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anstalt auch das letzte Hindernis weggeräumt war. 1 Zustimmung der Zentralfozialversicherungsanstalt ge­Und so ist dem§ 180 ein neuer Absatz 4 eingefügt bunden sein sollen Dasselbe freie Verfügungsrecht worden, der besagt, daß die Zentralsozialversiche haben wir auch für die Zentralsozialversicherungsan rungsanstalt Richtlinien für die Vermögensanlage stalt verlangt, die nach§ 183, Abs. 2, bei der Anlage auszuarbeiten hat, die vom Minister für soziale Für­forge im Einvernehmen mit dem Finanzminister zu genehmigen sind. Dieſe Beſtimmung iſt eine grund­

legende Verschlechterung der ursprünglichen Vorlage, nach welcher die Anlage des Kapitals im Sinne der Bestimmungen des§ 180 der Zentralfozialversiche rungsanstalt freigestellt war und sie steht im diame­tvalen Gegensatz zu dem vom Prof. Dr. Schönbaum aufgestellten Grundsatz, daß die Staatsverwaltung von der Einflußnahme auf die Kapitalsanlage tun Tichst ausgeschlossen werden soll. Für die Aufnahme dieser Bestimmung fehlt auch jede sachliche Berechti gung. Zu den Prämien leistet der Staat nur einen verhältnismäßig ganz geringfügigen Beitrag von rund zweieinhalb Prozent und auch der Beitrag für das Heilverfahren steht in keinem Verhältnis zu den Beiträgen, die von den Versicherten und Arbeitgebern aufgebracht werden. Die Einflußnahme des Staates könnte nur dann mit einem Schein von Berechtigung begehrt und vertreten werden, wenn man sich dazu bereit gefunden hätte, einen wesentlichen Teil der Prämien auf Staatsfosten zu übernehmen. Im ge gebenen Falle fehlt aber jede Berechtigung und es ist die Aufnahme des neuen Absatzes 4 des§ 180 als nichts anderes zu werten, als das Streben des Finanzministeriums, mit allen Geldquellen autonom schalten und walten zu können.

§ 182 lautet in der neuen Fassung: Die Zen­tralsozialversicherungsanstalt fann höchstens ein Drit tel des freien, d. i. dauernd anlegbaren Vermögens

in inländischen ertragbringenden Liegenschaften, falls fie nicht über ein Drittel des Marktpreises belastet sind, und in Hypothekardarlehen anlegen.

sorge gebunden ist.

zum Bau von Arbeiter- und Fa milienhäusern... zur Bodenbewässerung, zur Vo­denverbesserung, Ausforstung, zum Bau von Straßen und Eisenbahnen, zur Hebung der Viehzucht usw.

Attentat auf den polnischen Staatspräsidenten.

