22. Dtober 1924.

Optimismus bei allen englischen Barteien.

Seite 3.

Arbeiterjahrbuch 1925

würdigen Vertrag mit zwingender Klarheit herbor. Nach den Niederlagen in Westeuropa   hat sich der fräfte, Bezirkskonzerte, Programme für ge­Schwerpunkt der kommunistischen   Agitation, d'e sellige Veranstaltungen usw.) und auf dem Ge­ja immer die Wegbereiterin der sowjetrussischen biete des Bit chereiwesens und der Rei London, 21. Oktober.  ( A. R.) Alle drei Par- sen, Wanderungen und Exkursionen geleistet Ein unentbehrliches Handbuch auswärtigen Politik ist, nach dem Balkan   verschotelen sehen der nächsten Zukunft mit Optimismus werden. In der Lokale versichert der Beitrag, im Die früher noch wirksame antirussische entgegen. Die Stonservativen hoffen, die Bezirk und Kreis bildet er große Summen, die Front der. Seleinen Entente ist zerfallen: Jugo Mehrheit über die anderen zwei Parteien zu er für die Gesamtheit der Organisationen nützliche das in keiner Arbeiterfamilie fehlen darf, ist das flawien, wo Raditsch, der der Gast des Stromtis langen. Die Labour Party   erwartet, daß Verwendung findet. Daher wäre an der vorge gewesen und der Mitglied der Zagreber   Bauern die Zahl ihrer Abgeordneten sich um 25 bis 60 schlagenen Aufteilung festzuhalten. Die Beweis internationale st, die bestimmende politische vergrößern wird. Die Liberalen glauben, die führung, daß die Lokalen viel eifriger die Beis Macht im Lande ist, fann gegen Rußland   nichts Zahl der Mandate zu behaupten. aatsrichten, In der Tschechoslowakei   würde das träge einfaffieren werden, wenn sie einen Teil ganze industrielle Proletariat gegen jede Unterlierte Macdonald an die liberalen Wähler erwächst durch die Einhebung des Bildungsbei­In seiner heutigen Rede in Sheffield appel davon erhalten, stimmt nicht, denn der Lokale sübung Rumäniens   gegen Sowjetrußland Front und sprach die Ueberzeugung aus, daß sie in trages feine Mehrarbeit, da die Parteimarke als machen. In dem Rumänien   der Bojaren, wo es ihrer Mehrheit nicht für the Stonservativen ſtintuittung gilt. feine organisierte Straft bt, die eine antirussische men werden. Politik vereiteln oder hintertreiben könnte, ſolt Lloyd George   trat beute eine Aoitations- Einwendung gemacht werden, der wohlerwoge= Gegen die Bildungssteuer wird kaum eine zwischen zwei Mühlsteine genommen werden: die reise durch die Induſtrieſtädte von Lancashire   an. nen Aufteilung des Beitrages wird sicherlich zu nicht zu unterschätzende Horthymagyar sche und die In feiner Rede in Darven erffäre Lloyd George  , gestimmt werden, anders dagegen sieht die zu einer Nachgiebigkeit in der bessarabischen und schen den Konservativen und der Labour Party   auch der passende Zeitpunkt gekommen wenn man die ob in der magyarischen Frage zwingen. Dabei ist es sind. Diese Erklärung des liberalen Führers iſt iſt, die Bildungssteuer einzuführen. Die Bil gar feine ausgemachte Sache, daß ein Strieg zur eine klare Kampfansage an die beiden an­Herbeiführung dieses Ergebnisses notwendig fent dungsstener, die mit der Parteimarke deren Parteien. wird, es ist leicht möglich, daß ein verschleierter quittiert wird, stellt eine Erhöhung des Bündnisvertrag, der mit einem weifronten Parteibeitrages dar. Kann man es wa frieg Rumänien   bedroht, die Bojaren in Bukarest  gent, in einer Zeit schwerer wirtschaftlicher Not, den Moskauer   und Budapester Wünschen gefügig in der Zeit steigender Teuerung, den erhöhten Beitrag zu verlangen? Darüber müßten die machen wird. Vertrauensmänner diskutieren. Anders wäre es gewesen, wenn die Anträge am Tetschner Partei­tag nicht zurückgewiesen worden wären. Damals dem Beitrag für die Partei zuzuschlagen. Heute wäre es noch leicht gewesen, die Bildungssteuer hätte man sich damit abgefunden. Mit dem

