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Anschluß wird gesucht!

Dieser Tage hielt die Parteileitung der deut­fchen Nationalsozialisten in Prag eine Sigung ab,

Die Bergarbeiteraussperrung.

Unveränderte Lage. Heute Schlichtungsverhandlungen.

les Ser Bezirksstraßen 1. Klasse.

14. Mai 1924.

Ueber die Gesetze, betreffend die Anforderung bon Verkehrsmitteln für Militärzwede und die Aenderung des Paragraphen 25 des Gesetzes über die Militäreinquartierung wurde die De

über die der Durer Tag" sehr ausführlich be- Gemeinsame Beratung der Gewerk- alles unternehmen, damit die tschechoslowakische batte in Einem abgeführt. Zu dieſen bildete eine vom Abgeordneten Knirsch eingeschaftszentralen der Tschechoslowakei . gewerkschaftlich organisierte Arbeiterschaft ihre

richtet. Den Hauptpunkt der Tagesordnung

leitete Aussprache über die sudetendeutsche

coo

Die beteiligten Gewerkschaftszentralen werden

0000000000000

Pflicht erfülle.

Militärgesehen

daß die Micum" in die Verhandlungen eingrei Das Gesetz wird der Volkswirtschaft uner­fent will. Morgen Vormittag ist beim Reichskang meßlichen Schaden zufügen und, wenn die Mobi ler eine Vorbesprechung vorgesehen und einige lisierung vorüber sein wird, so wird der Staat Stunden darauf sollen die Schlichtungsverhandlisierung vorüber sein wird, so wird der Staat alles aufgehäufte Material verschleudern. Wir lungen beginnen. Bemerkenswert ist es, daß halten das Gefeß, das ungeheure Mängel enthält, trotz des großen Wahlerfolges der Kommunisten für überflüssig, und die Koalition sollte sich lie­die Bergarbeiter beschlossen, den kommunistischen Veranstaltungen fern zu bleiben und sich an die ber bemühen, eine Friedenspolitik zu treiben. Parolen ihrer bewährten Führer zu halten. nachdem auch das französische Volt bei den letz ten Wahlen entschieden hat, es wolle von der DOTCQZT00000000000 Raubpolitik, vom Imperialismus nichts mehr wissen, wäre es Pflicht des tschechoslowakischen Staates, zusammen mit dem französischen Volke dahin zu arbeiten, daß die Militärrüstun gen abgebaut werden.( Bravorufe.) für jene Städte, wo feine Wohnungen vorhan­Die zweite Vorlage ist ein schlimmes Gesetz den sind. Praktisch genommen sehen wir, daß überall Wohnungselend herrscht. Die Gemeinden bringen oft nicht einmal Lofale auf, um die Möbel der Delogierten unterzubringen. Die Militärverwaltung aber tönnte sich helfen, wenn sie weniger Kafernen und mehr Wohnungen bauen würde. Redner schließt, indem er den Senat ersucht, im Inter effe des Staates, der Volkswirtschaft und der fleinen Leute die Abänderungsanträge unserer Partei anzunehmen.( Beifall.)

Genat.

noch nicht einig!

