25. April 1924.

Inland. Senatsligung.

Hitlers   Kumpane vor Gericht.

Die Münchner   Polizei im Dienste der völlischen Banditen.

Beite 3.

Prag  , 24. April. Während das Abgeord netenhaus sich nach der Erledigung einiger großer Berlin, 24. April.  ( Eigenbericht.) De bay von der Kampfbundabteilung Hitlers   Stoß Gesetzesvorlagen noch Ferien gönnt, verfammeln rische Regierung hat mit Entrüstung die Mel trupp zugeteilt zu sein. Er war es, der fich die älteren unter den Gesetzgebern bereits dung eines völkischen Blattes dementiert, daß Sifler mit dem Karabiner in der Hand den Weg zu neuer Arbeit: Heute hat im Senat die erste eine Ausweisung Hitlers   bevorstehe. Wie könnte in die Bürgerbräuversammlung bahnte. Er hatte Sigung der nachösterlichen Session begonnen, die der Mann auch ausgewiesen werden, auf dessen auch den Auftrag, in der geplünderten Mün allerdings, wie jede Sigung zu Beginn einer Befehl sich gegenwärtig die Bande beruft, die chener Post" die politischen Akten zu beschlagnah Arbeitsperiode, nur formalen Charakter trug. Da wegen Einbruch und Plünderung bei der Wün- men. Ueber diese Aften und über die Gründe für arbeiteten die Senatsausschüsse schon fleißig. chener Post" und beim Genossen Auer vor Ge feiner Kommandierung zum Stoßtrupp will er Auf die Tagesordnung der nächsten Sigung gericht steht! Alle diese Angeklagten erklären, durch nur in geheimer Situng aussagen und langt bereits das Mieterschutzgese, wel- den Befehl ihres Vorgesetzten gedeckt zu sein, und fonnte das am Schluß des heutigen Verhandlungs ches sehr rasch verhandelt werden muß, da das der eine Verteidiger rief heute dem Gerichte zu, tages auch tun. alte Gesetz bekanntlich am 30. April abläuft. Das daß doch Soldaten nicht verurteilt werden dürfen, Gesetz wird dann durch Sonderfurier an den wenn der Feldherr freigesprochen sei. In der Angeklagten, der darin unter anderem zugibt, im Verlesen wurde ein Brief eines flüchtigen Präsidenten Masaryt, der sich in der Schweiz   heutigen Verhandlung führten die Angeklagten November als Angestellter der bayrischen Zentral­aufhält, geleitet werden, um einen Erlegzustand als Beweis für das rechtmäßige Bestehen des darlehenskaffe große Unterschlagungen zu auf dem Gebiete des Wohnungswesens zu ver- Stoßtrupps Hitlers   auch die bezeichnende Tatsache gunsten der Hitlerpartei genmcht zu an, daß Herr Rupprecht Wittelsbach aut haben. Die Verteidigung macht dem Gericht den Außer den vom Abgeordnetenhause in den 4. November die Parade über diesen Vorwurf, durch die Verlesung dieses Briefes ver­Letzten Sitzungen erledigten politischen Vorlagen Stoßtrupp abgenommen habe. Unter den sucht zu haben, der Sitlerpartei etwas anzu wird der Senat auch die Novelle zum Offi- Angeklagten ist ein gewisser Gebrum, der bis hängen.(!) Uebereinstimmend erklärten die An strophe auf so tragische Weise ums Leben ge bei der Schweizer   Eisenbahutata ziantengeset erneuern. Es hat sich heute zu seiner Verhaftung in der Münchener   politischen geklagten auch, daß sie nur der Parole ihrer tommene Dr. Helfferich stand seit etwa zwei bei den toalierten Parteien eine Deputation der Polizei tätig war. Er gibt an, als besonderer Parteileitung gefolgt seien: An die Grenze, Jahrzehnten schon im politischen Leben Deutsch  Kanzleioffizianten eingefunden, die ihre Wünsche Vertrauensmann Hitlers   jahrelang die Veran den Rhein  !( Aber weder die Münchener   lands und seit den ersten Jahren des Welt­in bezug auf die Erneuerung der Novelle vormittlung zwischen der Polizeidirek- Bost" noch die Wohnung Auers liegen an der frieges, geradezu im Vordergrunde der Politik. brachte. Mit der Sache befaßt sich eine Koalition und der Sitlerpartei besorgt zu Grenze oder am Rhein  . Die Red.) tionskommission. haben und als aktiver Polizeibeamterl

meiden.

