4 Juni 1924,

Heil Deutschland!

Bette B.

Wie bie Bergarbeiter ausgebeutet

werden.

Darf ich Ihnen nachstehend einige Zahlen aus dem Geschäftsbericht der Roddergrube" zitieren, die sehr lehrreich sind?

Es betrug:

a) die Förderung

1913. 1923

3,682.456 Zonnen 7,230.492

CINC

Blausäure

Blut rührn

Ludendorffs und seiner Getreuen Einzug im Deutschen Neichstag.

1913. 1929.

b) der Absatz

276.856 Tonnen 3,749.933

c) die Augestelltenzabl

1913.

1928..

. 1527 .. 4486

d) der Ausgabenetat für Löhne und Gehälter

1913. 1923.

. 2,224.812 Goldmart . 1,081.012

also die Hälfte der Summe von 1913, und das für die fast dreifache Angestellten zabl bei verdoppelter Förderung und zwölf­sochem Abjas!

Dr. Erich Busch im Tagebuch".

Helfershelfer der Realtion. Ein Musterbeispiel ograrisch fierifaler Kulturfreundlichkeit bietet We seriz im Bezirke Plan. Dort befindet sich eine Bürgerschule, die jest notdürftig in einem Privat­gebäude untergebracht ist. Die Errichtung eines neuen, entsprechend eingerichteten Schulhauses ist eine unabweisliche Notwendigkeit. Demnach bat auch die Bezirksverwaltungsfommission den Bau des Schulhauses nicht nur beschlossen, sondern auch bereits vergeben. Die Stadtgemeinde Me fes ri hingegen übernahm die Verpflichtung, für die Lehrer Wohnungen beizustellen. So weit so gut. Jest aber geschieht das Werfwürdige. Während die Bezirksverwaltungsfomission, wic erwähnt, jenen Beschluß faßte, eine Körperschaft,

Das Leipziger Beispiel hat, soviel befannt ist, I Eine thriftlich- deutsche Lüge. Jund wegen seiner Mitgliedschaft in der Front- die fich zum größten Teile aus Agrariern zut noch nirgends Nachahmung gefunden. Dies liegt! fämpfervereinigung verfolgt und in seiner Stel- sammensett, fuchen die Agrarier und die Nieri­wohl einesteils daran, daß es wenige Künstler Die Teplißer fleritale Boltspost", der von lung bedroht wäre. Offen tam dieser Verfolgungs- talen außerhalb der Bezirksverwaltungskommission gibt, die sich der dankbaren Aufgabe unterziehen sozialdemokratischer Seite schon das Kuppelgewerbe wahn vor vierzehn Tagen bei der Bezirksvespre diesen Beschluß zu hintertreiben. Die Bauern, würden, solche Massenszenen, die im Kampf der und fauſtdide Lügen nachgewiesen wurden, so chung der Schulwarte Weidlings zum Ausbruch. die fast durchwegs im Bunde der Landwirte" Unterdrückten gegen ihre Unterdrücker wirklich daß sie klein beigeben mußte, verleumdet nun Er nahm in der Besprechung das Wort und be organisiert find, protestieren gegen die Auf­nicht selten sind, auszuarbeiten. Andererseits ist zur Abwechlsung nicht die hiesigen Sozialdemo- flagte sich erregt, daß er von allen Seiten wegen führung des neuen Schulgebändes und gegen den vielleicht auch der Umstand daran schuld, daß es fraten, sondern die Wiener . So wird in der letz- feiner christlichsozialen Gesinnung angerempeit Beschluß der Verwaltungskommiffion. Was fönnte schwierig ist, viele hundert Menschen- Arbeiter ten Nummer von einem angeblichen Todesopfer und verfolgt werde. Auf die Frage des Bezirks den Herren in Brag wohl lieber fein, als der nach des Tages Last und Müh zusammenzu- des sozialdemokratischen Terrors" erzählt. Diese vertrauensmannes der Schuldiener, Seidl, wer artige Brotcite! So erweisen sich die Landbürdier, bringen, um mit ihnen solche Massenaufführungen Verleumdung der Sozialdemokratie ist der Wiener denn die seien, die ihn anrempeln und verfolgen, die immer für Volkstum und Fortschritt eintraten, einzustudieren. Dazu kommt noch, daß auch nicht christlichsozialen Reichspoſt" entnommen, obwohl nannte er unter tonfuſen Nedereien den Schul im Verein mit den ſchwarzen Schulverderbern überall der Mann vorhanden ist, der die schwie die Lüge bereits am 24. Mai von der Arbeiter- diener Kmoch. Seidl beruhigte ihn, daß; niemand ols Helfershelfer der Realtion. Wir sind begierig, rige Aufgabe der Regie durchführen kann. Zeitung" zurüdgewiesen wurde. Die Teplißer etwas geschehe, wenn er christlichsozial ist, und erfahren, wie die Herren Zierhuth, Lippert, In der Tschechoslowakei soll zum schon etwas hängen... Lügenpost denkt aber Verleumde fühn, es bleibt fagte ihm, seiner Meinung nach sei es ein seh Scharnagt und Silgenreiner, vor allem aber der ersten Male beim Reichsjugendtag des ler, wenn er als Angestellter der republikanischen duldirektor Herr Schubert das Ver­Sozialistischen Jugendverbandes, Was hat sich nun abgespielt, um zur Ver- Gemeinde bei den Frontkämpfern sei. Es werde halten ihrer Parteigänger beurteilen, wie sie die­der zu Pfingsten in Tepliß- Schönau leumdung der Sozialdemokratie zu dienen? In ihm nichts geschehen, und wenn ihm jemand mit fem reaktionären, fortschrittfeindlichen Vorgehen stattfindet, der Versuch unternommen werden, Wien hat so schreibt die Arbeiter- Zeitung " etwas drohe oder etwas tue, jo möge er sich der Agrarier im Mejerißer Bezirfe entgegemvir­eine solche Massenaufführung in Szene zu setzen. der fünfundvierzigjährige Schulwart Leopold nur an ihn, den Bezirksvertrauensmann, wenden, fen werden. Um das Verbalten der agrarischen eine solche Massenaufführung in Szene zu ſehen. Stalzer von der Schule in der Viertalergasse a user werde ihn schüßen. Darauf ging Stalzer und flerifalen Schul- und Fortschrittsfeinde ins Es ist dies ein neues sozialistisches Spiel der Verfolgungswahn Selbstmord begangen. nach der Besprechung beruhigt nach Sauſe. rechte Licht zu rüden, jei als Gegenbeispiel die erste Tag", das den Genossen Ernst Thöner in Gemeinde Pavlowit im selben Bezirke Plen Teplitz zum Verfasser hat und das in der Art des Stalzer war früher an der Schule in der Panzer­Seidl befragte bei einer späteren Gelegen angeführt. Bavlewis besitzt gegenwärtig eine so­

