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nung Gottes. Die Bischöfe und Erzbischöfe dem Aufstieg der Arbeiterklasse so wenig ent und mit ihnen alle jene Katholiken, die sich gegen gegenstellen, wie es die altfatholische tut und wie den bürgerkundlichen Unterricht auflehnen, lehnen es in England alle die vielen Kirchen und Set fich gegen die aus Gottes Willen entstandene ten tun, fo bätten wir ebenso keinen Grund, fie reinigen von aller unwahrheit und aller Heuche Autorität auf und widersetzen sich darüber zu bekämpfen, wie unsere englischen Genossen die lei. Daher: Sände weg von der inter fann nach ihrer eigenen Lehre nicht der geringste englischen Kirchen und Seften zu bekämpfen konfessionellen Schule! Zweifel bestehen gegen die Anordnung feinen Grund baben. Denn ob der einzelne fein Gottes. Gemütsbedürfnis etwa im altkatholischen Chri

26. April 1924.

bekannt sind. Mit aller Entschlossenheit aber forstwirtschaftliche Arbeiter und Angestellte) ihre müssen alle Menschen, die die Schule als Vor- Eristenz, von denen nur eine geringe Zahl als bereitung für das Leben ansehen, diefe Stätte Kleinbefizer im Dorfe verbleiben dürfte. Sie vermehren die stattliche Zahl jener, die alljährlich vom Lande abwandern, sich den Städten, der In dustrie zuwenden, weil ihnen das heimische Dorf feine Verdienst und Lebensmöglichkeit gibt. Die übergroße Mehrzahl der Kinder des Kleinbaueru vermehrt in dieser oder jener Form das städtische Poletariat und auch so mancher Bauerssohn muß seine Heimat verlassen, um sich in der Fremde eine Existenz zu schaffen, denn der Vater hat in der Regel nur einen Hof zu vergeben.

Das entoölferte Dorf. Agrarstatistische Betrachtungen.

