Ceite 2.

Die Sozialversicherungsvorlage. Die Berliner   Jammer- Regierung.

I.

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12. Juli 1924.

Die Reichsregierung im Schlepplau der Nationalisten, Industrieritter und Bestand der Krankenkassen erforderliche Mitglie

der erforderlichen, nach den Erfahrungen der letz- EDZENISOCCOR6002005050

Agrarier.

mit aller Entschiedenheit für die Einheitskasse ein, ihr Vertreter im Unterausschusse konnte aber taum die Freude verbergen, als die Entscheidung zu un­gunsten der Einheitstasse gefallen ist und er legte von da ab das Streben an den Tag, die für den An 27. Juni 1923 hat die Regierung dem Abgeordnetenhause die Vorlage betreffend die Ver berzahl so festzusetzen, daß feine Krankenkasse, die sicherung der Arbeitnehmer für den Fall der ihrem Verbande angehört, der Auflösung verfalle. Krankheit, der Invalidität und des Alters vor­Berlin, 11. Juli.  ( Eigenbericht.) Im An- Frage auf: Wo ist die Regierung, wer ist die Das alte Lied hat sich hier neuerdings wiederholt. gelegt. In der Nacht vom 26. auf den 27. Juni schluß an den bekannten Frankfurter   Beschluß Regierung, ist das überhaupt cine Regie Die Nationalsozialisten sind eine Partei ohne festes 1924, also genau nach einem Jahre, hat der vom des volksparteilichen Zentralvorstandes vermehrung? Ist es der Wille der Regierung, das Programm, die sich ein Programm je nach der sozialpolitischen Ausschusse zur Beratung der Vor- ren sich jetzt wieder die Versuche der Deutsch  - Gretchen" der Rechten zu sein? Der Kampf gegebenen Situation fonstruieren, wobei noch der Toge eingefegte Unterausschuß seine Beratungen nationalen, in ingend eine Verbindung mit der gegen die nationalistischen Feinde des Gutachtens Umstand als erschwerend dazukommt, daß sich beendet. Dienstag den 1. Juli hat der sozialpoliti- Regierung zu kommen, und die Frage dieses ist ihr eigentliches Lebensrecht. Sonst muß das viele als Parteiführer dünken und auf eigene sche Ausschuß an der Hand des vom Referenten Regierungseintrittes und die Bildung einer Bür- Volt selbst über das Geschick der Gutachten Faust operieren. So stand denn dem bürgerlichen Dr. Winter sorgfältig ausgearbeiteten Berichtes gerblodregierung erneut aufzurollen. Diese Be- eitscheiden. Blod in der Koalition, der in seinem Willen dem über die Beschlüsse des Unterausschusses die Verstrebungen der Deutschnationalen werden unter­handlungen begonnen und dieselben am 10. Juli tüßt durch die unttare saltung, die die stand beschäftigte sich heute vormittags mit der zieren einig war, der in seinem Endziele nicht Auch der sozialdemokratische Parteivor Einflusse der Arbeiter auf ein Minimum zu redu­beendet. Die Vorlage muß aber noch einen zweiten Reichsregierung und einzelne Minister in innen- Bufpigung der innerpolitischen Lage in Deutsch   geeinigte ſozialistische Block entgegen. Ausschuß passieren, bevor sie dem Plenum des und außenpolitischen Fragen einnehmen, wie land, die durch die Einbringung der Schuh  - Der Mitwirtung der Opposition wurden dies Abgeordnetenhauses unterbreitet werden kann dies die Rede zeigt, die Stresemann in golfvorlage und durch die ablehnende Stel- mal nicht so enge Grenzen gezogen, wie es sonst den Budgetausschuß. Das innerhalb des Fünfer- Elberfeld vor Industrievertretern gehalten hat. lungnahme der