31. Juli 1924
Knuppel- Kunze weiß, was sich gehört! Wie lehnte sie aber beharrlich ab. Ihr Verteidiger er oer Welt am Montag" aus Lauenburg flärte, daß ihre Aerzte ihr das geraten hätten, ( Bommern ) geschrieben wird, hielt der bekannte da sie sich wegen eines Herzleidens nicht aufregen nüppel- Runze in Lauenburg einen Vor- dürfe. Die Komödie führte sie während der gan trag, indem er wie üblich auf die Juden schimpfte, zen Verhandlung auf. Eine Menge von Zeuund fuhr dann nach dem Badeort Leba , wo er gen bestätigte, daß sie allerdings exzentrisch fei, beint Baden in eine Untiefe geriet und zweifel- aber sonst durchaus logisch denke. Die VerhandIos ertrunken wäre, wenn ihn nicht der Bade- lung wird morgen noch weiter dauern. arzt Lebas, Herr Dr. Posner, aus dem Wasser gezogen hätte. Herr Kunze erkundigte sich noch nachträglich, ob Herr Dr. Posner wirklich Ju de sei, und verschwand nach dieser fatalen Feststellung ohne ein Wort des Dankes.
Dalmatinische Reise.
Sene.
meßlichen Wasserfluten das Bild der Bäue schuf. Erhaltung der Umrisse der ursprünglichen For Hier ist aber absolutes Blau, marineblau, wash men. blau und noch bläuer. Ein einzigartiges Bild, wie Antike und modernes Leben ineinander übergehen, ganz anders, wie beim Forum Romanum, wo die um
Der
bevorzugtesten natürlichen Häfen Dalmatiens . Etivas Poesie des Gemütes vermag Märchen zu Sibenit, ehemals Sebenico , ist wohl einer der liegenden modernen Bauten den Eindruck stören. Ein enger Kanal, dem nicht einmal zwei Schiffe dichten aus diesem Jneinanderfließen von Leben neseneinander durchfahren fönnen, verbindet ihn und Tod, läßt freilich auch Trauer wach werden, mit dent Meer. Beim Eingang auf dem Felsen sieht man die auf Siedmäßigkeit eingestellten ein Fort, mit dem traditionellen renezianischer: Steinburgen neben den herrlichen SäulenkapitaLöwen geschmüdt. Ganz Dalmatien hat die fühne len, dem reichgeschmückten Fries des Mauso Seerepublit erobert, große Teile des italienischen leums und des Jupitertempels. Steinerne SarDas Spiel mit der geladenen Schußwaffe. Am Dalmatien , ehemals Königreich und öster Festiandes dazu. Vom Gardasee bis zur Bucht fophage, zum Bersten gefüllt mit Gebeinen, oft Testen Sonntag hat sich in der Nähe von Enns reichische Proving, heute kein Königreich, dafür von Cattaro hinunter, überall sieht man das pietätlos offen, gemahnen an das Völkersterben. ( Oberösterreich ) ein schweres Unglück zugetragen. föniglich jugoslawische Brovinz. Ehemals unter Wahrzeichen venezianischer Macht. Der grimmig Aus dem Tod in das Leben. Der Nachmit In den Vormittagsstunden griff der 17 Jahre alte österreichischer Snute, die faiserlich war, heute dreinschauende Löwe hält seine Tabe auf dem tag sei dem Befuch des herrlichen Berges MarBauernbursche Alois Rogel, der Besizerssohn vom unter jugoslawischer Knute, die königlich, aber aufgeschlagenen Evangelium. Par Tibi Marce, ian gewidmet. Ein Spalater Bürger Jahse Subergute in Moos bei Lorch , nach dem nicht schmerzloser ist. Der Sušater Primorski Evangelista meus." Es ist ein Symbol, dieser Račič, hat hier ein Wunder geschaffen. Jagdgewehre in der Stube und begann daran her- Novi Lift", der wegen unstatthafter Kritik des Friedenswunsch mit der Löwenprante. So unge- mehrere Kilometer lange Sügelrücken ist dur nzuschrauben. Er hatte die Absicht, in den Wald Königs" wiederholt konfisziert wurde, ist nun- fähr fonnte Poincaré feinen Friedenswillen herrliche Promenadewege zugänglich gemacht. zu gehen und Wildtauben zu schießen. In der mehr verboten worden. Dieweil gleichzeitig in gegenüber Deutschland