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Turatis Lotenrede.

In der Aula des Parlaments in Rom haben die Abgeordneten der Opposition eine Trauerfeier für Matteotti gehal­ten. In ihr hat als einziger Redner vor den von den Sizen erhobenen Deputierten Filippo Turati gesprochen:

Nicht unser Rächer; das wäre eine allzu

als Rächer der Nation, die bedrückt und

leben.

mus!"

zu

Und so über uns hinausgewachsen, ist er uns genommen, wie er der schmerzzerrissenen Familie genommen ist, denn er ist zum Sinnbild geworden. die Schmach von Hunderten und Hunderttausen Das Sinnbild einer Sch ma ch, die den einbegreift und verewigt; die einem Volke zugefügte Schmach; die Gestalt, die heute alle anderen vertritt, die um desselben Zieles willen geschlagen und ermordet worden sind, von di Bagno, Picinnini zu den ungezählten, deren Namen man nicht kennt. Das Sinnbild eines

Giacomo Matteotti siegt sterbend und ge­leitet und führt uns. Der gebrochene Blid des Opfers beleuchtet ein Flammenmeer, von dem die meisten noch nichts ahnten. Wo sein Schat­ten ersteht, breitet sich um ihn die Feierlichkeit ber Wüste.

Inland.

9. Juli 1924.

Landbündler und Hausbesißer. Wer noch

,, Man glaubte, den Mieterschutz in der Kriegszeit einführen zu müssen, damit dem Wohnungswucher vorgebeugt werde. Ein Wohnungstucher wäre nicht erfolgt, die Maß­regel war ganz unnötig."

Also war das Mieterschutzgesetz gänzlich überflüssig, weil ja bekanntlich im Kriege nie­mano gewuchert hat und am allerwenigsten die Großagrarier, die natürlichen Bundesgenossen der heute so notleidenden Hausagrarier. Und weil der Abscheu vor dem Wucher die Menschen zusammenführt, schreibt Herr Senator Senesch am Schluß des Berichtes:

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Ich muß abar harborhaben, dass es cits zia und allem die Partai des Bundes dor Bandute war, die unerschroen und jeder rücksichtslos für die Rechte des Hausbes fibers eingetreten ist. Und diese Stellung nahme zur Mieterschuh Frage wurde auch am Bundestage von mir scharf betont."

