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Arone.

Während noch vor 14 Tagen die Bevölkerung darrch Nachrichten beunruhigt wurde, wonach die internationale Spefulation auch die schechoslowa kische Krone in den Bereich ihres Interesses ge­gegen und einen Angriff auf die Serone versucht hätie, ist in den letzten Tagen ein Steigendes Wertes der Krone an den internationalen Börjen bemerkbar. Am 26. März foſteten in New York 100 tschechoslowakische Kronen 2.90 Dollars, am 2. April jedoch 2.98 Dollars, ebenso zahlte man in Zürich am 26. Mär; für 100 tschechoslo wafische Kronen 16.80 Schweizer Franken, amt 2. April dagegen 16.95 Franken.

Der Zmmunitätsausschus

immunität.

3. April 1924.

Falle der Notwendigkeit auf den Markt geworfen ss ch Lages. Ein genehmigter Refolutionsantrag| Journalistik an der Aenderung des Preßgesetzes be werden, um damit tschechoslowakische Seronen zu geht dahin, daß aus dem im Budget vorgesehenen stand darin, daß den Chefredakteuvent der fünf kaufen. Dadurch würde dann die tschechoslowakische Betrage von 50 Millionen Kronen mindestens Prager Soaktionsorgane der ursprüngliche Text Krone wieder steigen. Ferner ist noch zu beachten, 5 Millionen Kronen in erster Linie für jene Ge- der Vorlage, der aber seitdem wieder geändert daß seit einigen Tagen die Elbeschiffahrt frei gemeinden und Bezirke flüssig zu machen sind, die im wurde, gezeigt wurde. worden ist, daß also eine gewaltige Menge von Vorjahr nichts erhalten haben. Die Unterstützung Erportiaren geliefert werden kann, wodurch bezieht sich auch auf Hochwasserschäden. Weiters Die Einschränkung der Abgeordneten. fremde Devisen zuströmen. Im letzten Ausweis werden Steuerabschreibungen und Frachtermäßi des Bantamtes ist bereits auch ein Steigen des gungen beantragt. Die Unterstüßung soll aber Diefe Vorlage verlängert die Verjährungs­Devisenvorrates zit bemerken. nur in den dringendsten Fällen ausgezahlt werden. frist der Jummitätsfälle automatisch auch im Welches Interesse hat nun die Arbeiterschaft Abg. Gen. Leib! plädierte gegen die eventuelle Falle des Sessionsschlusses und stellt neue Nor an den Schwankungen des Kronenturses in der Absicht, nur bestimmte Parteien zu berücksichtigen. rent für die Praxis bei der Auslieferung der Ab­legien Zeit? Die Arbeiterschaft hat, unserer Auf- Zum Schluß wurde der Bericht der Abg. Be mine für die Praxis bei der Auslieferung der Ab­Ze geordneten an die Gerichte auf. faffung nach, das Interesse an der Stabiliüber die Zuckerpreisverordnung ge­ierung des Kronenturies. Fällt der nehmigt. Wert der Krone, dann steigen die Preise aller Bedarfsartitel, aber die Löhne steigen nicht im gleichen Maße, so daß die Lebenshaltung der hielt gestern ebenfalls eine Sigung ab, in der be­An der Beunruhigung der Bevölkerung vor Arbeiterschaft gesenkt wird. Steigt der Wert schlossen wurde, die Abg. Tomanef, Juriga, wenigen Wochent trug zum Teil die Regierung der Krone, dann gibt es nicht gleich eine Ver- Světlit, Tansit, Schnert, so it ta, ſelbſt mit Schuld, weil sie die Politit des Bank billigung der notwendigen Bedarfswaren, aber die Schollich, Kubis nicht auzuliefern. Abg. amies mit einem undurchdringlichen Schleier um tschechoslowakische Industrie wird auf dem Welt- 3ierhut referierte über das Begehren um Aus gibt und dadurch allen Gerüchtemachern Gelegen martie fonkurrenzunfähig gemacht, Strife und Ar- lieferung des Abg. Kalina, der erklärt hatte, daß heit zur Betätigung bietet. Durch den mittlerweile beitslosigkeit sind die Folge. Diese Serife würden im tschechischen Staat das System des Raubes in feinen Wirfungen aufgehobenen Wertstur; des die Unternehmer durch einen weiteren Lohnabbau herrsche. Es wurde beschlossen, Kalina nicht französischen Franks waren alle europäischen Wäh- zu überwinden suchen. Für die Arbeiterschaft der auszuliefern. Abg. Dyt forderte aber, daß an den rungen unsicher geworden. Industrie und Kauf- ichechoslowakei ist es daber am besten, wenn Bericht angeschlossen werde, daß derartige Aus­leute hatten das Vertrauen in alle europäischen die Krone wertbeständig bleibt. Damit deckt sich bride verurteilenswert seien. Berichterstatter Valuten verloren. Dazu kommt noch, daß infolge die Währungspolitik, die wir im Lande betreiben Bierhut stimmte den zu. des engen politischen Verhältnisses zwischen Frank müssen, mit dem Intereffe der Arbeiterklasse der reich und der Tschechoslowakei auch von einem ganzen Welt, die alle Ursache hat, die Konsolidie immeren wirtschaftlichen Zusammenhange zwischen, rung und Befestigung aller Währungen herbei dem Franten und der Krone gesprochen wurde, zuführen und dadurch Europa aus der Unsicherheit der aber, schon infolge der verhältnismäßig ge- zu befreien, in die es das Chaos der Währungs­ringen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen entwicklung nach dem Kriege gebracht hat. Frankreich und der Tschechoslowakei nicht besicht.

