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Für Frieden und Bölferversöhnung.
23. Juli 1924.
mervävdigen Friedensvorbereitungen bezug hatte. Als die Massenversammlung beim Schüßenhause beginnen follte, ging ein wollenbruchartiger Regen nieber, so daß Senator Genosse Dr. Seller Nachdem noch Genossin Burod zu den Frauen und Genosseitert zu den Jugendlichen ge sprochen hatte, fand die eindrucksvolle Demonstra tion ein Ende.
Auf allen Antikriegs Manifestationen erheben, an dereu chernem Willen alle Kriegs sich auf eine kurze Ansprache beschränken mußte. unserer Partei wurde nachstehende Ent- gelüfte zerschellen, schließung als Willenstundgebung des deutschen Proletariats der Tschechoslowakei angenommen:
verpflichten wir uns
Böhm.- Kamnih. Der Aufmarsch der Klassenbewußten sozialdemokratischen Arbeiterschaft zur Antikriegsdemonstration gestaltete sich zu einer ernsten und für die hiesigen Bezirksverhältnisse einbrudsvollen Kundgebung. Der Zug, an dessen Spige Arbeiterfinder mit schwarzen Fähnchen zogen und in dem zahlreiche Standarten mit friegsfeindlichen Aufschriften getragen wurden, zu unabläffiger Propaganda gegen Militarismus nahm am Marktplaße Aufstellung, wo Abg. Gen. Grünzner vom Balkon des Stadthauses die Die zum Gedächtnis des Beginnes des Welt- und Kriegsgefahr, von Mann zu Mann, von Gedenfrede hielt. Zu den Frauen sprach Genossin frieges an dessen zehntem Jahrestage versammel. Fran zu Fran, Zeit unseres Lebens! Wir ver Hermine Kale Bodenbach, zu den Jugend- ten deutschen sozialdemokratischen Arbeiter und Pflichten uns zur Erziehung unserer Kinder im fichen Genosse Anton Jun- Neschnois Bezirks- Arbeiterinnen gedenken in tiefster Trauer der Geiste der Völkerverbrüderung, des Internatiovertrauensmann Genosse Slenska, der die vielen Millionen Gemordeter aller Nationen, die nalismus, fie zu erzichen zu unerbittlichen GegVersammlung eröffnet hat, schloß die Feier mit auf den Schlachtfeldern, auf den Meeren und in nern des Krieges. Wir fagen Kampf an jeglichem einem Appell zur Mitarbeit im Intereffe der den Gefangenenlagern fern der Heimat und fern Rationalismus, Kampf der Völkerverheßung, Sozialdemokratie. von ihren Lieben starben. Sie gedenken der durch Rampf aller Striegs- und Gewaltromantit, wir Böhm.- Leipa: Hier zeigte sich das übliche Hunger und frühes Siechtum dahingerafften Kin rufen die Arbeiter auf zu unablässigem Wirken der, der Millionen Arippel und der Millionen für die Völkerverständigung und Böllervers Bild. Durch den Zerstörungswahn der Kommu Winden und Waisen; sie gedenken aller Geopferten föhnung, für die Lösung aller Streitfragen nisten ist die Arbeiterbewegung gelähmt. Dennoch und aller Leidenden des Weltkrieges und in Ers toischen den Staaten durch Verständigung und, aber war die Versammlung den Verhältnissen innerung der Gemordeten und angesichts des un wenn diese scheitert, durch obligatorischen Schiedsentsprechend qut besucht. Es sprachen die Genossen tillbaren Leides, das so viele der Ueberlebenden fpruch. Emil Arnberg Bebenbach, Lina Wenzel- tragen, Haida und Nationalrat Friedrich AusterlißWien; namens der Jugendlichen Gen. MüllerLeipa. Jm fommunistischen Demonstrationszug zählte man 26 Viererreiben.
