Beite&

Wiener Volkswohnungen.

Von Dr. Theodor Gruschka.( Aussig ). Wenige Zeitgenossen wissen, welche ungeheure

Spendend, daß er zu wunderbaren Leistungen bes fähigt.

Literatur.

11. September 1924.

sönlichkeiten des Schrifttums ihrer Zeit in Verbin­dung, mit Lenz, dem sie viel mehr bedeutete wie er ihr, dann mit Herder, Lavater , Klinger und anderen. der Advokat, Oberamtmann in Einwendingen und Nicht zuletzt ist auch ihr Gatte ein fesselnder Mensch, Schriftsteller Johann Georg Schloſſer . Das glän send geschriebene und sehr schön ausgestattete Buch wird nicht nur jedem Goethefreund willkommen sein, interessanter Menschen gewährt. jeder Leser wird es liebgewinnen, weil es Einblicke in die Seele sehr bedeutender und außerordentlich F. R.( Wien ).

Der Anblick der in drei Jahren von organis G. A. Küppers- Sonnenberg: Vom Atade jierten Broletariern in einem vollkommen zit Arbeit von der Gemeindevevivaltung der Stadt grunde gerichteten Staat geleisteten Arbeit macht miter zum Siedler( Deutsche Landbuchhand jeden Zweifler verstummen. Wer durch die feier Wien bei der Umwandlung der Kaiserstadt in eine täglich schöne Siedlung der Straßenbahner er ung, Berlin SW 11). Der Siedlerroman G. A. Volksstadt geleistet wird. Die kurzen, zu uns geancewiese" geht, muß beint Gedanken, daß hier in Rüppers enthält neben interessanten Schilderungen langenden Zeitungsnachrichten fagen viel zu we nig über die wahrhaft revolutionären Taten einer nur das Dunkel und die Unordnung des Vor- liches. Diejenigen, welche das Buch in die Hand nig über die wahrhaft revolutionären Taten einer diesen sonnigen Häuschen Familien wohnen, die aus dem Siedlerleben sehr viel Allzupersön Stadtvertretung, die feine andere Aufgabe Bennt, stadthauses gekannt haben, tiefste Rührung emp­als fürs Bolkswohl zu sorgen. Viel zu wenig wird finden und sich schwören, mitzuarbeiten an dem nehmen, um die Siedlerbewegung als soziales Phä darüber berichtet. Die berufenen Diener des Vo! großen Werk der Befreiung aus Enge und Fin nomen kennen zu lernen, werden enttäuscht sein. fes, Sygienifer, Technifer und Lehrer wissen es fes, Hygieniker, Technifer und Lehrer wissen es sternis. In den Häusern selbst belehren uns Ge- Zu einem idyllischen Landroman aber reicht die schon, daß in Wien Noues und Großes geschaffen spräche mit den Bauchnern, daß sie sich des Wer schriftstellerische Begabung des Verfassers nicht aus. wird, daß Wien heute die beste Jugend- und Tutes ihrer selbstgeschaffenen und nicht vor irgend Daher läßt der Roman etwas unbefriedigt. Wir, berkulosenfürsorge, das beste Schulvesen, die best welchen gütigen Söheren übenlaffenen Wohnungen die wir an dem ökonomischen Probleme der gebildeten städtischen Betriebe und die wirksamste Wohnungsfürsorge hat( und als Grundlage für allt fchäßen wissen und daß sie an der Ausgestal Siedlungsbewegung Interesse haben, fönnen uns Grade Verlegenheitsrepertoire war. vollends nicht mit dem Werkchen zufriedengeben, das die Arbeit eines tüchtigen Mannes und Idealisten sein mag, aber die aufgeworfenen Fragen doch nicht gründlich beantwortet.

das: natürlich die beste Finanzverwaltung.) Ihre Pflicht ist es, den verzagten Mitbürgern unermüd lich über die Erfolge der echte soziale Arbeit leiften lich über die Erfolge der echte soziale Arbeit leisten den Gemeinde Wien zu berichten.

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Kunst und Wissen.

und Eine Auffüh­

F.

