Br. 230. 15. Jahrgang. 2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 1. Oktober 1898.
Volkswirthschaftliche Rundschau.
Aufänge der Volkswirthschaft.
verwilderte Ackerbauer zu betrachten seien"( Wirthschaft der Natur-| Tauschverkehr erweitert sich durch das beschränkte Borkommen völker" S. 9). mancher Naturgaben und die örtlich gebundene Produktion vielDas letztere ist nun allerdings bloße Annahme, die bislang noch begehrter Güter; ja er fann einen ziemlich beträchtlichen Umfang Die mit Beginn unseres Jahrhunderts im Gefolge des leber- ieglichen Beweises entbehrt. In den äußerst wenigen Fällen, wo sich annehmen, wenn die einzelnen Hauswirthschaften Hein, die natürgauges zur maschinellen Großproduktion sich vollziehende Um- cine Abwendung vom Ackerbau und Uebergang zu mehr reiner Vichwirth- liche Ausstattung benachbarter Gebiete auffallend ungleich ist." gestaltung der bisherigen wirthschaftlichen Verhältnisse lenkt natur- fchaft bei einem Nomadenvolk nachweisen läßt, so z. B. bei den und in einer Anmerkung fügt er hinzu:„ Diesem Umstande ist der. gemäß den Blick auf die dem Bestehenden voraufgegangenen älteren die Bichzucht feine allgemeine Vorstufe des Ackerbaues; vielmehr hat Griechenland und der heutigen Negerländer zuzuschreiben; in Ozeanien Kara- Kirgisen, handelt es sich um Ausnahmen. Jedenfalls aber ist verhältnißmäßig reich entwickelte Wochenmarktverkehr des alten Wirthschaftsformen zurück, wie sie sich theilweise noch in den weniger sich aus dem Jägerleben, das allenthalben die unterste Stufe ge- ruft die Kleinheit der Inseln und die ungleiche Entwickelung des entwidelten Ländern erhalten hatten. Besonders fesselten die früheren wesen ist, je nach den besonderen natürlichen Bedingungen hier eine Hauswerts wie des Feldbaues bei ihren Bewohnern sogar stellenAgrarwirthschaftsformen das wissenschaftliche Interesse. Einmal, weil noch immer die Landwirthschaft als wichtigster Pro primitive Biehwirthschaft, dort ein primitiver Landbau entwickelt. weise einen lebhaften Secverkehr hervor." duktionszweig galt und je ivciter In Australien und Ozeanien z. B., wo es an einheimischen Thieren Derartige richtige Ausführigen lassen sich mehrere aufzählen; liegenden Zeiten hinabstieg, desto mehr als breite Grundlage des zur Zucht fehlte, konnte keine Viehzucht entstehen. Ein Aufschwung aber sie bleiben theoretische Ansätze, die auf die Schilderung der ganzen Wirthschaftslebens erschien, und zweitens, weil die wirth- nur durch llebergang zum Anbau erfolgen; dagegen ist wieder er z. B. die von Reisenden berichtete Thatsache, daß sich auf den Südseevon der Jäger zu einer höheren Entwickelungsstufe konnte dort thätsächlichen Verhältnisse nur geringen Einfluß haben. So fertigt schaftstechnische Bedeutung der vor sich gehenden Umwälzung noch in der arktischen Zone oder in wasserarmen Steppengebieten Inseln theilweise schon besondere Handwerkerſtände gebildelt haben, den Wenigsten klar war und daher die Aufmerksamkeit vor allem sich keine eigentliche Ackerwirthschaft möglich.. auf die Rechtsverschiebungen richtete, für deren Beurtheilung in den einfach mit der Bemerkung ab( Wirthschaft der Naturvöfer S. 22), alten Dorf und Mark- Verfassungsurkunden, den Flurordnungen, sogen. Naturvölker bestätigen die Richtigkeit, so ist es ein Nonsens, S. 25 stellt er gar die Behauptung auf, es bestände nur ein TauschIst das aber richtig, und die wirthschaftlichen Zustände der bei näherer Prüfung hätten sich diese Aussagen nicht bestätigt; und Wald- und Feldrechten ein überreichliches Material vorlag. So entstand die Urzustände der arischen Völker, besonders der Germanen und verkehr von Stamm zu Stamm." denn in Deutschland und dem skandinavischen Norden in den dreißiger, Slaven , als Normaltypen zu setzen und nach diesen dann den
man in
einheitlichen Gesichtspunkten zur Darstellung brachte.
