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Die Betrügereien in der Durer Bezirks frankenkasse sind den Hakenkreuzlern sehr unange nehm. Dies kann man ja ohne weiters ber­stehen, denn die Betrüger waren ja Anhänger des Hafenkreuzes. Der hatenkreuzlerische Tag" teilt num ganz verschämt mit, daß der Schaden, den die Rasse erleidet ,,, mehrere tausend Stronen" betra­gen soll. We ß die in den Händen der Haken­freuzler befindliche Raffeleitung wirklich nicht, wie hoch der Schaden ungefähr ist? Natürlich er­wähnt der Tag" auch keineswegs, daß die Be­trüger ,, böltische Erneuerer", wie sich die Saken­freuzler so gern nennen, waren. Die Durer Herrschaften werden aber dennoch mit der Sprache hevausrüden müssen, denn als in der Teplitzer Kasse der Schönpfang Verurtreuungen beging, da erklärten sie stolz, in der Durer Kasse könne so etwas nicht vorkommen. Ach wie bald...

Falsche Argumentation. Dic deutsche Sektion des Landeskulturrates hat laut Be­richt des Prager Tagblatt" vom 20. No­vember gegen den Schankreformantrag des Gen. Dr. Holitscher Stellung genommen. Sie erklärt, daß durch Gesetzwerdung dieses Antrages die Landwirtschaft geschädigt würde, da der Hopfen­baut und die inländische Gerstenproduktion aus Mangel an Absatz eingehen müßte, das würde die hiesige Landwirtschaft ruinieren. Dazu wird uns von befreundeter Seite geschrieben: Genosse Dr. Holitscher sicht in seinem Antrag eine allmäh­liche Verminderung der Schantstätten und damit eine allmähliche Verringerung des Konsums an

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Das freie Italien  .

TYRRHENISCHES MEER  

TALIEN

ADRIATISCHES

JO NISCHES MEER

Mussolini: Ganz Italien   ist mit uns! Aber gewiß!"

( Nach dem Asino".)

alkoholischen Getränken vor. Dementsprechend und als der böse Geist ausgetrieben war, begann seinem Aufkommen gezweifelt wird. Es wurden wird die Reduktion des Hopfen- und Gerstenbaues der Austreiber mit dem Geiſt zu feilschen. Nach- 5000 K bares Geld und Wertsachen im Wert von allmählich und ohne Katastrophe vor sich gehen. dem der Bauer die Summe, die der Geist forderte, 3000 K geraubt. Die Täter sind entkommen. Man Die Hopfenbauern werden die Hopfengärten nach erlegt und sich nach Hause begeben hatte, fand er glaubt, daß sie nach Ungarn   geflüchtet sind. Gestern und nach in Obstgärten verwandeln der Frau und Kind tot. früh ist der Fleischhauersohn Ernst Secher in Hopfengrund ist gleichfalls ein guter Obstgrund; Kassenraub in Brüg. In der Nacht auf Don- Dunaszerdahely ermordet worden Secher war das beſte Obst des Saazer Landes gedeiht im Gold- nerstag wurden in den Kanzleiräumen der Kohlen- am Morgen mit Schweinen weggefahren. In der bachtal, wo auch der beste Hopfen wächst, und der gewerkschaft Grube Minerva" in Brür zwei eiserne Nähe einer Ortschaft tamen nach der Erzählung des Gerstenbau wird mit der Zeit einem intensiveren Stassen erbrochen. Aus der einen Kasse wurden un- Kutschers zwei Männer zum Wagen und ersuchten Korn- und Weizenbau plazmachen, was sich nur gefähr 10.000 K entwendet, während sich in der an- um ein Zündholz. Sie sollen dem Fleischhauer mit im Sinne der Verbilligung unserer Lebenshal- deren Kasse nur Bücher und eine 50- K- Note befand. einem Beil den Kopf gespalten haben. Der Rutscher, tung auswirken kann. Daß derartige Umstellun- Ein Kelluer sah auf dem Nachhausewege die Einbre- der angeblich auch einen Schlag erhalten hatte, er­gen der Produktion ständig auch ohne gesetzliche cher über die Veranda in den Hof des Kanzleigebäu- griff die Flucht. Da man der Erzählung des Kutschers Maßnahmen vor sich gehen, rein durch die wirt- des eindringen, wovon er sofort die Polizei verstän- feinen Glauben schenkte, wurde er unter dem Ver­schaftlichen Verhältnisse bedingt, zeigt uns z. B. digte. Auf der Flucht verloren die Einbrecher die dacht der Täterschaft verhaftet. Die Brieftasche des Sudh vol, dessen Weinbau durch Angliederung an aus der einen Kasse entwendete 50- K- Note. Fleischhauers mit 4500 K Bargeld ist geraubt worden. das Weinland Italien   unventábel wurde. Die Südtiroler   Weinbauern gehen jetzt daran, auch ihre Weinberge in Obstgärten zu bemvandeln.

