Wefte 2.
Unsere deutschen MittelSchullehrer.
Ein Mittelschullehrer schreibt uns: In der Tschechoslowakei gibt es einen natürlich, politischen" Reichsverband deutscher Mittelschullehrer", der in den letzten
Stellung genommen.
| Ablehnung des Schiedsspruches im
Nuhrbergbau.
粥. Sui 1924
Schlag ins Waffer, wenn die Menschen, die sie burchzuführen haben, jeder Reform unzugänglich sind und dem Rückschritte vorlämpfen. Die Sozial bemokratie wird darauf bringen müssen, baß bie Reform wirklich eine solche an Haupt und Glie dern werde, bie moderne Schule Bann Gestalten buchen. aus dem Bormärz nicht als Lehrer und Erzieher E. B.
Inland.
Berlin , 17. Mai. ( Eigenbericht.) Der Der Aufruf der Bergarbeiterverbände. Monaten mit rühmenswerter Folgerichtigkeit auf Schiedsspruch, der gestern im Bergarbeiterkampfe den Bahnen des„ christlichen Rassen- in Berlin gefällt worden ist, begegnet im Ruhrge arbeiterverbände erlassen gemeinsam einen Auf Bochum , 17. Mai. ( Wolff.) Die vier Berg sch u te s" fortschreitet. Welche der beiden Ent biet allgemeiner Ablehnung. Die chriftlichen ruf an ihre Kameraden, in dem es heißt: Die widlungstendenzen das lebergewicht hat, ob die Bergarbeiter erlaffen eine Erklärung, in der fie Bergarbeiterverbände haben in ihren Konferenzen christliche oder der„ Raffeschutz", muß vorder sagen, daß dieser Schiedsspruch von der Arbeiter am 17. Mai zu dem Berliner Schiedsspruch Stel- Zur Junitagung des Abgeordnetenhauses. hand dahingestellt bleiben, jedenfalls aber hat der schaft mit Entrüftung und Empörung zurückge- lung genommen. Auf allen Konferenzen wurde Anfang Juni tritt das Abgeordnetenhaus zu sei" Reichsverband" auf seiner lepten Tagung bewiesen werden müsse. Der sozialdemokratische der neugeschaffene Manteltarif für annehmbar er wer Tagung zusammen, auf beren Tagesordnung schloffen, den§ 8 der Sazungen dahin abzuän- Freie Vergarbeiterverband hielt heute in Bochum klärt. Einstimmig jedoch wurde das Mehrarbeits- aber die wichtigsten Vorlagen noch nicht stehen dern, daß nur Deutsch e" Mitalieder sein eine Konferenz ab; nach mehrstündiger eingehen- abkommen entschieden abgelehnt. Die Ablehnung werden, da über sie, so sagt Brabo Bidu", die dürfen, und vorher schon hat eine Sigung des der Debatte wurde einstimmig beschlossen, der Ar- erfolgte, weil weder eine besondere Bezahlung, Koalition berät. Es werden al mur Vorlagen Hauptausschuffes einstimmig für die Beibe- beiterschaft die Ablehnung des Schiedsspruches zu noch ein tariflicher Zuschlag für die ueberarbeit untergeordneter Bedeutung berhandelt haltung des Religionsunterrichtes empfehlen. Die Ablehnung richtet sich besonders in diesem Schiedsspruch vorgesehen ist. Das Zwei- werden. Geregelt wird die Frage der Genüsse der und gegen die Einführung des Moralunterrichtes dagegen, daß das Sonderablommen über die schichtensystem für die durchgehenden Betriebe mit Altpensionisten und das neue Geset Das find in aller Kürze die Tatsachen. Ver- daß für die zu leiftende Mehrarbeitsstunde, das besondere Bärte für die davon betroffenen Ar- jeftierte Novelliering des bisherigen Gefches Mehrarbeit bis 31. März 1925 ausgedehnt ist und einer Wochenschichtzeit von 58 Stunden, muß