Regierung gegen die Ratifizie- bei den parlamentarischen Berhandlungen in der ausschusses der Koalition getroffene Uebereintom­Der Vorwärts" greift die Reichsregierung rung des Vertrages von Washington über Tschechoslowakei   zur Regel geworden ist. Das hat men, daß die Vorlage in einer vornehmlich für diesen Zwed im Monate September einberufenen wegen dieser innen- und außenpolitisch unklaren den Acht stunden tag entstanden ist. Das mehrfache Gründe. Es hätte doch einen eigentüm Vollversammlung des Abgeordnetenhauses zur Be- Saltung heftig an. Er erklärt heute: Mit ihren Verhalten der Regierung in den beiden entlichen Eindruck im Inland und Ausland hervor­ratung gestellt werden wird, wird nur dann ein- fraftlo'en Bennühungen und mit ihrer Buhl- scheibenden Fragen fand allgemein schärfte gerufen, wenn man sich nur auf die Beratungen gehalten werden können, wenn der Budgetaus- Ichaft um die Rechte hat die Regierung Mary Verurteilung. Zur Einleitung eines Feldzuges innerhalb des von der Koalition eingesetzten Fün­schuß unmittelbar nach Beendigung der Beratun- Stresemann eine gefährliche Offensive gegen die Zollvorlage und die Haltung aller ferausschusses beschränkt und die Beratung in den gen des sozialpolitischen Ausschusses die Verhand gegen das Gutachten ins Leben gerufen. bürgerlichen Parteien in dieser Lebensfrage des Ausschüssen nur zu einer Formalität herabgedrückt sungen aufnimmt. Deshalb hat sich Genosse Dr. Sie wird eine herbe Enttäuschung erfahren arbeitenden Boffes wurden die Borbereitungen hätte. Der ernſten Beratung wurde von den bür Czech in seiner Eigenschaft als Präsident des Klubs über das Ergebnis ihrer Taktif. denn das Opfer getroffen. Es werden Rededispositionen und gerlichen Parteien kein Widerstand entgegengesetzt, weil sie die Beratung im Unterausschusse da u der deutschen Sozialdemokraten an den Obmann wird sie selber fein, innerlich schwankend und Flugblätter herausgegeben werden. Die Ab des Budgetausschusses mit dem Ersuchen gewendet, haltlos. Sie hat Mitglieder in sich, deren der Getvertschaften, die Ratifizierung des 26. benüßten, um sich mit der Materie überhaup: ver die Einberufung des Budgetausschusses längstens 3iel die Sprengung der Regierung fommens von Washington zum Gegenstande traut zu machen. Für sie war es ein Kurs über für den 14. Juli zit verfügen. Dadurch würde und die Herbeiführung des Bürgerblodes cines Wolfsentschiedes zu machen, wird die leb- Sozialversicherung. Sie haben von der Opposition auch dem Budgetausschuß die Möglichkeit gegeben, ift. Jede Konzession nach rechts erschüttert ihren hafteste Unterstützung der sozialdemokratischen und den Beamten Aufklärungen und Belehrungen entgegengenommen und je nach ihrer Aufnahms die für die Herbsttagung in Aussicht genommenen Bestand. Weiter wirft der„ Vomvärts" die Partei finden. fähigkeit die gewonnenen Erfahrungen mit ihren Finanzvorlagen in Beratung zu ziehen und mit SDCAGEANTKUSTIKENDOVASCOT somasoos vertrauten Fachleuten am Abend verarbeitet. Nur nebenbei sei bemerkt, daß die tschechischbürger­ten Zeit hoffentlich auch von den Koalitionsparous den Händen zu entwinden, die Beitragsleistung schen Sozialdemokraten eine überaus lichen Mitglieder des Ausschusses auch ansonsten teien gewünschten Gründlichkeit, in die Beratung auf ein Wanimum zu reduzieren, die