Festgenommener Wilddicb. Wir berichteten fürz­lich, daß der Heger Wend in Wellemin von einem Wildschützen von rückwärts überfallen und schwer Das Haupt der Aktienfälscherbande festgenommen. verlegt wurde. Der Heger konnte gegen den Wilde­Donnerstag nachts gelang es den Prager   und rer zwei Revolverschüsse abgeben, die auch getroffen Wiener   Kriminalbeamten, Szecheny, der allem hatten. Nun gelang es, den Wilderer in seiner Woh Anscheine nach das Haupt der Aktienfälschevbande| nung in Karbis zu verhaften. Er heißt Franz Rořat war, in Baden   bei Wien auszuforschen und zu und hatte die Wunden, die ihm die Revolverschüsse verhaften. Szecheny hat dort feit einigen zugefügt hatten, mit Plaster überklebt. Bei der im Zagen unter dem Namen Dusch   an im Sanatorium Strankenhaus erfolgten Gegenüberstellung erkannte Guttenbrunn   gewohnt. Es ist noch nicht geglückt, der Heger den Wilderer wieder. Der Wilddieb wurde Jeinen wahren Namen völlig sicherzustellen, doch steht einstweilen in das Gefangenenspital in Leitmerit ein schon jetzt fest, daß es sich um einen vielgesuch geliefert. ten und bereits oftmals vorbestraften Verbrecher handelt. Szecheny hatte 100 ungefälschte Aftien bei

sich. Es wurde festgestellt, daß er in den letzten drei Monaten in Karlsbad  , Marienbad   und Prag  150.000 Stronen angebracht hat. Nach seinem Einge­ständnis hat er an den Betrügereien 450.000 Stronen

verdient.

Der Aberglaube in Karpathorußland. Dieser Tage hat sich in einem farpathorussischen Dorfe fol­gender unglaublicher Vorfall ereignet: Die Frau eines wohlhabenden Bauern war niedergekommen, aber der Mann ließ weder die Hebamme noch den Arzt rufen. Da sich die Frau in Schmerzen wand, suchte er einen Austreiber" auf, wartete mit ihm bis zum Einbruch der Dunkelheit, ohne nach seiner Frau zu schauen, begab sich dann auf den Friedhof

Vater und Sohn bei einem Schachtunfall getötet. Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich auf dem Schachte Marie" in Netmirsch( Bezirk Bilin  ). Die Dede stürzte ein und begrub unter sich Josef und Anton Cerny aus Tschernofchin, Vater und Sohn, die beide den Tod fanden. Der Schacht gehört einer Ge­heuern verpachtet. sellschaft und ist an einem gewissen Pock in Malt­

Furchtbare Bluttaten in der Slowakei  . In der Ortschaft Also- Szemered an der Eipel   ist ein furcht­barer Raubord verübt worden. Der dortige Ein­wohner Andreas Peli, dessen Frau und ein sechs­jähriger Knabe wurden ermordet aufgefunden. Das zweite Kind, ein neunjähriger Knabe, lebt zwar noch, hat jedoch so schwere Verlegungen erlitten, daß an

22. November 1924.

fand man Reste cines Artilleriegeschosses. Polizei untersucht diese Angelegenheit.

Dic

Azethlengasexplosion. In der Autoreparatur­werkstätte in Prag  - Bubentsch erfolgte gestern vor­mittag offenbar infolge unvorsichtigen Santierens mit einem Azetylen- Apparat eine Explosion durch welche der Besitzer der Autoreparaturwerkstätte Josef Sladky leicht verwundet wurde und der 15jährige Lehrling Miroslav Čerbinta cine Gehirnerschüt terung und schwere Verletzungen am Halse erlitt. Durch die Explosion wurde eine hölzerne Wand zum Einsturze gebracht und 52 Fensterscheiben zer­trümmert.