als über die Bergschiedsgerichte. Die pro weilen wir ein wenig bei deren Betrachtung. heißt für die achte Arbeitsstunde unter Tag, feine beiter angesehen werden. Nach wie vor ist die wird fallen gelassen und das Gesetz wird in völlig Also erstens einmal:„ Reichsverband". In besondere Bezahlung vorgefehen ist. Nach dieser Bergarbeiterschaft bereit, zu der tariflich zu recht neuer Form erstehen. Was die Sozialberdem Worte steckt der Anspruch, nach Art der Ge- einmütigen Ablehnung des Schiedsspruches durch bestehenden Arbeitszeit von sieben untertags und ficherungsvorlage anlangt, so wird das werkschaften, alle Angehörigen des Standes zu die Bergarbeiter aller Richtungen muß damit ge- acht Stunden obertags zu arbeiten. Sie wird aber Subkomitee mit seinen Arbeiten schon im Juni vereinigen und als berechtigter Vertreter des gan rechnet werden, daß der Kampf der Ruhrarbeiter burch die allen Rechten widersprechende Aussper- fertig und die Vorlage wird für die Herbstzen Standes aufzutreten. Wie ernst es der Ver- schaft an Ausdehnung und Tiefe zunimmt. Da rung seitens der Bergbauunternehmer an der feffion vorbereitet sein. Das Budget band mit diesem Anspruch nimmt, geht aus der aber in diesem Kampie die Bernarbeiter ohne Ausübung der Arbeit behindert. Auf die Unter- an dem schon gearbeitet wird, soll nach franzöftTatsache hervor, daß er forporativ der bürger- Unterschieb der Richtung einschließlich auch der nehmer allein fällt die Verantwortung. Der Auf- schem und englischem Muster zusammengestellt lichen Organisation aller Staatsangestellten bei- bürgerlich gestimmten Organisationen in ihrer ruf weist dann zum Schluffe darauf hin, daß werden und es werden in den Voranschlag die getreten ist, und daß die Leitung in den Mit Ablehnung verharren, so ist ein Erfolg in- diesem überall in Ruhrgebiete auftauchende Sendboten Posten der direkten Staatsausg ben und Ein teilungen" des Verbandes vom 15. April 1923 Stampfe von vornherein durchaus nicht von der der K. P. D. die gelverkschaftliche Disziplin zu nahmen aufgenommen. Die staatlichen Betriebe auf der ersten Seite einen Beschluß der Bud Hand zu weisen. weifer Ortsgruppe veröffentlicht hat, welcher untergraben versuchen und mahnt, nur den An- werden im Stantsvoranschlag nicht enthalten Nichtmitgliedern gegenüber fordert: Kollegen, die weifungen der vier Bergarbeiterverbände zu fein. nicht Mitglieder der Organisation fein wollen, folgen. Seimisches Querulantentum." Unter diesem bei Ersuchen um dienstliche Vertretungen infolge Titel liest Herr Professor Dr. Franz Weyr in persönlicher Angelegenheiten, nicht entgegenzu- Hauptversammlung erkennen, nur Deut- Begeisterung die Trennung von Kirche und Schule der Prager Presse" feinen tschechischen Lands. fonimen und das gesellschaftliche Verhalten ent- fchen" den Beitritt zum Reichsverband" zu zu erlämpfen trachteten. Jene Alten brachten bas leuten die Leviten. Es sei nicht mehr zum Aussprechend einzurichten. Auch bei Stellen gestatten. Man weiß, was diese Forderung be- Reichsvolksschulgesetz unter Dach und Fach, die halten, denn es werde bei uns befehungen und Vorschlägen wird deutet, und wir sind überzeugt, daß auch deute, Jungen