Jahrg. 1 Nr. 10 Am 21. Juni 1924

Die proletarische Frau

Arbeiters Ferien.

Ach, waren das herrliche Tage, Die mir zum Wandern geschenkt! Frei von des Alltags Alage, Boll tiefsten Friedens getränkt.

Rur einmal die Arbeit vergessen, Nicht sorgen müssen ums Brot! Das war mir ein Glüid unermessen, Das färbte die Wangen rot.

Mich rief tein Glodenzeichen Nach der Arbeit dumpfen Hous. Ich lag im Waldesschweigen Und träumte selig hinaus.

Marie Frenzel.

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Und das Eisen lacht, der Himmel lacht, das enge, graue Hofviereck lacht.... Soviel Glanz liegt in der Luft!....

Kinder.

Erscheint an jedem zweiten Samstag

Zur Frage der Abtreibung ründen und Stellung zur Frage der Decadence der Leibesfrucht.

ist aber eben nur dort möglich, wo die Frau feine eine feine Röte steigt dem Mädchen bis an die reichs zu steuern, und doch wird niemand zu Ahnung von Politik und Organisation hat. Dort Schläfen. muß der Genosse der Frau flar zu machen trach­behaupten wagen, daß es den Franzosen etwa Dann scheint die Sonne für einen furzen an Geist oder an Ethit mangle. ten, daß diese Organisationen feine Vergnügungs- Augenblick noch einmal so hell aufzublißen. Die stätten sind, daß es sich hier um Kampf um Augen des Blonden und der Brünetten begegnen genden Sensibilisierung des Individuums Sand Die geistige Entwicklung geht mit einer stei Sein und Nichtsein der Arbeiterklasse handelt. sich. Und wie ein Leuchten flimmert es über dem in Hand. Die ungeheure Sensibilität hochstehen­Wieviele Männer( auch Genossen!) gibt es noch, die mit Eisenfeilspänen überpuderten Schraubstock der Menschen ist eine Ueberempfindlichkeit gegen ihre Frauen von der Politit fernhalten, weil sie auf. meinen, daß dies in erster Linie Männersache ist. maßen ein unendlich fein gestimmtes Instrument, jeglichen Reiz. Der Hochkultuvierte ist gewisser­Die Politif bestimmt unser ganzes Leben dessen Saiten bei dem zartesten Klang von außen und seine Führung und das soll nur die Man­ner angehen? Das wird wohl im Ernst fein Aber alles das dauert doch eigentlich nur den licher. Jeder Windhauch wird bis zur Schmerz mitschwingen. Je zarter die Seele, desto empfind Verständiger behaupten wollen! Gerade die Frau, Bruchteil einer einzigen furzen Minute. Dann haftigkeit empfunden. Je banaler der Geist, desto die unter der wirtschaftlichen Lage stärker ledet versinkt diese Reihe zusehends. Es wird nicht ge- unempfindsamer, je derber, desto brutaler und als der Mann, weil sie mit den geringen Mitrade dunkel; aber das Lichtvolle ist doch versun- gesünder. Empfindsame Geister flichen den för­teln, die ihr zur Verfügung gestellt werden, für fen... Nüchtern liegt wieder ailes da. Das Fen- perlichen Schmerz. Die höchste geistige Produk­die Familie das Auslangen finden soll. gerad: ster drüben ist wieder leer, der Kopf des Blon­die Frau hat alle Ursache, tiefer einzudringen in den über seine Arbeit gebeugt und die quietschende tibität hemmt die physische: Genies zeugen wenig den Zusammenhang aller Geschehiffe. Feile tanzt über das blinkende Eisen. Genosse! Wo ist Deine Frau? Genossen! nehmt Eure Frauen mit in die Es handelt sich indessen hier nicht darum, eine wissenschaftlich- philosophische Theoric zu be­Darüber ist sich wohl ein großer Teil der or leben ein, lehrt ſie Zeitungen und Bücher Versammlungen, führt sie in das Organisations ganiſterten Männer und Frauen einig, daß die lesen, zu nehmen. Derartige, rein theoretische Betrach Frauen aufgeflärt werden müssen, daß sie in die damit sie fähig werden, teilzunehmen an tungen stehen in feiner Beziehung zu einem der Reihen der organisierten Sozialdemokraten gehö- Kampf, den ihr führt. Dann werden sie Euch inhumansten Gesetze, die je am grünen Tische ren, soll die Revolution siegreich sein. Jeder Ge- Euch Stameradinnen sein. Sie werden lernen. nahme der Bevölkerungsziffer interessiert. Wer liche Staat in feiner Naivitat an eine Engenit nicht mehr hinderlich im Wege stehen, sondern Der Staat ist sehr weitgehend an der Zausgebedt wurden. Denn mag auch der bürger­noſſe muß es ſich daher zur Pflicht machen, an der Berliche Aufflärung der Frau mitzuarbeiten. Aber vielen daß man sich zu diesen Dingen Zeit nehmen muß, würde seine Kriege führen, wenn keine Männer des Volkes denken, wenn er so tief in die mensch­Genossen erscheint diese Aufgabe zu flein . Es daß es viel