Zu dem Hirtenbriefe bat erfreulicherweise stentum befriedigt oder ob er sich aus moderner bereits der Deutsche Landeslehrerverein in Böb- Natur- und Geisteswissenschaft ein religions men Stellung genommen, der alle Bestrebungen, freies Weltbild formt, das ist feine Privatfache. die sich einer zeitgemäßen Ausgestaltung der Wenn aber die Kirche zur Verbündeten der Schule zu einer wirksameren Erziehungsstälte Herrenklasse wird, wenn sie ihre Macht über die Es ist eine im öffentlichen Leben noch viel zu entgegenstellen, eindringlichst zurückweist. leber Seelen in den Dienst der herrschenden lassen wenig bekannte Tatsache, daß im Vergleich zur Wirtschaftliche Ursachen sind es biefe ganz selbstverständliche Stellungnahme des stellt, dann fordert fie die Partei der Arbeiter Gesamtbevölkerung die Zahl der landwirtschaft vor allemt, welche die landwirtschaftliche Bevölke Deutschen Landeslehrervereines ist die ferifale flaffe zum Kampf heraus.f lichen Bevölkerung rasch sinkt. Nach 1869 rung bisher unaufhaltsam sinken lassen. Die Not Preffe in nicht geringe Aufregung geraten. Gin Und in diesem Gegensatz offenbart sich die lebte der größte Teil der Bevölkerung in des Häuslers und Arbeiters drängt nach Verän Josef 3ot- Prag weiß zu berichten, daß die soziale Bedeutung unseres Stampfes um die Böhmen von der Landwirtschaft, 1890 bestand ein derungen. Tausende Häusler und Arbeiter Stellungnahme des Hirtenbriefes dem Mißbrauch Trennung der Kirche vom Staate. Die alt fleines Uebergewicht der landwirtschaftlichen Be- fönnen kaum Hühner und Kaninchen halten, ge der Bürgerkunde, dem Zwangsunterricht latho fatholische Kirche, von der freiwilligen Bunei- völkerung über die industrielle, 1910 waren in schweige denn ein Schwein oder ein Rind; nur lischer Kinder in der Laiemmoral gilt. Gegen gung ihrer Gläubigen abhängig, fann fich nicht Böhmen nur mehr 32.28 Prozent in der Landwirt mühsam hält er eine Ziege, um seine ungenügende den bürgerkundlichen Unterricht wäre also fleri- in Gegensatz gegen die Arbeiter, die ihr angeschaft und 41.07 Prozent in der Industrie Lebenshaltung etwas aufzubessern, weil der Lohn falerfeits nichts einzuwenden, wenn er enva in hören, seven. Die römische Kirche, die der tätig. Die lepte Volkszählung von 1921. zeigt am Hofe, beim Bauern oder anderswo nur gering fchulfreier Zeit in irgend einem Privatlokale er- Staat erhält fann, ohne den Verlust ihrer Glön nach Angaben aus tschechischer Quelle abermals ist. Wehe, wenn er ganz und gar abhängig ist von teilt würde, vielleicht am besten direkt in einer bigen befürchten zu müssen, ihre Macht in den einen Rücgang um über 2 Prozent, so daß die der Arbeit beim Bauern oder im Hofe, denn es fatholischen Kirche. Der obligatorische bürger Dienst des Kapitals stellen. Säbe es teine Ston- ländliche Bevölkerung 29.69 Prozent aus- handelt sich häufig nur um Saisonarbeit. fundliche Unterricht ist ein Mißbrauch, der obli- grua mehr, müßte auch die römische Kirche von macht. Die Zahl der selbständigen Landwirte ist Monatelang gibt es im Winter keine Arbeit und gatorische fatholische Religionsunterricht ist fein freiwilligen Gaben ihrer Gläubigen leben, dann nicht fleiner geworden, stark vermindert hat sich damit fein Einkommen. Da ist eine Beihilfe sehr Mißbrauch. Bequem, sehr bequem möten es tönnte fic es, wenn sie nicht breite Massen von jedoch die Zahl der landwirtschaftlichen Arbei erwünscht. Aber der arme Teufel hat meist kein sich die schwarzen Seelenfänger schon einrichten. Gläubigen verlieren wollte, nicht mehr wagen, fer und die Zahl der Kinder in den bäuer Futter, feine eigene Weide. Der Gemeinde­Ihr Unterricht obligatorisch als Zwangsunter die Arbeitermassen herauszufordern; dann könnte lichen Familien. Heute fallen in Böhmen auf 10 grund, der in erster Linie den kleinen richt umgeben und geschützt von der gesamtent fie sich nicht mehr in den Dienst der herrschenden selbständige Bauern 12 landwirtschaftliche Ar Landwirten zugänglich sein soll, wird durch Staatsmacht, der ihnen unbequeme Unterricht laffen stellen. Damit hätte der Kapitalismus beiter , vor 25 Jahren waren es 25. Die Slowa die Machinationen der Agrarier feiner eigentlichen jedoch mir nach freiem Ermessen jedes einzelnen sein stärfftes Herrschaftsmittel verloren. Dent fei