mit. Natür brei Monate. Eine Ausweisung Hitlers als auf das Novemberverbrechen der Revolution zu Alter von 14 Jahren und darunter, die ihnen lich hatte die konstitutionelle Opposition. volle Defterreicher ist nach Auffassung des Gerichtes schieben. Der Bokalanzeiger fagi: Ludendorff frei den Revolver an die Schläfen setzte und sie in Redefreiheit, denn man hatte Amendola deit nicht angängig, weil Sitler durch und durch gesprochen! Wie eine Erlösung wird diese dieser übervebenden Weise zum Kommando der Saal abgetrieben und draußen wartete die deutsch fühlt und deutsch denkt, und dafür im Botschaft überall begrüßt werden. Was das Recht Wiliz führte. Die Rohlinge trugen alle Schwarz- freundlichen" Schwarzhemden! Kriege mit feiner ganzen Person eingetreten ist. und die nationale Ehre und Würde fordert, war hemden und nicht die Uniform der Miliz, von auch nur vor seinem eignen Wahlkomitee spreein bedingungsloser Freispruch des der sie erklärten, daß sie sich nicht mit solchen chen können, wobei er hervorhob, daß das kom großen Seerführers. Das Münchner Boltsgericht Sachent befasse. Im Wachtlofal wurden den Ver- mende Parlament im Zeichen der Verfassungsfann man nur dazu beglückwünschen, daß es mit hafteten die Wahlzettel abgenommen und der verletzung entsteht und daher im Sinne des Gedem Freispruch den deutschen Namen in der Welt Sauptmann der Miliz fagie zu ihnen, es freut fetes und im Sinne der Moral null und nichtig vor neuer Schmach beivahrt hat. mich, mir ihre Physiognomien zu merken; wenn ist, schon vor der sogenannten Wahl! vor neuer Schmach bewahrt hat. wir uns einmal draußen treffen, reden wir ein Eine weitere Episode aus dem böllig friedWörtlein miteinander". Diese Zwiegespräche" Itchen Verlauf" der Wahlvorbereitungen, von mit Fascisten, bei. denen der eine den Revolver dem die Fascistenpresse schreibt, ist die folgende. hat und meist drei bis vier Freunde im Hinter- In der Lombardei und im Piemont kandidieren. grund, während der andere waffenlos ist, fennt sogenannte dissidente Fascisten, darunter die man. Wie geht es aber zu, daß heute die Schwarz- Herren Forni und Sala, die angeblich wegen Hemden alle bewaffnet find, auch wenn es sich ehrenrühriger Sandlungen aus der Partei ausum halbe Kinder und um Vorbestrafte handelt? geschlossen wurden, während andre behaupten, Ein Ankleber von Wahlmanifesten der Marima- Die Ehrenrührigkeit wäre vom fascistischen Var listen ist nicht nur schwer mißhandelt worden, teivorstand gegen sie begangen worden. Das fondern man hat ihn auch genötigt, immer mit interessiert uns nicht: über den fascistischen Bardem beredten Revolverlauf an der Stirn, all die teigestant fönnte man Enzyklopädien schreiben. bereits von ihm angeklebten Wanifeste unter Interessant ist dagegen das nachstehende Schriftdem Johlen des Pöbels wieder abzureißen! stüd des fascistischen Parteivorstandes:
Gegenſas zwischen den barten Urteilen, die über Ein Zerrbild von Freiheit
und Recht.