befunden. Frieden Dir, Eine monumentale Steintreppe führt zur Höhe, Stube saßen die anderen Hausangehörigen gerade Ragusa die kroatischen Demokraten mit Herrn aber mude Dich ja nicht, sonst bekommst Du wunderfame Ausblicke auf Stadt, die kahlen Dal bei der Jause, unter ihnen der Bruder des bäuer- Davidovič als Referenten die jugoslawische Ein- meine Pranke zu fühlen! Doch sie waren auch matiner Berge und das immer herrliche blaue lichen Nimrods, namens Johann und ein 20 Jahre heit und Demokratie hochleben ließen. den Gefühlen zugänglich, die Lagunenherren und Meer lohnen den Besuch. Auf einer Halbinsel alter Knecht. Während alle gemütlich aßen und der Löwe reizt nicht nur zu Kriegserinnerungen, der Friedhof, ein 3ppressengarten, mit Pinien tranken, stand Alois Rogel mitten im Zimmer und er leitet durch die ästhetische Schönheit auch hin- durchwachsen, wirkt er wie eine wirkliche Stätte bastelte an dent geladenen Gewehi: herum. Plötz- Die Jadranska plovitba, ehemals Dalma- über zu den herrlichen Bauten, die die Venezianer des Friedens. Stundenlang zieht sich der Pfad lich Frachte ein Schuß und mit einem Schmerzens- tia" genannt, gewährt dent Reifenden 40prozen überall hinterlassen. von Aloen, Kakteen, Palmen, Feigen, Meerschrei stürzte der Bruder des unvorsichtigen Schüten tige Fahrtermäßigung auf ihren Schiffen, wenn fen, Schmutz überall genug. Dazivischen die seb tende Site, gemildert vom kühlen Hauch des Mee Die Stadt ein enges Gewirre bon Gas- tiefern umfäumt, reichste Flora überall. Brü von der Hausbank, während der neben ihm figende er Rückfahrkarten nimmt. Bedingung: er muß Knecht gleichfalls vor Schmerz laut aufschrie. Die in italienischen Hafen Triest ankommen und im nigen Gestalter der Dalmatiner, mit ihren rot res, weiß der breite Pfad, verschwunden die Umvolle Schrotladang war ihnen in den Kopf gedrun- jugoslawischen Hafen Susat abreisen oder umge- ausgeschlagenen Hemden, den roten Wollschal riffe der Stadt. Und eine herrliche Farbensym gent . Wenige Stunden später waren die beiben lehrt. Weil man den italienischen Schiffahrts- malerisch um den Leib gebunden, die breiten phonie erſteht, das blendende Weiß des Kaltes Angeschossenen tot. Sie erlagen ihren Sie erlagen ihren gesellschaften, besonders dem Kloyd und bamit luderhosen mit ihren Vorratstaschen, die hinten kontrastiert mit der unwahrscheinlichen Blaue des schweren Berlegungen. Das Geschick der beiden indirekt der italienischen Regierung, beweisen fast bis zur Erde hängen und in denen mehr Meeres und so gar nicht in die bisherigen Be jungen Burschen hat allgemeine Anteilnahme her- muß, daß auch Jugoslawien feinen Platz am Blaß ist als in einem großen Rudfad, born eine ariffe paßt das Wild, daß man nur das eine Wort vorgerufen. Der Stnecht war erst vor einigen Tagen Meer zu behaupten weiß. Tropdem ist der Trans- fofette rote Rosette, die langen Schaftvoll findet: es iſt just so, wie die fitschigften, bunter port auf diesen Schiffen sehr bequem. Höchstens strümpfe, die bastgeflochtenen Sandalen. bastgeflochtenen Sandalen. So Ansichtskarten es darstellen. Man wird es inszehn Paffagiere bevölkern den geräumigen Beo- gehen und stehen und ſiben sie berum, lebhaft fünftig glauben, daß das Meer blau ist und daß grad", davon vier in der zweiten Klasse, die difputierend, oft schreiend. Doch fehlt der herz- die Adria ganz besonders ihren Beinamen ver andern erste. Luft, Licht und Play gemigent, liche Unterion, der das Geschrei des Italieners dient. Unauslöschlich prägt sich der Eindrud ein freilich dreitägige Reise von Triest bis Ragusa , berte alten Geschichte