6. September 1924.

Shanghai , 5. September( Reuter.) Die aus ländischen Beobachter teilen mit, daß die Sani­tätseinrichtungen für die Verwundeten unzurei­des Vermögens zum Ausbau der Wohnungsfürsorge als der Präsident der Republik, vicie den und daß eine große Anzahl von Chinesen Lemberg, 5. September. Heute nachmittag, chend feien, daß die minder gut ausgebildeten und zur Förderung anderer sozialer Einrichtungen als der Präsident der Republik, Wojcie Soldaten in den ersten Kampfreihen plaziert wer­an die Zustimmung des Ministers für soziale Für. hosti, nach der erfolgten feierlichen Gröff in die europäischen Viertel flüchtet, um den ge­mung der Lemberger Messe nach dem Gebäude der In diesem Zusammenhange ist es nicht un- Wojwodenschaft fahr, wurde aus der Menschen- waltsamen Affentierungen zu entgehen. interessant darauf zu verweisen, für welche Zwide menige gegen das Auto des Präsidenten eine Be­das Kapital der deutschen Arbeiter- Invaliditätsver. tarde geschleudert, welche in der Entfer sicherungsanstalten in Deutschland angelegt wurde. mung von einigen Schritten nur schwach explo- Ein Aprilscherz Busonis. Nach dem Motivenberichte wurden folgende Beträge dierte, da der Juhalt noch vor dem Auffallen angewendet: verschüttet wurde. Weder der Präsident noch ir- Unter den gesammelten Auffäßen des Hirz gend jemand von seinem Begleitpersonal wurden lich verstorbenen Meisters, die unter dem Titel 659.000.000 wer verletzt. Gin Attentäter wurde verhaftet, die Von der Einheit der Masit" bei Wax Hesse cre übrigen konnten flüchten. Der verhaftete schienen sind, findet sich ein Brief aus New York Attentäter ist ein in Wien studierender Hochschüler vom 1. April 1911, in dem Busoni über die namens Steiger. der Sohn eines Glasers aus märchenhafte Erfindung eines Naturforschers Lembang. Der Präsident der Republik begab sich namens Kennelton Humphry Happenziegh aus nach dem mißglückten Attentat in das Gebäude Southparkhill berichtet. Im Verlaufe von Er­der Woiwodenschaft, bei deren Eingang er von der perimentalstudien akustischer Erscheinungen war Menschenmenge lebhaft affiquriert wurde. es diesem Gelehrten gelungen, ein für phono graphische Platten bestimmtes, überempfindliches Kommunistische Propaganda in Polen . Bräparat herzustellen, das bei größerer Bartheit Warschau , 5. September. Aus Dombrowa fonnte, wie sie für das menschliche Ohr unhör und Widerstandsfähigkeit Geräusche aufnehmen Gornica wird gemeldet, daß die kommunistische bar oder unfaßbar waren; außerdem vermochte Agitation in dem dortigen Industrierevier immer es fomplizierte Laute in ihre Bestandteile zu zer­mehr an Boden gewinnt. Gestern nachts wurden legen, zum Beispiel einen auf der Geige gestri auf den Kohlengruben rote Fahnen mit Sovjet- chenen Ton in Geräusche, die durch den Drud emblemen gehißt. Die Polizei unternahm in der der Finger, auch der den Bogen haltenden, und 3sammen also 1.647.000.000 Fabrik und in den Arbeiterwohnungen Haus durch Reibung der Bogenhaare entstehen. Ja, Diese Aufwendungen wurden geleistet bis zum durchsuchungen, wobei ungeheuere Wengen von selbst das unmerklichste Zittern der Fensterscheibe, Jahre 1921, also in jenen Zeitperioden, in denen kommunistischen Flugzetteln vorgefunden und be- der schwächste Atemzug erſchien auf jener über­noch von einer Stabilität der reichsdeutschen Wäh- schlagnahmt wurden. rung gesprochen werden konnte. Eine Thesaurierung Rapitals ist also bei zweckmäßiger Verwaltung feineswegs zu befürchten.

zum Bau von Krankenhäusern, Sanatorien uſtv.

zur Unterstüßung der öffentlichen Gesundheitsfürsorge

an Unternehmungen zur Hebung der Volksbildung.. für andere wohltätige Zwede in eigener Regie für Kranken­häuser, Tuberkulösenheilanstal ten usw..

Von dem freien Vermögen der Versicherungs- bes anstalten müssen wenigstens 20 Prozent in tschecho slowakischen Staatspapieren und zehn Prozent in anderen Papieren, welche der Minister für soziale Fürsorge im Einvernehmen mit dem Finanzminister bestimmt, angelegt werden.

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134,000.000" 150,000.000 205,000.000 100,000.000 250.000.000

149.000.000

Telegramme.

Deutschlands Eintritt in den Bölterbund.

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Eine Unterstützungsaktion für die Bolitit der Arbeiterregierung. London , 5. September. Das Arbeitenblatt Daily Herald" teilt mit, es werde zur Unter­stützung der Regierung der Arbeiterpartei eine große allgemeine Aktion unternom men werden, die besonders der Haltung der Regie­rung in der Frage der Unterzeichnung des russischen Vertrages zugute tommen soll. Die Aftion fell am 15. September beginnen und bis 27. Oftober dauern.

zavten Platte gesondert registriert.

