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27. Mai 1924

Celte 5.

,, Es ist far und einleuchtend, daß wir die Solidarität mit der manuellen Arbeiterschaft in

allen Fällen eines Mißbrauches unserer sozialen Erfolge und Errungenschaften durch unverant­wortliche Elemente oder im Falle tendenziöser Verschleppung unserer Organisationen in partei­politisches Fahrwasser aufgeben müssen!

Unsere sozialen Errungenschaften dürfen lei­neswegs abnehmen!"

Wenn man den Abschnitt über die Kranken­

„ Die größte und interessanteste Errungen­schaft der Nachkriegszeit die achtstündige Ar­beitszeit ein Erfolg der Washingtoner Konven tionen im Rahmen des Internationalen Arbeits­amtes, im Sinne des Friedensvertrages von Ver­ sailles  , ist dauernd zum Gegenstand internationa ler Debatten und Diskussionen geworden."

von sich hören. Die Witwe wandre fich an die Kri- laffenfrage gelesen hat, so versteht man es auch, mina polizei und erfuhr jetzt zu ihrem Schrecken, warum es im gleichen Berichte im Abschnitte daß ein gewerbsmäßiger der Kriminalpolizei fchon„ Der Achtstundenarbeitstag" wie folgt heißt: länger befanter Beiratsschwindler und Hochstapler", cist 37 alter Schornstein­feger Hermann Cremer   sei, der in anderent Städten unter den verschiedensten Namen ähnliche Schwindeleien verübt hatte und wegen Betruges mehrfach vorbestraft ift. Cremer ist verheiratet. Seine Frau und drei Kinder leben in der Schweiz  . Die Berliner   Kriminalpolizei ermittelte außerdem seine Berliner   Geliebte und beschlagnahnite bei ihr verschiebene Briefschaften. Aus ihnen geht hervor, daß der Schwindler sich nach Brüdenbergim Riesengebirge gewandt hat, um von dort über die tschechische Grenze zu entkommen.

