Gette 2.

23. Auguft 1924. Boden hinwiederum führte zu neuen Methoden für das ganze freie Volk ein Staatsereignis. Was schen Gewohnheiten, die ja auch die Deutschen  , Jöffentliche Ghmung jedes deutschen   Dichters ver der Acerbestellung, zu zweckmäß geren Werkz ugen Wunder, wenn bei solcher Wertung und Muße die Slowafen, die Rumänen als„ Ungarn  " flassi bieten. u. dergl. Die eine Frau reid te nicht mehr aus, bildende Künstler war Praxiteles   und Phidias  , fizieren wollten.) Gemäß jener allgemeinen Be- Man soll solche Dinge nicht unterschäßen, man brauchte mehr Arbeiter. Damit verwandel Bauwerke wie auf der Akropolis   erstanden, wenn ſtimmung erklärt das Gefeß insbesondere Benen- denn für das Verhältnis der beiden Nationen in ten sich die Kämpfe um Herden, um Jagd und die Dichtung in Homer  , Aischylos  , Sophokles ungen für verboten, die an Personen erinnern, der Tschechoslowakei   haben sie ohne Zweifel eine Weidepläße in Kämpfe um Sklaven. Der tüch- und Aristophanes  , die Philosophie im Sokrates, die eine feindl che Gesinnung gegen die tschecho große psychologische Bedeutung; nichts veizt die tigere Strieger erhielt einen größeren Teil der Plato   und Aristoteles   blühte! Die praktischen scavakische Nation oder gegen die verbündeten Menschen mehr als fleinliche und überflüssige Beute, von Land und Leuten, was die immer Wissenschaften hingegen, die Technik, Chemie und Nationen bekundet haben, oder Ereignisse staats- Schikanen. Wie sagt doch der Professor und Ge­schärfere Ausbildung des Privateigentums Physik blieben unentwickelt, weil sie den verach feindlichen Charakters in Erinnerung bringen." fandte Krofta in seiner Betrachtung über„ die begünstigte, die große Zahl der Sklaven bewirkte feten flavengewerben verwandt schienen. Wie Wenn nun diese gesetzlichen Bestimmungen erklär Deutschen   in Böhmen  "( Politische Bücherei. Prag  eine Arbeitsteilung der Männer. Athen   auf fünstlerisch- wissenschaftlichem, so legt Nom lich und gerechtfertigt sein mögen, so hat die 1924):„ Das tschechische Volk. das seit Jahrhun Auf der einen Seite standen die freien„ Derren" auf staatenbilder dem Gebiet Zeugnis ab für die Praxis aus ihnen e' ne gehässige Schikane gemacht, derten mit seinen deutschen   Landsleuten zusam als Jäger, Krieger, Säuptlinge, Prieſter usw., Kulturmöglichkeiten der Sklavenwirtschaft in Höhe die zum Schluß nicht weniger bedeutet, als daß menzuleben gewohnt und sich dessen wohl bewußt auf der anderen die Staven als Vauern und und Verfall. Der Römer fühlte sich nur als die Deutschen   in der Tschechoslowakei   in der ist, daß sie als ein wichtiger Faktor an der Ge­funstlose Handwerker: fie verfertigten Waffen, Kriegers- und Staatsmann wohl, und des Schätzung ihrer geschichtlichen Gestalten und ihrer schichte seines Vaterlandes mitgewirkt haben und Werkzeuge, Netze, Töpfe, Sandalen, fie bauten, halb war der Geist des alten Rom   vor allem in großen Künstler unter tschech sche Vormundschaft auchy jept in dem neu errichteten Staate einen sol­spannen und webien. Als die Menge der Sklaven den Legionen, in Volksversammlungen und Senat gestellt werden. Die Tschechen schreiben den chen Faktor darstellen, wird ihnen gewiß nichts eine Auswahl unter ihnen gestattete, machte na lebendig. Kein Freier fand es seiner würdig, zu Deutschen   vor, wen diese ehren dürfen und wen vorenthalten, was nur mit der Einheit und türlich nicht jeder alles, sondern sie spezialisier arbeiten, immer mehr Bauern sammelten sich in sie zu verwerfen haben. Sicherheit des neuen Staates vereinbar ft"( Ein ten sich, und diese höhere Form der Arbeitsteilung Rom   an und forderten als„ Bürger" vom Staate, erhöhte auch die Leistungen, die Handwerker nah- von