dieser Mensch verbleicht nicht, sondern erscheint streďten. Sie wußten, daß sie auf unser Herz| uns heute in einem weiteren Rahmen. Was zielten, indem sie das seine zur Zielscheibe nah­unser war, gehört heute auch euch: er ist der men. Aber sie wußten nichts von der unerbitt Mann aller, der Mann der Geschichte. lichen Sanktion, die in den Geschehnissen liegt. Sie wußten nicht, daß das Verbrechen vor allem nicht gewußt hat, daß der Bund der Landwirte ein Fehler war. Daß das Opfer zum Rächer die reaktionärste und arbeiterfeindlichste aller werden würde. Doß das Gewissen eines Volles deutschbürgerlichen Parteien ist, fann es aus dem herabgedrückt werden kann, aber nie und nim- geschwollenen Berichte herauslesen, den der Sea Wir halten hier feine Gedenkfeier. Wir mer ausgelöscht. nator Snejch in dem agrarischen Kreisblatt ind zusammengekommen zu einem Ritus, Beimat"( Sagz) über die jüngst in Aussig abge­einer religiösen Handlung, die wie der Ritus altene Haus befizertagung veröffent des Vaterlandes selbst ist. Der Bruder, den ich licht. Der landbündlerische Senator, der selbst nicht zu nennen brauche, weil sein Name in im Kreise der Hausbesitzervertreter geweilt hat, diesem Augenblick von allen Menschen diesseits behauptet zunächst, daß die Sausbesigervereine ,, nicht irgendwelche großkapitalistische Tendenzen und jenseits der Alpen und des Meeres angeru fen wird, dieser Bruder ist fain Toter, ist kein Bolfes, das aufwacht, einer Vergangenheit, die ments, während es kein Parlament mehr gibt. fleinen Sausbesitzer zu seinem Recht verhelfen Wir sprachen hier in der Aula des Barla- verfolgen"( da sei Gott vor!), sondern nur dem Besiegter, ja er ist nicht ermordet. Er lebt, er wollen. Dieser plumpe Dreh soll wohl über die ist hier, gegenwärtig, als Kämpfer. Er ist An sich selbst erlöst, einer Gegenwart, die das Saupt Die einzigen, die wirklich gewählt wurden, haben Tatsache hinweghelfen, daß die von den Haus erhebt, einer fünftigen Verheißung. Das Sinn sich auf den Aventin ihres Gewissens zurückge befizern geforderte Beseitigung des Mieter­fläger, Richter, Rächer. bild der unsterblichen Demokratie, der sozialen zogen, solange nicht die Sonne der Freiheit däm jämmerliche und kleinliche Sache. Er ist hier Gerechtigkeit, die ihren Weg wieder aufnehmen, mert, das Gesetz wieder herrscht und die Volks- schutes in erster Linie den großen Hausbesikern, als Richter über den Boden, der ihn geboren, das Sinnbild Jtaliens, das nach einer Pa- vertretung aufhört, das Bild des Sohnes und Das weiß der Herr Knesch am besten, denn er renthese grauenhaften Mittel­erdrückt worden ist, als Räder und Belenner alters wieder hinaufficigt in das Licht der Spottes zu ſein; zu dem man sie gemacht hat, hat, wie aus seinem Bericht hebrorgeht, in Auf­Die kleinen Zwiste der Parteien schweigen und alles Großen, das er geliebt hat und das wir modernen Zeit, sich wieder den Kulturvölfern es bildet sich eine große Einheit unter ihnen leinen) zugerufen, sie sollen im Kampfe um ihr sig allen Hausbefizern( und nicht mur deit lieben, für das wir gelebt haben, für das es uns zugesellt. heute, ob wir auch müde sind und von Etel sächlichen Schuld und Grausamkeit nachspüren, war, ist nur noch eine Truppenabteilung, der Steine Spur! Snesch zitiert zustimmend, daß Der Richter möge der geringeren, neben der Seele der Nation. Das, was die Mehrheita, gibt es überhaupt einen Wohnungswucher? und eine größere Einheit zwischen ihnen und Recht"( auf Wohnungswucher) nicht erlahmen. überwältigt, mehr als je Pflicht ist, su and legen auf die feigen Schyergen und auf die man befiehlt, zu schweigen und zu gehorchen, Auffiger Referat des Fachlehrers Panzer, Hand Und diese Pflicht zu leben ist auch und vor unmittelbaren