schöner und erhabener iſt, ſich über dies heranwüchsen, wer sollte die Männer gebären, lichsten Rechte des einzelnen eingreift. Im Grunde wäre sonst nicht möglich, daß im Verhältnis zu terbalten, als der gewöhnliche tägliche Quatsch, Standpunkte des bürgerlichen Staates ist es ab moral, die der Mutter verbietet, sich der Leibes alles mit Freundinnen und Nachbarinnen zu un wenn feine Mädchen gezeugt würden. Vom ist es mir ein Auswuchs der bürgerlichen Schein­den Wäännern so wenig Frauen organisiert, daß als die gewöhnlichen persönlichen Tagesneuigtei folut verständlich, daß er, gewissermaßen um sein frucht zu entledigen, an deren Entstehen sie viel­bei Versammlungen und Konferenzen so wenig Frauen anwesend sind. Der Durchschnitt der Staten, die nur Zwist, Zwiespalt und Verdruß Prestige zu wahren, tief in die Rechte des Ein- leicht schuldlos ist, der sie alle Wege zu einemi listik aller Organisierten weist nur ein Drittel untereinander verursachen, die die Frauen mir zelnen eingreift, um der Gesamtheit" zu mützen. wirklichen Leben versperrt sicht, der nur Not, Frauen als Mitglieder auf, während in der Be- auseinander, aber nicht zueinander bringen. Diefer Eingriff in das Recht des Individuums Elend und wieder Elend harrt. völkerungszahl die Frau die Mehrheit hat. Die Diejenigen, die mutlos und verzweifelt dahingeht so weit, daß er selbst auf das ungeborene Jede werdende Mutter, die sich instinktiv meisten Genossen sind doch verheiratet. Stellt man leben, müssen zu der Erkenntnis kommen, daß sie sind, ja das Wesen, das unmittelbar aus der gegen den Mutterschaftszwang auflehnt, begeht aber die Frage: Genosse! wo ist Deine sich aufraffen und die Reihen ſchließen müssen, daß geheimnisvollen Vereinigung ogn Spermium gewissermaßen einen Aft der Notwehr, wenn fie Frau?", so kann man die sonderbarsten Antvor durch Dulden und Leiden der Feind nicht besiegt und Gizelle hervorgeht, noch lange nicht Kind fich der Leibesfrucht entledigt, und feine zögert, ten erhalten. Bicle stehen auf dem Standpunkt, werden kann. Wenn es nach seinem Willen geht, noch Mensch genannt werden kann, seine Hand wenn sie es für nötig hall, und nimmt alle daß man zuerst trachten joner werden wir alle untergehen. Nur wenn die Frauen legt. alte Es fragt sich nun, hat der Staat das prattische und schert sich wenig um die Gesellschaftsmoral. möglichen Folgen auf sich. Sie fugt nicht lange ju organisieren, dann würden die Frauen es auch dernen, sich gegen den Kapitalismus und schon von selbst kommen. Das ist wohl ein sehr seine Auswirkungen zur Wehr zu setzen, werden und das ethische Recht, zu einer so weitgehenden Aber daß sie nie Gewissensbiffe plagen, daß die gefährlicher Irrtum. Es wäre vielleicht u mt wir an unser Ziel fommen. Deshal geht die Frage Einmengung? Denn eine logische Fortsetzung des Frau aus dem Bolke mit der Frau der oberent getchrt richtiger.. Sätten wir alle an alle, die es lefen: Genosse", Wo ist Deine Gedankens führt notwendigerweise zu dem Er- Schichten in dieser einen Frage vollkommen soli­gebnis, daß jede Eizelle gewissermaßen Staats- darisch denkt und fühlt, beweist genügend, wie Frauen, dann brauchte uns um die Männer Frau?" cigentum ist und ebenso jedes Spermium, und wenig ihr Handeln mit wirklicher Unmoral zu nicht bange sein. Nicht etwa deshalb, weil die daß das freie Verfügen über diese Produkte des tun hat. Frau dann den Mann so stark beeinflussen würde, fondern, weil die Frau als Mutter das Kind menschlichen Organismus feineswegs dem In­dividuum überlassen werden darf. Denn es ist Tuß es nicht etwa Mangel an Muttergefühl beeinflussen fann. In ihren Händen liegt meist Es ist so cine richtige fleine Vorstadtwerf flar, daß es, wenn es ein Verbrechen ist, nach dern dazu treibt, sich des werdenden fünften u ist, was einer Mutter von sagen wir vier Kin die Erziehung des Kindes, zumindest hat sie am statt. Mehr als einen Gefellen tann sich der alte physiologischen Vorgange der Vereinigung von entledigen, geht wohl zur Genüge aus ihrer reft­meisten mit dem Stinde zu tun. Der Vater findet Meister nicht leisten. Und auch der hat gewöhn Spermium und Eizelle das neue Gebilde zu zer losen Aufopferung für die übrigen vier hervor. ab und zu einmal ein bißchen Zeit, sich mit dem lich gerade erſt ausgelernt. Der Schraubſtock ſteht stören, es ein mindeſtens ebenso großes Ver Man kann im Gegenteil aus ihrer Sandlung