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Mitteilung aus dem Bublifum.
Es geht jeden an,
denn jeder ist den Unbilden einer Verkühlung ausgesetzt, die von
verhängnisvollen Folgen begleitet sein kann. Der beste Schutz gegen Vorkühlung ist die Abhärtung und Stählung des Körpers, die am besten durch
ständigen Gebrauch
des
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20. November 1924. Bater weinte gleichfalls, über das, was der Sohn, cines als Uraufführung aus dem Manu-, abteilungen, in die ein solcher Betrieb zerfällt, und angestellt hatte. Hinter dem Vater saß auf der Zeu- stripte gebracht wurde, interessierte vor allemt das veranschaulichte die Organisation eines Großbetriebes genbank ein Elternpaar in Trauer. Als die Anklage erste Aus dem Stundenbuche" betitelte, das voll daran, daß er den Gang eines Fabrikationsauftrages gar Wiesner verlesen wurde, weinten auch edlen und weihevollen Ausdruces iſt, und an den und ſeine Erledigung durch die verschiedenen Abtei diese Eltern um ihren toten Sohn, der auf tragische Liebstil des großen deutschen Liedmeisters Hugo lungen darstellte. Der Grundsaß des Kapitalisten ist, Weise in den schönsten Jugendjahren sein Leben ein Wolf gemahnt. Die Klavierbegleitung des Abends be- zu verdienen und deswegen muß jeder Vorgang im sorgte in mustergültiger Weise Herr Prof. Franz Unternehmen, der Geld loftet, buchmäßig erfaßt wergebüßt hatte. Es war am 12. Juli d. J., als in Jägerndorf anger. -ek. den. Zum Schlusse erörterte der Referent die Menge der angeklagte Edgar Wiesner mit seinen Kame- Spielplan des Neuen deutschen Theaters. Heute Unkosten, die durch die kapitalistische Organisations. raden, dem 18jährigen Bürgerschüler Johann Unger Donnerstag halb 8 Uhr erstes philharmoni- form der Wirtschaft entstehen, welche die Unterneh und Alvis Proksch in einem Wäldchen, Tonheiden sches Konzert; Freitag Wiener Reinhardt- Thea- mer durch Kartellierung, Vertruſtung, Typisierung genannt, spielte. Dabei zeigte Wiesner, ein Lieb- ter Ein unmöglicher Mensch"; Samstag und Normalisierung der Erzeugung beseitigen wollen. haber von Schußwaffen, dem Unger einen Trommel- Wiener Reinhardt- Theater„ Diener zweier Gelöst kann dieses Problem erst im Sozialismus werrevolver, den er seinem Onkel bei der Suche nach Serren"; Sonntag nachm." Madame But- den, in dem eine viel billigere Warenherstellung und Büchern samt Munition entwendet hatte, angeblichterfly"( bei kleinen Breisen), abends„ Gräfin damit eine viel größere Befriedigung der Bedürfnisse aus Sicherheitsgründen zu einem Ausfluge in das mariza". Der Vortra der Menschen herbeigeführt wird. Mtvatergebirge. Während des Spiels, als Wiesner gende, der die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf Spielplan der Kleinen Bühne. Heute Donners- vielfach bisher nicht beachtete Probleme Tenkte, fand den Revolver zeigte, der scharf geladen war, trat der tag Premiere Gastspiel Glödner- Kramer Salo reichen Beifall seiner Zuhörerschaft. mons Schwiegertochter"; Freitag Gastspiel Glöckner- Kramer Salomons Schwieger
britte, der 14 Jahre alte Realschüler Alois Brokich von einem unsicheren Gefühl geleitet, abseits. Im selben Augenblid erhob Wiesner die Waffe, die er gesichert glaubte, gegen Unger und sagte:„ Jett Frtegft to hter"; Samstag 3 Uhr Retfäppcher"; Du einen Schuß!" Es frachte auch sogleich ein Schuß. abends Clo- Clo"; Sonntag 3 Uhr Salomons Unger, der nur einen Schritt vom Angeklagten ent- chwiegertochter", abends„ Barbler von fernt war, drehte sich zweimal auf dem Absaße um und mit der Hand zum Herz fahrend, fiel er tot zu Boden. Die Kugel hatte ihm das Herz durchbohrt.
Verträge.
Nehmen Sie nur Diana- Franzbranntwein an! Wiesner konnte es gar nicht glauben, daß er Veisen Sie minderwertige Nachahmungen ener- einen Menschen leichtsinnig getötet hatte. Als er aus Die Organisation des modernen Großbetriebs. gisch zurück! der Brust des schon toten Kameraden Blut hervor Ueber diesen Gegenstand sprach im Rahmen eines quellen fah, lief er in das in der Nähe befindliche Vortrages der Ortsgruppe des Zentralverbandes der Diana- Franzbranntwein Produktion- Ges. m. h. H. Jesuitenfloster um Hilfe, die aber nichts mehr nüste. Angestellten in Prag am Dienstag, den 18. Novem
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Gerichtssaal.