sprach auch Genosse Link. Er erklärte, die Mili­Politit". Herr Senirsch stellte zwar wie immer Prag , 13. Mai. Die gemeinsame Beratung tärverwaltung soll durch beide Gesetze das Recht fest, daß sich die nationalsozialistischen Richtlinien der Vertreter der Tschechoslowakischen Gewerk- Berlin, 13. Mai. ( Eigenbericht.). Die Lage erhalten, im Bedarfsfalle alles Verkehrsmaterial nach wie vor in gutem Zustande befinden und schaftsvereinigung und des deutschen Gewerk- im Ruhrgebiet und in den anderen deutschen zu beschlagnahmen. Unsere Volkswirtschaft ist daß die Partei der Nationalsozialisten daher Bergbaugebieten ist unverändert. Immer ohnehin sehr belastet, und eine richtige Stoalition feinen Grund habe, von ihren bisherigen Nicht fchaftsbundes am 13. Mai, die sich mit dem großen hin soll die französische Kommiffion im Ruhr müßte sich sagen, wir haben des Milita linien abzuweichen. Im übrigen aber scheint Abwehrkampf der Vergarbeiter in Deutschland be- gebiet mit dem Führer der christlichen Gewerkri 3 m 13 schon genug und werden ihn nicht mun diese Partei, die seinerzeit bei der Zertrüin faßte, spricht der gerechten Abwehr der Arbeiter- schaften verhandeln, woraus man schließen muß noch mehr ausbauen. merung des parlamentarischen Verbandes den schaft ihre wärmsten Sympathien aus. Sammer am fräftigsten geschwungen hat, ihren Die Beratung ist sich einig in der Anschauung, Zustand der Isolierung allmählich als hoffnungs los und unhaltbar zu betrachten. Es liegt im daß der Kampf der deutschen Vergarbeiter mora­Wesen dieser Arbeiterpartei", sich von den Par- lisch und finanziell gemäß den Grundsäßen und teien der Großbourgeoisie immer angezogen zu den Anschauungen der Allgemeinen Bergarbeiter fühlen, nur hatte sie es nicht immer so schwer internationale unterstüßt werden müsse. ivie heute, sich für eine bestimmte politische Gruppe des deutschen Bürgertums zu entscheiden. Aus dem parlamentarischen Verband find die Nationalsozialisten noch gemeinsam mit der Deut schen Nationalpartei ausgezogen, von der sie sogar überzeugt, daß die Herren Křepet, Kafka , sache, daß diese schon mit ihrem Namen die Ar­seinerzeit, bei den letzten parlamentarischen Wah- Feierfeil usw. die neuen Verbandskollegen umso beiter und den Sozialismus höhnende Partei len, unter die Fittiche genommen worden waren. berzlicher begrüßen werden, als es sich da um über kurz oder lang wiederum Anschluß suchen Die Kampfgemeinschaft" aber war nicht von lan Verbündete handelt, von denen sie, die doch auch und finden wird bei der Bourgeoisie, deren Ge­ger Dauer. Die Gemeinschaft löste sich bald auf hinlänglich Abgebrühten, für den Kampf gegen schäfte bewußt oder unbewußt zu betreiben, sie und es blieb nur der Kampf, den die beiden haken- die Sozialdemokratie allerhand lernen können. feinen Augenblic lang aufgehört hat. freuzlerischen Parteien seit Jahr und Tag in der Herr Knirsch beispielsweise hat ihnen in eben heftigsten Weise gegeneinander führen. Herr dieser Rede gezeigt, wie man es macht. So er­Senirsch fand denn auch in seiner Rede, die zwar fann er sich die Behauptung, daß die deutschen im Sigungszimmer des Parteivorstandes, aber Sozialdemokraten beim Zusammentritt des Parla­für die Oeffentlichkeit gehalten war, weit ebenso ments jeden Kampf mit unparlamentarischen fräftige Worte gegen die Partei des Herrn Mitteln und jeden revolutionären Gedanken" ab- Die Koalition über das Presgesetz Lodgman wie gegen die Parteien der sogenannten lehnten. Jedes Wort eine Lüge! Man ver­deutschen Arbeitsgemeinschaft. Mit der deutsch - gleiche die programmatische Erklärung, die unser nationalen Partei, die jeden Gedanken an einen verstorbener Genosse Seliger in der Situng des Prag , 13. Mai. Die heutige Senasfibung politischen Erfolg aus eigener Straft verwirft" und Abgeordnetenhauses vom 2. Juni 1920 abgegeben stand weniger im Zeichen der Beratungen, die im sich so außerhalb aller Bestrebungen auf Busam- hat und in der an mehreren Stellen feierlich be- Plenum vor sich gingen, als unter dem Eindruck menfassung der parlamentarischen Sträfte stellt", tont wird, daß wir auf dem Boden, auf den der Tatsache, daß sich die Koalition noch immer will und kann die Partei der deutschen National- uns die jüngste Geschichte gestellt hat", unseren nicht über die Preßnovelle einigen konnte. Bor­sozialisten nicht mehr gemeinsame Sache machen. revolutionären Kampf mit ganzer Kraft, Hin mittags und nachmittags saßen die Koalitions. Das fleine Häuflein Nationalsozialisten, von dem gebung und Leidenschaft führen wollen, deren wir größen des Senats im Beratungszimmer der Re­Herr Knirschgewiß gegen seine Ueberzeugung fähig find..." Herr Knirsch stellt aber nicht nur gierungsparteien mit vier