Geite 2.

Die Bergarbeiterverbände zur Teuerung.

19 September 1924.

Steigerung wird sich das Spiel nicht erheben, da der Daumen auf dem Geldbeutel genügen wird, um die widerspenstigen Führer zum Nach­geben zu zwingen. Herrn Sinowjew   ist gar nicht

der KPC. gedroht, darauf ſagt ihm Sinowiew:

den Einfluß der Bürokratie auf die Sozialversiche­vungsinstitute gang gewaltig zu steigern. Entge gen ihrer früheren Haltung haben sie auch alles davan gesetzt, um die Leistungen der So­zialversicherung herabzuse zen. Ihrer Die foalierten Bergarbeiterverbände berieten Aus diesem Grunde haben die koalier- bange, er wird die Streibichs, auch wenn sie noch Zähigkeit, ihrer Energie ist es zuzuschreiben, daß in einer Sizung vom 18. ds. über die unhalten Bergarbeiterverbände beschlossen, so ruppig tun, schon kleinkriegen. Vorerst ver­heute die Sozialversicherungsvorlage die Leistun wie sie sich infolge der horrenden Preissteigerung baren Lebensverhältnisse in den Kohlenrebieren, den Verband der Grubenbesizer zu sucht er es mit dem Anschreien. Kreibich hat gen in der Krankenversicherung gegenüber dem der Lebensmittel zeigen. Die Bergarbeiter, welche ersuchen, au einer gemeinsamen Beraden Moskauer Selbstherrschern mit einer Krise" Ihren Bemühungen ist es gelungen, die Auszah- eine Serabschung Ihren Bemühungen ist es gelungen, die Auszah- Löhne zulassen mußten, um eine Serabfebung der nächsten Woche stattfinden und sich mit der Re­hung des Strandengeldes nur für 6 Tage durchzu Stohlenpreise zu ermöglichen, haben nicht nur gelung der Löhne beschäftigen soll, durch welche seben, die Unterſtüßung an schwangere Frauen der keine von der Regierung in den Gewerken ver- Die infolge der Herabsetzung der Löhne und der Mitglieder zu eliminieren, die absolute Rarenz aufrechtzuerhalten. Ihnen hat es die Arbeiter prochene allgemeine Herabsetzung der Preise schaft zu danken, daß die Le stungen der Sozial- der Lebensbedürfnisse erlebt, womit die Herab Erhöhung der Lebensmittelpreise entstandenen versicherung weit unter das Ausmaß deffen, was sondern im Gegenteil wurde durch die horrende dieser Aktion wird bereits der Konferenz der setzung der Löhne ausgeglichen werden sollte, Unterschiede ausgeglichen würden. Das Ergebnis die Fachkommission ursprünglich als Minimum in Aussicht genommen hat, herabgesetzt wurde. Steigerung der Lebensmittelpreise, wie sie ins Bergarbeiter vorgelegt werden, welche die Ent­besondere in der letzten Zeit in Gheinung tritt, ihr Lebensniveau weit unter das Vorkriegsmaß scheidung für das weitere Vorgehen fassen wird. Baß die herabgedrückt. Dazu leidet die Arbeiterschaft noch Die Uebergabe an den Verband der Bergwerfs­sehr durch die Sturzarbeit. besizer erfolgt heute.

Es soll ohne weiteres zugegeben werden,

Vertreter unserer tschechischen Bruderpartei innerhalb der Koalition von allem Anfang

Ginige tonservativ eingestellte Führer".