Auftraggeber; das ist eine not- weil jedes ihrer Worte sie auseinanderbröckeln aussiger Referat des Fachlehrers Panzner, der da sagte: allem die Pflicht zu sterben, wenn die Stunde es wendige, hodhyachtbare Aufgabe. Er versuche ließe. heischt. Zu sterben, um neu zu leben, zu ſter Gewirr des erkauften oder expreßten Schwei- Vereinigung möglich, und die Politiker fragen einzubringen in das Gewebe der Intrigen, das Zwischen diesen beiden Blöden ist keine ben, damit ein ganzes Volt, das tot ist, wieder lebe, danrit unser Blut die Scholle reinige, die gens zu entwirren, den Zuhälter bloßzustellen sich, ob noch eine Regierung besteht, ob noch vergiftete Ernte trägt, wenn sie nur der Schweiß und den Dieb, der im Mörder steckte. Das alles eine Regierung bestehen kann, die Italien , die von Sklaven düngt. Und dieser Lebendige. der st Tageschronik. die übrige Welt als solche gelten läßt. Aber ' hier neben mir ist, zu meiner Rechten, in der Die Nemesis geht höher hinauf. cin modernes Land kann ohne diese Dinge nicht biegsamen Straft seiner jungen Gestalt, dessen Sie weist auf den großen Freibrief leben, die heute versagt haben: ein geachtetes Lächeln ihr seht, wie ihr das drohende Furchen zum Verbrechen, jenen Freibrief, der sie und freies Parlament, eine gefeßliche, vom Ver­seiner Stirn erkennt, diefer nunmehr Unsterb- zusammenfügt aus vielen Jahren gedacht freie Regierung. fiche und Unverlegliche unsterblich und un- wollter Gewalttat, aus einer langen Mit der Ermordung Giacomo berlehlich geworden durch die Sand unserer Kette des Betruges und der expreß- Matteottis fängt die neue Ge­Feinde, der Feinde Italiens dieser Lebendige ten Zustimmung, einer verlogenen schichte Italiens an. Unsere Aufgabe ist erscheint uns verklärt in diesem unserem Ritus. Komödie des Friedenspaktes, den es, ihrer würdig zu sein. Er ist er selbst und ist alles. Er ist ein einzelner die Tatsachen Lügen straften, dem beständigen Aber auch das kann uns nicht trösten, denn und ist ein Volt. Vergebens hat man seinen Aufreizen zum Vernichten des freien Mörper zerfetzt, vergebens ihm den verruchten Gedankens und derer, die ihn verkörperten. wenn ein Word, wenn der brutalste der Morde Schimpf angetan, vergebens fein lichtes gütiges Sie weist auf den Freibrief, der sich aus nötig war, so war doch eines nicht nötig: daß Antlig entstellt. Der Körper ist wieder erstan- dem doppelgesichtigen Raditaliser gerade ihn traf. Ihn, den Jungen, Starken, den. Der Tote steht auf und spricht. Er sprichyt uus ableitet, auf den Freibrief, den die dieses Kind mit den Augen voller Güte, der uns die hehren Worte, die einer seiner Schergen der unermeßliche Feigheit ausstellte, die allen Vorwürfe machte und mit uns allen Nach­Geschichte überliefert hat, Worte, die wir in Erzer bärmliche Flucht, die halbe Solidari- ficht hatte, weil er alles verstand und wußte, Dieses offene Geständnis verdient festgehal­schneiden wollen, in einer Gedenktafel hier oder tät, die Mitschuld des Schweigens, auf die de wie nuplos es ist, der menschlichen Gebrechlich­an dem Denkmal auf dem Markte, als Mahnung magogische Korruption, die sogar die feit durch Predigten aufzuhelfen ihn, den ten zu werden für die Zeit der nächsten Wah­für die Kommenden: Ihr tötet mich, aber die einfachen und oft eblen und heroischen Seelen Sohn einer alten Mutter, die weint, ihn, den len, wenn die engelsreine und antikapitalistische 3dee in mir werdet ihr nienrals töten... von Soldaten, die im Kriege gestanden waren, Batten einer jungen Frau, deren Geist der Landvolkspartei" B. d. 2. wieder um die Stim­Meine Idee stirbt nicht... Meine Kinder wer- erobern konnte, so daß sie im guten Glauben von Jammer zu umnachten droht, ihn, den Bater men der Landarbeiter und Inwohner