Die nächste Sigung findet morgen Frei­

tag, 11 hr vormittags stan. Außer dem Mie- handelte unter anderem auch den Regierungsan-( erwehren zu können, daß der sozialdemokratische terschutzgesetz und dem Gesetze über den Aufschub trag, durch welchen der Vertrag über die Parteitag, beziehungsweise seine Redner, die Lage wangsweiser Delogierungen wird der Senat in ungarische Postsparkasse und die Einigung über allzu fubjektiv geschildert haben. dieser Sizung auch die Novelle zum die Teilung des von Magyarien   geleisteten Kriegswuchergese beraten, durch die der Schadenersatzes ratifiziert wird. Wohnungswucher unter die Strafbestimmungen reichte Genoffe Dr. Heller eine Resolution, die Siezu über­des Buchergesetzes fällt und die Wuchergerichte die Regierung auffordert, die Staatsverträge bei­aufgehoben werden.

Ausland.

Bessarabien  ( vorläufig) kein Kriegsfall.

Der

WTB

1919

Dr. Karl Th. Helfferich.

Karl Theodor Helfferich  , von Geburt ein Bayer, wurde 27jährig( im Jahre 1899)) Privatdozent Professor, 1906 wurde er als Direktor der ana­der Staatswissenschaften an der Berliner   Univer sität, im Jahre 1901 daselbst außerordentlicher tolischen Eisenbahn nach Sonstantinopel berufen, 1908 wurde er Direktor der Deutschen Bant. Nachdem er schon in den letzten Jahren vor demt Kriege eine bedeutende ftaatsmännische Rolle ge­spielt hatte, wurde er im Jahre 1915 Reichs den Kammern der Nationalversammlung ent­schatsekretär, übernahm nach der Abdankung Del weder gleichzeitig oder wenigstens unabhängig brücs das Ministerium des Innern und zugleich vom Beschlusse der einen oder der anderen Kam auch die Stellvertreterschaft des Reichskanzlers. Nach zweiter Lesung referierte Senator Dr. mer vorzulegen. Der Regierungsantrag wurde Stellvertretender Reichskanzler blieb er auch noch Kronsty über das Gesetz betreffend die Elbe   genehmigt und, was die Resolution Seller an erstatter dementierte Trotti die Mitteilung der Leitung des Reichsamtes des Junern enthoben In einer Unterredung mit einem Bericht eine zeitlang, nachdem er Anfang 1917 von der schiffahrtsatte, Senator Dr. Prochaska über das langi, wurde beschlossen, die Frage dem verfaf- ausländischen Presse über eine angebliche Mobili wurde und trat erst mit Beginn der Reichskanzler Gefeß betreffend die Einlage der Gerichtsdepofiten fungsrechtlichen Ausschusse zur Prüfung zu über- fierung der Roten Armee. Er erklärte, in Wirtschaft des Grafen Hertling von diesem Posten zu und der Depositen der Waisenämter beim Postscheck- geben. amt, Senator Dr. Lutesch über den Antrag lichkeit jei der Jahrgang 1901 demobilisiert, der rüd. Im Jahre 1918 übernahmt er nach der Era Der Wehrausschuß des Senates ver- Jahrgang 1902 einberufen und gleichzeitig ein mordung Mirbachs für kurze Zeit die Vertretung Zavoral betreffend die Aenderung des§ 5 der Ge handelte eine ganze Reihe militärischer Borlagen. Teil der Felddivisionen in Territorialtruppen um des Deutschen Reiches bei der russischen Sowjet­schäftsordnung des Senates, durch welche die Zahl der Bizepräsidenten von vier auf fünf erhöht wird. Weitere Ausschußsisungen finden gebildet worden. Die Sowjetunion   sei nach wie regierung, von wo er aber noch vor Seriegsschluß Alle Vorlagen wurden genehmigt und die Sigung heute Freitag, den 25. April statt: Sozialpoli vor bereit, an jedem internationalen Abkommen nach Berlin   zurüdfehrte. Seit der Revolution ge nach Berhandlung der Immunitätsangelegenheit tischer neun Uhr vormittags, Subtomitee our tatsächlichen Abrüstung und zur Verminde hörte er der Deutschnationalen Volkspartei   an, lofa und des lehten Punktes der Tagesord- des Sozialpolitischen Ausschusses über die ser an- rung der Kriegsgefahr teilzunehmen. Bezüglich in der er eine der ersten Führerstellen bekleidete. nung, des Ergänzungsvertrages zum Handelsver- tenversicherung der Staatsange der Möglichkeit eines Serieges mit Numänien sagte trage zwischen der Tschechoslowakei   und Italien  , ſtellten neun Uhr vormittags, I'm mu nti- Trotti: Selbstverständlich denken wir nicht daran, geschlossen.

tätsausschus zehn Uhr vormittags.

