Belte 2
Ed. Herriot.
WAGENBORG
Eine unerhörte fleritale
Anmabung.
latholischen Kirche zu begreifen.
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18. Juni 1924.
1. Schüler ohne Glaubensbekenntnis oder eines vom Staate nicht anerkannten Glaubens bekenntnisses.
2. Schüler von 7-14 Jahren werden vom
der Direktion der Schule um diese Befreiuung mit einem schriftlichen Gesuche einreichen, dem der Nachweis beizuschließen ist, daß sie selbst glaubenslos find oder einen anderen Glauben haben als die Kinder.
Paris , 14. Juni. Präsident Do umergue dier, Pensionen de Moro Giafferi. Den hat heute vormittag zur festgesetzten Stunde letzten Meldungen zufolge soll das Ministerium Religionsunterrichte befreit, wenn die Eltern bei Bienvenue Martin und Painleve empfangen und für die befreiten Gebiete aufgehoben und dem sich hierauf zum Triumphbogen begeben, wo er Finanzministerium zugeteilt werden. auf dem Grabe des unbekannten Soldaten eine Das Ministerium Herriot soll auch mehrere Balme niederlegte. Unterstaatssekretäre umfassen. So Um 11 Uhr 45 Minuten wurde Herriot im fommt für die Post Abg. Pierre Robert, für die Elysee empfangen. Um 12 Uhr 15 Minuten ver- Handelsmarine Meyer, für die Luftschiffahrt der ließ er das Präsidentenpalais und erklärte den Abg. Laurent Eynac in Betracht. Zu bemerken ihn erwartenden Journalisten, daß er die Saa wäre, daß das Minifterium für Pensionen gegen binettsbildung übernommen habe, wärtig mit dem Striegsministerium vereint war. Das neue Stabinett dürfte bis heute abend zu Bur allgemeinen Charakterisierung dieser Zu sammengestellt sein. Herriot wird wahrscheinlich ſammenstellung ist zu sagen, daß fie faft durchvegs am 21. d. M. nach London reisen. aus Radikalen und Sozialistisch Radikalen besteht. Die bekanntesten Gestalten des Kabinetts find neben Serriot Rene Renvult, Clementel, fehr ge schäßt als Finanzfachmann, Francois Albert, General Nollet und der als Advokat sehr bekannte Moro- Giafferi.
„ Die " Die Eltern sind berechtigt, innerhalb 14 Tagen
nach der Geburt des Rindes das Religionsbe.
Penntnis für dasselbe zu bestimmen oder das Kind Ponfeffionslos zu lassen."
Es folgt dann die Aufzählung jener Per
Die Vorstellung der Regierung. halb 10 Uhr das Stabinett dem Präsidenten vorParis, 14. Juni. ( Havas.) Herriot Hat um
Eine weitere Aenderung verdorrter Gefeße ist der Erlaß des Ministeriums für Schulwesen und Volkskultur vom 11. August 1919, Bahl 26.183, ligionsunterrichtes. betreffend der Erteilung des unverbindlichen Re
Der Erlaß, vorsichtig genug gehalten, sichert gleichfalls den Eltern das Bestimmungsrecht über ihre Kinder, das sie vor 1919 nicht besaßen. Die Verweigerung eines Rechtes ist aber nichts anderes als ein Unrecht. Die Aufhebung dieses schreienden Unrechtes wird von Herifaler Seite als ein Angriff auf die heiligsten Güter der katho lischen Kirche bezeichnet. Das Recht der Eltern über ihre Kinder auf dem Gebiete der feelischen Entwicklung ist ein heiliges Gut, aber nur insolange, als es nicht mißbraucht wird. In diesem Falle tvitt das Recht der Gesellschaft, des Staates an seine Stelle; niemals aber fann einer bestimm diese steht in Widerspruch zu den anderen Nonten Konfeffion dieses Recht gegeben werden, denn fefsionen. Der Staat, das ist die höher organifierte menschliche Gesellschaft, steht über den einzelnen Konfeffionen und dieser Organisation fann nicht entbehrt werden, wohl aber irgend einer Stonfeffion, sei es selbst die katholische.