sowjetrussische Armee soll die Herren in Bukarest   daß the Liberalen für einen Mittelweg zwie aufivisi

weißen und der roten Diktatur. Die Stellung

Die Wahlen in Norwegen  . Teilresultate.

Jedenfalls ist diese Annäherung zwischen Christiania  , 21. Oktober. Die Wahlen zum Sowjetrußland und Horthyungarn ein beredter Storting wurden gestern durchgeführt. Die Beweis für die Voraussetzungslosigkeit und den Wahlbeteiligung betrug etwa 70 bis 80 Prozent. Machiavellismus der auswärtigen Volitt der Bis heute vormittags 8 Uhr ist folgendes Ergeb­nis bekannt: Rechte und freisinnige der Horthyregierung wird durch diese Politif uninte 60.796, Bauernpartei 63.795, Gelde, das wir in diesen drei Jahren hereinge zwe felhaft geſtärkt: daß dies eine Regierung iſt, Arbeiterpartei 40.023, som man iſt en Linte 62.583, Sozialdemokraten 15.507, die die Gesinnungsgenossen des Herrn Tichitsche Sommunisten rin aufhängt und niederschlägt. ist fein Bindernis 12.256, Radikale Volkspartei 9149 für die se vjetrussischen Machthaber, diefe Regie- Stimmen. Eine ganze Reihe von Ergebnissen rung zu stärken. So befindet sich heute steht noch aus. der blutige Henter Horthy in der Lage, daß er sich gleichzeitig auf Mussolini   und Tschitscherin stüßen fanit.( Les affaires sont les affaires)( Geschäft ist Geschäft) sagte der felige Octave Mirbeau!

Telegramme.

Sturmszenen im Wiener   Barlament.

Die Bildungssteuer.

Seit dem Parteitag in Tetschen   ist eine er­folgreiche systematische Bildungsarbeit in allen Streifen und Bezirken der Partei zu vermerken. Die Schaffung der Zentralstelle für Bildungs­wesen, die Gewinnung des Genossen Dr. J. L. Stern als Leiter der Zentralstelle, die Glie­derung der Bildungsorganisation in Kreis- und Bezirksbildungsausschüsse, die Bestellung von Bildungsreferenten in den Lokalorganisationen Die Sozialdemokraten gegen Seipels Schulreform- bildeten die Vorbedingungen zu planvoller Arbeit. pläne.- Die Großdeutschen wollen austneifen. Es wurde in den letzten zwei Jahren vorbild liche Arbeit geleistet. Das beweisen die Jahres Wien  , 21. Oftober.( Eigenbericht.) In der berichte der Zentralstelle und der Kreis- und heutigen Sihung des Nationalrates gab es große Bezirksbildungsausschüsse. Mit viel Idealismus, Sturmszenen. Der Abgeordnete Glödel hatte dringliche Anträge wegen der Rede des Unter­richtsministers gestellt. Im Laufe der Debatte darüber hatten die Sezialdemokraten einen Antrag eingebracht, der die Regierung auffordert, bei den Vorarbeiten at einem endgülitgen Abschluß der derzeitigen provisorischen Schulverfaffung eine Reihe von sozialdemokratischen Forderungen zu berücksichtigen. Diese Forderungen, die im Antrag genannt wurden und die sich gegen den kle­vikalen Einfluß cuf die Schulgesetzgebung richten, waren auch den Großdeutschen genehm. Die Großdeutschen wollen aber über diesen An­trag nicht abstimmen und beantragten Uebergang zur Tagesordnuno; die Sozialdemokraten wollten jedoch die Großdeutschen zur Abstimmung zwingen und beharrien cuf der fofortigen Verhandlung ihrer Anträge. Der Präsident des Sauses wollte aber den großdeutschen Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung zuerst zur Abstim mung bringen, wogegen die Sorialdemokraten stürmisch protestierten. Sie erklärten unter großem Lärm, daß dieses Vorgehen des Bräsidenten höchst paretisch sei und nur den Rwed h be, den Großdeutschen eine entscheidende Stellungnahme zu ersparent. Schließlich verließen die Sozialdemokraten den Saal.

