Seite 2.
kung von Zöllen wiedergibt und in trefflicher frieden ohne Freihandel undenkWeise die Gefahren, die jede 3ollpolitik bar."
7. September 1924. Schriftleitung glaubte jedoch, des politischen In-, eine Erklärung, in der er mitteilt, gleichzeitig aus teresses wegen auch dieser Stimme Raum geben der kommunistischen Partoi und aus der kommuzu sollen. Durch ein Versehen im Druckereibe- nistischen Gewerkschaft auszutreten. Am Schluß triebe blieb unsere Fußnote leider weg. dieser Erklärung heißt es: ,, Warum ich mich zu
mit sich führt, schildert. Dr. Goly hat hier vor allem den Zollschutz In der„ Reichenberger Zeitung " vom 28. der Industrie im Auge. Was aber von der InAugust d. J. behandelt Dr. Otto F. Gol unter duſtrie gilt, gilt im gleichen Maße auch für die Der Fall erinnert sehr an jenen, der sich diesem Schritt als führender Funktionär der kontdem Titel:" Für ein wirtschaftliches Landwirtschaft. Es mag sein, daß die Struktur kurz nach dem Münchner Butsch ereignete. Da munistischen Partei und Gewerkschaft entschlossen Washington " diese Frage. Ausgehend von in der landwirtschaftlichen Produktion anderen mals war es der Herr Maurenbrecher, der in habe, darüber werde ich in der Folge berichten. der Washingtoner Abrüstungskonferenz beschäf- Einflüssen unterworfen ist, als die Industrie, daß einem ironischen Artikel den Helden Hitler an- Ich werde den Nachweis über alle zum Schaden tigt er sich mit der militärischen Abrüstung der Unifang der Produktion nicht allein abhängig griff und ihn mit einer Primadonna verglich. der verführten Arbeiterschaft an ihr begangenen und kommt zu dem Schlusse, daß ohne eine ist von dem Aufwand an Arbeitskraft, aber im Als nach dent ersten Schrecken die Liebe zu Hitler und verheimlichten Schwindeleien der Kommuni wirtschaftliche Abrüstung jede mili- großen und ganzen ist die Wirkung des Zollschut in der Redaktion des„ Tag" von neuem Wurzel sten erbringen." Srnanet war einer der einflußtärische Abrüstung illusorisch bleibt. es in der Industrie und der Landwirtschaft die schlug, half man sich auch damit, den Fehritt reichsten Funktionäre der kommunistischen Bowe„ Es gilt," so schreibt er, die Zollschranken gleiche. Wir gehen sogar so weit, zu sagen, daß nachträglich durch das Verschen der Druckerei zu gung im Rosenberger Gebiet. Wenn er sich heute Durch einen gegenseitigen 3ollabrüstungs- die Gefahren der Agrarzölle größer find als entschuldigen. Der Umfall der Deutschnationalen mit Efel von einer Partei abwendet, deren Füh= vertrag allmählig abzubauen. Na- jene der Induſtrie. Die Industrieerzeugnisse kann war ein prächtiger Anlaß für den Tag", die rung er in Rosenberg innehatte, so muß es um sie mentlich in der Nachkriegszeit hat falschverstande man eine gewisse Zeit entbehren, Lebensmittel alleinseligmachende nationalsozialistische Idee den schon sehr schlecht bestellt sein. Die Sprache des ner Nationalismus in den meisten Staaten zu nicht einen Tag. Sie sind die primitivsten Voraus enttäuschten Nationalisten als Rettungsinsel vorzu- Schreibens Srnanets, von dem wir nur den einem maßlosen Protektionismus geſegungen zum Leben und jede Spekulation auf führen. Da kam anscheinend ein gewichtiger Schluß wiedergaben, ist so fräftig, daß selbst den führt. Schlagworte, wie solche des„ Sch uyes die Erhöhung des Profites, sei es nun durch Ver- Gegenbefehl. Die Kreise, die hinter den Deutsch - didhäutigsten Stommunisten die Gänsehaut ilbers der nationalen Arbeit", dienten meistens teuerung der Lebensmittel mit oder ohne Zöllen, nationalen und jene, die hinter den Nationalsozia- laufen wird.
nur dazu, die geheimen Einflüsse gewiffer mono- iſt nichts anderes als eine Spekulation listen stehen, scheinen einander doch immer noch
ben."