Man kann
Dte Zusammenfekung des Kabinetts. Paris , 14. April. ( Tsh. P. B.) Um 6 Uhr 30 Win. abends tonferierte Serriot mit seinen fünftigen Mitarbeitern über die endgültige Verteilung der Portefeuilles. Folgende Zusammenstellung des Kabinetts ist im gegenivärtigen Augenblice wahrscheinlich: Präsidium und Aeuße res Herriot, Justiz Senator Rene Renoult , Frankreichs neuer Ministerpräsident. gewesener Minister und persönlicher Freund Cle- gestellt. Die bereits gemeldete Liste bleibt aufrecht menceaus, Krieg General Nollet, Vorsigender bis auf folgende Aenderungen: Befreite Gebiete der interalliierten Kontrollkommiffion, Marine übernimmt Dalbies, militärische Pensicnen Dumesnil, ehemaliger Staatssekretär für Bovier- Lapierre. Zu den Staatssekretä Luftschiffahrt, Inneres Chau temps, Finanzen ren fommt ein vierter hinzu, nämlich für tech Senator Clementel, gewesener Minister, nisches Unterrichtswesen, welches dem Ministe- Der freisinnigen Minderheit fehlt, wie Zat Unterricht Francois Albert, Universitätspro- rium für Unterricht angeschlossen ist und welches ausführt, anscheinend die nötige Bildung, um die Der Keleritalismus in der Tschechoslowakei feſſor und bekannter Bublizist, öffentliche Arbeiten von Moro- Giaffert verwaltet werden soll. Unbesiegbarkeit der katholischen Kirche zu be Peytral, Handel Raynaldo, Arbeiten und Das neue Ministerium besteht aus 18 Mitgliedern, greifen." Wie könnte dies auch anders sein bei fühlt sich wieder stark genug, um den Kampf ge- Sygiene Justin God art, ehemaliger Unterstaats- nämlich 14 Minister und vier Unterstaatssekretäfenen: die aus der traurigen Geschichte ihres gen Vernunft und Wissenschaft, ja selbst gegen den sekretär des Gesundheitswesens, Aderbau che- ren, darunter sind vier Senatoren. General Nol- Herzens"( nämlich des Herzens der Minderheit) Staat, aufzunehmen. Die beabsichtigte Abschaf- maliger Minister Queuille, Solonien Da la- let gehört dem Parlament nicht an. fung einiger katholischer Feiertage löfte einen er 9002000000 DOURCESERTUTTOOSQCT0020000002ONTESTDIESOS000 den Gefeßen der Religion unvereinbar erscheint." eine neue Wiffenschaft konstruiert haben, die mit bitterten Angriff der flerikalen Presse aus und dieser Angriff wird nun in verstärktem Maße wie- Stirche in Gefahr gebracht hat? Geschaffen wurde| wurde. Vordem konnte ein Wechsel des Reli- Wer nicht ungebildet erscheinen will, der derholt wegen eines Beschlusses der Arbeitskom der sogenannte Stanzelparagraph", der eine Ab- gionsbekenntnisses des Kindes nur bis zum fie- muß, ob er will oder nicht, die Unbesiegbarkeit der miffion des Beirates für Schulreform. Diese änderung einer strafgesetzlichen Bestimmung ist benten Lebensjahr vollzogen werden, d. h. eine katholischen Stirche begreifen. Kommission erklärt nämlich:... Der Nel i- und im Wesen die Benutzung der Kanzel zu Alenderung vom erreichten 7. bis zum 14. Lebens schließlich diese Unbesiegbarkeit verstehen, kann ſie gionsunterricht auf tonfessione I wüsten Schimpfreden und Hetzereien etwas ein- jahr übte feinen Einfluß auf den Besuch des Re- kennen, begreifen aber kann man sie nur aus fer Grundlage wird der Fürsorge schränkt. Der