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Nachtränge zum Bankrott der„ Bohemia"-Bant,
2,800.000 Kč veruntreut.
Dr. Kubičet vor Gericht.
Tage auberaumte Prozeß gegen Dr. Kubičet,
in
Tages- Neuigkeiten.
24. Juni 1924.
recht gehabt, einen sozialdemokratischen Lehrer einen Wegelagerer zu nennen, mit einigen christlichen Kumpanen bis in den frühen Morgen gezecht und alle unter den Tisch getrunken.
Forstartbeierlos.
Satentreuzlerische Wehrmänner. gehen mit gefälltem Bajonett gegen Arbeiter vor. Wien , 29. Juni. ( Eigenbericht.) Sin amtlicher Bericht befagt, daß Sonntag Angehörige Aus Salnau wird uns geschrieben: Prag , 23. Juni. Vor einem Straffenat des Bank bezahlt bekam und die er für sich behielt. der Artillerieſchießschule in Sommerrein bei An einem tragischen Unglücksfall, der sich CLGR. Boucet begaan heute der für zwei Kubičeks Verantwortung vor Gericht und verletzt worden sein sollen. In Wirklich der dem ehemaligen Fürsten Schwarzenberg geBrud( Niederösterreich ) von Arbeitern überfallen auf dem Holzverlade play in Salnau , Der Angeklagte erklärt sich für unschuldig. Teit hat sich die Sache folgendermaßen zugehörte, ereignete und deffen Opfer der Vater von der augellagt ist, 2,800.000 K beruntreut zu haben. Die Transaktion, die er für die„ Bohemia"-Bant tragen: Am Samstag fand in Sommerrein eine drei noch unversorgten Kindern, der Arbeiter „ Bohemia"-Bant zum Anlauf von„ Griotte " durchführen follte, begann im Jahre 1922. Man hafenkreuzlerische Sonnwendfeier Andreas Wife aus Süttenhofen ir, urüffe feinen Plan, den er konsequent durch- statt, zu der auch Angehörige der Artillerieſchicß- Tommt die Vernachlässigung der Gesetzgebung sei Aftien übergeben hatte. führen wollte, vom Gsichtspunkte der damals fchule in Uniform und mit Seitengewehr der Unfallversicherung der ForstDr. Josef Kubičet war seit 12. Wai verrschenden Lage im Wirtschaftsleben beur- unter Befehl von Unteroffizieren erarbeiter fraß zum Ausdruck. 1922 Vorsitzender des Verwaltungsrates der teilen. Die Wirtschaftslage stand damals im Die Wirtschaftslage stand damals im fchienen waven. Bei der Feier wurden HochAftenbank Bohemia" in Prag und gleichzeitig Zeichen des Niederganges der tschechischen rufe auf Hitler ausgebracht und auch das Länge von mehr als 20 Meter zu Holzhaufen Bei der Schlichtung von Rundholz in der Vorsitzender" des Verwaltungsrates der Aktien- Krone. Niemand ahnte die seatastrophen, die Kaiserlied gesungen. In der Nähe be- von sieben Meter Höhe wurde der Arbeiter, dem gesellschaft„ Griotte " in Nimburg. Im Früh jedem Unternehmen drohten. Seine Transaktion findliche Arbeiter protestierten gegen diese Pro- ein Rundholz den Schädel zertrümmerte, diefer jahr 1922 wurde in der gesamten Spiritusindu- jei dann gewaltsam unterbrochen worden, so daß vokation und sangen das Lied der Arbeit". Als Tage getötet. Wer wird nun die Familie des strie eine Gesellschaft organisiert; gleichzeitig es zu deren Beendigungen nicht fam. Die ge- die Soldaten dann mit gefälltem Bajo- Arbeiters erhalten? wurde das neue Spiritusgefes in Vorbereitung jamte Journalistit hat sich dieses Falles benett gegen die Arbeiter vorgingen, zogen fich von einigen Kronen pro Monat wird der armen Ein Gnadengeschent genommen. Die Finanzierung dieser Gesellschaft mächtigt, wobei Nachrichten auftauchten, als diefe zurüd. I'm Dorf famt es später zu einem Familie ausgezahlt werden! Tausende von ift allen Banken ermöglicht worden, welche an hätte der Ministerrat sich mit der Angelegen3usammenstoß der Spiritusindustrie engagiert