Gette 4

wird.

Lages- Neuigkeiten.

Haus der Arbeit.

Neuerliches schweres Eisenbahnunglüd

18. Mai 1924.

fichergestellt wurde. Schlesinger wollte von dem Betruge anfangs nichts wissen, gestand jedoch später, den Betrug mit Dugovics gemeinsamt ver übt zu haben. Schlesinger gestand ferner, das Geld Bei Adelsberg( Jugoslawien ).- Bier Tote, fünf Berletzte. behoben zu haben, erklärt aber, daß Dugovics In den nächsten Tagen wird der stolze Bau bon demselben mur 5000 Seronen als Honorar für der deutschproletarischen Organisationen in der Laibach, 17. Mai. ( Tsch. P.-B.) Der um trümmert. Der Lokomotivführer und der Heizer die Kanzleibenützung erhielt. Schlesinger bat Aufsiger Ausstellung für Kultur und Wirtschaft" die Mitternachtſtunde von Raked nach Italien des Expreßzuges retteten sich durch Abspringen 180.000 Stronen bei verschiebenen Wiener Banten vollendet. Wuchtig aufstrebende Kraft solidarisch abgehende Simplon- Expreßang ist in der Station von der Lokomotive. Bier Personen wur- deponiert, so daß murmehr 70.000 Stronen als geeinter Massen, dies wird das Saus der Arbeit" Prestranet bei Adelsberg auf einen Laftzug auf den getötet, fünf schwer verleßt. Unter Verlust in Betracht kommen. schon von außen sein: die würdige Form für den gefahren. Die Bemühungen des Lokomotiv - den Verwundeten befindet sich auch das Personal Bor Gericht find alle Menschen gleich. Die proletarischen Geist, der in den Räumen lebendig führers und Heizers des mit einer Geschwindig der Schlafwagengesellschaft. Der diensthabende gestrigen Zeitungen brachten die Nachricht, daß feit von 70 Kilometer dahinfahrenden Zuges, den Beamte hat Selbstmord durch Erschießen be- Dora Astrenberg gegen eine Raution von 100.000 Die Gewerkschaften, Konsumgenossenschaften, Zusammenstoß durch Kontradampf zu vermeiden, gangen. Die Ursache des Zusammenstoßes ist Stronen auf freien Fuß gesetzt wurde. Während Krankenkassen und Kulturorganisationen haben blieben erfolglos. Vier Waggons wurden zer- falsche Weichenstellung. die Mutter des ermordeten Kindes auf freien aus der schicksalsreichen Vergangenheit und Ge- Des PORTRAITSE FORSC000230063000COOOOO Fuß gesetzt wurde, muß die weniger schuldige Ge gemvart anschauliches Material zusammengetra­fellschafterin, die eben arm ist, weiter ihre Strafe gen, um das wirtschaftliche, gesellschaftliche und Das wahre Geficht des Krieges. abbüßen. Kulturelle Leben der deutschböhmischen Arbeiter­Unter diesem Titel hat Oberst Leutnant E. Die Direktoren der P. E. T., Zudikar und schaft in seinen Leiden und Kämpfen, Hoffnun- often- Nielsen in der bürgerlichen däni­Konsorten, wurden gegen hohe Kaution auf freien gen und Erfolgen, int zähen schmerz und freude scher Zeitschrift Tilstueren" einen Artikel Fuß gesetzt. Arme Proletarier, die wegen eines burchwogten heutigen Ringen um Menschenda veröffentlicht, in welchem er fich ganz den Auf- niedergelegt. In den 20 Blattseiten gibt fic an, müssen Wochen und Monate in Untersuchungs, Menschendaschen Hilda Hanila hat ihr Bekenntnis schriftlich fleinen politischen Delittes angeflagt werden, fein, Menschenwürde, Menschenfreiheit vor unse fassungen der Sozialdemokratie über den Krieg daß ihre Mutter stets gegen ihre Ehe mit dem haft verbleiben. ren Augen erstehen zu lassen. Auch viele einzelne anschließt und in wirkungsvoller Weise einiges Kapitän Hanila gewesen sein, da sie ihre Tochter Arbeiter und Angestellte, die am eigenen Leib Arbeiter und Angestellte, die amt eigenen Leib über die Faftoren sagt, die den Krieg verursachen. gerne teuer an den Mann