Universitätsprofessoren; behauptet, daß sich um seine Politit das Dinge aus dem Jahre 1920 auf den Kopf, son- eine Einigung wirde nicht erzielt. Wie wir er fudetendeutsche Volf immer weiter in seinen dern er jongliert ebenso fertig mit den Ereignissen fahren, stellen sich vier nationaldemokratische Schichten sammeln" wird, fürchtet in Wahrheit der letzten Tage. So behauptet er, daß auf dem Senatoren, darunter Dr. Stransky, Dr. Der Berichterstatter Senator Hrubh bean­und mit Recht, als fleine Gruppe der Abseits jüngsten Parteitag der tschechischen Sozialdemo- er ben und Dr. Mares, sowie etwa die tragt die Auslieferung Matuščaks, die wegen stehenden sich jeder Möglichkeit eines Einflusses traten offen ausgesprochen wurde, daß die tsche- älfte der tschechischen sozialdemo- Bergehens der Ehrenbeleitigung und wegen Ber auf das politische Geschehen zu begeben und sucht chischen Machthaber gar kein Interesse am Auf- fratischen Senatoren gegen das Gesetz in sei- gehens nach§ 18 des Schußgefeßes verlangt wird. darum Anschluß an die Gruppe der Arbeits- geben der oppositionellen Haltung der deutschen ner jeßigen Fassung. Švehla droht so sagte Matuščat hat die Minister Hodža und Habr­gemeinschaft. Herr Knirsch stellt nicht etwa fest, sozialdemokratischen Abgeordneten haben". Die man in den Kouloirs mit den äußersten Kon- man beleidigt. daß seine Partei dieser Koalition bisher nicht fer Verdrehung der Tatsachen stellen wir die sequenzen, wenn sich die Senatsmehrheit nicht beigetreten sei, weil die Hakenkreuzler mit den Wahrheit entgegen, daß auf dem Oftrauer Partei- gefügig zeigen sollte, und so wird es wohl zu dem verjudeten Demokraten, mit den auf das leiden tag nicht das Interesse der tschechischen Macht- bequemen Ausweg kommen, der darin besteht, schaftlichste bekämpften Christlichsozialen und mit haber, sondern der tschechischen Sozialdemokraten daß der Senat einige Resolutionen an­den Großzagraviern nicht in eine Laube gehen an der Stärke der deutschen sozialdemokra nehmen wird, die die Regierung dem Parla­lönnen, sondern er formuliert klar und deutlich tischen Partei und nicht an deren oppositioneller ment 3 archiv einverleiben fann... Wasche bie Bedingungen, unter denen die deutschen Haltung ausgesprochen wurde. Mit Wahrheits- mir den Pelz und mache ihn nicht naß." Nationalsozialisten bereit sind, sich dieser Arbeits- liebe und anständiger Kampfesweise sind wir ja Morgen gibt es feine Situng: der Tag gemeinschaft anzuschließen. Knirsch fordert von von den deutschen Nationalsozialisten niemals ver- bleibt für den Koalitionsschacher über das Presse­der Vereinigung grundsätzliche Opposition, Wahl wöhnt worden. Aber daß einer ihrer ersten gesez reserviert und so findet die nächste Sigung des Führers aus der Vollversammlung, Auf- Führer in einer gewissermaßen für die Deffent- Donnerstag um 11 Uhr statt. hebung des Parteieinspruches in die nationalen lichkeit bestimmten Kundgebung, so wie dies Herr Die Sigung selbst begann mit Nachrufen Lebensfragen und regelmäßige Vollversammlung. Senirsch hier tat, zu aufgelegten Verleumdungen für den verstorbenen Vizepräsidenten Kadleaf, Da die bisherigen Arbeitsgemeinschaftler sicherlich greift, übersteigt das Maß des bisher Dage- dessen Platz mit einem Blumengewinde von roten nicht Anstand nehmen werden, zu erklären, daß wesenen. Allerdings, verglichen mit Hakenkreuz Rosen und Schneeglödchen geschmüdt war, und sie ihre grundsätzliche Opposition bislang niemals und Gummiknüppel, sind das noch immer die den Senator 3avadil, auf dessen Platz ein aufgegeben haben und da sie weiters zweifellos vornehmeren Kampfmittel aus dem Arsenal der Gewinde roter Nelfen lag. bereit sein werden, den Kommandanten der Ar- Hakenkreuzler. Die Regierung hat dem Senat drei Gefeßes beitsgemeinschaft aus der Vollversammlung wäh Ob sich die deutschen Nationalsozialisten der vorlagen zugehen lassen und zwar: 1. über die len zu lassen und diese Vollversammlung beispiels- Arbeitsgemeinschaft der großen bürgerlichen Par- Enteignung staatlicher unbeweglicher Güter im weise am ersten Sonntag eines jeden Monates teien heute oder morgen anschließen werden, ist Bereich des aufgehobenen Festungsgürtels in Jo­einzuberufen, steht nach unserer Meinung der unwesentlich. Entscheidend ist die von uns schon sefstadt, 2. über die Ermächtigung des Finanzmi­Aufnahme der Nationalsozialisten in die Arbeits zur Zeit der Sprengung des deutschen parlamen- nisters zum Verkaufe von unbeweglichen Gütern gemeinschaft nicht viel mehr im Wege. Wir sind tarischen Verbandes als sicher vorausgesagte Tat- vom Bejizz Lana, 3. über Aufhebung eines Tei­Solange er wollte, konnte er sie in den Armen| Manschetten unter dem dunklen Rocärmel her-| Kind sprang aus dem Wagen. Es war gesund