Industrie hat feinen Anreiz zur Verbesserung der
politisch orientierter Wirtschaftskreise zu verdecken, mit dem Hunger, mit den Lebensberecht nahe zu berühren. Man wagt es nicht weiter, Die Schmußkonkurrenz der Regierungsblätter. welche sich der nationalen Schlagworte zur Fül dürfnissen der Massen. Ob dies moralisch aus der Blamage der Deutschnationalen den Die Antwort der Regierung auf die Interpella Yung ihrer eigenen Taschen zu bedienen fuchten. ist, erübrigt sich zu beantworten. eigenen Vorteil zu münzen, sondern enteckt ein tion des Abgeordneten Gen. Schweichhart Bow Schuh des nationalen Konsums Zölle find aber nicht nur eine Gefahr für Versehen der Druckerei. So kann die ganze völ wegen der Gebarung der Staatsdruckerei in Saa; war in diesen reisen nie die Rede." den Frieden, wie Dr. Goltz feststellt, sondern sie fische Idee am Versehen eines Segerlehrlings( Drud 4322- VI), lautet:„ Die Herren Interhemmen auch die Entwicklung und den Goltz ist wie gesagt ein Bürgerlicher, oder am Befehl jener mächtigen pellanten haben sich an den Minister des Innern und schon die Tatsache, daß er in der„ Reichen. Fortschritt. Eine durch hohe Zölle geſchüßte unbekannten, die sich hinter dem nationalen gewendet; ich habe die Beantwortung ihrer Inter berger Zeitung" ſeine Anschauungen nieberlegt, produktionsmittel und Produktionsmethoden, und„ Sozialismus“ zu verbergen wiſſen! schützt ihn vor dem Verdachte, Sozialdemokrat zu ebenso bletét cine zollgeschützte Landwirtschaft in pellation übernommen, weil die Staatsdruckerei in Saaz dem Ministerialpräsidium unterſtellt ist. fein. Aber auch ein solcher hätte nicht Ursache, een primitivsten Formen der Bodenbearbeitung Die Staatsdruderei in Saaz bestimmt nicht die diesen Worten entgegen zu freten. Er findet aber stecken. Wan vergleiche nur die rückständigen BoAgrarische Drohungen. Preise der von ihr gedruckten Zeitungen, da sie noch schärfere Worte für die Zollschutzfanatiker und denverhältnisse in den alten zollgeschüßten Defter- schen Koalitionsparteien dem famosen Wahlgesetz und Verkaufspreis dieser Zeitungen wird vom Der Umstand, daß die tschechischen sozialisti nicht Herausgeber derselben ist. Der Abonnementmeint: All diefes, zünstlerisch- feudalkapitalistischer Denkweise entspringende, den klaren Grundreich mit jenen in Ländern ohne Zollſchuy. Hier ihre Zustimmung verweigern wollen, haf den ische Herausgeber bestimmt, zu dem die Steatsdruckerei fäßen der Volkswirtschaftslehre ins Gesicht schla veraltete Maschinen und Geräte, demzufolge chisch agrarischen Večer ganz aus dem Häus im Verhältnisse des Druckes steht. Diese Preise gende Treiben mag zwar die Taschen ein- schlechte Bodenbearbeitung und Minchen gebracht. Er polentisiert heftig gegen die haben allerdings keinen Einfluß auf die Wirtzelner zollgeschütter Unternehmen derträgnisse, dort die neuesten Errungen Blätter, die sich gegen das schwarze Mehl gestellt schaftsführung der Staatsdruckerei, welche fich gefüllt haben. Der Nußen, den diese zogen, schaften der Technit, leichtere Arbeitsbedin Kalist aber unvergleichlich geringer als der ingungen, beffere Bodenbearbeitung, höherer haben, sagt, daß die Soz alisten auch weiterhin genau nach dem Voranschlege richtet; für die Stale nur feines Mehl effen wollen, während die Bauern fulation der Staatsdruckerei in Saaz gelten dic zählige