Rektorswahl an Ser Senischen Universität.( cber feine Ueberraschung, als er feststente, daß as ließ durchblicken, daß auch seine Aktiengesellschaft Bei der gestern nachmittags stattgefundenen Wahl az samt der Leiche verschwunden war. unter der allgemeinen rebitnot zu leiden eines Nettors der deutschen Universität in Brag Diebe hatten sich in der Nacht in den Hof einge- habe. Nicht etwa, daß sie sich nicht halten könnte. für das fünftige Studienjahr wurde der Profef- schlichen und das Faß, in dem sie wohl Fleisch Davon keine Rede sein, aber es je jade, daß for der Pastoraltheologic Dr. Josef I atsch zum verntubeten, weggetragen. eine Gelotnappheit eine Ausdehnung des Unter­Reftor gewählt. nehmens augenblicklich verhindere. Diese Darstel Die Werkmeisterschulen für das Baugewerbe. Rine Anstellungsmöglichkeit für Lehrer der lungen und große Gewinnaussichten bei einer Der Verein der deutschen Lehrer und Lehrerinnen Naturgeschichte. Wir erhalten folgende Mitteilung: Vergrößerung des Betriebes veranlaßten die Wit an gewerblichen Staatslehranstalten( Reichenberg  ) Der at a demische Berein deutscher Na- ve, ihrem Bräutigam 100.000 Goldmart an schreibt uns: Die wiedererwachende und stetig zu- turhistoriker hielt eine Vollversammlung ab, zuvertrauen, um sie in die Gesellschaft hineinzus Der Bericht verschweigt es wohlweislich, daß nehmende Tätigkeit im Baugewerbe macht es die sich mit der Frage der Stellenlosigkeit und der stecken. Aber damit noch nicht genug, Direttor es nicht die Beamten waren, die sich aus eigener nötig, die Oeffentlichkeit auf obgenannte Anstalten Anstellungsmöglichkeiten an Mittelschulen beschäf Cremer" bewog fie auch noch ihr Tafelfilber Straft die Krankenversicherung erkämpft haben, aufmerksam zu machen, in welchen den Gehilfen tigte. Auf Grund statistischer Feststellungen be- und ihre Schmud fachen dazuzugeben. Endlich sondern daß die Arbeiterschaft in jahrelangen er­des Baugewerbes Gelegenheit gegeben wird, fich stehen für die nächsten Jahre teine Anstellungs- suchte er noch einen Stäufer für das Laborato- bitterten Stämpfen die Krankenversicherung für jene Fähigkeiten und Kenntnisse anzueignen, welche möglichkeiten für das Lehramt aus Naturgeschichte, rium des verstorbenen Chemikers, das 80.000 alle arbeitenden Menschen geschaffen hat. Die ihnen später höhere Erwerbsmöglichkeiten sichern. Chenrie, fowie Mathematik und Phyfit als Nehen- Goldmark bringe sollte, und fand auch einen. Die Geschichte der Krankenversicherung   wird den An­Solche Wertmeisterschulen für das Baugewerbe be- fächer. 168 besesten Stellen für das Fach Naturge- sem kam die Sache aber nicht ganz geheuer vor, gestellten wohlweislich verschwiegen, um aus der steher bei den Staatsgewerbeschulen in Reichenschichte an 140 Wittelschulen stehen 70 Studierende und nun schöpfte auch die Witte Verdacht. Diref- Unkenntnis der Vorgänge und Verhältnisse Ka­berg, Pilsen  , Brünn  , Tetschen   a. E. gegenüber, die innerhalb von 5 Jahren geprüft find. for Cremer" war unterdessen angeblich in epital schlagen zu können. Sie umfassen zwei Jahrgänge und haben die Siezu lommt noch, daß es schon völf Geprüfte schäften" nach Schwabach   verreist und ließ n Aufgabe, fachlich gut ausgebildete praktische ohne Anstellung gibt. Wir warnen daher alle Abi. Kräfte zur Führung von Bauten, sogenannte Bau- turienten, die beabsichtigen, Naturgeschichte für das leitergegebenenfalls auch Stanzleihilfskräfte Lehramt zu studieren, bringendit davor, dieses Stu heranzubilden und endlich auch die nötige Vor- dium zu ergreifen, da sie sich einer unausbleiblichen Stellenlosigkeit aussehen würden." beroitung zur Ablegung der Wie isberprüfung zu geben. Für den Eintritt in den ersten Jahrgang Berurteilte Attentäter, die den Horthy nicht wird gefordert: 1. das zurüdgelegte 17. Lebens erreichten. Vor dem Budapester Strafgerichtshof jahr, 2. die Absolvierung einer dreiflaffigen Bür wurde Montag der Prozeß gegen den 23jährigen gerschule oder einer gleichwertigen Schule mit Eisendreher Sataron wegen eines geplanten mindestens genügendem Erfolge in allen Pflicht- Attentates gegen den Reichsverweser durchgeführt. gegenständen; 3. der Lehr- oder Gesellenbrief. Sataron erklärte bei seiner Einvernahme, daß er Durch die an den Schulen bestehenden Schüler fein Vorhaben, den Reichsverweser zu ermorden, unterstützungsvereine tönnen mittellose und wür unbedingt ausfühen werde, falls er seine Freiheit dige Schüler durch Geldbeiträge, Schulbücher und wieder erlange. Das Gericht verurteilte ihn zu andere Lehrbehelfe unterstützt werden. Außerdem sechs Jahren Zuchthaus und die beiden Mitange tommen Staats- und Privatstipendien zur Bertei- flagten, die von der Absicht Starons Kenntnis lung. Nähere Auskünfte erteilen die Direktionen. hatten, ohne eine Anzeige zu erstatten, zu je drei Annieldetermin: Bis 1. Juli 1924. Es wird Sache Monaten Gefängnis, bas durch die Untersuchungs­der deutschen Bevölkerung sein, diesem wich haft als verbüßt erscheint. tigen, in besonderem Maße der breiten Allgemein­Eine Aerztetagung des Reichsverbandes der heit der wirtschaftlich schwächeren Schichten dienen deutschen Aerztevereine in der Tschechoslowakischen tige goldene Damenuhr im Armband. Der Mörder ben Zweige unseres gewerblichen Schulwesens be- Republik   findet in Brünn  ,„ Deutsches Haus, am ist ein 35jährigeraus Leipzig   gebürtiger Markthel sondere Beachtung zuzuwenden. Insbesondere 1. Juni 1924 statt. Eine Delegiertenber- fer Friedrich Otto Krause. Man vermutet, daß er tönnten die Organisationen der Arbeitnehmera m m Iung findet am 1. Juni 1924 um nach Berlin   entflohen ist, um dort seine Bente fegensreich wirken durch Unterstützung der Shi halb 10 Uhr vormittags im Deutschen Haus" statt. zu verkaufen und unterzutauchen. ler, damit einer entsprechend großen Bahl junger Auf der Tagesordnung befindet sich der Be­Männer die Vorteile dieser Ausbildung zuteil richt des Vorfiyenden, die Genehmigung des Tätig­feitsberichtes, die Genehmigung des Kassaberichtes, Deutsche Landeskommission für Kinderschuß tie Bestimmung des Jahresbeitrages, die Wahlen bes und Jugendfürsorge in Böhmen  . Bei dem in der Vorstandes, die Kassenverträge( Dr. Ringethan, Dr. Zeit vom 16. bis 19. Mai stattgefundenen Wer Guth), die„ Aerztlichen Nachrichten"( Prof. Starten Bootsunfall. Aus Budapest   meldet man fretertag wurden in den Hauptausschuß als Ver- stein, Dr. Schöppe), die Besprechung der Lage und Am Sonntag nachmittags ereignete sich auf der treter der deutschen   sozialdemokratischen Arbeiter- Freie Anträge. Die zweite Hauptversammlung Donau   nächst der Altofener Insel ein Bootsunfal. partei die Genossen und Genofsinnen Anton des Reichsverbandes findet am 1. Juni, 3 Uhr nach Das zweite Ruderboot des Budapester Ruberfinds Schäfer, Reichenberg  , Hofmann, Tanntvald, mittag im Deutschen Hause" statt. Auf der Tages- Neptun" enterte infolge hoben wel Fany Blatny, Fischern, und Ella Seller, ordnung stehen die Berlesung der Verhandlungs- Tenganges und der Oberbeamte der Bester Teplit, in den Vorstand Genosse 8 of mann, schrift ber letten Hauptversammlung, der Bericht des Waterländischen Sparkassa" Georg Korinet fand Tamwald und die Genoffinnen Fany Blatny, Borsigenden, die Sozialversicherung( Dr. Holitscher), in den Wellen den Tod. Seine Leiche konnte bis und Ella Heller gewählt. Als Vertreter des Die Aerzteversicherung( Brim. Dr. Hager), die Ver- jest nicht geborgen werden. Reichsverbandes deutscher Krankenkassen wurde in staatlichung der Sanitätspolizei( Dr. Füger) und den Borstand und Hauptausschuß Genosse Wenzel Freie Anträge. Bosmüller aus Gablong entfendet.