Un einen Angriff auf die Stromne im Aus­lande hintanzuhalten, hat das Bantlamt scharfe Bestimmungen über den Devisen­verkehr erlassen. Auf

Julend.

page to eat grand dieser Bejtim. Aus den Parlamentsaus

richtung gehemmt wird.

Die Inkompabilitätsvorlage die dritte große politische Vorlage, soll getvisse Grundsätze der Infompabilität in möglichst brei tent Rahmen aufzählen. Eine besondere Körper­fchaft, die in jedem speziellen Falle über die Frage der Infompabilität entscheiden sollte, wird nicht festgesetzt. Es wird so vorgegangen werden, daß auf Anzeige eines gewiffen Falles der Inkompabi lität das Präsidium des Abgeordnetenhauses oder des Senates darüber entscheiden wird, ob ein Fall der Infompabilität vorliegt oder nicht. Im bes jahenden Falle weist das Präsidium des Abgeord­netenhauses die Sache an einen besonderen Aus­schuß, der endgültig entschefdet.

Beratungen unserer Barlamentarier. Gemeindewahlergebnije. In Günters­Am Mittwoch, den 2. April traten die Klubs dorf bei Königinhof a. E., wo bisher eine Ver­der deutschen sozialdemokratischen Abgeordneten waltungskommiffion bestand, fanden am Sonn­und Senatoren zu einer Beratung zusammen, die tag die Gemeindewahlen ſtait. Es erhielten: Deutsche Sozialdemokraten vier jidh mit dem parlamentarischen Programm der Frühjahrssession beschäftigte und die von der Re- andate, Kommunisten ein Mandat, Chrift­lichsoziale neun Mandate und die gemeinsame gierung und den Stoalitionsparteien angefündig Liste des Landbundes, der Gewerbepartei und der ten politischen und sozialpolitischen Vorlagen

Bier große Borlagen.