aber mit wenig Geld ist man oftmals an sehr schwierige Fragen der Massenschulung herange­treten. Immer mehr drang die Erkenntnis durch, daß die systematische Bildungsarbeit nur dann gewährleistet werden kann, wenn genügend Geld mittel vorhanden sind. Diese können nur durch eine Bildungssteuer aufgebracht werden. Darüber hat nun der Parteivorstand die Aussprache eröffnen lassen. Es wird noch sehr wird wohl kaum noch jemand sein. Ihre Not­wenig diskutiert. Gegen die Bildungssteuer wendigkeit wird anerkannt. Gilt es doch auch, die Zentralstelle zu erhalten. Bis jetzt wurde nur die Aufteilung des Bildungsbeitrages in einer anderen Form verlangt. Die Höhe des Beitrages und seine Quittierung mit der Parteimarke wür­

den anerkannt.

bracht, hätte so manches Vorbildliche geschaffen werden können. Doch darüber viel Worte zu ver lieren, ist zwecklos. Versäumtes ist schwer gut zu machen. Unter den gegenwärtigen wirtschaft­lichen Verhältnissen ist an die Einführung der Bildungssteuer mit 1. Jänner 1925 wohl faut zu denken. Es wäre ein anderer Zeitpunkt zu bestimmen. Rud. Rück 1.

Devisenkurse.

Prager   Kurse am 21. Oktober. Geld

100 holl. Gulden... 1335.62.50

1 Billion Mart.

100 belg. Frants. 100 schweiz  . Frant 1 Brund Sterling 100 Lire..

1 Dollar

100 franz. Frants

100 Dinar

10.000 magyar. Kronen 100 poln. Bloth. 10.000 österr. Sironen

Ware 1341.62.50

8.02.25 8.22.25 163.00.00 164.50'00

652.5000

655.50'0)

152.80.00

158.70.00

147.87: 50

33.95.00

176.87.50

49.00'00

4.19.50 652.25.00 4.71.00

149.37.50 84.25: 00 178.87.50 49.50: 00 4.69: 50 658.25.00 4.91'00

Tages- Neuigkeiten.

Rationalsozialistischer Amtsmißbrauch  wird klar und deutlich durch ein Inserat in dem bakenkreuzlerischen Blättchen vom 18. Gilbhart das folgenden Wortlaut hat: Oktober sagen die Nichtdeutschen) 1924 verraten,

Gine Stadt von etwa 6000 Einwohnern dürfte in der nächsten Zeit einen

Stadt- Sekretär. austellen. Derselbe muß Jurist sein, mindestens zwei Staatsprüfungen abgelegt haben und die tschechische Sprache beherrschen.

Wir ersuchen jene Volksgenossen, die geeignete Vorbildung haben und einen solchen Posten an­streben, das an die Anschrift:

Nationalsozialistische Arbeiterpartei in Aujjig, Tepligerstraße 20,

mitzuteilen.

