Beite 2

Ein agrarisches Märchen.

nahmen.

2. Auguft 1924. fit und kommt am stärksten bei den Bati- Die Sochschutzollpolitit Hohenblums unb der welche nicht einen regelrechten Landwirtschafts­fundienbefizern, wie Schwarzen- 1 österreichische Bauernstand" nicht bekannt? Pang betrieb mit einigen Strich Feld sowie ein bis berg usw. zum Ausdrud. Jenc, die nicht wandte sich auf Grund der verheimlichten amt zwei Rüben aufweisen, gehören vom zollpoliti. Mitte Dezember 1923 hat der durch seine arbeiten, so wie der Bauer, haben also vom lichen Erhebungen über die Wirkung hoher schen Standpunkt in die Gruppe der Non­Arbeiterfeindseligkeit bekannte landbündlerische Getreide zoll den höchsten Nutzen! Getreidezölle auf die Landwirtschaft mit aller fumenten" fagt Herr Meisner ganz richtig, Abg. Windirsch in einer parlamentarischen Wagt Herr Abg. Windirsch dies zu be- raft gegen die Hohenblumsche Boli- ohne deren große Zahl irgendwie auch nur an­Bolemit gegen unseren Abg. Genossen Palme streiten? tit und schrieb zum Schluß: Deshalb be- sudeuten. Mit statistischen Zahlen über die betont, daß auch der Kleinlandwirt mehr Männer, deren Bauernfreundlichkeit unbehaupte ich, daß der Bauernstand, vor allem der Betriebsgrößen in der Landwirtschaft geben sich oder weniger an der Erstellung von 3öl- stritten ist, haben längst nachgewiesen, daß hohe alpenländische, in seiner ganzen Intereffen die Anwälte der Großagrarier vorsichtigerweise len für die landwirtschaftlichen Produfte inter - Vich- und Getreidezölle wohl augenblid- sphäre dem Gewerbetreibenden und überhaupt nicht ab. Herr Meisner schreibt dann effiert ist". Zur Erläuterung fügte Herr Win- lich einen Ficinen Vorteil gewähren fönnen, bem Arbeiter weit näher steht, als wörtlich: Die in der Mitte befindliche Gruppe dirsch, der Gegner des Achtstundentages und der aber sonst den Landwirten sehr gefährlich dem Großgrundbesizer, und daß es der Bauer, der bäuerlichen Grundbesitzer steht mit ihremt Arbeitslosenversicherung, hinzu, daß auch der werden. In einem vor ungefähr 20 Jahren von dessen Bruder so häufig Gewerbetreibender oder unmittelbaren Interesse bald auf der Seite fleinste Landwirt, um exiftieren zu können, Geld- Dr. Lienbacher im Salzburger Landtag ein- Arbeiter ist, viel nötiger hat, eine diesen Be- der Großgrundbesizer, bald auf der einnahmen haben muß, die erzielt werden durch gebrachten Gesegantrag heißt es: Die Bölle auf russklassen versöhnliche Wirtschaftspolitik zu Seite der Kleinhäusler, je nachdem den Verkauf verschiedener Erzeugnisse. Ergo, je Getreide und Vieh helfen der österreichischen treiben, als mit der bisherigen Agrarpolitik eine bie Bauern hinsichtlich jener Artikel, deren Be­höher die Verkaufspreise, desto besser die Ein- Landwirtschaft nichts". Und in dem vom einseitige Klaffenpolitit zu machen, legung mit Schutzöllen erwogen wird, mehr als Salzburger Landesausschusse im Jahre 1881 er bei der er schließlich doch nur die Kastanien aus Rieferanten oder als Käufer in Betracht kom­Wer denkt bei diesen Worten nicht an die statteten Bericht über die Schaffung eines dem Feuer holen und sich selbst die Hand men. Soweit es sich um das Verhältnis zwischen Fabel vom Fuchs, der den Gänsen predigt, wie Agrarrechtes ist zu lesen: Eine Reihe von Be- verbrennen darf." Großgrundbesißern und Bauern handelt, läuft harmlos er doch sei? Herr Windirsch tut so, als richten einfacher und schlichter Männer stimmt in Analog diefer vernünftigen Auffassung hat dasselbe im großen und