ihrem Staate Panem et circenses  : Brot Tschechoslowakei   die Verennung( in Asch): Bis offizielle tschechische Politik davon entfernt, fich So hat das Oberste Verwaltungsgericht der schöner und guter Grund'atz; wie weit ist aber die men an Stunftfertigkeit zu, die Kultur vertiefte und Zirkusspiele. Diese Forderung ließ sich erfül- utar d straße als verboten erklärt: die Person ihn vor Augen zu halten und hn zu befolgen! sich entsprechend der wirtschaftlichen Basis. len, folange fiegreiche Striege immer neue Arbeits- Bismards fann, abgesehen davon, wie sich die Die hier entwickelten Grundlinien treffen auf tiere brachten, und so ange dauerte auch der Auf- Beziehungen der von hm faktisch befolgten Poli­alle Sklavenstaaten des Altertums stieg des Reiches. Als aber das Weltall   endlich tif gegenüber der tschechoslowaki chen Nation ge­zu, auf die Aegypter, Perser, Assyrer, Babylonier, unterworfen war, versiegte die Quelle, eine wahnstaltet haben mochten, notorisch wenn nicht als Juden, Griechen und Römer. In ihnen allen sinnige Ausbeutung der Sklaven setzte dafür ein. Repräsentant, so doch zumindest als ein Symbol Deutsche   und Tscheche... widmete sich die freie Herrenklaffe den als„ her Die Kriegsungeübten Freien hingegen verlotterten einer bestimmten politischen Richtung angesehen Die Diskussion in der tschechischen Presse renmäß.g" angesehenen und eifersüchtig gehüteten und verweichlichten, immer drohender erhob sich Berufen des Kriegers, Staatsmannes, Gelehrten, die gequälte Wasse. immer ungebärdiger benahmen werden, die als eine der tschechischen Nation feind über die Frage der Teilnahme der Deutschen   an Prieſters oder Künstlers, wobei die Wertung der sich die Söldner, die statt des entnersten Herren sinbare gewertet werden darf" was im Grunde der deutsch  - tschechischen Verständigung, geht Herren- iche und mit ihren äußeren Beziehungen unver- der Regierung, beziehungsweise über die Frage verschiedenen Beschäftigungen bei den verschiede volkes den Staat im Innern und nach außen darauf hinausläuft, daß die Straße nach Bismarck   weiter. Die nationaldemokratische Bresse sucht nen Bölfern freilich nicht diefelbe war. Für die schirmen sollten. Jahrhundertelang stand noch nicht berannt werden darf, weil eine Politt vor durch Steigerung des nationalen Hochdrucks die Notdurft des täglichen Lebens hingegen, also für der tönerne Koloß nach den Gesetzen der Trägheit, Effen, Sleidung, Wohnung und Hausrat, sorgien dann brach er zusammen und begrub unter seinen fünfzig Jahren gegen das napoleonische Frank versöhnlichen Stimmen in der tschechischen Links­die Frauen und Slaven  . Auch die Folgen Trümmern die alte Welt, das Auseinanderklaffen wendet sich diese Argumentation nich: dagegen, die agrarischen Hauptblätter Benkov" und reich siegreich gewesen ist. Selbstverständlich presse zu übertönen. Bemerkenswert ist, daß auch waren überall die gleichen: Die Sklavenarbeit, von wirtschaftlichen Bedingungen und Kultur einmal bis zu einer gewissen, die Bequemlichkeit erwies sich als gleichbedeutend mit dem Tode. K. daß B smarck der Repräsentant einer höchst frag- Večer“ einen versöhnlichen Ton anschlagen. halbwegs gestattenden Höhe ausgebildet, machte würdigen Waffenpolitik im Junern, einer von der Das Amtsblatt„ Československa Repu wenige oder gar keine technischen Fortschritte, weil Geschichte verurteilten internationalen Macht- blika" sagt, daß dort, wo bis vor kurzem die Die verbotene Roſeggerstraße. Porboten, die Männer ihrer Geſchichte, die antistaatlichen Front dagestanden seien, eine politik gewesen ist; vielmehr wird den Deutschen   Mehrheit der oppositionellen Parteien in einer

deren Ertrag nur den Herren zugute gekommen

Inland.