Eisenbahnzusammenstoß im Grazer Bahnhof. Der Abbau auf den österreichischen Eisenbahnen hatte gestern einen schweren Eisenbahnunfall in Graz zur Folge. Der vom Hauptbahnhof ge­gen 4 Uhr nachmittags abgehende Personenzug nach Fehring   fuhr infolge falscher Weichenstel lung bei der Abzweigung zur Verladerampe des Grazer Schlachthanses in eine Güterzugs garnitur hinein, die gerade auf dem Geleise des Schlachthofes rangiert wurde. Nur der Geistesgegenwart des Lokomotivführers ist es zu danken, daß nicht ein noch größeres Unglüd geschah. Vier Güterwagen wurden gänzlich ze r= frümmert. Vom Personenzug wurden nur der Paketwagen und der Wagen mit der Post­ambulanz aus dem Geleise geworfen und zer­trümmert. Ein Personenwagen und ein Güter­wagen wurden start beschädigt. Sieben Per­fonen, unter ihnen vier vom Bahnpersonal, wur­den verlegt. Am schwersten der Zugs­führer, dem das rechte nie und die linke and zerquetscht wurden, und ein Hilfs arbeiter, dem beide knie zerquetscht wurden. Diese beiden und eine Eisenbahners gattin, die einen schweren Nervenchok erlitt, wurden in das Spital gebracht. Die Ur­sache des Unfalls ist für die Sanierungsmethoden in Desterreich charakteristisch. An der Unfallſtelle befand sich bis vor einiger Zeit ein eigener Wächterposten. Dieser wurde zuers für die Nachtzeit abgebaut, vor einem Monat von der Bundesbahndirektion gänzlich aufgelas­se n.

das

Die Amerikareise des Riefenluftschiffes. Meh­rere Zeitungen wußten zu berichten, daß Fünfte Ziehung der V. Klasse der 11. Alaffen große Luftschiff, daß glücklich die Reise nach Lake­lotterie. Gestern fand die fünfte Ziehung der V. hurst in den Vereinigten Staaten   gemacht hat, Selasse der 11. Klassenlotterie statt. Als Grundzah eine reichliche Menge alkoholischer Getränke an len wurden gezogen: 05 und 43. Es gewannen: 2000 Bord führte; für jeden Mann der Besatzung Kronen die Lose Nr.: 191105, 41105, 72805, 110905, eine Flasche Wein und eine halbe Flasche Kongnak. 54105, 70705, 113905, 112205, 98705, 206105, Die Direktion der Zeppelinſtiftung hat dieser 60505, 147005, 97105, 186743, 208543, 187743, Nachricht folgende Berichtigung entgegengestellt: 105143, 37443, 185743. 133543, 174043, 179843, 179743, 32843, 66643, 7743, daß für die Ueberfahrt des 2. 3. 126 153243. 5000 K die Rose Nr.: 30943, 187743, verbot bestanden hat. Es sind lediglich unter 176843, nach Amerika   selbstverständlich absolutes Alkohol­215443, 215805, 196205, 83305, 219805. Verschluß des Kommandanten einige Flaschen Schnaps für eventuelle medizinische Zwede mit­genommen worden. Die zahlreichen Spenden von Weinen usw., die eingegangen sind, werden ter entsprechender Weisung verteilt, beziv. ver­erst nach Rückkehr unserer Mannschaften und un­anders zu sehen. Da warf man die leergetrunke Jm Film war es nen Flaschen zur Gondel hinaus. Wer hat nun recht: die Direktion der Zeppelinstiftung oder der Filmaufnehmer?

Folgenschwere Explosion ciner gefundenen Sprenglapsel. Der 32 Jahre alte Arbeiter Adolf Scholz aus Rautenberg( Schlesien  ) fand vor einigen Tagen eine Sprengkapsel, mit der er vor­gestern so ungeschickt herumhantierte, daß sie explo dierte. Mit schweren Verlegungen an den Augen, an der Brust, den Händen und Füßen wurde Scholz ins Krankenhaus gebracht.

wendet werden..

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Die Granate im Ofen. Als Donnerstag in einer Privatwohnung in Prag  - Weinberge 500.000 Goldmark geraubt. In das Haupt­Dienstmädchen im Rüchenofen Rohle zulegte, erfolgte zollamt Berlin  - Nord in der Luisenstraße eine furchtbare Detonation, die das ganze Haus er ist Dienstag oder Mittwoch nachts ein schwe schütterte. Durch die Stücke des Ofens, der ex- rer Einbruch verübt worden. Die Täter, plodiert war, wurden die ganze Kücheneinrichtung die ihren Weg über die Dächer der Nachbar und die Dede der Küche stark beschädigt. Durch hauser genommen haben, erbeuteten aus einem den Luftdruck wurden vierzehn Fensterscheiben zer- Aktenschrank Steuerbanderolen im Werte von trümmert. Berlezt wurde niemand. In der Asche 500.000 Goldmark.