an einen schweren Kampf zu bestehen hatten. Nicht nur, daß die bürgerlichen Parteien Stritif, die wir heute an der Vorlage zu üben ge­Payzel( d. Nat. Soz.) polemisiert gegen die innerhalb der Koalition alles davan gesetzt haben, wungen sind, mehr als gerechtfertigt. Aber auch Ausführungen des Abg. Dubicky und Abg. Dr. um die Sozialversicherung zu verhindern, zumin die Entrüstung des Referenten über unser Ber- Stramar. Redners Partei halte alle im Aus­dest aber die Beratung zu verzögern, unter allen halten hat einen ganz besonderen Beigeschmack, schuffe gestellten Abänderungsanträge aufrecht, dest aber die Beratung zu verzögern, unter allen Umständen aber die materiellen und ideellen Lei wenn man weiß, daß derselbe Referent, entrüstet wenn sie auch nicht erwarten kann, daß das Ple­stungen der Sozialversicherung auf ein Mindest über den Vorgang der Pětla im Vorjahre, sich nur dieselben annehmen wird. In der zweiten maß herabzusetzen. Es war auch die zweite den weiteren Verhandlungen entzogen hat. Wir Lesung werde sein Klub für die Vorlage stimmen. sozialistische Partei in der& vali haben im Interesse der Arbeiterschaft uns veran Dr. Radda( d. Nat.) erklärt gegenüber den rion tein allzu verläßlicher Part- laße gesehen, alle unsere Einwendungen gegen gestrigen Ausführungen des Abg. Pakei, die ner. Insbesondere in der Frage der Einheits über der Vorlage vorzubringen; wenn wir auch deutsche Nationalpartei wolle eine gerechte Sozial­fassa haben die Nationalsozialisten, persönlichen wiffen, daß nach den parlamentarischen Ujaneen versicherung, bestreite aber, daß diese Vorlage die Intereffen im eigenen Lager Rechnung tragend, faum mehr möglich sein wird. Wir haben nationalpolitische lebel bei diesem Gefeße größer der Tschechoslowakei   eine Aenderung der Vorlage fer Forderung entspreche. Sie fürchte, daß das nicht allzusehr ihren Mann gestellt. Tropdem glauben wir, mit vollem Recht den Verfasser des uns bei der Abfassung unserer An- fein werde, als das jezialpolitische Almosen, Entwurfes, Dr. Winter, den Vorwurf nicht träge lediglich von dem Gesichts- das für die deutschen Arbeiter abfallen wird. Sie ersparen zu können, daß er bei der Abfassung des riche und Durchführbare in dissen würde ihr aber froßdem zustimmen, wenn sie nicht punkte aus Geiten lassen, das Mög halte die Vorlage für verbesserungsbedürftig, Entwurfes von ganz falschen Brämissen ausge Anträgen niederzulegen. gangen ist. Er ist von der Auffassung ausgegan­durch ihren tschechisch- zentratistischen Aufbau aus gen, die sich durch die Erfahrung als vollständig Wir sind nicht gewillt, demagogische Anträge, nationalen Gründen unaunchmbar wäre. falsch erwiesen hat, daß die Aufgabe der Fachkom die von gewisser Seite gestellt werden und deren mission darin bestehe, eine Vorlage auszuarbei- Realisierung für absehbare Zeiten nicht im Bereich tent, in welcher zwischen den beiden in Betracht der Möglichkeit liegt, die nur darauf angelegt fommenden Gruppen, der Arbeiterschaft und dem sind, die Bevölkerung zu täuschen, zu unterstützen. Bürgertum, der Mittelweg eingeschlagen wird. Wir werden gegen alle derartigen Anträge von Entgegen allen Abmachungen in der Koalition rechts und lints stimmen. Unser Klub wird für sind die bürgerlichen Parteien von allem Anfang alle Paragraphe der Vorlage, zu denen wir keine an gegen alle Bestimmungen Sturmt gelaufen, Berbesserungsanträge gestellt haben, gleich in der die die Einheitskasse betroffen haben, ihnen war ersten Lesung stimmen, wir werden gegen jene von Anbeginn an die ganz gewaltig eingeengte Paragraphe stimmen, bei denen unsere Abände­Selbstverwaltung ein Dorn im Auge und sie rungsanträge nicht berücksichtigt wurden und wir haben auch den ganz gewaltigen Einfluß, der werden in der zweiten Lesung für die Vorlage ein schon der Bürokratie int alten Entwurf eingetreten, wenn nicht in lester Stunde wesentliche räumt war, als ungenügend angesehen. Wenn Verschlechterungen der Vorlage beschlossen werden man die gegenwärtige Vorlage mit dem ursprüng sollten. lichen Entwurf der Fachkommission vergleicht, dann muß jeder objektive Stritiker zu der Ansicht Wir betrachten aber diese Verlage nur als gelangen, daß eine ganz bedeutende Verschlechte eine Abschlagszahlung auf die Forderung rung gegenüber dem ursprünglichen, feineswegs der Arbeiterschaft hinsichtlich der Gestaltung der den Bedürfnissen der Arbeiterschaft voll Rech  - Sozialversicherung und wir werden, gestützt auf die Entschossenheit und den Willen der Arbeiter nung tragenden Entwurf, eingetreten ist. schaft alles daran setzen, um die Sozialversiche Dieser Auffassung haben seinerzeit nicht nur rund so aus- und umzugestalten, wie es den Be­wir, sondern auch die tschechischen Sozialdemo- dürfnissen der breiten Massen des Volfes ent­fraten Ausdrud gegeben. spricht. Wir erinnern nur an die Artikel im Pravo Lidu" vont Juni und Juli des Vorjahres, zu einem Zeitpunft also, wo nur ein Teil der Ver­schlechterungen, die durch die Pětka innerhalb we­niger Tage vorgenommen wurden, in Erscheinung I getreten ist. Seither ist die Vorlage noch grund legend verschlechtert worden. Wenn damals das Organ unserer tschechischen Bruderpartei aus­gesprochen hat, daß die Verschlechterungen nicht ohne weiters in Kauf genommen werden und daß alles daran gesetzt werden muß, um die ursprüng liche Fassung wieder herbeizuführen, so ist die

