Selte 2.
Die Sozialversicherungsvorlage.
VII.
Beamtenverrat der Großdeutschen.
mie erwartet werden können und er hat zuge- zenten Stanzler und kamen mit der Antwort
17. Juli 1924.
daß der Direktor die Arbeit zu organisieren und zu leiten und dem Vorstande über die Aufnahme und Entlassung der Beamten und Angestellten Bericht zu erstaten hat. Die nunmehrige Tertie beiten der Versicherungsanstalt zu leiten, dem Vorstande im Einvernehmen mit dem Obmanne
Die grundlegendste Frage, mit der wir uns Lieber zwei Ministerportefeuilles in der Hand, als das Urteil der Ange- rung im§ 67 lautet: ,,& obliegt ihm, die Ar. im Rahmen der Sozialversicherung zu beschäftigen stellten über zehn pflichtvergessene großdeutsche Abgeordnete. hatten, war die, in wieweit der Forderung nach Selbstverwaltung der Versiche. Wien , 16. Juli. ( Eigenbericht.) Die Groß-! Die für Nachmittag in Aussicht genommene ihre Organisation als auch die Aufnahme und rungsinstitute entsprochen werden soll. Be- deutschen haben der Regierung gestern wegen der Sigung des Finanzausschusses wurde im Wege Entlassung der Beamten und Angestellten zu bereits in der ursprünglichen Vorlage, die von den Beamtenbesoldungsreform ein Ultimatum gestellt, eines Parteienabkommens auf morgen vertagt. antragen." Der ominiöse§ 69 ist in der alten Fachleuten cusgearbeitet wurde, waren betrübliche das heute ablief. Finanzminister i en bod bat Die großdeutsche Parteileitung hat für morgen Fassung geblieben, es bleibt also dem Direktor Anzeichen dafür vorhanden, daß die Aufaffung das Ultimatum seiner großdeutschen Koalitions- eine stonferenz ihrer Organisation einberufen, von das Recht vorbehalten, die Durchführung der Beüber die Selbstverwaltung, in der wir deutschen genossen abgelehnt. Daraufhin hielt heute der sie die Ermächtigung zur Annahme, schlüsse der Generalversamlung oder des Vorund tschechischen Sozialdemokraten im alten der lub der großzdeutschen Abgeordneten eine beziehungsweise Ablehnung der Regierungsvorstandes, die seiner Aufassung nach im Widerspruch Desterreich eines Sinnes waren, im neuen Staats- Sigung ab, in der die Meinungen der verschiede- lage erhalten will. Von einer Regierungsfrise stehen zu den geltenden Vorschriften, bis zur Entwefen bei einem Teil der tschechischen Sozialdemo- nen Richtungen innerhalb des Klubs scharf an fann bei dieser Sachlage natürlich nicht mehr scheidung feitens der Zentralsozialversicherungsfraten sich grundlegend geändert hat. Man hat einandergerieten. So flein der Klub ister be- gesprochen werden, da den Großdeutschen in der anstalt zurück uhalten. allgemein der Selbstverwaltung nicht jene Besteht aus zehn Wlannerin, so zerfällt er immer- morgigen Sonferenz gestattet werden wird, pünkt- In der Regierungsvorlage war bekanntlich deutung beigemessen und es hat insbesondere Dr. hin in folgende drei Gruppen, von denen jede lich umzufallen, das heißt, die beamtenfeindliche die Ernennung des Direktors, Buchhalters und Winter in Verteidigung des Standpunktes, der einzelne um die Vorherrschaft ringt: 1. die Wi- Vorlage zu apportieren. Raffiers für jede Krankenversicherungsanstalt durch in der Vorlage niedergelegt ist, gemeint, daß er niſtergruppe( Vizekanzler Frank und Handels- Die Angestellten der Wiener Staatsdruckerei, die Zentralfozialversicherungsanstalt vorgesehen. nie ein Gehl daraus gemacht hat, daß er die miniſter Dr. Schürff), 2. die Gruppe jener Groß die seit einigen Tagen passive Resistenz In der neuen Fassung des§ 65 wird nun vor Autonomie nicht als Selbstzweck, sondern bloß als deutschen, die bereits