des Landes bas Freie man- des fatten Farbenspiels sich zu freuen. Ganz an auszeichnet, toie überhaupt troß der Jahrhun- und nicht müde wird man, sich umzuwenden und während die Expreßdampfer des Lloyd in der gleichen Zeit schon in Aegypten sind. Den Bumm- gelt, das dem Italiener in der Heimat angeboren der Spitze des Kaps senkt sich der Weg zu einer Ter genügt es, er sieht etivas, nüßt den Fahrpreis, Kapelle. Ein steingefaßter Brunnen, ein steinerſcheint. Inappe 100 Kronen. Die Schiffe find sehr zu Alven umwuchern die Felsen. Bon mannigfachen der fast in Wäldern wuchernden Moen . Hoch Hoch über der Stadt erhebt sich ein Kastell. ner Tisch und immer wieder diese exotische Pracht Eindrüden läßt sichs wohl ausruhen, unter sich über der Erde Refste von Bauten, eingelassen in die Stadt, dann das in unendliche Weiten die Felsen, heute unzugänglich. Ob es mohl blauende Meer mit feinen Insel und Kanal- Wohnftätten der von den Goten und waren ber triebenen Bevölkerung waren? gewirre.
im genannten Bauerngute eingetreten.
Wetterübersicht vom 30. Juli. Jnnerhalb des Luftdruces, der nach dem inneren Binnenland geTangt ist, haben sich zwei Sterne gebildet. hievon dürfte die Störung über Westeuropa bald verfallen, die südlich gelegene dagegen den östlichen Teil der Republik erreichen. Bei teilweise heiterem Himmel haben die Temperaturen am Dienstag wieder eine sommerliche Höhe erreicht( Prag 25 Grad). empfehlen. Wahrscheinliches Wetter von heute: Beränderlich, leichte Abfühlung.
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Bangfam verschwinden die Richter des TrieEine vornehme Diebin. stiner Hafens. Dunkelheit breitet sich aus, WegAuf dem freien Felsen eine prochibolle Ante weiser den nächtlichen Schiffen find Leuchttürme, Graz, 30. Juli. ( Eigenbericht.) Vor dem die hier und dort an der Küste aufflammen. Spalato, bas altgriechische Aspalatos, heute ficht. Wieder taucht die Stadt auf. britben das hiesigen Schöffengericht begann heute der Prozeß Gegen 11 Uhr ein bezauberndes Bild. Der Mond Split, ist wohl der bedutendste jugoslawische Hafen. timmerliche Salona, vorn die Inkel Bua, die gegen die Oberstengattin Konradheim, eine geht auf, als tiefrote Scheibe steigt er allmählich Eine alte Geschichte zeichnet die Stadt aus, Dio Riviera der sieben staſtelle bis Trau, die Inseln chemalige Baronin, wegen des Perlendiebstahls, aus der Wolfenschicht zur flarent Wölbung des fletian legte unbewußt den Grund zu ihr. Eine Solta, Brazza, ein Stüd von Lesina, in der Ferne der feinerzeit so großes Auffehen erregt hat. Firmamentes, Lange sieht man dem Spiel der knappe Stunde entfernt liegt Salona, früher iffa, fleine Inseln sonder Zahl dazwischen. Der Außer diesem einen Diebstahl, den sie bei einer Strahlen mit dem aalglatten Weer zu, verfolgt unter Roms Herrschaft Hauptstadt Dalmatiens , Abend senkt sich allmählich hernieder, das Blan, Tanzunterhaltung in ihrer Wohnung begangen die Spur, die der Dampfer zicht, erfreut sich an heute ein Dorf, sehenswert nur wegen der Aus- des Meeres weicht einem unbestimunten Gran hat, wobei sie einer Frau Herbertstein, einer ge- der Schärfe, mit der der Kiel das Wasser schnei- grabungen aus römischer Zeit. Die Abaren zertritt die Bläue desto schärfer hervor. Unvergeßgrün, nur wo die Sonne noch zu wirken vermag, wefenen Gräfin, 78 Perlen stahl, die sie um bet. Bis der Schlaf kommit und man herunter- törten die Ansiedlung endgültig, nachdem die liche Bilder, die an das Großartigste, was man herunter- torten tritt die Bläue desto schärfer hervor. Unvergeh55 Millionen am nächsten Tag weiterverkaufte, steigt