23. Juli 1924.
Der schlechte Präsident eines schlechten Reichstages.
Die Hausdurchsuchung bei den Kommunisten.
Berlin , 22. Juli. ( Eigenbericht.) Der Reichs tag behandelte an seinem heutigen Sigungstage ausschließlich Geschäftsordnungsfragen. Bei Er öffnung der Situng brachen die Kommunisten in minutenlang dauernde Rufe nach Amnestie und Beschimpfungen des Reichstagspräsidenten aus. Nachdem sich der Lärm gelegt hatte, gab Präsident Wallraff eine Begründung dafür, daß er die polizeiliche Durchsuchung der kommunisti. schen Fraktionszimmer zugelassen habe. Auf der Tagesordnung stand die fommunistische Interpellation über die Hausdurchsuchung. Die Reichs regierung hat jedoch dazu mitgeteilt, daß sie die Beantwortung der Interpellation ablehne, weil es sich um eine gerichtliche Maßnahme handle.
Der tommunistische Reichstagsabgeordnete Rat fritisierte in einer zweistündigen Rede die Hausdurchsuchung und das Verhalten des Präfisidenten in der schärfsten Weise, wobei er den Präsidenten und die Regierung heftig angriff, ohne daß der Reichstagspräsident einschritt. Kap bemühte sich auch nachzuweisen, daß die Beschul digung einer fommunistischen Tscheka eine Spigelmache sei.
Der Pranger für die Kriegshezer.
Eine triegsbegeisterte Rede des landblindlerischen Abgeord
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Der agrarische Mord
neten Krepet aus dem Jahre 1914. und Profitpatriotismus.
Wie trefflich die Agrarpartei, die Vorläuferin des heutigen Bundes der Landwirte" es verstand während des Krieges die Profitinteressen mit dem pflichtschuldigen Mordspatriotismus zu verbinden, zeigt eine vom Abe geordneten Franz repet aus Leitmeriz am 25. April 1915 in der 29. ordentlichen Hauptver sammlung des Deutschen landwirtschaftlichen Zeniralverbandes für Böhmen in Prag gehaltene Rede desselben Herr Křepet, der jetzt auch ganz anders pfeift und vom Weltkrieg nicht gern sprechen hört.
Herr Křepet jagte damals, daß das deutsche Volf unter der Führung seines Kaisers ausge zogen sei, um das Werk Bismarcs zu schützen und daß
,, unser Kaiser Franz Josef , gezwungen durch ruchlose Feinde, und folgend dem unan tastbaren Gebot seiner Herrscherehre, den Krieg erklären mußte."
Střepet spottete über die denischen Sozialde mokraten, weil sie den Krieg bekämpften, und fagte:
,, Wir deutschen Bauern haben ein österrei chisches Vaterland und wir haben den feffen Willen, es zu erhalten!"
Von der
Sette 3.
goldenen Internationale.
Ein Zufall weht uns eine hettographische Rundschrift in die Hand. Das Schreiben ist in französischer Sprache abgefaßt und verdient vollinhaltlich bis auf die Höflichkeitsformen abgedruckt zu werden. Es lautet
eingeschlagene Kurs in der Zoll- und Han- des Schlusses delspolitik in Oesterreich auch weiterhin übersetzt: festgehalten werden muß, nämlich der volle Schutzoll für alle landwirtschaftlichen Pro dukte, welche in Oesterreich erzeugt werden oder erzeugt werden können."
großen Beifall. Natürlich erntete der Redner bei dieser Stelle
Dann steckte Herr Křepek wieder die mordspatriotische Walze auf:
Wenn der ganze Landwirtestand die letzten Kräfte aufgeboten hat, um Staat und Thron zu schüßen und zu schirmen, so haben es die Landwirte nicht nur getan, um für ihre heimatliche Scholle zu kämpfen, sondern sie has ben es auch getan in angeftammter Treue an unser Herrscherhaus, an Thron und Dynastie und insbeson dere für den Vater seiner Völker, unseren Kaiser!"
Und weiter flötete Herr Křepek:
,, Unsere Banternföhne hoden nicht daheim im Hinterland, fie stehen überall in den vorbersten Kampfreihen, weil sie mit dem Wahlspruch ins Feld gezogen sind: Siegen oder ster ben für Kaiser und Baterland!" ( Stürmischer Beifall.)