Devisenturse.

Die tschechische Krone notiert in:

Rewort 100 Zürich 100

Berlin

Wien

... Dollar 2.92.25 Schweiz . Frant 16.65.00 Mart 128.000,000.000'00 österr. Nronen 2.085.00

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er weg.

ge­

Sprechchors das erfolglose Aufbäumen der Prole gasse in Döbling und war vor etwa einem Jahre heit auch den Schuldiener Kmoch, was es mit zialdemokratische Mehrheit in der Gemeindestube. aus Dienstesrücksichten nach Meidling versetzt tarier gegen ihr Schicksal und ihren endlichen worden. Die Verseßung war keine Strafe, sondern Stalzer denn gegeben habe. Kmoch war sehr er- und die Gemeinde Pavlewitz bat neben anderen Entschluß, begeiſtert durch die kampfesfreudige eine ordnungsmäßige Versetzung, wie sie die staunt, da er mit ihm gar nichts gesprochen hatte Einrichtungen die Lernmitics, reiheit für Jugend alle Hindernisse zu überwinden und mutig Dienstesrücksichten bei städtischen Aemtern häufig und meinte noch: Es steht mir doch gar nicht alle Kinder eingeführt. So bandetn de Bertreter dem Ziel zuzuſtreben, darstellt. Es werden bei notwendig machen und die den Angestellten keine dafür, mit dem verrückten Menschen zu reden, der verfluchten üüdisch- marriſtiſchen" roten Zu­diesem Spiel 4-500 Jugendliche mitwirken. materielle Einbuße verursachen. Auch Stalzer da ich doch weiß, daß der nicht zu befehren iſt." ternationale. Dort aber find ante denische, heimat­Wenn dieser Versuch gelingt, wäre auch bei uns wurde in seinen Bezügen nicht geschmälert und zwei Tage nach der Besprechung der Schuldiener schollentreue Bauern und eifrige Christen bemüht, ein Weg gewiesen, der beschritten werden kann, es wurden ihm die lebersiedlungskosten bezahlt, fam Staizer aus eigenem Antrieb zum Berdie geistige Entivialung des Rolfes in hindern zu um unsere proletarischen Feste zu verschönern und wie es bei Versetzungen, die aus Dienstesrücjich trauensmann der Schuldiener, Seidl, in die Wob und in hemmen. auszugestalten. Alle Arbeiter und Arbeiterinnen, ten notwendig werden, bei der Gemeinde ung und erklärte ihm:" Du, ich möchte mich die Gelegenheit haben, zu Pfingsten in Teplitz zu Norm ist. Zur Komotaner Liebestragödie. Wie uns aus politisch organisieren und in den Verband ein­fein, sollen es sich nicht entgehen lassen und die Stalzer war immer ein fanatischer Christ- chreiben sucht fennt, die jeden, der sich so­schreiben lassen." Seidl, der die christlichsoziale Rarlsbad berichtet wird, wurde dort auf der Eger­brücke der 25jährige Josef Schuit aus Komotau , Veranstaltung zu besuchen. lichsozialer. Er war es in Döbling gewesen und blieb es auch in Meidling , und da sich unter der zialdemokratisch organisieren läßt, als das Opfer welcher- wie wir ausführlich berichteten sozialdemokratischen Verwaltung die städtischen des sozialdemokratischen Terrorismus hinstellt, wegen verschmähter Liebe die 19jährige Bedienerin Angestellten politisch frei betätigen können, fonnte war vorsichtig und erwiderte: Mir ist's rechi: Elisabeth Grund durch einen Revolverschuß aut er es ungehindert sein. Er war auch