ganzen auf den Unter ob die Einführung eines ganzen Systems der Beobachtung überein, daß die erhöhten Vich erst vor wenig Wochen der christlichsoziale shied von Getreidebauern und Vich­agrarischer Steuern im Zuge wäre, preise zur riesigen Werterhöhung der Tiroler Bauernbund Stellung gegen züchter hinaus, indem in allgemeinen auf während es fich in Wirklichkeit lediglich um die Bauerngüter des Landes beigetragen haben, die sogenannten Schutzölle genommen, die er den Großgrundbesizungen der sich für den Getreidezölle handelt. Untersuchen wir welche wieder die Erhöhung der Erb- und ein sehr bequemes Wittel zur schnellen Be- Großbetrieb besser eignende Getreidebau, dagegen einmal, wieviel s Ieinlandwirte als In Pflichtteile, sowie Aus gedinge bewirt- reicherung Einzelner nennt. Es gibt auf den Bauernwirtschaften die viel Kleinarbeit teressenten am Getreidezoll über- ten. Als dann infolge des Sintens der Vich- aber noch andere Fachleute, welche das Allheil- erfordernde Viehzucht überwiegt". Gleichartige haupt in Frage kämen. Nach einer Berechnung preise der Wert der Güter zurüdging, ergab sich mittel" des Schutzzolles entschieden ablehnen. Intereffen in der Zollfrage existieren also inner­des Nationalökonomen, Dr. Meyer, der selbst von selbst eine Höhe der hypothelarver Erinnert sei an das heuer erschienene Wert deshalb der Landwirtschaft gar nicht! Landwirt war, beginnt der Verkauf von Getreide schuldung, welche in vielen Fällen zur Verösterreichischen Bundespräsidenten Dr. Hai- Aber es tommt noch besser! Herr Oberrat gewöhnlich erst bei einem Flächenausmaß von armung, zur Verschuldung und zur nisch: Die Landflucht", in welchem er die Meisner schreibt auf Seite 89 und 90 seines 8-9 Hektar. Wir wollen aber ganz sicher gehen, Exekution der Grundbesizer führte". In dem Schädlichkeit der Schutzzollpolitit ausführlich Werkes noch folgendes: Die Gegner der Agrar­um feiner Uebertreibung geziehen zu werden, Runderlaß des preußischen Ministers für bartat. Befanntlich tritt Dr. Sainisch, ebenso wie hölle, zu welchen vielfach auch politische und den Besitz von 5 Hektar als denjenigen an-| Landwirschaft vom 29. Juni 1896, wird erllart, unser österreichischer Genosse Dr. Bauer für die Führer der Kleinhäusler gehören, wei nehmen, auf dem kein Getreide mehr zum Ver- daß die bloße Steigerung der landwirtschaftli. Errichtung eines staatlichen Getreide en darauf hin, daß die Kleinhäusler weder fauf produziert wird. chen Rentabilität und der dadurch herbeigeführte monopols zur Herbeiführung möglichst stabi- Bichzucht noch Getreidebau in einem derartigen In dem wichtigsten Lande der tschechoslowa Auschwung der Landwirtschaft zwar dem ler Getreidepreise ein. Ausmaß betreiben können, daß sie nennenswerte fischen Republik , in Böhmen , wurden nach jenigen, hochverschuldeten Besizer zugute Aber warum in die Ferne schweifen, denn Mengen zum Verkaufe bringen können. Für den der letzten Statistik, die durch die bisherigen Er- tommt, aber feine Gewähr gegen die Wie- auch unter den heimischen Agrariern gibt es Kleinhäusler sei es gar kein Vorteil, gebnisse der Bodenreform in bedeutendem Maße derkehr ähnlicher gefahr voller Zustände Personen, welche wohl oder übel zugeben wenn die Kuh, die er im Stall hat, einen h- hen beeinflußt worden ist, rund 700.000 Grundeigen in fünftigen Generationen darbietet. Im deut- müssen, daß die Zollfrage denn doch kein so Geldwert repräsentiert; der höhere Wert tönne tümer gezählt, die im Durchschnitt nicht einmal schen