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einer eingebenden Erörterung unterzogen. In Deutschnationalen vier Mandate.- Dei den am ungen fönnen nur wenig tschechoslowakische diesem Zusammenhang wurde auch der vom Sonntag in Stefanau bei Olmütz durchge­nen ins Ausland gelangen, so daß an den aus­führten Gemeindewahlen wurden gewählt: tsche­Landwirtschaftliche Fragen. Slub ausgearbeitete Entwurf des Inkompa- chische Sozialdemokraten elf mit 516 Stimmen, ländischen Börjen feinesfalls große Posten tibilitätsgefeßes verhandelt und von tschechoslowakischen Kronen angeboten werden Unter Vorsitz des Abgeordneten Brotapet Hinblick auf den für die nächsten Tage angekün- deutsche Sozialdemokraten vier mit können. Die Erhöhung des Bankdiskonts hat über beschäftigte sich gestern der landwirtschaftliche Aus digten Regierungsentwurf beschlossen, die Ein 196 Stimmen, tschech. Agrarier sechs mit 266 dies dazu geführt, daß das Geld, welches die Spe- thuß zunächst mit der Vorlage über die ebung bringung der Regierungsvorlage abzuwarten und Stimmen, tschech. Volkspartei vier mit 206 Stim­fulation braucht, enorm verteuert wird, was eine und den Schutz der Pflanzenzucht. Ab vom Inhalt dieser Vorlage die weitere Entschei men, tschech. Gewerbepartei vier mit 218 Stim Entscheiten, Erschwering der Börsenspekulation im Inlande geordneter Schamalik erstattete den Bericht bung abhängig zu machen. Anschließend daran men, Häusler und Kleinbauern einer mit 67 bedentet. Freilich hat die Erhöhung des Bant des Subkomitees. Bis zum Paragraph 10 ging wurden die Fragen des Mieterschutzes so- Stimmen. In den bisherigen Gemeindeaus­siusfuges, wie wir bereits geschrieben haben, die Abstimmung glatt vor sich, die Stoalition war wie der Minister verantwortlichkeit schuß hatten die Deutschen zwei Mandate. Zu schädliche Wirkungen für die wirtschaftliche Ent- einig. Beim letzten Abſaß des erwähnten Para beraten und eine ganze Reihe initiatorischer der letzten Wahl wurde von den deutschen Ar­widlung des Staates, indem das Geld, welches graphenergaben sich jedoch Differenzen. Der Maßnahmen des clubs in Verhandlung gezogen beitern und Beamten des Ortes nur eine ſozial­die Industrie zum Anlauf von Rohstoffen und Antrag, daß über die Einfuhr von krankheitsver­zur Bezahlung der Arbeitslöhne braucht, verdächtigen Bilanzen das Landwirtschafts- und das und verabschiedet. I'm übrigen beschäftigte sich demokratische Liste aufgestellt, die nun vier Man­date erringen fonnte. der Klub mit mehreren parlamentarisch- techni­Handelsministerium entscheiden sollen, wurde feuert und so die Konjunktur in ihrer Ent von der Abgeordneten 3emin befämpft, welche schen und administrativen Fragen. wünschte, daß die Gesamtregierung hierüber ent Das Steigen des Kronenvertes hängt zweifel- fcheide. Die tschechischen Sozialdemokraten schloffen Die Stupichtina gegen Bac. Ts damit zusammen, daß sich die verschärften fich diesem Verlangen an. Der Vorsitzende regte Devisen bestimmungen des Bankamtes fich darüber auf, daß die agrarischen Anträge Anerkennung fämtlicher Kroaten- Mandate. naumehr auszuwirten beginnen. Es Widerstand finden und dem Landwirtschafts­Belgrad, 2. April. Der Verififat onsaus ift fast vollkommen ummöglich, daß ein Ausländer