Namens der Sozialdemokraten erklärte Ge noise Paul Levy, daß der Untersuchungsrich ter die Kommunisten in unverantwortlicher Weise behandelt habe und daß auch der Präsident jede Objektivität habe vermissen lassen. Der National- Bauern, denen leider die schönste Betätigung Der Redner lobte dann die daheimgebliebenen fozialist Graefe anerkannte in der Diskussion, deutscher Männlichkeit( das Kriegführen) versagt daß der frühere Reichstagspräsident Genosse fei", die beimatsarmee, den Wehrstand." Nach begeistert aufgenommenen Rufe:„ Unsere herrliche Serr Křepek schloß seinen Speech mit dem Loebe in anerkennenswerter Weise, mehr als der jetzige Präsident, sich für die Rechte der Abwohl die allergrößten Lasten zu tragen bekommen Kaiser Franz Josef der Erste, fie leben hoch!" dem er versichert hatte, daß die Landwirtschaft Armee, unser deutsches Volk und unser allgeliebter gordneten eingesetzt habe. Ein Antrag der So habe, beklagte sich Herr Střepet u. a. über den Auf Antrag des Herrn Křepet wurde noch eine zialdemokraten, die kommunistischen Beschwerden ungerechten" Vorwurf der Preistreiberei Huldigungsdepesche an die„ Allerhöchste Kabinettsdem Geschäftsordnungsausschuß zu überweisen, und des Wuchers, wobei er naiv- led meinte, fanzlei Seiner Majestät des Kaisers" abgesendet, wurde abgelehnt. Daraufhin wurde der„ daß fommunistische Mißtrauensantrag mit 195 bei daß die Landwirte die Preise ihrer Produkte nicht welche mit den Worten schloßz: selbst bestimmen, sondern, daß dies von anderen 109 Stimmenenthaltunge der Sozialdemokraten Momenten abhängig ist". und Deutschvölkischen gegen 29 Stimmen der Kommunisten abgelehnt.
Alles vertraulich.
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,, Wir werden den Kampf für Desterreichs Fahnen daheim und im Felde durchführen bis Vorsichtig wie die Herren Agrarier schon sind, warf Herr Střepet die Frage auf, wie es der an sein glückliches, siegreiches Ende, getreu dem Wahlspruch: Für Gott , Kaiser und Landwirtschaft nach dem( jiegreich) beendeten Waterland!"( Großer Beifall, Redner wird Sodann beauftragte der Reichstag auf Antrag Die österreichische Zentralstelle in Wien hat Kriege ergehen werde. Redner bemerkte u. a.: von der ganzen Versammlung beglückwünscht.) ses auswärtigen Ausschusses den Geschäftsord dusch ihren Führer, Reichsritter von Hohen So zu lesen in der Beilage zum Deutnungsausschuß mit der Prüfung der Frage, wie blum, gemeinsam mit den Vertretern der deutschen Agrarblatt" Nr. 35 vom 1. Mai 1915. die Vertraulichkeit einzelner Sizungen schen Landwirtschaft in Böhmen bereits vor Wo gegen die Kommunisten geschüßt werden könnte. chen in dieser Richtung Beratungen mit ler geworden gleiche Brüder, andere Kappen Aus den früheren Agrariern sind LandbündDer auswärtige Ausschuß hat heute vormittag in den ungarischen und reichsdeutschen Agrariern ge- in österreichischem Wordpatriotismus machen Anwesenheit fast aller seiner Mitglieder längere pflogen". Und wohin zielten diese Beratungen? fie fein Geschäft mehr, aber Hochschutzzölle nehmen Ausführungen des Außenministers über die außen- Herr Nřepet sagte es mit folgenden Worten: politische Lage entgegengenommen. Die Verhand fie auch vom tschechischen Erbseind" recht gern lungen, bei denen neben Genossen Müller- Franken „ Aber Eines müssen wir heute schon fordern, entgegen. Und noch etwas anderes dazu: Miniauch Dr. Wirth, Graf Westarp u. a. das Wort nämlich, daß der von den Agrariern Oesterreichs stersessel! ergriffen, waren nicht öffentlich. politische Aussprache ist im Reichstag erst für Freitag vorgesehen. Morgen werden sozialpolitische Anträge der Parteien verhandelt.
Eine
Der Reichskanzler empfing heute nachmittags die Parteiführer, um sie vertraulich über die von der Reichsregierung zur Durchführung des Sachverständigengutachtens ausgearbeiteten drei Gefeßentwürfe zu unterrichten. Für die Sozialdemokraten waren Hevmann Müller und Hilfer ding erschienen. Die Nationalsozialisten und Stommunisten hatten keine Einladung erhalten.