in die bumpfe Kabine. Früh um 4 Uhr Goten ein paar Jahre vorher das Wert begon- liche Bilder, die an das Großartigste, was man hat sie noch andere Perlendiebstähte begangen, fchon läßt es einen nicht weiter schlafen. Licht nen. Die Bevölkerung flüchtete auf die Inseln. gesehen, heranreichen, es übertreffent. indem sie bei Unterhaltungen andere Frauen um bringt überall aus dem Meere. Dit gesehenes Burüdgetchrt, fanden sie die Heimat zerstört. armie und ihnen dabei die Perlenschnüre zerriß. Bild, immer aufs neue durch seine Schönheit In Spalato hatte Diokletian , des Kampfes um Das Haus ist der Mittelunkt der Grazer monar überwältigend. die Macht müde, sich einen gewaltigen Palast er- Ragusa , das altrömische Ragusum, mit dem chistischen Gesellschaft. Als die onradbeien nach richtet, mit einem Mausoleum in der Mitte. Der Markuslöwen, heute Dubrovnit genannt. In dem Perlendiebstahl an der Herbertstein zur PoPalast stand leer, die Mauern waren fest. Stein der schönen Bucht von Gravosa legt das Schiff lizei gebracht wurde, redete sie fich auf Not aus, An unzähligen Inseln vorbei geht das befferer Schuß fonnte sich finden, als diese feste an. Gegenüber die Salbinsel Lapod, mit einem weil sie ihren Haushalt und den ihrer in Wien Schiff. Längst haben wir das Gewirre des Burg. So siedelten sich die Flüchtlinge im Pa- einstmals großen Shpressenwald geschmückt, der lebenden Tochter zu bestreiten habe. In Wirl Guarnero passiert. Luffinpiccolo taucht auf, tahle last an, ihn hren Bedürfnissen anpassend. Streuz der Bauwut der modernen Generation zum Dier lichkeit hat sie jedoch ein überaus verschwende Gesteinshausen überall, sonderbare Bildungen des und quer entstanden Häuser, enge Gäßchen, ein fiel. Unterwegs nach Ragusa herrlicher Ausblick risches Leben geführt, das sie zunächst durch Kalksteins, in halbrunden Kuchenformen dem Gewirre von Leben inmitten der toten Ruinen. aufs weite Meer, unten schäumender Wellenschlag Börsenspekulationen bestritt. Als es mit diesen Meere entsteigend. Hier und dort ein Dorf, tahle Das einftmals prächtige Peristyl, die Borhalle an die Felfen, weiter hinaus die schon gewohnte nicht mehr ging, tam sie auf die Idee, ihre Gäste Steinhäuser, auf den Höhen die Kirchen daß des Palastes. in die man durch mehrfache Tore spiegelglatte blaue Fläche. Bis man, meiter zu plündern. Die Polizei hat nach dieser Ver- man sie ja nicht vergesse! Fischerboote, weit gelangt, fäumten beiderseits sechs Säulen. Die schreitend, dies Ragusa auftauchen sicht. Eine haftung die Konradsheim wieder auf freien Fuß draußen im Meer die Segel. Und dazwischen eine Front vor dem Mausoleum ist erhalten, die Festung diese Stadt. Häuserdicke Mauern, oft gesetz und diese bemüht sich nun, die Geistesge- blaut die Adria. Da glaubt man es so recht. andere diente der Häuserfront des zum Hauptplatz drei und vierfach wiederholt mit Portalen, Ed störte zu simulieren. Durch den Arbeiterwillen" daß sie wirklich blau sei, da man das Meer wohl umgewandelten Peristyls willkommene türmen wie für die Ewigkeit gebaut, tiefe Gräben lam aber der Fall auf. grün und grau, doch nie blau gesehen. Einmai Stüße, ist in sie hineingebaut. Stulturlose Ver- ringsum. Beruhigend das eine, daß der HauptIn der heutigen Verhandl: ng erklärte sie sich fab ich es: auf Rügen , wo der Farbentontrast nichtung eines der hervorragendsten römischen graben heute zu einem Garten umgewandelt ist, für nicht schuldig; jede weitere Verantwortung zwischen den weißen Streidefelsen und den uner- Wahrzeichens, vielleicht indessen auch Ursache zur in dem Magnolien und Oleander