ministerium Mißtrauen entgegen gebracht werde. schuß der Stupschtina verifizierte in seiner heuti­ohne Bewilligung des Bantamtes tschechoslowa Aehnlich sprach Abgeordneter Schamalif. Ge­gen Sitzung die restlichen 26 Mandaten der Iroati­tische Stronen aus dem Inland herausbringt, Ivo noffe adenberg erwiderte, daß man fich schen Bauernpartei, u. 3tv. 19 Mandate einstimmig durch jedes Angebot von Kronen an den inter - darüber gar nicht wundern dürfe und erwähnte, imb 7 Mandate mit 11 Stimmten der Opposition nationalen Börsen unterbunden wird. Außerdem daß bezüglich der Sozialversicherung von den ist in der Preßzpětka bereits fertige Sache. Die gegen 10 Stimmen der Regierungsparteien. Der haben die Banten auf Anordnung des Bantamtes Agrariern die Mitentscheidung des Landwirtschafts- Ehrenbeleidigungen werden den Geschworenen ent- der Regiemingspartei angehörende Wbg. Nasta die Kredite von Ausländern herabgesetzt, die Aus- ministeriums verlangt werde. Es sei unstatthaft, sogen und Berufssenaten zugeteilt. Es foll nicht Petrovič, der bereits gestern für die Verifizie länder müssen Zahlungen in die Tschechoslowati daß der Vorsitzende in die Debatte eingreift, ohne mus der verantwortliche Redakteur, rung eingetreten war, stimmte auf der Seite der Leisten, wodurch auf den ausländischen Börsen eine feine Funktion dem Stellvertreter zu übertragen. sondern auch der Urheber irgend einer ehren- Oppositionsparteien. Nachfrage nach tschechoslowakischen Stronen ent- Auf Antrag des Abgeordneten Ma cha wurde die rührigen Beschuldigung zur Verantwortung ge- Man envartet, daß die Stupjayra no steht. Das geringe Angebot an tschechoslo- Verhandlung über diesen Punkt abgebrochen. Die gegen werden. Auch die Verantwortung des Laufe dieser Woche zur Genehmigung der Verifi­walischen und die große Nachfrage danach Abgeordneten Genossen Schweichhart und Serausgebers und der Druderei wird zierung zusammentrten wird. In parlamenta auf den ausländischen Pläyen bedingt demnach Leibl stellten zu der Vorlage den Resolutions cu umschrieben. Zweifelhaft ist es noch, ob den rischen Streifen herrscht die Ansicht vor, daß nach eine Steigerung des Kroneniveries und diese antrag, die Regierung aufzufordern, unbemittelte Senaten aien richter zugezogen werden sol- Verifizierung der kroatischen Abgeordnetenmandate Tendenz wird dadurch verstärkt, daß sich das Personen und Gemeinden bei der Bekämpfung von len, wie dies die beiden tschechischen sozialistischen durch das Plomum der Shupschtina das Kabinett Bantamt für den Fall, als die Krone in New Pflanzenkrankheiten in materieller Weise ent- Parteien fordern. Die Regierung hat bekanntlich Basic- Pribicevič seine Demission geben wird, um York sinten sollte, bei den amerikanischen Banten sprechend zu unterstützen. Abg. Ma cha erstattete den tschechischen Journalisten versprochen, daß fie dem Könige die Entscheidung zu überlassen, ob ein eine Anleihe gesichert hat. Diese Anleihe würde sodann den Bericht des Subkomitees, betreffend an dem Gesetz mitarbeiten werden dürfen. Da- Arbeitsfabinett unter Jovanovič gebildet, in Dollars begeben und diese Dollars dann im die Entschädigung infolge Sage I von fehlt nun jede Spur, die ganze Mitarbeit der oder Neuwahlen ausgeschrieben werden sollen.