-

Niveau zu halten versuchte, merkte man ihr doch an, Iphigenic in Tauris. Troßdem die Aufführung daß sie Goethefeier", alfo bis zu einem gewissen ( nicht alle Häuser sind in Anlage und Aus­rung des Werkes, das den Höhepunkt in Goethes führung gleichwertig. Der Bau von Siedlungen sen Grundidee von der sittlichen Läuterung in der erſter flaſſiſcher Schaffensepoche darſtellte, und deſ­it ein Spezialgebiet, das besondere technische Er geistigen Entwidiung Deutschlands den Ausfall der fahrungen, Verständnis für die Bedürfnisse der Hier soll nur über Eindrücke beim Besuche Arbeiterfamilie und soziales Empfinden voraus politischen Revolution erjeßic oder doch erseyen sollte müßte anders ausschen. Aber wir haber der neugeschaffenen Boifewohnungen gesprochen fest. Mander berühmte Architekt hat verlagt. Die Georg Witkowski : Cornelia, die Schwester werden. Die Gemeinde Bien baut 25.000 Woh vollkommensten Schöpfungen, die ich in Wien ge- Goethes." Verlag Mütter und Loening, Frankfurt nicht umsonst die Revolution durch den Traum des Klassizismus ersetzt. Wir haben ihm selbst dadurch mungen. Es werden sowohl mehrſtöckige hody schen habe, waren die Häuser, welche Architekt am Main . Der bekannic Literarhistoriker und Faust Leben und Seele genommen und heute zeigt jeder häuser, wie Siehungshäuser gebaut. Die Hoch- George Sarau in der Siedlung Hirschstätten" tommentator Witkowski hat in diesem Buch den Le­häuser sohen aber ganz anders aus als die von gebaut hat.) benslauf Goethes nachgezeichnet. Die Biographic ist Ausflug unserer Bühnen in die große Zeit einer Unternehmern gebauten Zinsfasernen! Ein gan Zu welcher Frucht der Siedlungsgedanke aus aber fein schulmeisterlich langweiliges, nur den Forgeistigen Erneuerung, daß uns selbst zu ihr Tempe zer Straßenblock wird mit einem Haus verbaut. auf gewandelt werden und das werden jone nicht nun, Durch je einen großen Torcingang gelangt man reift, erfährt man in der Siedlung Rosenhügel" scher interessierendes Werf, fic ist so angelegt, daß fie rament und Willen fehlt. Diese Zeit muß von Grund in den weiten sonnigen Hof. von welchem Dort wurde heuer das erste Genossen jedem jehr viel bringt. Ein eigenartiger Mensch erbie Sachivalter einer Stunft sind, zu der sie besten aus die fchaftshaus" eröffnet. steht hier mit all ſeinen Auf dem Hose spielen Kinder; Sandtisten meladen Gastlefale gibt es nur alkoholfreie Gefalen, Freuden und Enttäuschungen, ein bedeutendes, und auch ein großes Plantschbecken bieten tränke; die an der Wand angebrachte Bitte: Es ganz außergewöhnliches Mädchen, dessen Leben nur Unterhaltungen, die nie langweilig werden. wird ersucht, das entwürdigende Anbieten etwas über ein Bierteljahrhundert gewährt hat, und Gin hoher, großer, fichter Saal nimmt von Trinkgeldern zu unterlassen" läßt Teinen das viel zu früh abberufen wurde, viel zu früh vor die Kinder bei schlechtem Wetter auf. Am Abend Zweifel an der Aufrichtigkeit diefer Aufforderung. allem für den großen Bruder, dem es eine Herzens vertraute war, wie selten eine Schwester dem Bru­Neben der Gaststätte ist der Sal, den zu sehen gibt es dort Nurse, Vorträge, Radiofonzerte und gen ungemein jeinjinnig geschildert und dabei den mer. Die zentrale Waſchbüche mit zentraler Warm im Saalinnern ist in großen ernſten Lettern die geistigen und gesellschaftlichen Hintergrund der Zeit Lohengrin " mit Theo Strad von der Dres Unterhaltungen für die erwachsenen Hausbewoh- ollein schon eine Reise lohnt. Ueber dem Eingang der. Witkowski hat diese engen feelischen Beziehun wasserversorgung enthält eine hinreichende Zahr Inschrift angebracht: sehr breit ausgemalt. Es stedt ein gutes Stück Kuldener Staatsoper. Freitag, olportage", Sams­von Sesseln, Waschtrögen, elektrisch betriebenen turgeschichte in dem Buch, und selbstverständlich auch tag Das Glöckchen des Eremiten ". Sonn Trommeln und Zentrifugen, Trodenkammern und ein Stück Literaturgeschichte. Hat die Schwester doch tag nachmittags Tosca " mit Anna Wolf- Ortner, eine elektrische Wäschemangel. Die Hausfrau, die das Schaffen des jungen Goethe durch ihre Anteil Josef Schwarz und Otto Macha, abends Premiere um 7 Uhr morgens beginnt, fann um vei Uhr nahme gefördert, war sie doch zeitweilig der einzige" Das Weib im Purpur" mit Louis Illing. nachmittag die gewaschene, trodene und gerolite Mensch, dem er sein Herz cröffnete und seine Pläne Spielplan der Kleinen Bühne. Wäsche nachhause tragen. In allen Wohnräumen des Hauses sind Parketten gelegt; in den Küchen gibt es ausschließlich Gasherde.( Unsere Hause frauen wissen, daß die Gasfeuerung bequemer und fauberer ist als die Kohlenfeuerung- in Wien ist fie auch billiger!) Jede Wohnung hat eine eigene Rings herunt sind die freien Wandflächen Spielküch: mit dreitelligent Spülstein. Bade- mit erstatisch empfundenen Freskogemälden be­zimmer gibt es nicht, denn im Steflergeschoß stehen bedt, in welchen die in der Siedlung lebenden