bettelt. den ihren Vater preisen... Die Arbeiter ver- einem Regime der Drohung und Ge= bon drei kleinen Kindern, die er mit Zärtlich- Der Schulausschuß des Verbandes der den meine Leiche segnen. Es lebe der Sozialis- walt eine Wiedergeburt erwarteten, von dem leit umgab wie eine Mutter, während er in deutschen Selbstverwaltungstör­schmuh igsten Erraffen des öffent- seinem glücklichen Heim an der Gattin hing mit per hielt am 4. Juli gemeinsam mit dem par­Er ist verklärt unter uns! Und es schmerztlichen und privaten Reichtums eine der Zärtlichkeit des Kindes. lamentarischen Schulausschuß cine mich, meinen kleinen Egoismus, mich, als In Saat nationaler Erneuerung und meinten, daß dieser Ueberreft, der heute zu cuch spricht, Sizung ab, in welcher der Vorsitzende Abg­dividuum, als älteren Bruder, als Vater, daß die Irrtümer und die vergängliche Schuld einer der sein Leben nunmehr ganz gelebt hat und Dr. Spina Bericht über die aktuellen Fragen er jest mehr ist als bloß mein liebster Sohn. vom Wahn berauschten Wasse gebügt werden glüdlich gewesen wäre, seinen Winter hinzuge- des deutschen Schulwesens, insbesondere über Der Parteimann, der edle und hohe Bekenner müßten nicht durch ernste Wahnung zur Ver- ben, um den herrlichen Frühling unferes Besten die als wichtigster Programmpunkt der Sizung der edelsten Idee, der, der uns Sozialisten alles nunft und Kritik, sondern durch eine Reihe von zu erhalten, empfindet heute Gewissensbisse, ihn bestimmte Angelegenheit der deutschen Mit­war: Philosoph, Finanzmann, Redner, Propa- Verbrechen, durch Vergewaltigungen aller Art, nicht genug bewacht zu haben, sich nicht mit dem telschulen und Lehrerbildungsan­gandist, die treibende Seraft, Gedanke und Tat durch die Verhöhnung jeder mensch Gewicht des Alters, dem er vielleicht gehorcht stalten erstattete. Dieser Bericht umfaßte die - in einem, der auch die kleinste Arbeit vollbrachte, lichen Würde, durch die Tragödie des Ter- hätte, seiner heldenhaften Unvorsichtigkeit wider wegen der Dringlichkeit der Angelegenheiten vom die anderen zu gering schien; der Einzige, der' rors, der man die Choreographie der antiken setzt zu haben. Schulausschuß teilweise er praefidio, teilweise in Unerseßbare, der aus Liebe für sein Landvolk, Triumphe zugesellte. Lassen Sie mich abbrechen, che mir das Gemeinschaft mit den anderen Parlamentar ern wie einst Leonida Bissolati , verzichtet hat auf Sie haben das ehrlich geglaubt; einige Schluchzen die Stimme nimmt. Lassen Sie mich unternommenen Schritte zum Schutze der zwei Wohlstand und ruhiges Leben, auf wissenschaft mit jedem Tage geringer an Zahl glauben dergessen, wo wir sind und wo wir sprechen, schlesischen Anstalten in Weidenau und liche Entfaltung, der die Freuden und Genüsse es noch heute." daß ich im Geiste niederknie an der Leiche des Freudenthal, der Lehrerbildungsanstalt in der Jugend hingab für ein herbes Leben des Aber jetzt nur noch auf kurze Zeit. Die geliebtesten Sohnes, seine Stirne streichle, ihn Mies, Reichenberg und Leitmeriß und Entbehrens und Wagens im Dienste der Idee Legende hat ausgelebt. Giacomo Matteotti hat um Verzeihung bitte für meine, für unsere Un- der Prager deutschen Mittelschulen und be und um dieser seiner Leidenschaft willen ein sie für immer zerstört. Der Bau der würdigkeit, ihm unsere Dankbarkeit sage, die handelte die durch die Tagesblätter zum Teil Verbannter wurde im eigenen Vaterland, der Schändlichkeit und Heuchelei bricht Dankbarkeit eines ganzen Volkes. schon bekanntgewordenen Vereinbarungen mit wünscht von den Schmaroßern am Leibe des auf allen Seiten zusammen. Und daß ich ihm schavöre, in unserer aller dem Schulministerium. In der Wechselrede Landes, ein ewiger Flüchtling, der nur zur Ach ja! Die