etms.

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Wie entnehme ich eine Blutprobe?

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1. Bei unverdächtigen Leuten nimmt man einen Blutegel, fezt ihn dem Individuum auf die Brust, und läßt ein paar Tropfen in einen Maßtrug voll Münchener   Hofbräu fallen. Vermengt sich das Blut mit dem Bier, ohne Spuren zu hinterlassen, so ist es als zuverlässig germanisch­arisch erfamit.

2. Bei fozusagen als liberal Verdächtigen wendet man die Nasenprobe an. Zu diesem Behuf versetzt man dem Verdächtigen einen kräf tigen Schlag mit der geballten Faust gegen die untere Nasenpartie. Gibt er dann Blut her, ohne daß er widerhaut, so kann er als völlig under­dächtig gelten.

3. Bei jüdisch Verdächtigen geht man am sichersten vermittels eines Pogroms vor, wobei man alle, die auf der Strecke bleiben, als Juden ansprechen darf.

4. Dahingegen erkennt man den marxistisch Infizierten am besten daran, daß man ihn von hinten erschießt

25.000 Lire für die Auffindung der

Leiche Matteoitis.

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weiland des deutschen   Volkes Knechter von Gottes Gnaden.

bon dem größenwahnsinnigen Hohenzollern nach den Aussagen des alldeutschen Staatssekretärs wie Straßentöter trattieren.

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Er" und seine Frau Auguste das ten inmer als Muster einer vorschriftsmäßigen, hohe" Paar- wurden von" ergebenen" Litera­frommen deutschen   Ehe hingestellt. Sören wir jedoch, was Riberlen erzählt:

9. Juli 1924.

feinem Adjutanten, dem alten General von Sante, das gefüllte Salzfaß in die Suppe schüttete, worauf dieser auf den Befehl: Schluck er da 3!" ohne zu mucksen die an­genehme Brühe herunterwürgte. Unter nor malen Menschen würde man einem solchen Gast­geber eine Ohrfeige versetzen und ihm den Rüt fen gezeigt haben, aber in dieser feudalen Ge­sellschaft schien Manneswürde vor Königsthron ein unbekannter Begriff geworden zu sein.

Und weiter erzählt der Paladin Wilhelms II., wie auf einem Spaziergang im kleinen Garten des Berliner   Schlosses Majestät über seinen eigenen Reichskanzler, den Fürsten Bülow, geurteilt habe: Hier habe ich das Luder davon gejagt!" Riderlen sagt in seinem Brief dazu: Wundert mich nur, daß er das Luder zehn Jahre lang behalten hat. Fällt doch auf ihn selber zurück!

So fahen Er" und seine Paladine aus, wenn sie der Schulbuchromantik entkleidet wur den. Wirklich jämmerliche Gesellen! Und wenn Heute die Deutschnationalen von Ihm" noch immer nicht lassen können, so gilt diese Charak terisierung mehr denn je auch für sie.

Herr Švehla, fümmern Sie sich doch um Ihr Preßbüro! Das tschechoslowakische Breß­büro, dessen Niveau belanntlich einen gewissen Weltruhm genießt, teilt den Blättern in der Res publit folgendes Telegrammt mit: Fürstin Stefanie Loyay, Prinzessin von Bel gien,( frühere Kronprinzessin von Desterreich und Schwiegertochter Kaiser Franz Josefs), ist mit ihrem Gemahl Elemér Lonyah zum Kur­gebrauche in Marienbad   eingetroffen." Aus dem Munde des Herrn Prašef fennt man wohl die übertriebene Treue und Anhänglichkeit in der Republik   einflußreicher Sveise; auch daß Herr Kramař und feine Clique ein ausgesprochenes Faible für das angestamante Habsburgerhaus sich in die heutige Zeit herübergerettet haben, ist in unserem tschechoslowakischen Baterlande jedem bekannt. Dennoch müssen wir deutschen Re­pubikaner in der tschechischen Republit es als eine Anmaßung empfinden, von der amtlichen Nachrichtenstelle mit habsburgischen Hofnach richten traftiert zu werden, die selbst dem Ges schmad bürgerlicher Monarchien unerträglich wären. Es wäre wirklich an der Zeit, wenn der permanenten Habtachtstellung des Preßbüros vor allen möglichen monarchistischen und hochherr­schaftlichen Familienereignissen im In- und Ausland ein Augenmerk geschenkt würde!

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Turati und die Aussiger Internatio male". Das Aussiger tommunistische Blättchen schreibt gestern in einer Notiz unter anderem, daß Turati den Sturs des Fascis­mus durch die Arbeiter verhindern will". Diese Behauptung der Internationale" ist einer Entgegnung nicht würdig. Jedermann fann sich durch Turatis Totenrede für Matteotti die wir an anderer Stelle wiedergeben neuerdings von dem unerschrockenen Kämpfer­mut des alten Führers der italienischen Genossen überzeugen. Rings um die Internationale" ist niemand wert, einem Turati die Schuhriemen zu lösen.