die zurück
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vierziger Jahren eine fleißige, agrargeschichtliche Forschung, die zunächst gesammten wirthschaftlichen Entwickelungslauf zu beurtheilen. Der verhältnisse feineswegs. In der Südsee finden wir schon auf NeuSo einfach, wie Bücher unterstellt, liegen die Wirthschaftsmeist an die vorhandenen Ueberreste der alten Landgemeinde- itebergang der Germanen und Slaven zum Ackerbau erfolgte von Guinca bei den Papuas an verschiedenen Punkten einen lebhaften Verfassungen anknüpfte und deshalb zunächst einen lokalgeschichtlichen einer hochentwickelten nomadischen Viehwirthschaft aus, wie wir sie Austauschverkehr, im Norden speziell zwischen der Anwohnerschaft der Charakter trug, später jedoch auch zu allgemeineren Darstellungen ähnlich neuere Kulturelemente natürlich abgerechnet in den Astrolabe- Bai und den Bilibili- Inseln, im Süden vornehmlich am fortschritt. Erinnert sei in dieser Hinsicht nur an die Namen Kindlinger, Dahlmann, Fald, Olufsen, Hanssen, Stüve, Harthausen, westsibirischen Steppen vorfinden. Eine solche Viehwirthschaft Port Moresby und der Hood- Bai. Selbst eine ziemlich iveitaber nicht führt Grimm, Landau , Thudichum , Wais, besonders aber an Maurer, der Runstfertigkeiten, ganz anderer Eigenthumsformen, Familien- gesetzt, indent einzelne Dorfschaften sich fast ausschließlich auf Fischzur Ausbildung ganz besonderer greifende Arbeitstheilung hat sich schon an einzelnen Stellen durch zuerst die lokalen Untersuchungen seiner Vorgänger gesammelt und verfassungen, Rechts- und Moralanschauungen, wie das Jägerleben fang, andere ausschließlich auf den Landbau und eine industrielle durch eigene Forschungen ergänzt in seiner„ Einleitung zur Geschichte sie zeitigt, sondern es bedingt auch der Fortbestand der Vieh- Thätigkeit beschränken, und dann ihre Produkte auf öffentlichen der Mart-, Hof, Dorf- und Stadtverfassung"( München 1854) unter wirthschaft neben dem primitiven Anbau ganz andere Anbauformen, Märkten gegeneinander austauschen, Lebensmittel fogar zum theil in Das Ergebniß dieser Untersuchungen war, daß man die bei den in beiden Fällen durchaus verschieden. Deshalb aber kann das Verderben zu schützen auch geröstet und getrocknet auf den Markt Das Ergebniß dieser Untersuchungen war, daß man die bei den Feldsysteme, Haus- und Hofanlagen 2c. Die Vorbedingungen sind verarbeitetem Zustande. Die Fische z. B. werden, um sie vor dem Germanen in ältester Zeit vorgefundenen Grundeigenthums- und Anbauformen als allgemeine typische Urformen des Aderbaues auf Wirthschaftsleben unserer arischen Vorväter auch nicht als typisch gebracht.( Bergl. D. Finsch, Hausbau, Häuser und Siedelungen an faßte, die überall dort zu finden sein müßten, wo ein Volk aus Amerika und Ozeanien , wie auch den größten Theilen Afrika's ist Tauschhandel nicht innerhalb der Dorfschaft, sondern gelten; cher könnte man es als„ anormal" bezeichnen, denn in ganz der Südostküste von Neu- Guinea ", G. 12). Daß dieser niederen wirthschaftlichen Zuständen zur Erfindung des Ackerbaues" der llebergang zum Acerbau von der Jägerstufe aus erfolgt. fortschreite: eine Auffassung, die noch mehr Geltung erlangte, als Dorf zu Dorf refp. von Stanım zu Stamm getrieben wird, ist dann bei weiterer Nachforschung auch bei den romanischen