blühen, baum starke Stämme, von denen es duftet, wie aus Gewissen beruhigen. Gerichtsverhandlungen finden sigende Gottesglaube verliert dadurch die letzte eine ihrer Geschlechtsgenossinnen sich über ihren einem Paradics. Die Stadt, eingeengt von den statt, die Frau foll bezeugen, daß ihr Mann, als Stüße. Doch auch die übrigen deutschen Abgeord geistigen Horizont erhebt. Man nennt sie die wehrhaften Mauern, die der adelig autokratischen er von zu Hause fortging, sagte:„ eute wird neten haben sich nicht besser benommen. Und sozialdemokratische Parteimutter", die nicht an Und sozialdemokratische Parteimutter", die nicht" an Republik jahrhundertelang die Freiheit sicherten, das Fischerwerf gestürmt." Die tapfere mit berechtigter Bitterfeit schreibt Genoffin: Gott und Teufel glaubt und deren größter Feier- gruppiert sich um die eine Hauptstraße, die Stra dona. Von ihr öffnen sich einzigartige Ausblicke Frau antwortet:„ Wenn jemand etwas zerstören Wenn heute die Deutschnationalen in ihren Bei- tag der 1. Mai ist".
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will, dann nimmt er nicht ein kleines Liederbuch, tungen und in ihren Versammlungen von den Die tapfere Frau erlebt die Alera des demo- in die engen Seitengassen, die steil aufsteigen zu sondern ein anderes Werkzeug mit. Daß er nichts gemeinsamen Interessen des deutschen Boltes gogischen Freifozialen Simon Stard, erlebt den den Felsen, die die Mauern tragen. Und Kotzen, anderes hatte, müssen die Herren selber wissen. schreiben und reden, so erinnere ich mich immer organisatorischen Niederbruch während der Katzen überall, ein wahres Staßenparadies. MaDenn er hatte nichts anderes in der Hand, als an den Mord in Riedis. Es waren deutsche Striegszeit, der die Schar der tapferen Stämpfer gere und fette, junge und alte, trauliche und er erschossen wurde...." Man läßt die Frau Unternehmer, tschechische Gendarmen, für den Sozialismus im Faltenauer Bezirk auf scheue, schnurrende und fauchende, überall siehst in Ruhe. Bis sich eines Tages die Behörde dar- deutsche Abgeordnete, die in solcher 69 reduziert. Sie erwähnt dies deshalb, um den Du sic, meist träge im heißen Sonnenschein auf besann, daß der Ermordete einen Streifbrecher Weise handelten." Es ist die Organisation, Kommunisten zu sagen, daß es leicht ist, von der lagernd. Ein herrliches Dokument aus veneziazur Rede gestellt hatte und dafür zu drei Tagen die die Frau, die wieder zur Stlöpplerei zurüdge- Dittatur zu reden, daß es aber schwer ist, mit nischen Zeiten, die Dogana, das Zollgebäude ge Arrest verurteilt worden war. Er hat sie noch tehrt, mit vier Gulden 17 Streuzer monatlich 69 Organisierten einer Bevölkerung von 120.000 mahnt an alte Stultur, die hierher vervflanzt nicht abgeseffen, der Gerichtsdiener erscheint unterstützt. Sie leistet Jahre hindurch fast täglich zu diftieren. Daß es heute besser geworden ist als wurde. Die Kirche spielte hier im Mittelalter cines Tages und fragt nach dem Häftling. Die Kleinarbeit. Der Versand des Partei- und Ge- im alten Desterreich, erfüllt sie mit hohem Stolz. eine große Rolle und sie spielt sie heute noch. Ich Frau erklärt, daß er doch erschossen worden sei, fchaftsblattes zählt zu einer ihrer unentgeltlichen Doch bitter empfindet sie es, daß heute Vertreter fah irgendeinen feierlichen Umzug, bei dem der worauf der edle Hüter der Ordnung fie anschreit: Arbeiten. Im Jahre 1897 heiratet sie den Ge- fener Parteien, die Beifall flatschen, wenn Ar- Priester die Monstranz unter dem golddurchwirk " So! Er hat seine brei Tage noch nicht nossen Bergarbeitersekretär