und Karpathorußland hingegen sind überwie Aufgabe die Wirtschaft der Steinlandwirte zit und ganz außerhalb der Schule, vielleicht noch Kapital das stärkste Bollwerk, hinter dem er gegen gend landwirtschaftliche Länder. In der ganzen ergänzen häufig genug, trok Recht und Gesetz mit bedeutenden Kosten verbunden. Der Staat, die anstürmende Arbeiterklasse geborgen ist, zu Republik leben von der Landwirtschaft 39.57 Pro- entzogen; sein Nugenuß bleibt den Alteingesesse der für den Religionsunterricht in Form der entreißen das ist das Ziel unseres Kampfes zent, von der Industrie 33.79 Prozent der Benen vorbehalten. Manchmal wurde er auch pars Kongrua viele Millionen Kronen jährlich aus- jum die Trennung der Kirche von Staat. Daß völkerung. zelliert und den wohlhabenden Bauern verpachtet. gibt, soll nicht das Recht haben, den bürgerfund nur eine nicht mehr vom Staat finanzierte, nur Die Statistit zeigt nus also eine ständige Nicht selten ist er auf trummen Wegen gan; in lichen Unterricht obligatorisch erteilen zu lassen. eine von ihren Gläubigern verwaltete und er- Abnahme der landwirtschaftlichen Bevölke- das Eigentum der Großbauern übergegangen. Das ist so richtig die Anmaßung der Klerikalen, haltene Stirche kein Hindernis mehr des Aufstie- rung, wenn auch vorwiegend in der Gruppe der Die lange Zeit, wo diese im Dorfe unum. fie und nur sie allein sollen über die Kinder und ges der Arbeiterklasse ist, das bestätigt uns der Unselbständigen. Das ist eine Erscheinung von schränkt regiert haben, wurde von ihnen ihren Unterricht bestimmen dürfen. Sei sollen Bergleich des Hirtenbriefes des alikatholischen nicht zu verkennender sozialer Bedeutung. In gründlich zur persönlichen Bereicherung aus das Recht haben, die Religion für ihre eigenen Bischofs mit dem der tschechoslowakischen römi- teressant ist das Sinten der Kinderzahl. Der genützt. Die Raine und Feldwege, um die sich politischen Zvede zu mißbrauchen und wer da- fchen Bischöfe. französische Gelehrte Bertillon hat vor Jahren früher niemand kümmerte, behält sich der Besiber gegen auftritt, lästert die Religion. Der Hirtenbrief der tschechoslowakischen schon den allgemeinen Erfahrungsgrundsatz auf selbst vor, sogar das Nachlesen der Aehren wird Wie turmhoch steht da der Bistumsver- Bischöfe ist angeblich wenigstens die tleritale gestellt. daß die Kinderzahlim umgekeh i verboten. Will der arme Mann aus den Wäldern weser der altkatholischen Kirche in Oesterreich , Presse behauptet es der Sorge um die sittlichen Verhältnis zur Größe des Be- der Herrschaft ein Stück trockenes Reisig oder etwas Abalbert Schindler über den Auffassungen der religiöse Erziehung der katholischen seinder in der sizes steht. In der Landwirtschaft ist diese Streu holen, will seine Familie Schwämme oder tschechoslowakischen Bischöfe. Swindler hat Schule entsprungen. In dieser Behauptung liegt Erscheinung leicht zu verfolgen. Die Bezirke mit Beeren sammeln, so muß er dafür bezahlen oder nämlich auch einen Hirtenbrief an die Gläubigen die ganze Falschheit der Nömlinge, die ganze den kleinsten Grundbesitzen haben in der Regel eine Anzahl Tage umsonst roboten. Die Quellen seiner Kirche erlassen, in welchem er über das widerliche Heuchelei derjenigen, denen es um eine bedeutende Anzahl von Geburten. Sobald der Nebenernährung des armen Volkes versie­Verhältnis zwischen Staat und Kirche, zwischen nichts, aber auch um gar nichts anderes zu tun der Besitz größer wird, tritt er als Ursache der gen oder fließen nur sehr spärlich, nene eröffnen Kirche und Schule spricht. Der altfatholische ist, als um ihre Herrschaft über die Seelen und freiwilligen Beschränkung der Kinderzahl auf. fich nicht, der Steuerdruck und die finanziellen Bischof erklärt darin ausdrücklich, daß der Staat mit ihr bestimmte politische Ziele zu erreichen. Der Reiche will seinen Besitz beisammen lassen, Lasten aber nehmen zu. Selbst die mitunter über­mit der Stirche nichts zu tun habe und ausdrüd- Ist denn die religiös sittliche Erziehung der evan will ihn nicht zerstüdein oder allzusehr belasten. lieferte Seimarbeit hat unter den geänderten lich spricht er sich für die Trennung der Kirche gelischen, altkatholischen und jüdischen Kinder Der Erbe soll standesgemäß leben Verhältnissen aufgehört. vom Staate aus. Unsere