Mißbrauch der Kanzel wird doch ligionsunterrichtes aus. Diese Starrheit ist nun- ihrer ganzen Einstellung heraus dem Staate und der betreffenden Kirche und der schwerlich zu den heiligsten Gütern der katholi- mehr beseitigt, den Eltern ist durch das Gesetz den Menschen gegenüber. Die katholische Religionsgenossenschaften über- schen Kirche gerechnet werden können; sollte es. vom 15. April 1920 das Recht der Bestimmung Kirche ist nicht unbesiegbar, das weiß Iaffen." aber doch der Fall sein, um so schlimmer für eine über ihre Kinder gegeben und die Gewährung des die gesamte Klerisei und katholische Presse selbst Dieser Beschluß, der, wenn er durchgeführt Kirche, die der Meinung ist, durch Heyreden von natürlichen selbstverständlichen Rechtes ist ein am besten und sie gestehen dies dadurch ein, daß wird, der katholischen Stirche nicht ein Jota ihrer der Kanzel Gott zu dienen. Geschaffen wurde terroristischer Att gegenüber den heiligsten Gütern sie auch für alle Zukunft die Hilfe des StaaRechte nimmt und ihr den Religionsunterricht weiters eine Abänderung des interkonfessionellen der katholischen Kirche . tes für die angeblich unbesiegbare überläßt, ihr also volle uneingeschränkte Freiheit Gesetzes vom 25. Mai 1868, R.-G.-BI. Nr. 49, Stirche fordern. Im Mittelalter triumphierte gibt, versetzt die Frommen in eine unbeschreibliche und zwar durch Gesetz vom 15. April 1920, S. d. sie über die Abtrünnigen durch die Verbrennung Aufregung. Um dem Leser zu zeigen, was sich die B. u. V. Nr. 39, wie folgt: der Keper, zu der der Staat seinen bewaffnetent Heritale Presse anmaßt, wird wörtlich zitiert. Ju einem Artikel:„ Soll das vielleicht und mächtigen Arm lieh. Bis in die neueste Beit triumphierte fie über ihre Gegner durch die BeDie Antwort sein?" Ein neuer unerhörter Anschlag gegen den Religionsunterricht. Von Dikonfessionelle Gesetz vom 25. Mai 1868, Nr. 49 gionsstörung und der Beleidigung einer gesetzlich Der Erlaß beruft sich eingangs aus das inter - Stimmungen des Strafgesetzes, die von der Relirettor Josef Zat, Prag , heißt es: R.-G.-Bl., und das Reichsvolksschulgesetz vom anerkannten Kirche oder Religionsgesellschaft Seit dem Umſturzjahre 1918 ist die katholische fonen, die über das Religionsbekenntnis des vorgeht, daß die Religionslehre als Unterrichts14. Mai 1869, Nr. 62 R.-G.-Bl., aus denen her handelten. Ist die Stirche wirklich der Fels Petri, der Mehrheit dieses Staates gezwungen, ihre heiligsten Stindes zu bestimmen haben und hieraus ergibt gegenstand tein verbindlicher Gegen allen Stürmen unerschüttert trout, so wird und Güter in Bezug auf Familie, Schule und Bolk einer sich das Entscheidende dieses Gesetzes, daß die per- stand der Art ist, daß mit der Erteilung einer muß fie sich allein auf sich gestellt erhalten. Weit freifinnigen, terrorifierenden Minderheit gegenüber fonen, die das Recht haben, das Bekenntnis( die Befreiung davon die Erreichung des der Volks- dem Glauben an die Unbesiegbarkeit der Kirche zu verteidigen, der anscheinend die nötige Bildung Stonfessionslosigkeit) eines Kindes zu bestimmen, schule durch§ 1 des Reichsvolksschulgesetes ge- verhält es sich genau so, wie