Haida: Die Versammlung wurde im Turn Hallenjaal abgehalten. Ansprachen hielten die Genossen Bruno Grund. Tetschen und Genosin Lemenz Anna. Bodenbach.
geloben fie feierlich,
Neubet. Die Demonstration mies einen Maj senbesuch auf, obwohl durch die vorhergehenden Regentage die Gebirgswege grundlos waren. Zuerst sprach Jugendgenosse opf, dann ergriff Go nosse Dr. olitscher das Wort; sine Rede wurde wiederholt von Beifallskundgebungen un terbrochen. Donn formierte sich der Demonstrationszug, der überall einen tiefen Einbrud hinterließ. Für die Orte des oberen Erzgebirges wurde in Bärringen eine Rundgebung veranstaltet, die überaus imposant war. Mehr als 1000 Bersonen lauschten den Ausführungen des Genossen Lorenz aus Neudet. Eine Handvoll Kommu nisten unter der Führung des bekannten Böhl mann versuchte die Rundgebung zu stören. Die Arbeiterschaft wies jedoch die Störenfriede mit aller Gindringlichkeit ab.
Teilnehmerzahl wohl herabdrücken, die Demon
Da wir in dem Systemt der Bündnisverträge, das im sechsten Jahr nach Abschluß des Weltkrieges die Völler wieder in Gruppen teilt alle ihre Straft auszubieten, um mit allen ihnen und so ihre Verschmelzung zur europäischen Völ geeignet erscheinenden Mitteln die Wiederholung ferfamilie hindert, cine Gefährdung der An Falkenau. Auch hier hatte die Rundgebung eines solchen Verbrechens an der Menschheit zu näherung der Völker und damit schließlich auch unter der Ungunst der Witterung au leiben. verhindern, einen neuen Krieg unmöglich zu des Friedens erblicken, lehnen wir die Bündnis- leber 2000 Menschen folgten den Ausführungen politit der Tschechoslowakei , lehnen wir die ganz des Senators Genossen Löw. Genosse To machen. Der internationale tapitalistische Weitbewerb offensichtlich einseitig orientierte Außenpolitik der Ritolsburg: Eine eindrucksvolle Antikriegs- von den Rapitalistenklassen beherrschten Staaten ihr so wie aus der Stellung der den Staat bes um Ausbeutungsgebiete bringt immer wieder die Tschechoslowakei entschieden ab, ebenso die aus auer sprach zu den versammelten Jugendlichen. Elbogen . Das schredliche Wetter fonnte die kundgebung veranstaltete die Nikolsburger deutsche in Gegensaß zueinander, treibt sie in Stonflikte, bie herrschenden Parteien zu den nationalen ProArbeiterschaft. Es war ein imposanter Demon- ben Frieden bedrohen, veranlaßt sie zu fortdan blemen fich ergebende Militärpolitik. stration war aber trotzdem imposant. Während strationszug, der durch die Straßen der Stadt ernden, die Volkskraft aufs äußerste erschöpfenden Außenpolitik der Tschechoslowakischen Repu- des Aufzuges selbst und während der Versaman zum Versammlungsort, dem Schüßenhof, zog. Müftungen, die ihrerseits wieder gegenseitiges blit im Sinne der Erhaltung und Sicherung des lung regnete es glüdlicher Weise nicht. Am AufBoran wurde eine Tafel mit der weitleuchtenden Mißtrauen und Furcht in allen Staaten steigern Friedens ist nicht möglich bei Fortdauer des marsch zum Festplaße beteiligten sich etwa 4000 Inschrift:„ Nie wieder Krieg!" getragen. Fünf und damit die Kriegsgefahren vergrößern. Da Streites der ihr Territorium bewohnenden Erwachsene und 1500 Kinder. Aus einzelnen unflorte Fahnen wurden im Zuge getragen. Ein mit der kapitalistischen Wirtschafts- und Gesell- Nationen. Verständigung und Versöhnung dieser Orten war die Beteiligung sehr start. Das Re geleitet wurde die Sundgebung durch zwei auf schaftsordnung ständige Bedrohung des Friedens Nationen, Friede zwischen ihnen ist nur durch ferat erstattete Genosse de Witte, worauf noch den Tag bezugbabende Gedichte, welche 3öglinge untrennbar verbunden ist, somit wirkliche, ban- Schaffung tatsächlicher Gleichberechtigung und Genossin Bucher sprach. des Turnvereins