und schiedenheit der Entwickelungsgänge in dieser Beziehung kommt ihm beauftragte Häuptlinge oder Vorsteher seine Tauſchartikel in den Zu solchen Folgerungen gelangt indeß Bücher nicht. Die Ver- richtig; doch bringt nicht das Dorf als solches durch slavischen Völkern, den alten Indern, Chinesen, Pernanern 2c. auf die Mexikaner hatte schon Maurer hingewieſen ähnliche nicht voll zum Bewußtsein, obgleich er mehrfach den Einfluß der Handel; jede Einzel- oder Großfamilie handelt nach ihrem eigenen Ackergemeinschaftsformen entdeckt wurden. Nun stand fest: die Wirth- S. 15 seiner„ Entstehung der Volkswirthschaft" sogar daraus den Schluß zirung gegeben. Noch mehr gilt dies vom Bismard- und SalomonNaturbedingungen auf die Wirthschaftsgestaltung hervorhebt und Belieben und somit sind die ersten Ansätze zu einer sozialen Differenschaftsweise der alten Germanen, wie sie uns Cäsar und Tacitus zieht, daß, da im einzelnen die Wirthschaft durchaus von den Natur- Archipel schildern, das ist die Wirthschaftsstufe aller primitiven Ackerbauer. Daß bedingungen abhängig sei, es keinen Sinn hätte,„ Entwickelungsstufen Töpferei beinahe, wie man sagen kann, manufakturmäßig betrieben. Auf einigen nördlichen Inseln des letzteren wird die neben den relativ hochentwickelten Völkern, bei denen man derartige konstruiren zu wollen, die für Neger und Papuas, Polynesier und Thatsächlich finden wir denn auch schon auf Neu- Pommern überall Agrarformen entdeckt hatte oder entdeckt zu haben glaubte, andere Stämme saßen, die, wie z. B. die Indianer und Ozeaner, davon ab- Indianer gleichmäßig passen sollten". Immer wieder beurtheilt er regelmäßige Märkte eingerichtet, auf denen aus weitem Umkreis her Stämme saßen, die, wie z. B. die Indianer und Ozeaner, davon ab- die Wirthschaftskultur der nichtarischen Rasse von Gesichtspunkten aus, die die benachbarten Tribes ihre Ackerbauprodukte, Geflügel, Schweine, weichende, noch primitivere Anbauformen hatten, zog man nicht in betracht. Für den Wirthschafts- und Rechtshiftoriter waren diese einseitig unserer eigenen früheren Entwickelung entlehnt sind; manchmal Kanoes, Holz- und Tongeräthe zum Verkauf bringen und zwar " Wilden" einfach„ Menschen im Naturzustande", die weit unter der germanischen Zeit nach dem Leben der heutigen Ozeanier und Neger. meisten Verkäufe werden in Muschelgeld( Diwarra) abgeschlossen. Wilden" einfach„ Menschen im Naturzustande", die weit unter der allerdings auch umgekehrt die Wirthschaftsinftitutionen der alt- wird nicht Produkt gegen Produkt ausgetauscht, sondern die Stufe jener Gefittung standen, die mit dem Ackerbau beginnt: eine Das zeigt sich gleich in seinen Ausführungen über die erste Form Auch das Ausleihen von Muschelgeld gegen Zinsen ist schon ges Ansicht, zu der nicht wenig die ebenfalls aus einseitigster Berüd des Anbaues, den er als einfachen„ Hadbau" schildert, welchen an- bräuchlich, gewöhnlich zum Sage von zehn Prozent; d. h. wer von sichtigung der arischen Wirthschaftszustände entstandene Meinung beitrug, daß die Viehzucht dem Ackerbau voraufgeht und alle Wirthschafts- fangs ausschließlich die Frau neben ihrer bisherigen Thätigkeit des einem anderen zehn Faden Diwarra leiht, muß nach Jahresfrist elf entwicklung sich nach dem Schema: Jäger, Hirte, Ackerbauer Einsammelns von wildwachsenden