wäre und weil überhaupt der seelische Anteil der Sklaven an ihrer Arbeit fehlte. Als gar mit der In der Wiener Arbeiterzeitung" finie ehren wollen, selbst auszusuchen. Daß auch schwere Krise eingetreten sei. Fast alle Bestands Beranbildung von Handel und Geldwirtschaft die ben wir folgende treffende Charakteristik der eine Josefsgasse verboten wurde, obwohl teile der Opposition machen, nach dem Amtsblatt, Produkte sich in Ware" verwandelten und der tschechischen Taferlpolitik: sie nachweisbar die Erinnerung an einen um de eine Strise des Ueberganges von der Antistaat Dieser Bedarf des eigenen Haushaltes der Produktion Stadt verdienten Jesef Hergeth ist, wird von dem lichkeit zur Staatsfreundlichkeit durch. nicht mehr eine natürliche Schranke zog, setzte die In böhmischen Blättern war dieser Tage zu Obersten Gericht damit als gerechtfertigt erklärt, Uebergang werde aber Opfer verlangen und fei Ausbeutung der Sklaven und damit deren dumpfer lesen, der Beschluß des Gemeinderates von Böh daß Josef II.   eine der tschechoslowalischen Nat on ohne Scheidung der Geister, ohne Wut zu bin Daß gegen die Unterdrücker ein, und diese Seelen- misch- Leipa, eine Gasse im Gebiet dieser Stadt feindliche Gesinnung befundet habe- dem nicht denden und tapferen Worten und Taten nicht stimmung schloß einen Fortschritt des Handwerks Roseggergasse zu benennen, sei von der po. bloß die gesch chtiche, sondern auch die Tatsache möglich. Das Amtsblatt findet, daß dieser Mut erst recht aus. Er hätte auch nicht den Stlaven, tischen Behörde aufgehoben worden; dieser Name widerstreitet, daß die Habsburger   allezeit schlechte in der Opposition noch nicht da fei Auf deutscher   Seite befaßt sich mit dem tsche­sondern wieder nur den Herren genützt. So ver dürfe in der tschechoslowakischen Republit einer Deutsche   gewesen sind. Womit wird eber das fielen denn die Gewerbe und verfielen die Skla  . Gasse nicht gegeben werden. Gemäß dem Gesetz Verbot der Roseggergasse begründet? Es chisch- deutschen Problem die Landpost", venstaaten, dafür aber erlangten die Herren- berfügt eine Gemeinde über die Gaffen ihres G- sei„ allgemein bekannt", daß Peter Rosegger   für welche ihre Betrachtung wie folgt schlick Bekanntlich ist der größte Gegner einer berufe, auf die sich, unbeschwert vom Daseins bietes, deren Benennung ist ihr autonomes Recht; einen Teil der deutschen   Nation im ehemaligen lampf, alles Sinnen und Trachten der Herrschen wie fonnte also de Durchführung jenes Be österreichischen Staate als Repräsentant der auf Verſtändigung mit den Deutschen   Minister den fonzentrieren konnte, eine heute faum mehr schlusses gehindert werden, und warum soll es die Germonisierung der tschechoslowat schen Ju- Pfarrer Sramet, dem Stramař getreue Sefun­einer deutschen   Gemeinde verwehrt sein, eine send hinzielenden Bestrebungen gegolten hat. Den Saß, den Sramet gegen die Deutschen  Dantendienste leistet. Es gibt sogar Politiker, die mögliche Blüte. Was man sich heute gemeiniglich unter Gasse nach Rosegger  , einem großen und reinen durch dessen Verehrung die der tschechoslowakischen empfindet, für größer halten als den Saß des den Haß, den Sramet gegen die Deutschen Kultur des Altertums" vorstellt, ist deutschen Dichter.. zu benennen? Nation feindlichen Bestrebungen zum Ausdruck ge­Die tschechelewatische Republik hat sich ein bracht werden sollen". Es wird also nicht einmal Dr. Stramar. Bald werden die beiden Herren tischen Herrscher, die