Der Aufteilung des Bildungsbeitrages auch auf die Lokalorganisationen kann ich nicht das Wort reden. Die Lokalorganisation hat viel cher die Möglichkeit, durch Veranstaltungen verschic dener Art sich Einnahmen zu verschaffen. Viel weniger kann das der Bezirk, noch weniger der Streis. Genosse J. B. hat bereits nachgewiesen, daß der Betrag für die Lofale ein sehr geringer Die nationalsozialistische Partei fordert also ist, für den Bezirk und Kreis aber schon eine direkt dazu auf, einen Stadt Sekretär anzustellen; Summe bedeutet, mit der sich etwas nützliches damit haben sich die Hakenkreuzler jetzt selbst als schaffen läßt. Bedingung ist natürlich, daß auch Wien  , 21. Oktober. Der Vorstand der groß- die Bezirke und Streise ihre Bildungssteuer nicht eine Partei entlarvt, die lediglich Protektionswirt deutschen   Partei und der Klub der großzdenischen für die Verwaltungsauslagen verwenden. Ueberschaft in den Gemeinden treibt. Abgeodno'en, die mit den Christlichsozialen die die Verwendung der Bildungssteuer Scoalitionsregierung gebildet haben, haben sich in ist auf den Jahreskonferenzen der Bezirke und einer heute stattgefundenen gemeinsamen igang Streife Rechenschaft zu geben. mit der letzten Rede Dr. Seipels über die Warum sollen nur Bezirk und Kreis bei der Schulfrage beschäftigt und erklärt, daß auf Aufteilung mit bedacht werden? Das Bestreben Grund der seinerzeigen Soalitionsvereinb rung unserer Bildungsarbeit in den letzten zwei Jah das Aufwerfen einer derartigen Frage, wie es ren auf dem Gebiete des Vortragswesens die Umgestaltung des Schulwesens im Sinne einer war darauf gerichtet, bedeutende Männer der fonfessionellen Schule wäre, auf parlamentarischem Wissenschaft, der Kunst und der Politik an die Boden unzulässig foi. Die großdeutsche Partei lehnt nach wie vor die Forderung nach Einführung der konfessionellen Schule, in welcher Form immer, unbedingt und mit aller Entschieden­

heit ab.

Die österreichische Wehrmacht fozialdemokratisch!

Massen als Wissensvermittler heranzubringen. Das erfordert die Zusammenstellung von Tour­neen. Nicht nur finanziell gut gestellte Orte und Bezirke sind in Betracht zu ziehen, son­dern auch die schwachen Orte und Bezirke. Diese haben wenig Geld. Sollen sie deshalb von der Wissensvermittlung ausgeschlossen sein? Hier faun dann der Bezirk und der Streis mit einer Geld­hilfe eingreifen. Nur die auf ein gewisses Gebiet Wien  , 21. Oktober.  ( Eigenbericht.) Das zentralisierte Bildungsarbeit wird Erfolg Endergebnis der Wahlen der Vertrauenemänner haben und nur dann, wenn sie gut finanziert im österreichischen Heere ist folgendes: Abgegeben wird. Das Schulwesen( Sonntagsschulen, Sturse) wurden 14.559 Stimmen; davon erhält der sozial soll ausgebaut werden. Aus allen Bezirken demokratische Militärverband 11.404 kommt der Ruf: Helft uns! Vesonders die schwa­Stimmen und der christlichsoziale Wehrbund chen Bezirke rufen. Hat der Kreis Mittel, dann 2535 Stimmen. An Mandaten crhält der Mili kann er helfen.( Bezahlung der Lehrer oder Sub­tärverband 225, der Wehr bund 23. In ventionen.) Lichtbildervorträge werden allen Ländern hat der Militärverband verlangt. Oft scheitern diese Vorträge an der weitaus mehr Mandate als der Wehr- Saalmiete, den Transportkosten des Apparates, bund mit Ausnahme von Vorarlberg  . Selbst der Leihgebühren, der Reklamekosten. Da kann in dem schwarzen Tirol hat der Militärverband der geldarmen Organisation vom Bezirk und acht Mandate gegen sechs des Wehrbunds erhal- Kreis geholfen werden. Soll der Streis- und ten. Im Burgenland  , Kärnten   und Salzburg   er­hielt der Wehrbund überhaupt keine Man­Date.