Schaden, den die breiten fon Ertrag. fumierenden Massen aller Länder durch Die nach Zollschutz schreien, schaffen die Vor- feit jeher nur schivarzes Mehl verwenden. In selben Grundfäßze wie für die anderen Staats. diese wirtschaftswidrige Verschiebung erlitten ha- Stonftiften, müffen, wie Dr. Gold sagt, den Im Gesetz leiner agrarischen Idee entspringt, fondern rechnet die Staatsdruckerei in Saaz auch den diese wirtschaftswidrige Verschiebung erlitten ha- ausseßungen zu wirtschaftlichen und politischen teveſſant iſt die Behauptung des„ Večer“, daß das druckereien. Nach diesen Geschäftsgrundfäßen beperialismus wollen und wer Impe- der Idee des tschechischen nationalsozialist schen Druck der Zeitschriften. Prag , am 4. Juli 1924. Dr. Golz verbreitet sich dann über die Schä rialismus fagt, muß drieg lagen. Eunährungsministers Franke, also eines Klub- Der Vorsitzende der Regierung: Švehla m. p."— den, die durch den sogenannten„ ollschut" Kriegsvermeidung ist ohne Wirt- follegen der Frau Zemin, die die Stampagne gegen Feststeht, daß die in Saaz erscheinenden deutschen der Volkswirtschaft erwachsen und kommt dann schaftsfrieden, Wirtschaftsfrieden den Regierungsantrag führt. Der„ Večer sagt Regierungsblätter unter dem Gesichungspreis abauf die politischen Gefahren zu sprechen, die ohne Freihandel undenkbar. Unsere ferner, daß die Koalitionsausschüsse und die Re- gegeben werden. Ob die dem Staate gehörige dem Zollschutzsystem entspringen. Landbündler wollen teinen Freihandel, gierung den Antrag genehmigt haben und daß da Druckerei in Saaz oder der Reptilienfonds der Der Kampf um den österreichischen Absatz daher auch keinen Wirtschaftsfrieden, her alle Koalitionsparteien die Pflicht gehabt ha- Regierung das Defizit bezahlt, ist egal- Stentermarkt für ihre agrarischen Produkte wischen Un sondern ben stampf, den Strieg. Wenn auch ben, hinter dem Antrag zu stehen. Zum Schluß gelder sind's auf jeden Fall. garn und Serbien im Verein mit den dieser Stampf zunächst und vermutlich auf Jahre ruft das Blatt, daß die Frau Zemin wegen des Aus dem Abgeordnetenhaus. Sitzungen: ampf um den Baltar und deffen Märkte zwi hinaus nicht zu internationalen politischen Ver- Mehles die Koalition zerschlagen will, dafür müsse Dienstag, den 9. September um zwei Uhr nachjenesterreich und Rußland haben jene widlungen zu führen braucht, so werden durch die Partei der tschechischen Nationalsozialisten die mittags Budgetausschuß; Mittwoch, den 10. Sep. Athmosphäre geschaffen, die zum Weltkriege Schutzzölle doch die Voraussetzungen hiefür ge- Bevantwortung tragen. Der„ Večer" erklärt, daß tember um dreiviertel 3 1hr nachmittags Präsi führte." Hier erhält also die deutsche Landpost", schaffen. Unvermeidlich aber wird durch die nunmehr auch die Agrarier sich an Soalitions dium des Abgeordnetenhauses. bezw. die Landbündler aus bürgerlichem Schutzölle der innere, wirtschaftliche beschlüsse nicht halten werden und gegen RegieMunde die Bestätigung dafür, daß die Kampf. Die Arbeiterschaft hat alle Ursache sich rungsanträge aufstehen werden. Die Agrarier Sohenblümsche Absperrungspolitit zu rüsten, damit sie dieser Kampf nicht unvorbe- würden sich allerdings wichtigere Dinge als das im alten Desterreich, bezw. die Agrarpolitik reitet finde. Mehl aussuchen. Wenn das etwa eine verhüllte der ungarischen Großagrarier eine Drohung