28 Der sibirische Expreß.

Roman von Frank Heller  . Copyrigt by G. Müller, München  . Fleisch dreihundert Mark das Kilo, Mehl hundertfünfzig Mark, Gier fünfundzwanzig Mart das Stüd, Butter siebenhundert Mark das 9. Kilo."

ان

11

,, Das ist nicht wahr! Das ist Lüge, grobe

Lüge!"

Das ist taghelle Wahrheit, merken Sie wohl: 3 des heutigen Tages, nicht des morgigen. Morgen di kostet das Fleisch vierhundert, das Mehl zive fe hundert und die Butter achthundert. Um so i besser!"

9

ja

dr

Böhr( d. Christ. Soz.): Unsere Pflicht ist es, sich einzusehen für eine allgemeine Sozialversiche vung und deshalb werden wir für die dahin zie lenden Abänderungsanträge stimmen und deren Annahme empfehlen. Die Vorlage hat zahlreiche und große Mängel, die uns die Freude an ihr ver­gällen. Wir werden aber den Tag begrüßen, wo auch der wirtschaftlich Schwache vor Hunger und Net gesichert bleibt und deshalb werden wir bei der zweiten Lesung unsere Stimme für die Vor­lage abgeben.

der Sand wie Hagel über die Sammetjade und seine Zeitung prasselte. Endlich sant er auf sei­nem Plaze nieder.

,, Was ist das für eine Welt, in die ich da hinausgekommen bin?" rief er. Ist der Friede wirklich so?"

Der Sammetmann beobachtete ihn sichtlich beluftigt. ,, Wein lieber Freund", sagte er, haben Sie nie von den Schweineschlächtern in Chicago   ge­hört? Wissen Sie, was man von ihnen sagt?" Nein."

Man sagt, daß sie alles von Schwein werten bis auf das Todesgeheul."

Ich verstehe Sie nicht."

" Ich meine, daß der amerikanische   Kapita­lismus im Begriffe ist, den europäischen abzu­schlachten und daß er alles verwerten kann, außer das protestierende Todesgehenl." Ich be--"

Der Artikel des Genossen Kreibich ist unseres Dafürhaltens ein Muster persön licher Gereiztheit und Kleinlichkeit. Völliges Fehlen jeglichen positiven Programms, keinerlei Klarheit der politischen Perspektive, da­für aber Schmollen und Versuche, den gesamten Streit auf das Gebiet der Frage des per­sönlichen Vertrauens hinüberzutragen."