Eine renblitanische Feier. Berlin , 22. Juli. ( Eigenbericht.) Am zehnten August veranstaltet das Reichsbanner Schwarzrot- gold in Weimar eine große republikanische Stundgebung anläßlich des erfassungstages. an der wahrscheinlich auch der Reichspräsident Ebert
teilnehmen wird."
Ertante tommunistische Schwindler.
einstellung in Reichenberg zu liquidieren, erlau-| zu treten. Die Kommunisten betteln die Unterben wir uns die höfliche Anfrage, ob Sie jest genehmer an, jetzt, nachdem sich Gampe und Fiala willt sind, mit unseren Bevollmächtigten über die so brav benommen, sich ein so großzes Verdienst Möglichkeit, eine dauernde Ruhe im nordböherworben haben, doch Verhandlungen anzube mischen Baugewerbe zu schaffen, in Verhandlun- raumen. Nicht etwa um über die zehnprozentige gen zu treten. Wenn ja, so ersuchen wir, uns Erhöhung des Lohnes zu reden, oder etwa gar gefälligst die Zeit und Ort so anzugeben, damit von der Anerkennung des Hausmannvertrages. wir unsere Bevollmächtigten rechtzeitig auch verständigen können. Für den: Zentralverband der Bauarbeiter in der Tschechoslowakischen Republik, Praha- Starlin, Havličkova 8 n. Verbandsvorstand.
Ant. Palouček mt. p.
nein! Die Kommunisten wollen mit den Unternehmern darüber verhandeln, wie eine dauernde Ruhe im nordböhmischen Baugewerbe hergestellt werden kann. Dauernde Ruhe ist aber nur möglich, wenn allen, auch den unberechtigsten Wünschen und Forderungen der Unternehmer durch die Arbeiter Rechnung getragen wird. Und dies wollen die Kommunisten, dies schreiben die bandes, die Führer des Reichenberger Putsches, an die Unternehmer. Die bevollmächtigten Vertreter dieses Ver- Revolutionäre in ihrem Brief vom 4. Juli 1. J. waren Franz Gampe und Fiala. In Wort Was sagen nun die von den kommunistischen und Schrift haben diese zwei Revolutionäre, so- Phrasen betörten Bauarbeiter Reichenbergs? Was wie die papageienhaft nachplärrenden Stoßtrupps, fagen die Bauarbeiter der anderen Bezirke, welche behauptet, die Niederlage hat der deutsche Bau- den für die Unternehmer so verdienstvollen Füharbeiterverband verschuldet. Nun schreibt der rer Gampe, in den arrangierten ProtestversammiVerbandsvorstand des Zentralverbandes, daß das lungen williges Ohr lichen? Der großze, unbeugVerdienst, daß der Reichenberger Streif liquidiert, same, kompromislose, im wildesten Kampfgetümbeendet, wurde, niemand anderen zulomme, els mel immer an der Spize dahinstürmende Gampe, seinen Vertretern Gampe und Fiala, daß der Ab- soll mit den Arbeitgeberbund über eine dauernde Zum Reichenberger Bauarbeiterstreit. bruch also keine Niederlage, sondern ein Erfolg, Ruhe im nordböhmischen Baugewerbe berhanein Verdienst sei, welches von den Baumeistern deln. Gampes Verband bittet den ArbeitgeberWährend und nach dem letzten fommunisti- zu belohnen set. Die beiden Helden, die im Rei- bund her lichst darum. Gampe, der seinen großen schen Butsch in Reichenberg, den ohne positiven chenberger Vorwärts", in der Aufsiger Jnter-| Gesinnungsfreund Sinowjew um leihweise UeberBwved und Ziel arrangierten Bau rbeiterstreit, nationale" und in allen Versammlungen, die laffung der Schere gebeten hat, mit der bekannt haben die Moskowiter in allen Tonarten den wegen des Putsches veranstaltet wurden, so un lich den Stapitaliſten die Gurgel abgeschnitten deutschen Bauarbeiterverband des schmählichsten tätig auf die verräterischen Reformisten schimpf- wird, soll dauernde Ruhe. Friedhofsstille im VerArbeiterverrates, des organisierten Streifbruches, ten, sind also verdienstvolle Männer geworden, handlungswege erwirken. Nichts mehr von Lohnbezichtigt. Der deutsche Bauarbeiterverbond, weil sie den Streif abwürgten. speziell dessen