Minister waren und es üben, weigerten sich heute, die Beamtenvorlage in gesehen, daß bei Strankenversicherungsanstalten, die die Form betrachtet, und daß er niemals anstehen wieder werden wollen, 3. die Großdeutschen, die der Druckerei fertigzustellen. Die Vertreter der höchstens 2000 Versicherte haben, der Direktor zu würde, die Form zu ändern, wenn er glauben einsehen, daß sie nicht ministravel find, noch es Angestellten wurden daraufhin dringlich in das bestellen ist, bei Strankenkassen mit mehr als 2000 dürfte, daß die neue Form dem Zwecke besser sein können. Die legte Gruppe ist natürlich die Finanzministerium berufen. Es gelang jedoch und höchstens 5000 Mitgliedern der Direktor und dienen werde. Dr. Winter hat wohl am ersten radikalste und sie ist es, die die Forderung der der Regierung nicht, die Drudereiangestellten von ein weiterer Beamter für den Kaffen und BuchStaffentag, der in der Tschechoslowakei stattgefunden Beamten unterſtüßt. Da eine Einigung nicht er ihrer Weigerung abzubringen. Ihr Schritt, so haltungsdienst, und erst bei Krankenfassen mit hat, trop feiner geänderten Haltung zur Frage zielt werden konnte, wurde beschlossen, eine Aberffären sie, richte sich nicht gegen das Parlament, über 5000 Mitgliedern ist der Direktor, Buchhalter der Autonomie zugeben müssen, daß ein Staatsordnung zum Bundeskanzler Seipel nach Hüttel- sondern einzig und allein gegen die Regierung und Raffier zu bestellen. Diese Beamten unteramt und eine bürokratische Amtierung niemals dorf zu entsenden. Die Abgeordneten Waber und die Großdeutschen, die eine Schädigung liegen der Disziplinargewelt der Zentralfozialverjene Früchte tragen würben, die von der Autono- und Dinghoffer fuhren zu dem rekonvales- ihrer Interessen beabsichtigen. sicherungsanstalt, die Besoldung hat natürlich geben, daß das Gute, das gerade auf dem Gebiete zurück, daß die Regierung in der Beamtenbesol- Heute abend treten die Vertrauensmänner durch die Krankenversicherungsanstalt zu erfolgen. der sozialen Fürsorge geleistet wurde, nur die Folge dungsfrage nicht nachgeben könne. Die Antwort der Telephonangestellten zu einer Beratung zu Der Ausschuß war grundsäßlich nicht abgeneigt, der Autonomie war, deshalb hat er die Notwen- soll überdies in der Frozzelei ausgeflungen sammen, in der darüber beschloffen werden soll, einem Antrag, daß als leitende Be mte die gegen digkeit hervorgehoben, daß die damals in Aus- haben, es seien die Großdeutschen schon so oft Donnerstag einen zweistündigen Protest wärtig in Diensten der Krankenkassen in dieser ficht genommenen Bezirksstellen sowie alle übrigen umgefallen, daß kein Grund zur Befürchtung Stimmung unter der Staatsbeamtenschaft ist so zustimmen. Der Ausschuß hat aber in Betracht ftreit in ganz Desterreich zu veranstalten. Die Funktion stehenden Beamten bestellt werden, zu Versicherungsinstitutionen vollständig autonom vorhanden sei, daß es nicht wiederum geschehen sein müßten. Die Geister, die er rief, die wurde würde. Die radikale Gruppe im Klub stellte nun erregt, daß aus den großdeutschen Beamten gezogen, daß durch die Aufnahme einer derartigen er aber nicht mehr los. Die Feststellung Dr. die Forderung, daß die Großdeutschen aus der organisationen massenhafte Austritte erfolgen. Bestimmung, die Beamten der aufzulösenden Winters war für die Bürgerlichen ein willkomme Roalition austreten und die Seipel- Regierung Eintritt in die sozialistischen Beamtenorganisa- ausgeschlossen gewesen wären, er hat also von Biele hundert Beamte haben sich bereits zum Krankenkassen von vornherein von