Ein neues Panama  ? Donnerstag boriger Woche wurde der Kapitän Baret des zehnten In fanterieregimentes in Brünn   wegen dunkler Ma chenschaften gemeinsam mit einem Rottmeister verhaftet. Er war Proviantoffizier und bezog für sein Regiment Waren von Brünner Staufleuten. Baret soll nicht nur das Aerar, sondern auch einige Firmen geschädigt haben. Trotz des über­mäßigen Aufivandes, den er trieb, wurde die An­gelegenheit erst durch eine Anzeige aufgedeckt.

Der Doppelmord in Zwittau aufgeklärt. Der vor drei Monaten an den Schwestern Reitmayer verübte Raubmord wurde nun endlich auf Grund einer Anzeige aufgeklärt. Durch einen abgebroche nen Mantel einer Damenuhr, die als Eigentum der Ermordeten erkannt wurde, konnte der Täter Oskar Schätz überführt werden. Im Kreuzber hör gab er feine vier Helfer an, von denen sich drei derzeit in Wien   befinden. Die erforderlichen Schritte zu ihrer Verhafiung und Auslieferung

Schloß Urville, 13. Mai 1897. Heute vormittag hatte ich wieder Bortrag" bei Seiner Majestät, der zum allgemeinen Ent­seben bis 12.20 Uhr dauerte, obgleich das Früh Stüd auf 12 Uhr angesetzt war, da um 1 Uhr nach Metz   gefahren werden sollte. Letzteres ge­schah dann doch, nachdem das Frühstüc per Dampf wurden getan. serviert worden war. Zunächst sollte der Dom Die Gödinger Zuder fabrit uedergebrannt. besucht und dann auf Fort St. Quentin gefah- Gestern nachts brannte die alte Zuckerfabrik in ren werden. Da offizielle Kirchenbesichtigungen Göding   ab. Speziell der Teil, wo Naffinade_er­nie sehr antisant sind, fuhr ich mit General von zeugt wird, ist vernichtet. Die Fabrit gehörte Lynder gleich vom Bahnhof direkt aufs Fort; der A.-G. für Zuderindustrie in Göding  , dir wir hatten eine ganz herrliche Aussicht über Meh noch weitere vier, heuer neu eingerichtete Buta und das ganze Moseltalein prachtvoller An- erfabriken und Raffinerien besitzt, so daß die blid. Es war aber der letzte Moment, denn Rübe und die Raffinade- Erzeugung in den ans gleich darauf bezog sich alles mit Nebel, und als deren Fabriken( Göding I, Bisenz, Seelowi die Majestäten oben anlamen, ging ein fnrt- und Lundenburg). ohne Störung verarbeiteb barer Plagregen los. Trotzdem wurde das werden kann. Der Schaden soll durch Versiche Programm durchgehalten, und im strömenden rung gededt sein.