gebracht hätte. Als wurde Donnerstag mittag im Baumgarten er Die landwirtschaftliche Ausstellung in Prag proletarische Geschichte erlebt haben, bringen ihre Wir geben nachstehend einige Abschnitte diefes Silda verheiratet war, begann ihre Mutter zu- öffnet. Namens der Regierung sprach Innen. Erinnerungsstüde ins Haus der Arbeit", um Artikels wieder: ihr Teil zum großen Versuch der ersten proletari­Es herrscht Unruhe in der ganzen Welt, und wieder ihre Tochter aufzufordern, sich und ihr da- Ausstellung vollen Erfolg habe und auf die land­erst gegen Hanifa zu heben und später immer minister Malypetr den Wunsch aus, daß die schen Ausstellung beizutragen. Wie aus fleinen, verachteten, verfolgten, je scheinen viele Menschen nur von dem Gedanken zahlte Verhältnisse einließ. Die Mutter der Hilda Wissenschaft," sagte der Minister, müsse nicht trotz all dem Unglück, das der Weltkrieg gebracht, ie durch Geld zu verschaffen, daß sie sich in gut be- wirtschaftliche Erzeugung einwife. Die agrarische der Beinigung hilflos ausgelieferten Proletarier erfüllt gut jein, neue Striege vorzubereiten. Der trieb ihre Tochter auf diese Weise in die Arme nur durch das Schulwesen, sondern durch das gruppen mit dem Aufteimen und Wachsen des Weltkrieg hat den Menschen gezeigt, wie schnell der Prostitution. As Hilda Sanila endlich dem Versuchswesen an Ort und Stelle popularisiert Klassenbewußtseins immer größere und mächti- während eines Serieges Geld zu verdienen ist, ja Willen ihrer Mutter nachgab, machte ihr diese werden. Es muß auch die Selbsthilfe organisiert gere Organisationen werden, wie dem Selassene selbst in unserem Kleinen Lande, das u. a. auf kampf der Herrsch- und Ausbeutungssucht von Grund seiner geographischen Lage in so geringem nun plausibel, daß Kapitän Hanika beseitigt wer- werden, welche dann die Erzeugungs- und Abſay. oben, der immer stärkere Klassenwille von unten Maße für eine Verteidigung mit militärischen den müsse. Frau Charvat war es auch, die Ve- bedingungen zu beffern hätte. Nur die Unab­entgegenwirkt, Wirtschaftskraft, Gesellschaftsmacht, Wachtmitteln geeignet ist, wird von gewissen selv zum Morde hetzte und jede Absicht ihrer hängigkeit der landwirtschaftlichen Erzeugung vom Lebenserhöhung, Kulturerhöhung für das Prole- Sereisen energisch dahin gearbeitet, in der Bevöl Tochter, den Mord zu verhindern, zu hinter Auslande garantiert die Selbständigkeit und das tariat erringt und durch augenblickliche Bedro- ferung den Eindrud zu erwecken, daß Dänemark treiben verstand. Hilda Sanika habe zwar für Bestehen umferes Staates." Hierauf erklärte der hung, Schwächung durch Bruderstreit hindurch etwas auf militärischem Gebiet zu leisten ver- ihren Mann, der sie brutal behandelte, nichts Minister die Ausstellung für eröffnet.- Im dem hohen Ziel der solidarisch schaffenden und le- mag". übrig gehabt, den Mord jedoch habe sie bis zum rechten Flügel des Industriepalais der landwirt benden Menschengemeinschaft zustrebt, dies Nach einer Reihe von Mitteilungen über die letzten Augenblick zu verhindern versucht. Schließ- schaftlichen Ausstellung befindet sich eine staatliche wird in Uebersichten und Beispielen, in Künstle- abscheulichen Erfindungen, Gas und Gift, die ben lich geschah die Tat, ohne daß Hilda Hanika da Exposition des Staatsbodenamtes, die, in acht rischen Darstellungen. lebensvollen Bildern, in Weltkrieg zu dieser fürchterlichen Hölle machten, von etwas wußte. In der Untersuchungshaft Abteilungen gegliedert, durch Pläne, Diagramme, geschichtlichen Schriftstücken und