Ein Drama im Walde. Mähr.- Ostrau, 18. November. Es war am 1. Mai 1921,... spät am Abend,.... als Frau Anna Duda mit ihrem Kinde am Arme von ihrem Manne fortging Nach kurzer Ehe. Und dieser Maienabend war das Vorspiel jenes Dramas das gestern vor dem hiesigen Schwurgerichte sein Ende fand.
Während der Berhandlung bat der Angeklagte ber, Genosse Fritz Fride, der Leiter der Berliner die im Gerichtssaale anwesenden Eltern des verstor- Gewerkschaftsschule. Einleitend setzte der Vortra benen Freundes weinend und kniefällig unt Ver- gende zunächst auseinander, warum wir uns mit der zeihung, die ihm auch gewährt wurde. Die Eltern Organisation des modernen Großbetriebs beschäftiverlangten auch keine Bestraftung. Der Gerichtshof gen müssen. Bei Lohnverhandlungen und in der verurteilte den Angeklagten zu drei Monaten Ker- Preispolitit spielt die Frage der Selbstkostenberech fers bebingt auf drei Jahre. nung eine große Rolle und wir müssen in dieses Problem, das ein Problem der Organisation des Betriebes ist, eindringen, um den Argumenten der Unternehmer entgegenzutreten. Genosse Fride be sprach dann die heutige Organisation eines Groß betriebes, die einzelnen Abteilungen und UnterDRUCK- U. VERLAGSANSTALT esellschaft m. beschar. Haft.
Autounfälle vor Gericht.
Eger, 18. November. Am 17. Dezember 1923 fuhr auf der Straße von Tschebon nach Bernklau ein Auto ohne Warnungssignal in schnellem Tempo Die Eheleute Felix und Anna Duda heirateten jo nabe an dent 60jährigen Anton Stifft vorbei, daß im Jahre 1919. Wie beide bei der Schwurgerichts- dieser vom Auto erfaßt und zu Boden geschleudert wurde. Das Auto fuhr, ohne sich um den Verletzten verhandlung zugaben, heirateten sie aus Liebe. Nun saß er auf der Anklagebank wegen des Verbrechens 34 kümmern, davon. Kifft blieb bewußtios auf der des versuchten gemeinen Mordes, begangen an sei- Straße liegen und wurde von in seiner Nähe be ner Frau. Die beiden lebten bis zu der Zeit, in der die Frau von einer schweren Krankheit heimgesucht wurde, in guten Einvernehmen zusammen. Am selben Tage ais die Frau einem Kinde das Leben schenkte, bekam Duda von der Bergwerksverwaltung in dessen Schachte er arbeitete, die Sündigung, und zwar deshalb, weil er, wie seine Frau später erfuhr, leichtsinnig die Arbeitsschichten versäumte.
Nun herrschte in der Familie das größte Elend, es fam auch öfters zu gewaltsamten Auseinander ſeßungen. Duda wurde ein Trinker, wütete herum und zertrümmerte seiner Frau die ganze Wohnungseinrichtung. Eine Chetrennung war deshalb notwendig, zumal einer dem andern nur zur Last fiel. Die Frau ging auch zu ihrer Mutter und arbeitete in der Textilfabrik in Friedek. Er war lange Zeit arbeitslos, wobei er sich Veruntreuungen zuschulden fommen ließ, für welche er auf sechs Monate in den Kerker wandern mußte. Nachher schrieb er seiner Frau, bat sie zurückzukehren, da er sich bessern werde. Doch dauerte der neugeschlossene Friede nicht lange, es wurde die Ehe zum zweitenmale getrennt. Nach dieser Trennung arbeitete er wieder nur kurze Zeit
in einem Schachte, aus welchem er wegen seines
Leichtsinnes entlassen wurde.
Amt 28. April fuhr Felix Duda nach Elgott, wo seine Frau wohnte. Dort lauerte er ihr bei einem Walde auf und wartete solange. bis sie in der Früh in Begleitung zweier anderer Arbeiterinnen in bie Fabrit ging. Als sie an ihn herankam, verlangte er von ihr, daß sie mit ihm zurückgehe, um ihn seine Kleider auszufolgen. Frau Duda wollte jedoch keine Schicht versäumen und erklärte, er möge allein gehen; es werde ihm der Schwager die Kleider schon ausfolgen.
findlichen Personen in seine Wohnung gebracht. Er hatte Verlegungen im Gesichte, der rechten Schulter, rechten Hand, des rechten Oberschenkels und des Hüf tenknochens, insgesamt schwere Verlegungen erlitten. Die Nachforschungen führten dazu, daß der ChaufDie Nachforschungen führten dazu, daß der Chauffeur Anton Bli in Fischern als Zenker jenes Autos sichergestellt wurde.
Das Kreisgericht verurteilte bei der heutigen Verhandlung Anton Blitz wegen Vergehens gegen die Sicherheit des Lebens zu 14 Tagen strengen Arrest bedingt mit einer Bewährungsfrist von drei Jahren.