Bezirksbildungsausschuß arbeiten, dann muß man ihnen die Mittel bieten. Dann kann manches Gute auf dem Gebiete der Fest kultur( Kunst­

Gößendienst in der Kirche.

Aus meinem Haus, das ein Bethaus sein soll, habt ihr eine Delikatessenhandlung gemacht..."( Frei nach Matthäus, 13. Vers im 2. Kap.)

In St. Peter   bei Graz findet alle Jahre ein sogenannies Erntedankfest statt, bei welchem dem Pfarrer geopfert wird, wie einem nimmersatten Gößen. Im Grazer Sonn­tagsboten" zählt eine fromme Frau in sehr anschaulicher Weise alle die Opfergaben auf, die beim letzten Erntefest auf den Tisch des Herrn gelegt wurden. Die fromme Frau schreibt also:

das in den nächsten Tagen im Verlage des Parteivorstandes der deutschen   sozialdemo fratischen Arbeiterpartei erscheint. Das hübsch ausgestattete Jahrbuch bringt auf feinen 96 Seiten eine Fülle interessanter Beiträge ernsten und heiteren Inhalts. Dem textlichen Teil ist ein Leitgedicht: Werk­tage" von Christine Touaillon   vor­angestellt. Der Aufsatz Ein Jahr Welt­geschichte" unterrichtet den Leser über die politischen Vorgänge des Jahres im In­und Auslande. Ein weiterer Auffayz würdigt die Verdienste des verstorbenen Genossen Sanusch um die Arbeiterschaft, Sigmund Stunfi erklärt in einem Artikel die geschicht­liche Bedeutung Lassalles. Eduard Baumgartner liefert eine packende Schilderung des deutschen   Bauernkrieges, Ludwig Brügel   beschäftigt sich mit Ge­schehnissen aus der guten alten Zeit". Paul se ammerer erläutert die Rassen­frage in seinem Schmelztiegel" Amerika  , und Ewald Schild steuert eine hübsche naturwissenschaftliche Schilderung Von den fleinsten Baumeistern der Erde  " bei. Es folgen dann noch ernste und heitere Bei­träge von Hans Pilz, Else Feldmann  , dem tschechischen Brüderpaar Čapek, Alfons Petzold   und Guy de Maupassant  . Das angeschlossene Adressenverzeich nis wird jedem in der Arbeiterbewegung Tätigen ein wertvoller Behelf sein.

Trotz bester Ausstattung ist der Preis des Arbeiterjahrbuches für jede Arbeiter­familie erschwinglich. Ein Exemplar kostet broschiert 5 Kronen, für Wiederverkäufer 4 Kronen. Bestellungen mögen umgehend an die Zentralstelle für das Bildungswesen, Prag   II., Havličkovo nám. 32, gerichtet werden.

ein Bauernkörbel mit drei Hennen, eseuge­schmückt, weiter unten nochmals junges Ge­flügel, alles in Blumen oder Gemüse gelagert; hier liegen Eier in wachsgelbent Salat, wie Edelsteine glänzen tadellose Paradeis, Silberfäden spinnen sich darüber, reizender Wechsel machte dieselbe Gabe wieder begudenswert, Schäfch ent aus Backwerk und Butter zählte man wohl sechs, eines stand auf einem Mosaikboden