mit dem Glauben an fehlt, um das durch die Jahrhunderte gesprochene auch berechtigt sind, das Bekenntnis so lange zu steckten Lehrzieles unmöglich gemacht würde. Da- die Allmacht Gottes bei einem Gewitter, sicherer Urteil über die Wahrheit und Unbefiegbarkeit der ändern, bis das Kind selbst das Recht erlangt hat, her besteht kein gesetzliches Hindernis, daß das aber ist es, einen Blizableiter anzubringen, ficheAus der traurigen Geschichte ihres Herzens über sein Bekenntnis zu entscheiden. Dieses Recht Ministerium die Schüler von der verbindlichen rer ist es auch, die Staatsgewalt ganz in den haben sie eine neue Wissenschaft konstatiert, die mit erlangt das Kind nach vollendetem 14. Lebens- Teilnahme am Religionsunterricht ohne Rücksicht Dienst der katholischen Stirche zu stellen. jahr. Der Austritt aus einer Kirche muß der po- auf ihre Glaubensangehörigkeit in allen Fällen Die neue und die alte Wissenschaft ist mit ben Gesetzen der Religion unvereinbar erscheint. litischen Bezirksbehörde angezeigt werden( Artikel befreie, in denen es das Interesse der Schule und den Dogmen der Stirche, ist mit der Religion Ihre But gegenüber aller Religion fent feine VI) und treten die Rechtsfolgen de 3 der ihr anvertrauten Schüler unabweislich selbst unvereinbar. Eine Wissenschaft, die damit Grenzen. Trotzdem noch 75 Prozent der Einwoh- Austrittes mit dem Tage dieser An- verlangt. Alls wichtigster Fall wird der offenkun- vereinbar ist, ist keine Wissenschaft, sondern eine nerschaft dieses Staates sich zum latholischen Denlen und Fühlen bekannt, hat man die Rechte der Beige ein. dige Widerspruch zwischen der elterlichen und der von den Theologen tonstruierte Wissenschaft. Die fatholischen Religion zumal in der Schule einfach Aenderung des Bekenntnisses gleich, während vor- richt bezeichnet. Dieses Gesetz sezt die Konfessionslosigkeit der Erziehung der Schule durch den Religionsunter- Minderheit der Bevölkerung braucht aus der traurigen Geschichte ihres Herzens nicht erst eine dem der Austritt aus der Kirche, ohne sich einem Von diesem Standpunkte ausgehend, sind Wissenschaf ton statieren(?). Es ist wirklich anderen Religionsbekenntnisse anzuschließen, der von der Tealnahme am Religionsunterrichte be- eine traurige Geschichte, einen Theologen über Aenderung des Bekenntnisses nicht gleichgestellt| freit: Wissenschaft schreiben zu sehen, so traurig, daß aus Wunsche nicht, eine Strafe aufzuheben. Oft täuscht| moiselle Buchs den kleinen Arm fester an ihre man sie. Aber es bleibt doch wahr, daß Made- magere Brust. Lotte verharrt in Schweigen, bemoiselle Buchs zu guter Letzt häufig von ihren drückt, findet teine Worte. Mademoiselle Buchs, die Lehrerin der letzten Töchtern" erreicht, was sie haben will. Von den Modemoiselle Buchs läßt die Mutter kom Staffe, ist ein armseliges, großgewachsenes flach- Schülerinnen, die sie zur Prüfung stellt, wird men, spricht ihr schonend, ausführlich von der Uebersetzt von Dr. Anna Nußbaum, Copyright by brüstiges Geschöpf, das sich ein wenig gebückt teine zurückgewiesen. Gar manche ist unter ihnen, Melancholie ihrer Tochter. Sagt ihr, daß es hält. Die Schulterknochen springen