In

,, Denn siche, ich will einen nenen Himmel und neue Erde schaffen, daß man der vorigen nicht mehr gedenken wird, noch zu Herzen neh­men; es sollen nicht mehr da sein Kinder, die nur etliche Tage leben, oder Alie, die ihre Jahre

falls voll Bietät ausschauen. Marianne Reid zeigte sich sprachlich auf der Höhe und wirkte auch Jungbauer friedigte, während Königsmark als Pylades darstellerisch vornehm. Jung baner als Dreft be wie Goethe sie erlebte, verlangt mehr, sie verlangt versagte. Allerseits herrschte guter Wille, aber Runst, eine andere Zeit. e. f. Spielplan des Neuen Deutschen Theaters. Heute

nicht erfüllen; fic follen nicht bauen, daß ein verriet. Später stand sie mit den maßgebenden Per me", Samstag Premiere Ein Feh

anderer bewohne und nicht pflanzen, daß ein auderer esse. Sie werden Häuser bauen und be­wohnen; sie werden Weinberge pflanzen und derselbigen Früchte essen." Jejaia 65.

Badefabinen für alle Hausverwohner offen Stünſtler den tiefſten heiligen Jubatt des Sedler

von Proletarier bewohnten Häusern gebantens mit hinreißender Stärke zur Dar herrscht musterhafte Ordnung und Reinlichkeit; ftellung gebracht haben. Die Inschrift, die Ge­dafür sorgen die Bewohner selbst, die keinen Hausherrn kennen und mit stolzem Verständnis die mälde, die strenge Einfachheit der Architektur des gemeinsamen Angelegenheiten selbst vervalten.

Troß der geschilderten Borteile, die eine öfo­nomische Anlage des Hochhauses bietet, scheint in gegenwärtigen Zeitpunkt der Bau von Sied­

aales erzeugent eine weihevolle Stimmung, die der Mensch von heute im Gotteshaus vergeblich suchen würde.

Und so verstehen wir in diesem Saal, daß es Lungen cher Förderung zu verdenen. Wenn es bei der Siedlungsbewegung um mehr geht, als um Kaninchenzucht und palie robst es geht auch noch nicht entschieden ist, daß das Siedlungs- um Staninchenzucht und Spalierobst Haus in technischer oder hygienischer Beziehung um die Schaffung der Kultur von morgen: Hinter der modernen vollkommenen Wohnung im Stock uns liegt der Schmutz und Unfriede der 3 s haus überlegen ist, so hat es doch diese unschätz- faserne, das mordende Wirtshaus, die Hoh heit baren Vorteile: In der Siedlungsgenossenschaft unserer Vergnügungen, die Lüge unserer Seelen­wird wahrer Sozialismus verwirklicht und von retter und vor uns ein Leben in Licht, Reinheit den Siedlungen aus verbreitet sich mit hinreißend und Wahrheit! mverbender Straft der Gedanke der Wohnungsrevo So begreifen wir, daß die Siedlungsgenossen­lution. Der Gedanke, sich durch organisatorischen schaften beim Werke der Selbstbefreiung des Pro­Zusammenschluß und durch eigene Arbeit ein be- letariats cine Aufgabe haben werden, die nicht ge­hagliches Haus mit Garten schaffen zu können und ringer ist als die der Gewerkschaften. die Schaffung dieses Heims nicht erst als Abschluß eines mihevollen und entbehrungsreichen Lebens vor sich zu seben, sondern in naher Zeit, genug, um noch den Höhepunkt des Lebens and Genossen, lefet und verbreitet tie

bald

das Aufwachsen der Kinder in Ordnung und Reinheit zu genießen dieser Gedanke ist für jeden strebenden Menschen so ancifernd und Träfte­

Cine Hoffnung.