waren. Dabeit befaßt. Daran sei kein Wort wahr. Es und Arbeitern, wobei die Wehrmänner durch erspart, weil die Forstarbeiter we der bei zwischen Hofenfreuzlern Stronen aber hat Fürst" Schwarzenberg ba jedoch die Bank Bohemia" eine derartige Legitiift eine politische Sensation von diesem Prozeß gegen die Arbeiterschaft vorgingen. der gefährlichen Arbeit im Walde noch bei der mation bisher nicht hatte, bemühte sich Dr. Kubi- durchaus nicht zu erwarten. Es ist ein ein Die Arbeiter antworteten mit Hochrufen auf die Schwemme oder beim Holzverladen gegen cel als Vorsitzender des Verwaltungsrates dieser facher juristischer Fall, dessen Auf- Republik und mit den Rufen„ Nieder mit den Unfallsgefahr versichert sind. Es ist Bant in irgend einem Spiritus- Industrieunter- flärung hier erfolgen wird. nehmen die Majorität zu erlangen. leber seinen Monarchisten". Zwei sozialdemokratische Ge- hohe Zeit, daß diesem Zustand auf dem Wege Antrag wurde in der Sigung des Erefutivans Tage der von ihm beabsichtigten Transaktion, und den Hakenkreuzlern in der gemeinsten Weise Der Angeklagte schildert dann die Grund- meinderäte wurden dabei von den Wehrmännern der Gesetzgebung endlich ein Ende gemacht wird. schuffes der Bank„ Bohemia" am 12. Juni 1922 namentlich die Verhandlungen, die sich auf die beschimpft. befchloffen, sich mit zehn Millionen Ke Aufhebung der Spirituszentrale bezogen. Es Direktor Staudt , Obmann des deutschen an ingend einem Spiritus- Unternehmen zu besollte an Stelle der Zentrale eine private Gesell- den nach Sommerrein und provozierten Auffig einem Schlaganfall erlegen. Den Am Sonntag Nachmittag famen wieder Sol- Aulturverbandes, ist Sonntag nachmittag in Rimburg verhandelte zu Beginn 1922 über die schaft treten, die auch die Finanzierung übernehin den Wirtshäusern die Sozialdemokraten, die Schlaganfall erlitt er während einer Ansprache Erhöhung ihres Aktienkapitals von 400.000 K daß in Wien die Finanzierung der Spiritusindu- wegnahmen. Ein Genosse, der mit Deutschböhmens. men sollte. Der Angeklagte weist darauf hin, ihnen schließlich die Bajonette und Säbel bei der Tagung der Samariter der Feuerwehren auf drei Millionen K durch Ausgabe neuer strie einzelne Banken übernahmen, so daß auch seinem Bruder ging, wurde von zehn WehrAktien und zwar 13.000 Stüd Aktien zu den vom hier die Beteiligung verschiedener Bantunternehmännern überfallen und zu Boden Junenmisterium festgesetzten Kurs von 230 Kungen zu erwarten war. Im Jahre 1922 per Stüd. Der Verwaltungsrat beschloß 7000 bildete sich die sogenannte Spiratus Pětla, der der und drei Säbelstiche versetzt wurden; fer geworfen, wobei ihm drei Bajonette Stüd der Aktien neuer Gmission anderswo zu Angeklagte auch angehörte. Man erwartet, daß ner wurde ihnt die Sch lagader an der Hand placieren. Dr. Kubiček führte die Placierung in noch im Juli die Spirituszentrale liquidieren durchschnitten, so daß er in schwerverder öBohemia"-Bant durch. Durch Vermittlung werde, doch wurde der ganze Plan bis zum Herbst leztem Zustand ins Wiener Stranfenhaus Brag 1924, Verlag des statistischen Staatsamtes des Direktors der Bohemia"-Bant Rudolf vertagt. Dr. Stubičet macht darauf aufmerksam, gebracht werden mußte. Auch der Bruder des Das statistische Staatsamt gibt foeben ein Ge Waigner, gab er am 14. Juni 1922 den Auf daß er in der Frage ein starkes Veto gegen die Genossen wurde zu Boden geworfen, gemeindelexikon der Tschechoslowakei heraus, dessen trag, daß die„ Bohemia"-Bank der Böhmischen Textierung einlegte, was als Beweis dafür dienen schlagen und es