Früchten und Wurzeln betreibt; Faden zurückgeben. vollzieht. So war es denn nur natürlich, daß, als im Jahre 1874 der Mann besorgt höchstenfalls die gröberen Rodungen( Entstehung Allerdings ist zumeist die industrielle Thätigkeit noch Nebender belgische Nationalökonom Emile de Laveleye die Resultate der der Volkswirthschaft S. 14). Ueberall scheint der Ackerbau," beschäftigung neben dem Landbau und Fischfang; doch auch die bisherigen agrargeschichtlichen Untersuchungen zusammenstellte und ursprünglich Frauenarbeit gewesen zu sein, und fagt Bücher S. 15 seiner Wirthschaft der Naturvölker", ersten Anfäße zur Bildung bestimmter Handwerkerklassen lassen sich diesem Werk den Titel De la propriété et de ses formes primi- ist er eine große fulturfördernde Macht. Die Frau hat den Ackerbau vielfach neben der landbesitzenden Klasse eine Schicht freier als solche nachweisen. Wenigstens im südlichen Polynesien trifft man tives" gab*), das Buch in den fachwissenschaftlichen Kreiſen allgemeine erfunden, offenbar im Anschluß an das Wurzelsuchen, das sie seit| Landloser an, Anerkennung fand, obgleich es sich darin zumeist gar nicht um pri uralter Beit geübt hatte; mehlhaltige Knollen und Wurzelgewächse den Grundbefizern die Pflanzungen bestellen hilft, theils ſelbſtändig die theils gegen Abgabe von Naturalien mitive Formen handelt, felbst wenn man das Wort nur auf Grund- bilden deshalb den Grundstock ihrer Pflanzungen." eigenthumsverhältnisse bezieht. Fischfang oder bestimmte Handwerkszweige treibt und die gewonnenen Auch als in den letzten Jahrzehnten durch die zunehmenden jedoch nur für die Völker, die den Uebergang zum Ackerbau als daß die höheren Stände, wenn sie auch große Pflanzungen befizen, Diese Darlegungen find zwar an und für sich richtig, gelten Produkte gegen andere austauscht. Andererseits wieder finden wir, ethnologischen Forschungen die Wirthschaftsverhältnisse der sogen. Jäger gemacht haben. Bei den vorgeschritteneren Hirtenstämmen, diese doch nicht selbst bewirthschaften, sondern von den niederen Naturvölker mehr und mehr aus dem früheren Dunkel hervorträten, die etwas Landbau treiben, fällt die Last des Ackerbaus, wie sich Klassen bestellen laffen, während sie selbst sich vortheilhafteren Gezog daraus die Wirthschaftshistorik nur äußerst geringen Nugen. Die bei den asiatischen Nomaden zeigt, nicht der Frau zu neuerlangten Aufschlüsse mußbringend für ihre Gebiete zu verwerthen, sie hilft werben zuivenden, der Tischlerei und Zimmerei, dem Bootsbau 2c., das verstanden nur die Soziologie und die Kulturgeschichte( vergl. besteht zwischen den Betriebssystenten ein bedeutender Unterschied; frühzeitigen Entwickelung des Tauschverkehrs beruht in der Hauptnur nöthigenfalls sondern den Verarmten und Halbfreien. Zudem z. B. die Matabules und Muas auf Tanga. Gerade auf dieser speziell J. Lippert's Kulturgeschichte der Menschheit in ihrem der Aderbau der Völker, die nebenher Jagd und Fischfang treiben, fache die ganz eigenthümliche Standesschichtung der Polynesier, die organischen Aufbau", Stuttgart 1886/87); dagegen sind die in dieser ist nur erweiterter Gartenbau, der Aderbau der Halbnomaden hin zu der Einfachheit der demokratischen indianischen Verfassungen in so Richtung unternommenen Versuche der Wirthschaftshistoriker meist gegen Feldbau, meist