christlich aber ich mache dich aufmerffam, nicht viel interkopfe fchwer verletzt hatte und darauf ac leicht dann gesagt wird, ich hätte dich dazu ge flüchtet war, am Freitag, um Mitternacht, ver­sozial organisiert, war Mitglied der christlichen Gewerkschaft und gehörte sogar der Meidlinger swungen." Stalzer antwortete: Na, na; ich laff aftet und dem Gerichte eingeliefert. Von Karls­bet bij lidhjesicien gestijativi avad aus wird er nach Sometan und über Aufir g Frontkämpferorganisation an. Er nahm an der streichen und bei euch einschreiben." Dann ging cingeliefert werden. der Staatsanwaltschaft dem Brürer Kreisgeric Auferstehungsprozession und am 1. Mai auch an der Domweihe in Linz teil. Niemand hat ihm deshalb etwas in den Weg ge­ In den folgenden Tagen wurde Stalzer legt, niemand weder der Bezirksvorsteher immer verstörter und verstörter und Dienstag noch der Stadtschulrat, noch der Orisschulrat, beging er Selbstmord. In einem herzlichen Ab noch der Schulleiter, noch irgendeine andere Stelle Schiedsbrief an seine Frau ſtehen die zwei Sätze Reffel­der Stadtverwaltung- ihn darüber befragt oder seines unglücklichen Verfolgungswahns: von ihm irgendwelche Auskunft verlangt. In treiben und Spionage trieben mich in den Tod. der sozialdemokratisch verwalteten Gemeinde sind Ich finde nirgends Ruhe und Frieden." Dem die städtischen Angestellten frei und lönnen sich Bertrauensmann der Schulwarte, Seidl, der die politisch betätigen wie sie wollen. Frau des unglücklichen Stollegen noch am Diens Aber Statzer war vor vierzehn Jahren unter tag besuchte hatte, teilte Frau Seidl unter an deren Symptomen des Verfolgungswahnes auch den Christlichsozialen in den Dienst der Gemeinde mit: Als er bei Ihnen gewesen war, hat mir eingetreten und er hat an Stollegen den Terroris mein Mann erzählt: Ich habe mit Seidl Rück­mus erlebt, mit dem damals die Gemein= sprache genommen wegen der Organisation und deangestellten zur christlich sozialen dem Verband und habe ihm gesagt, daß ich mich Partei gezwungen wurden. Er selbst mußte mit Sandschlag geloben, nie Sozialdemokra: in dem Stopf herum. Was soll ich denn jetzt 15.772 60.772 15.272; 10.000 K die gefe Nr.: 14.617 einschreihen lasse, und jetzt geht mir das immer 102.672 85.572 108.572 2572 672 107.672; 5000 K die Lose Nr.: 195.817 172.217 166.417 43.972 169.972 oder Schönerianer zu werden, und hat es erlebt, wie Straßenbahner zu Dußenden von dem christ- lichsosialen ins Gesicht."- Jest jah machen? Jest spuden mir die Christ. 112.472; 20.000 K das Los Nr. 42.072: 50.000 K lichsozialen Bürgermeister über Nacht brotlos ge- fich der unglüdliche Mann schon wieder von macht wurden, nur weil sie an einer Versamm den Christlich sozialen verfolgt. Von lung ihres sozialdemokratischen Fachvereines teil- den fixen Ideen seines Verfolgungswahns gequält, genommen haben. Darum war es für sein christ- suchte der unglückliche Mann dann Ruhe und fichsoziales Gehirn gar nicht faßbar, daß Frieden im Tode. eine Gemeindeverwaltung auch an= ständig sein und ihren Angestellten die Freis

Prager Kurje am 3. Juni.