wurden ihm die Zähne erster, schön ausgestatteter, technisch auf der Höhe Industrialbant in Prag auf Emissionsrechnung müsse, wie er seine Stellung in der Bank von herausgeschlagen. Um sechs Uhr abends befindlicher Band, der das Land Böhmen betrifft, der Unternehmung„ Griotte " drei Millio- der Funktion eines Abgeordneten schied. nen K auszahle, wofür alle neuen Aktien- Der Angeklagte bespricht dann die im Minitam dann ein Hauptmann aus der Artillerie soeben erschienen ist. Er enthält eine Fülle von 13.000 Stüd- der Unternehmungen„ Griotte " sterium im Auguſt abgehaltene Enquete und gewehren und verhörte die auf der Straße sich Gerichts- und politischen Bezirke Böhmens nach NaDer Angeklagte bespricht dann die im Mini- schießschule mit einer Bereitschaft und Maschinen- Material. So unter anderem die Bevölkerung ver Stüdder Rubičet am 27. Juli 1922 zu seinen Händen Bank zu sprechen, sowie auf seine Verpflichtung, darmerie und nahm in den Wohnungen der zeichnis aller Gemeinden Böhmens mit Angabe getauft werden sollten; außerdem ließ sich Dr. tommt auf den Zusammenbruch der Bohemia" aufhaltenden Arbeiter. Heute frith fam Gen- tionalität und Glaubensbekenntnis, dann ein Ver mittels eines fogenannten weißen Schecks des die von der Bohemia" Bant gekauften Aktien Arbeiter ausdurchsungen Bohemia"-Bant gekauften Aktien Arbeiter aus durchsungen nach den der Fläche, Häuſeranzahl, Anzahl der Wohnparteien, Bankamtes von der Bohemia"-Bank vier der Griott- A.- G. zu denselben Breis zurückzu- Säbeln und Bajonetten vor, wobei ein Genoffe Bevölkerungsziffer, Nationalität, Glaubensbekennt. Millionen K auszahlen. Nach einiger Zeit ersuchte Dr. Stubiček die Direktoren der„ Bohemia“-Bank Angst vor even- lern wurden Husdurchsungen nicht vor- Gauen mit statistischen Angaben, eine Landesübersicht Taufen, wie sie die Bant verkauft hat. Da die verhaftet wurde. Bei den Hafenkreuz- nis und Geschlecht. Ferner eine Landesübersicht nach Direktion der Bohemia"-Bant, ihm der Ord- tuellen Verlusten hatten, falls die Bank die thr nung halber zu bestätigen, daß ihm sieben Millio- zukommende Quote aus der Beteiligung an der genommen. nen K ausgezahlt wurden. Im Zusammenhang Spiritusindustrie nicht erhalten sollte, erklärte mit der erwähnten Bestätigung wurde vom sich Dr. Kubičet bereit, die Aftien zu demselben Direktor Waigner am 8. August 1922 der Liqui Preise wieder zurückzukaufen. Es kam jedoch in das in die Taschen des Führers der Stehrer Gemeindelegilon zu den besten Arbeiten gehört, datur der Bank der Auftrag erteilt, zieds buch zwischen zum Zusantmenbruch der Bank und zur halterischer Durchführung die Beträge 3,000.000 Rebifion in der Bank. Nach erfolgter Anzeige Seronen und 4,000.000 K auf dem bisherigen seitens des Revisors des Finanzministeriums fom Konto ,, Auszahlungen in Ko" ju ftornieren und es dann zu jener schriftlichen Verpflichtung Dr. mit dem gleichen Betrag( sieben Millionen K) Stubičcks, die Aktien zurückzulaufen. Dieser Stauf das neue Interimskonto, Syndikalkonto " Griotte " zu belasten, wogegen Präsident Dr. ist dann tatsächlich auch erfolgt. Das Gericht sprach den Angeflagten jrei, mit Josef Kubiček der Bank 7000 Stid Aktien der Begründung, daß die böse Absicht fehle und " Griotte übermitteln läßt. Rudolf Waigner er- daher der Tatbestand des Verbrechens der Verunlärt, Dr. Stubičet habe wiederholt versprochen, treuung nicht gegeben fei. die Abrechnung über die sieben Millionen K vor treuung nicht gegeben fet. zulegen, was jedoch nicht geschehen sei, so daß Waigner sich feinen Rat wußte.
