25. September 1924.

Memorandum der deutschen Regierung. Berlin , 24. September.

schen, es dringt auch in den malaischen Archipel und nach Jndien ein, es versucht im Westen von Nordamerika und in Australien festen Fuß zu faffen, es tritt als Konkurrent für Europa in Sidanterika, felbst an seiner atlantischen Seite, Das Ergebnis des gestrigen Ministerrates wird in ( Eigenbericht.) auf. Japan arbeitet durchaus mit europäischen einem Memorandum niedergelegt, das gegenwär Methoden in der Produktion und in der Organi- fig im Auswärtigen Amte ausgearbeitet wird und sation des Absatzes, es hat eigene Weltschiffahrts- den im Völkerbundrat vertretenen Mächten über­linien geschaffen, es unterhält eigene Bankverbin- geben werden soll. Ueber den Inhalt des Memo dungen und Versicherungen. randums wird offiziell noch Stillschweigen be Andere Länder gehen immer mehr dazu wahrt, doch erfährt man bereits, daß es in drei über, ihre Rohstoffe bei sich zu verarbeiten, sei es, Hauptpunkte gegliedert ist, die die Voraussetzungen daß sie ihre Erze selbst verhütten und behandeln, von denen Deutschland seinen Eintritt dann als Industriemetalle ausführen, sei es, daß in den Völlerbund abhänain macht. Zuerst soll sie leichter herstellbare Fertigware in eigenen Be Deutschland als gleichberechtigte trieben erzeugen. Besonders bemerkenswert ist Hauptmacht angesehen werden und einen stän das beim Kupfer, das fast gar nicht mehr als digen Siß im Wölferbundrat erhalten. Der zweite Erz, sondern überwiegend in raffiniertem Zu Hauptpunkt des Memorandums betrifft den stande nach Europa fomnt. Canada verarbei- Wunsch Deutschlands , Klarheit darüber zu erhal tet sein Papierhol; in großen Mengen zu Bolzten, ob es als„ moralisch einwandfreie Macht" an ſtoff und exportiert diesen an die europäische erfannt wird. Die deutsche Regierung will auf Papierindustrie. Die Zinnerze Australiens diese Weise verhüten, daß Deutschland mit dem und Südafrikas gehen zum größten Teile Mafel der Alleinschuld belastet in den Völkerbund nach den Hütten der Straits Settlements, wo sie eintritt. Schließlich will sich die Regierung auch mit den malaischen Erzen zu Michall umgewan darüber vergewissern, daß Deutschland nicht zur delt und in dieser Form nach Europa gebracht Bundeserefutive herangezogen und daß es in Zu­werden. In den La Plataländern ist eine Leder- funft nicht zum Kriegsschauplas einer derartigen Großindustrie entstanden. Diese Beispiele lassen Exekutive gemacht wird. sich noch beliebig vermehren. Ueberall sehen wir, zugleich mit dem Vordringen der kapitalistischen Produktionsmethoden nach europäischem Muster, wie fich Wandlungen in der Weltwirtschaft voll ziehen, die wahrscheinlich schon in absehbarer Zeit das Gesicht des Erdballs vollständig verän dern werden.

Für Europa lann es nun nicht darauf an

Kein deutsch - englischer Handelsvertrag London , 24. September. ( Tsch. P. B.) Wie die Reuterogentur aus Berlin erfährt, sind die deutsch englischen Handelsvertragsverhandlungen

gescheitert.