absolute Sea- fchwierige Situation hatten. Es muß zugegeben reichlich mit Material von den Handelskammern, wurde unserem Verlangen nach Einberufung des renz durchzusehen, den Steigerungsbeitrag, der werden, daß sie in der Koalition feinen Partner den Industriellenverbänden, den Landeskultur. Ausschusses nicht entsprochen, es wird nun unsere Biertel auf ein Fünftel der eingezahlten Prämien die den sozialistischen   Forderungen entsprechend essentenkreisen versehen wurden. Es war feine Ausschusses nicht entsprochen, es wird nun unsere bestimmend ist für alle Leistungen, von einem hatten, der mit ihnen bereit gewesen wäre, für räten, dem Gewerberat und den sonstigen Inter­Bemühung dahin gerichtet sein müssen, zu erzielen, herabzudrücken, den Wirkungsfreis der von den geformte Sozialversicherung einzutreten. Die geringe Geduldprobe für die Ausschußmitglieder, daß der Budgetausschuß jedesfalls vor dem Zu Versicherten ausschließlich beherrschten Delegier- Agrarier haben zur Durchsehung ihrer For- häufig ein- und dieselbe Begründung anhören zu sammentritt des Parlamentes die Beratungen auf- tenversammlung so einzuengen, daß sie nur zu derung nach eigenen landwirtschaftlichen Kranten müssen. Der dritte Grund endlich, der die Par­einer Deforation, zu einer Scheintonzession an tassen mit den Nationaldemokraten, die teien der Koalition bestimmt haben dürfte, für die Im Fachausschusse ist nun die Beratung ab demokratische Einrichtungen wird, den Wachtbe- fich wieder die Unterstübung ihrer Forderung nach Beratungen der Sozialversicherung andere Me­geschlossen und es kann wohl angenommen werreich des vornehmlich durch die Versicherten ver- Errichtung eigener von der Sozialversicherung los- thoden anzuwenden, dürfte darin gelegen sein, daß den, daß, wenn die bisherigen Methoden des tsche- walteten Vorstandes ganz wesentlich einzuengen, gelöster Privatangestelltenfrankenkassen und der sie Zeit gewinnen wollten, um die Differenzen, choslowakischen Parlamentarismus auch bei der hingegen den Wirkungskreis des von uns vorwie- Scrabsezung der Beiträge ausbedungen haben, ein die immer und immer wieder von neuem in Beratung dieser Vorlage angewendet werden, gend beherrschten leberwachungsausschusses ganz Treubündnis geschlossen, dem allem Anschein nach Erscheinung getreten sind, zu bereinigen und weder im Budgetausschusse noch im Plenum gewaltig zu erweitern, die Einflußnahme des zu auch die nicht in der Stoalition befindlichen Geschließlich haben sowohl die bürgerlichen als auch irgendeine wesentliche Aenderung on der Vorlage tändigen, Fachministeriums des Ministeriums werbetreibenden beigetreten find. Jeden- die sozialistischen   Parteien und da vornehmlich vorgenommen werden wird. Der Entwurf, wie er für soziale Fürsorge- nur in jenen Angelegen- falls waren diese drei Parteien ein Herz und eine die tschechischsozialdemokratische Partei, die Unter­den sozialpolitsichen Ausschuß verläßt, liefert uns beiten zuzulassen, in denen wir nicht die Möglich- Seele. Die tschechische Boltspartei stüßung ihres Standpunktes durch ihre Klassen also ein Bild der fnftigen Sozialversicherung in feit hatten, ohne unsere Absicht nach vollkommener die Christlichsozialen, sind ihrer Tradition treu freunde in der Oppofition herbeizuführen ge­der Tschechoslowakei  . Ausschaltung