wurde aber auch zu seinem Verhängnis. Saphir ,

Konrad Deubler , der Bauern- der bekannte literarische Stopfflechter und Sumo

philosoph.

Berträum' die Zeit, verferne bas Denken! Und mache stets ein Schafsgejicht. Laß dich von jedem Ochsen lenten Und stößt er dich so muchse nicht! ( Deubler im Gefängnis.)

Die Beratungen der Koalition über die sogenannten großen" Vorlagen find so weit fortgeschritten, daß man bereits beiläufig ihren Inhalt anführen fann. Die Kenderung des Preßgejetes

m

gierung Nordamerikas durch Verhöh- gelegt, daß sie gesagt habe, die Staatsschula nung aller positiven Dogmen der christlichen den seien zu groß und die Steuern werden Religion und ihrer Kultur das Bolt in Treue immer höker. Dem Angeklagten Franz Gagner und Glauben zu erschüttern angestrebt. wurde vorgeworfen, daß er seinerepublika­

Die Wirkungen dieser Bestrebungen zeigten nischen Tendenzen auch durch eine jich bald in einer 2auheit des Besuches auffallende Tracht( Lederhosen und Holz­des Gottesdienstes, in Betrittelung schuhe ) zur Schau getragen hat. der Predigten, in Berhöhnung der Als das Grazer Gericht Deubler freisprach, Religionsgebrände, in unzufriedenheit bei der erhob der Staatsanwalt Beschwerde und der Arbeit, und in der Lust zur Auswanderung Saffationshof in Wien verurteilte Deubler dann nach Nordamerika .

zu

rist, der mit den Hoftreisen Fühlung hatte, be­suchte im Jahre 1850, als er in Ischl zur Sur weilte, das Deublersche Gasthaus. Deubler zeigte ihm seine Bibliothet und verschiedene Briefe. Saphir berichtete dann in seiner Zeitschrift über seinen Besuch und dieses Feuilleton führte zur geheimen Ueberwachung des gebildeten, auf geflärten Bauern. Erzherzogin Sephie, die Mut­31. März 1884 starb in Goisern bei ter des Kaisers, besuchte das Deublersche Haus cht ein einfacher Bauer, und doch gaben alle und ließ sich den Bücherschrank zeigen. Bei Shake großen Zeinungen Nachricht von diesem Ableben. peares Werten rief sie erstauni: at der Sterl Der einfache Bauer, dessen Leben hier seinen sogar solche Bücher!" Und zu Deublers Frau fagte Abschluß gefunden hatte, war Konrad Deub- die Erzherzogin: Geht Sie auch in die Stirche Ler, Sohn eines armen Bergknappen, der später und betet für Ihren Kaiser?" Ende Mai 1853 Müller, dann Gastwirt, dann Sträffing, zum wurde Deubler an einem Samstag um Mitter Noch im späten Alter wanderte Deubler noch Schlußz Bauer wurde und sich den Namen, hi- nacht von Polizeibeamten Im Namen des Ge­setzes" verhaftet und nach Jicht abgeführt. Von Der Gendarm Storporal Stohl bestätigt, im gern in die Welt hinaus, um einen Freund zu losophischer Bauer" erwarb. Deubler war schl ging es dann nach Aussee und später nach Winter 1852-1853 das Fenster im oberen Stock- besuchen. Die letzte Reise war im September 1883 vom gläubigen Knaben zum freigeistigen Manne Graz. Gegen Deubler wurde eine Auflage wegen werk des Deubler oft spät in der Nacht be- zu Professor Dodel nach Zürich . Sochverrat und Religionsstörung erleuchtet gesehen zu haben. hoben. In der Auflageschrift heißt es unter an derem wörtlich:

geworden.