ebenso an Nachruhmi wie Gesetz gegeben, wonach Benennungen von Stra. behauptet, daß Rosegger   ein Vertreter von Ger  - einsehen müssen, daß sie in ein anderes Horn an das Fortleben in einer anderen Welt dachten, Ben und öffentlichen Plätzen verboten werden, man sationsbestrebungen gewesen ist, wird doch blasen müssen, wollen sie nicht ihren Staat ins Verderben reiten. Langsam aber mit tötlicher weihten dieser ihrer Idee die gigantischen Pyra-" die mit der Geschichte und mit den nur erklärt daß er d für bei einigen Leuten Sicherheit wendet sich das Blatt. Die äußere miden und die märchenhaften Grabgewölbe, deren äußeren Beziehungen der tschecho- solten hat: und das soll ein Grund sein, daß die Lage wird für die Tschechoslowakische Republik eines, die Ruhestätte des Tutanch- Amon, jetzt lowakischen Nation nicht in Ein Deutschen   in der Tschechoslowakei   ihn nicht ehren immer ernster und sorgenvoller. Entschließt sie als Wunder der Welt angeſtaunt wird. Die Hel lang zu bringen sind". Das Gefeß iſt und verehren würden! In Wahrheit ist das aber sich nicht jetzt noch beizeiten zur Umkehr zu rufen, den eines Leonidas   in den Thermopylen ist nur ohne we teres verständlich: denn daß ein neuer ein leeres Gerede, Roſegger   war e'n Dichter und versteht sie nicht die Zeichen der heutigen Zeit, denkbar, weil die spartanischen Herren zeit- Staat. der überdies eine Republik   ist. nicht daran hat für die Germanisierung der Tschechen nie ge- dann wird sie sich in wohl nicht allzu langer Zeit lebens einzig und allein für den Strieg erzogen vorübergehen kann, daß die Beziehungen der schwärmt, geschweige denn, daß sein Name, wie vor Tatsachen gestellt sehen, die auch einen wurden. Wenn Athen   durch seine gewaltigen Straßen einen Geiſt atmen, der mit seiner Staats es das Geset sagt, daran erinnert"; das Ge- Stramak oder Sramet nicht erfreuen werden. Helden und Staatsmänner, durch Miltiades, form unvereinbar, ist selbstverständ ch; man soll schwät von seiner Geltung" als„ Repräsentant" Aristides  , Themistokles und Perikles   sich unsterb- in der Ausmerzitra der monarchistischen Aeußer von Germanisationsbestrebungen" soll nur dic lichen Ruhm erworben hat, so dankt es das dem lichkeiten eher rüdiichtsloser vorechen.( Obwohl Tatsache verhüllen. daß sich die Tschechen an - 4. September. Umstand, daß Politik, Wissenschaft und Kunst- von einer tschechoslowakischen Nation" zu roden, maßen, über die Größen der deutschen   Literatur Das Abgeordnetenhaus tritt zu seiner ersten genuß als die einzig würdigen Beschäftigungen ein lächerlicher Ueberschvang, geradezu eine Fäl die Zensur auszuüben. Wie bei Rofegger fönnte Plenarsizung am 4. September zusammen. Es eines Atheners galten. Aus diefer Geistesrich- schung ist: in der Tichechoslowakei lebt eine tiche man derartige Flecken einer feindlichen Gesin- wird die vorbereiteten Finanzvorlagen den Aus­tung erklärt sich das Markttreiben Athens   mit chische, eine fowakische, eine deutsche Nation: von nung gegen die tschechoslowakische Nation" oder schüssen zuteilen. Vorher am 2. September- seinen Rednern, Demagogen, Lehrern, Philosophen der Nation" aber als politischen Begriff zu gar gegen die verbündeten Nationen" schließlich findet eine Sitzung des sozialpolitischen und Volksgerichten, Theater und Sportspiele waren reden, ist eine Nachahmung der übelsten magyari- bei jedem deutschen Dichter herausfinden und die Ausschusses statt, die sich mit der Sozialver.