fommunistische Hochverräter verhängt worden find, und dem milden Urteil des Boltsgerichtes im Sitlerprozeß augenfällig fei; praktisch bedeute das Urieil einen Freispruch und einen Frei-( Bon unserem italienischen Berichterstatter.) brief für den Hochverrat. Die Staats Es trennt uns nur noch kurze Zeit von dem autorität und das Rechtsempfinden des Volkes Tage, der Italien eine Volksvertretung" geben ist damit zu Grabe getragen worden. Das soll. Es ist gut, daß man im gangen Auslande Berliner Tageblatt" erinert an die wisse, was wir in Italien Tag für Tag mit Sundgebungen vom 9. November. Sowohl die Händen greifen: daß die diesmalige Wahlperiode Reichsregierung und das babrische Gefamintini ein Hohn ist auf die Freiheit und die sterium als auch Herr Kahr hatten erklärt, daß Rechte der Wählerschaft. Und zwar nicht bas Unternehmen vitlers ein 11 m sturzverein Sohn, wie ihn sich die Uebermacht erlauben fach sei, der Deutschland in den Abgrund stoßen könnte, die im Bewußtsein des sicheren Sieges müffe. Die Schuldigen müßten rüdsichtslos der des wehrlosen Gegners spottet, sondern eine Ververdienten Strafe zugeführt werden. Wo aber höhnung der formalen Garantien des Gesetzes, bleiba diese Sirafe, wenn das Volksgericht at der zu dem ganz deutlichen Zweck, eben durch diese Ansicht fomme, daß Hochoerräter freigesprochen Verhöhnung, durch dieses in den Steub treten werden müßten? Auf der anderen Seite erinnert des Gesetzes, den Sieg davonzutragen. Denn der das Berliner Tageblatt" daran, daß Fechen Fascismus fühlt sich durchaus nicht siegesgelpiß, bach, der lediglich einige Telegramme veröffent es ist ihm tatsächlich angst und bange davor, daß licht habe, zu sehn Jahren Zuchthaus ein urinimales Nachlassen des Drudes dahin verurteilt worden sei und diese Strafe noch jetzt führen fönnte, die Stimmenzahl seiner Listen abbüße. Dieses Vergehen sei weniger bedeutungs- unter jenen 25 Prozent aller abgegebenen Stimvoll als das Verbrechen von Hitler und seinen men zu halten, das die Bedingung für die ErGenoffen. Die Vossische Zeitung" sagt, ringung der zwei Drittel der Wandate ist, die daß Ludendorff auf seinem Auto die schwarz Bedingung für die Anwendung des Prinzips der weiß wote Fahne gehißt habe. Er häte volles Recht Majoritätsvertretung. Der heutigen Wahltaftit dazu; das Reich möge fein schwarz- rot goldenes der fascistischen Partei sieht die Angst aus den Banner umfloren. Was werde aus dem Reich Augen. Man sage nicht, daß es der Regierung werden, das Ordnung und Sicherheit nicht mehr( oder, wenn man will, der Parteizentrale in garantieren fönne? Nachdem man sich überzeugt Rom ) nicht möglich sei, die überschäumende Straft habe, daß die ordentlichen Gerichte zum Schuße der Siegesgewißheit im ganzen Lande im Zaume der Republit nicht ausreichen, habe man sich entzu halten. Es wird systematisch Recht und Geseß fchloffen, ein außerordentliches Gericht einzufeßen. mißachtet, weil das die einzige Möglichkeit ist, bei Und gerade jest soll dieses außerordentliche Ge- dem heutigen Stand der öffentlichen Meinung richt des Reiches wieder aufgehoben werden, wäh einen Wahlsieg des Fascismus zu erzielen. In rend das des Landes weiter konserviert bleibe. dieser Beziehung hat uns der Wahlkampf man ches gelehrt: wir hielten den Fascismus für viel starter, als er sich selber hält."
Der Vorwärts" verurteilt das Urteil Eat den scharfsten Worten. Er sagt, Bayern habe sich sozusagen außerhalb der Reichsgemeinschaft gestellt; Reichsrecht geite dort nur noch nach Bedarf. Ludendorff habe alle Ursache, sich zu schäment, weil er freigesprochen worden ist, und die Offiziere der Infanterieschule, die als Zeugen vor den Gericht mit schwarz- weiß- roter Stofarde erschienen feien, hätten damit offen bekundet, daß sie auf die Republik , deren Schwäche durch die eigene Regierung befundet werde, ebenso herabschen wie Sitler, Ludendorff und ihr ganzes chrenhaftes Gefolge. Im übrigen waren die Richter zweifellos der Meinung, daß ein Mann von der fithrenden Tätigkeit Ludendorffs, der vor dem Gerichte so wirre politische Redent hält, nicht voll verantwortlich sei. Das Reich könne cine Verantwortung für das Urteil nicht haben. Die bayrischen Gerichte hätten es zu verantworten, wenn die Hochverräter aus diesem Urteil die Ueberzeugung gewönnen, daß ihr Treiben strafLos bleibe.