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Dombaugeld,
abends halb 10 Uhr sind auf dem Prager MajarylBerliner Journalisten in Prag . Samstag eingetroffen. Sonntag besichtigten sie Prag und bahnhof die Berliner Vertreter der Auslandspresse besuchten Strahov und die dortige Bibliothek. Statistisches Gemeindelegikon von Böhmen ,
nach politischen Bezirken, Angabe der Anzahl der Ortsgemeinden in den Bezirken und ein außer ordentlich sorgsam gearbeitetes Inhaltsverzeichnis. Zusammenfassend fann gesagt werden, daß das welche das statistische Staatsamt bisher herausgebracht hat.
Mißbrauch der öffentlichen Telephone. Die Prager Post und Telegraphendirektion gibt be. Schon seit einigen Tagen wurde hier davon t: In der letzten Zeit mehren sich die Fälle gesprochen, daß sich der Chefredakteur dersationeller Mitteilungen durch das Telephon, christlichsozialen Stehrer Zeitung" und meist aus den öffentlichen Telephon- Automaten und b mann der christlichsozial- großaffeehäusern nur zu dem Zwecke, daß die breitere deutschen Wahlvereinigung int Sten- Deffentlichkeit durch die Mitteilung eines Anony rer Gemeinderat, Johann Bausenwein, an mus mystifiziert werde. Da keine Möglichkeit und dem Gelde des Domfapitels vergriffen habe. Mittel vorhanden sind, den Täter berglichen UnIm Benzinprozeß Anfangs wurde versucht, die Sache zu ver- sufömmlichkeiten durch die Telephonzentrale festzuwurde heute die Einvernahme verschiedener Zeugen tuschen, aber jetzt ist die Blase geplaßt und man stellen, empfehielt es sich, daß der Angerufene vor Kubiček gibt an, er habe 500.000 K den fortgejeßt, die aber fein wesentlich neues Licht in erfährt folgende Einzelheiten:" allem die Wahrheit der betreffenden Mitte ung einzelnen alten Aktionären der Firma Griotte", die schon zum Ueberdruß behandelte Materie Schon vor längerer Zeit stellte es sich her- durch telephonische Rückfrage feststellt, soweit tefe Viktor Vantoch 50.000 K, dem Buchhalter Wenzel brachte und einige Protokolle verlesen. Die wich aus, daß der verantwortliche Redakteur der nicht aus einem Telephon- Automaten oder von einer Youfota 50.000 K, der Kassa der Firma tigsten Beugen werden erst nach Beendigung des Steyrer Zeitung", Hans Baufenwein, ohne Vor- öffentugen Telephonsprechstelle ausgegangen ist. Griotte" 118.000 K, ferner an den Preßburger zivilen Teiles des Prozesses, also nicht vor Don- wissen der Verwahrer des Geldes, das als um dem Mißbrauche des Telephones zu oft rafft. Verband 70.000 K bezahlt, weiter zur Dedung nerstag, einvernommen werden. Dramatisch dürfte Spende für den Linzer Dombau aus niert ſtilisierten Mitteilungen, durch welche Aemter, verschiedener Rechnungen 243.000 K und zur wahrscheinlich die Konfrontierung des Dr. Licht dem Bezirk einlief, größere Beträge dar- Redaktionen und Familien bei unwahren, wichtigVerrechnung von Darlehen 108.500 K bezahlen mit dem Oberst Adam werden, der von letterem aus entnommen hatte. Bausenwein ver- scheinenden, bezw. sensationellen Mitteilungen mymüssen. Immerhin verbleibt noch ein Rest von als sein Todfeind und Urheber der ganzen Stamt- sprach damals, die entnommenen Gelder zurück- stifiziert werden sollen, überhaupt zu begegnen, be2,800.000 K, die Dr. Kubiček von der Bohemia"-| pagne gegen ihn bezeichnet