Besorgnisse der englischen Bergarbeiter

fonnten, die ihm verloren gehende Vorherrschaft in der Weltwirtschaft mit irgendwelchen gekün London , 24. September. ( Eigenbericht.) Die stelten Mitteln zu behaupten. Es muß vielmehr Aussprache Macdonalds mit den Bergarbeitern alles daran sezen, sich den seinen Leistungen ent über deren Besorgnisse wegen Durchführung des sprechenden Platz unter den Erdteilen zu sichern. Dawesplanes ist auf den 3. Oktober festgesetzt. Die Tazu wird es aber nur imſtande ſein, wenn es Lage des englischen Kohlenmarktes wird von den feine Technif, vornehmlich in der chemischen Vertretern der Bergleute als hoffnungelos bezeich und cleftrischen Induſtric, weiter ausbildet, zu- net; daran seien die deutschen Kohlenlieferungen gleich aber seine politischen Methoden an Belgien und Frankreich schuld. In England von Grund auf ändert. Der Nationalismus muß wird verfürzt gearbeitet, während in Deutsch / and fallen, die Abschnürung der einzelnen Staaten die Arbeitszeit hätte verlängert werden müssen. gegeneinander verschwinden. Die tatsächlich schon Da durch das Londoner Abkommen die Fortsetzung vorhandene wirtschaftliche Verbinder deutschen Sohlenlieferungen für Reparations denheit aller europäischer Völker muß auch swede festgesetzt worden sei, bestünden keine Hoff­ihren staatsrechtlichen Ausdrud be nungen auf eine Verbesserung des englischen fommen. Die Vereinigten Staaten von Europa Rehlenhandels, dessen Zustand unerträglich auf die find zwar unter der Herrschaft des kapitalistischen Lage des englischen Arbeiters drücke. Systems noch ein Traum, aber die Wandlungen in der Weltvirtschaft werden die europäischen Staatswesen schneller vielleicht, als man es fich heute vorstellt, dazu zwingen, an die Stelle ihrer nationalen Kirchturminteressen die europäischen Gesamtinteressen zu setzen.

Telegramme.

Falsche Gerüchte über Bulgarien .

Prag , 24. September. ( Tsch. P.-B.) Die Londoner ,, Daily News" bringen ein Telegramm aus Belgrad über die Ermordung des bulgarischen Königs Boris in seinem Palast. Das Reuter- und das Havas- Büro zitieren diese Meldung der ,, Daily Neivs" mit allem Vorbehalt. Wir in­formierten uns bei der hiesigen bulgarischen Ge­fandtschaft und diese hat erflärt, daß dieses Gerücht unwahr sei.

Die musikalische Stadt.

Sturmflut in Leningrad .

Seite 3.

männer wählten 28 Witglieder des Landsthing, welche| freund, sich selbst und seine Partei herauszuhauen. für die nach dem Gesetze zurücktretenden Mitglieder Er erließ folgende Erklärung: eintreten Gewählt wurden zwölf Sozialde. mokraten( früber neun), drei Radikale( Anzahl fünf Konservative( früher sechs). Das Parteienver­unverändert), acht Linksliberale( früher zehn) und bältnis in Landsthing wird nunmehr folgendes ſein: Sozialdemokraten( Regierungspartei) 25 Stimmen, Radikale, welche die Regierung unterſtüßen, acht Size. In Opposition sind die Liberalen mit 21 und die Ronservativen mit 20 Stimmen. Die Opposition behält daher eine Mehrheit von acht Sigen.

Inland.

Deutscher Arbeiter merk dir das!

„ Der Avg. Ruckdäschel erklärte, daß er mit dem ihm persönlich bekannten Abg. Bruhn aller­dings gesprochen habe, um zu erforschen, ob etwa ein Umfall der Deutschnationalen zu erwarten sei; er habe sich dabei vielleicht nicht sehr glücklich ausgedrückt, auf keinen Fall aber habe in seinen Worten ein Sinn gelegen, wie ihn jetzt der Abg. Bruhn verbreite.

Der Abg. Ruckdäschel hat hierzu auf Wort versichert, daß er selbstverständlich für seine Person, ebenso wie wir alle, unerschütterlich auf dem Boden der unbedingten Ab­Ichnung aller Geseze stehe."