Schurten haben gut gewählt, Namen, daß seinem Schatten bald Frieden wurde seitens des Vertreters der deutschen Mittel­Stelle war, wenn die Stunde der Gefahr rief: haben gut gezielt, als sie unseren Besten nieder- werde... schullehrerschaft den deutschen Parlamentariern fönnte was anderes tun. Die Ravage tlagt, daß überrascht. Einmal erscheint eine Reisende in gro-[ würden, wollte Charlotte sich nur ein wenig man ohne jede Rücksicht für alle ihre Kinder sei. ßer Toilette, in Begleitung von mehreren Die- Mühe geben. Ihre Kinder," antwortet Martha, effen nern, die, hochaufgestpalt, Startons tragen. Sie darum nicht mehr und nicht weniger, Sie brauchen schickt ihre Visitenkarte hinein, der Käufer emp­uns nichts vorzumachen; Ihr Mann, der hat den fängt sie sofort, läßt den Wartenden sagen, sie Trunk Pps, gestehen Sie es doch." fönnten heimgehen. Laute Verwahrungen Man hat den Reisenden fortgeschickt. Annette Schreien gegen diesen Wettbewerb, welchen die Wie die Toriol aufsteht, wird sie( diesmal hat Lotte ihrer Sanftmut wegen lieb, nimmt sie fen bloß nicht, daß sie ihn nur durch ihr Betra­Herren nuit Recht unlauter nennen. Sie bemer­wirklich) betäubt von gewaltigen Lachausbrüchen. mit, sobald sie in Erfahrung bringt, daß ein ,, Was du vernagelt bist, Seleine; möchtest Sie führt die Hände zum Gesicht, zieht sie zurück, Lieferant empfängt. Die Masterkartons sind nicht gen möglich machen. Eine dieser Frauen hat eines betrachtet sie, beginnt ein fürchterliches Gebrüll sehr schwer, aber Charlotte fürchtet, threm Vater ages einen Messerstich in den Rüden erhalten doch nicht, daß das jedesmal geschieht." in dem Augenblid, als sie durch die Tür ging. Charlotte schweigt, scheint tief nachzuden­auszustoßen. Dazwischen schimpft sie nach Sträften, u begegnen. Von Mutter hat sie einen Brief er- Sie hieß Blanta. Die Männer, welche diese Ge- len. Ihr größtes Unglück ist nicht ihre Armut. halten: man wisse, wo sie sei, würde sie holen, Dör mal ist noch immer besser als wenn sie nicht auf dem rechten Weg bliebe. Sie schichte lachend erzählen, rühmen sich die Frau Es ist ihre Einsamkeit. Einsam sein, ch, nicht besessen zu haben. Ihre Schultern waren noch allein leben; es bedeutet, ohne Ziel leben, ohne Vitriol," vuft ihr Martha zu. fürchtet diese Drohung nicht, entschlossen, ihr biß- berühmt, ebenso wie eine hübsche Falte am zu wissen warum; tein Band zu entdecken zivia chen Freiheit zu verteidigen. Sie ist auch über- Salse, die sie halsband der Venus" nannten. Sübsch bist du jetzt- was?" fragt Arman- chen Freiheit zu verteidigen. Sie ist auch über­schen sich und seinesgleichen. Ben niemandem dine, Tränen lachend. zeugt, daß ihre Eltern es nicht wagen würden, Die übrige Zeit verbringt Charlotte in der gleiches Streben voraussetzen zu fönnen, zu ers Charlotte, den Kopf in ihrem Taschentuch, die Schwester denkt sie, wie ein Strüppel woh! Henriette Bageot verdankt sie lehrt sie auch Mut zum Haß haben, den man fruchtlos weiß. fie zum Aeußersten zu treiben. An Mutter, an Werkstatt, stridt Wollsocken, eine Kunst, die sie kennen, daß alles feindlich ist. Nicht einmal den droht zu ersticken. Nur Fifi, die erwacht ist, sitzt an die Gliedmaßen denken mag, die man ihm seit Martha. Diese Socken sind für Koto in Poissy Wie Charlotte haßt Martha die Wänner mit mit offenem Mund, versteht nicht. Die Toriol langem abgenommen. Sie tun ihm noch weh, sehr bestimmt. Dafür bringt Martha Spitzen, ver- wahnsinnigem Haß. Marthas Ueberlegenheit be läßt sie alles entgelten. Ueberhäuft sie mit der wenig, an Regentagen. Aber die Erinnerung an fertigt eine Strawatte für die Seleine, deren Slei- steht darin, daß sie handelt, soweit es in ihrer artigen Schmähreden, daß man beschließt, sie hin- ihren Vater belebt