nach dem System der extensiven Feldgras- merkwürdigem Gegensatz steht. recht fläglich ausgefallen. Selbst Lamprecht's Schilderung der germanischen Urzustände im ersten Bande seiner„ Deutschen wirthschaft. Weil Bücher diese Verschiedenheit übersteht, bleibt ihm auch die Geschichte ist durchaus einseitig, von den Speziell den arischen Wirthschaftsverhältnissen entlehnt ist auch Ursache der Sklaverei unbekannt. Er leitet sie aus dem Bedürfniß Leistungen Brentano's und Richard Hildebrand's zu schweigen. wirthschaft lein Sondereigenthum an Grund und Boden, als sei der Geschlechtsgenossenschaften in Dörfern und Höfen, so meint er niedlichen die Anschauung, als gäbe es auf den unteren Stufen der Ader- der Ackerbaufamilie nach Arbeitskräften ab. Nach der Niederlassung Bringt es doch der letztere in seiner Schrift Schrift Recht und Sitte auf den verschiedenen wirthschaftlichen Kulturstufen" alles Land" Gesammteigenthum des Stammes oder der Dorf( Entstehung der Volkswirthschaft S. 62), hätte sich der Gemeinsinn ge( Jena 1896) fertig, die Papuas, Melanesier und Neuseeländer den gemeinschaft"(" Die Wirthschaft der Naturvölker" S. 13). Gewiß lodert, es feien aus dem großen Verband engere patriarchale Hausreinen Jägervölkern zuzuzählen und die Bintenne- Weddas, Ainos, giebt es zuerst nur Stammes- oder Dorf- resp. Geschlechtsgrund gemeinschaften ausgeschieden, und um die aus der Auflösung der Kufis 2c. mit unseren germanischen Vorfahren auf dieselbe Wirth- alle genug Raum, und da die Bevölkerung nur dünn ist und die man in den Kreis der Familie fremde Elemente einzugliedern geschaftsstufe zu stellen, um dann daraus den Schluß zu ziehen, die Ansprüche anfangs sehr bescheiden sind, mag jeder vom Land nehmen, sucht. So sei die Institution der Sklaverei und der Hörigkeit entAngaben Maurer's, Gierke's, Hanssen's, Lamprecht's 2c. über das Gemeinde- Eigenthum und die alte deutsche Martgenossenschaft seien was er will, und anbauen wo er will, so lange er nur dem gleichen standen( S. 65). Recht der anderen Genossen nicht in die Quere kommt, Vermehrt nur„ Hirngespinnste". Das ist eine seltsame Ansicht, deren Unrichtigkeit schon dadurch umsomehr ist der Versuch eines Eindringens in die wirth- sich aber die Bevölkerung, wird der Boden im Verhältniß zur Nach- widerlegt wird, daß sich die Sklaverei auch bei Viehzüchtern und Umsomehr ist der Versuch eines Eindringens in die wirth- frage schaftlichen Urzustände anzuerkennen, den kürzlich Prof. K. Bücher in frage nach Land knapper und knapper, so bilden sich, begünstigt durch selbst bei hochentwickelten Jäger- und Fischervölkern vorfindet, wie ſchaftlichen Urzustände anzuerkennen, den kürzlich Prof. K. Bücher in Eroberungen und vorhandene Reichthumsunterschiede, bald allerlei den Tlinkit und Haidahs an der Nordwestküste Amerika's . Weit beſſer den beiden ersten Kapiteln seiner in zweiter Auflage erschienenen Vorrechte und spezielle Besitzrechte heraus, die schließlich zu ganz ist entschieden die Erklärung, die man oft hört, daß überall dort die Entstehung der Boltswirthschaft"( Tübingen 1898), sowie in einer sonderbar verwickelten Grundeigenthumsverhältnissen führen können, Bedingungen für die Entstehung der Sklaverei vorhanden sind, wo fleineren Schrift„ Die Wirthschaft der Naturvölfer"( Dresden 1898) imternommen