Der Leib der Mutter. 44 balten, ein Märchen erleben. Roman von Else Feldmann .

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In seinem Hotelzimmer fleidete er sich aus, Legte sich in das fremde Bett. Bevor er einschlief, dichtete er:

O fleines Hotelzimmer, Sabine für einsame Seelen.. Er drehte das Licht ab.

borguckten.

Bei der Abstimmung werden alle Abän­derungsanträge unseres Genossen abgelehnt und die Vorlagen unverändert angenommen. Bon Interesse war auch der in der Sitzung behandelte

Immunitätsfall Matuščák.

Matuščat ergreift selbst das Wort und ver teidigt sich in seiner bekannt urwüchsigen Art. Genosse Nießner: Ich habe zu den Regie­rungsvertretern dahinten im Osten nicht jenes Vertrauen wie der Herr Berichterstatter. Bevor ich mich selbst als Regierungsabgeordneter und als Regierungssenator dazu entschließen würde, die Immunität eines Abgeordneten oder Sena tors aufzuheben, würde ich mich vor allem gründ lich von der Richtigkeit und von der Ungetrübt­heit dieser Anzeige überzeugen.( Sehr gut!) Ich habe die volle Empfindung, daß diese Erhebung über die Richtigkeit der Matuščat zur Last geleg­ten Aeußerungen nicht gepflogen wurde, wie in vielen anderen Fällen, wo es sich um Delifie handelt, die weniger die politische Tätigkeit des beklagten Senators betreffen, sondern Dinge, die reine Privatdelikte sind. Ich weiß mich zu er innern, daß wir eine ganze Reihe von Fällen hier gehabt haben, wo mit der größten Sorgfalt und Liebe geprüft wurde, ob denn diese Aeuße rungen überhaupt gefallen sind und ob sie auf Wahrheit beruhen und dergleichen. In diesem Falle aber geht man frisch und flott darauf los,