aber halten in schlotternder Angst vor das berüdsichtigt werden." Der Ver- die der„ Ahnenprobe" bis zu Teuts Beiten ruhigen dem aus den Volksschulen hervorgegangenen. band foll demnach zu einer 3wangsorganis Mutes entgegensehen dürfen, auf eine im Zeichen Volk", in zitternder Besorgnis um Bildungsfation mit allen Mitteln des gesellschaftlichen des Raffefchizes" und des Halenkreuzes gewährte privilegien und Rastenvorrechte den Priester am und beruflichen Boylottes ausgestaltet werden Mitgliedschaft mit Dan! verzichten werden. Wer Suttenzipsel in der Schule feft. Was freie Forund will, da gegenwärtig den Lehrlörpern das lein Deutscher " mit Bekenntnis zum Arier- schung, was aufrechter, von Aberglauben und Vorschlagsrecht bei Stellenbesetzungen zusteht, tum" ist, darf nicht in den Verband", wer nicht Schuldqualen freier Geist der Jugend- der akaauch in die Existenz des Einzelnen entscheidend im Verband" ist, wird von den Lehrlörpern nicht demische Mittelständler fürchtet, aur misera plebs eingreifen. Als geschulte Gewerkschafter finden als Professor vorgeschlagen-Schollich, was herabzusinken, imd um das zu verhindern, ver wir an dem Gedanken der Zwangsorganisation willst du noch mehr?- in einigen Jahren sind bindet er sich mit Teufel und Beelzebub, mit nichts Erschredendes, wir billigen ihn sogar. Aber die deutschen Mittelschulen die reinsten Arierzucht- Jesuiten und Rabbinern! Mag er's, wenn er fich dann muß sich der Verband auch in den Gren anstalten! Der Reichsverband möchte es eben beffen nicht in innerster Seele schämt. Aber der zen halten, die einer derartigen Organisation halten wie die deutsch - arischen„ Studentenkam Mittelschullehrerverein, der sich als Standes ihrem Wesen nach gezogen sind, er muß fich mern" an den Hochschulen: unter der Vorgabe, Reichsverband auftut und folche Stampfstellung streng auf die Regelung der Dienstes- und Standesinteressen" zu vertreten und nur seinen einzunehmen wagt, zeigt, daß er weder das Recht Behaltsverhältnisse beschränken und deutschen Charakter zu wahren", betreibt er noch die momlische und geistige Qualität befitt, darf nicht auf Gebiete übergreifen wollen, bie politische Propaganda und Gesinmungsterror und die gesamte deutsche Mittelschullehrerschaft der nicht mehr auf die dienstliche Tätigkeit, sondern maßt sich das Recht an, den gesamten Stand zu Tschechoslowakei dem Volk und der Regierung auf die Gesinnung der Mitglieder Bezug berkörpern. Solche Falschmeldung darf nicht gegenüber zu vertreten. haben! Es ist ein Mißbrauch der den Lehrkörpern länger unwidersprochen bleiben. Die Herren mögen von der Unterrichtsverwaltung eingeräumten sich nennen, wie fie wollen, die Deffentlichkeit fie Stellen Befpungsvorschläge wird ihnen jedenfalls nicht länger das Recht eine nicht nach der dienstlichen Qualität des Bewer- räumen, im Namen aller deutschen Mittelschulbers, sondern auch je nach der Mitgliedschaft im lehrer zu sprechen und deren Ansehen zu miß,, Neichsverband" erstatten, und wenn fie für diese brauchen, um allerlei zweifelhafte Jocale zu verMitgliedschaft Bedingungen aufstellen, die ein fechten. aufrechter Mann von anderer Gesinnung nicht erfüllen mag und kann.