Diese Erklärung zeigt die ganze Verlegenheit: Herr Ruddäschel und Herr Gracie stehen für ihre Person auf dem Boden der unbedingten Der hafenkreuzlerische Durer„ Tag" hielt es Ablehnung aller Dawes Gesetze auf Ehren­für notwendig, die Sozialdemokraten wieder ein wort!- aber sie hofften auf die An­mal als„ Bundesgenossen der Entente" hinzunahme durch die anderen. Ihre Oppoji­stellen, weil sie in Deutschland für die Annahme tion ist ebenso Betrug und Täuschung, wie die des Sachverständigen- Gutachtens stimmten, wo Opposition der Deutschynationalen, ein Ausdruck des durch die Deutschen des Ruhrgebietes wieder von Mangels an nationaler Solidarität bei diesen der militärischen Besetzung befreit werden. Die Parteien gegenüber dem Zwang der Lage. Wenn Nationalsozialisten wollten allein die deutschen Arz jest unsere Safenfrenzler mit dem Verhalten beiter zur Freiheit führen", weil sie im Bunde ihrer deutschen Gesinnungsverwandten frebien mit den Kommunisten gegen das Sachverständigen gehen, so ist dies ein Beginnen, das längst durch­Gutachten stimmten. Der Heldenmut der hafen- schaut ist. frenzlerischen Freiheitsfämpfer" erscheint aber in Lodgmans Peitsche fnallt schon. Die Par­einem etwas merkwürdigem Lichte, wenn man erteien der deutschen Arbeitsgemeinschaft( Landwirte, fährt, daß die Nationalsozialisten nur acaen das Christlichsoziale, Demokraten) bemühen sich zeit­" Londoner Diktat" ſtimmten, weil sie wußten, weilig om Parlament in vertraulichen Gesprächen daß die Deutschnationalen dem„ Diftat" zur An- mit tschechischen Regierungsmännern und bürger nahme verhelfen würden. lichen Politifern, die Notwendigkeit ihrer, aftiv sti­