Reichstag sprach am 29. März 1895 der einfaches Problem ist, wie es sich die von ihm doch nicht realisiert werden; wohl aber einen ganzen Heftar Grund und Boden bes Reichskanzler Fürst Hohenlohe, der selbst Herren Abg. Staiser und Windirsch und steigere er die Größe des Verlustes im Falle der faßen. Angenommen, aber nicht zugegeben, daß einer der größten Grundbesizer war: Solche der landbündlerische Senator Knesch vorzustel- Notschlachtung oder des Umstchens der Kuh; für durch die Bodenreform ein jeder diefer 3.verg- Anträge( auf Erhöhung der Getreidezölle) brin- len belieben. Letzterer machte sogar den miß- Den Kleinhäusler sei die Hauptsache, daß befizer einen Hektar Aderland dazu bekommen gen durchaus nicht allen Landwirten Nußen. glückten Versuch, unseren Karl Marx als die Stuh viel Milch gibt, an einem hohen Milch­hätte, so scheidet diese erdrückende Masse der Es gibt viele, denen der Antrag nicht nur feinen Bronzeugen für die Profitinteressen der Groß preis habe er auch kein Interesse, da er ja die Bandwirte Böhmens als Interessenten am Ge- Vorteil, sondern einen Nachteil bringen agrarier der staunenden Weitwelt vorzuführen! in seinem Stalle gewonnene Milch für den eige­treide zoll trokdent vollständig aus. Bleiben noch wird". Fürst Hohenlohe tam zu dem Ergebnis, Da ist bei der deutschen Sektion des böhmischen nen Saushalt benötige und eventuelt für eine die 69.000 Befizer von 5-10 Hektar, ebensoviele dag 76 Prozent aller deutschen Landwirte tein Landeskulturrates der Oberrat Andreas Meis- vielföpfige Familie noch Milch zukaufen müsse; velche 10-20 Heftar ihr eigen nennen, 36.000 Getreide verlaufen fönnen. Das ist aber ner angestellt. Dieser war schon unter Hohen- besgleichen sei es für den Seleinhäusler nur er Besizer von 20-50 Settar, 2800 bon 50-100 nur die Bevölkerung, welche Grund besigt. In blum ein waderer Borkämpfer großagrarischer wünscht, daß die Getreideprcise mög Hektar, 772 Besiter von 100-200 Settar, 389 der tschechoslowakischen Republit sind jedoch volle Interessen. Auf seinen Antrag hat noch im licht niedrig sind, da im ja von seiner bon 200-500 Heftar, 144 von 500-1000 eft- 12 Millionen Einwohner, welche feinen Jänner 1914 ein Bauerntag in Saaz , cigenen Getreidefechfung nicht nur nichts für den ar, 104 Bejizer von 1000-2000 Settar und Grund und Boden befizen! an welchem auch der Reichsritter v. Hohenblum Verkauf übrig bleibe, sondern er Futtergetreide, 151 Eigentümer von mehr als 2000 Hektar Man hatte seinerzeit unter Hohenblums teilnahmi, anläßlich der damals bevorstehenden bzw. Brot und Mehl kaufen müsse. Aus Grund und Boden. Gleichgültig, ob diese Zahlen Regime auch in Desterreich lange erzählt, daß Revision der Zoll und Handelsverträge mit all diesen Umständen wird der Schluß ge­bis auf den J- Punkt heute noch stimmen oder das ganze Landvolk hohe Getreidezölle wünsche. Den Ballanstaaten, gegen jede Vich- Ein- und zogen, daß die Kleinhäusler nicht ersichtlich ist auf jeden Fall mit größter Die Entwicklung hat dieses Märchen gründlich Durchfuhr, sowie gegen jede Erhöhung der Biehzöllen noch an Getreidezöllen ein aktives Eindringlichkeit, daß die erbrüdende widerlegt. Nachdem der Zolltarif von 1906 in Fleischeinfuhrtontingente Protest erhoben. Am Intereffe haben, sondern derlei Zölle als für Mehrzahl der böhmischen Landwirte tein Kraft getreten war, waren die Getreidepreise 17. Juni 1924 hat er in der Deutschen Land- fie nachteilig ablehnen müßten." Und Getreide zum Verkaufe erzeugen, ja, selbst Ge- fchnell gestiegen. 