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gefangen bis zu seinem Tode, war Helfferich   der Vom Beginn seiner politischen Tätigkeit an­aus der beffarabischen Frage einen Kriegsfall z fonsequente und brutale Berfechter der fonserva­machen. Wir wollen uns bemühen, daß sich das Aus den Ausschüſſen. Selbstbestimmungsrecht des beffarabischen Boltes tib- reaktionären Ziele. Während des Krieges ge­Die tschechischen Nationalsozialisten auf friedlichem Wege verwirkliche. Der Abbruch hörte er zu den enragiertesten Durch ha l- Der verfassungsrechtliche Aus der Verhandlungen in   Wien hat nur zu bedeuten, tern und Siegfriedlern und propagierte schuß des Senates beriet über den Antrag zur Oftrauer Tagung. Panet, der die Einsetzung einer Kommission daß die   Sowjetunion den Raub   Bessarabiens nie in der schärfsten Weise und mit allen Mitteln feſt­zur Vereinfachung der Staatsverwaltung, der zialdemokratische Parteitag in einem Artikel fem Sowjetregierung Stredite von England erhoffe. Deutsche Reich. Er war einer der leidenschaft­Im Čefte Slowo" wird der tschechische so- mals gutheißen wird. Trotti gab zu, daß die umrissene imperialistische Kriegsziele für das Amtsführung in den Staatsämtern und in den mentiert, in dem gesagt wird, daß die Kundgebung Diese Strebite würden zur planmäßigen Stärkung lichsten Bekämpfer jeder Idee eines Verſtändi­vom Staate verwalteten Unternehmungen ver- Meißners, der offizieller Redner gewesen sei, Kom der Sowjetwirtschaft dienen. Was seine Rede in gungs oder Verzichtsfriedens, einer der heftigsten langt. Es wurde zur Behandlung des Antrages promißcharakter getragen habe. Es sei   inter   Tiflis, die von der englischen konservativen Presse wieder in der Wahlschlacht, die zur Zeit in Bekämpfer der Sozialdemokratic, gegen die er auch ein fiebengliedriges Subkomitee eingesetzt, in das effant, daß in dem Referat das Hauptgewicht auf als Augriff auf Macdonald aufgefaßt worden sei,   Deutschland geschlagen wird, vor allem auftrat. als Vertreter unserer Partei Senator Genoffe die demokratischen Einrichtungen des Staates ge- anlange, erklärte Trozzki: Wir behalten uns das Dr. Heller gewählt wurde. Der Beschluß des legt wurde, während die Bedürfnisse des Staates Recht der Seritit gegenüber der Politik Macdo Die Deutſchmationale Volkspartei des Reiches ver­Abgeordnetenhauses betreffend die Aenderung selbst an zweite Stelle gerüdt worden seien. Die nalds vor, wie auch Macdonald felber öfter gegen   Reichstag fandidierte, einen ihrer hervorragendsten liert in   Helfferich, der auch jetzt wieder in den des Gesetzes über die Regelung des Verhältnisses Plattform des felbständigen Staates für den So- über der Sowjetpolitik Kritik geübt hat, indem er   Reichstag fandidierte, einen ihrer hervorragendsten zwischen Unternehmern und Angestellten in der zialismus sei nicht genügend betont worden. Es das Sowjetsystem und die Kommunistische   Partei  Slowakei und in Karpathorußland wurde nach sei verwunderlich, daß Dr. Meißner nicht seinen selbst angriff. dem Referate Dr. Witts berlagt. Standpunkt zu dem sich in der Landwirtschaft voll­Der sozialpolitische Ausschuß des ziehenden Prozesse fundgegeben habe. Die So­Senates nahm das Mieterschutzgesetz und das Ge- zialdemokratie habe wiederum ihren Sozialis setz über den Aufschub zwangsweiser Delogierun- mus als industriellen betont. Neu sei der Stand­gen in der Fassung des Abgeordncienhaus- punkt zur   deutschen Sozialdemokratie, der auf beschlusses an. cine Politit der zwei Eisen im Feuer" hindente. Der Außenausschuß des Senates ver- Der Artikelschreiber meint, sich des Eindrucks nicht

Die neue Wanderung. ( 3u Romain   Rollands neuem Roman Annette

und Sylvia".)

Gefangenenaustausch.