Und nun tam das Wunderbare. Der Ge­lehrte stellte die Platte mit der empfindlichen Schicht in seinem Laboratoriammt zwischen 2 und 6 Uhr morgens auf, er untersuchte das Präparat mit einem starken Mikroskop und fand darauf nach Absonderung der üblichen Geräusche in der Bei dauernder Anlage des freien Vermögens ist nächtlichen Stadtgetvisse, völlig unerklärliche, darauf zu achten, daß die Anlage in den einzelnen feinste Eindrücke, die wohl musikalischen Ur­Ländern( Gauen) und in deren Anlagewerten erfolgt, sprungs waren und aus sehr großer Entfernung und zwar im Verhältnis der im letzten Rechnungs- Der Standpunkt der Reichsregierung. fommen mußten. Im Laufe der Zeit glüdte es jahre von den Krankenversicherungsanstalten des zu­Soppengiegh, das Rätsel zu lösen und eine neue, ständigen Landes-( Gau-) Sprengels zur Gesamtein- Berlin, 5. September. ( Eigenbericht.) Zu den aufsehenerregende Theorie aufzustellen: die noch nahme an Versicherungsbeiträgen in diesem Rech- Ausführungen Macdonalds über den Eintritt unbekannten Schallwellen benußen, genau wie die nungsjahre." Deutschlands in den Völlerbund wird hier ohne Radiowelle, die Luft des Raumes, das Mittel der 30 Prozent des Vermögens müssen also in weiteres erklärt, daß man dazu noch keine Stel­Zeit, um bem menfchlichen Ohre wahrnehmbar Staatspapieren angelegt werden. Alle Argumente, lung nehmen könne; die Reichsregierung sei prin­Eine Ballantonferenz. zu werden, das heißt, sie wirken in der Zeit zu­die gegen diese Bestimmung ins Treffen geführt wur- zipiell dazu bereit, in einen wirklichen Bölterbund rüd, aber auch vorwärts. Die in Schwingung Butarest, 4. September. ( OR.) Mitte Sep gefeßte Schallatmosphäre klingt denmach sowohl ben, waren vergeblich. Die deutsche Hauptstelle für einzutreten, doch müsse Deutschland hiebei ent­Wohnungsfürsorge hat den Mitgliedern des Unter- sprechend feiner Größe und seiner politischen und tember wird in Sinaia die erste Stonferenz der in die Zukunft als auch in die Vergangenheit, ausschusses eine Eingabe übermittelt, in welcher fie fulturellen Bedeutung berücksichtigt werden. Ob Annäherung der Balkanvölter im und zwar mit annehmbarer Stärke entsprechend Anwar den Standpunkt vertreten hat, daß höchstens zehn die Frage des Eintrittes Deutschlands in den Wege der Kirche abgehalten werden. An der Entfernung. Prozent des Rapitals in Staatspapieren anzulegen Bölferbund heute überhaupt afiuell sei, lasse sich den Besprechungen werden Vertreter Jugosla Nach mühevollen Berechnungen kam der Ge­find, gleichzeitig wurden Bemerkungen zu den§§ 180 nicht ohne weiteres sagen, das hänge wohl auch wiens. Griechenlands , Bulgariens , Albaniens lehrte zu dem Schluß, daß die auf der Platte ge-/ bis 184, deren Verfasser Herr Dr. Rauchberg war, von der heutigen Rede Herriots in Genf ab. und der Türkei teilnehmen. berteilt, in welchen festgefeßt wurde, daß wenigstens Inzwischen hat Herriot gesprochen und aus zehn, höchstens aber 20 Prozent des freien Vermögens seiner Rede flang die Bereitschaft zu einer in Staatspapieren anzulegen sind. Es ist auch den Verständigung mit Deutschland . Die deuts tschechischen Mitgliedern des Unterausschusses nicht sche Regierung wird wohl also jetzt den Wider­unbekannt, daß Herr Professor Dr. Rauchberg ein stand gegen den Eintritt in den Völkerbund auf­hervorragendes Mitglied der Wohnungsgenossenschaft geben müssen. ist. Eine wesentliche Forderung hat Herr Professor Dr. Rauchberg durch diese Haltung der Hauptstelle der Wohnungs- und Siedlungsfürsorge nicht ange­beihen lassen. Alle unsere Anträge, die dahin abge­zielt haben, daß im ersten Jahrzehnt 60 Prozent des Vermögens für Wohnbauzwede verwendet werden müssen und daß hiebei die einzelnen Gebiete ent­sprechend der Beitragsleistung zu berüdsichtigen jino, wurden abgelehnt.