In der Rechtspresse versteckt die reuzzeitung" ihre Verlegenheit über das Urteil hinter scharfen antisemitischen Ausfällen. Die Deutsche Tageszeitung" sagt, das Volksgericht habe durch die Festsetzung der Be
Der Leib der Mutter. 13
Roman von Else Feldmann . Auch nicht am Sonntag? Die Frau schüttelte den Kopf. Wir haben nicht die nötigen Steiber und wir haben auch nie Zeit. Ich muß waschen und mein Mann muß arbeiten. Und sie ladite jo vein und gut und geduldig, daß ihr Gesicht nicht mehr so widerlich anguschen war.
Nun nahm der Schuster einen Schluck und Hämmerle drauf ios, ohne ein Wort zu sagen. In behender Schnelligkeit griffen seine Finger bald nach Kleister, bald nach Nägeln, bald nach einent Stück Glas. Ein Paar Schuhe waren eben daran, jertig zu werden.
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Wenn das in Rom geschieht, unmittelbar unter den Augen der Regierung, unter denen der auswärtigen Presse, die man zwar mit der Aus weifungsandrohung an der Leine hält, wie geht es da erst auf dem Lande zu? Da erläßt zum Beispiel die Feederation der Fascisten der Provinz Aquila ein öffentliches Rundschreiben, in dem es wörtlich heißt:
„ Wir sind im Besitz der Namen der Bertrauensmänner( der konstitutionellen Opposition) in den einzelnen Orten, und behalten uns ein ficheres Mittel vor, sie den einzelnen Fascistenorganisationen bekanntzugeben, damit diese Herren mit Senüppelhieben auf den Kopf bedient werden."
Das ist die offizielle Sprache. Aber es gibt noch Offizielleres, was offen den Stempel der Regierung trägt und im Namen Mussolinis er folgt, ohne daß man dies bis jetzt auch nur verfucht hätte, zu dementieren. So hatte der Mi nisterpräsident in einem Telegramm versichert, daß der Führer der konstitutionellen Opposition, der Ang. Amendela, in Neapel unbehelligt fprechen könnte, da der Regierung gar nichts an feiner Rede gelegen wäre. Am Tage nach diesem Telegramm wurde das nachstehende Zirkular erlaffen:
Konföderation der fascisti Caserta , 18. März. schen Korporationen, Pro Zweites Jahr der vinzialverband von Caserta. fascistischen Aera. Generalsekretariat. Dringendes telegraphisches Rundschreiben.
Im Namen S. E. Benito Mussolinis, Ober
,, Bandeszentrale der fascistischen Partei. Landesdirektorium. Politisches Sekretariat. Streng vertraulich.
Rom , 11. März 1924. An die fascistischen Provinzialverbände von Alex andria , Cuneo , Novara , Mailand , Pavia und Turin .
Gemäß dem vom Ministerpräsidenten und Seerführer des Fascismus erlassenen Befehl, unter einstimmiger Zustimmung des Landesdirektøriums, fordern wir die Herren Provinzial sekretäre auf, die Herren Sala und Cesaro Forni als die größten Feinde des Fascismus zu be trachten. Im Einklang hiermit und in Gemäß heit der gleichzeitig den Präfekten der Provinzen vom Regierungsoberhaupt erteilten Instruktionen ist den obengenannten Herren das Leben in den Provinzen, wo sie im Interesse ihrer Wahlzwede Zwiespalt fäen fönnten, unmöglich zu machen. Weber Versammlungen noch Vorträge sind ihnen zu erlauben; wo immer sie sich zeigen, müssen sic heftig von allen Fascisten angegriffen werden. Besonders ernste Worte sind an den Fascio von Biella zu richten, der nicht in pflichtschuldiger Weise gegen Individuen vorgegangen ist, die Feinde der Regierung und des Fascismus sind.