Kirche", so sagt die minderwertiger als die römisch- katholische ? Ist können. Beim Sleinlandwirt ist die Sachlage Der Häusler wird so zum Proletarier und fer Bischof wörtlich, wird sich niemals in die diese Erziehung in England, in Amerita mit eine andere. Wohl ist eine zahlreiche Kinderschar Lohnarbeiter, der letztere wird oft ganz über­Politit einmengen, denn wir sind der festen ihren vielen Kirchen und Seiten gefährdet? An anfänglich eine Last, aber er gewinnt in ihr spä flüssig, und wenn dies schon nicht der Fall ist, sein Ueberzeugung, daß Politik und Religion zwei ver- diesen Tatsachen ganz allein ist zu ermessen, um ter billige Arbeitskräfte für die eigene Wirtschaft. Dasein ein derart jämmerliches, daß er die Flucht schiedene Dinge sind und miteinander nichts zu was es den Römlingen eigentlich geht, nicht um( Und der Großbauer sowie der Großgrundbesitzer aus der Heimat ergreifen muß. Die Kinder sind inn haben. Wo die Religion als Mittel zu poli- religiös- sittliche Erziehung. fordern um die rechnet erst recht mit den billigen und willigen häufig schon vorher abgewandert, die alten fol­tischen Zweden mißbraucht wird, dort wird sie Seelenherrschaft und politische Macht. Die Ver Arbeitskräften in der Gestalt der Söhne und Töch gen ihnen nach. Um die Jahrhundertwende wan­ihrer erhabenen Mission entkleidet. Wenn ein teidiger des Hirtenbriefes, die wie eine feste ter der Häusler und Kleinbauern.) berten innerhalb von zehn Jahren aus 33 tschechi Geistlicher in die politische Arena hinabsteigt, be- Mauer hinter den Schulforderungen des Die Furcht, daß die Kinder auf eine tiefere schen, vorwiegend agrarischen Bezirken it ich t schmutzt er im Stampfe der politischen Leidenschaf Episkopats stehen, aten beffer, von einer soziale Stufe herabjinten, besteht nicht beim weniger als 180.000 Bewohner aus, ten sein Priesterkleid, das ihn als einen Frie- religiösen und noch besser von einer religiös fitt- leinlandivirt. Die Beschränkung der Kinderzahl davon ein großer Teil nach Wien und Nordböh densboten zeigen soll." Bischof Schindler wendet lichen Erziehung durch katholische Geistliche gar bezieht sich also in erster Linie auf die groß men, ein Teil nach Deutschland und noch weiter. sich auch gegen die Forderung nach der konfes- nicht zu reden. Es tönnte einmal so viel dar- agrarischen und reichen bäuerlichen Kreise, weni- Tausende Dorfbewohner in Südböhmen gingen sionellen Schule. über gesprochen werden, daß sie wirklich der ger auf die andere landwirtschaftliche Bevölkerung. in früheren Jahren als Bauarbeiter in die Der Hirtenbrief des alikatholischen Bischofs Meinung sein könnten, es sei plötzlid) alles Was die Abnahme der Zahl der landwirt Reichshauptstadt oder anderswohin die Zahl zeigt gleichzeitig die Stellung der Sozialdemo- schwarz geworden, denn schwarz würde ihnen schaftlichen Arbeiter betrifft, so spielt sicher der der Menschen, die das Dorf aus eigener Straft tratie und aller wirklich freisinnigen Menschen bestimmt vor den Augen werden. Umstand eine gewichtige Rolle, daß durch die ständig erhält, ist eigentlich nicht allzi zum römischen Kirchentum. Wir bekämpfen die- Die Stellung des Deutschen Landeslehrer- immer stärkere Verwendung von Maschi- groß und nimmt mit der fortschreis jes, weil es seine Macht über die Seelen dazu vereines ist alles andere, nur feine Stampfansage. nen, durch die Rationalisierung der tenden Entwicklung der Produks bemüht, die politische und wirtschaft- Wohl aber ist der Hirtenbrief eine solche und zvar Wirtschaft überhaupt, viele Dienstboten, tionsträfte a b. liche Macht der besigenden lassen in schärfster Form und wenn die römischen Frauen und Männer überflüssig wurden. Durch Grund und Boden, das Fehlen ande zu stüßen. Der Hirtenbrief der tschechoslowa Katholiken jo huu, als wenn ihnen der Stampf die Bodenreform, welche die großen Latifunrer Arbeitsgelegenheit, erzeugt die fischen Bischöfe spricht es ganz klar und deutlich angefagt wäre, so ist dies eben wieder eine jener dien wenigstens zum Teil beseitigen wird, ver- Landflucht, welche von den furzsichtigen neuerlich aus. Würde sich die römische Stirche berühmten jesuitischen Künste, die genügjam lieren weitere tausende Unselbständige( land- und Agrariern auf die Genußfucht der angeblich ver­