50 Stilo Theißweizen mußten post eine Reihe von Forderungen formuliert, wie wiederlegt Herr Meisner diese Argumente treide kaufen müssen, was eine empfindliche Be- im Jahre 1907 mit 11 K 17 Heller, im Jahre u. a. die Wiederherstellung aller bor ber politischen Führer" der roten Sleinbauern? lastung ihres Haushalts durch die Getreidezölle 1908 mit 13 K 03 h, und im Jahre 1905 gar riegsausbruch in Oesterreich ber antwortet: Wiewohl die geschilderte Lage Sedeutet. Mindestens hat die übergroße Mehr mit 15 K 50 Seller bezahlt werden. Mit einem stehenden Agrarzölle mit dem Soeffi- ber Kleinhäusler unbestreitbar richtig beit der landwirtschaftlichen Bevölkerung tei- Schlage stieg nun auch für den Bauer der Preis des sienten 6. Herr Andreas Meisner, der ein Voll- ist, ist der darauf aufgebaute Schluß trondem nen Nußen von den Getreidezöllen. Der Mehles, des Brotes, des Futtergetreides, der blutagrarier ist, hat ferner zwei größere Bro- nur ein Trugschluß: Es werden nämlich die auch Mittel und Großbauernstand, um deretwillen Kleie. Die Bauern zwangen ihre Verschüren veröffentlicht, worin er sich sehr lebhaft für den Kleinhäusler sehr schwerwiegenden angeblich die Zölle eingeführt werden sollen, treter, sich gegen die Getreidezölle für die Schutzölle einsetzt. Eine Broschüre ist Rüdwirtungen übersehen, welche im Falle sind und bleiben eine recht fleine Minderheit! zu wenden. Der Polenflub, der die galizi- direkt an die Adresse derroten Klein eines allgemeinen Rückganges der heimischen Und was profitiert der Mittelbauer bei fche Bauernschaft in seiner Weise vertrat, mußte bauern gerichtet, um sie von ihrer Abneigung Produktion an Vieh und Getreide notwendiger. den Getreidezöllen? Wenn wir einen Landwirt im Jahre 1909 die Suspendierung der Getreide gegen die Schutzölle zu turieren. Gelungen ist weise auch für die Kleinhäusler eintreten müß­wählen, der etwa 10 sektar besitzt, so ist anzu- zölle beantragen, die er doch mitbeschlossen hatte, diese Stur schon deshalb nicht, weil die Broschüten. Und worin bestehen diese bösen Rüdwir nehmen, daß er zum Verkaufe etwa 25-30 Me- und in den Alpenländern setzte gleichzeitig eine ren einen äußerst schlechten Abgang hatten. In fungen? Angeblich wäre dann fein richtiges terzentner Getreide bringen kann. Rettet ihn Belvegung der Hörndlbauern" gegen die seinem Werke Agrarische Bollpolitit", erschienen Saatgut zu haben und die Viehseuchen der Mehrerlös infolge des Zolles wirklich? Ab- lörndlbauern" ein. Der Beweis war erbracht, 1921, fette er sich im 22. Kapitel mit dem würden eingeschleppt werden, weiters würde der gesehen davon, daß die Erhöhung der Lebens- daß ein großer Teil der Bauernschaft die Ge- gegenseitigen Verhältnis der Groß- Rinderstand sehr an Ertrag zurückgehen. Das mittelpreiſe ſich umſeht in höhere Preise der vom treidezölle im eigenen Interesse bekämpfen muß. grund befizer, Bauern und Klein- ist alles! Ueber die lächerlichkeit dieser Argu­Landwirt benötigten Bedarfsartikel. Natürlich: Davon weiß der verehrte Herr Abg. Win- häusler in bezug auf die Agrarzölle ausein mente braucht man fein Wort zu verlieren. Sie ie größer der landwirtschaftliche dirsch nichts? Und ist ihm auch die Schrift des ander. Er stellt vor allem Häusler und Groß- sind der Ausfluß größter Verlegenheit. Besitz ist, desto mehr wächst der Pro- chemaligen österreichischen Abg. Ritter v. Pan grundbesitzer einander gegenüber. Hänsler, Nicht minder ists eine Verlegenheitsphrase, wenn