6 Der sibirische Expreß.

Roman von Frank Heller  . Copyrigt by G. Müller, München  .

Seiten im Zimmer entlang liefen Galerien mit Eisenbarrieren; vom Boden erho­ben sich lotrechte Eisenleitern bis zur obersten Galerie; über dieser wölbte sich die Glaskuppel, die an teiner Stelle mit der Galerie in Berüh rung fam. Und zu diesem ganzen großen Raum führten nicht mehr als drei Türen.

Zwei dieser Türen befanden sich in der Ga­lerie des ersten Stodwerts. Sie führten zu vier zusammenhängenden Zimmern. Das erste war ein Schlafzimmer, das zweite ein Baderaum, das dritte und vierte gewöhnliche Herrenzimmer. Die Möbel in allen vier Zimmern waren kostbar, aber verschliffen. Doch nicht die Möbel fesselten die Aufmerksamkeit. Sondern eine Eigentümlichkeit der Zimmer selbst. Sie bekamen ihr Licht durch die zwei Türen zur Galerie: alle glichen vier Zellen.

Durchmesser, an einer mehr als armdiden Stahl| mit überraschender Geschwindigkeit die eiserne achse schwebend, die am Boden und an einem Leiter zur ersten Galerie hinauf. Er durchsuchte eisernen Stativ der Glastuppel befestigt war. Aus die vier Zimmer, die auf die Galerie gingen, fand der Nähe gesehen und man mußte ihn aus der das, was er suchte, nicht, und kletterte weiter zur Nähe sehen, denn er füllte fast den ganzen Raum zweiten und dritten Galeric. Beide Galerien machte er einen phantastischen, einen waren voll Bücher und Papiere, aber obgleich er überwältigenden Eindruck. Man hatte die Illusie nach rechts und links fortstieß, fand er noch im­sion, einen Planeten zu sehen, nicht das Abbild mer nicht, was er fuchte. Die ganze Zeit stieß er eines Planeten. Die Pole leuchteten eiskalt weiß; ein und denselben Ruf aus. Endlich blieb er an den Küsten der Polarländer wuchs das erste stehen, ein Taschentuch an die Stirn gedrückt, und schwache Moosgrün; Rußlands   Steppen gingen plößlich zuckte er zusammen. In sein Gesicht fam in Standinaviens Nadelwaldgürtel über, die Ür- ein Ausdruck, als wollte er feinen Sinnen nicht wälder Südamerikas   verflochten ihre Aeste von trauen. Und doch hatte sich nichts besonderes er­den Anden bis zum Atlantischen Ozean; von den eignet. Nichts anderes hatte sich ereignet, als daß gelben Sandmeeren der Sahara   und Gobi   er soeben einen leichten Lufthauch auf seiner Stirn wurde die Wüstensonne in unbarmherzigen verspürt hatte. Strahlen zurückgeschleudert; die blauen Ozeane blinkten; grüne Inseln und weiße, Korallenriffe entstiegen ihrer schwindelnden Tiefe. England er hob sein abweisendes Profil gegen Europa  , und Japan   lag zum Sprung gegen Asien   geduckt. Die Landgrenzen, in Blut gezeichnet, zogen ihre tren­nenden roten Striche, und Flüsse und Eisenbah­nen, die die Völker vereinen, schlängelten sich über Grenzen und Kontinente. Dies war der Globus. Rinas um ihn ging ein vorspringender Gürtel aus Eisen, der an den Ring des Saturn erin­nerte, und in feinem Schatten stand der ältliche Mann mit dem Stiernaden. Er war nicht in Be­Der Boden in den Zimmern des ersten trachtung vor dem( 3Tebus. diefem speculum orbis Stockwertes war mit Bavieren. Büchern und Beis terreftris verfunken r fuhr herum wie ein Nach chenmaterial bedeckt. Alles lag kunterbunt durch- fender. Der aanze Moum war in elektrischem einander, wie von einem Taifun herumgewirbelt icht nebadet aber als wäre das nicht genug, Aber was die Aufmerksamkeit eines zufälligen hatte er eine Sandlaterne mit scharfem. meinem Besuchers erregt hätte, waren nicht diese verstreu- Strahle hei sich damit feuchtete er in alle Min­ten Bücher und Papiere. Es war ein Gegenstand, fel und Gen. Hier und da stick er mit lauter der zwei Drittel des Raumes von Wand zu Wand einnahm, der fast bis zum Boden herabreichte und ſich faft bis hinauf zur Glaskuppel erhob. Und dieser Gegenstand war ein ungeheurer Erdglobus. Es war ein Globus von fast fünfzehn Meter