Um nur eines, das trübste zu nennen: den tonfessionellen ReligionsunSchon die Nötigung, als Mitglied des terricht. Was tann man sich Schöneres denken, Reichsverbandes" auch Mitglied der bürger- als die nur deutschen" Teutonen, die vor einem lichen Staatsangestellten. ,, Gemert viertel Jahrhundert mit Schönerer und Wolf schaft" fein zu müssen, die unter der Patronanz des Schollich und der„ Sudetendeutschen Tages zeitung" steht, wird jedem sozialistisch gesinnten Wittelschullehrer arg wider den Strich gehen, doch wird er sich hier vielleicht noch dem Majoritätsprinzip fügen und die ganze Sache irriger Weise als Formalität" betrachten. Wie sehr er darin irrt, mag er aus dem Beschluß der letzten
Der Leib der Mutter. 48
Los von Rom" riefen, unter Vorantritt des Katecheten mit der Seirchenfahne für die Katechis mus- und Dogmenlehre ftreiten zu fehen? Wer Sinn für Humor hat, muß hier reichlich auf seine Nechnung kommen, und wem die pathetische Entrüstung mehr liegt, darf die Entel von heute mit den Großbätern von 1870 vergleichen, die im Beichen des Kulturkampfes und voll stürmischer
Es wäre natürlich eine zu weitgehende Berallgemeinerung, wenn man die Gesinnung, von der die eben behandelten Beschlüffe zeugen, allen deutschen Mittelschullehrern des Bandes zuschrei ben wollte: so und so viel gehören dem Reichsverbande" bloß an, weil sie ihn als ihre Standesbertretung betrachten, und die Mehrzahl der Mitglieber beachtet die Beschlüsse der Tagungen" und des Hauptausschusses" zu wenig, als daß ihnen beren aufreizend rückschrittlicher Charakter zit Bewußtsein käme. Die Macher des Berbandes tönnen also ohne viel Kontrolle und Widerspruch beschließen, was sie wollen. Trotzdem sind die im Verband zutage tretenden Tendenzen eine Mahnung an die Deffentlichkeit, dem Geist der Mittelschullehrerschaft aufmerksamste Beachtung zuzu wenden. Die Mittelschullehrer, aus denen sich auch die Lehrerbildner rekrutieren, wirken direkt und indirekt auf die Geifteshaltung der ganzen späteren Generation ein, alle Schulreformen sind ein
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alles scharf kritisiert: unsere Verfas. fung, die Politik, die Beamten, die Eisenbahnen, bas Theater, die öffentlichen und privaten Ver. hältnisse überhaupt uſtv. Merkwürdiger Weise fällt aber diese Kritik in der Regel negativ aus, woraus eine allgemeine unzufrieden heit mit dem, was wir haben, entsteht. Der Umstand, daß bie abfällige Rritit die Regel bildet, läßt auf den mangel ber nötigen Objektivität bes Urteils fchließen...
Besonders nach bem politischen Umftur entstanb bei uns ein Heer derartiger fri tillofer Kritiker. Es ist dies ein spezieller Typus tschechoslowakischer Queru Iantentums. Wenn der Außenstehende ihren Kritiken Gehör schenken wollte, müßte er zur Ueberzeugung gelangen, daß es mit unserer Repubitt jämmerlich schlecht bestellt ist. Nichts hilft folchen prinsipiellen Querulanten gegenüber dem Sinweis auf die analogen Berhältnisse in anderen Staaten, welche, wenn nicht schlechter, doch gewiß nicht besser sind als bei uns: denn es wird ein für allemal alles, was bei uns geschieht, flecht befunden. Bei den geringsten Anläffen hört man unaufhörlich die Alarmsignale unferer heimischen Querulanten. Es wird über Korrup tion geschimpft, als ob nirgends als bei uns ge stohlen würbe, man schimpft über jedes Geset, welches vom Barlament beschlossen wird...
... alle Schtwächen des jchigen Systems wer den eifrig aufgebedt und schonungslos fritisiert... Was hier von einzelnen Individuen gesagt tourbe, tann oft auf ganze politische Parteien finngemäß angewendet werben."
Wir wissen schon: Es liebt die Welt, das Strahlenbe zu schwärzen! Es ist alles gut, un
Javohl. nimm jedes Stück in die Sand, Ich habe ihnen nicht gestohlen. Uns ist genug gestohlen worden. Bon mir nicht.