en Abstimmung im deutschen Reichstag umfielen, genau erfahren könnte, worin diefe eigentlich be Da die Deutschnationalen bei der entscheidenschen" Politik zu betonen, chne daß man freilich se brauchten die afenkreuzler nicht umzufallen stehen soll. In der Still' und in der„ Ghoam" und können nun fonkurrenzlos mit den Kommu foll etva aufleimende politische Vernunft Deutsch­nisten gemeinsam die Rolle der einzig unentweg- bürgerlicher betätigt werden. Schade, daß die ten„ nationalen Opposition" spielen. Daß sie selbst Herren Arbeitsgemeinschaftler es unterlassen, auch darum gebetet haben, daß die Gefeßze angenommen im Lande draußen, ihren Anhängern cavas von werden möchten, ist für sie unerheblich; denn, so ihren neuen Einsichten zu vermitteln. Draußen, redhmen sie, ihre geheimsten Wünsche hätten sie so in der deutschbürgerlichen Bevölkerung, gibt Herr tief in ihres Busens Schrein verschlossen, daß sie Dr. Lodgman den schärferen Ton an, in den alle niemand auch nur ahnte. braven, tapferen Arbeitsgemeinschaftler und ,, Afti­Aber diese dummschlane Politik des Ueber- visten" pflichtschuldigst und fräftig einstimmen. Er gaunerns des Konkurrenten in Radifalismus be beruft in Te plis alle bürgerlichen Parteien zu fommt ein Loch, sobald man als Unentvegier, sammen. In dieser Versammlung überſchlägt sich nicht den Mund zu halten versteht über das, was Herr Abg. Dr. Feierfeil( Christlichsozial) in man im geheimen denkt und will. Diesen obersten nationalistischen Stapriolen Lodgman ruft ent Grundsatz der Politik des Ueberbietens haben, die zückt: Heil dem deutschen Priester!"- der Sekre Völkischen außeracht gelassen. Es ist ihnen etwas är des Bundes der Landwirte sagt sein Sprüchlein Menschliches zugestoßen. Als es im Reichstag am auf und auch ein Vertreter der Deutschdemokraten 29. August darauf anfam, und die Nationalsozias gibt seinen Senf dazu. Ueberflüssig besonders zu listen sich der Zwangslage der Deutschnationalen betonen, daß für die Partei aller politischen Kai­Moskau, 24. September( Tsch. P.-B.) In erfreuten, da ertrug der nationalsoziali fafterci, die Nationalsozialisten, auch ein Redner Leningrad erfolgte gestern mittags cine Ueberstische Abgeordnete Ruck däsche die schmettert. Dasselbe Schauspiel in Dur, in schwemmung von noch nie dagewesenem Ausmaße. Spannung nicht mehr. Wie nun, wenn das Eisen- Schluckenan wurde eine Versammlung, die Infolge des seit einigen Tagen ununterbrochenen bahngesetz; doch zu Fall kommen würde? Dann sich auch so wie die Teplißer zusammensetzen sollte, wütenden Sturmes trat die Newa über ihre Ufer, wären die Hoffnungen dahin. Dann täme statt der verboten. Wahrscheinlich wird Lodgman seine überflutete vollständig die Wasilewski- Insel und günstigen agitatorischen Situation die große Pleite: Versammlungeaftion fortsetzen, es wird wieder richtete ihren Lauf gegen den Newski- Prospekt und Auflösung, Neuwahlen, Niederlage. Bangigteit zog einmal, an geraden Tagen, Einigkeit" des deut­die innere Stadt. Der Straßenbahnbetrieb mußte durch sein Herz, und wes das Herz voll ist, des schen Bürgertums, selbstverständlich unter Lodg fofort eingestellt werden und der Fußgängerverkehr geht der Mund über. Da wandte er sich an den mans Talistod, aufgeführt, an ungeraden Tagen wurde im größten Teile der Stadt ganz und gar neben ihm ſizenden Deutschnationalen Bruhn unmöglich. Am späten Abende ließ der Wind nach, und gestand, er hoffe auf die Annahme so daß das Wasser schnell fiel und der Berlehr wie der Dawes Gesche. Als die National derum aufgenommen werden konnte. sozialisten sich als nationale Helden" brüsteten, zogen die Deutschnationalen das Geständnis ans Tageslicht. Herr Strathmann, einer der deutsch nationalen Ja- Sager, benußte es zu seiner Ver teidigung. Nun war guter Rat teuer bei den Na­Kopenhagen, 24. September. ( Tsch. V. B.) Dictionalsozialisten, die ihr Komödienspiel entlarot Wahlen in den dänischen Landsthing wurden gestern jahen. Der hafenfreuzlerische Baricifreund von abgeschlossen. Die in der Vorwoche gewählten Wahl- Gracje bemühte sich eigenhändig, seinen Partei­

Das endgültige Ergebnis der

dänischen Wahlen.

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antichambrieren Krepet, Wayr Harting und Nafta bei den Tschechen und das alles zusammen sind neue Wege in der deutschsbürgerlichen Politif. wenn die Herren„ Aktiviſten" nicht zur Bevölke rung fommen, ihre Absichten erklären und für sic fämpfen ouch gegen Lodgman!- haben ihre politischen Salbade reien wenig Bedeutung.

deutsche Nationalpartei häft am 3. Oftober in Tagung der deutschen Nationalpartei. Die Aufsig eine Tagung ihrer Partei und Bezirks vertreter ab.

schen eine notwendige Nahrung ist, und die Ver- der Straßen, und der Beförderungsmittel, von ßenschmutz liegendes Mittagessen? Wird es vont wandlung des lärmenden Durcheinanders unseres den mißtönenden Warnungssignalen und von den jemandem verzehrt? Wird ein hungriger und täglichen Lebens die Freude am Dasein erhöhen verletzenden Anfündigungen. Die Stadt der Zu- armseliger Mensch des Weges fommen, würde, dann werden wir es anders einrichten. funft wird das Glück der Menschen erhöhen, in- aus dem Morast aufleckt? Oder wird es auf dem Wir werden zunächst dieses Aufschlagen von dem fie all dies in Schönheit und Musif ver- Kehrichthaufen landen? Metall auf Metall aussschließen. Jede Art Lärm wandelt. lichen Frieden angesehen werden. wird als strafbares Vergehen gegen den öffent