gegen die Sozialversicherung sein sollte, Eine schwere Krise der kommunistischen der Ursachen des Weltkrieges waren, fönnen sich die tschechischen Sozialdemokraten wie Dr. Golg geht aber in seinen Schlußfolgerungen der einmal von der Koalitionsloyalität der Švehlanoch weiter. Er schreibt: Die jeßige Situation ist Teute überzeugen. womöglich noch schlimmer. Jede Zollschuh. politik birgt die Gefahr politischer Rei bungen in sich. Die zollgeschütte Indu strie schießt blißartig empor. Das cigene Land 6. wird zu eng. Um die so gewachsene Industrie nicht dent Üntergange oder der Verkümmerung preiszugeben, um die Arbeiter dieser Industrie nicht auf die Straße zu werfen, sieht sich die Bos litit des Zollschußlandes genötigt, von der Si cherung zur Erweiterung des zollgeschützten Absaugebietes d. h. zum Im perialismus überzutreten." Wer 3011schut sagt muß Imperialismus und wer Imperialismus fagt muß Srieg fagen und Kriegsvermeidung ist ohne Wirtschaftsfrieden, Wirtschafts
19 Der libirische Expreß.
-
-
Inland.
Abgeblasen.
Die Schriftleitung des Tag" bringt am Scheidings" folgende Notiz:
Der Umfall der Deutschnationalen.
Vom Niedergang der kommunistischen male hat vor einiger Zeit den reichsdeutschen kom
were strife durch. Die Moskauer Internatio Partei. munistischen Abgeordnten Remmele nach Rosenberg in der Slewakei war einmal eine Schweden geschickt, um die Gegenfäße in der fomHochburg der kommunistischen Bewegung. Aber munist schen Partei Schwedens zu schlichten. Die In der Nummer vom 3. ds. brachten wir auch hier blättert die kommunistische Partei nach schwedische Regierung hat jedoch dem Genannten unter obigem Titel einen Bericht aus der Feder und nach ab. Der politische Sekretär der Partei, die Einreise verweigert. Die schwedischen Someines gelegentlichen Münchener Mitarbeiters Mina žit, veröffentlichte seinerzeit einen Auf- munisten haben sich im Jahre 1920 von der sche über die Beweggründe, welche einen Teil der ruf, worin er sich von der Partei lossagt mit der dischen Sozialdemokratie losgelöst und zunächst Deutschnationalen veranlaßt haben mochten, für Begründung, mit Lumpen und Dieben, die mit eine Linke gebildet. Nun hat sich die kommunistidas Dawes Abkommen zu stimmen. Die in die der Arbeiterschaft eine Komödie aufführen, nicht schen Partei abermals in einen linken und rech sem Berichte dargelegten Anschaunngen stehen im weiter zusammenarbeiten zu können. Dunmehr ten Flügel gespalten. Der Hauptkampf der beiden Gegensatze zu denen unserer Partei im Reiche fchrt wiederum einer der einflußreichsten Funk- Gruppen geht um das Zentralorgan der Partei. und zu den unseren, was in einer Fußnote der tionäre der kommunistischen Bewegung, Srna Bisher wurde dieses von den Führern des rech Schriftleitung ausdrücklich beigefügt wurde. Die net, der Partei den Rücken. Er veröffentlicht ten Flügels der kommunistischen Partei Höglund
gewesen, jeßt war es ein anderes, verabscheuungswürdiges Geficht
aus mit ihm! zum Sturm an. Plötzlich drehte sich der langhaarige Mann auf dem Ausatz herum, richtete sich zu seiner ganzen Höhe auf, warf Kommen Sie mit zur Spielleitung." brüllte sich in die Brust, bog den Kopf zurück und rief der Langhaarige. Hören Sie nicht? Sie haben ein einziges Wort: Schweigen!" es wohl nicht so eilig, für Ihre Beschuldigungen einzustehen, als sie hinauszuschleudern?"