Im zweiten Stod saß eine Mutter von früh| flicten und zerfransten Staatskleid; immer trug bis abends an der Nähmaschine-wahrscheinlich fie große Hüte mit Federn fie nannte sich fagte der Hotelbesitzer. war sie Witteman jah nie einen Mann. Schriftstellerin; viele Jahre hatte sie für das Neben ihr am Tische brütete ein Gymnastast daiserbaus bei allen Gelegenheiten begeisterte über seinen Büchern. Gebichte verfaßt und eine Andenken dafür bekommen, Schmuckstücke mit Initialen, die sie immer alle auf einmal gewissenhaft trug, zwei oder mehrere Brochen übereinander und alle Finger voll Ringe.
Wir wissen nicht, von wem.
Hallo, wem gehört dieser Strumpf? Mir.
Büge. Es ist einer von meinen Strümpfen. Salten Sie mich nicht auf, ich bitte si, ich verde fonft den Zug verfänumen. Lüge Sie reifen nicht. Jch reise heute, um bier Uhr foll ich meiner neuen Plaz antreten.
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Noman von Else Feldmann . Laich wollte am heutigen Tage nicht aus- Jm oberen Stod waren die beiden musikaligehen. Er wollte im Zimmer bleiben und arbei- fchen Kinder. Ein leines Mädchen begann fo fen. Er fonnte aus der Gasthausküche die Wahl- gleich, wenn es aus der Schule fam, Slavier zu zeiten bestellen. Es war schlechtes Wetter. Warum üben, und der Senabe geigte. follte er ausgehen und sich einen Schnupfen Und ganz oben wohnte ein Liebespaar, junge Als Nachbarinnen hatte Laich zwei Frauen, holen? Er wollte es behaglich und warm haben. Eheleute mit einem Kleinen Seinde; sie standen Witwe und Tochter eines früheren HoffchaufpieAls das Zimmermädchen fam, bat er um ein immer nahe beisammen und sahen einander in die lers, die ein stilles geregeltes Leben führten, die frisches, regelrechtes Kohlenfeuer in seinem Ofen;| Augen, Pension nach dem Hofschauspieler verzehrten. ja, er mache Winteranfang. Auf der anderen Seite sah man die Hotelgäste Die Tochter, die selbst alt war, pflegte die greife Das Mädchen tam nach einer Stunde und die täglich wechselten. Reisende famen an, wu- Mutter; täglich kam der Arzt, traf seine Anord- Unfme Sie haben feinen Play. sagte, die Defen fönnten noch nicht geheizt wer- fchen fich und gingen aus, die Stadt besichtigen. nungen, die von Mutter und Tochter fflavisch Ich bitte Ste- ärgern Sie mich nicht. ben, es müsse erst der Hafner fommen und sie Ein Mann und eine Frau waren in flei- befolgt wurden. Sie bewohnten zwei eine ein Laich ging surild in fein Zimmer. Solche alle richten. Aber wahrscheinlich geht der Herr nen Zimmer beisammen, sie entkleideten sich vor- fenstige Zimmer. Laich hörte die Tochter durch Abscheulichkeiten ereigneten sich hier. Dafür war ohnchin bald fort. einander, wechselten die Wäsche, die Frau ging die binne Wand alle zwei Stunden laut bis es ein billiges Botel. Dieses Mädchen hatte eine im Storsett herum, der Mann in den Untertlei fünfzehn zählen, fie gab ihrer Mutter die Digita- Romer bewohnt, bie sie mit dem Reichenmäd bern. Das Paket mit ihren Esporräten legten fie tistropfen, die diese gegen Herzbeschwerden ein- chen teilte. Sei Betten ftanden quer beisammen und eine niedrige Holzbant. Die Stammer war über Nacht ins Fenster. ohne Fenster; ein Sattumborhang war gezogen, und wo bas Fenster war, bort begann bie Bi gellammer. Der Geruch von feuchter Wäsche und Bügellohle lag im Raume.
nahm.