Rom  , 8. Juli. Die Erregung über den Matteotti  - Mord besteht unvermindert fort. Eine Reihe von Zeugen hat ausgesagt, daß Dumini immer nicht begreifen, daß das deutsche   Volt bis Unsere Deutschnationalen tönnen es noch auch in mehreren anderen Gewalttätigkeiten der her kein Verlangen danach offenbart hat, den Täter gewesen wäre. Die Ergebnisse der bis- Pensionisten in Doorn wieder nach Deutschland  herigen Untersuchung und der politischen Vera suvückzurufen. Sie müssen zwar zugeben, daß nehmungen haben die Mordtat an Matteotti gerade bei diesem besten Deutschen  " sich die noch nicht genügend aufgehellt. Die Blätter der orsicht als der Tapferkeit besserer Teil er­Opposition setzen ihre Angriffe gegen die Faschi   wies; das hindert diese Gruppe von Menschen, ſten unentwegt fort und behaupten, daß im die fich anmaßen, des deutschen Volkes Führer Schoße des letzten Stabinetts Mussolini   eine su sein, jedoch nicht vor ihm wie Hunde zu ganze Reihe von Finanz- Skandalen wedeln. Was ER" sich während seiner Herr schlummern und nur die übermächtige Gewalt der faschistischen Partei sowie die Sorge um die scherzeit an Verrücktheiten geleistet hat, grenzt schwere Stompromittierung erster politischer wirklich an das Unglaubliche. Wenn auch schon Führer des italienischen Faschismus die Aufklä vieles bekannt geworden ist, dessen Rechtferti­rung darüber verhindere. Die faschistischer gung selbst den Deutschnationalen unmöglich Blätter führen gegen diese Behauptung der Op- wird, so grenzt das, was der einstige Staats­sekretär von kiderlen Wachter in seinen position eine sehr heftige und bedrohliche Denkwürdigkeiten über Ihn" erzählt, an das Sprache. Das neugegründete offizielle faschisti­Groteske. sche Blatt Jmpero" droht mit nicht mißzuver­stehender Deutlichkeit Ra che an. Es schreibt, Von der Nordlandsreise im Jahre 1894 aus wenn es notwendig sei, werde auch für den erzählt Kiderlen in einem Briefe, wie die alten sozialistischen   Abgeordneten Turati ein kommandierenden Generale morgens vor dem Begräbnis erster Selfasse besorgt werden. Kaiser   Gymnastik treiben mußten, wie sie mit Den ganzen gestrigen Vormittag fand eine verzerrten Gesichternt in Knic Nonfrontierung Duminis und Volpis mit beuge vor dem hohen Jdioten standen und Filipelli statt. Das Personal des Spitals nicht zu mucksen wagten. Riderlen schildert San Giacomo dementiert entschieden das diese Szene dann wörtlich so: Gerücht, daß der Leichnam Matteottis am Tage nach seinem Verschwinden dort eingebracht, seziert und dann verbrannt worden sei. Dic Aerzte erklären, daß solche Gerüchte lächerlich seien, da es unmöglich wäre, solche Vorfälle zu verheimlichen. Die Parteileitung Unitarier- Sozialisten hat einen Preis von 25.000 Lire für die Auffin­dung des Leichnams Matteottis ausgescht. Die kommunistische Gruppe legte gestern nachmittags in Lunga Tevere an der Stelle, wo Matteotti   entführt worden war, Ein deutscher   General war für den einfachen einen Seranz nieder. Als ein tommunistischer Bürger so etwas wie ein Halbgott, der eine un­Abgeordneter in Anschlusse daran eine Ver- endliche Fülle von Macht unter der wattierten Man erzählt, daß zwischen Friedrich dem würgte sie und drohte, das Haus anzuzünden. Auf fammlung abzuhalten versuchte, wurde diese Uniformbrust trug. Wenn Exzellenz zur Besich- Großen und dem unsterblichen Spotter Voltaire   ihre Hilferufe eilte der zweite Sohn herbei, der von der Polizei aufgelöst. Als sich die tigung fam, rückten in den deutschen   Spieger beim Mittagsmahl manches, scharfe geistige Ge- den Rohling nur dadurch abwehren konnte, daß Teilnehmer dann wiederum sammelten, wurden städten alle Striegervereine zur Parade auf. Und fecht geliefert wurde, bei dem die Funten auf- er ihn durch Schläge mit einem Stuhlbeine tampf­fie neuerlich vertrieben. Von 30 Verhafteten diese selben Leute, wurde die Mehrzahl wieder freigelassen. bor denen das bürgerliche Sprühten. Sein Enkel Wilhelm amüsierte sich, unfähig machte. Den hiebei erlittenen Verlegungen Deutschland   in Ehrfurcht erzitterte, ließen sich wie Graf Hoensbroich erzählt, damit, daß er erlag Johann Lod im Schludenauer Strankenhause.

,, Der Kaiser lacht manchmal laut auf und hilft mit Rippenstößen nach. Die alten Knaben tun dann so, als ob diese Auszeich­nung ihnen eine besondere Freude machen würde, ballen aber die Faust in der Tasche und schimpfen nachher unter sich über den Saiser, wie die alten Weiber. Feige, ver­logene Gesellen!"

Regen, im roten Lehm watend, der seinerzeit schon Die Grenzüberschreitungen tschechoslowaki unseren Belagerern so unangenehmt war, besuchscher Soldaten bei Klingenthal   im Vogt­ten wir noch die umliegenden Forts. Es war lande werden von amtlicher sächsischer Seite bes eine Mordssauerei! War aber Absicht! Seine stätigt, doch mißt man an Regierungsstellen dem Majestät wollte nämlich nur seine drei Jungens Falle teine große Bedeutung bei, da sich die mitnehmen. Ihre Majestät best and aber tschechoslowakischen Soldaten offenbar in Un­darauf mitzugehen. Dazu wurde auch tenntnis der Grenze auf sächsisches Ge die eine Prinzeß mitgeschleppt( allerdings dann biet begeben haben. Die Angelegenheit wird in Meht im Bezirkspräsidium untergestellt), dito aber vom sächsischen Ministerium des Aeußeru Hofdame, Kammerherr usw. Das ärgerte weiter verfolgt werden.

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M. und um das wohl für fünftig a b- Den Bruder erschlagen. In dem Wallfahrts­auschaffen, hielt er das Programm orte Filippsdorf bei Numburg tam vor trot Regen und Dred durch fie in einigen Tagen der als rauflustig bekannte Johann mer hinterher! Hoffentlich hat sie für die Zu- od gegen Morgen start betrunken nach Hause. funft genug! Er begann grundlos mit seiner Mutter Streit,