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Sozialdemokrat

reis Iwerkschafty

Karl:

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4. Jahrgang.

Die Giftfröten.

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Zen an der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der tschechoslowakischen Republit.

Donnerstag, 5. Juni 1924.

Das Programm der Reichsregierung.

Reichstanzler Marr über das Sachverständigengutachten und seine Durchführung.

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Nr. 132.

Der General spielt Politic . Berlin

, 4. Juni .( Eigenbericht.) Der demo­fratische Zeitungsdienst macht über diverse Ein­zelheiten bei den Verhandlungen über die Neu­bildung der Regierung interessante Mitteilungen.

Ein Halbirrer hat ein Verbrechen be­gangen: er hat auf den österreichischen Bundes­fanzler Seipel ein Revolverattentat verübt und hat dann sich selbst durch Schüsse zu töten gesucht. Selten lagen die Ursachen einer ver- Berlin , 4 Juni .( Wolff.) Nach Vorstellung, gestellt wird und daß die über den Vertrag von Darnach hat General Seedt am Sonntag, als brecherischen Tat so klar zutage wie hier. Ein der Reichsregierung im Reichstag behandelte Versailles hinaus besesten Gebiete ge- die Verhandlungen zwischen den Deutschnatio­haltloser, geistig frankhaft veranlagter Mensch bei der Stabinettsbildung, die ihren tiefsten Grund ben selbst ganz flar darauf hingewiesen, daß die schienen, sich erneut bemüht, eine Einigung zwi Reichstanzler Marx zunächst die Schwierigkeiten räumt werden. Die Sachverständigen hanalen und den Mittelparteien endgültig gescheitert sieht sich schwerster leiblicher Not preisgegeben. in der bedrängten außenpolitischen Lage des Rei politischen Fragen zwischen der deutschen und den schen der Volkspartei und den Deutschnationalen Seit Jahren bezieht er feinen ausreichenden ches haben und führte dann u. s. aus: Nach alliierten Regierungen Lohn, um sein, seiner ihm angetrauten jungen Ueberzeugung der Reichsregierung ist die Stel regelt werden müssen. unmittelbar gea Frau und seiner zwei Kinder Leben menschen- lungnahme zum Gutachten der Sachverständigen zustande zu bringen. General Seeckt hat bei dies würdig fristen zu können. Wiederholt muß er, für Deutschland die Lebensfrage, Einen Aus­Der Reichskanzler schloß mit einem eindring den Reichskanzler darauf hingewiesen, daß in sen seinen Versuchen die Mittelparteien und auch da er die Arbeit verliert, in anderen Städten weg aus der zu lange andauernden schweren letzten Monaten langsam einsetzende Gesun- nächster Zeit mit erneuten Putschen der Rechts­lichen Mahnwort an den Reichstag , die in den Beschäftigung suchen. Wie seine Frau erzählt, wirtschaftlichen Strise, der baldigst eine Entspan bung Deutschlands nicht zu zer- radikalen und der sogenannten vaterländischen fam auf den Tisch nur dann Fleisch, wenn ihr nung folgen muß, wenn nicht die ganze deutsche stören. Das Ausland müsse sehen, daß das Verbände zu rechnen sei und daß diese Putsche Mann beim Regelscheiben etwas Geld gewann. Wirtschaft erliegen soll, fah die Reichsregierung deutsche Volt geschlossen den sich ihm und ihrer leichter würden abgewehrt werden können, wenn Dieser arme Teufel ist kein Trinker, dennoch die im Gange befindlichen und durch die Regie Regierung bietenden Weg gehen will. Aber es in dem Gutachten. Die Reichsregierung wird will es an allen Enden nicht langen, denn er ist Kurzarbeiter, einer der zahllosen Opfer der rungsbildung nicht verzögerten Vorarbeiten muß auch den Beweis erbringen, daß es zu einer auch die Deutschnationalen an der Reichsregierung Wirtschaftskrise und der von der bürgerlich- feßen. Es wird Aufgabe der für die Gold- wird sich im deutschen Volke der durch zahllose zur Durchführung des Gutachtens fort= chrlichen Verständigung bereit ist. Nur dann beteiligt feien. kapitalistischen Regierung betriebenen Sanie- notenbank, für die Reichsbahn und die Induſtrie- Enttäuschungen und Demütigungen erschütterte Nur„ Böllische“ dürfen sich bewaffnen! rung". In der ihn über sein Jammerdasein obligationen vorgesehenen Somitees sein, die in Glaube an dem wahren und dauernden Drakonische Strafen gegen Kommunisten. erfüllenden Erbitterung reift in seinem franken dem Gutachten vorhandenen Lücken auszufüllen Frieden wieder feſtigen. Sirn- er wird von allen, die ihn kennen, und Unklarheiten sowie textliche Widersprüche Leipzig , 4. Juni .