zum Vortrage brachten. Hierauf ernde Sicherung des Friedens erst durch Beseiti- durch Berwirklichung des Wunsches ber Völker Auschowiß- Marienbad. Am 26. Juli abends begrüßte Genosse Stum voll die Versammelten gung des Rapitalismus und seine Erseßung durch nach Selbstverwaltung zu erzielen. Die Ueber wurde im Rahmen einer Parteiversammlung into gedachte der Kriegsopfer. Das Referat er den Sozialismus erzielt werden kann, windung der nationalen Gegenfäße zwischen den eine Nie wieder Strieg- Rundgebung" veranstal stattete Genosse 3dwazil ans Brünn . erklären die Versammelten, daß Rampf um Völlern dieses States würde die Arbeiter aller tet. Dieser wohnte Genosse Dr. Nenner bei. Zwittau. Die Bolksversammlung im Garten dauernden Böllerfrieden Kampf gegen die Ursache Nationen zu einem Machtfaltor machen, der be. Von der Versammlung herzlichst begrüßt, fagte desBoltshauses war von weit über tausend Ber- seiner Gefährdung, Kampf gegen den Rapitalis- stimmend auf die Gestaltung der Außenvolitik Genosse Dr. Renner, er habe gern die Ge jonen besucht. Genosse Dr. Czech, von der Ver- mus sein muß. im Sinne der Bekämpfung des europäischen legenheit benützt, des europäischen legenheit benützt, der Versammlung beizuwoh jammlung stürmisch begrüßt, sprach Borte, die in nen, es sei ihm ein Bedürfnis gewesen, in un Herzen und Hirne der Zuhörer einbrangen Der zeit haben alle Arbeiter gelehrt, daß in jedem Die Leiden des Krieges und der Nachkriega Friedens zu wirken vermag. Aufstieg und Entwicklung der Arbeiter zu ferem Kreise verweilen zu können. Genosse Stastürmische Beifall am Schlusse der Rede bekundete Striege, unter welchen Barolen und für welche wirtschaftlicher, fultureller und politischer Freis net dankte unter lebhafter Zustimmung der Berden Antikriegswillen der Massenversammlung. Die Ziele er auch geführt werden mag, das Proleta- heit fordern ebenso gebieterisch die Erhaltung des fammlung dem Genossen Dr. Renner für seine anschließende Straßenfundgebung erregte durch riat aller Rationen der Besiegte, der Kapitalis Friebens, wie die natürlichsten Gebote der Ausführungen und fein Erscheinen. Zur Tagesihre Eigenart und ernste Form allgemeine Bemus aller triegführenden Staaten Sieger ift. Menschlichkeit, deren Hüter das laſſenbewußte ordnung sprach der Referent Genosse Abgeordnewunderung. Zum ersten Mal war unsere„ Rote Diese Erkenntnis führt die Arbeiter zur unbe- Proletariat ift. Feierlich geloben wir barum beiter Schuster. Behr aufmarschiert. Sie beries durch die dingten Ablehnung aller Ariege, zum gemein- dem Andenken der Opfer des Weltkrieges, zu ar Strammheit und Disziplin, daß die ihr angehö- famen Kampfe der Arbeiter aller Rationen gegen beiten und an lämpfen für die Befreiung der renden Genossen ihre Aufgabe bereits richtig er jeben Krieg. arbeitenden Menschen vom Joche des Kapitalis jazt haben. Die Arbeiterkaffe wird nur dann stark geDie Arbeiterklasse wird nur dann stark ge- mus und für die endliche Verwirklichung des tionsversammlung anläßlich des Antikriegstages nug sein, fünftige kapitalistische Kriege zu ver- Sozialismus. Nur so werden wir den ewigen am 27. b. nahm hier einen überaus eindrudsvollen hindern, wenn alle Arbeiter die Ursachen und Kriegsgefahren und blutigen Kriegskonflikten Verlauf. Ungefähr 1200 Personen waren dem das Wesen des Krieges erlennen und zum ein Ende bereiten, nur so in die Herzen aller Rufe unserer Bartei gefolgt, nach der Feststellung Rampfe gegen Militarismus und Kriegsgefahr Arbeitenden unauslöſchlich das heilige Gelöbnis von Unparteiischen mehr als zum 1. Wat dieses Mai bereit sind. Um nach unseren Kräften dazu bei- eingraben können: Jahres. zutragen, das Proletariat zu jener Weltmacht zu
Grulich Landstron.