Dem Nebbich werd' ich's einmal hineinsagen, nahm sich Sinowfew vor und er ging mit Kreibich wie folgt zu Gericht:

Das Messer an die Kehle jezzend, fordert Genosse reibich, daß man ihm sage, ob er Opportunist sei oder nicht, ob wir ihn zum rechten Flügel der Kommunistischen Internationale zählen oder nicht. Wir sind bereit, diese beharrliche Forderung des Genossen Kreibich zu erfüllen. Ja, wir zählen ihn und seine nächsten Gesinnungsgenossen zu den opportunistisch einge­stellten Genossen, die gegenwärtig den rechten Flügel der Kommunistischen Internationale bil­den oder zu bilden versuchen. Was den Genos­sen Kreibich persönlich betrifft, so ist die Frage nicht übermäßig tragisch zu nehmen. Wir können uns erinnern, wie Genosse Kreibich sich noch vor verhältnis­mäßig furzer Zeit zu den ultralin­ten" zählte. Verhältnismäßig leicht Licß sich Genosse reibich überzeugen, daß die ultralinken" Torheiten aufgegeben werden müssen. Wir hoffen, daß Genosse Streibich auch jezt nicht hartnäckig sein, sondern die rechten Torheiten bald aufgeben und dann in einem gewissen Grade gegen Abweichungen immun sein wird. Wir hoffen, daß auch andere rechte Führer der tschechoslowakischen Partei ihren Fehler begreifen werden."

Die Knaben, die beim Regelspiel zum Auf­dem Großsiegelbewahrer des Moskauer Synods, gemeinhin freundlicher zu behandeln, als es hier So werden Sereibich und Smeral von stellen der Regel verwendet werden, pflegt man Sino w few, betitelt, der in einem im Reichen- Sinowjew mit Streibich tut. Solange der letztere berger Vorwärts" veröffentlichten Artikel nun der sozialdemokratischen Partei angehörte, war in die Diskussion innerhalb der kommunistischen   ihm nichts demokratisch genug und es war ihm Partei der Tschechoslowakei   eingreift. Sinowiew darinnen nicht genug Ellbogenfreiheit, jetzt muß fürchtet wohl, die Diskussion könnte zu Ungunsten er sich zum Gaudium seiner Freunde wie ein des unverfälscht bolschewistischen Flügels der mißratener Schuljunge abkanzeln lassen. Was Partei ausfallen, darum beeilt er sich, das Ge- Sinowiew von ihm sagt, das ist nichts weniger, wicht seiner Persönlichkeit in die Wagschale seiner als daß er eine Wetterfähne, ein Mensch ist, dessen Allergetreuesten zu werfen. Seine Bolemit" ist Grundsätze nicht sehr tief sitzen, der, wenn er eine ein Versuch, die kommunistischen   Arbeiter gegen Ueberzeugung hat, sich verhältnismäßig leicht" ihre Führer aufzubezen. Es sei nicht das erste vom Gegenteil überzeugen läßt. Für die kommu­mal, sagt er, daß wir"- Sinowjem spricht nistischen Arbeiter ist es eine besondere Empfeh von sich nur im Pluralis majestaticus auf lung ihres Führers, wenn Sinowjew   von ihm Widerstand einiger konservativ eingestellter behauptet, er sei bor verhältnismäßig Führer gestoßen sind". Doch er ist, da er ja die Furzer Zeit noch ein Uliraradikaler" ge Hand auf den russischen Rubelsäcken hält, über- wesen, habe dann verhältnismäßig zeugt, es werde für die Kommunistische Inter leicht" zu rechten Abweichungen" sich ent­alles auch dieses Mal durchaus schlossen und werde wohl auch die ,, rechten günstig" ausgehen: Torheiten" bald aufgeben. Der Herr Chef geht mit seinen Angestellten wahrhaftig nicht glimpflich um. Die Streibich gewidmete Lektion richtet sich auch an ,, andere rechte Führer der tschechoslowakischen Partei", die nun wissen werden, was sie zu tun haben.