werden können.

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Berichterstatter des Vereines der Zuderinduſtric Die achtstündige Arbeitszeit ist also für den beamten die größte und interessanteite Errungen­schaft der Nachkriegszeit, aber lediglich ein Erfolg der Washingtoner Konventionen; wieder wirb scher Weise wurde am Sonntag Vormittag bewußtsein erichten Broletariates war, daß die Mord an einer Fünfzehnjährigen. In bestiali eine der ältesten Forderungen des zum Klassen­nichts davon angedeutet, daß der Achtstundentag in einem Fabrikefeller in Leipzig   eine fünfzehn organisierte Arbeiterklasse in jahrzehntelangem er­Jahre alte Arbeiterin Gertrud Leder ermordet. Ge- bitter! en Kämpfen um den Achistundentag ge­raubt wurde ein goldener Ring und eine 14karärungen hat, und daß, wenn er in den Umsturz tagen zur Tat wurde, dies doch nur die Folge der vorangegangenen Kämpfe war. stundentag lediglich als einen Erfolg der Washing­toner Konvention hinzustellen dazu gehört wirklich eine große Unverfrorenheit, zumal, wenn Romitatjchimord. Aus Athen   meldet man: n man bedenkt, daß der Achtstundentag in Mittel der türkischen Ansiedlung Kaineufur in Westthrazien   europa   schon lange gefeßlich eingeführt war, che ermordeten die Komitatschis nachts 12 Männer und die Washingtoner Konvention zustandegefom 4 Frauen und verwundeten 4 andere Personen. Das men ist! Militär verfolgt die Komitatschis.