Landstren. Um 9 Uhr vormittags bewegte hein imposanter Demonſtrationszug, in welchem hose und schwarze Fahmen getragen wurden, durch die Straßen der Stadt zum Arbeiterheim, vor pelchem eine öffentliche Versammlung stattfand, in der Gen. Kuplent aus Bung über den Krieg prach.
Hilbetten. Hier fand die Antikriegsbemonftration am 26. Juli abends statt. Die deutsche Sozialdemokratische Arbeiterschaft aus den Ge meinden des Bezirkes Wildenschwert fand sich zu einer öffentlichen Demonstrationsversammlung zu Fammen, um zu zeigen, daß sie jeden weiteren Massenmord entschiedenst ablehnt. Genosse Suplent ans Prag erörterte in einer Ansprache die
Die kleine Lotte.( 54)
Von Simone Boddve.
Interritorialer Berlag, Renaissance", Wien .
Um zehn Uhr Musik. Henri lehrt sie folreggieren. Er hat keine Stimme. Zeigt ihr auch die Tonleiter, einfache Uebungen. Dann spielt er, was fie gern mag. Seraphine und Eulalie lassen sich bei ihnen nieder. Im Spielen vergißt er leicht die Stunde.
Eulalie erinnert ihu:
„ Es ist elf Uhr vorüber. Ich sag es nur wegen des fleinen Fräuleins." Die Wirtschaftsrechnung muß noch gemacht werden. Henri übernimmt es, schreibt nach Eula Tiens Diktat auf die Tafel. Er bedient sich der Zahlensysteme von verschiedener Basis. Bald machen zweimal zwei elf, dann wieder zweimal zwei hundert. Eulalie wird furchtbar böse, ist starr vor Staunen, daß es doch richtig sei.
Priegserscheinungen, beren Ursachen und Lehren und forderte zur erhöhten Wachsamkeit auf.
Nie wieder Krieg!
Mies.
Mies: Die sozialdemokratische Demonstra
Ronsperg: An dem imposanten Demonstra tionszuge nahmen über 1000 Personen teil. Das Referat erstattete Senator Gen. Start. Bezeichnend ist, daß sich die Kriegsverletzten offiziell nicht an der Stundgebung beteiligten.
| Troßdem marschierten mehr als 7000 Männer, Frauen und Kinder in dem Zuge durch Karlsbad , der mit seinen vielen umflorten Fahnen unge Plan: Trok des Regenwetters, das den Besuch heures Aufsehen erregte und besonders in den aus den entlegenen Ortschaften des Bezirkes günKarlsbad. Die Kundgebung hatte unter der Kreisen der ausländischen Kurgäste einen tiefen stig beeinflußte, war die Beteiligung an ant uns schlechten Witterung einigermaßen zu leiden, denn Eindrud hervorricf. Biele der Standarten trugen ferer öffentlichen Antikriegskundgebung, die Sonnschon in den Mittagsstumden, als sich die Arbei- das Wort:„ Beschlagnahmt"; die Staatspolizei tag nachmittags brei Uhr auf dem Marktplaye ter des Bezirkes anschickten, den Marsch in die hatte nämlich alle Inschriften beseitigen lassen, stattfand, eine sehr gute. Die Teilnehmerzahl Stadt anzutreten, ging ein heftiger Regen nieder.deren Inhalt auf die Tschechoslowakei und deren wird mit tausend gewiß nicht zu hoch geschätzt.