der Bewerbung ner Anlaß, um in der Einengung der Selbstver zur Demission zwingen. Es käme dann zur tionen angemeldet. der Aufnahme dieser Bestimmung im Geseze Abwaltung noch weiter zu gehen, als dies bereits Weiterbetrauung der Regierung durch den stand genommen. Es dürfte aber der Referent im in dem Entwurfe der Fachreferenten vorgesehen Bundespräsidenten. Motivenbericht ausdrücklich hervorheben, daß die war. Schon die Tatsache, daß bei Einführung des OOOOOOOPANETTOTO+ 63200000000002000 Bestellung der leitenden Beamten aus der Reihe Verhältniswahlrechtes die Arbeitgeberkurie aufe rechterhalten wurde, ist eine Einengung des Be- Gruppe der Versicherten, die Beschlußfassung über| Krankenversicherungsanstalt sind verpflichtet, dem der in den Ressen mit diesen Funktionen betraugriffes der Selbstverwaltung, wie sie uns vorge- den Jahresbericht auf Grund des Berichtes des Ueberwachungsausschusse alle zur Ausübung seiner ten Beamten zu erfolgen hat. Die von uns be schwebt hat. Ursprünglich waren in der Vorlage Ueberwachungsausschusses und die Beschlußfassung Machtvollkommenheit erforderlichen Aufklärungen antragte Eliminierung der Bestimmung, daß die Wahlbestimmungen über die Wahl der Delegier- itber die Aenderungen der Statuten. Also ein sehr und Unterlagen zu geben. Wenn die Generalver Angestellten der Strankenversicherungsanstalten ten, die schyvere Mängel aufgewiesen haben. In farges Recht. fammlung auf Grund dieses Berichtes das Ab- Staatsbürger der Tschechoslowakischen Republik der gegenwärtigen, von uns beantragten Tertie- Der Vorstand setzt sich aus acht Witgliedern folutorium verweigert, ist damit der Vorstand sein müssen, fonnte nicht erzielt werden. Singegen rung dürfte die Vorlage in diesem Teile voll- aus der Gruppe der Versicherten und zwei Ver- seines Mandates verlustig. Unserem Antrag, daß hat der Ausschuß dem Antrage des Referenten die fommen entsprechen. Es sind alle Rautelen für tretern der Arbeitgeber zusammen. Die Vertreter in diesem Falle die Generalversammlung sofort Bustimmung ertellt, nach welchem der Minister die Durchführung reiner zahlen gegeben. Die der Versicherten werden durch die Generalver- einen neuen Vorstand zu wählen hat, wurde nicht Minister des Innern von der Amvendung dieser für soziale Fürsorge im Einvernehmen mit dem Generalversamlung setzt sich aus Delegierten, die sammlung, jene der Arbeitgeber schriftlich durch entsprochen. Der Uebertvachungsausschuß tann auf die Dauer von vier Jahren gewählt werden, die Arbeitgeber gewählt. Ueber Verlangen einer mit zwei Drittel Wehrheit die Einberufung einer Bestimmung bei den gegenwärtig in Kaffendienst auſammen und es sind für die Krantenversiche brei Mitglieder umfassenden Winorität ist ein Vor- außerordentlichen Generalversammlung beschlie- stehenden Angestellten Abstand nehmen kann. rungsanstalten mindesten 30, höchstens aber 150 sipender- Stellvertreter dieser Gruppe zu entneh ßen und eventuell gegen den Willen des Vorstan ( Fortfegung tolgt.) Delegierte vorgesehen. Der Wirkungsfreis der men. Ueber den Wirkungsfreis des Vorstandes be des einberufen. Der Ueberwachungsausschuß lann Generalversammlung wurde ganz wesentlich einweiters beschließen, daß der Beschluß der General. geengt. Die Generalversammlung darf nur Beversammlung über die Alenderung der Statuten, schlüsse faffen über jene Angelegenheiten, die sei über die Erwerbung, Belastung und Veräußerung tens des Vorstandes auf die Tagesordnung gesetzt von Liegenschaften und über die Entschädigungen werden, es steht also der Generalversammlung an Funktionäre