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Den Acht

Der Herr Berichterstatter muß bei den Mit gliedern des Vereines der Zuderindustriebeamten wirklich ein sehr großes W: an Unwissenheit und Unfenntnis voraussetzen, wenn er es wagen lann, ihnen solche Dinge vorzutragen. Dieser Bericht ist wieder einmal ein treffliches Beispiel dafür, auf welche Weise in den bürgerlich orientierten Angestelltenvereinen Aufklärungsarbeit" geleistet wird. Wenn es aber um Gehalt oder Arbeitszelt im einzelnen geht, dann wird die Solidarität der Arbeiterschaft als gang felbstverständlich betrachtet.

Wetterbericht. In Böhmen   hat es sich im Was ein Sowjetbeamter tiffen muß. Nach Laufe des Sonntags erheblich abgefüht, worauf­Unsere Toten. Donnerstag den 22. Mai ver einer Ansprache, die er in der Generalstabsalade, insbesondere in der Slowakei  , war es sehr warm einem Bericht der 3 w stija" hat Troyli bei hin Regenwetter eintrat. Im Often aber, Vor der Aussperrung in der nord. Schieb in Bischofteinib, von einem Herz westböhmischen Metallindustrie? schlage gerührt, Genoffin Emilie Miner. Weit mie hielt, genau angegeben, welche Fähigkeiten ein und ziemlich heiter. Die Temperatur ergab Soun ihr verliert nicht nur Genosse Mizner feine Gat- Wie in jeder Hinsicht ist er darin nicht gerade an- Olmig 21, Presburg 26 Grad Celsius. Die größten Am Donnerstag, den 22. Mai 1. J. beschäftigte Jm Kampfe in der nordwestböhmischen richtiger Beamter der Sowjetregierung haben muß. tag um 14 Uhr folgende Zahlen: Eger 11, Brag 13, Metallindustrie ist keine Aenderung eingetreten. verg eine ihrer besten Stämpferinnen. Genoffin spruchslos und verlangt, besonders von den im Niederschlagsmengen melden bisher Brag mit 18 sich eine Vorstandssigung des Unternehmerver­Mizner war auch die Vorkämpferin der Genossen Außendienst tätigen Vertretern, folgendes: Eine Millimeter und Brerau mit 12 millimeter Wasser bandes mit der Kampflage und es wurde beschlos schaftsbewegung im Ronsperger Gebiete. Die genaue Kenntnis der Sprache der östlichen Länder, wert. Montag herrscht in Böhmen   vorwiegend fen, am Montag, den 26. Mai in allen Betrieben Arbeiterschaft wird der Verstorbenen ein treues für die die Beamten bestimmt sein werden; eine Regenwetter, der Often hat geringe Pewölber Verbandsfirmen Aufrufe an die Arbeiter au­genaue Kenntnis der westlichen Länder, mit denen hung und teine Niederschläge. Wahrscheinli- schlagen zu lassen, in welchen mitgeteilt werden Gedenken bewahren! fie in Beziehungen treten; eine Kenntnis der marches Wetter Dienstag, den 27. Mat: schlagen zu lassen, in welchen mitgeteilt werden Majaryf auf der Rüdraise. Präsident Maristischen Regeln über die Unterstützung des Bom Westen vorübergehende Besserung. faryt ist am 24. Mai aus Taormina   in bra   laffenkampfes zu dem Zwecke der Hervorbrin­tus eingetroffen und hat sich auf dem Dampfer gung von Revolutionen; endlich die Fähigkeit, Desperia" in Begleitung des Ministers Dr. Be- einen unorganisierten Aufstand des Proletariates nes nach Gemua eingeschifft. auf eine militärische Grundlage zu stellen." Man

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Volkswirtschaft.