des uns schon durch den Namen geblieben. Sie haben sich nirgends gebunden und trachtet. verhaßten Ministeriums allzu offenlundig werden waren trampshaft bemüht, jede Situation für sich Dr. Winter hat in einer der letzten zu lassen warum sollte es nicht möglich sein, auszunüßen. Es wurde wohl während der gan en Sigungen des sozialpolitischen Ausschusses der Die Beratungen im Unterausschusse haben weitere Zugeständnisse zu erlangen? Die Nach- Verhandlungen nicht ausgesprochen, es ist aber Meinung Ausdruck gegeben, daß bei der endgül sich überaus schwierig gestaltet. Die bürgerlichen giebigkeit der tschechischen sozialistischen   Parteien, sicher, daß es diese Parteien, die in den letzten ent- tigen Fassung der Vorlage der Weg der Mitte Parteien innerhalb der Koalition haben, gestützt Sie unserer Auffassung nach nicht notwendig war, fcheidenden Phasen der Verhandlungen des Unter- beschritten wurde. Uns will es scheinen, als ob auf das Entgegenkommen, das ihnen vom 12. Mai wurde von den bürgerlichen Parteien weidlich ausschusses ihrer Gleichgültigkeit gegenüber dieser der Weg zu sehr nach rechts eingebogen hätte, als 1923, dem Tage der Unterbreitung der Vorlage ausgenüßt. Für die Verhandlung der Sozialver Vorlage, die von einem sozialistischen   Minister ob die Vorlage in ihrer gegenwärtigen Tertierung durch das Ministerium für soziale Fürsorge an ficherung war es auch feinesfalls vom Vorteil, unterbreitet wurde, durch die Abwesenheit ihres einen Erfolg der Klassengegner der Arbeiterschaft die Gesamtregierung, bis zum 27. Juni 1924, daß die Tschechischbürgerlichen es als sicher hin- Ausschußmitgliedes Ausdrud gegeben hat, es um und der Nation: listen im tschechischen Lacer be­dem Tage, an welchem tatsächlich die Vorlage nehmen konnten, daß ihr Verhalten zur Sozial- alles in der Welt gerne gesehen hätten, wenn die deutete. ( Fortsetzung folgt.) an das Abgeordnetenhaus gelangte, bewiesen versicherung feinen wie immer gearteten Einfluß Verhandlungen gescheitert und die Ausarbeitung wurde, immer und immer wieder versucht, neue auf die Regierungskoalition ausüben wird. Dr. der Vorlage nach den Neuwahlen, von denen sie Schwierigkeiten zu bereiten, neue- Stonzessionen den Winter selbst war es, der gleich in der im Plenum sich einen mächtigen Zuwachs versprachen, dem ber sozialistischen Parteien abzuringen. Die Sozial des fozialpolitischen Ausschusses im Monate Deschechischen Volkspartei entnommenen Minister versicherung wurde zum Schacherobjett. Die tsche- zember des Vorjahres abgehaltenen Generaldebatte für soziale Fürsorge vorbehalten geblieben wäre. chisch- bürgerlichen Parteien gingen mit folgendem festgestellt hat, daß die Vorlage getragen werden Die Vierten im Bunde der Koalitionsbrüder, die Gedankengang an die Beratung der Vorlage: müsse von der ganzen Stoalition, daß es daher un- Nationalsozialisten, zählen zu den un­Saben wir innerhalb weniger Tage vermocht, die möglich sei, Bufallmajoritäten herbeizuführen. sichersten Kantonisten. In den Stundgebungen der Einheitsfaffe umzubringen, die Verwaltung der Darauf haben die Tschechischbürgerlichen gesündigt. Partei und der von ihnen verwalteten Kranten­Zentralsozialversicherungsanstalt den Versicherten Es soll nicht verkannt werden, daß die tschechi- tassen treten sie in den gefaßten Entschließungen