Da var dieser Sotelier, Bürger der Stadt,
Nein, sagte er schroff. Immer wollte man ihn hier fort haben. Wenn er zu anderer, als Schlafenszeit tam, sah man ihn schief an. Diese billigen Hotels würden um ihres Schmutzes und Ein junger Mann mit dunkler Gesichtshaut Es wohnten lauter solche, ruhige Menschen Geräusches willen das ganze Jahr leer stehen, wohnte dort einen Tag und zwei Nächte. Am hier. Und doch war immer viel Aufregung, viel eigten nicht die Angestellten bei der Aufnahme Abend lag er im Bette und rauchte eine Wasser- Schreien und Stöhnen. der Gäste diese übertrieben herzlichen Mienen, pfeife und fah Pläne an Um zwölf Uhr, als Laich aus seinem Zim. als fäme ein Stind ins Elternhaus. Aber hauste Es war ein feines anständiges Hotel für mer trat, um sein Wittagessen zu bestellen, fand ntan erst einige Zeit darin, dann war man ihnen Reisende und Fremde und für einige Jahres- er das Zimmermädchen auf dem Gang; auf den ein angeschener Mann mit goldener Doppellette nicht mehr, als ein Handtuch. Man war eine mieter. Fliegen lag ausgebreitet ein Bogen Backpapier-ben man mit gezogenem Sute tief grüßte, unb Nummer, die fam, die ging, bezahlte oder schuldig Am linten Flügel wohnten allein stehende und alte Kleider und Schuhe schichtete sie darauf seine Frau, die mit gewelltem Schopf an de bleib, Laiche Fenster gingen in den großen vier- Frauen. Ein altes adeliges Fräulein mit einem Der Herr und die Frau, die Defiber des Hotels Saffa faß, und die Speisen und Getränke aus edigen of hinaus. Zwei Reihen Fenster ge- triefäugigen Sündchen. Sie hatte eine fleine standen daneben. Manchmal ergriffen die Frau schrieb, bie ins Gaſtzimmer hinausgetragen wurd hörten dem Hotel und zwei dem Nachbargebäude, Rente. gerade spbiel, als sie im Hotel für Woh oder der Mann ein Stick, hielten es gegen das benda waren diefe ehrsamen Binger, obme einem vier Stod hohen Miethause. nung und Mahlzeiten verbrauchte. Um den Bund Bicht. Das Zimmermädchen hatte bellrote leden die Spur eines menschlichen Gefühles in ihren
der Arbeit, beim Elfen.
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Die wenigsten Leute hatten Vorhänge; man zu erhalten, mußte sie betteln. Sie aß unten im im Gesicht; es war ein älteres, sehr unordent- biden Leibern- wohl genährt und wohl gettei sah sie den ganzen Tag bei all ihrem Tun, bei Gaftzimmer und ging von Tisch zu Tisch mit liches Mädchen mit schadhaften Zähnen und bet- und balgten sich um einen alten Strumpf. thren Schüsselchen und bat um Knochen und franklichem Aussehen the tiefer Halsausschnitt Sie schwammen in Besit und Geld und ein an Ueberreste für Barbara. Sie sah tomisch aus in ließ häßliche Schulterknochen sehen. berer burfte nicht ein paar ermselige Abfälle in ihren abgetragenen Seidenkleidern In ihren Bitte, mich nicht aufzuhalten, rief sie bebend einem Bogen Papier fein Eigen nennen. eleganten Lumpen wie sie das Hauspersonal vor Zorn.
Im ersten Stock wohnte ein Schneider, ein alter, weißhaariger Mann; er hatte das Meßbond um den pals und teilte den Gesellen die Arbeit aus.
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beim richtigen Namen nannte- in ihrem ge- I muß mal alles sehen.
( Fortseyung folgt.)