Von Frant Crane. ( Uebertragung von Mar Hayet.) Tag unsere Zivilisation erst halbfertig ge baden ist, wird durch den Lärm bewiesen, durch die Häßlichkeit ihrer Geräusche. Es ist charakteri frisch für den Wilden, daß er den rohen Mißton liebt. Er schlägt das Tamtam. Seine Striegsge­fänge find gellendes Gefreisch, seine Rede ist ein Stompofitum von Grunzen und Schnalzen, seine gestattet sind. Lieder sind wildes, formiloses Gebrummi.

Der reiche Manu.

Von Desider Kosztolanyi.

seiner nüchternen Prinzipien. Tag für Tag gehe Ich chre und schäße den reichen Mann ob ich an seinem hübschen Palais vorüber, das von

Die Vorübergehenden betrachteten topfschüt telnd das Essen, wichen ihm alle mit jener Ehr­furcht aus, die heutzutage der Anblick von Nah­rungsmitteln erzeugt. Bei sich berechneten sie den Preis.

Auch der reiche Wiann beobachtete diese Bart spazieren, die Hände auf dem Rüden und zene. Er ging eben wieder einmal in seinem

der unglückseligen Arbeiterfrau großes Mitleid

empfand, hat er doch ein gefegnet gutes Ser;. Und du dein Glück," frage ich ihn mit den Augen, Mann öffnete sie mit der eigenen Sand. Er trat Sag mir bitte, welchem Umstand verdantit ich sah auch, daß er grübelte. Bald darauf fuirschte die Parftür. Der reiche denn ich duze in Gedanken jeden Menschen, auch auf die Straße hinaus und betrachtete das Mits

den reichen.

ganz falt war.