Warschan, 24. April. Am 26. ds. werden aus Sowjetrußland 170 politische Gefangene im Austauschwege gegen hier verurteilte Stommuni­sten nach   Polen zurückkehren.

Führer.

Als bürgerlicher Staatswissenschaftler und insbesondere Geldtheoretifer machte sich Selfierich, ein Schüler des Nationalöfonomen Georg Friedrich   Knapp, durch einige Schriften einen Namen. Er schrieb unter anderem Das   Geld", Geschichte der deutschen Geldreform","   Deutsch lands Wohlstand". Von ihm stammt auch ein dreibändiges Werk über den Weltkrieg".

mut su jäen und das Bewußtsein wachzurütteln, verschlossen, abgründig Annette ist, so heiter, un sie dort ist, wird es sich ja zeigen. Sie fürchtet die ihre Lebensaufgabe darin findet, in Liebe und bedacht, offenherzig ist Sylvia. Sie wuchs ja es nicht, und sie wird es hinnehmen, weil es ein Demut Leiden zu mildern und Trost zu spenden, nicht langsam in der Obhut liebender Eltern. mal da ist. Und wenn die vorige wegstrede apo der Mensch überhaupt noch die Wunden zu Sie schoß empor, draußen, in hartem Lebens- schöner gewesen, wird sie auch nicht darüber heilen vermag, die das Leben schlug. fampf, und Arbeit ums liebe Brot erfüllt ihr Da trauern, daß die neue beschwerlicher ist. Rollands Heldin ist nicht die Magd, die dient sein. Aber darüber ist sie nicht verbittert. Sie treibt im Lebensstrom. Der Strom hat schon In langen Reisen hat uns Rolland durch das und der das Geben allein Lebensglück bedeutet. ist der Erde näher als die wohlbehütete Schive- seine Richtung. Sorge um das Ziel wird hin­bewegte Leben Johann Christofs geführt, als er Sie ist die Selbstbewußte, die gefestigte Persönster, sie hat die zähere Lebenskraft, sie ist frei fällig, weil ja die Ungewißheit immer nur für das innere und äußere Schicksal des   europäischen lichkeit, die Frau als Kämpfende fämpfend von Zweifeln und Bedenken. Sie tennt fein diefeit Augenblick besteht und im nächsten bereits Menschen vor uns ausbreitete. Station um Sta- um hr Selbst, ihr Ich, ihre Seele. Problem. Die Ereignisse kommen und entwickeln zerronen ist. Darum empfindet sie auch feire tion folgten wir seinem Helden, jeder Wegteil! Aber sie ist nicht das Weib. Der Roman ich; ohne lang nachgedacht zu haben, greift sie zu, großen Leidenschaften und fein Geschehnis wird ging durch abgegrenztes Gebiet, war ein Stüd hat, wie der Titel andeutet, zwei Hauptfiguren, Entscheidungen erst im Augenblick der letzten Not- ihr schidsalhaft. Welt, das, als wir es durdywandert hatten, hinter zwei Frauengestalten, die aus verschiedenen Klas- jwendigkeit treffend. Und sie ist glücklicher als die Annette aber, deren Seele sich im Treibhaus uns lag, nicht als eine wirre Summe von Ein- sen kommen und deren verschiedene Stellung zu grübelnde, schwerblütige, sich selbst behorchende an Stützen und Sparren emporranfte, wird, brüden, sondern als geordnetes, abgeschlossenes, demselben Problem eben dieses Problem plasti- Schwester. Nur eines haben beide gemeinsam: als sie ins Lebent tritt, sogleich in Sonflikte ge­gestaltetes Ganzes, nicht als öde Wüste, die selten scher und deutlicher werden läßt. Für Johann den Stolz. Arbeitslos und krank, will das   Näh- wirbelt. Sinnenleidenschaft durchtobt sie, all ihr cinmal ein Lebewesen betritt, sondern als Straße, Christof, den Mann, lag das Schwergewicht auf mädchen Sylvia von der reichen Annette nichts Sein schwankt im Austurm von Begierden, die sie die jeder wandern muß, jeder, der geboren wird Weltanschauungsfragen. Für Annette und Sylvia, annehmen, obwohl sie auch ein Recht auf ein geahnt, erwartet, aber nicht gekannt hat. Sie und sich nicht damit bescheidet, in dem Winkel, treist das Leben um das Liebesproblem. Erbteil hätte, vielleicht fein geschriebenes, aber wäre den Sinnen erlegen, hätte nicht die Schyve­in den der Zufall ihn warf, alle seine Tage