und schließlich die Beschlüsse des Tein Recht auf Aenderung der Tagesordnung zu. Vorstandes über die Anzahl der systemisierten Es können lediglich ein Fünftel der Delegierien Der Ueberwachungsausschuß setzt sich aus Stellen der Angestellten bis zur Entscheidung der die Einberufung einer außerordentlichen General acht Arbeitgebern und zwei Versicherten sus m. Zentralfozialversicherungsanstalt nicht in die Tat versammlung mit einer bestimmten Tagesordnung men. War bei den Bürgerlichen allgemein das umgesetzt werden. verlangen. Die Generalversammlung fann nur Bestreben wahrnehmbar, den Wirkungsfreis der Wie aus Vorstehendem zu ersehen ist, haben über Antrag des Vorstandes über die Erwerbung, Generalversamlung und des Vorstandes einzu wohl die Arbeitgeber nicht die Parität in der VerVeräußerung und Belastung von Liegenschaften engen, so waren sie andererseits bemüht, eine Er- waltung erzielt, sie haben aber durch die Erweiverhandeln. Sie hatten den Ersatz des Aufwandes weiterung des Wirkungskreises des Vorstandes terung des Wirkungskreises des Ueberwachungsan Funitionäre nur im Nahmen der Richtlinien herbeizuführen. Der lleberwachungsausschuß hat ausschusses, der dadurch zum Kurator über die der Zentralitzialversicherungsanstalt zu beschlie- nach der neuen Tertierung die gesamte Gebarung Generalversammlung und den Vorstand geworden hen. In den autonomen Wirkungskreis der Dele- und die strenge Einhaltung der Gesetze, der Sta- ist, mehr erzielt, als sie sich jemals hätten träumen Freilaffung der irländischen Rebellen. giertenversammlung fällt also, losgelöst von allen tuten und Vorschriften zu überwachen, den Jah- lassen. Dublin , 16. Juli. Die republikanischen Umschreibungen, die Wahl der Vorstandsmitglie- resbericht zu prüfen und der Delegiertenversamm As neues Organ fungiert in der Vorlage der Führer De Valera und Austin Stad wurder und Ueberwachungsausschußmitglieder aus der i lung Bericht zu erstatten. Die Angestellten der Direktor. Jm§ 67 war ursprünglich vorgesehen, den heute freigelassen. lang außer Atem. Endlich verbirgt sie den Kopf mit Annette, die Spaziergänge auf den Boule- ihn an wie ein Gefangener die Sonne, ohne sich in ihren Händen. Er blidt sie nicht an, trinkt sei- vards, ihre Aengste, und wie sie mit Martha in Rechenschaft davon abzulegen. Da sie nichts hofft, nen Tee. Wie sie nun die Flucht aus dem mütter- den Moulin Rouge gekommen war. Sie atmet empfindet sie keine Reue. Sie fühlt sich beengt, die lichen Sause, die mißglückte Scheidung erzählt, schwer, dem gejagsen Wilde gleich), weiß nicht Augen voll Tränen; die Lippen zittern ihre überwältigt ihn der Zorn, er unterbricht sie: mehr, was, wem sie es sagt. Jedes Wort, das Haare fallen gelöst über die Schultern. Unbewußt Genug ich ich auch ich verstehe sich ihr zwischen den Lippen hervordrängt, schmerzt denkt er: sie ist sehr schön nicht. Aber es ist besser, man läßt beiseite, was sie wie ein Zerrreißen. In der Nähe ertönt ein Verwirung merft. verläßt sie, da er ihre man nicht versteht. Ihre Eltern haben Sie noch Cello- jezt allein; schmerzlich- ernst erhebt sich Glätten Sie ein wenig Ihre Federn, Vönicht gesucht?" feine Stimme. Es ist Charlotte, als spiele man gelchen." „ Nein." mit ihrem Herzen. Der junge Mann hat sich erhoben, geht im Zimmer auf und ab, sest sich hinaus. Wie sie fertig ist, geht sie ihm nach. Er Er öffnet das Fenster, tritt auf den Balkon wieder, an ihre Seite. wendet sich um:
Die feine Botte.( 44)
Von Simone Bodide. lebeo von Dr. Anna Nußbaum, Copyright by Interritorialer Verlag Renaissance". Wien .