In einer zweiten Verhandlung war der Chauf
feur Ernst Schneider in Doniz wegen des gleichen Bergehens angeflagt. Er soll am 15. Juli 1924 in Platten vor einem Kuhgespann, vor dem er mit seinem Auto über Aufforderung des Lenkers des Gespannes stehen geblieben war, den Motor zu früh in Tätigkeit gesetzt haben, so daß die Kühe mit dem Gespanne scheuten, wobei der Tischlermeister Johann Heinz, der Lenker des Gespannes, unter den Wagen kam und einen Bruch des rechten Oberarmes erfiit. Die Verhandlung wurde zur
Aufnahme eines Sachverständigenbeweises vertagt.
Der Estüttprozeß.
Butapest, 19. November.( MTJ.) Heutc wurde der Estütiprozeß wieder aufgenommen, der bekanntlich vor einigen Wochen behufs Prüfung des geistigen Zustandes des Angeklagten vertagt worden Berteidigung das Ansuchen auf eine neuerliche Verwar. Gleich zu Beginn der Verhandlung stellt die tagung, da cin Teil der Akten ihr erst in den jüngDaraufhin versetzte Felix Duda seiner Frau mit ten Tagen zur Verfügung gestellt worden sei, so daß der scharfen Kante einer Hacke drei Hiebe. Dem dieren. Der Staatsantvalt nimmt gegen die Versie nicht in der Lage war, diese gründlich zu stu= ersten konnte sie durch einen glücklichen Zufall aus tagung Stellung; der Gerichtshof spricht sich in weichen, so daß er sie nur leicht hinter dem Ohr traf, diesent Sinne aus und verweist darauf, daß im der zweite Hieb traf sie auf den Hinterkopf, so daß Sinne der ärztlichen Gutachten Esfütt zurechnungssie mit zerschlagener Schädeldede zu Boden sank. fähig sei. Die Verteidiger Eskütts, der sozialAls die eine der Arbeiterinnen Frau Duda zu demokratische Abgeordnete Dr. Györki und Rechts. Hilse kommen wollte, bedrohte sie Duda mit einem anwalt Dr. Weiß legen hierauf ihr VerteidigungsStein, mit dem er seiner Frau noch einen Schlag auf den Stops versezte, wobei er schrie, daß er sie erschlagen müsse, wenn er auch dafür lebenslänglich im Kerker sitzen sollte. Sodann nahm er ihr aus der Tasche ihre Arbeiterlegitimation und 20 K. Kurze Zeit darauf stellte er sich selbst der Gendarmerie.
amt nieber.
Kunst und Wissen.
Lieberabend Ehm.( Mozarteum, 18. November.)
Während der Verhandlung verantwortete er sich in den Sinne, daß ihm seine Frau die eheliche In der gegenwärtigen Zeit der Konzertübertreibung Pflicht verweigerte, weshalb er zum Alkohol gegrif- ift es moralische Pflicht der Kritif, die ums tägliche fen habe, der ihn auf den Abweg brachte. Brot ringende berufsmäßige Kunst vor der dilettan Die Gerichtssachverständigen konstatierten, daß die Verletzungen der Frau Duda schwere und lebens- tischen zu schützen. Eine zwingende Notwendigkeit war dieses Konzert nicht; darüber möge den veranstalten
gefährliche waren. Duda sei vollständig normal. den Sänger auch der laute Beifall des spärlich erDie Hauptfrage auf versuchten gemeinen Mord, jowie alle übrigen Fragen wurden mit Stimmen- chienenen Freundschaftspublikums nicht täuschen. mehrheit von den Geschworenen bejaht, auf deren Herr Dt. Ehm mag als Oratoriensänger dank seiner Wahrspruch hin Duda zu fünf Jahren schweren außerordentlichen stimmlichen Wittet am Blaze sein, Sterkers, verschärft mit einer Faste vierteljährlich und als Liedersänger ist er es nicht, vor allem schon desdunkler Haft an jedem 28. April verurteilt wurde. wegen nicht, weil er dynamisch zu wenig zu schattieren versteht, sein Vortrag nüchtern und farblos ist und dic innere Anteilnahme des Sängers am Inhalte des Gesungenen vernissen läßt. Auch der ständige Sforzando- Tonanjaß im Forte ist dem kantahlen Liedstile Den. Kamerad ins Herz geschosſen. wenig zuträglich. Lobenswert war die erlesene Programmauswahl des Sängers, die selten gehörte LieTroppau, 18. November. Auf der Antlagebank der von Wag Reger, dem Brager deutschen Tondichjaß der 15jährige Schriftseterlehrling Edgar Wie 3- ter Heinrich Rietsch , dem Russen Wussorgski und von ner aus Jägerndorf und weinte bitterlich. Sein Hugo Wolf enthielt. Unter den Liedern Rietschs, deren
Berhängnisvolles Spiel mit einer Schurwaffe.
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