Ich erwarte telegraphische Bestätigung unter Auführung des Datumis und Inhalts dieses Rundschreibens, um dem Heerführer die Ausfüh
haupt der Regierung und Heerführer des Fascis rung seiner Befehle berichten zu können
Man könnte eine öde endlose Liste von Gewalttaten aufstellen. Ueberfallene Priester, verbrannte Versammlungslokale von Organisationen, sogar von katholischen Jünglingsvereinen, Zerstörung der Redaktionen bürgerlicher Blätter. Das sind alles jene dekorativen Gewalt mus befehlen Wir, Generalsekretär der fascistitaten, die den Fascismus seit seinen ersten Kinder schen Korporationen der Provinz Caserta , die Zu jehren begleitet haben. Aber das Charakteristische sammenziehung großer fascistischer Gewerkschaftsdes heutigen Wahlkampfes liegt in der absoluten fräfte in Neapel zur Wahldebatte Greco Amen Unterbindung jeder gegnerischen Propaganda dola, gegen konstitutionelle Opposition. Sämt und in dem Mißbrauch der Behörden im Dienste liche Mitglieder haben mit Fahnen und Schwarzder Parteizwecke. In Rom wollte die soziali hemd zu erscheinen. Alle öffentlichen und privaten stische Einheitspartei am 27. Mär; auf öffent Beförderungsmittel und die Eisenbahnzüge wer lichem Platze( denn Lokale gibt es nicht für die den unter Hinterlassung von Bons mit UnterVersammlungen der Opposition) eine Versammschrift der gewerkschaftlichen oder oder politischen Img abhalien, in der Genosse Matteetti reden sollte. Wegen des Anschlages der Manifeste zur Einberufung der Wahlversammlung wendete sich die Partei an das für diese Verrichtung beſtehende kommunale Unternehmen, das mit der Begründung ablehnie, der Anschlag würde die Arbeiter in allzugroße Gefahr bringen. Also unternahmen am 26. März einige herzhafte Genossen, darunter der frühere Abgeordnete Zanarini und der Rechtsanwalt Silvestri das Ankleben der
Gez. Der Generalsekretär F. Giunta." Derselbe vertrauenerwedende Biedermann, der diefes Rundschreiben zeichnet, dessen Krone übrigens darin besteht, daß die Präfekten vom erhalten Ministerium analoge Instruktionen haben, hat am 26. März in Piazza Colonna in Rom vor mehreren Personen gesagt, die einer Mißhandlung eines Exfascisten, eines Dr. Lum broso, beigewohnt hatten: Ich habe meine Gela und wußte, daß dieser Herr nach Rom kommen Sekretäre requiriert werden. Alle Ausgaben wer- würde; man hat ihn behandelt, wie es ihm zulam. den zurückerstattet, freie Verpflegung und Unter- Im übrigen ist es für mich eine Bagatelle, meinen funft gewährt. Bedürftigen Arbeitern ist der Revolver abzudrüden". So spricht öffentlich eine Taglohn auszuzahlen. Fabriksbesiger und Ar- der Spigen der fascistischen Hierarchie, bie Italien beitsgeber sind in Kenntnis zu sehen, den Ar- moralisch erneuern und zur Weltherrschaft führen beitern freien Tag zu geben. Treffpunkt am will! Nur nebenbei fei erwähnt, daß Ferni ane 20. März, 2 Uhr nachmittags, Neapel , Bahnhofs 19. März auf dem Bahnhof von Mailand von play. Borliegendes Rundschreiben ist auf Ber- Fascisten überfallen und schwer vervundet wurde. langen vorzuiveisen. Nach den Informationen der Voce Repubblicana" sind in den Provinzen von Toskana Son
Der Generalsekretär."