von Kaffeebohnen und Würfelzucker, cines in erstklassigen, wohlriechenden uitten, eines in Trauben, ein anderes in Backwerk und Buttertierchen, dunkle Weinhälse Ingen aus Obstkörbchen; Torten, fast ein Dut­zend, vier davon in prunkvoller Meßbuch­form, schöngeflochene Riesenstriezel zei­gen, daß die Hausfrauen der Pfarre was Hervor­ragendes bieten können. Da stehen Zwergbaum­chen, fünstliche natürlich, mit schönstem Obst be hangen. Besonderen Beifall ernten die Kronen, den Primizkronen ähnlich; es standen da an sechs; eine aus Backwerk, eine mit lorbeerähnlichen Silberblättern mit rosigsilbrigem Knoblauch, ihr Gegenstück in Goldblättern mit Zwiebel­,, Rosen", eine mit allen Sorten Obst, vergoldete Achren, Kränzchen von Bohnen, hat wohl viel Arboit gekostet. Kaffee, 3uder, reizend ge­boten, fehlen nicht. Del, Wein ist nicht ver­gessen. Es wird einem ganz wirbelig.

Die Kirche macht einen wohl staunen; von der Manzel leuchten vier apfelbesteckte Kürbisse statt der vier Evangelisten, der Glockenzug hat einen Hut von Zwiebel und Gemüse, die Ampel des Ewigen Lichtes ist umrankt von einem Zweig schönster& ipf­Terbohnen, von der hohen Kirchendecke wallen Girlanden wieder mit Aehren, Paprikaschoten be­setzt. Der Hochaltar, die Seitenaltäre, jogar die Beicht stühle tragen Obst, die Ker­zen haben ein Hochzeitssträußchen von Trauben und Abehren, die Figuren der Heiligen stehen in einer Auslese von Kohl und Kraut. Am meiſten erfreut der Kranz um das Taber­natet. Langperlige Maiskolben grüßen von den Kreuzwegbildern, aber daß man dem h. Sebastian in die fieberheiße Hand aus­gesprochen Zwiebel steckte..., der hl. Flovian wird sich auch beklagen, trägt er ja ch in einer and das feuerlöschende Element. Die Rosen­frangtönigin hat ein prächtig Stödlein Judenkirschen zu ihren Füßen.

Am Sonntag nach dem Rosenkranzsonntag ist der Pfarrhof, in dem die zum Feste vorbereiteten Sachen ausgestellt sind, bis zum Einzug in die Wenn der frommen, sicherlich gut christlich­Svirche allen geöffnet; Hunderte kommen und sozial gesinnten Frau in der zur Delikatessen­gehen, die Weihegeschenke zu besichtigen, die ein handlung gewordenen Kirche ganz wirbelig" ge­sigartig in Zahl, Gediegenheit und Aufmachung worden ist, so kann man sich vorstellen, was ein gespendet werden. In weiches Moos liegt da, um hungernder Arbeiter bei diesem Götzendienst emp­die hübschesten Gaben zu erwähnen, ein Hase finden muß. Die Stirche braucht sich da über gebettet, ein zigarrengeschmücktes Tannenbäum die immer größer werdende Abfallbewegung chen und ein stattlicher Herrenpilz vervollständigen wirklich nicht zu wundern. Zumal aus dem dieses Wildstilleben. Ein rosiges Spanfer- Bericht der tiefe Sinn" eines altkirchlichen tei ruht in zartestem Salat, da zeigt sich eine Brauches sonnenklar wird. Zum Beispiel dem Henne in duftigem Asparagus, hier ein Gold- hl. Sebastian statt des Rosenkranzes einen Zwie­fasan in Verbrämung von Küchenkräutern, belkranz in die Hand zu drücken, aus der Dornen­nochmals ein Hase mit Zugehör, zweimal frone eine Stnoblauchfrone zu machen oder die ein lockender Riesenschlegel, selbst des vier Evangelisten durch Riesenkürbisse zu ver­Speces ist nicht vergessen. In einem drängen. Daß die St. Peterer Heiligen in einer Vogelkäfig sitzt eine lebende schwarze Auslese von Straut und Kohl stehen", ist nicht Henne. Auf einem anderen Tisch entdeckt man minder symbolisch besonders der Kohl...