zu Annette ist die Bürgerstochter, das Kind sein inneres, das Anneite auch niemals anfechten ster sie gerettet, eigentlich ohne es zu wollen, ja verharren. Wer auszieht, den Menschen und sich eines begüterten Architekten, aufgewachsen, ohne würde. Doch hat ihr Stolz, in dem ein Funke sogar in der gegenteiligen Absicht, sie den Trieben selbst zu suchen, der schreitet den Pfad Johann die Not zu kennen, umgeben von Liebe, Licht und Klassenhaß glimmt. seine Grenzen. Wo es ums wehrlos einzuliefern. Die junge Schwester, die Christofs, den Pfad des Kämpfers, des Ringen- Wärme. Sie konnte sich entfalten, sie konnte Weiterleben geht, hört er auf. Als die Lebens- Kleine", auf die Annette hinabblidt wie auf ein den, des Ewigstrebenden. studieren, ihren Verstand schärfen, die Welt beob- lanrpe wieder brennt und verfladern will, zögert Kind, das man beschützen muß, hat den Sturm Und nun lädt Rolland uns zu neuer   Wan- achten, die Dinge auf sich wirken lassen und aus Sylvia nicht, den Docht mit dem Del zn tränken, ausgehalten und darüber hinaus die Straft be­berung ein. Das erste Wegstück liegt vor uns ihnen lernen, ohne sie selbst zu erleben. Sie ist das die Schwester liebevoll darreicht. seffent, andere vor dem Verderben zu bewahren, ( Annette und Sylvia", deutsch von Paul die legitime Tochter, die einzige vor der Welt. Und wieder wächst Saß zwischen den Schwe- saveil sie mit dem Leben vertraut ist, weil ihr die Amann, im Kurt   Wolff- Verlag,   München). Aber nach dem Tode des Vaters erhält sie stern auf: als ein Mann zwischen ihnen steht. Wellen über den Kopf gegangent waren, die Bis zur ersten Station geleiten wir das Geschöpf Kenntnis von der Existenz einer Halbschwester; Sier feßt die Problematik ein. Das Liebesthema Annette nur vom Ufer aus beobachtet hatte. des Dichters, bis dahin, da es rasten darf, um weder sie noch die Mutter wußten je etwas von wird aufgerollt und schwingt sich durch das ganze Mit der Lösung des einzelnen Falles ist aber feine Kräfte zu sammeln nach dem ersten Cefecht Sylvia. Der Vater verbarg diese zweite Liebe Wert. das Problem noch nicht erschöpft. In Annette mtit dem Leben. Diesmal ist es nicht der temp- und ihre Frucht doch war er der zweiten Toch- Sylvia hatte einen Freund, und hat ihn gärt der Drang nach Liebe, nach Liebe im höch fende Mann. Die Frau beginnt ihre Pilgerfahrt. ter deshalb nicht weniger zugetan. Und als die eines Tages nicht mehr, erzählt der Schwester sten Sinne. Liebe des Weibes zum Manne und einem Ziele zu, das der Dichter noch int unge- beiden Mädchen einander begegnent, brennt die har nicht, brennt die gar nicht, wie sie ihn verlor, und hat eines des Menschen zum Menschen. Sylvia. die ohne wissen hält.. Eifersucht zwischen ihmen, welcher wohl die tiefere Tages einen neuen, und erzählt gar nicht, daß utoralische Bevormundung durch ein Klaffenvor­Ganz ähnlich hat ein anderer Gr r, Mar- Runeigung des Vaters gegolten habe. Doch sie und wie sie ihn gewann. Liebe und Ghe in Beurteil ihre Seele bildete, kann diesen Drang hin­tin Andersen- Merö, erst den Mann als Kämpfer überwinden die Kluft. Und sie werden Freun ziehung zu bringen darüber nachzusinnen fällt ihr strömen lassen und ihm nachleben. Annette fühlt und Sieger gestaltet( Pelle, der Eroberer") und dinnen, so verschieden sie auch sind. gar nicht ein. Sie geht geradeaus. Der Weg Semmungen. Ihr kann Liebe nicht nur Befrie­dann in Stine Menschenkind" das Web geformt. liegt vor ihr, er ist wie er ist. Was sich hinter der digung der Sinne und Kameradschaft auf Zeit die Leidende, deren Sendung es nicht ist, Streit nächsten Krümmung verbirgt, weiß sie nicht. Bis sein. Vor dem Taumel, dem sie knapp entrann,

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Sie sind in Wesen veranlagung und Lebens­auffassung die schärfsten Gegensätze. Wie ernst,