Fraut lag im Bette, neben sich das Neugeborene. Jarmer, bezahlter Diener der Klinik, aber glauben| schlauch und noch ehe er ihn dem Stranden in den Laich legte den kleinen in das Kinderbett, dann fat er einen Blick auf das Mlerkleinste. Die Fran seufzte: weh, o weh!
Haben Sie Schmerzen?
Sie sagte heulend, zischend: der Schuft, der Vagabund ist nicht gekommen. Jth zerreiße den Wurmbrüllte sie.
Laich tröstete sie so gut er fonnte. Die Frau sah verändert aus. Nichts von Weichheit, nichts von dem warmen Blick einer Mutter. Sie sah finster und böse drein und unversöhnlich. Er fah wieder groß und deutlich den verbrecherischen Bug in ihrem Gesicht. Er erschrat.
Wund führte, sagte er wieder gedankenlos: Warunt haben Sie es getan?
Da riß mir die Geduld und ich schrie ihn an: Jit es Ihnen zu wenig Grund, daß er arbeitslos ift? Was wollen Sie noch wissen?
sie
Ich follie deswegen entlassen werden. Aber einigten sich dennoch dahin, mich zu behalten. Ja, fagte die Frau, wir sind nichts anderes unde, ob frant ober gefund.
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Sie, daß ich deshalb nicht in die Lage faut, den Großen mal einen Maps zu geben? Ich diente ant der Unfallstation. Eines Abends nach neunt Uhr wurde ein Unglüdlicher gebracht, einer von denen, wie sie das Maffenelend der Weltstödte an alle Straßenecken hinstellt. Er hatte mitten im geschäftigsten Treiben eines der größten Plätze Gift genommen. Aus seinen Papieren ging her vor, daß er arbeitslos war, auch sah er recht herab- als gekommen und abgerissen aus, so zum Beispiel Oder ein anderes Mal erzählte er: Dort ein Hemd, als ich es ihm vom Leibe nahm. Ein Tag ein Jube; er war blind und alt, außerdem Hemb? Der Sohn auf ein Hemd! Ohne Aernet frant. Wissen Sie, wie die Strankenschwester immer und stinkend vor Schntutz und Feuchtigkeit. von ihm sprach? So, daß er es hörte: der blinde Die jungen Herren Mediziner machten sich Jud! Sie fragte, an seinem Bett stehend, eine wichtig. Sie ließen sich von ihrer Laune hinreißen, andere Schwester: Hast du in gemessen, den blir machten Witze über Wike. Was, Sie wollten den Jud? Er weinte jebesmal mit feinen blinden Ich brauche nicht zu essen. Wenn mit der sterben? riefen sie durcheinander- Oho, mein Augen, tvenn er es hörte. Schuft gegessen hat. Lieber, erzählen Sie uns keine Ammenmärchen! Man stirbt nicht mitten in der Avenue Columbus. Sie wußten ganz gut, daß man sie auffinden und retten wird. Wenn man das wirklich machen will, dann geht man mit seinen Fläschchen billigen Giftes zehn Bent- Giftes sagte der eine
Brauchen Sie etvas? fragte er. Neinversetzte sie schroff. Haben Sie gegessen?