( Wolff.) Der Staats­Nach der Rede des Reichskanzlers vertagie gerichtshof zum Schuße der Republik befaßte fich als Sonderling geschildert der herostratische aufzuklären. Die Regierung ist bereit, alles zu sich das Haus. Die Debatte über die Reichskanz in dreitägiger Verhandlung mit den kommunisti­Gedanke, seinem Leben ein Ende zu machen, tun, um die Vorarbeiten zu beschleunigen lerrede beginnt morgen vormittag. aber vorher einen mit sich zu nehmen". Er und das Sachverständigengutachten in die Wirk schen Thüringer Waffenschiebungen vom Novem ber v. J. Nach dem vom Gerichte festgestellten denkt nicht daran, durch seine Tat etwas än- lichkeit umzusetzen. Sie hofft dabei auf die schnelle Mitarbeit des Reichstages. Sachverhalte sind Anfang November ganz erheb dern oder„ beſſern" zu wollen, ihn treibt nur die von Deutschland zu erlaffenden Gefeßentwürfe vormittag um zehn Uhr wird der Reichstag mit den. Die Waffenlager wurden nach Hamburg whe Berlin , 4. Juni .( Eigenbericht.) Worgen liche Waffenanläufe in Thüringen getätigt wor das dunkle Rachegefühl eines mit der Welt in der die be- Berlin weitergeleitet. Das Urteil gegen die ber zerfallenen, verzweifelten Menschen." Guta Was suchte aber die bürgerlich- fapitali- achten als unteilbares Ganzes und unverändert ginnen. Die Mittelparteien beabsichtigen nur eine den Waffensendungen tätigen fommu stische Presse aus dieser individuellen Tat eines annimmt. furze Erflärung abzugeben, dagegen wol- nistischen Angeklagten lautet auf zweieinhalb lebensüberdrüssigen armen Menschen zu Der Reichskanzler betonic sodann die Noten die übrigen Fraktioncu je zwei Vertreter zur bis vier Jahre Gefängnis und 3000 bis machen? Der Täter ist ein Arbeiter, das wendigkeit der Wiederherstellung der wirtschaft- fratie sind die Genossen Loebe und Dr. Breit Debatte sprechen lassen. Von der Sozialdemo- 5000 Mark Geldstrafe. genügt, ihren fanatischen Saß gegen die So- lichen, finanziellen und verwaltungsrechtlichen scheid vorgesehen. Man erwartet, daß die zialdemokratie auflodern zu lassen. So- Einheit Deutschlands , ohne die die von zweite Rednergarnitur bereits Donnerstag nach heid vorgesehen. Man erwartet, daß die Sowjetrepublit und Mussolini­fort nach dem Attentat seßten sich alle publizi- Deutschland geforderten Leistungen nicht aufge- mittags zu Worte fommt; am Freitag zwiſchen Demotratie. stischen Giftkröten, von der„ Neuen Freien drei und vier Uhr soll dann die Abstimmung über Rom, 4. Juni. Die Kammer hat gestern die Presse", der„ Reichspost", bis herab zu der fangenen Deutschen erklärte er, es sei Hinsichtlich der vertriebenen und ge einen Antrag erfolgen, der von den Mittelparteien Antwort auf die Thronrede in die Debatte ge­Warnsdorfer christlichsozialen„ Volkszeitung" ein unerläßliches Ziel der Reichsregierung, ihnen eingebracht wird und die außenpolitischen Erkläzegen. Siebei sprach der maximaliſtiſche Sozialiſt Manzini gegen die Diftatur. Als er erklärte, und dem Duzer deutschgelben„ Tag", in Po- die Freiheit und die Heimat wiederzugeben. Dungen der Regierung billigt. daß man bei einer Wahl zwischen der Sowjet situr und sprißten ihr Gift gegen die sozial- Wenn so das Gutachten im Geiste ehrlicher Ver- Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion be- republik und dem demokratischen Staate demokratische Arbeiterschaft. Eine Gelegenheit, ständigung als Ganzes von allen beteiligten Re- schäftigte sich heute abends mit der durch die Neu- den letteren vorziehen müßte, ertönten auf der die Sozialdemokratie verleumden und befudeln gierungen angenommen und durchgeführt wird, bildung der Regierung und die Regierungserflä Linfen Rufe: och Rußland !"," Soch Lenin!" zu können, die darf nicht versäumt werden! so werden wir wieder auf eine Bertrags- rung geschaffenen politischen Lage. Es herrschte Darauf erhob sich die gesamte Rechte. Einige Ein Arbeiter hat aus Not eine Verzweiflungs- grundlage mit unseren Reparationsgläubi- Ucbereinstimmung darüber, daß die Fraftion an Deputierte stürzten sich gegen die Kommunisten. Ein Arbeiter hat aus Not eine Verzweiflungs- gern gelangen. Es ist nur folgerichtig und un- ihrem bisherigen Kurs in der Frage der Den Ordnern gelang es jedoch, einen Zusammen­tat begangen- das muß ausgenüßt werden, um gegen die sozialdemokratische Partei in der erläßlich, daß dann auch im alt besetzten Sachverständigengutachten festhält und daraus die stoß zu verhindern. Auch der maximalistische De Gebiet das Rheinlandabkommen wiederher- lentsprechenden Folgerungen zicht.