nimmt.

II.

Die fleine Lotte.

( 40)

Von Simone Bodève.

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hebung, Ihr Vertrauen zu wollen. Doch wirt Charlotte fagt ihm Namen und Wohnung lich, ich glaube fönnten wir alle in unseren ihrer Arbeitgeber. Herzen lesen, ohne die Hilfe eines Zwischengliedes ich glaube, wir könnten nicht anders als wahr­Uebersetzt von Dr. Anna Nußbaum, Copyright by haftige Zärtlichkeit für einander fühlen. Einziges Interritorialer Berlag„ Renaissance", Wien  . Band, das einfamer, denkender Wesen würdig ist. Ihre Mutter lebt noch?"

,, Sie sind allein in Paris  ?"

" Ja."

" Nicht studienhalber?"

Onein."

Sie arbeiten?"

" Ich bin Blumenmacherin."

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„ Nein."

Ist das ein Laden, kann ich eintreten?" Nein, es ist im fünften Stod  ." Ihre Stimme verrät leichte Unruhe, er be

merkt es:

,, Verzeihen Sie, ich soll wohl vor dem Tore warten, nicht? Samstag, um 7 Ühr, abgemacht?" Ina."

bald" da?"

" Auch ich ich habe die meinige nicht ge­fannt, aber die sie bei mir vertrat, lehrte mich an" Dante. Ruhen Sie aus. Wir sind wohl Allgüte glauben. Ich möchte mit ihrem Glauben fprechen tönnen, möchte Ihnen sagen, wie sie es Charlotte, ein wenig gestillter, wagt nicht, den " Sie binden Sträuße. Das muß hübsch sein. könnte, daß ich glücklich wäre, Sie nicht vergebens Kopf zu wenden. Sie denkt, er schaut fie an. Sie getroffen zu haben. Ich möchte Sie wiedersehen, ist gewiß fehr häßlich, nach dem vielen Weinen. mit Ihnen plaudern, wenn Sie sich beruhigt Sie sieht von ihm nur die Hand, die auf dem haben. Wie Sie weinen! Ich bin sehr ungeschickt. Sie wollen nicht?"

Iber Sie verdienen nicht viel?" ,, doch, nur dauert das nicht an." ,, Was nennen Sie viel?"

Drei Franken."

Jm Tag? Und nicht immer..

Doch."

,, Dann geben Sie mir die Hand."

Er ninum fie, tüßt sie. Seine Lippen sind weich. Und Charlotte hält ein flaches Ding zwi­fchen den Fingern; sie vermutet ein Visitenkarten­täschchen oder eine Geldbörse.

Er schweigt. Charlotte ahnt ihn im Schatten neben sich, und doch scheint seine Stimme von weither zu fommen. Der Wagen rollt schnell die Avenue der Champs Elysées   hinunter, aber Char­lotte sieht nichts, ist sich der Dertlichfeit nicht be wußt. Das Gesicht, in ihr Taschentuch gedrückt, Da drin ist meine Adresse," sagt er. Be­bemüht sie sich vergebens, die Tränen zurück- wahren Sie sie. sonst könnten Sie sie verlieren. zuhalten. Sie hält sich für lächerlich: sie benimmt Jest bitte ich Sie, mir zu sagen, wohin ich Sie sich schlecht gegen jemanden, der so viel Nachsicht bringen darf." zeigt. Welchen Wunsch hätte sie äußern fönnen, Mit zitternder Stimme sagt sie ihren Namen, wenn nicht diesen: Lassen Sie mich gehen. Sie Straße und Hausnummer. Er öffnet, beugt nimmt an, daß er einwilligen werde. Aber er hinaus, stampft mit dem Fuß auf. weil der Put­wird vielleicht gefränft sein; wird glauben müssen, fcher mit einem andern spricht. Dann: wie ers gefagt hat daß sie Angst vor ihm habe. Und das verdient er nicht. Er scheint nicht böse. Wie sie an den Triumphbegen kommen: " Ich begreife, daß Sie irgendein großes Leid haben Es ist grausam von mir. Sie zum Reben mir givingen zu wollen. Verargen Sie mir nicht Un­vollkommenh it unserer Natur, die Aussprache for dert, wen wir uns verstehen sollen. Ich bin nur ein Fremder, fenne die Worte nicht. die mir Ihr Verstehen eröffnen könnten; es ist ungeheure Ueber­

Wirklich, Sie sind nicht trant, Sie wollen nichts mehr nehmen?" ,, Nein, danke." Wann sehe ich Sie wieder? Können Sie den Samstagabend schenken?"

da."

Um wieviel Uhr sind Sie frei?" ,, Um sieben."

" Darf ich Sie abholen?" „ Ja."