-WO
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,, Deine Mutter na die muß stolz sein auf eine Tochter, wie du es bist."
Gewiß, Alter. Ohne mich könnte sie sich an Ziegeln sattfressen. Deden Sie mich nicht noch mehr, als sie es fut."
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Professor Hama ,, auf dem Trocknen war", wann ist. Ihre Eltern müssen einwilligen. Aber da sie er gut geantwortet. Sie tennt alle Lehrer. B., sich nicht mehr um sie fümmern, weshalb soll der einen eine halbe, wohl auch eine Dreiviertel- man da Weigerung vorausfeßen? stunde länger behält, während G. die Eigenschaft Das erstemal, wie er ihr diesen Vorschlag uebersetzt von Dr. Anna Nusbaum, Copyright by hat, die Tafel mit winzig fleinen Zahlen zu be- macht, scheint sie nicht begeistert. Er fügt schnell deden. Kaum ist er zu Ende, löscht er aus, be- hinzu, daß Rußland sehr weit, Frankreich ein Wird Martha nicht fertig, hilft Lotte ihr. ginnt wieder, man hat kaum Zeit, die Hälfte ab- sehr schönes Land sei, das man gewiß nicht gern eine Arbeit schreckt sic, seitdem sie in die Rue zuschreiben. 2. ist der beliebteste. Ein großer verlasse. Geht ihr die Verbannung zu nahe, wird d'Affas geht. Das Glück, das ihr von Henri wird Gelehrter, die Ehre Frankreichs , der ganzen man schon etwas anderes finden. niemand kann es ihr rauben es ruht in Menschheit. Er bringt nur schwer eine Subtrak- Sie ich werde Sie nicht mehr sehen," ihr allein. Lotte macht nicht mehr mit Annette tion zustande, zeichnet Männchen im Sprechen, sagt sie leise. Sie hebt zu ihm verzweifelt- flehende die Besuche bei den Lieferanten, diese hat wieder wischt sie mit dem Rockärmel weg. Immer ver- Augen. Es rührt ihn im Innersten, heftige Freude einen Träger aufgenommen. Lotte kommt unt steht er es sich zu allgemeinen Ideen aufzu- erfüllt sein Herz. Er gesteht sich, sie reizend zu sieben Uhr morgens, arbeitet mit Freude. Manch fchivingen, benimmt sich in der Vorlesung ebenso finden. Zum erstenmal kommt ihm der Gedanke, mal singt sie hübsche Liedchen, die den Damen zu den Schülern, wie daheim in freundschaftlichem daß sie Gleiches für ihn empfinden könne. Es sehr gefallen. Sie sieht viel besser aus, ist fräfGespräch. Was Henri am meisten Spaß macht, ist ist ihm angenehm. Ebenso angenehm, wie ihm tiger. Die Liebe schlägt ihn an, sagt Armandine. der Pedell mit seiner Sette, der zuerst eintritt, ihre Dankbarkeit kränkend war. Aber Lotte faßt Charlotte denkt: in dieser Arbeit liegt auch den Professor einführt. Der Pedell von L. schaut sich, nimmt an, wünscht selbst mit Sonia zu Wissenschaft. Ihr Freund sagt, daß man für sie besonders majestätisch aus, wie ein Barnum, der fahren. Wird sie ihren Freund Rit nicht alljähr- arbeite, sobald man es versteht, für das Versich das Genie seines gelehrten Hundes zuschreibt. lich wiedersehen? Er ist enttäuscht, gereizt. Inter- gnügen, das man daraus ziehen will, tapfer Und," fragt Charlotte, glauben Sie, daß effiert sich für die Lösung dieser neuen Frage. Mühe zu ertragen. Denn Wissen ist nichts als ich mein Abiturientum machen werde?" Ein Borhaben, das sich in der Folge als außer Vorsehen. Nicht, um sich den Bemühen zu ordentlich anregend erweisen sollte. entziehen, aber um es nußbringend zu gestalten. Charlotte ist wahr. Sie fennt die dem Opfer Mit