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steht, daß auch die Gegenicite bofestsprache über wirgserklärung

werden können.

gehässigsten und wüstesten Weise zu heben! Jaworek, so heißt der Attentäter, ist wohl ein­mal furze Zeit eingeschriebenes Mitglied der dem jesuitischen Grundsatze, daß der Zweck die sozialdemokratischen Partei gewesen, doch ist er Mittel heilige. Aber in den Reihen der gift­dies längst nicht mehr, er weigerte sich sogar, speienden Kröten sehen wir auch jene bürger seiner gewerkschaftlichen Organisation anzuge- lich- kapitalistischen Zeitungen sich betätigen, die hören und die gewerkschaftlichen Beiträge zu sonst von den frommen Christlichsozialen nur entrichten, dagegen erwog er den Gedanken, als„ Judenzeitungen" angesprochen werden! der klerikalen Organisation beizutreten." Judenzeitungen“ und„ christliche" Blätter, Ein wirklicher Sozialdemokrat iſt Jaworek ge- hier seht ihr sie in einer Front, mit der Waffe wiß niemals gewesen, vom Geiste der Sozial- der Verleumdung gegen die„ verjudete" So­demokratie, von ihrer Weltanschauung war er zialdemokratie fämpfend! Der Klassencharakter durch den Abgrund seines Indifferentismus der bürgerlichen und neutralen" Presse, ihr und seiner Verworrenheit getrennt. Dennoch Kelassenhaß gegen die Arbeiterschaft, sie treten gelbe in

putierte Bella griff beruhigend ein.

und

dem Chorus der Giftkröten nicht zu fehlen hier unverhüllt zutage! Da ist der" judendemo- dumm, zu behaupten, Jaworek wäre durch diese nung! Und der lumpige Artikelschreiber fällt