heraus, an an der frühere Lehrerinnen schon verzweifelt fleine Kinderseelen gäbe, sehr zerbrechliche, die dieser Stelle ist der Kleiderstoff besonders abge- haben. nüßt und glänzt. Sie ist häßlich. Das Gesicht crdgeschont werden müssen. Gewiß, das Leben sei oft farben. Kleine, fanfte Augen, die nicht ohne rung in ihrer fanften Art lage führt, daß ihre den nicht immer, ihre Mühen, ihre Leiden zu ver Wenn sie nach irgendeiner traurigen Erfah- hart für die armen Frauen. Die Mütter verstän Spott sind. Vorne hat sie fast gar keine Haare Töchter" ihre Zärtlichkeit so schlimm erwidern, bergen. Lise schaut die Lehrerin an: sicherlich hat mehr, so scheint die Stirn übermäßig hoch. Die gelingt es ihr nicht selten, tiefes, bewegtes fie niemals gelitten, ihr hat es an nichts gefehlt lange, dünne Nase reicht fast bis an den ziemlich Schweigen hervorzurufen. Sie bemüht sich. ihre alſo, zum Teufel, warum miſcht ſie ſich da ein? großen Mund. Es fehlen ihr mehrere Zähne. Lä- Schülerinnen zum Lachen zu bringen, indem sie Gern möchte sie der Person ihre Meinung fagen. chelt sie, tiefen sich zwei Falten in ihren Wangen. ihnen irgend eine hübsche Geschichte vorliest, was Aber sie fürchtet, Lotte fönnte Geständnisse geDas macht sie nicht schöner. Aber es ist auch nicht sie mit viel Anmut und Lebhaftigkeit tut. Sie macht haben. Sie erklärt: Charlotte habe Gehirnunangenehm, gibt ihrem traurigen Gesicht etwas bleibt nur wenig an ihrem Play, immer auf und entzündung gehabt. Seitdem sei sie so tomisch, von nachsichtiger, enttäuschter Güte. ab zwischen den Tischen, streicht über einen flei- dente ans Jenseits. Heimgekehrt: Hoffentlich Die Kollegen von Mademoiselle Buchs ver- nen Kopf, fängt schüchterne oder spöttische Blide hast du nichts gesagt- du verstehst das wäre achten sie ihrer Häßlichkeit, ihrer Armut, ihrer auf, weiß Gedanken zu erraten und läßt es mer- uns später peinlich." Sanftmut wegen. Man beschuldigt sie, ein schlechten. Im Grunde hat man sie gern. Auch die Botte senkt den Kopf, ohne zu antworten, Das ist nicht der Mühe wert, er wird fort- tes Beispiel zu geben, Unart zu begünstigen. Ihre Oberlehrerin liebt sic. Verteidigt sie gegen ihre bricht in Schluchzen aus. gehen." Und am Abend- alle schlafen, außer Schülerinnen mißbrauchen ihre Nachsicht, quälen Kollegen. Pfligt oft an einen Vorfall zu erinnern. Die Geschäfte des Hauses Bugeot gehen im Charles, der immer aus ist erhebt sie sich, geht sie mit Neckereien, Spott, Streichen aller Art. In einem Jahre hatte das Thema des Prüfungs- mer besser. Die Ehe wird schlechter. Charles hat hinaus, auf bloßen Füßen, nur mit einem Unter- Mademoiselle Buchs sieht nichts, hört nichts, aufsatzes gelautet: Ueber Liebe, die man seinen Pferd und Wagen getauft. Jeden Sonnabend röckchen bekleidet, durch den Garten, auf die straft nur, wenn die Verfehlung gar zu arg, zu Lehrern schuldet." Die Schülerinnen von Made- fährt er nach Neuilly unter dem Vorwand, er Straße hinaus. Vielleicht ist Murr noch nicht augenfällig ist. Die Kinder schäßen sie ob dieser moiselle Buchs hatten alle für ihre Wärme und müsse den Bau von Stall und Schuppen überertrunken. Sat sich nur