Henri Bethore spricht sie oft von der eigene Erhebung, höchste Freude des Martyriums; Wissenschaft, Sonntags, wenn sie aus dem Bois sie gibt um nichts, und sie lebt! So macht sie die de Boulogne heimkommen oder nachher, hat er schönen Worte eines Weifen lebendig, dessen erst mit seiner Erzieherin heftig über Rußland , großer Name oft auf den Lippen ihres Lehrers Tolstoi , die Politit gestritten. Für Henri gibt es immer wieder ist: Wir haben uneigennüßig ein Ziel verfolgt. nur eines: die Opposition und vorwärts! Er ercifert sich sehr: Alles andere ist uns dazugewachsen.") Mit den ersten Apriltagen geht die Arbeit die Welt erlösen. Es wird noch lange dauern, " Nichts ist als die Wissenschaft. Sie wird bei den Decoiffer wieder an. Jeden Morgen wird bis dieser Tag tommt, aber glaubt, wie ich es tue, Martha ausgezankt, weil sie zu spät kommt. Das und ihr tunt seiner schon heute gewahr werden. erschreckt sie nicht. ,, Werden Sie mich aushalten, Meister, wenn Die Wissenschaft wird die Welt erlösen, weil sie es Sie uns nicht mehr werden beschäftigen können? versteht, sich ein Ziel vorzusehen, nur in ihm, Und dann: Was geht das Sie an- ich arbeite durch und für dasselbe zu leben. Wie die Stoiker nicht Ihretwegen, sondern für meine Mutter, die fann fie fagen: Ist alles dem Zufall untertanich bin es nicht sie läßt Enttäuschung nicht zu, Grundsätze hat. denn der Zufall gehört ihr, ist nichts für sie als ein Feld ihrer Tätigkeit."
Weiß schon. daß es feine Zauberer mehr gibt. Sie haben da irgendeinen Kniff."
Charlotte lacht, Eulalie sieht sie scheel an, verdächtigt sie, eingeweiht zu sein.
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"
fönnen?"
Glauben heißt nicht sicher sein, im übrigen das Entscheidende ist nicht, es zu machen", sondern es zu verdienen." ,, und werde ich auch Mendelssohn spielen Es ist ein langer Spaziergang bis in die Das gewiß." Charlotte wird sicher so weit Rue Flocon und Henri hat dann noch den Heimweg. Charlotte will gern allein gehen. Wo macht kommen, sie hat's bloß ein wenig zu eilig. man halt, ist man einmal zur Selbstaufopferung Henri war in England, Deutschland , Dester. entschlossen? Aber er wäre nicht ruhig. Sera- reich, Spanien , Italien . Er fennt die Pyrenäen , phine gibt ihm recht. Er muß ia nicht früh auf die Alpen , die Vogesen . Jedes Jahr seit zehn fiehen. Im übrigen- er und Sonia find immer Jahren, macht er mit Onkel Peter und Sonia Nachtvögel gewesen. eine Reise. Dieses Jahr weiß er noch nicht, wo Denkt Charlotte noch daran, ihren Freund hin. Sonia fommt ja nach Paris , anstatt fortim Moulin Rouge getroffen zu haben er scheint zufchren. Was wird fie für Charlotte beschließen? fich nicht mehr daren zu erinnern. Auch daran Sie vielleicht nach Rußland mitnehmen wollen? nicht, was sie ihm erzählt. Er spricht nie davon. Lottes Arbeit in Paris scheint ihrem Wesen nicht Behandelt fie mie eine fleine Schwester, die als zu entsprechen. Henri meint, Sonia werde glüdauter Kamerad zu zerstreuen ihn glücklich macht. lich sein, eine kleine Freundin zu haben, sie zu Charlotte erfährt, wann er vor dem schrecklichen lieben, sie zu unterrichten, eine, die so neugierig
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GROW
-FAGGOO
Fortfepung folgt.)
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