Vorsitzender Genosse Hausmann, erhöhung, nichts mehr von Weltrevolution, sonsollten die Schuld an dem schmählichen Zufam ist die Beendigung des erfolglos abgebrochenen Unternehmern, ist die neueſte These des revolu Nach dem Schreiben des Prager Verbandes dern dauernde Ruhe, dauernder Friede mit den menbruch des Putsches tragen. Früher als an- Streits in Reichenberg keine Niederlage, sondern tionären Zentralverbandes der Bauarbeiter in genommen werden fonnte, ist es möglich, doku- ein großes Verdienst, welches von den Kommu Prag. mentarisch den niederträchtigen Schwindel der nisten für die beiden Führer Gampe und Fiala Das Schreiben ist und bleibt ein Dokument Kommunisten aufzudecken, dem ein so großer Teil reklamiert wird. Das Verdienst ist um so größer, der Schande. Es ist so. wie es vom deutschen der Reichenberger Bauarbeiter zum Opfer fiel. als die Beendigung, der Abbruch des Streifes, Bauarbeiterverband behauptet wurde. Die Kom Der bekannte günstige Wind" hat uns ein vom Arbeitgeberbund durch das Schreiben vom munisten wollen den abgeschlossenen Vertrag an Schreiben des kommunistischen Zentralverbandes 24. Juni 1. J. verlangt worden ist. Anders läßt erkennen und unterschreiben.
der Bauarbeiter in Prag der gemeinsam mit den fich der einleitende Satz des Briefes der Prager winseln jetzt die Unternehmer, dies tun zu dürHerren in der Karlsgaffe in Reichenberg. den Revolutionäre nicht deuten. Die Baumeister ver- fen. Der Putsch in Reichenberg mußte inszeniert Butsch ins enierte, zugeweht. Das Schreiben kann langen die Einstellung des Streikes, die Führer verden, um die Bauarbeiter von dem Schwindel, der Oeffentlichkeit nicht vorenthalten werden. Es Gampe und Fiala apportieren sofort. Es wird der Demagogie und der Unfähigkeit der Kommu
Tautet:
Ustředni Svaz Stabvebnich dělniku. Mr. K. 358. An den
Arbeitgeberbund für das nordböhmische Baugewerbe
Reichenberg.
Bezugnehmend auf Ihre w. Zuschrift vom 24. Juni d. J. und in Anbetracht dessen, daß es unseren Vertretern gelungen ist, die Arbeits
schnell eine Versammlung gemacht, auf Haus- nisten abzulenten. Deshalb der Putsch, der den mann und den deutschen Bauarbeiterverband ge- irregeführten Bauarbeitern tausende von Kronen schimpft, dabei aber der Auftrag der Baumeister an Lohneinbuße brachte. Jetzt friechen die vererfüllt und der Streit abgebrochen. Der Vor- dienstvollen kommunistischen Führer vor wärts" und die Internationale" besorgen dann Unternehmern auf dem Bauch und winseln um die das noch Notwendige. Jetzt präsentieren die Stom- Erlaubnis, ihre Unterschrift auf den Vertrag der munisten den Baumeistern die Rechnung. Un- Reformisten setzen zu dürfen. Eine widerlichere feren Vertretern ist es gelungen, den Streik in Komödie ist mit Arbeiterinteressen wohl noch Reichenberg zu liquidieren, jeßt bitte uns aber nicht gespielt worden.
bald mitzuteilen, ob Sie bereit sind, mit uns Bauarbeiter, wann werdet ihr endlich ntit über die Schaffung einer dauernden Ruhe im den kommunistischen Schwindlern entgültige Ab nordböhmischen Baugewerbe in Verhandlungen rechnuna balten?
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11. J. P. B. Sit:
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Exekutivlomité.
Geehrter Herr!
Die Fundamente der Wirtschaftsordnung sind gegenwärtig von den bolschewistischen und tom munistischen Doktrinen gefährdet, die sich nach dem Muster von Moskau im Laufe der letzten Jahre verbreitet haben.
Die revolutionären, kollektivistischen und kommunistischen Parteien machen erhöhte Anstrengungen, die geltende Wirtschaftsordnung zu bekämpfen und bemühen sich, die Doktrinen der russischen Bolschewiten auch nach anderen Ländern zu perpflanzen.