hat. Nicht als wenn Bücher gleich auf den ersten wie die zuerst nach Neuseeland und den Viti- Inseln gesandten englischen die Produktion bereits soweit vorgeschritten ist, daß die SklavenWurf das Problem gelöst hätte; er bietet nur Anjäge und zwar Verwaltungsbeamten zur genüge erfahren haben. Wie schnell sich dieser arbeit einen Ueberschuß zu liefern vermag. Doch auch diese zun theil recht oberflächliche Ansäge inmerhin aber bedeutet seine während bei den acerbautreibenden nordamerikanischen Indianern Beispiel nicht, warum bei den meisten Negerstämmen und den Prozeß vollzieht, hängt von den besonderen lokalen Umständen ab; Erklärung ist nicht erschöpfend, denn sie sagt uns zum Behandlung der Materie gegenüber den älteren Darstellungen einen entschiedenen Fortschritt. Die bisher trog aller Anfeindung noch immer zur Zeit ihrer ersten Bekanntschaft mit den Europäern der Boden Melanestern die Sklaverei existirt, bei ungefähr auf gleich hoher gebräuchliche, schon von Herder als irreführend gekennzeichnete Ein- ich noch völlig im Gemeindefiß der Stämme und Dörfer befand, Stufe des Ackerbaues stehenden amerikanischen Indianerstämmen da theilung des wirthschaftlichen Entwicklungsganges in eine Jagd, Vieh- ausgeprägtes Sondereigenthum der Einzelnen und der Großfamilien, muß auch für den durch Stlavenarbeit gewonnenen Produktionsfinden wir in Polynesien neben dem Gemeineigenthum überall ein gegen nicht. Es kommt noch eine weitere Bedingung hinzu: es zucht-, Ackerbaustufe verwirft Bücher vollständig. Die Art des Nahrungs - dem fich öfter noch verschiedene Formen eines durch Eroberung überschuß die Möglichkeit eines Absages im Tauschverkehr geerwerbes ist nach seiner Ansicht nicht lediglich eine Frage der tech- und Eingliederung entstandenen Obereigenthums und Schutzeigen geben sein. nischen Entwickelung, sondern hängt auf den unteren Stufen wesentlich von den Naturbedingungen ab. In bezug auf technische KunstMan sieht, Bücher's Versuch ist noch recht weit von einer fertigkeit ständen, fagt er, noch heute manche Jäger- und Nomadenvölker weit über sogenannten Ackerbauern, und neuerdings sei man zu der Annahme gekommen, daß die Nomaden eher als *) Deutsche vermehrte Ausgabe unter dem Titel„ Das Ureigenthum", herausgegeben von Dr. Karl Bücher, Leipzig 1879.
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Naturvölker ganz nach dem Prototyp ber altgermanischen Ackerbau- Einfluß älterer Wirthschaftsanschauungen und zieht aus seinen Ebenso beurtheilt Bücher die„ geschlossene Hauswirthschaft" der Lösung der Aufgabe entfernt. Er steht noch zu sehr unter dem familie. Die tiefen Unterschiede, die eine frühzeitige Entwickelung theoretischen Erörterungen nicht immer die Konsequenzen. Dennoch des Tauschverkehrs auf die hauswirthschaftlichen Verhältnisse hervor- haben beide Arbeiten ihren Werth. Es ist doch endlich mal ein Anzubringen vermag, tonmen nur ungenügend in Ansatz. Unbekammt fang gemacht zu sachgemäßer, kritischer Verwerthung der ethnologiist ihm allerdings auch diese Thatsache nicht, wie die Bemerkungen schen Forschungsresultate für die Wirthschaftshistorik, und zwar ein S. 80 feiner Entstehung der Volkswirthschaft" beweisen:„ Der Anfang, der auf sicheren theoretischen Grundlagen fußt.
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