Der Leib der Mutter. 31

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Und sie zwang ihn, daß er zuhause blieb...| Bäumen und aßen gierig wie hungrige Kinder Endlich nach fünf Tagen fand Laich Justine. und lachten über ihren Hunger. Sie fant in die Wohnung ihres Vaters und bat um Essen. Frau Miezet meinte, sie habe heute noch nicht gefocht. Und wo treibst du dich herum? fragte sie, ohne sie anzuschen. Nein, sie habe nichts fertig.

Roman von Else Feldmann . Frau Miezel war wieder ein glückliches Weib. Ihr Mann wohnte wieder bei ihr. Sie tochte aut Abend das Essen und nahm es am Morgen mit in die Fabrik, dort faßen sie bei der gemeinsamen heit. Vaich famt aus seinent Zimmer und ging Justine ging hinunter zu Schuster Fehren Schüffel, wie es sich für Mann und Frau gehörte. ihr nach. Sie lich sich von Frau Fehrenheit Geld. Am Abend faß er zu Hause und trank. Er ging

nicht fort. Einmal fam Laich und sah sie in der Küche friedlich beisammen fißen.

Da ist unser Nachbar, sagte Miezek. Er wurde aufgefordert, Platz zu nehmen, ent Glas Wein ſtand vor ihm. Er setzte sich. Unser lieber Nachbar, fallte Miezek; er war wie der ziemlich start betrunken. Auch die Frau tranf. Miezet fang und legte den Arm um sie sein starber roter Schnurrbart war in die Höhe ge­sträubt, sein Geficht und seine Augen brannten. Er stand auf:

Ich gehe aus.

Auf der Gaffe trat er an ihre Seite. Er schämte sich, weil er schäbig und heruntergekommen war, mit geflicten Schuhen, mit unreiner Wäsche. Aber Justine wie sah erst Justine aus! Ihr weißes Seleid war geau, es hatte Risse, die Halstrause war schmußig und zerdrückt, die Atlasschuhe mo­rastig, die Absätze niedergetreten. Ihr Kopf war unorbentlich; von Zeit zu Zeit fuhr sie sich mit det änden ins Haar und trahie sich. Auch ant Störper schien es sie zu inden, denn sie zute oft heftig mit der Achfel.

Nachher fragte er sie und machte seine Stimme so zärtlich, als hätte er zu einem vei jährigen Sinde gesprochen: Wo waren Sie die fünf Tage?

Ich war bei einer Freundin. Und sie wurde rot von der Büge.

Er schwieg eine Weile, dann soh er sie an. Nein, fagte er furz.

Blätter fielen von den Bäumen, die Bögel fangen Sie aßen zu Ende und schwiegen. Welle in den Zweigen, am Himmel zogen rofa Abend wölkchen; in der Buft lag blaffer Dunst.

Sie fing leise zu sprechen an: Zwei Abende war ich bei einer Freundin.

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Er jah erschrocken in ihre Augen.- Und bann?

.. dann war ich bei jentand. Sie war noch immer das feine, stille, ag­hafte seind, das um alles bat.

Laich fagte, wir wollen Ggwaren laufen und Wäre ich ein vermögender Mann, dachte er. .. Und laut fagte er: ich möchte Sie zu meiner sie ouf einer Bank im Bart verzehren. Er lachte. Hier bleibst du schrie die Frau. Du willst auch er habe heute wenig gegessen. Er habe keine Mutter bringen. Meine Mutter ist eine stolze, eigensinnige Frau, aber wenn sie Sie sehen wird, Beit

zu ihr? Das gibt es nicht. Vor dem Gesetz bist Sie sah ihn an und hatte nicht mehr das wird jie Sie lieben. Wollen Sie?

du mein Mann wir sind kirchlich getraut....

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dung wohl annehmen konnte, aber von einem in geflicten Schuhen....