die in der Partei tätig sind, die mit Funktionen ten aufspringen lassen wird. Ganz zartgrün, fast eingefallen, diese letzten Konsequenzen zu ziehen. lichen Sorgen sie veranlassen, ein plus on kin Beweis für ihre Mutterliebe führen, wenit der bald blauen man in Betracht zieht, daß mur die wirtschaft­überlastet sind, vernachlässigen Frau und Kind, durchsichtig noch, sind die jungen wundervoll ge- Uebrigens fcheint es einleuchtend zu sein, daß dern zu verhütent. Sie fann ja faum die bis vor lauter dealismus für die Partei. Daher formten Fliederblätter. Ein junger blonder Be- cine fortschreitende Verbreiterung und Ausge- herigen ernähren und fleiden. Woher aber soll tommt es auch, daß die Frau manches Genossen sell hantiert am Schraubstock. Ein terniger, frisch staltung der antikonzeptionellen Mittel auch den nicht überzeugte Sozialdemokratin ist, daß sie dem wangiger Bunsche ist es, so einer, den die Mädels bisherigen, fehr fragmentarischen Erfolgen des sie die Mittel nehmen, auch noch für weitere Manne nicht Stameradin sein kann, daß sie von der gern haben müssen. Er läßt die Feile über das Gesetzes, den Boden entziehen wird. Wenn die su sorgen, wenn sie nicht die Rechte der übrigen Notwendigkeit seiner Tätigkeit eingespannte Eisenstück quietschen und knivschen. Konzeption verhindert wird, ist der Abortus über- auf die tiefgreifendſte Weiſe ſchmälern will. nicht überzeugt ist und daß daß so manches Er hat Freude an seiner Arbeit und trägt in sich flüffig Jst es, rein menschlich betrachtet, ein Ver­Kind unserer besten Genossen in den Reihen das stolze Bewußtsein, daß er auch wirklich ciwas der Gegner zu finden ist. Die Frauen und Müt- von seinem Fach versteht. Ens prattische Recht, das der Staat ins brechen, wenn die Vergewaltigte, sich des unge­ter trifft die Schuld, aber auch den Mann, meil Feld führen kann, ist das Recht der Macht. Das befenen Kindes entledigt? Ist es dem Mädchen er die Aufklärung feiner Frau nicht als notwendig sich die Sonne in dem blant gefeilten Eisen, das Verlegenheitsaft eines Staates, der nicht imstande Und der Tag meint es gut. Blißend spiegelt Gesetz zur Verhinderung der Leibesfrucht ist ein zu verargen, das, um den begangenen Fehltritt" oder aber als zu Meinlich betrachtete. Gewiß gibt faſt wie poliert erscheint. Es iſt, als wollte das ist, durch andere, poſitive Mittel, den Bevölke- folgen des ewigen, heiligen Geſetzes der Natur es auch Frauen, die jeder Bemühung, sie aufzuklä falte Metall das Licht und die Wärme festhalten. rungszuwachs zu erhalten. Ob es ihm auf diesem nennen liebt- zu verheimlichen, den heute ren, ein schroffes Nein entgegensetzen, die so ver- Nur manchmal lugen die Blauaugen des Jungen brutalen, rein mechanischen Wege gelingen wird, Verfolgungen eben dieser Geſellſchaft zu entgehen? einzigen, dazu führenden Weg einschlägt, um den behrt sind, daß es um jedes Wort schade ist, die wie suchend von seinem Arbeitsstück auf. Durch der Verfallserscheinung Einhalt zu gebieten, ist Darin liegt ja das parodore der bestehenden denten, sie müßten mit dem Kopf durch die Wand. die Scheiben wandern seine Blicke, über den eine Frage, die sich selbst beantwortet. Dort hat der Genosse lediglich das zu retten, was jung- grünen Fliederbusch hinfort, auf den kleinen eine Frage, die sich selbst beantwortet. Moral, daß das Mädchen wohl gezwungen wird, Der Staat ergreift das Mittel, fühlt aber ihr Kind auszutragen, zu retten ist, dort hat er die große Aufgabe, trotz Hof hinaus. im Falle der Aufleh der vielen Parteifunktionen, sich um die Kinder zu Irgendwo an der gegenüberliegenden Haus- wohl die Mangelhaftigkeit einer ethischen Be- nung drohen ihr die härtesten Strafen, die ihre kümmern und dafür zu sorgen, daß die verderb wand wird es dann an einem der vielen Fenster gründung und greift daher zu dem fadenscheinigen weitere Zukunft vernichten- die sie aber gleich lichen Einflüsse der Mutter( nach ihrer Ueberzeu- lebendig. Ganz unmerklich gibt sich das vorerst Mantel einer Aftermoral, die an die mütterlichen zeitig zu einem Paria der Gesellschaft stempelt, gung tut sie das Beste) nicht alle Hoffnungen ver- fund. Es ist, als ob eine Bewegung in der Lenz Instinkte des Weibes appelliert. wenn das uneheliche Wesen geboren ist. Ja nicht Eine andere Antwort ist ja auch die, daß die Frau schimpft, wenn der Mann in so viele Sitzungen geht und so wenig zu Hause ist. Das