Die tleine Lotte.

Von Simone Bodève.

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Uebersetzt von Dr. Anna Nubaum, Copyright by

Interritorialer Verlag Renaissance", Wien . Charlotte, außer Atem, rot geworden, setzt sich auf einen umgestürzten Baunt. Noch ist er ganz moosbedeckt, berindet, bald wird er fortge= tragen werden. Henri wirft den Hut von sich, streckt sich in einiger Entfernung von ihr lang auf den Boden.

Haben Sie nicht Hunger?" Doch."

Wie ein Wolf?"

,, Wie viele Wölfe."

Er hebt sich auf einen Ellbogen, um sie besser zu sehen. Lächelt, scheint sie sehr fühn zu finden. Sie blickt ihn an hält ihm die geöffneten Hände entgegen halb Bitte, halb Zuirauen. Ein Brötchen fällt auf ihre Snie.

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Charlotte!

So im Schatten verloren, sehe ich nur Ihre blassen Augen. Sie sind selbst Ihrer glücklichen Schwester." Waldblume mähen Sie nicht die Freude

Waldgrün. Am Ende erblickt man die Augen läuft: ein Maiglödchen! Schon kniet sie, streckt geblendet von Taghelle wie Reisende, die aus die Hand aus. dem Erdinnern aufsteigen, eine weite Ebene. Ganz im Fernen ein Dorf. Man sieht nur den , hinzugehen, wenn das Feld in blonden Aehren Turmhahn in der Sonne glänzen. Schöner ist steht, durch die der Wind weht. Dann ist der Turm wie ein Mast auf einem ausfahrenden Schiffe.

Hier durch?"

Da ist der Schildkrötenweg, so genannt, weil man nur langsam auf ihm vorwärtskommt. Bon allen Seiten loden Ausblide; man möchte sich immer wieder ins dichte Gras legen. Weit von hier gibt es noch eine Stadt voll malerischer An­mut, an einem Flüßchen, das hohe Pappeln be hüten. Darüber ragen die Ueberreste eines alten Schlosses. Schön ist es, von dort auf den Wald zu schauen.

Werde ich hingehen?" " Ja, Seelchen."

mit

Wenn Henri mit seiner Prüfung fertig ist, nächsten Monat, wird Charlotte überallhin ihm und Sonia.

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Sehen Sie den schwarzen Weg dahinten wollen wir nehmen."

-

den

Sie find in einem großen, grünen Rund. im Kreuzweise verschlungene Bäume in der Mitte laffen abgestorbene Aeste hängen, auf denen halb verwischte Inschriften zu sehen sind. Glattglän zende Stämme steigen in schwindelnde Höhe auf wie Tempelsäulen. Ein weiter freier Roum ver­Schwimmt in fernem Blau. Die Luft geht frisch. Junge Bäume erschauern glückselig in allen ihren Blättern. Eine schmale Wildbahn zwischen gold­leuchtenden Ginster. Schmetternde Fanfare in­mitten des dunklen Grün.

,, Der Ginster lockt, Charlotte aber es ist nicht unser Weg."

Henri glaubt alle Waldpfade zu kennen. Die Wildbahn führt zu einer kleinen weißen Stadt. Sperlinge piepfen um den alten Kirchtum. Ueber ein flares Bächlein an einer brausenden Mühle vorüber.s

Er führt nach Ihrem Clary?"

Vielleicht, ich bin ihn noch nie gegangen vir ziehen auf Entdeckungen aus. Ich sehe es Ihren leuchenden Augen an, daß Sie gerne noch ein Brötchen hätten.

Er steht auf, es ihr zu bringen.