-

,, Die tschechoslowakischen kommunistischen Ar beiter werden in ihrer erdrückenden Mehrheit auf Seiten der Kommunistischen Internationale stehen und jene ihrer Führer, die sich dagegen sträuben, zwingen, nicht in Worten, sondern in der Tat den durch den V. Weltkongreß bezeichneten Weg zu gehen."

Es wäre noch abzuwarten, ob Sinjew oder Smeral und Kreibich im Namen der erdrüf­kenden Mehrheit" der Arbeiter der Spc. zu spre chen berechtigt ist, doch zu einer dramatischen

Sinowjew   ermangelt auch nicht, zu erklären, welches Verivanen er zu den Streibich und Genos­fen hat. Ob diese die Beschlüsse des V. Welt- e fongresses durchführen wollen oder nicht, das sage Streibich nicht offen: Darin liegt seine Diplomatic". Und Sinowjew   grollt:"

hallt aus dem ganzen europäischen   Schweine- In dieser besessenen Welt braucht man Beelzebub, stall, aber Chicago   fan alles verwerten, bis auf um den Teufel auszutreiben. Häten wir nur einige das Todesgeheul! Um so besser." Millionen Er sah so brennend auf die Dan­Hungern alle Menschen in Europa  ?" fragte siger Bucht, als dächte er an die Goldmtenge, die der Mann aus der Sandhöhle und warf einen das Meerwasser enthält. Sein Nachbar war zu schenen Blick auf sein letztes Butterbrot. seiner Höhle zurückgeeilt und grub aus Leibeskräf= ,, Bis auf weiteres nur zwei- oder dreihun- ten im Sande. dert Milionen, die im Kanonenkrieg besiegt wur- ,, Sehen Sie her!" rief er. Nehmen Sie das den. Aber die anderen kommen bald nach! Sehr hier! Es ist nicht viel und ich bin ein bald. Ihr Otterngezüchte, hattet ihr gehofft, dem armer unwissender Kerl, aber ich glaube an fünftigen Zorn zu entgehen? Niemand wird ihm Sie, Sie haben mir etwas anderes gezeigt, entgehen, feine! Europa   ist fertig. Fünfter Aft, als all das übrige, das ich gesehen habe, verletzte Szene. Niemand baut neue Stockwerte seit ich heraus ich meine, seit ich heint auf eine alte Barade. Das Haus muß eingeris- famt. Wir begann schon vor mir selbst bange zu sen werden, das besorgt Amerila jeßt. Dann werden. Die Welt war so sonderbar: ich glaubte, muß es verbrannt werden, das wird Europa   ich sei in ein Narrenhaus geraten. Sie haben mich selbst besorgen. Wenn das geschehen ist, dann ist getröstet. Wollen Sie das hier nehmen? Es ist nicht ,, Nein das ist unmöglich, unmöglich! Wie die Zeit für Rußland   gekommen." viel, aber ich habe mehr. Wenn Sie mir helfent be sollten die Leute solche Preise bezahlen können?" ,, Sprechen Sie weiter! Erklären Sie!" wollen, das übrige zu holen, soll es dazu veriven­Das können die Leute auch nicht." Der Mann aus der Sandhöhle verschlang jedet werden, die Menschen zu befreien. Zuerst in " Dann hungert man also?" " Während des Krieges", sadte der Sammet- des Wort. Europa   aber warum nicht auch in Amerika  ? " Ziemlich viele Leute hungern heute. Mor- mann, der offenbar ein geborener Prediger war, gen noch mehr. In einigen Monaten hungern während des Krieges borgte sich ganz Europa   was" jagten Sie da von Rußland  ?" ,, Sprechen Sie weiter. Ich bin so unwissend. Sie können ja nichts dafür, daß sie so sind, wie sic Gold in Amerika  . Es muß in Gold zurückbezah­sind. Das