Zur Prager Erstaufführung von Georg Kai­jers ,, Kolportage" im Neuen deutschen Theater.

Arbeiterpresse.

Herausgeber: Dr. Ludwig C& ed) und Karl Termak. Berantwortlicher Redakteur: Wilhelm Richner. Druck: Deutsche Zeitungs-.- G, Brag Für den Druck verantwortlich: 0. Soltk

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Stil und Sprache impotent geworden ist und vom| Samme einträgt nud voller Großmut sein halbes dem halben Stückchen Zuder äußert. Auch die füßlich widerlichen Phrasieren lebt, den Verfall Vermögen verschenkt. Stolportage, Stitsch reinster Lösung ist vollendete Stolportage". diner ganzen Kultur, der sich darin dofumentieri, Brägung ist die ganze Handlung der Komödie, wenigen Stellen gelingt es Kaiser nicht, den Ernst daß sie das mit Feierlichkeit und Wohmut um- Sprache Stil und dramatischer Bou find bewußt ganz zu däntpfen und durch die tragisch" fri­gibt, was sie zu geißeln und zu belachen hätte, auf das Ziel eingestellt, ein Drama zu schreiben, jierte Handlung die komische Maste ladyen zu wollte Kaiser im Hohlspiegel der Bühnensative mie es von Courths Mahler nicht besser( will lassen. Für den geistigen Niedergang einer Klaffe fangen. Er liebt Sammelnamen. Taher nennt heißen: schlechter) sein fönnte. Der Unterschied Die Ausführung war überraschend mag nichts so bege sternd sein wie die Hilflosigkeit er die verfallene Kultur der Bourgeoise turz ist nur der, daß bei Courths Mahler diese Kolpor gut. Der Stil wor einheitlich, das Zusammen­ihrer Literatur, die in der Wahl der Steffe immer stolportage", wie er den Jrrsinn einer durch die lagegeschichten eben durchaus ernst zu nehmen, spiel klappte. Die neuen und jüngeren Sträfic wieder zum Milien jener Klasse zurückkehri, die Erwerbstriebe ins Unmeßbare gesteigerten Technik daß seindesraub, Kindestausch und Verlobung, Marianne Reid, die Herren Olden. und sie selbst in ihren Anfängen nedergerungen hat. seinerzeit furz Gas" nannte. So viel zum Vor- Ameritaveise und Vermögensverzicht durchaus die Stransky hielten sich ebenbürtig neben den Das Bürgertum hat im Laufe von eineinhalb wurf der Komödie, zu ihrer ,, Tendenz", wenn man Nachahmung einer ernsten, mitleidswürdigen altbewährten. Unter ihnen schufen Frau Sera­Jahrhunderten den Weg bis zu feinem grotesten es so nennen will. Sandlung" wären, während bei Kaiser das Ganze mer- Glöckner und Herr Hörbiger be­Ende durchlaufen. Es begann mit Emilia Aus der Zeitfative, die nicht mehr Einzelne ein Scherz ist. Den eigentlichen Reiz erhält die sonders gute Leistungen. Die Aufführung murde Galotti " und avale und Liebe", mit und Einzelnes glossiert, sondern aufs Ganze geht Komödie dann aber doch durch den Kontrast der zu einem günstigen Anfang der Schauspielsaison. den revolutionären Angriffen auf die verlotterte und einer ganzen Gesellschaft die eigene Frage im zwei Welten, die in ihr selbst wirken, der umvider- Nicht darum aber überschreiben wir diese Aristokratie und es landete nady einer einzigarti Spiegel zeigt, ist ,, Stolportage" entsprungen. Aber ruflich lächerlichen und unwahren des Grafen Besprechung Eine Hoffnung", sondern deshalb, gen Blüte und einer im Selbstgefallen und der auch literarisch ist Kaisers Stück ein Fortschritt. von Stjernenhö und der seiner erbgräflichen Tante weil in dieser Komödie Georg Kaiser sich Genügsamfeit schließlich zwar erstidenden aber im- of portage" ist eine wirkliche Sound der habernsten der