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zen vernichtet. Die Kapitalisten, denen auch der Jaworek, der 135 tschechische Kronen in der " Tagesbote" dient, mögen sich saniert erachten, Woche verdient hat, mit denen er vier Men­die unbemittelten Schichten der österreichischen schen ernähren sollte, war von„ völliger Zügel­Bevölkerung können nicht das gleiche von sich losigkeit", von" Ichsucht", geleitet, als er aus behaupten, darum ersahen unsere Genossen es dem Jammer seines Elends hinauswollte! als selbstverständliche Pflicht, gegen die Genfer Benedikt ist empört: was, der elende Prolet Sanierung Opposition zu machen, die sie ebenso will Hunger und Elend nicht geduldig er­selbstverständlich fortseßen werden. In dieser tragen?! Will in„ völliger Zügellosigkeit" auch ernsten sachlichen Opposition die„ mittelbare" Mensch sein und will sein individuelles Be­Ursache des Attentates erblicken zu wollen, ist dürfnis nach Lebensbehagen" gestillt sehen?! eine vom Haß gegen die Sozialdemokratie ein Das ist doch„ Diktatur". Anmaßung und Ver. gegebene Perfidic. Es ist übrigens lächerlich brechen an der heiligen kapitalistischen Ord­dem Chorus der Giftfröten nicht zu fehlen, in fratische Brünner Tagesbote", der wohl Seße" zu seiner Tat angetrieben worden, denn über die Sozialdemokratie her, welche diese fetten Lettern die Lüge in die Welt hinaus, zugibt, daß der Kampf bis aufs Messer", den Jaworek, der eben ein Indifferenter war, hat" Ichsucht" in den Proleten fördert, so daß sie der Verbrecher sei ein„ organisierter Sozial- die Sozialdemokratic gegen den Bundeskanzler gewiß keine sozialdemokratischen Versammlun- dann, unzufrieden gemacht, solche Attentate demokrat "! Auch wenn diese Lüge Wahrheit und sein Sanierungswerk geführt habe, aus- gen besucht, am allerwenigsten aber hat er begehen! wäre, was würde dies gegen die Gesamtheit, schließlich bildlich und platonisch gemeint" ge- fozialdemokratische Zeitungen gelesen, sondern Das Attentat auf Seipel hat die Feinde was gegen die Sozialdemokratie beweisen? wesen sei, aber schließlich habe ein Dummkopf er war sicherlich, wie viele, nur allzuviele, der der Arbeiterschaft außer Rand und Band ge­das geringste! Denn die Methoden der„ blutig ernst genommen", was die verant sozialistischen Gedankenwelt noch fernstehende bracht. Auf eines ihrer Werkzeuge ist ein Atten­Sozialdemokratie sind andere als jene dieses wortungslosen demagogischen Führer" dem Proletarier, Leser der bürgerlichen Slatschpresse tat verübt worden; das beklagen auch wir Unglücklichen, sie hat niemals den Mord als Bundeskanzler angekündigt hatten. Darum und stand unter ihrem verdummenden Ein- menschlich und verurteilen es als politisch ver­politisches Kampfmittel anempfohlen, wie dies bestehe wenigstens ein unmittelbarer flusse. jehlt. Am allerwenigsten ein Recht zur Ent­die reichsdeutschen Brüder der Deutschgelben Zusammenhang" zwischen dem Attentat Das alles hindert die bürgerlich- kapitali rüstung haben jene, die mitgeholfen haben, den täglich tätigen, und sie würde die Art cbenso und den„ trockenen Terrormethoden" der So- stischen Zeitungen nicht, auf die Sozialdemo- Brand des Weltkriegs anzufachen und die Mil­verurteilen, wie sie dies jetzt tut. Unsere Partei zialdemokratie. Das ist genau so, als wollte tratie loszuschlagen. Am tollſten treibt es das lionen von Menschenleben mit auf dem Ge­braucht von Jaworek nicht erst, wie das Ver- man den Prälaten Seipel für alle Selbstmorde Blatt der Hochfinanz, die Neue Freie Presse", wissen haben, das ist vor allem die kapitalistische leumdergesindel dichtet, abzurücken", sie hat jener Menschen verantwortlich machen, welche die am ungezügeltſten ihren Klaſſenhaß aus Presse aller Schattierungen. Sie ist es, die den mit dem Geiste, dem seine Tat entsprang, nie fich durch die Folgen seiner„ Sanierung" in tobt. Jaworets Tat sei, so folgert diese Gi verherrlicht, die kaum je ein Wort etwas gemein gehabt! Not und Elend gestürzt jahen! Daß unsere tröte, nicht nur die Folge der gegen Scipl be- der Entrüstung findet, wenn sozialistische Ar­Daß die christlichsoziale Presse das Atten- österreichischen Genossen an dem Genfer Werk triebenen„ bösartigen Seße", sie entspringe beiter von den kapitalistischen und nationali. tat für ihre schoflen Parteizwecke auszuschroten Seipels Kritik geübt haben, war ebenjo ihr auch der„ völligen Zügellosigkeit, der Ich stischen Terrorbanden in Deutschland ſyſtema­trachtet, ist bei der moralischen Qualität dieser Recht wie ihre Pflicht, denn durch diese Saucht, dem Gedanken einer Diktatur des tisch und planmäßig hingemordet werden. Ihr Organe nicht erstaunlich, denn sie hält wohl nierungsaktion ist Desterreich unter die Herr- individuellen Bedürfnisses nach steht darum das Amt des Sittenrichters am das Verleumden und Lügen als einen Bestand- schaft des Auslandes gelangt und sie hat die Lebensbehagen". Da habt ihr die Ka- wenigsten zu! teil ihrer Frömmigkeit und sie folgt auch hier wirtschaftlichen Grundlagen tausender Eristen- pitalistenseele in Reinkultur gezogen vor euch!

Nicht

das