Nun wieder abwärts, weiche Erde gibt unter dem Tritt nach, leises Schauern durch das Gebüsch. Lotte hält, horcht, unbeweglich, einen Finger auf den Lippen, hofft auf ein Reh. Henri hat gesagt, daß es hier welche gebe. Flügelschlag, ein leichter Schrei-- uur ein Vogel. Entzückt ficht sie ihm nach.

Sie weicht betrübt zurüd. Er liebt Blumen, sie weiß es. Er hat sie immer in seinem Zimmer. Oft wollte sie ihm welche bringen. Aber sie hätte sie um sein Geld" kaufen müssen.

O, Rit! Ich wollte sie Ihnen geben!" Er niet neben ihr im Gras, nimmt ein Buch aus der Tasche, öffnet es. Sie legt die weißen Glocken sanft hinein. Sie duften nicht so hold wie ihr Bekenntnis.

,, Kleines Mädchen, wie fühlt man sich in unserem Walde?"

,, Oh, wie gut!"

3u gut. Er ist verzaubert. Wir müssen uns wehren sonst überrascht uns die Nacht. Ich glaube, wir haben uns verloren."

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Ein stämmiger Bauer, staubbedeckt, die Mütze auf dem Kopfe, in hohen Stiefeln, ruft sie an: ,, Geht ihr spazieren, he?"

Wir wollen nach Mont- au- Vert. Ist es noch weit?"

So was wie' ne Viertelstunde, vielleicht mehr, vielleicht weniger. Wollt ihr dort zu Mit­tag effen?"

,, Nein, in Clary?"

,, Ein tüchtiger Marsch, wenn ihr den Weg nicht wißt. Werbet nach dem Schlosse kommen. Ich will euch führen."

Das Dorf ist wirklich Souch. Henri, der glaubte, alle Dörfer zu kennen, hat es noch nie gesehen.

Soda geht's weiter. Jest tönnt ihr euch nicht mehr irrent."

,, Danke, Sie sind sehr freundlich."

Sind auf dieser armen Welt, um zu helfen." Sie schütteln einander die Hände. Dann geht's weiter. Der Weg ist schlecht. Henri muz Sie finden einen Hohlweg, von Dornge- Lotte am Arm halten, daß sie nicht falle. Aber sträuch eingesäumt. Ihnen zur Rechten die der Blick ist herrlich. Ein flares Bächlen spielt Ebene. Vor Ihnen, an den Hügel gebettet, heben zwischen Wiesen Versteden. Rote Stühe weiden. fich aus blühenden Apfelbäumen einige Häuser Manchmal hebt eine von ihnen den Kopf, betrach um den schiefen Kirchturm.

Das ist Souch," sagt Senri, wir hätten besser getan, über Mont- au- Vert zu gehen." Ist es weit?"

" Ja. Ich fürchte, Sie sind sehr müde." Ins Tälchen hinunter, dann aufwärts. Sie drehen sich in Streise. Lotte wird unruhig. Dies Verlorensein ist ihr Freude. Er lacht.

Kennen Sie Pythagoras ?" ,, Das ist ein Grieche."

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,, Er hat gesagt: Der Mann ist Logit, die Frau Ahnung. Kleine Ahnung finden Sic den Weg nach Mont- au- Vert, und ich werde Sie führen. Macht

tet die Unbekannten, muht langgedehnt. Das Bäumevolt steht in dichten Reihen, unbeglichem Schauen. Wollte es sich die Mühe nehmen, her niederzusteigen-- im Handumdrehen könnte es Wiesen, Wohnstätten alles wegkehren. Aber es steht gleichgültig, wie in Verachtung. Die Kin der gehen, ohne zu sprechen.

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,, Denken Sie nicht zu viel, Charlotte. Leben ist besser. Schauen Sie nicht zu viel auf die Bäume, sonst tommen wir nie ans Ziel." Henri singt:

In meiner tollen Jugendzeit war ich ber fliegenden Schwalbe gleich!"

Einige Schritte weit tanzt in dünnen Gras- 1 Auer sich über sie luftig trop feiner zärt- racht. otte findet ihn komiſch, wendet sich um,

Der Weg von ihnen sinft immer tiefer in halmen ein zarter weißer Schein. Die Kleine lichen Augen?

Fortsetzung folgt.)