sie wieder, erfüllt sie mit ber sie zu dunkel findet. Gewöhnlich gehen die Macht steht. Nur einer ist Ausnahme, das ist auszuwerfen. Martha nimmt es auf sich. Schant, Efel, Saß und Furcht. Troydem geht sie Damen fort, da sie nichts zu tun finden, Julie wahr, aber er ist ein Opfer, ein Unschuldiger, einer Schere bewaffnet, zavingt sie sie zum Rüd mit Annette. An diefen Tagen weninstens ist sie ausgenommen. Sie will sehen, ob der Weister zu Unrecht verurteilt. Martha jagt es mit zu viel zug in den Treppenflur; noch lange ergießt sie sich sicher, einen Franken zu verdenen. da in ungeheuerlichsten Drohungen, che sie end nicht etwas für seine Schüßlinge zurüdgelegt Ueberzeugung, als daß man ihr nicht glauben lich geht, den Stopf in ein Tuch gehüllt, das ihr hauptsächlich für Amerikaner, was nicht in die mer. Die jungen Mädchen flüchten so weit von an, daß sein Erscheinen zweifellos genügen würde, Zu Lottens Glück arbeiten die Décoiffer habe. Dann ist auch noch Fifi da. Sie schläft im- müßte. Weder sie noch ihre Kameradin nehmen Annette mitle dig zugeworfen. Art der Bugeot schlägt. Die Aussicht, ihren Bater allen, als nur möglich, um ungestört plaudern sie zu trennen. Von ihm abgesehen lebt Martha Man beleidigt nicht eine Mutter," fagt die anzutreffen, ist also sehr gering. Man muß sehr zu können. mur , um die anderen auf alle mögliche Art bis alte Frau. Ihr Gatte stimmt ihr zu, vergißt, um zeitig dort sein, um sich anzustellen; wartet unter Die arme Charlotte, immer ratloser, über zum Tode auszubeuten. Sie glaubt das Aeußere die verlorene Farbe zu flagen. Martha ist außer einer Toreinfahrt oder seßt sich auf eine Treppen- läßt sich allmählich ganz Marthas Einfluß. Sie der verhängnisvollen Frau zu besitzen, der Ver­sich vor Freude schaventt if im Walzer herum, ftufe. Die Herren rufen einander zu, rauchen, hat ihre Ersparnisse aufgebraucht, denkt mit Ent- nichterin, für die man sich zugrunde richtet und umarmt den Meister, springt auf den Tisch. Die spucken, benüßen die Anwesenheit der Kleinen, setzen, daß sie ihre Miete nicht wird zahlen tön- umbringt, wie man sie in den moralischen Ro­Ravage und Julie fommen zurück, find ebenfalls um Geschichten zu erzählen, die ebenso gemein wie nen, die man ihr, dank Luciens Empfehlung, bis manen volkstümlicher Schriftsteller findet. Jeden­der Meinung, die Person sei eine Elende: Man blöd find. Sie mustern sie, tommen, fie aus der jetzt gestundet. Sie macht sich bittere Vorwürfe, falls sind ihr sehr entwickelte Anpassungsgaben Alle Welt ist zu Nähe anzuschauen, da sie bemerkt haben, es sei solchen Aufwand getrieben zu haben: säsche, eigen, erfindungsreicher Geist, oberflächliche Heiter frieden, so ist eine weniger. Charlotte hat sich ihr peinlich. Annette schützt sic; ist Anatol da, eine Oberjade um neunundzwanzig Frauten. Sie feit, die bei ihr niemals ernstlich gestört scheint von ihrer Seiterfeit erholt. Ernst geworden, bemüht er sich um die zwei Frauen, hilft ihnen, hört Martha zu, wenn die ihr rät, einen Geliebten etivas angewidert hört sie zu. ihren Platz zu behaupten. Manchmal erkennt ein zu nehmen, von dem sie Geld haben tönnte. Auch ihr ist man neidisch. Sie ist jung, Reisender Charlotte von Borcher her, grüßt sie, Wartha beteuert, daß alle Männer ihr nachlaufen

Die fleine Lotte.( 37)

Von Simone Vodève. Uebersetzt von Dr. Anna Nußbaum, Copyryght by Interritorialer Berlag Renaissance", Wien .

man bleibt ihr die Antwort nicht schuldig.

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,, Seiter ist es ja nicht das erste Mal meine arme Lotte, aber man stirbt nicht darau. mußt nur aufpassen, daß du kein Kind fri gst." ,, Und nachher?" fragt Charlotte. " Wonach?"

,, Nach dem ersten Male?"

( Fortsegung folgt.)