stimmt der§ 57 der Vorlage, daß der Vorstand über alle Angelegenheiten zu beschließen hat, die nicht durch das Gesetz oder Statut der Generalversammlung oder anderen Org: nen der Versiche rungsanstalt vorbehalten sind. Die FunktionsDauer des Vorstandes dauert vier Jahre.
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Charlotte ruft ihren ganzen Mut zu Hilfe. Alber fein Ton entringt sich ihrer Steble. Wird die jer eigenartige Junge versichen? Er scheint ihr sehr jung zu sein, stößt ihr Vertrauen ein. Er" Sie sind allein. ich begreife, daß Ihnen das drückt sich mit einer Bestimmtheit aus, die sie verschmerzlich ist; ich könnte es nicht. Ich glaube blüfft, ein wenig erschreckt. Doch sie hat ein aber, daß Sie Mut haben. Ihr Unglüd ist vielsolches Bedürfnis, sich jemandem anzuvertrauen mehr, des Selbstvertrauens zu ermangeln. Sie ... Er trinkt seinen Tee, erklärt: haven vielleicht Grund dazu, fagen Sie mir..." Er zögert einen Augenblick:
so
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Die Revolution in Brasilien . Zuversichtliche Auffassung der Regierung.
Paris , 15. Juli. ( Havas.) Die hiesige brasilianische Gesandtschaft hat heute eine direkte Stabelmeldung aus Rio de Janeiro emp fangen. Dieser Meldung zufolge seien die Bun destruppen im Vorteil. Sie hätten mehrere bedeutende Persönlichkeiten gefangenommen. Die Umzingelung der Stadt Paolo geht langsam vor sich. Die baldig. debergabe der Stadt ist zu erwarten. Die Lage in Rio de Janeiro ist vollkommen ruhig.
Wollen Sie fort?" " Ich will..."
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,, Sie müssen bedenken," sagte er sehr sanft, es war ja auch nicht gerade hübsch von mir, dort zu fein. Ich bedaure es nicht, da ich Ihnen Lügen, das passiert jebermann, ist kein " Das, was ich? Sagen Sie es mir niemals, begegnet bin. Ich denke wirklich Sie sind bitte. Es ist zu traurig, es macht mich broken Unglid, Fräulein. Wenn Sie mir's nicht er Dieses Fräulein Martha, mit der Sie aus ein sehr anziehendes Seelchen, denn Sie sind sehr down- Verzeihung, es drückt mich nieder. tären könnenverzeihen Sie sprechen wir schen- fie hat wohl oft die Gewohnheit, Sie empfindsam. Das Leben ist uns immer gnädiger, Es ist nicht spät; wir können noch hier bleiben, nicht mehr davon. Wir tönnten in das Café- ston- u verlassen wie vorgestern, nicht wahr?" als wir selbst es sind. Meine Schwester würde wenn Sie nicht zu müde find." zert, hier in der Nähe, gehen. Sie haben Musik„ Ja.“ das jagen und uns verzeihen." vien gern? Ich witrde aber doch vorziehen, Und Sie haben finden müssen, daß ich... Sie zeigten mehr Vertrauen. Weine Gegenw ret seltsam sei?" hier hat keine andere Bere,.igung, als Sie au" Ja", sagt sie sehr leise. zuhören."