100 holl. Gulben

1 Billion Mar!

100 beig. Frants

100 jchweis. Fran!

1 Bfund Sterling

100 Pire

1 Dollar

100 frana. Frants 100 Dinar

10.000 maguar. Stronen

1,000.000 poin. Mart.

10.000 öfterr. Stronen.

Geld

1276.00

8.22: 00 156.00'00

Ware 1282.00 8:42:00 157.50'00 602.05.00 605.00.00 146.80.00 148.20'00 151.75'00 153.25.00 84.00.00 34.80'00 178.50'00 42.05.00 3.69.00 6.64.50 4.76.00

180 00'00 42.55.00 4:19:00 6.70: 00 4.96.00

Tages Neuigkeiten.

Tod in Nehren .

Bon Detlev von Liliencron ( geb. am 3. Juni 1814).

Im Weizenfeld, in Koru und Mohn , Liegt ein Soldat, unaufgefunden. Zwei Tage und zwei Nächte schon Mit schweren Wunden, unverbunden. Durstüberquält und Fieberwild, Im Todeskampf den Kopf erhoben. Ein letzter Traum, ein levies Bild, Sein brechend Auge schlägt nach oben: Die Sense furrt im Aehrenfeld, Er sicht sein Dorf im Arbeitsfrieden Ade, ade, du Heimatwelt

Und beugt das Haupt und ist verschieden.

-

Geil

Die Christlichsozialen benüßten das

Opfer der Autmnajgrei. Aus Kreivis wird uns terichtet: Bei dem Gasthause Zum Jäger­haus" auf der Stamnißer Straße wurde am Sams tag der 17 jährige Walter Boriche aus Strei­bis von einem Anto der Stinituschen Forstverwal mutag it a r b. na niedergestoßen und so furchtbar verlegt, das

er

Bitung der Kloisenlotteric. Gestern fand die 16. 3iehung der fünften Klasse der zehnten tschecho jlowakischen Stasserlotterie statt. Als Grundzablen wurden gezogen: 17 und 72. Es gewannen: 2000 K die Lose Nr.: 37.217 155.317 151.417 155.417 99.817 187.117 152.717 181.717 196.217 3417 171.417 77.917 71.217 158.617 206.317 135.617 51.817 181.772 52.972 138.072 198.372 121.172 110.472 89.872

bass 3, 194.017.

Das Attentat auf Seipel. Zu Beginn der Dienstag Sitzung des Wiener Stadtrates gedachte Bürgermeister Seit des Attentats auf den Bun­deskanzler. bekundete seinen Abschen gegen das Attentat, welches gewiß vom gesamten Stad senat

heit politischer Betätigung laffen könnte, und er/ dauernswerie Schicksal des unglücklichen Stranfen und den Gemeinderäten verurteilt wird. lleber bildete sich ein, daß die sozialdemokratische Ge- in einer Niederträchtigkeit. Sie wissen, daß der Seipels Befinden wurde abends ein sehr günstiges meindeverwaltung ihre Angestellten, die anderer Mann frank war und an der ſixen de litt. Bulletin ausgegeben. Die christlichsoziale Ver­politischer Gesinnung sind, ebenso mi: Denunzian- verfolgt zu werden, sie begehen eber die unsäg einigung beschloß, morgen vormittags im Stefans­len und Maßregelungen drangjalieren müßte, liche Schurkerei, seine Wahnvorstellungen für dom einen Biltgottesdienst für die bal­wie es die frühere christlichsoziale Schandverwal wirkliche Verfolgungen auszugeben.

digste Genesung Dr. Seipels abzuhalten. Der

tung getan hat. So setzte sich in dem armen Ge- Dieses Beispici zeigt neuerdings, wie die österreichische Gewerbebund beschloß einstimmig, hirn des unglücklichen Mannes die fixe Idee fest, guten Christen jede Niederträchtigkeit begehen, um während der Zeit des Gottesdienstes die Läden daß er wegen seiner christlichsozialen Betätigung die Sozialdemokraten anzuschwärzen. gefchloffen zu halten.