Wagenschlag ruht. Eine weiße, nervöse Hand. Immer in Bewegung. Spielt mit dem Türgriff, trommelt ungeduldig a die Scheibe, die er hoch gezogen. Dann denkt sie, daß die Börse, die er ihr gegeben, wahrscheinlich Geld enthalte. Wieder ftrömen Tränen über ihre Wangen.

Endlich sind sie an Ziele. Der junge Mann öffnet, springt msch hinunter, hilft ihr beim Ab steigen, läßt den Wagen warten, läutet an der Haustür.

,, Sie müssen sich trössen. Fräulein, und schlafen. Auf Samstan."

Er reicht ihr die Hand. Gerne hätte sie sie getüßt, wie er es mit der ihrigen getan. Sie wagt nicht. Er muß sie halten-ste strauchelt an der Schwelle, Ju fein?" Nein, o nein" Da drückt er fanft ihre Fingerspitzen, grüßt sic, zieht die Tür zu.

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Ganz aufrichtig fürchten Sie nicht, kvant

Ein Verfuchshe Moslau, 11. Juli.  ( AR.) Ans gut infor mierten Streisen wird mitgeteilt, daß die Sow­jetregierung, auch wenn es der Sowjetdelegation nicht gelingen sollte, ein Abkommen mit den Banfiers in der Frage der Vorkriegsschulden und einer Anleihe zu erzielen, einen bedeutenden Warenkredit unter Garantie der englischen   Re­gierung erhalten wird.

und Bitterkeit aufgespeichert. Sie entschließt sich. ihre Lampe anzuzünden, die Börse zu öffnen. Sie ist viereckig, aus dunkelgrünem Saff'an­leder. Enthält eine Visitenkarte: Henri Léthoré

Rue d'Assas No. Paris. Bwvei 3wanz g- Franken- Stücke, etwa zehn Fran­fen in Kleingeld. Da ists ja, was sie suchen ging, was sie fast mit ihrem Leben zahlen zu müssen glaubte; es ist kaum zwei Stunden her und man hat es ihr umsonst gegeben und wie schnell! Ohne daß sie sichs erflären tann. bringt sie der Besitz zur Verzweiflung.

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Sie empfindet unerträglichen Schmerz, namenlosen Efel vor sich selbst. Ein Fremder het ihr Almosen gegeben! Wahnsinnige Wut gegen die Gesamtheit der Umstände, die sie so weit ge­bracht. Gräßliches Bedürfnis, alles zu zerreißen, zu zerschlagen, zu Boden zu werfen, sich selbst mit einbegriffen. Sie wird erst in völliger Erschöpfung ruhig. überlegt, beschließt. es nicht wieder zu tun, Martha den Ausgang ihres Abenteuers zu ver schweigen. gewiß, daß sie nicht verstehen würde.

Am nächsten Morgen findet Annette ihre feine Angestellte, wie sie sie mit Vorliebe nennt, so verändert, daß sie es vorzieht, oom Ausgehen abzusehen; sie will durchaus, daß Lotte an ihrem ewigen Rindfleischmahl teilnehme. Julie und die Ravage bleiben nur bleiben nur am Vormittag. Martha tommt nicht, die Kleine übernimmt ihre Arbeit. Auch Armandine ist abwesend. Am Abend er­scheint Bertchen, um mitzuteilen daß Lili am nächsten Tag um 3 Uhr beerdigt werde So ver lebt Charlotte einen und einen halben Tag unge­wöhnlich ruhig, wundert sich, daß sie nicht immer Oben wirft sich Charlotte noch angekleidet so gewesen. Nur die Unruhe verwirrt sie, ihrem aufs Bett, schluchzt heftig. Von Schmerz ge- Wohltäter zu begegnen. Sie fürchtet ihn nicht brochen, von Born geschüttelt. Dann fühlt sie sich wiederzuerkennen. Diese Angst verleitet sie fast besser. Wie befreit von all bent, was sie seit den zum Wunsche, er möge nicht kommen. drei Monaten nach ihrer Flucht an Veraveiflung

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( Fortsetzung folgt.)