Am Werkstattfenster.

Kinde zu unterhalten; das ist wohl in den meisten dicht am Fenster. Und vor dem Fenster hält ein brechen sein jetzt ist es noch feinem Gefengeber

nichtet.

Auf Stellungssuche.

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luft erzittere. Eine Gardine schiebt sich ein wenig Es ist ein negatives Moment der Entivid genug damit, sogar das Kind trägt das Moin beiseite. Ein von dunklen Haaren umrahmter lung, das zur Kinderlosigkeit führt. Das fulti- zeichen des Makels der Geburt auf der Stirne Mädchentopf wird sichtbar. Wie ein ganz leichtes vierteste Volt Europas ist das finderloseste. Kein und muß seinen illegitimen Eintritt in die Welt Kopfniden grüßt es zur Werkstatt hinüber. Und Gesetz vermochte bisher der Kinderarmut Frank- büßen. Solange der Mann bis zu seinem dreißigsten haben sie in Reih und Glied mit vielen anderen Ein behaglich ausgestatteter Büroraum. In Jahre nur in Ausnahmsfällen zu heiraten im­wartend vor den Türen der Entscheidung gestan- der Ede ein mächtiger Schreibtisch, Klubsessel, stande ist, solange die Gesellschaft ihre Vorurteile Stizze von Hanna Eleonore Mutschke. den, Ilopfenden Herzenshoffend wie Bilder, Blumen. Schön muß es sein, hier arbei nicht ablegt und der Staat nicht die Erziehung = jene Jungen, die eben ihre Jugend als wirften zu fönnen. Der Direktor lehnt behaglich in unehelicher Kinder und solcher mittelloser Eltern Ein langer, von elektrischem Licht erhellter samsten Fürsprecher hatten. Aber immer wurden seinem Schreibsessel, bläst vergnügt den Rauch übernimmt, wird die Abtreibung ein Akt der Korridor mit vielen Türen, hinter denen Schreib- fie wieder abgewiesen, zurückgestoßen in die Hoff- feiner dicken Zigarre in die Luft und läßt seine Notwehr bleiben. Die härtesten Gesetze werden maschinengeklapper und laute Stimmen vernehm- nungslosigkeit, in die Verzweiflung. Blicke aus den kleinen, etwas zusammengefniffe- sie wohl erschweren, aber nie verhindern, ja nicht bar sind. Dann und wann öffnet sich eine der Jest tommt etwas Bewegung in die Schar, nen Augen über das vor ihm stehende Mädchen einmal erheblich vermindern können. Türen. Ein junges Ding huscht heraus. Mit die Erste wird hereingebeten und alle warten gleiten. Sie steht ganz verschüchtert da und Das Volk kennt in seinem gesunden Denken beluftigtem Lächeln mustert fie die Schar der neugierig. Sturze Zeit nur bleibt sie im Zimmer, wagt den Mann taunt anzusehen. Nun, Fräu- fein Vorurteil gegen die uneheliche Geburt. Für Frauen und Mädchen( wohl 40 bis 50 mögen dann kommt sie mit lachendem Gesicht wieder und lein, ihre Zeugnisse?"" So, so, das ist ja die Proletarierfram sind in erster Linie materielle es fein), die auf eine Annonce in der Zeitung hin die Nächste verschwindet. Ja, warum lachen ganz hübsch, aber Sie kommen für diese Stelle Momente maßgebend. In anderem Lichte er­nun gekommen sind, sich vorzustellen.- Ja, da Sie denn so?"-30 Mart bietet der Direttor, gar nicht in Betracht."- Verlegen steckt sie die scheint die moralisch" so viel höher stehende hatte sie auch einmal gestanden und mit flopfen 30 Mart nur 30 Mart."