Die Wirren in China und die Sowjets.

B

schriebene, fremdartige und sehr abgeschwächte Musit etwa 150 Jahre in der Zukunft liegen müsse! Es wurder gleichzeitig Klänge notiert, Die auf ganz neue Klangmittel hindeuten- so, wenn sich Posaunentöne äolsharfengleich in einen Mostau, 5. September. ( UR.) Die Note Schallnebel auflöſten, so daß man förmlich Großbritanniens , welche die Drohung einer mili- das Urtönen der Natur wahrzunehmen glaubte, Die Wiederaufnahme der Militär- tärischen Intervention in dom Sonflitte zwischen das aus der Unendlichkeit kommt und sich ftets tonirolle in veutsch.and. Sun Yat- Sen und Tschen- 8in 381 erneut. Mit dont Vensprochen, alle weiteren Ein und der Wiederaufnahme von Feindseligkeiten 20 zelheiten diefer sensationellen Entdeckung den Le­Berlin, 5. September. ( Wolff.) Die Reichs- Meilen von Shanghai enthält, hat in Mostau fern alljährlich mitzuteilen, schließt der mit Aprilus Fischer" gezeichnete geistvolle und uns regierung gibt amtlich bekannt, daß die mit ihr einen tiefen Gindrud hervorgerufen. Die vereinbarte Generalinspektion des deutschen Sowjetpresse" spricht ihre Sympathien für Sun- terhaltende Bericht. Rüstungsstandes am 8. September beginnen wird. Yat- Sen aus, welcher der Führer der revolutio Die Reichsregierung weist darauf hin, daß nach nären Bewegung für die Nationalbefreiung ist. Jm§ 183 ist vorgesehen, daß die Zentralfozial bindenden Erklärungen der Gegenseite, insbeson Die Zentrale der Kommunistischen Gewerk­versicherungsanstalt den Krankenversicherungsanftal. deve des französischen und des englischen Minister- schaften fandte der Sowjetdolegation auf dem eng­ten bie Bewilligung erteilen kann, daß sie höchstens präsidenten, das Ende der interalliierten Weili- lischen Kongreffe in Hull ein Telegramm, in wel: ein Viertel ihres Vermögens auch in anderer Art tävkontrolle in Aussicht stünde. Sie for them sie ersucht. dem Kongresse bekanntzugeben, anlegen können. Wir haben verlangt, daß die Kran- dert daher die Bevölkerung auf, sich angesichts daß die Einmischung europäischer Staaten und tenversicherungsanstalten selbständig über die Anlage dieser Verhältnisse aller feindseliger Handlungen Americas in die chinesischen Angelegenheiten thres Vermögens verfügen und keineswegs an die gegenüber den Kontrollorganen zu enthalten. einen neuen Weltkrieg hervorrufen könnte.

Die kleine Geige.

Von Anna Jussen.

Aber ihr geht es nicht wie den meisten schö­nen Frauen, die, wenn sie alt werden, lauwisch, neidisch und bitter werden. Nein, die kleine Geige wird immer schöner, immer süßer ihr lang. Wer ist so wunderzierlich wie die feine

Genollen, lefet und verbreitet tie Arbeiterpresse.