Deubler las und lernte, forschie und dachte sein ganzes Leben lang. Unier seinen Freunden, mit denen er cifrig korrespondierte, befanden sich viele gelehrte Forscher, berühmte Dichter und In dem an den Grenzen Ober- Steiermarks Schriftsteller. Am stärksten erfüllte ihn die Freund- und Ober- Oesterreichs liegenden Salzkammergute schaft Ludwig Feuerbach ) s, dessen Lebens- ist schon lange vor dem Jahre 1848 durch vom anschauung Deubler zu seiner eigenen machte. Als Auslande eingeschmuggelte Bücher bei den Werk­Suabe las er mit Leidenschaft Reisebücher und arbeitern die 2ust zum Lesen, zu 3usam­mentünften und Lesevereinen gewedt geographische Werfe. Mit 15 Jahren beginnt er Werke über den gestirnten Himmel zu lesen, dann und dadurch der Hang zu pietistischer Schwärmerei folgen Bücher über den Bau und die Geschichte und Settiererei unter den Arbeitern erzeugt wor Der Erde, über Tier- und Pflanzemvelt. Bald den. Auch tauchten Wünsche zu Reformen hin­regt sich ein starker Wandertrieb in ihm und ersichtlich der Ersparung im Staatshaus­unternimmt Reifen nach Wien , Triest und Vene- halt zur Erzielung politischer Frei­dig. Meit 30 Jahren liest Deubler die Befreiungsheit und zur Verbesserung der Lage tämpfe aller großen geschichtlichen Nationen. Die der Arbeiter auf. 1848er Revolution muß Deubler start interessiert haben, in seinem Nachlaß befanden sich 44 Flug blättter aus dieser Zeit. Im Jahre 1849 übernahm Deubler ein Gasthaus, das bald zum Mittelpunkt bes geistigen Lebens des Trauntales wurde. Dies

Nach hergestellter Ruhe 1849 wurde von der

Nach dem Leumundszeugnisse des Pfarramtes zwei Jahren schweren Rerters im 3uchthaus in Brünn . Nach Verbüßung und des Postamtes von Goisern ist Konrad Deub­dieser Haft wurde Deubler in DI mitt interniert ler frivol und ultraradital gesinnt und sein Haus der Versammlungsort der Unzufriedenen. und erst am 24. März 1857 in die Heimat ent­Nach Angabe des Zeugen J. V. habe Deub- lassen. Deubler hatte somit vier Jahre in der Ge­ler öfters unaufgefordert die nordameri- fangenschaft zugebracht. fanische Verfassung gelobt.

Der Haß der Kleritalen verfolgte Deubler Die bei Deubler gefundenen Bücher sind noch über das Grab hinaus, sie gestatteten nicht, start abgenutt, was auf deren häufigen daß Deublers eigenhändine Grabschrift auf dem Gebrauch durch Ausleihen schließen läßt. Friedhof prange, eine Grabschrift, die den Glau Konrad Deubler hat durch Bildung von ben an eine persönliche Fortdauer nach dem Tode Lesetreisen, die er mit Erzeugnissen der ablehnte. Schandpresse versorgte, dahin gewirkt, die Berg­arbeiter in Treue und Glauben zu erschüttern und sch er: für irreligiöse sowie für sozialdemo ( ratische Dottrinen empfänglich att machen. An Sonntagen hielt er statt des Gottes dienstes Vorlesungen über den Deutschtatho­lizismus.

Nach Angabe des Zeugen P. W. habe Denb ler zu wiederholten Malen behauptet, daß es feinen Gott gebe, Christus sei nur ein getvöhn­

licher Mensch gewesen und sei nicht vom Tode auf­

erstanden."

Amsturzpartei durch Verbreitung irreligiöser und staatsgefährlicher Bücher und Neben Deubler wurden noch weitere 14 Per­Zeitungen demokratischen Inhaltes, durch Ansonen verhaftet und angeklagt. Der Angeklagten preisung der republikanischen Re- Katharine Steinbrecher wurde zur Last)

Für ihn gelten die Worte von Fr. Th. Vi

Seelen, die das Leben aushalten Und Mitleid üben und menschlich walten, Mit vereinten Waffen Wirken und schaffen

Troß Hohn und Spott, Da ist Gott .

Genosse Ferdinand Hanusch hat Deubler im Der Bauernphilosoph" ein Dentmal gesetzt. Mögen recht viele Menschen im Geiste des schlich­ten Bauern aus Oberösterreich handeln und seine Wege wandeln.

a. r