Briefen prole- zitiert der Verfasser den berühmten englischen wußte die Charvat ihre Tochter zu bestimmen, Kartogramme und Photographien das gesamte tarischer Kämpfer, in Originaldokumenten ver- Denker G. Lowes Dickinson : Wenn der einfache nichts Belaftendes gegen fie auszusagen, denn ihr Arbeitsmaterial zur Darstellung bringt und ein gangener und heutiger Klaffengewalten anschan- Mann erst begriffen hat, was Serieg eigentlich be-( der Hilda) könne doch nichts geschehen, da sie ja Areal von mehr als 200 Quadratmetern umfaßt. lich werden. deutet, wird es ein leichtes sein, ihn zu über der Vesely weggefchidt und Hanita die Einwilli Aus der huffitischen Republik. Jüngst wurde Der arbeitende Mensch wird im Haus der zengen, daß bei einem Krieg und bei den Kriegs- gung zur Scheidung gegeben habe. Frau Char - die Aufführung eines Schauspiels Jesus Christus " Arbeit" sich und sein gesellschaftliches Schicksal im vorbereitungen auf alle Fälle er immer der Ber - bat ließ ihre Tochter ruhig und mitleidslos abur- in Starbas- Rečih von der politischen Bezirksverwal Zeitenspiegel sehen und erkennen. lierende sein wird. Er ist es, der als gemeiner teilen, es wurde nicht erwiesen, daß Silda Sa- tung in Wittingau verboten. Abg. Patejdl Das Interesse für das Haus der Arbeit" ist Soldat ins Feld rüden muß, um nefchlachtet zu nika den Besely von der Tat abgehalten hat. Zum richtete an den Minister des Inneren eine Inter­weit über die Streise der deutsch organisierten werden. Er ist es, der, wenn er in die Heimat Schlusse gibt Silda Sanika noch an, daß sich die pellation, auf die nun eine Antwort eingelangt ist. tlassenbewußten Arbeiter und Angestellten und zurückkehrt, zur Arbeitslosigkeit, zum Hunger und Sache in den übrigen Einzelheiten so verhalten Darin heißt es, daß das Verbot mit Rücksicht auf über die Grenzen der Tschechoslowakischen Repu- all dem Unglüd der Nachkriegszeit verurteilt ist. hat, wie Vesely ausgesagt habe. Proteste, die gegen die Aufführung des Stückes über blik hinaus heute schon sehr groß. In der Repu- Es gibt fein Interesse des einfachen Mannes, das Die Sensationspresse weiß heute nicht, welche reicht wurden, und da mit Rücksicht auf die lokalen blit selbst werden bereits Arbeiterfahrten nach durch den Strieg gefördert wird, es gibt kein Un- Stellung sie zu diesem Geständnis der Hilda Ha- Verhältnisse die Befürchtung begründet war, daß es Aufsig organisiert, eine Reihe von proletarischen glüd, daß ihn nicht trifft. Und ich glaube, daß nika einnehmen soll. Sie hat seinerzeit die Anzu einer Störung der öffentlichen Ruhe und Ord­Tagungen wird zur Zeit der Ausstellung in Aus- viele von ihnen dies schon begriffen haben, und geklagte mit verurteilen geholfen und sich nicht ge- nung kommen könnte, erfolgt sei. sig stattfinden und auch in der Internationale jeder tönnte es begreifen lernen, wenn nur seine nug über die Berkommenheit dieses Weibes er­sieht man dieser ersten proletarischen Ausstellung Aufmerksamkeit auf diese Tatsache gelenkt würde. eifern können. Wer Butter am Kopfe hat, soll der deutschen Arbeiter- und Angestelltenschaft in Zum Schlusse gibt der Verfasser der Ansicht Aus nicht in die Sonne gehen", sagt ein altes Sprich­der Tschechoslowakei mit Freude entgegen. druck, daß es nur eine Macht gibt, die die Mög- wort, das auf diese Presse gemünzt zu sein scheint, lichkeit hat, in Zukunft einen entscheiden­den Einfluß zugunsten der Verhinde Internationaler Anti- Kriegs- Tag rung der Kriege auszuüben, nämlich die Arbeiterparteien in ben verschiedenen Ländern.