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Na, Mutter brummie er in tiefstem Baß wieder zwei Laib Brot und ein Stilo Pferdefleisch; und beide lachten froh und zufrieden. Laich Laich stand und wartete, ob sie einen Wunsch ging mit dem fleinen Otto, von Grauen geschüt aussprechen oder etwas verlangen werde. Da sie felt, die Treppen hinauf. Ueberall lag am Boden aber nichts mehr sagte, sondern sich zur Wand allerlei Schmus, er stolperte über Mist und Obst- umlehrte, ging er aus dem Zimmer. Er war noch schalen. Es war ein Dunst und Geruch, daß einem nicht bei seiner Tür, als er wieder zurückging. Er förperlich schlecht wurde. Aber auch der Geist wollte die Frau zum Bessern stimmen. Wozu hatte in die Einsamkeit, dort bleibt man liegen und wurde davon flein und zermürbt, die Gesichter er sein Wissen und seine Lebenserfahrung, wenn bekommen ein abstoßendes Aussehen. Auch Laichs sie nicht dazu dienen sollten, dem Armen, auch Gesicht hatte dieses Aussehen angenommen. Wenn dem geistig Armen, zu helfen? Sei es nur, trübe er mit jemand sprach, tonnte man es ihm gut an Augenblicke zu verscheuchen, wenn er mun einmal merken, woher er fam, mechie er noch so sauber da ivar und hier wohnte. angezogen fein, etwas blieb hängen. Daß ich nicht vergesse, sagte er, wenn Oben angekommen, hatte er eine Schen das Sie es nicht wissen sollten. Ich verstehe mich auf bor , in das Zimmer der Frau zu gehen. Es gebie Strantenpflege und Sie können ruhig meine nierte ihn aus verschiedenen Gründen, zu einer Dienste in Anspruch nehmen. Sie lehrte sich Frau, die geboren hatte, es war für einen lebigen, beeint. jungen Mann etwas Peinliches. Er stand weit weg, an die Tür gelehnt.
Der kleine Otto erwachte nicht; er stand in... einige Zeit meines amerikanischen Levens der Küche auf einen Sessel und wurde von Laich war ich Stranfeunvärter an einer Stlinit. Man ausgekleidet, ohne daß er die Augen öffnete. Im war mit mir zufrieden. Die Hauptsache ist, daß Sembchen trug Laich ihn endlich hinein, seine man ein Herz für die Skranken hat und sich gegen • Sleiber hatte er unterm Arm. E topfte au Die ungerechtigkeiten itcmmt. Ad
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Er hat einen Namen, schrie ich ihr in die Ohren. Er heißt Blaustein! Sie aber lachte laut, den Namen merke sie sich nicht.
Ja, ja, fagte sie müde, Hunde sind wir, das weiß ein jeder. Und sie zog die Decke hinauf und Schloß die Augen.
Er ging langsam aus dem Zimmer. wird schön langsam blau, die Luftröhre schwillt Er hatte ihr Dinge erzählt, die fid) ähnlich zusehends an, man erstickt. Aber nicht wie Sie, in Wirklichkeit zugetragen hatten. Er hatte sie bloß mitten im größten Verkehr. Ohoer lachte ein wenig ausgeschmidt, journalistisch hergerichtet. schallend wozu wären wir da? wenn nicht ba- Er wollte mit ihr ein wenig plaubern. su, Sie staudepede zu retten. Das wußten Sie Er ging zu Bett und träumte die ganze Nadyt wohl wie? Sie Nauz!- was waren also Ihre wirre Träune, wie er sie in seiner Krankheit geGrinde? träumt hatte. Die jungen Leute hatten die Schule ihres Am nächsten Morgen hörte er jemand in Professors und Vorstandes, die Schule des Schers Pantoffeln herumschleichen. Sie war aufgestanden jes. Er leitele alle lebensgefährlichen Operatio- und es war erst der dritte Tag. Das Neugeborene nen mit fröhlichen Worten und Wißen ein. So hörte er nur ein einziges Mal schreien. Mehr war es auch jetzt. In angeregter Lustigkeit gingen nicht. Er wußte davon, daß Arbeiterfrauen ihren die Minuten hin. Der Arme lag veräzt, mit aus- Säuglingen von einem Tee gaben, der einschlä gebranntem Rachen, mit angeschwollener Gurgel fert. Sie hielten damit die Kinder Tag und Nacht und unerträglichen Schmerzen. in Schlaf und konnten ungehindert ihrer Arbeit ( Fortsetzung folgt.)
Der junge Herr Doktor nahm den Magen- nachgehen,