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und lieblich, ein echtes Kind. Es wird geliebt. Es ist glücklich. Und Laich drängte sich abseits, und die Tränen stürzten ihm aus den Augen, und er sah das kleine Mädchen durch die Menschenreihen verstohlen an; tief wollte er es anschauen und sich von dem Anblick durchdringen lassen, ein glückliches, geliebtes Menschenkind!

Aber sein Gesicht hatte Spuren behalten; es war untergetaucht in die Wildnis der Verzweif­lung; es hatte fürchterliche Spuren angefeßt. Wie Laich blieb bis fünf Uhr zuhause und schrieb, ein genesener Geisteskranker war er, der sich von dann ging er ins Literaturcafé. Dort arbeitete den Torflügeln der Anstalt entfernt, und noch er zwei Stunden, während an den Tischen der einmal zurückschaut nach dem vergitterten Fen Literaten rings umher der Kampf unt Welt­ster, wo seine Seele wie ein unglückliches Sind Er hatte das Bild der Tänzerin wieder über anschauungen gegeneinander tobte. Feuerbrände In der Nacht weckte ihn Geräusch. Bei seinen Tag und Nacht geweint hatte ehe er hinaus sein Bett gehängt; aber ihr Gesicht wurde ihm von Reden, Redeschlachten wurden ausgefochten. Papieren auf dem Tisch war es. Jemand warf in die Straßen der Welt schritt. Die Armut mehr und mehr gewöhnlich. Jeßt erschien ihm Mit seinen vier Artikeln in der Tasche, zwei die Papiere durcheinander und es raschelte. hatte ihn gefickt, ihm die Luft ausgeblasen. Er ihr Lächeln mastenhaft. Was sagte das Lächeln größeren und zwei kleineren, schritt er zum ersten Er knipste und beim Lichte sah er ein braunes war tief gesunken. Er hatte beständig einen einer schönen Frau? Oh, viel fagte es. Es war Male wieder stolz erhobenen Hauptes der Ne- Mäuschen; wie es am Tische umherlief, auf dem schlechten Geschmad im Munde. Manchmal ver- der Ausdruck der lebendigen Gegenwart; die daktion zu. Der Redakteur las sie gleich durch, Draht seiner elektrischen Lampe herumspazierte, fuchte er es, zu fremden Leuten zu reden, Ge- Schönheit selbst war es. Ein schönes, junges, lobte und beglückwünschte ihn einen der Artikel wie ein kleiner Seiltänzer.-- Morgen werde ich spräche anzubahnen, und er errötete mitten in heiteres Mädchen war die höchste Vollkommen trug er gleich in den Seßersaal, er sollte schon um eine Falle bitten, dachte er. cinem Satze in der Erinnerung dessen, was er heit der Natur; das konnte den Vergleich mit morgen im Blatte erscheinen. Es wurde ihm sein Er fah dem Mäuschen lange zu und lächelte. gewesen, wie ein Schwindler oder Dieb. Und es allen großen Dingen aufnehmen, selbst mit der Blaß angewiesen, sein Arbeitsplatz, sein Tisch im Welch ein seliger Gedanke saß in ihm. Ez mußte passierte mehrmals, daß seine Augen sich grund aufgehenden Sonne. Zimmer; wenn er übrigens wolle, könne er dem dunkel sein, um ihm nachzuhängen. Und er los wegen jeder Kleinigkeit feuchteten. Einmal Justine konnte nicht mehr lächeln. Sie hatte Nachtdienst zugeteilt werden. Am Abend ging er knipste ab. hatte er im Auftrage am Bahnhofe zu tun. Er den lauschenden Blick eines Rehs oder einer in gehobener Stimmung heim. Nach acht Lagen Wenn ich wieder Geld haben werde... dann erwartete di Ankunft einer fremden Mission. Gemse, der Gefahr droht- sie horchte ins