1924

am dritten Sonntag im September.

Habt den Krieg! Ein Brief von Anatole France .

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Anatole France hat nachstehenden Brief an eine Vereinigung amerikanischer Frauen gerichtet, die Frankreich besuchte, um eine in Amerika ge= sammelte Geldsumme zugunsten des Wiederauf­baues der verwüsteten Gebiete zur Verfügung zu stellen: Man hat mir gesagt, daß Sie den Gruß

Hilda Hanita.

Ms seinerzeit vor dem Brünner Schwur­gericht die Tragödie der unglücklichen Ehe des Sapitans Hanita aufgerollt wurde, scholl im Chor das Gebrüll der sensationshungrigen Preßmeute: " Steiniget sic, Hilda Hanika, die Mörderin ihres

Mannes!"

durchgefiel

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Gold gaben wir, Gold fordern wir". Eine Demonstration der Wiener Kleinrentner. Eine Demonstration der Wiener Kleinrentner.

Verbilligung der Postgebühren. Die Herabset­zung der Briefpostgebühren soll nach den Informa tionen der Tribuna" gegen Ende d. J. erfolgen, und stvar um 20 Prozent. Die Paketpostgebühren wur den mit 1. Mai 1923 start herabgesetzt. Die Zen­trale der Handelskammern leitete bereits auf Auf­forderung des Bostministeriums in dieser Angelegen. heit Erhebungen ein.

Die Richtpreise für Obst auf den Bäumen wer­den noch in diesem Monat festgesetzt werden, wo­burch verhütet werden soll, daß bei der Auktion und bei Berpachtung von Obstalleen übermäßige Preise erzielt werden.

Wien , 17. Mai .( Eigenbericht.) Heatte mit­Ein Unfall bei der Nepomul- Prozession in Prag . tag fand ein Demonstrationszug der Kleinrentner Der Soldat Anton Bodičta fuhr auf einem Rade über die Ringstraße bis zum Parlament statt. Die Nerudagasse herab. Plötzlich verlor er die Herr­Mehrere tausend Kleinrentner versammelten sich schaft über sein Rad und fuhr mit rasender vor der Votivkirche und zogen dann am Rathaus Geschwindigkeit in eine Mädchen. borbei über die Ringstraße zum Parlament. Der gruppe der St. Nepomukprozession. Er warf fünf Zug, an dem meist alte, gebrechliche Beute teil- Mädchen zu Boden, von denen die 12 Jahre alte nahmen, erregte großes Aufsehen. An der Spipe Anna Bilimet aus Weinbergen leicht verletzt des Zuges wurde eine große Tafel getragen mit wurde. Vodička selbst erlitt einen Schlüsselbeinbruch der Aufschrift: Gold gaben wir, Gold fordern wir! und eine erhebliche Rißwunde am Hinterhaupte. Er Beim Parlament_erschollen aus den Reihen der wurde in das Garnisonsspital geschafft. Demonstranten stürmische Entrüstungsrufe gegen

Klaffenlotterieziehung. Bei der gestrigen Zic­

eines Greises nicht ablehnen werden, der, nachdem fiel es den Machern der Sensationspresse nicht im er alle politischen Frrtümer seiner Zeit durchge macht hat, zum Schluß zur Einsicht gekommen ist, entferntesten ein, das durch sie aufgohette Publi­macht hat, zum Schluß zur Einsicht gekommen ist, funt auf diese Tatsachen aufmerksam zu machen die Regierung und gegen die Christlichsozialen. hung wurden die Grundzahlen 61 und 7 gezogen. daß die Wahrheit in einer Regierung durch das Bolt für das Volk liegt. Sie fommen aus einem und dessen Mordgier zu besänftigen im Gegen- Ms die sozialdemokratischen Abgeordneten Sever Je 20.000 K gewannen: 13.107, 80.207; je 10.000 K reichen und arbeitseifrigen Land in ein Land, auf teil, die Presse gab zu verstehen, daß man für und Hölzl auf einem Ballon des Parlamentes et gewann: 152.207; je 5000 K gewannen: 15.596, die Aussagen der Hilda Sanika nur ein gering- schienen, wurden stürmtische Hochrufe auf die So 32.461, 83.161, 82.507, 115.907, 132.607, 143.007, das ein verhängnisvoller Ruhm drückt und das Das staldemokratie und Pfui- Rufe gegen die Christlich- 144.207, 167.361, 179.861; je 2000 K gelvannen: unter seinem Unglüd tiefer leidet als sein Stolz Schäßiges Lächeln übrig haben dürfe. zugeben möchte. Sie kommen, um am Wieder- schwangere Weib auf der Anklagebant wurde wei- sozialen laut. 4461, 6107, 8861, 9007, 9307, 9761, 10.007, 86.561, aufbau unserer zerstörten Provinzen mitzuwirken. ter mit tot beworfen, jedes menschliche Empfin 37.707, 43.407, 47.807, 58.507, 57.107, 58.107, 58.361, Ihr Eifer zusammen mit ihrem Ordnungsgeist den wurde ihm kurzweg abgesprochen. So mußte 60.861, 65.361, 66.761, 78.001, 80.761, 86.307, 87.907, das harte Urteil kommen, das eine werdende Mut­100.161, 113.207, 115.807, 117.407, 127.007, 138.961, werden Wunder verrichten. 165.061, 167.507, 175.261, 179.561, 184.561, 191.961, ter dem Henter überlieferte 195.507.