" Das ist auch meine Ansicht", meint er ruhig. Charlotte versteht. Er flagt sie an, von ihm" Ich dachte, Sie weinten aus Liebeskummer. Dah zu erwarten, was Martha von ihm erwartet hätte. man Sie im Unglück verlassen, daß Sie immer fo Eine Sefunde vorher hatte sie's noch geglaubt. gelegt haben wie die Fräulein Martha und daß Und doch erbleicht sie jetzt, richtet sich in die Höhe, Sie diesmal nicht den Mut fanden.. empört, wie vor einer Ungerechtigkeit, beginnt mit
Schluchzen.
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Er möchte sie umarmen, wie Sonia es täte, aber er fürchtet falsche Auslegung.
Wollen Sie mir mit viel Güte das viele vergelten, das ich Ihnen angetan?" " Ja", sagt sie einfach.
Leid
an."
"
Wenn das wirklich so ist, sehen Sie mich
Er nimmt ihre Hände- fefundenlang blei
,, Mir ist sehr wohl."
" Es macht mich glücklich, daß Sie sich immer so wohl fühlen."
babe Fieber, ruft einen Kellner, bestellt Milch. Er führt sie zu ihrem Siz zurüd, erklärt, sie Sie fprechen noch eine Stunde lang: Boli it. Cr gesteht, reich zu sein, hat es nicht absichtlich ge madit. Er ist gegen die Bomben, schätzi zu radila. les Vorgehen nicht. Charlotte staunter ift Weine Schwester würde Ihnen sagen, daß Not, er bereut seine Zweifel, feine Särte. Und tet als sie. Er bringt sie dazu, genau zu erzählen, ben sie so. Er liest in ihren Augen nur unendliche über alle möglichen Revolutionen besser unterrich eins ihre traurige Geschichte zu erzählen; alle Eres weber Ihre Schuld noch die jener Mädchen doch fügt sie. Aber kann sie ihm die fürchterliche wie sie lebt, beteuert, seine Schwester und er hät eignisse ihres Lebens, selbst die weit zurückliegen, fet. Schuld ist nur, einem armen Wesen dabei be- Wahrheit sagen? Sein Blick ist nichts als Bärt ten Freunde, die noch schlechter lebten und denen zeigen fich ihr in eigentümlicher Klarheit. Murr , Bärt- ten Lucie, Mademoiselle Buchs, ihre Mutter, die sie hilflich zu fein, sich immer tiefer zu verstricken, lichkeit, größer und besser als das gewöhnliche nicht geholfen werden kann, denn es sei ihnen geliebt hat. Doch denkt sie nur an eines, daß fie wenn es doch wert ist, gerettet zu werden. Wirt- Witleid. Erstaunen mischt sich darein, das Erstau gerade daran gelegen, schlecht zu leben. Er ist heinicht sagen wird; ohne Unterlaß verfolgt sie die ich ich tue Ihnen sehr weh." nen jener, die wissen, daß das Elend vrhanden ist, ter, fast ganz froh. Ihm gegenüber, die Ellbogen Erinnerung, alles scheint sich um diesen Bunft zu Sie streckt die Hände nach ihm aus, er will es aber noch nie von Angesicht erblidt haben: aufgeſtüßt, das Gesicht in die Hand gelehnt, schaut drehen. Und findet sie für das übrige Folge, Ein- fie an sich ziehen, aber sie schlägt sie vor das Se- nackt, vollkommen. Elend des Störpers und der ihn das junge Mädchen an. Noch glänzen Tränen zelheiten von dem fürchterlichen Ereignisicht und sagt mit gebrochener Stimme die Be Seele mit all jenem Grauen, an dem die ganze an ihren Wimpern, rollen über die brennenden die Sinne schwinden ihr, denkt sie daran verfchichte der letzten drei Monate: Luciens Güte, und Welt Mitschuld trägt. Ohne Schminfe, welche Be. Wangen , ohne daß sie es merkt. I mag fie nichts Sicheres ins Gedächtnis zu rufen. ivie sie sich dann von ihr abgewendet, die Bücher, forgnis um unsere Ruhe ihm auferlegt, che sie Sie spricht schnell, um nicht zu weinen, minuten- die sie nicht mehr lesen kann; die Besorgungen sich dazu versteht, es zu lindern. Charlite schaut
( Fortjeßung folgt.)