Und die Eingangstür? Es gab eine Ein­gangstür; sie befand sich im Erdgeschoß. Sie glich an Dide und Schwere einer Stassentür; und fie hatte ein Schlüsselloch an der Innenseite, aber feinen Schlüssel.

Stimme einen und denselben Ruf aus.

Es kam keine Antwort. Der Mann mit dem Stiernacken versperrte die Eingangstür mit einem fonderbar geformten Schlüssel, befeftiate die Lampe an einem Gürtel um den Leib und huschte

Er hob den Kopf und sah nach der Glaskuppel. Das nächste, was er tat, war, sich die eiserne Lei­ter herunterzustürzen, mit noch größerer Haft, als er sie hinaufgeklettert war. Das nächste, die große Tür zu öffnen, die zur Außenwelt führte, und sie hinter sich zu versperren. Da lag ein Vorraum und in diesem Vorraum befand sich ein Telephon. Er lief zum Apparat. klingelte wohnsinnig, vief eine Nummer, mußte warten, fluchte faut. wurde endlich verbunden und erhielt einen Bescheid, bei dem er vor Gemütserregung von einem Fuß aut den anderen sprang. Fort? Er ist fort?" ... Na. Wer spricht?" ,, Goldschmidt! Sören Sie nicht! Goldschmidt! spreche. Wann kommt er zurück?" ... In einer Woche."

Wo kann ich ihn jetzt treffen, gleich?" ... In Warschaut."

,, Wo, in Warschau  ?"

,, Das weiß niemand. Ist es etwas Wich tiges?" ,, Ob es etwas Wichtiges ist! Und ob! Herr Baul iſt- Herr Paul hat Herr Paul hatnein es ist es ist um- Der Mann mit dem Stiergesicht läutet ab,

-

Abgeordnetenhaus

läutete wieder an, rief eine neue Nummer, mußte warten, fluchte wieder und wurde endlich ver­bunden.

sprechen."

Am

Der Professor. Ich muß mit dem Professor " Der Herr Professor ist nicht zu sprechen. allerwenigsten um diese Zeit."

,, Er muß zu sprechen sein.

Er ist nicht zu sprechen."

,, Er muß, er wird zu sprechen sein-"

" Ich bin seit sechzehn Jahren der treue Die des Herrn Professor, und ich garantiere Ihnen, daß-"

ner

,, Und ich garantiere Ihnen Ihre sofortige Entlassung, wenn Sie nicht das tun, was ich sage. Hören Sie!"

,, Der Herr Professor hat ausdrücklich ver­boten was soll ich sagen?"

-TO

Sie sollen sagen: Himmelfahrtskanal vier­zehn! Aber Sie sollen es sofort sagen, hören Sie, fofort!"

,, Himmelfahrtskanal vierzehn? Was soll das heißen. Simmelfahrtsfanal vierzehn?"

,, Das soll heißen, daß, wenn Sie es nicht so­fort dem Professor sagen, Sie morgigen Tages auf der Straße stehen, das garantiere-

"

Der Mann mit dem Stiergesicht merkte, daß niemand mehr feinen Drohungen Gehör schenkte. Satten sie gewirkt? Er wartete, bebend vor Unge­duld. Endlich fummte das Telephon.

„ Ist da Goldschmidt? Was ist denn los?" Ist da Professor Freudenthal?( Gott sei Dank!"

,, Was ist geschehen?"

Was geschehen ist? Das Schlimmste. das geschehen konnte. Er ist fort!" Die Stimme am anderen Ende des Tele­bhons wiederholte langsam: Erist- fort-?. Das ist nicht wahr."

( Fortsetzung folgt.)