- Ein wahrer Lach- Papiere wieder zu sich und verläßt mit schwerem, Bürgerfrau, die das Zweikindersystem erfand, die dem Herzen gewartet, ob die Wahl wohl auf sie trampf schüttelte sie, aber um den jungen schwankendem Schritt das Zimmer. die Kinderlosigkeit anstrebt. Ihr stehen Mittel fallen würde und sie hatte Glück gehabt. Mund liegt ein harter Zug, in den Augen schim­Und alle, alle, die da draußen warten, prüft und Wege zu Gebote, sich der unbequemen Nach­Ihr Näschen reckt sich unwilltürlich ein Stückchen mern ganz tiefe Tränen der Empörung. Acht er mit dem gleichen Blick, ein Stüd Ware ab- tommen zu entledigen, Mittel, denen gegenüber höher, dann verschwindet sie wieder im Schreib Jahre lang im Bürodienst und jetzt 30 Mart­zimmer, um den Stolleginnen zu erzählen, wie neinnein- Saftig eilt sie an der Scharschätzend, das man möglichst billig und gut faufen jedes Geseß machtlos ist. Ihr leistet die Sygiene viele heute wieder draußen warten. vorbei. Die Zurückbleibenden hat eine große vill. Die Namen duf der Liste, die vor ihm alle Hilfe, ihr stehen Aerzte und geschulte Seb­Und die da draußen stehen eine bunt zu Entmutigung erfaßt. 30 Mart" wiederholen liegt, mehren sich, und irgend eine von all den ammen zur Verfügung. Nur die Arme, die das fammengewürfelte Schar ist es, Mädchen und die blassen Lippen 30 Mart" lacht spöttisch vielen, die ängstlich warten, wird dann das glück- nötige Bestechungsgeld nicht aufzubringen vers aber feine wagt es, zu liche Loos treffen für 40 Mart monatliche Be- mag, wirft Gesundheit, Leben und Freiheit in Frauen zwischen 16 und 30 Jahren. Auf den manch fecker Mund,- Gesichtern der jüngeren Mädchen liegt noch gehen, jede wartet treulich, bis sie an der zahlung wenigstens eine Stellung zu haben, eine die Wagschale. feste Einnahme, mit der sie bestimmt rechnen Es gibt nur einen Ausweg. Freiheit der Spannung, Erwartung und vielleicht auch etwas Reihe ist. tann. Die anderen aber müssen weiter suchen Erzeugern und Hilfe den Gezeugten! Hilfe im Neugier. Manche von ihnen suchen ihre erste Immer neue kommen hinzu- immer cinc hoffend, verzweifelnd bis sie vielleicht der weitesten und ausgiebigsten Maße. Das ist die Stellung, man merkt es an ihrer Scheu. Andere nach der anderen verschwindet im Direktionszim Sunger und die Not auf die Straße treiben wird, erste Pflicht jedes Staates. Die frische, fräftige wieder sind recht keď und prahlen mit ihren glän- mer, um bald darauf mit enttäuschtem Geficht in die Verzweiflung, in das sichere Verderben, Luft des sozialistischen Sturmes, die Europa ge­zenden Zeugnissen und noch mehr mit ihrer wieder zu kommen. 37 Mart bietet jetzt der bis sie lautlos versinken im Schlamm der rade jett stärker fühlt als je zuvor, sollte uns recht durchsichtigen Eleganz. Die meisten aber Direktor" verkündet eine, die andere 40 Mart" großen Städte.- endlich von allent muffigen Geruch des versturb stehen da, müde, stumpf, hoffnungslos. Lange Er hat sich also doch besonnen! Neue Hoffnung ten Mittelalters befreien. schon sind sie arbeitslos, unzählige Male schon wagt sich ganz zaghaft hervor.

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F. H.