Sie ging zur Türe, drehte den Schlüssel um und alte Vertrauen zu ihm. Sie wußte, daß man nahm ihn an sich. eine Einladung von einem Mann in guter Slei­Ja, ja, brummte er, es ist wahr, sie ist mein gefeßliches Weib, aber sie gefällt mir nicht mehr jawohl, sagte er mit schwacher Stimme, der gebrochenen Simme Betrunkener eine andere gefällt mir besser.

Das wollen wir erst schen, brüllte sie und zerrte ihn am Aermel. Weißt du, was wieder los ist mit mir? Er verstand sie nicht. Was? fragte er.

Nein, gab sie zur Antwort, ich benne Ihre Mutter nicht. Ich will nicht.

Das fonnte ein fleines, unwissendes Mädchen antworten, das nichts von den Dingen dieser Welt verstand.

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ihrem Bräutigam vor und sie besuchten alle drei das Gasthaus. Sie tranken Wein und nachher gingen sie in die Wohnung. Und die vier Tage verbrachte sie dort. Und heute abend soll ich noch andere Freunde kennen lernen. Sie sagten, ich mrüsse Kleider bekommen, bis das Geschäft ginge und sie alle miteinander Geld hätten. Einstweilen hätten sie nichts und ich könnte Geld verdienen, soviel als ich haben wolle.

Und sie haben Sie ohne Geld und ohne Essen weggeschict? fragte Laich.

Einstveilen hatten sie noch nichts. Und Sie wollen wieder zu ihnen gehen? Ja.

O, dachte er, nun kann sie jeder haben. Gehen Sie nicht, liebe Justine, bat er.

Ich weiß nicht, was mit mir geschieht und was ich tun soll... Sie fuhr sich erregt mit den Händen ins Haar. Sie berieten, ob sie nicht eine Nacht in seinem Zimmer schlafen könnte, er werde nicht daheim sein.

Nein, rief sie, dort nicht. Dort ist mein Vater." Ist das wahr? fragte er.

Sie gab teine Antwort. Sie wurde rot. Da wußte er genug und fragte nichts mehr.

Aber sie erzählte selbst: Zwölf Jahre war sie alt, als ihre Mutter starb. Sie starb an Blut­

seit ihrer Kindheit hatte sie an Bleich fucht gelitten. Sie arbeitete in der Hutfabrik, aber die letzten Monate lag sie im Bett. Nach dem Begräbnis ging sie mit dem Vater nach Hause. Laich wußte, was sie dachte. Er liebte fie Sie erzählte: daß sie zwei Tage dantit ver- Er weinte und er trant. Und sie hatten nur eint und wußte alles von ihr, noch ehe sie selbst es bracht habe, sich einen Dienstplatz zu suchen und Bett. Man hatte für die Kosten des Begräbnisses wußte. Sein Gesicht verzog sich in Schmerz, als feinen fand. Im Vermittlungsbüro saßen die alle anderen Möbel geholt. Sie war zwölf Jahre er ihre Hand nahm und sie preßte. Auch war sie Dienstmädchen herum in ländlichen und in städti- alt und ein fleines Schuldmädchen, und sie war ihm näher gerüat, seit ihr Seleid nicht mehr schen Kleidern und eine konnte etwas finden. Jetzt drei Jahre lang bei den Nonnen am Meeres­blütenweiß war. Er nahm sie in sein Herz auf, find alle auf dem Land, die Dienstmädchen auf strand gewesen. Und sie hatte das nicht gewußt, blutend vor Mitleid, er wollte sie an der Hand nehmen, erst im Herbst wird wieder etwas zu was der Vater mit seiner Zärtlichkeit meinte. fassen und führen wie eine Blinde, die den Weg finden sein. Am zweiten Abend nahm ein Mäb- Sie hatte geglaubt, der Tod sei noch im Hause chen, das sie im Vermittlungsbüro fennen ge- und sie müsse ebenfalls sterben. Im Parte saßen sie auf einer Baut unter lernt, sie zu sich nach Hause. Sie stellte sie, ( Fortsetzung folgt.)

Ja, das ist wieder los mit mir. Jebt will ich es vissen, bist du mein Wann oder bist du verloren. nicht?