Zur Einführung der Bildungs- und es unterlegt keinem Zweifel, dieſe pro- 10fache höheren Beiträge wesentlich zu erhöhen, bracht, denn nicht mehr rein agitatoriſch oppoſit.stener.

Ven H. Wondraf.

entsprechender Opfermut Großes zu schaffen ver-| darangehen werden, ihre an sich um das 5- bis große Verpflichtungen uns die Demokratic ge fetarische Tugend zeichnet unsere österreichischen um eine größere Unterstüßungsleistung für die Ar- nell haben wir uns zu allen Fragen des staatlichen Genossen besonders aus, wofür wir nur ein Bei- beitslosen zu erzielen; weiters kommt noch in Be- und öffentlichen Lebens cinzustellen, sondern ein spiel anführen: Die österreichische Kinderfreunde- tvacht, daß die Einführung der Sozialversicherung Stück Mitverantwortung und mitverwaltung ist bewegung! In der schrecklichsten Inflationszeit der Arbeiterschaft neue Lasten auferlegt und ob uns durch die Nevolution in die Hand gelegt wor­haben sie nicht nur ihre Partei und ihre Gewerf es dann noch möglich sein wird, an die Verwirk- den, welche Aufgaben nur denkende und ziel­Das wesentliche Ergebnis der bisherigen Dis- schaften vollstand g intakt gehalten, sondern auch lichung der Bildungssteuer zu denken, ist sehr bewußte Menschen zu erfüllen vermögen. fussion über den Antrag des Gen. Stern und Ge- unter großen Opfern eine in der ganzen Inter zweifelhaft. Die Befürworter der Vertagung noffen, mit 1. Jänner 1925 tine 50 Seller betra nationale führende sozialistische Kinderfreunde- hüteit sich auch wohlwe slich, darüber zu reden, emer Hinausschiebung des Einführungstermines Wenn es, wie es den Anschein hat, doch zu gende Bildungssteuer einzuführen, bildet die Fest bewegung mit Hilfe des Kinderhelfers"( von jeder wann sie eigentlich den günstigen Augenblic" für kommt, so möchten wir schon heute den Wunsch ſtellung, daß alle Genossen, die sich bisher an der Lohntrone ein Heller Beitrag für die Kinder- gekommen erachten werden, denn auf bessere wirt- kommt, so möchten wir schon heute den Wunsch Diskussion beteiligt haben, für die Bildungssteuer freunde") geschaffen. Wir glauben, daß es uns schaftliche Verhältnisse warten wir schon 5 Jahre aussprechen, diese Verschiebung zu terminieren und eingetreten sind, die meisten aber der Meinung einigermaßen an dieser Opferwilligkeit gebricht, und ob es nicht noch einmal 5 Jahre dauern wird, Frage für längere Zeit von der Tagesordnung es auf keinen Fall zuzulassen, daß diese wichtige waven, daß der 1. Jänner nächsten Jahres noch denn ansonsten könnte es nicht mit dieser Ein- bis wir diese bessere Zeit bekommen, wer mag uns verschwindet und möge ferner den einzelnen Swis Tommen fönne. Dieses Argument wird hauptsäch men sein, daß eben 50 Heller mehr Parteisteuer im deutung, die einer systematischen Erziehungsarbeit der Widerstand zu überwinden ist, über die obliga­nicht für de obligatorische Einführung in Betracht mütigkeit in der Diskussion zum Ausdruck gefom- das zu prophezeien? Angesichts der großen Be- verschwindet und möge ferner den einzelnen Kreis­oder Bezirksorganisationen empfehlen, dort, wo lich unter Hinweis auf die gegenwärtigen schlech- Monat eine Gefährdung der Partei bedeuten! Wir zukommt, scheint es uns doch etwas übertrieben, torische, oder falls dies nicht zu erreichen wäre, ten wirtschaftlichen Verhältnisse( Teuerung, Ar- glauben, daß es gerade bei dieser Gelegenheit aus die verlangte Wehrbelastung zu einer Schicksals- über die fatultative Einführung eines Bildungs­beitslosigkeit, geringer Verdienst) ins Treffen ge- gesprochen werden muß, daß der gegenwärtige frage der Partei zu machen. Mehrleistungen für beitrages Beschluß zu fassen. Die Ausführung führt und gemeint, eine Außerachtlassung dieser Parteibeitrag die Söhe des Vortriegsbeitrages bei bie Partei waren immer unpopulär und es wäre dieser Empfehlung könnte dann der alsbald für Tatsachen könnte der Parteiorganisation schweren weitent im Realwerte nicht erreicht, trotzdem die für den beabsichtigten Zweck