Un­wollte er um die Hälfte seines Monatsgehaltes werde ich eines Nachts in die Gasse" kommen Da sah er er Ferienfinder, die heimtamen, Spät- glück hinein. Aus ihren roten, rohen Händen bitten. Bis dahin waren ihm ein paar Hunger- und ich werde Justine sehen ich werde ihr linge. Ein kleines Mädchen wurde vom Vater er- waren schmale, blasse Mädchenhände geworden. tage beschieden. Aber man konnte sich helfen; die Geld geben... und dann wird der Herr Rudolf wartet. Er hatte vorher den Mann gefragt, auf Immer wieder dachte er, daß er sterben würde Reisetasche und den Schirm verkaufen ein biß sie mit mir gehen lassen und wir werden in wen er warte? Auf meine Kleine; es ist bald für eine Liebkosung dieser Hände. Jeden Morgen. chen aus der ärgsten Bedrängnis konnten ihm die der Nacht allein sein in ihrem Zimmer: tief im Herbst und sie ist noch nicht zu Hause; wir erwachte er und dachte: heute. - Und er zählte Sachen helfen. Eine Reisetasche benötigte er bor- O Traum aller Träume... halten es nicht aus vor Bangigkeit. Wie ist sie feine Barschaft. Sie war gering. Er wollte nicht läufig nicht. Und was braucht ein Mensch, der denn, Ihre Kleine, erzählen Sie mir von ihr? ein zweitesmal um Borschuß bitten. Er wollte hungerte, überhaupt eine Reisetasche? Auch den Ich bin Geschäftsmann und siße im Stontor seine pretäre Lage nicht vollständig breisgeben. Schirm brauchte er nicht, es war feine Aussicht, Er arbeitete tüchtig. Er sah etwas auf der und rechne; aber das Leben wäre zu grau und Warten, und dann handeln. daß es bald regnete. Die Tage waren ungereübt, Straße und im Nu war ein Bild da. Er schrieb zu traurig, wenn sie nicht wäre mit ihrer Slug­bie lang andauernde Schönheit des Herbstes war die Bogen voll und am Morgen waren sie Druckheit, mit ihrem Lachen, mit ihrem Singen. Die Mäuse waren bertrieben und vertilgt. Der Knecht war mit einer Falle gekommen, doch in allen Blättern des In- und Auslandes her- ware, standen da, ohne ein Namenszeichen zu Wie alt ist sie? Neundreiviertel Jahre, also der Falle waren sie entronnen. Die gescheiten borgehoben... tragen. Und die Leute kauften die Blätter und bald zehn, mit braunen Locken, mit blauen Augen Tiere, die hellhörig und gewißigt, ihr nacktes Aber, wenn er sein erstes Gehalt hatte, wenn lafen. Ein frischer Zug ist mit ihm gekommen, und wenn sie lacht, dann muß ich jedesmal mit Leben verteidigten! Der Knecht mußte noch ein­er die Honorare bezeg , für all die vielen Artikel, lobte der Chef. lachen; ihr Lachen wirkt ansteckend. Abends, nach mal kommen und dann rückte er den Schrank bie er ſchreiben wollte.-- Gines Nachts Allmählich fing er wieder an, auf sein Geschäftsschluß holt sie mich ab, gemeinsam mit fort und zwei fand er und machte sie mit dem fonnte er mit der gefüllten Brieftasche in der Aeußeres zu achten. Seine Hände bekamen wieder ihrer Mutter: aber nicht wahr, Vater, jezt Stiefel tot. Gasse" erscheinen. Juſtine mit ihren braunen, ihre Frauenanmut, wenn er zwischen weiß ge- gehörst Du mir? sagt die Kleine... der Zug uchtenden Kinderaugen konnte er faufen. waschenen Fingern die Zigarette hielt und veine hielt und ein solches braunlockiges, votwangiges

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( Fortsetzung folgt.)