ist, weil sie in den Schulen von alten len. Aber wo bekommt man Gold? Nach dem Rußland   ist der Retter der Welt", sagte der Fräulein erzogen worden sind. Es gibt nichts, Striege bekommt man es nur in Amerika  . Folg- Sametmann Rußland hat sein eigenes Haus was die Menschen in dem Grade verdirbt, wie Folgeingerissen, lich kostet das Gold genau, was Amerika   will! eingerissen, verbrannt und wieder aufgebaut. eine solche Erziehung." Der Mann in der Sammetjade nahm den Das ist nicht Wucher, das ist kapitalistische Frie- Rußland hat eine andere Freiheit und Gerechtig denspolitik. Folglich fostet ein Dollar in Gold feit geschaffen, als die der Kapitalisten." Stoffbeutel, der ihm gereicht wurde, gleichgültig Er redete und rodete. Der Mann aus der entgegen. Er streifte die Banknoten weg, die oben­dreizehn Franken in Frankreich  , fünfundzwanzig Live in Italien   und elfhundert Mark in Deutsch   Sandhöhle hörte mit leuchtenden Augen zu. auf lagen, und fah ein Bild, das er nicht erwar land, da Deutschland   den ganzen Strieg für die Das ist das Größte, was ich je gehört habe. tet hatte: Gold. Das Gold, das er verflucht und anderen bezahlen muß! Wenn Amerita nubgabe, Ich will nach Rußland  !" zu besitzen gewünscht hatte. Wie viel? das war könnten die anderen nachgeben, aber Amerika   Ist nicht nötig. Rußland   kommt zu Ihnen. Schwer zu sagen, vielleicht ein paar tausend Mark, gibt nicht nach. Amerika   will sein Pfund Fleisch Fren dich, Kovasin, und freue dich, Betsaida! Bald, aber Gold war es, unbestreitbar. Mit verschleier­haben. Amerika   hat einen großen Vorrat auf viele sehr bald kommt Rußland  , um euch zu befreien. ten Augen fah er das Stoffsäckchen an. Es dauerte Jahre, mit Zinsen und Zinseszinsen! Hahaha! Woran leidet Europa  ? Unter der Sklaverei des einige Zeit, bis er Worte fand, und als er sprach, Wer hat doch gesagt: Du Narr, du hast einen Goldes, nichts anderem. Das Gold ist die Quelle war feine Stimme nicht so scharf wie vorhin, als Der Mann aus der Sandhöhle bereitete set- großen Vorrat auf viele Jahre aber in dieser alles Uebels. Man nehme das Gold weg und die er das Gold verwünscht hatte. nem Nachbar eine Ueberraschung. Er fuhr aus Nacht, du Narr, oder vielleicht morgen nachts, Welt ist frei. Das ist es, was Rußland   für die dem Sande in die Höhe und begann auf allen wird man dein Gold und deine Seele von dir Welt tun will, und es würde im Handumdrehen vieren Rad zu schlagen, Rad zu schlagen, so daß fordern hahahaha! Das Todesgeheul wider- gehen, wenn Rußland   nur ſelbſt mehr Gold hätte!

טן

G₁

Da

alle miteinander."

Aber warum? Wie kann das möglich sein? sol Wie kann man das zulassen? Sagen Sie mir: ge wie kann das möglich sein?" Der Sammetmann fah seinen Nachbar mit set wirklichen Interesse an. Wein bester Herr", sagte er. Sie sagen, zei daß Sie auf Reisen gewesen sind. Sollten sich gei Ihre Reisen so weit erstreckt haben, daß Sie St nichts vom Seriege gehört haben?"

na

,, Vom Krieg? Ah, das ist der Krieg?" Ja, das ist der Krieg. Aber nicht der Krieg mit Stanonen. Der ist aus. Das ist der Strieg nach dem Striege, den man auch den Frieden

be nennt."

-

( Fortsetzung folgt.)