erspießlicher gewesen, das ganze Reich zu fassenden Beschlüsse sozusagen Schaden zufügen. Wir wollen an diesen Tatsachen Anforderungen an die Partei und ihre Organe wenn die Genossen, die zu dieser Frage bereits ge- probeweise vorausgehen und nicht achtlos vorübergehen, müssen aber feststellen, bedeutend größer und die Parteiinstitutionen sprochen haben, mehr im positiven Sinne Stellung Prognose für den Reichsbeschlußz bilden. daß mit denselben Argumenten der Antrag auf( Kreis und Bezirkssekretariate) zahlreicher gewor- genommen, d. h. Vorschläge gemacht hätten, wie Einhebung einer Bildungssteuer bereits auf dem den sind. Wenn nun zu diesem erweiterten Auf- die Parteiöffentlichkeit von der Dringlichkeit und Bezüglich der Aufteilung des Beitrages, die Tetschener Parteitag( Dezember 1921) abgelehnt gabenkreis noch die erweiterte Bildungsagenda der Notwendigkeit der Bildungssteuer zu überzeu- wohl erwogen wurde, trifft die bisherige Stritik in wurde und der auf dem Aussiger Parteitag gefaßte hinzukommt, so läßt sich unschwer die Dringlich gen wäre. Wir sollten dessen eingebent sein, daß der Argumentation daneben und alle praktische Er­Beschluß aus denselben Gründen bereits ein wei- feit beweisen, mit der auf die baldige Einführung wir als deutsche sozialdemokratische Arbeiterpartei fahrung spricht dafür, daß nur mit Hilfe zentvali­teres volles Jahr der Verwirklichung nicht zu der Bildungssteuer hingewirkt werden müßte. auf schwerstem Posten zu kämpfen haben und die fierter Mittel das Bildungswesen viel planmäßiger geführt wurde. Daß wir angesichts dieser Tat- Schon in der Antragsbegründung spricht Gen. Zukunft unserer Partei politisch geschulte, wohl gestaltet werden kann und auch vom rein solidari fachen noch immer für eine weitere Hinausschie- Stern den Grundsatz aus: Ohne Finanztechnik disziplinierte und ausdauernde Stämpfer braucht, schen Gesichtspunkte augestrebt werden muß, daß bung zu plädieren haben, ist zu bedauern. Der feine bewußte Avbeiterbildung" und weist ferner denn gerade wir sind darauf angewiesen, mehr an hie und da auf Kosten der stärkeren den schwäche Umstand aber, daß unter noch ungünstigeren Wirt- auf die Unmöglichkeit hin, politische Mitglieds- den Idealismus und die Ueberzeugung unserer ren Organisationen geholfen werden kann. Die fchaftsverhältnissen in einigen Gebieten unseres beiträge dauernd für die Kulturaufgaben der Bewe- Anhänger appellieren zu müssen als anderswo, Streisbildungsausschüsse würden, wenn es bei der Staates bereits Bildungsfondsbeiträge eingeho- gung zu verbrauchent. Ja, aufgeschoben ist nicht denn ganz einzigartig ist die politische Situation in vorgeschlagenen Zuteilung verbleibt, überhaupt ben und damit erfolgreiche Bildungsarbeit gelei aufgehoben", werden diejenigen einwenden, die der wir unseren Stampf zu führen haben, und der erst die Möglichkeit erhalten, ihren vielen Anregun stet tourde, sollte uns das schwere Versäumnis zum für einen späteren Zeitpunkt der Einführung der Weg, den wir fünf Jahre gegangen, er ist nicht gen und Gedanken, die heute noch an materiellen Bewußtsein bringen, das wir uns mit der Nicht- Bildungssteuer sind. Prüfen wir die Möglichkeit von großen politischen Erfolgen gepflastert. Ziehen oder anderen Schwierigkeiten scheitern, in die Tat. einführung der Bildungssteuer zufchulden kommen des späteren Einführungstermines, so fällt für die wir ferner in Betracht, daß uns ein mehrjähriger umzusetzen und viele Vorurteile gegen unsere Bil­ließen. Wir werden immer wieder durch die Er- nächste Zeit erschwerend ins Gewicht, daß binnen Bruderkampf gehindert hat, die mächtig in die dungsarbeit könnten so durch das gute Beispiel folge und die glänzende Entwicklung der österrei- furzem fämtliche Gewertschaftsorganisationen, Breite gegangene Bewegung auch in die Tiefe zu beseitigt werden. chischen Bruderpartei daran erinnert, daß mir ein ohne Rücksicht auf die erschwerenden Umstände entwickeln, bedenken wir schließlich, welche neue

eine