Ich heiße Sie willkommen! Mit der Beseitigung der Ruinen des Krieges ist aber nicht alles getan. Sie sind Frauen und Frauen sind tapfe rer als Männer. Retten Sie Die Menschheit! Ihr Frauen müßt das Un­geheuer angreifen, das sie verschlingt.

Ihr müßt den Krieg gegen den Krieg führen, einen Krieg bis zum Tode.

baßt den Serieg mit einem unauslöschlichen Haß! Saßt ihn und seid Euch seiner Verbrechen be wußt. Haßt ihn im Schmucke des Triumphes, mit den Siegespalmen. Euer Haß bringe ihm den Tod. Tötet ihn!

Sagt nicht, daß das unmöglich sei, daß es Strieg gäbe, solange es Wenschen gibt und die Na­tionen einander immer feindlich gegenüberstehen werden. Sie werden es wohl tun, jolange es Nationen gibt. Doch die Nationen sind nicht un­bergänglich!

O Frauen, Mütter! Unsere Entel werden die Bereinigten Staaten Europas erleben, die Weltrepublit!

Großmütige Frauen, geht durch die Welt und seid von diesen Gefühlen beseelt. Dann werdet ihr Europa retten und der Welt das Glück bringen."

Eine Preßburger Betrugsgeschichte. Eine Berliner Firma erstattete vor kurzem die Straf anzeige gegen den in Preßburg wohnhaften Agen­Hilda Hanika hat nun, wie die Brünner ten Titus Dugovics und gegen den Wiener Blätter melden, im Gefängnis, in dem sie sich Holzagenten Artur Schlesinger wegen eines nach ihrer Niederkunft wieder befindet, ein Ge- Betruges, der zum Schaden der Berliner Firma Aufhebung des Visumzwanges in Desterreich. ständnis abgelegt, das für sie und ihre Mutter Lehmann verübt wurde. Es handelt sich um In der Hauptversammlung des niederösterreichi die weitgehendsten Folgen haben tann: es dürfte 35.000 Goldmart. Die Geschichte dieses Betruges fchen Gewerbevereines hielt der Bundesminister zur Wiederaufnahme des Prozesses führen ist folgende: Titus Dugovics hatte seinerzeit ein für Handel und Verkehr Dr. Schürff einen Bankgeschäft in Preßburg , welches jedoch mittler- Vortrag über die Außenhandelspolitik Defter weile einging. Der Wiener Agent Schlesinger er reichs. Der Minister brachte auch eine Mitteilung, schien mum in Berlin und offerierte bei der Firma aus der hervorgeht, daß bereits grundsätzlich ver­Lehmann 10.000 Rubikmeter Holz, welches mit einbart wurde, daß die Einreise nach Desterreich dem 1. April dieses Jahres geliefert werden sollte. nicht an ein Paßvisum gebunden Ueber die Summe stellte das Bankgeschäft Dugo werde, sondern durch einfaches Lösen einer Wert bics einen Garantiebrief auf 250.000 Stronen aus, marte zugelassen werde. Solche Wertmarken so daß die Berliner Firma auf Grund des Ga- werde man bei den zuständigen Sorporationen rantiescheines den Betrag auszahlen ließ. Schle- erhalten können. Der Minister bemerkte, daß finger, der es nur auf einen Betrug abgesehen Desterreich diese Maßnahme ohne vorhergegange hatte, behob das Geld und verschwand. Die Firma nes Bugeständnis der Reziprozität seitens der wartete mittlerweile vergeblich auf ihr Solz und Nachbarstaaten und sonstiger Staaten zu verivirk erstattete schließlich die Anzeige. Titus Dugovics lichen gedente, daß jedoch die Hoffnung besteht, wurde verhaftet und erklärte, von dem Geschäfte daß dieses Beispiel auch andere Staaten zu einem nichts zu wissen. Er gestand aber, den Schlesinger ähnlichen Vorgehen veranlassen werde. feit einigen Jahren zu kennen und ihm erlaubt Ein Noter Tag" in Leipzig . Die Berliner zu haben, seine geschäftlichen Briefpapiere in seiner Rote Fahne" fordert für Pfingstsonntag die Ein­Kanzlei zu benüben. Demzufolge sei er völlig um- berufung eines Roten Tages" nach Leipzig . schuldig, weil Schlesinger den Namen seiner Aus jedem Betriebe in Deutschland , von jeder Firma mißbraucht hat. Polizeirat Garay veran Organisation müßten Delegierte nach Leipzig ge­laßte hierauf die Verhaftung des in Wien woh- schidt werden, als Gegendemonstration gegen den nenden Schlesingers, der in der Nähe Wiens Fascismus.