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foll, falls in den bestreikten Betrieben bis Mitt­ivoch die Arbeit nicht aufgenommen wird, am Freitag alle Betriebe geschlossen und die Arbeiter entlassen werden. Außerdem sollen durch Aufrufe die streikenden Arbeiter aufgefordert werden, bis Mittwoch die Arbeit wieder aufzunehmen. Es Cine Leiche gestohlen. In einem Dorfe bei steht also, daß es teine leichten Aufgaben sind, die wenn man sie braucht, soll also dem Streike die Aussperrung folgen, Subotice veranstaltete ein reicher Agrarier ein die Sowjetvertreter noch o nebenbei" in den Solidarität doch wird auch diese brutale Maßregel die fämp Gastmahl für seine Freunde. Alle waren so Ländern, in denen fie tätig sind, zu erfüllen haben. In dem in Prag   erscheinenden Anzeiger fenden Arbeiter nicht niederzwingen. Durch die erzählt der agrarische Večer" sehr fröhlich, die Ein erfolgreicher Heiratsschwindler. Großen der Beamtenschaft der landwirtschaftlichen In- Aussperrung dürften annähernd 8000 Arbeiter in Mufit spielte, der Wein floß. Gegen Mitternacht Erfolg" hatte ein Heiratsschwindler in Berlin  , bustrie", Nr. 14, ist der Geschäftsbericht des Ver- Frage kommen. Am Samstag, den 24. Mai fand starb plöhlich die Schwiegermutter des Hausherrn, der auch in vielen anderen Städten aufgetreten ist. eines der Zuderindustriebeamten für das Jahr eine Aussprache der Leitungen der beiden ant die in seinem Hause lebte. Da er nicht wollte, daß Es gelang ihm stets, auf heiratsluftige Damen den 1923 enthalten. In einem Die Strantentaffe- Stampf beteiligten Organisationen statt. feine Gäste davon erfahren, trug er die Leiche auf besten Gindrud zu machen. So näherte er sich der frage" betitelten Abschnitt heißt es in diesem wurde beschloffen, am Montag, den 26. Mai die den Hof und vertnrg sie baselbst in einem großen Witte eines Chemiers, der er sich als Direktor Berichte, daß die Strantenkassenfrage stets den Verhandlungen wieder aufzunehmen, um zu Faß. As die Gäste gegen Morgen das Haus ver- Cremer der Weinvertriebsaktiengesellschaft in noch nicht ruhigen Wasserspiegel und die politische untersuchen, ob es nicht möglich sei, die noch be­ließen, begab sich der Landwirt auf den Hof, um Schwabach   vorstellte. Er machte ihr einen Heirats- Atmosphäre aufwirbelt" und dann wird wörtlich stehenden Differenzen auszugleichen und dadurch die Leiche ins Haus zu holen. Wie groß war antvag. der angenommen wurde. Direktor Cremer gesagt: eine Erweiterung des Kampfes hintanzuhalten.

Sans.

Von Friedrich Wenbel.

Sans ging zu seiner Mutter und faßte sie| Sie bedachte cs. Und trat ihr sind ab. zärtlich um die Serie: Willst du, daß ich gehen Die Dame fuhr mit dem Spitentaschen foll, Mutti?" tüchelchen über die Augen, drückte ihr die Sand Die Mutter kämpfte die Tränen hinunter. und legte in anmutig aufwallendem Gefühl die Sie werden doch det Kind nich wechichen, Sie wollte nicht schwächer erscheinen als ihr Junge schöne Stirn an die edige Schulter der Aufwarte­frau.. Beelißen?" hatte die Bortierfrau gesagt, det stinb und sagte:„ Ja, geh' man, Hans!" Sind wir doch alle Glieder eines Voltes, wechieben, nee, det friegt' id nich fertig, lieber Das Kind ging, feine Mutter setzte sich still wie mein Mann immer sagt, gehören wir doch macht' ick sonst wat!" an den Tisch und wartete auf das, was jept tam. alle einer großen Familie an. Wir müssen ein­Aber was sie sonst zu machen imstande sein Was die Dame sprach, wat die bare Vernunft, ander helfen! Und nun noch eins, liebe Frau lönne, blieb ihr Geheimnis. Und so mußte es hundertmal in schlaflosen Nächten und auf mü- Boelit: mein Mann, Gott, er denkt on alles, denn wohl dabei bleiben, daß die Aufwartefrau dem Trott durch die Straßen hatte sie es sich selbst hat Ihnen eine Wohnung in der... Straße be­Boelit, die ihren Mann im Strieg und zwei Fin- gefagt. Daß es nicht mehr möglich war, durch sorgt. Sie verstehen es wäre für Sie schmerz­ger der rechten Hand bei der Arbeit in der Muni- zukommen. Daß die Laufereien zu Behörden und lich und für den Sans schmerzlich und uns pein tionsbude verloren hatte, the Kind, einen Jun- privaten Wohltätern, um da ein paar billige lich, wenn Sie sich dauernd sehen würden. Sie gen von acht Jahren, weggeben mußte. Die Abop- Stiefelchen, und da einen abgelegten Anzug zu verstehen, liebe Frau Boeliß tibeltern, reiche Leute aus dem Vorderhause, bran- bekommen, mehr Zeit wegnahm, als die ganze gen auf baldigen Entschluß. Geschichte wert war. Daß, wenn sie des Kindes " Id fönnt' et nicht, bekräftigte bie Bor  - sich entäußere, dieses wenigstens versorgt, und fiersche noch einmal und strich dem Hans liber war gut versorgt sei. Daß es immer fatt zu den Stopf. Der Junge faß über sein Lesebuch ge- effen habe und eine gute Erziehung und eine gute beugt, die Fäuste an die Wangen gestemmt und Schule bekommen würde. Daß die Adoptivelfern blidte nicht auf.