Noman von Frank Heller, Copyrigt by G. Müller, München . Der ganze Tisch verstummte plötzlich wie auf Kommando. Die vollen Lippen schwiegen, Seine Pupillen blißten wie nadte SäbelUnd ich habe Sie zum Mittagessen einge- die geschwungenen Nasenflügel vibrierten, die spißen. Der Obercroupier schneuzte sich, nervös: loden," schrie Herr Jsotti. Wollen Sie das dunklen Augen hingen an dem Langhaarigen.„ Lo8," rief er dem Untercroupier zu.„ Meine leugnen? Habe ich Sie vielleicht nicht zum Mit Gerdt Lyman fühlte ein Kribbeln im Naden. Das Herren, bitte das Spiel zu machen! Mein Herr," tagessen eingeladen? Przepraßan pana, ich Gesicht des Langhaarigen war nicht mehr das- dies mit schlecht verhehltem Hohn zu Gerdt Ly bitte Sie! Weil ich Sie zum Mittagessen einge- felbe. man, haben Sie die Güte und folgen Sie dem laden habe, soll ich mich gleich für Sie verbürgen," Sie waren es, mein guter Mann," sagte Herin, den Sie beleidigt haben, in das Diret soll ich verantworten, was Sie getan haben! Was der Langhaarige, und seine Worte fielen wie tionszimmer." iweiß ich, was Sie alles getan haben? Ich weiß Peitschenhiebe. Sie waren es, der diese Szene Jeßt wußte Gerdi Lyman die Wahrheit; er nichts nichts- nichts!" begonnen hat. Das werden Sie bereuen. Sie hatte sich geirrt, dreimal wehe, er hatte sich durch Er rückte weiter und weiter ab, er legte mehr haben mich beleidigt. Und man beleidigt eine die Aehnlichkeit eines Stoffmusters täuschen lasund mehr Menschen zwischen sich und seinen Person meines Ranges nicht ungestraft. Sie sen; Tod und Teufel, jeßt mußte er dafür büßen. langhaarigen Arbeitgeber. Seine Augen brann- haben die wahnsinnigsten Beschuldigungen ge- Das Großhirn erlitt an diesem Tage seine zweite ten vor Erregung sein halbgeöffneter Mund gen mich ausgestoßen. Ich hätte das Recht, Sie Niederlage. Er wollte nicht mitgehen. Er wollte zeigte einen großen Wangel an Edzähnen, feine auf der Stelle niederzuschießen, aber ich tue es verschwinden- aber diensteifrige Hände schoben Taschen blähten sich von den Banknoten, die er nicht. Haben Sie die Güte und folgen Sie mir ihn durch das Zimmer zur Tür hin, wo sein gewonnen hatte. Der langhaarige Mann sah in das Büro der Spielleitung!" Feind auf ihn wartete. Er wollte um Entschuldiihm stumm nach. Alle im Saal nahmen die Es ging ein Flüstern durch die Schar der gung bitten, aber seine Zunge war gelähmt. Worte des Kohltöpfigen für entscheidend. Wenn Spieler, ein Flüstern des Entseßens, Diese Art Ringsherum rief man ihm hohnvolle Worte zu, nicht einmal er, der mit dem Langhaarigen ge- erkannten sie. Das war die Art des deutschen die ihn ganz wirr im Kopfe machten. So war spielt hatte, sich für ihn verbürgen wollte, war Offiziers. Der Langhaarige brauchte nicht einmal das deutsche Volt militaristisch bis in die Kno die Sache flar. Drohende Blicke richteten sich das Monotel im Augemvintel, um fie einzuschüch chen, troß Revolution und sogenannter Republit. auf den Langhaarigen. Man murmelte: tern, sein bloßes Auge war aenun Der ere: bie Wie sich nur ein Offizier zeiate, füßten sie ihm Schwindler! Dieb! hinaus mit ihm!" Gerdt Nespett von Generationen tauchte aus den die Stiefel und verrieten ihre