Dann

war, die wie eine dunkle, unruhvolle Woge zit- 1 Franzosen, der in seinem feinen Tuch wirkte wie| Richard Wagners stolzes Königsantlis. terten und voller Begeisterung einstimmten in eine Nippfigur in dieser Umgebung. Und nun vergißt sie, daß sie für Geld in Kaffeehäusern sin­das Led, das die Geige sang, das Lied des Stur mußte die eine Geige singen. Die schönen gen muß, wo Tabatqualm die Luft verdirbt,.wo mes, das Lied der Empörung, der Befreiung, der Hände des Marquis verstanden es, der fleinen geschminkte Weiber ſizen und ihr Herr sich ab Volksschrei des Zornes, das heilige Lied der Re- Gege Seele zu weden, und plöblich griffen quält mit dummen Bossenliedern, weil er mit Zweihundert Jahre ist sie alt, die kleine volution: Die Marseillaise "! Im alten Schloß Beethovens Hände in die Tasten. Der Franzose echter Kunst kein Geld verdient. Da hat nun der Geige. De tleine Geige, die so schön und so zier- französischer Barone wackelten weiße Puderfri- schwieg, stand in tiefster Bewegung. während der Geiger viel gelernt und ſtudiert und muß im lich ist wie eine Frau. suren, schauten aus tostbaren Rahmen entsegte große Deutsche spielte. Tränen fielen auf der Café moderne Schlager spielen. Es ist nicht Augen auf den letzten Sproß der Familie, der fleinen Geige schanken Hals, Tränen aus den mehr schön in der Welt," denkt die kleine Geige zum Volt übergegangen, der en Kämpfer für die schönen, dunklen Augen des Franzosen . Freiheit geworden war. schwermütig. ,, Warum darf die schöne, junge Und noch einen großen Deutschen sah die Frau, die manchmal am Arm eines grauhaarigen Dann vuhte sie wieder, die kleine Geige. fleine Italienerin im Laufe der Jahrhunderte. Mannes ins Kaffeehaus tritt, meinen Herrn nicht Geige? Wer hat so elegante Linien? Und die dentuch genommen wurde, rauschten mächtige ein junger, schlanker Geiger, das Herz voller Blick? Ist ihr Auge nicht blau von Zypanen im Als sie wieder einmal aus ihrem schönen Sei- Eine weiße, blumenumranite Villa in Venedig , lieben? Ist nicht Glut in ihrem und seinem feingedrehte Schnecke! Die dunklen Pfeile, die das Siegesbanner in der Luft. De fleine Geige war Jdeale. Der hatte die kleine Geige irgendwo in tornfelde sind, und ist mein Herr nicht jung, fo hellschimmernde Haar der Saiten halten! Sie ist eine Italienerin, die fle.ne Geige, aus in Paris . Ein jubelndes Volt auf den Straßen, einem Atladen entdeckt, gekauft und faß mun jung und so heiß! Und der sie am Arme führt dem schönen Lande aller Sehnsüchte ist sie, aus dem jauchzenden Menschenmeere ein marmor- vor der weißen. blumenumvankten Villa. der donnernde Ruf: Vive l'Empereur!, und über viele mondscheinblaue, blumenduftvolle Nächte ist allt. Sein Haar ist grau und sein Blick er dem ewigen Lande der Schönheit. Sie hat viel Da loschen. Sie zittert vor Grauen, wenn seine Hand evlebt in den zwei Jahrhunderten, viel gesehen bleiches Cäsarenantlit, das Zeichen der Unsterb ließ er die kleine Geige fingen, Stunde um Stunde fie berührt und doch folgt sie ihm! So sinnt die und erlebt. Der erste, der sie besaß, hielt sie wie lichkeit in den ſtolzen Zügen, in den düsterblauen fingen, bis einmal ein stolzes Greifenanblitz sich den heißen Blicken und den hellen Haaren sie still Beine Geige, sinnt und sinnt, bis der Geiger mit schimmernden Brokat und spielte zauberfüße Lie- Napoleon kehrte aus siegreichem Striege zurück.