Die Straßen werden mit geräuschdämpfendem sphalt gepflastert. Zur Beförderung von Men­fchen und waren werden ausschließlich Kraft­wagen benüßt, die mit einem Lärmdämpfer aus Wie der Mensch in der Kultur fortschreitet, um die Eisenbahnzüge, die auf ſtählernen Geleiſen versäume niemals die Gelegenheit, in feinen Irgendein Genic wird ein Mittel erfinden. einem vergoldeten Eisengitter umfriedet ist, und zufrieden. Es war ihm anzumerken, daß er mit erfindet er die Melodie. Noch später schafft er fahren, geräuschlos zu machen. Der Grund, war- Park zu blicken. Harmonien, Sequenzen, verbindet er die Mathe- um ein solches Mittel nicht schon längst erfunden matit dem Ton, erkennt er das Tonverhältnis, den wurde, liegt wahrscheinlich darin, daß niemandem Zeitvert der Noten, und hebt so die Kunst, Emp etwas daran liegt. Wir sind Halbbarbaren und findung in Tönen auszusprechen, in das Reich lieben den Lärm. des Geistes und des schöpferischen Genies. Die im Straßenverkehr nötigen Warnungs Der Fortschritt des Wienschengeschlechtes ist signale werden wohlflingend gemacht. Würden die wenn er, die Sände auf den Rücken gelegt und Aber er verrät mir sein Geheimnis nicht. tagessen, das bereits abgekühlt, aber noch nicht durch den Abstand zu messen, der den tollen Menschen nicht auch erlernen, bei der melodischen zufrieden, im Bart spaziert, lächelt er bloß. Sein einen leisen Pfiff aus. Dieser Pfiff galt seinem Er wartete noch eine Weile. Stieß dann Sonnentanz des Wilden von der Symphonic Fanfare eines Hornes zur Seite zu springen, wie Beethovens trennt. sie es bei dem schrecklichen Getute der Hupe oder Auto steht dienstbereit in der Garage. Er hat fei­Hund und da kam auch schon ein Wolfshund Indessen, wir haben noch keine ernsthafte dem aufreizenden Miztlang einer Alarmglode nerlei Nahrungssorgen. Jahre hindurch gelang herbeigelaufen, der Wolfshund des reichen Man­es mir nicht, zu ergründen, welche Weisheit ihn nes, und der reiche Mann wies mit einer groß­Nötigung verspürt, die Straßengeräusche melodisch tun? zu machen. Eisenbereifte Lastwagen rattern noch Und warum sollte denn nicht ein Automobil so hochnebracht habe. mütigen Gebärde auf das Essen, bot es" dent Unlängst, um die Mittagszeit, fand ich die Hunde an, gleichsam sagend: Bediene dich!" mit Donner und Getöse über steiniges Pflaster. auf einem holdflingenden Instrument ein Wag­Die Straßenbahnwagen dröhnen, kreischen und ner- Wotiv spielen? Die Banfierer fönnten ge- Lösung des Rätsels. Eine Arbeiterfrau trug in Die Untergrundbahn vermittelt uns zwungen werden, ihre Waren in lieblichen Wielo- einem Eßnapf ihrem Manne an die Arbeitsstätte einen Begriff von den Orchestern der Hölle und dien anzupreisen. Den Fenersprißen sollte ein das Mittagessen. Unglückseligerweise glitt sie auf die Zöge der Hochbahn den der Nakophonien zor phonographisches Orchester beigegeben werden, dent schlüpfrigen Bürgersteig aus und fiel zu Bo­niger Sarpien. Eisverkäufer, Hausierer, Zeitungs- das auf ihrer eiligen Straßenfahrt eine auf den, in der unmittelbaren Nähe des Palais. Das jungen, Auscufer und Trödler preisen ihre Waren störende, friegerische Wiusit erschallen ließe. Geschirr zerbrach. in möglichst rohen und durchdringenden Tönen an. Dann würde die ganze Stadt mit ihrer an­Mündliche Ankündigungen scheinen, wie dio gespannten Lebenstraft wie ein großes Orchester Anschlagsäulen, die elektrischen Lichtreklamen und und ein Chor. Dann würde sie die Seelen der die Straßenbahnplafate, nur darauf hinzuzielen, Menschen zur Schönheit und zum Mute empor durch ihre aufdringliche Unverschämtheit und ihre tragen, indem sie anstatt des Geheuls und Gefär belästigende Beschaffenheit die Aufmerffamfeit der mes eines Herenfabbats Melodien und Triumph­Passanten auf sich zu lenfen. gefänge des Alltags aussendete.

Wenn wir gelernt haben werden, daß der Zusammentlang angenehmer Tönen dem Men

Die häßlichen Stimmen einer Stadt, kommen von drei Quellen her; von der Unvollkommenheit|

Die arme Frau schlich verzweifelt weiter. Jch blieb stehen und blickte umher. Das ganze Effen war auf den Asphalt gegossen. Die Suppe rann in dampfenden Bächlein dahin, das bißchen Gulasch zeichnete eine rote Landfarte auf die Erde, und im Schmutz lag auch ein Stückchen Mohnfuchen, der liebevoll mit ein wenig Zuder bestreut war.

Der Hund begann zu fressen. Verschlang zu­erst das Fleisch, dann den Mohnfuchen und lecte nachher auch die Suppe vom Pflaster.

Da ging mir ein Licht auf. Ich entdeckte, wie flug, erfinderisch, wie genial der reiche Mann sei. Denn siche da, er fand die Lösung, wie er den brachliegenden Wert, mit dem sich die anderen nicht schmußig machen wollten, für sich ausnüßen könnte. Er ließ die Arbeit durch einen Hund ver­richten. Und das war sein großes Geheimnis.

Ich wünschte bei mir sowohl dent Sund als auch dem reichen Mann guten Appetit. Den Sund, den ich fannte, grüßte ich beim Fortgehen. Den reichen Mann, den ich ebenfalls kannte, Gibt es etwas Zweckloseres als ein im Stra- grüßte ich diesmal nicht.