nordischen Stamhman genoß in vollen Zügen den Sieg des Schlupfwinkeln, in die er 1919 verwiesen worden mesbrüder. Sein Feind padte ihn unsanft am Großhirns. Der Langhaarige seufzte auf, bengte war, empor und ergriff die Macht. In weniger Arm und zva ihn mit sich zur Tür hinaus. Ganz sich zu der schönen Blondine vor und sagte: als einer Minute hatte der Langhaarige Spieler. weit unten auf der Treppe fah Gerdi Lhman den Madame, ich habe ein paar unerwartete Croupier und Obercroupie: unterjocht. Die Wächtleinen, fahltöpfigen Sefretär- Staffier, der fich Dinge zu ordnen. Ich hoffe. Sie wiederzusehen, ter, die sich um ihn gesammelt hatten, ließen plöß- fichernd und glucsend, so rasch ihn feine Beine zu wenn das erledigt ist. Sie haben einen Ein- lich die Arme sinken. Gerdi Lyman wurde so weiß druck auf mich gemacht, den ich nicht beschreiben wie ein Laten im Gesicht. Satte er sich geirrt? fannau revoir, wenn Sie gestatten Ma- Hatte er sich durch eine Aehnlichkeit täuschen las. dame!" fen? Unmöglich! Das war sein gestohlener AnEr perbeugte fich tief. Ningsherum wuch zug, das war das Gesicht des Narren das sen die erregten Worte: Dieb! Schwindler! Hin heißt, es war das einfältige Gesicht des Narren Hiei,
tragen vermochten vorwärts drängte. Der Offi zier fah ihn auch und murmelte empas in sich hinein, Gerdt Lyman dachte wie ein Nasender. Was sallte er tun? Würde er sich duellieren müssen? Das Duell ist eine lächerliche, eine veraltete, eine gefährliche Form der Auseinanderseßung- aber
Geld tonnte man einem Offizier noch nicht bieten ( abgesehen davon, daß er so gut wie gar feines hatte, dank dem Narren) und eine Entschuldigung nahm er wohl nicht entgegen! Tod und- Sie waren am Fuße der Treppe. Neugierige Menschenscharen strömten hinter ihnen drein. Der Offizier og Gerdt Lyman zum Sekretariatstisch und sagte zu dem Sekretär:
Wohin kann ich mich wenden? Dieser Herr hat mich öffentlich beschuldigt, ihm Geld gestohlen zu haben. Und nicht genug an dem, hat er mich noch bezichtigt, daß ich ihm einen Anzua gestohlen hätte! Haben Sie gehört: einen Anzug! Und als Krone des Ganzen behauptet er, daß ich aus einem Irrenhaus entsprungen sei."
Bitte, das war ein Irrtum," rief Gerdt Lyman verzweifelt, eine zufällige Aehnlichkeit- ich habe mich geirrt"
"
" Solche Irrtümer begeht man nicht," sagte der Offizier eiskalt. Dann muß man eben die Sonsequenzen tragen." Treffe ich drinnen iemanden von der Direktion?"
"
" Ja, Herr Major," stammelte der Sekretät. Bitte nur eintreten, Herr Major." " Ich sage," rief Gerdt Lyman mit einer Stimme, so schrill wie eine Dfarine, c3 war ein Irrtum! Ich habe mich getäuscht' Sören Sie ich habe mich getäuscht"
Der Offizier antwortete teine Silbe. Wit eifenhartem Griff führte er ihn um das Bult berum in der Richtung zum Sekretariat. Aber links vom Sekrtariat, zwischen diesem und der ewig offenen Wechselstube liegt die Tür zu dem empig offenen Versapanu. As der Offizier soweit gekommen war. blieb er stehen. Anstatt in das Sekretariat einzutreten, öffnete er die Tür zur Pfandleihanstalt und puffte Gerdt Lyman unsanft in dieses Barmherzigkeitsinstitut. Gerdt Lyman hörte ein Flüstern in seinem Ohr.
( Fortsegung folgt.)