wird. zuzahlen. Er zahlte aber nichts zurück, sondern steht fein anderes Mittel, als die oben anempfohlene _entnahm auf dieselbe Weise weitere Be Rüdfrage. Wenn es somit nicht möglich wäre, sich fommen. Die Beschreibung dieses abenteuerlichen Vier Tage später fand die Schlacht bei Stolin träge von dem Dombangeld. Vorige Woche lief auf diese Weise von der Echtheit respektive Richtig Wagestückes und die Geschehnisse in Prag sind statt. Sönig Friedrich, der den Kern seiner Trup- nun ein Schreiben des Dombaufapitels in Linz feit der Mitteilung zu überzeugen, wäre eine solche nun in dem genannten Aftenstück zu finden. pen vor Brag zurüdlassen mußte, erlitt eine ver- beim Preßverein ein, warum denn Steyr nichts nur mit äußerster Vorsicht und Mißtrauen zu Darin fommt nämlich das Manuskript vor von nichtende Niederlage. Ueber Nimburg flüchtete er mehr für den Dombau abliefere. Es wurde nun nehmen.
einer Lebensbeschreibung des Schelmen Käsebier, in das Lager vor Prag zurüd, wo er die Be- eine Kassensfontrierung vorgenommen, bei welcher Auflösung des Prager Nifolander- Realgym das nach dessen eigenen Angaben angefertigt ist. lagerung abzubrechen befahl. Während des Ab- sich bisher herausstellte, daß etwa siebzehn najiums. Wie verlautet, wird auch das Prager Nach diesen Aufzeichnungen hat Säfebier seine zuges erschien ein österreichischer Parlamentär millionen fehlen. Als das ruchbar wurde, sogenannte Nikolander- Realgymnasium, das im Alusfundschaftungen in einem Keller des Prager mit einem Transport von gweiundzwanzig preu- meldete sich auch ein Restaurateur als Gläubiger, letzten Schuljahr 240 Schüler zählte, in den näch Judenviertels begonnen. Hier wurde er jedoch ßischen Offizieren, die in der Schlacht bei Stier- dem Baufenwein acht Millionen schuldet. sten Tagen aufgelöst werden. Nach unseren Incrfannt durch ein junges Mädchen, das ihn, als bohol schwer verwundet, in Prag ins Hospital der Noch vorgestern hatte er die Kühnheit, sich von formationen ist mit dieser Auflösung bestimmt sie noch ein Kind war, auf dem Plate am Pran- Barmherzigen Brüder aufgenommen worden dem Oberfellner eines Staffeehauses eine Mil- zu rechnen. Diese neueste Schuldrosselung in ger hatte stehen sehen. Das Mädchen verschaffte waren und jetzt durch die Sieger zu ihrem Heer lion unter dem Vorwand auszuborgen, er wolle Prag reiht sich würdig den letzten Sperrungs seinem neuen Bekannten Unterschlupf bei einem zurückgesandt wurden. Der Parlamentär, der nach Wien fahren, um neues Sartgeld einzu- maßnahmen des Unterrichtsministeriums an. österreichischen Freund, der ebenfalls in der Spe- durch einen Trompeter mit einer weißen Flagge wechseln. Mittlerweile wurde die Sache immer lunke zu Gaste war. Dieser Freund ersuchte begleitet war, wurde vom König im Schloß bekannter und nun scheint Baufenwein der Boden Die Abfindung für den Geenij". Nach länStäfebier beiläufig, ihm einen Platz im preußi- Stern empfangen. Der Parlamentär erzählte dem zu heiß geworden zu sein. Wie es scheint, ist er geren Verhandlungen ist es zwischen der säch- schen Heer zu besorgen. Der überraschte Stäsebier König, daß die Stadt sich vor einer Woche habe nach Wien gefahren. sischen Regierung und dem früheren vernahm jest, daß das österreichische