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Sie verstand. Sie verstand, daß in dem Ge­triebe dieser dreimal verfluchten Gesellschaft auch eine an fich honorige Regung des Reichen zur verlegenden Tat werden muß.

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Sie schludte auch das. Die Dame ging.

Hans tam zurüd. Die Mutter legte den Arm vor die Augen, und Hans hörte sie stöhnen, tres, tief, aus wundestem Herzen.

Da langte er sein Schulränzel vom Nagel, trat still zur Mutter und sagte:„ Laß man, Mutti, laß man... ach, laß doch, Mutti!" Sie blickte ihn an und fah sein Bündel. Willst'n schon gehen?"

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Er schwieg ein fleines Weilchen. Dann:„ Ich

doch woll jetzt schon eine neue Mama?""

... es geht nich anders, Hans!" Und so ging er.

Draußen auf dem Sof war, zufällig" natürlich, die Portiersche beschäftigt.„ Na, wat, Bans Boelitz, wat'n mu?"

der Ächtjährige, nichte und ging ins Borderhaus. " Ich muß es Muttern leicht machen," sagte Sehr ernsthaft, mit ruhigen, ein wenig großen Augen, über denen eine seltsame Stirn stand.

Sie verstand und muckte nicht. Erleichtert fuhr die Dame fort:„ Und dann anständige und, wie man hörte, fehr gutherzige noch eins, liebe Frau Boelig. Mein Mann Nachmittags um fünf kam die neue Mutti. Leute feien, bei denen der Hans auch gut auf­Männer sind immer so furchtbar praktisch, Eine Mutter hatte ihr Kind verloren. Ein. Sie brachte einen ganz ganz großen Ball und gehoben sei. nicht wahr, mein Mann wünscht nicht, daß sind hatte die erste Herzwunde weg. Die fann eine Tafel Sahnenschokolade mit. Sie tat sehr Sie müssen das alles einsehen, Frau Boelib. Sie vorab für die erste Zeit, wissen Sie, fagen vernarben, man stirbt nicht an ihr, das Leben art, machte Madonnenaugen und sagte biplona- Ich weiß, ich weiß, Sie bringen ein Opfer, o, wir mal für die ersten fünf, sechs Jahre den ist anders, als es in schlechten Romanen beschries fish: Nun geht Sansemat ein bißchen mit dem wir Frauen wissen um solche Opfer, aber be- Sans besuchen oder mit ihm in Berbindung tre- ben steht. Aber der holde Garten Jugendland, Ball spielen, nicht? Auf die Straße oder die An- denken Sie, daß Sie das Opfer für das Kind ten. Das muß den lieben fleinen Sterl irritieren, über ihn war der Frost gekommen, und die bun­lagen nebenan, nicht?" bringen!" ten Blumen waren dahin.

nicht wahr doch