- in das Kampf und Sieg ihre lebensvollen Linien schöne, füße Lieder spielt, Lieder so wild wie der ein Heiligtum. Er hüllte sie in föstlichen, gold- Flammenaugen den Triumph der höchsten Macht: aus dem Fenster bog. Ein stolzes Greifenantlig, den heißen Blicken und den hellen Haaren sie still aus dem Tuche nimmt und in der tiefen Nacht beslieder auf ihr, zu Ehren einer schlanken, wun- Einmal strich eine weiße, wilde, nervöse gegraben hatten. aus dem blaue Herrscheraugen schöne, süße Lieder spielt, Lieder so wild wie der derschönen Edelfrau, die Augen hatte, Augen wie Künstlerhand über der kleinen Geige schlanken flammten, wie Sterne in der Nacht. Ein König Sturm und so fanft wie der Sommerabend sind: dunke glutende Flammen. Bald aber spielte der Bau. Da erzitterte sie, daß alle ihre Saiten me fah zu der Kleinen Geige herab, ein Stönig lächelte Bieber der Liebe. Die gelten alle der schönen Frau leine französische Bage nur noch tiefschivermuts- lodisch klangen. Paganini hatte sie berührt. Und aus einsamer Nacht ein Wunderlächeln zu dem mit den sehnsüchtigen Augen. volle Sterbelieber. Die schöne italienische Edelfrau nächtelang fang es in ihr von des wunderbaren jungen Menschen herab, ein König im Reiche Die eine Geige weiß auch das Ende. Will mußte sterben, weil sie die Treue nicht gelannt. Geigers dämonischer Seele. der Töne: Richard Wagner ! sie nicht den goldenen Ring fortwerfen die schöne Die fleine Geige aber fam mit dem kleinen Ja, wenn die fleine Geige zurückschaute in Ja, wenn die kleine Geige dachte, was sie Frau? Will sie nicht, die Kettenträgerin!? Doch Bagen nach Frankreich in die alte Stadt mit den der Jahrhunderte buntes Spiel. Im alten Wien ! alles erlebt hatte im Laufe der Jahrhunderte! da ist ein füßes Kinderlachen und ein weiches, bielen schianten, gotischen Türmen, in die alte Der fie damals befaß. war ein vornehmer Mar- Sie lebt von diesen alten, großen Erinnerungen, eines Händchen streichelt dir die Nummerfalten Königsstadt Rouen . Lange Zeit lag fie cingehüllt quis. Der reiste mit ihr von Frankreich fort nach Der sie nun besigt, ist ein armer Stapellmeister, aus deinem schönen, bräunlichen Antlib. Rosen in das goldglänzende Stück köstlichen Brefates, Wien . Reiste mit ihr lange Zeit, um einen be- der für Geld in Staffeehäusern spielen muß. im Dornentranz deiner Ehe, schöne Frau: Kin­bis der kleine Page gestorben war. Da nahmen rühmten Mann zu sehen, einen Deutschen , von Wenn er spät in der Nacht nachhause tommt, derlachen. Winderfosen;- fie einst haftige, fdmale, vornehme, Sände aus dem die Welt sprach. In einer verwahrlosten hüllt er die kleine Geige songsam in ihren alten, Singe fleine Beige, finge! Lode Tränen in ihrem Tuch. Die schmalen. vornehmen Hände Wohnung haufte dieser kleine Deutsche . deffen ge- verblichenen Brobat und legt fie in das dunkle schöne Frauenaugen, sei Stünstlerin. Künstlerin, stimmten schnell die Geige, und bald brausten waltiges Haupt von grandioser Häßlichkeit, den- violett gefütterte Leberetui. Dann träumt die die lacht und weint und goldene und schwarze wilde, gewaltige Töne durch ein hohes, altes. noch edelste Schönheit ausstrahlte. Brummend eine Geige von Paganini und von Napoleon , Blumen in des Lebens Gründe malt. Singe großes Gemach, das mit vielen Menschen gefüllt empfing dieser fleine Mann den vornehmen sieht Beethovens mächtigen Künstlerkopf und eine Geige, singe!

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