Millionäre aus Arkan- als Dichter bewährt und als berechtigter merhin sehenswerten Nachblüte bei der Komödie. Der Dichter hat den Weg von der Sa- sas. Diese Bürger bringen eigentlich Spannung Führer der junge: Dramatiker Deutschlands an portage literatur oder besser bei der Kol- tive zum Lustspiel gefunden. Das war nicht leicht in die lächerliche Handlung, jie gleiten immer am fündigt. Nach Gas und der Tragikomödic portagekunst. Denn von Lessing und Schiller , vom und ist seit langem feinem deutschen Bühnendich- Rande der Wirklichkeit dahin und man bangt je Nebeneinander" ist olportage" Pathos des Sturmes und Dranges bis zu Gang- ter gelungen. Kaiser hat nicht den Seelportage- den Augenblick, ciner von ihnen könne erwachen die dritte Bühnendichtung Kaisers, die auch schar Hofer, Wolzogen und schließlich zum Tiefpunkt der roman so glossiert, daß er seine Schwächen Stück und den Sput, den er selbst spielt, wie den seiner fer Kritik standhalten kann. Sie ist wie jene aus Courths Mahler ist der gleiche Weg, der in der für Stück vorführt. Der gewandte Bühne ndichter gräflichen Verwandten durch ein Wort. ein Lachen den tiefsten Fragen der Zeit geschöpft und im Musik vom Figaro" zu fenor Operette von heute weiß, daß das undramatisch wäre. Er stellt ne- zerstören. Es ist bestes Theater im Theater", das Wesen revolutionär. Sie erfreut besonders, weil führt, die ebenfalls nicht mehr wie jener die ben die grotesten Figuren der abgestorbenen Ari- sich im Spiel der Aristokraten und Bürger ent- sie eine Stomödie ist, also jene Form des Dramas Schwächen der bekämpften Klasse geißelt, sondern stofratenwelt, die in der Kunst" des Bürgertums wickelt, die einen spielen den anderen Komödie benüßt, die den, Deutschen so wenig liegt. Sic sich an ihren brüchigen und schimmligen Illusio- allein nech hre Existenz fristet, den Bourgeois vor und das Ganze wird eine wirklich gute Somö- berechtigt zu der doppelten Hoffnung, daß Georg nen ehrlich ergötzt. Und wenn moderne Pro- selbst. Und dieser Bourgeois ist halb ernst gemeint, die der Bühne. Noch im Ausklingen schwingen Saifer mehr ist als ein Künstler vom Tage und grammi- Musit sich wie Strauß's ,, Schlagobers" die halb ist er komische Figur. Ernst ist er in seinem die beiden kontischen Afforde nebeneinander: die daß das deutsche Lustspiel noch lebensfräftig ist. Berherrlichung gegenrevolutionärer Aktionen im Gegensatz zu dem Aristokraten. Kaiser zeigt den bürgerliche Welt einer ausgleichenden Gerechtig- Mit aller Vorsicht, die einer ehrlichen Kritif ge­Ballett zum Vorwurf nimmt, so ist auch das Bürgern, daß sie bei allen ihren Lastern doch feit, die darin besteht, daß ein Proletarier siemt, aber auch mit aller Kühnheit, die nottut, Symptom cines allgemeinen Verfalles. Das Auf- noch um eine Welt über jenen stehen, die nichts schreibt, an die der Bourgeois selbst nicht wenn es gilt, Neuem zum Durchbruch zu helfen, gehen der Literatur im titschigen Pathos ciner als den Schein der besseren Geburt für sich haben. alaubt.. und der andere des aristokratischen wagen wir das Urteil zu sprechen: Die beste fängst verhuntenen Welt, die Lächerlichkeit einer Stomische Figur ist der Bürger, wenn er den be- Festhalten an den gewohnten gelben Nelken und deutsche Komödie seit dem Biber­Kunst, die nicht nur im Stoff, sondern auch in vühmten Scheck herausnimmt, eine beliebig hohe Festhalten an den gewohnten gelben tsellen und pel".

E. F.