Heerestom ergeben wollen, und daß diefe Uebergabe die Bausenwein fithrie einen äußerst fost- Königshause in der Frage der Abfinmando die Stapitulation bereits beschlossen hatte, den Krieg zugunsten des Königs hätte ausfallen spieligen Lebenswandel. was schon dung des ehemaligen Herrscherhauses zu iner und daß General Laudon diesen Abend um lassen im letzten Augenblic infolge der Be- längere Zeit aufgefallen ist. Er soll noch viel Vereinbarung gekommen, die vom Gesanttminisechs Uhr die Stadt an die Preußen übergeben richte eines gewissen Stäsebier nicht erfolgte. mehr Schulden haben, als bis jetzt bekannt sterium in der letzten Sizung gebilligt wor wollte. Daraus leitete Stäsebier ab, daß er dem ,, Wenn ich den Schurken hier hätte," brüllte der ist. Sie werden auf ein Dußend Millionen den ist. In der neuen Vereinbarung ist der GeStönig nicht mehr zu Diensten sein, und daß er König, würde ich ihn auf der Stelle füfilieren geschäßt. danke der Kulturstiftung, in die sämtlichen früher
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feinen Wert als Einbrecher nicht mehr beweisen lassen!" In diesem Augenblick muß der Parla- Fett erfährt man auch, daß Bausenwein be- föniglichen Sammlungen Dresdens eingebracht fönnte. Wenn ich die Stadt nicht für den König mentär seine Berüde abgenommen und gesagt reits an der Stätte feines früheren Wirkens, in werden sollen, wieder aufgenommen worden. stehlen fann, so werde ich sie wenigstens von haben: Majestät, der Stäsebier steht vor Ihnen!" Klagenfurt , riesige Schulden gemacht hat, Diese Sammlungen sind unveräußerlich mit Ausdem König stehlen," muß er sich gesagt haben. Währenddessen ließ er durch den Trompeter die die er zum Teil noch nicht beglichen hat. Obnahme einer Anzahl von Kunstwerken, über die Er ließ sich nach dem Gebäude bringen, wo der weiße Flagge über sich wehen. Ich werde be- gleich die christlichsosiale Partei von diesen Din - der Staat nach Beschluß des Landtages frei verfüösterreichische Generalstab seinen Siß hatte, und schirmt durch das Völkerrecht." Danach ließ der gen gewußt hat, machte sie ihn zu ihrem Führer gen kann. Die in der ersten Vorlage vorgesehene berichtete da, daß Dauns Entsazheer dicht in der König den Parlamentär nach Prag zurüdreiten, in Stehr. Seine strupellosen Verleum- Abfindung von 14 Millionen Papiermark ist auf Nähe sein müsse. Daraufhin ward beschlossen, die und von dem Käsebier ist nur noch bekannt, daß bungen der Sozialdemokraten gefielen den 300.000 Goldmart aufgewertet worden. Die llebergabe der Stadt noch eine furze Zeitspanne er in der Provinz Sachsen ein Landgut faufte, Christlichsozialen so gut, daß sie ihm alles an- sogenannte Scfundogenitur- Rente ist aus ist aus dem hinauszuschieben, und Käsebier wurde in vor- fich verheiratete und in allem Frieden starb. dere hingehen ließen, zum Beispiel auch, daß er Abfindungsvertrag herausgenommen worden und läufigen Gewahrsam genommen, bis die Richtigfeit feiner Behauptung sich als wahr erwiefen die Nächte durchzochte und ein rechtes Säufer- Tommt nicht zur Ablösung. Bis zum Jahre 1928 babe. leben führte. So hat er nach seinem Freispruch ist bereits eine Vereinbarung über die Höhe der beim Stehrer Gericht, das entschied, er habe zu zahlenden Rente getroffen worden.