Erregt und beunruhigt von dieser Tatsache haben zahlreiche fapitalistische Körperschaften im vergangenen Jahre von den Unternehmerorganisationen Frankreichs verlangt, den Zusammentritt eines Songresses aller Privatkapitalisten der Welt zu pro pagieren, um über Abwehr maßnahmen zu beraten.
Die Union der 155 tapitalistischen Körperschaften Frankreichs glaubt diesem Appell der Berufsförperschaften der verschiedenen Länder zu entsprechen, indem sie zu einem großen internationalen Kongreß des bodenständigen Besites aufrief.
Der Kongreß, der in der Zeit vom 21. bis 28. Oftober 1923 stattfand, hat 20 Nationen vereinigt. Diese wirtschaftlichen Faktoren haben die drohende Gefahr erkannt und einhellig beschlossen, sich zur Abwehr zusammenzuschließen. Die Internationale Union des bo= denständigen Eigentums wurde demnach von den 20 nationalen Föderationen durch den großen internationalen Kongreß in Paris begründet.
Im Zuge ihrer Tätigkeit haben die Kongreßmitglieder sich von der Notwendigkeit überzeugt, daß, um ein entsprechendes Ergebnis zu erzielen, mit der Verteidigung des bodenständigen Eigentums jene der Verteidigung des Pribateigentums in allen seinen For. men vereinigt werden müsse, da dieses die Grundlage des gemeinsamen Wohlergehens sei.
Das Privateigentum repräsentiert aber auch einen moralischen Wert, da es in den meisten Fällen die Frucht menschlicher Tugenden ist: der Arbeit, der Ordnung, der Beherrschung der Genußsucht, des Fa milienlebens, des persönlichen Verantwortungsgefühles.(!!)
Alle diese Bausteine der zeitgenössischen Gesellschaft, die einzig ben Fortschritt der Menschheit sichern fönnen(!), hat die III. Internationale in Rußland zerstört und drängt mit Energie auf ihre Zerstörung in allen Ländern.
Von diesem Gesichtspunkte aus hat der Internationale Kongreß die U. J. P. B. formell beauftragt, sich mit den landwirtschaftlichen, kommerziellen und industriellen Organisationen aller Länder ins Einvernehmen zu setzen, um auf diese Weise alle wirtschaftlichen Faktoren gegen die tollettivistischen und kommunisti. schen Jdeen zu vereinigen.
Ich habe daher die Ehre, Sie davon in Kenntnis zu setzen, daß das Exekutivkomité: der U. J. P. B. einstimmig beschlossen hat, im Auftrag des Kongresses den Zusammentritt eines großen internationalen Kongresses zum Zwede der Schaffung eines großen Bundes aller Besitzender vorzuschlagen.
Im besonderen handelt es sich also um die Schaffung einer großen internationalen Organisation, die nicht allein die Rapitalisten( höflich umschrieben mit la propriété), sondern alle anderen wirtschaftlichen Kräfte( Landwirtschaft, Handel, Industrie etc.) umfaßt und demzufolge in der Lage ist, die Verteidigung der Rechte des Privateigentums in allen Formen sicherzustellen, indem sie sich die Zustimmung aller Wirtschaftskreise sichert( classes économiques; o, wie schlau und vorsichtig stilisiert!)
Zu diesem Zwede hat sie sich entschlossen, vor allem eine vorbereitende Konferenz in Form einer parlamentarischen Aussprache einzuberufen, der die berufensten Vertreter aller Gruppen und Wirtschaftsfaktoren aller Länder teilnehmen sollen. Diese Zusammenkunft ist für die 2. Hälfte Ottober 1924 in Aussicht genommen.
Die Tagesordnung wird sich mit folgenden Buntten befassen:
1. Gründung eines allgemeinen Bejißerbundes. 2. Die Lage des Privateigentums in den einzelzelnen Wirtschaftszweigen der verschiedenen Länder.
3. Zusammenarbeit aller Faktoren zur Verteiaigung der Rechte des Privateigentums in allen seinen Formen.
4. Die moralischen Grundlagen des Besitzrechtes. 5. Beziehungen zwischen Kapital und Arbeit. 6. Die freie Erreichbarkeit des Besizes.
7. Schuß des Eigentums.
8. Studium der Gefeße und Steuern, die in jebem Lande die Eigentumörechte bedrohen.