Frant, freilich ohne beiter, die um ein größeres Stüd Brot fämpfen, ten Baldachin trug und das Volk niete auf der abgesessen!" Sie erwidert:„ Wenn es schon die Stirche mit der Trauung zu belästigen. Es ist erschossen wurden, nationale und christliche Ar- Straße. Soldaten sorgen für das militärische so absolut notwendig ist, daß die das stolze Bekenntnis einer reifen Persönlichkeit, beiterorganisationen" gründen. Ich haffe diese Schauspiel. Pfaffen geben dazu die notwendigen drei Tage abgesessen werden müssen, so fperrt wenn sie schreibt:„ Wir gingen nicht in Sippe weit mehr als die früheren brutalen Ge- religiösen Gefühle und man begreift es gerade bei. halt mich ein." Er fährt sie an, fie folle nicht die Kirche, denn von diesen Heuchlern maltmenschen. Die zeigten sich wie sie waren. folchen Gelegenheiten immer aufs Neue, wie so teď sein. Alles bestärkt sie in ihrem Rampfes- wollte ich nichts wiffen. Auch gericht- Es waren offene Gegner, während die heuch schwer der Kampf gegen diese an die Sentimen willen, bei der nächsten Versammlung des Ar- lich ließen wir uns nicht trauen. lerische Sippe mit ihrer Waste der Arbeiterfreund- talität appellierenden Mächte ist, die mit ihren beitervereines läßt sie das Mitgliedsbuch ihres Denn wir brauchten weber kirchliche lichkeit hinterliftige Gegner sind, die der Arbeiter- Mysterien das Volk durch die Jahrhunderte am Mannes auf ihren Namen übertragen. noch staatliche Zwangsmittel, um uns schaft das, was sie errungen hat, wieder rauben Narrenfeil führten und führen. Man ist froh, der Stadt zu entrinnen, der Der Ziedißer Mord kommt im Parlament gegenseitig zu achten und zu lieben. Wir tun wollen. Aber ich bin der besten Ueberzeugung, zur Sprache. Abgeordneter Bernerstorfer das aus freiem Willen. Wir leben bis daß es diesen Gegnern ebensowenig gelingen wird Duft der Magnolien einzuatmen, das freie Meer stellt den Antrag, den Hinterbliebenen der Er- heute noch in dem sogenannten Son- wie den früheren Gewaltmenschen. Denn die zu sehen. Daß die Freiheit des Meeres zu desto. schoffenen eine staatliche Unterstübung zu gewäh- fubinat, über das ein heuchlerisches Idee des Sozialismus, für die zu größerer Furcht vor den dunklen Mächten führte, ren. Außer Vernerstorfer und Stronawetter, so wudertum und die bürgerlichen fämpfen, ich meinem toten Mann ge- an höhere Silfe appellieren ließ, wo eigene Straft wie den jungtschechischen Abgeordneten waren die Philister die Nasen rümpfen. Uns fchworen habe, verbreitet sich immer nicht ausreichte, es ist die Tragik der menschlichen löblichen Volksvertreter gegen diese selbstverständ- fümmert diese bürgerliche moralphili- mehr. Heute bin ich nicht mehr das einzige Unzulänglichkeit. Die Sicherungen der moder liche Pflicht. Der Rednerder kleritalen fterei nichts." Ihr einziger Schmerz ist, daß Weib, das Mitglied einer sozialistischen Organi nen Technik, die Industrialisierung des Meeres, ertlärte fogar, daß die fes Berlan- fie die einzige Frau ist, die sich an Parteiber- fation ift. Es sind ihrer viele Hunderte. Und das sie werden den aufklärenden Prozeß ebenso be schleunigen, wie sie den Bergarbeiter gelehrt gen eine Dreiftigteit fei, menn ber sammlungen beteiligt. Der Unverstand der Massen ist meine Freude, das ist mein Stolz." Staat bie Brut der Umstürzler noch vendet sich gegen sie, besonders die Frauen, auch Es ist auch unser Stolz, daß wir eine so haben, vom Schutzpatron zum Kollektivvertrag zu J. B. unterstützen solle. Der ohnehin nicht lief- fene der Arbeiter, fönnen es nicht ertragen, daß treue Stämpferin zu den Unseren zählen dürfen! tommen.