verirrt, leidet Hunger. Nachgiebigkeit gering, die sie für Schwäche hal- Beredsamkeit die besten Noten errungen. Made- wachen, die er hinten im Garten aufführen läßt. Die Stidel haben eine Katze gehabt, die ist zurück- ten. Sie hat früh ihren Vater verloren. Die moiselle Buchs errötet vor Freude. Lise will ihn begleiten, er weist sie ab. Am Sonngekommen, lange nachdem sie fortgelaufen war. Mutter ist alt und kränklich. Nur mit Mühe und Lotte liebt sie seit dem ersten Lächeln, das tagmorgen möchte sie ihn gern mit beiden Töch Not tonnte Mademoiselle Buchs ihre Studien sie ihr geschenkt. Ihr verdankt sie as, daß fie end- tern überraschen. Lotte sieht die Notwendigkeit Vor ihr dehnen sich die Felder; Sumpfland beendigen. Mit zwanzig Jahren hatte sie sich wohl lich einigermaßen schreiben und sogar zeichnen nicht ein. Bater fährt mit der Stichel aus, spielt im Hintergrund zwischen den Bäumen ein matter besseres Los als Einsamteit erträumt. Hübsch war lernt. Aber Mademoiselle Buchs lann von ihr den Narren. Mehrere Male schon hat er umgeSchein: de Marne. Alles ist still, ganz still. fie gewiß niemals. Aber als Zölibat und Entbeh- nicht erreichen, daß sie spiele. In der Pause zieht worfen, das Pferd verwundet, den Wagen zerCharlotte ruft mit leiser Stimme: Murr! Murr! Durchspäht die Schatten, bekommt Angst vor dem ungen sie noch nicht zum Welten gebracht, war sie den Arm des fleinen Mädchens unter den ihri- brochen. ,, Ausbessern loftet Geld", sagt die MitWater. Plötzlich fühlt sie ihre Kräfte schwinden, mütig der Jugend spendet. Sie ist arm. Sie tro- Mademoiselle Buchs weiß Worte, die scheuestes lotte. ihr wohl jene Frische eigen, welche Natur groß- gen, so gehen sie miteinander spazieren, plaudern. ter. Könntest du es verhindern?" fragt Charzu Eis erstarrt vor der Gleichgültigkeit der Nacht. ftet sich, ohne Gatten, nicht aber ohne Rinder Mißtrauen brechen. In ihrer Nähe fühlt Lotte oft Laß ihn doch. Vielleicht bricht er sich eines zu sein. Sie liebt sie mit grenzenloser Leiden- wie ihr die Tränen aufsteigen. Ihr schredliches Tages den Hals." schaft. Stann nicht den Anblick eines traurigen Geheimnis will sich ihr entreißen. Gern möchte leinen Gesichts, eines tränenverschleierten Stin- sie sich der Freundin an den Hals werfen, sie um berauges ertragen. Dann widersteht sie dem Rat fragen. In folchen Augenbliden brudt Made
mißachtet."
Was ist seit dem Jahre 1918 eigentlich geschehen, das die heiligsten Güter der katholischen
Die fleine Lotte.
( 18)
Von Simone Bodève.
Interterritorrialer Berlag Renaissance", Wien . Nachdem sie lange miteinander geweitu haben, erklärt sie der Mutter fanft, man müsse glauben, hoffen, über Mimi wachen. Dann wird sie, Lotte, nächstes Jahr ihr Abschiedszeugnis bekommen, wird arbeiten. Mutter wird sich scheiden lassen, man wird leben, diesen Menschen vergessen, ruhig, glücklich sein. Uebereilt sagt Lise zu allem ja:
Sichst du so fönnten wir uns alle retten,
aber er würde mich töten."
Und dann wieder:
Ich hätte wohl den Mut, ihn eines Tages umzubringen." Lotte muß sie beruhigen.
V.
Er ist dein Bater."
( Fortsetzung folgt.
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