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4. Jahrgang.

Sozialdemokrat

Zentralorgan der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der tschechoslowakischen Republit.

Ein deutschgelber Vorschlag.

Sonntag, 30. November 1924.

Die russische Antwort an England.

Bedauern über die Ablehnung der Verträge.

Ponsonby unterfertigten allgemeinen Han delsverträge vom 8. August nicht unterstützen vollen Die Sowjetregierung spricht ihr Be­

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Bezugs Bebingungen:

Bel Zustellung ins Haus oder bel Bezug durch die Best:

nonatlich

vierteljährlich

K8 16.

albjährig

ganzjährig

48.­

90.­

192.­

Addftellung von Manu fripten erfolgt nur bel Ci fendung der Refourmarten.

Ericheint mit Ausnahme des Montag tagli frig.

Nr. 281.

Buccini plößlich gestorben. Brüssel, 29. November.( Havas.) Der Komponist Puccini ist heute gestorben. Das Erasteste Bedeutung" ärztliche Gutachten besagt, daß Puccini

Berwunderung darüber aus, daß die gegenwärtige Regierung Großbritanniens es für möglich ansicht, die objektive Untersuchung durch das Schiedsgericht abzulehnen und das To­kument ohne jedwede Begründung als echt zu

crklären.

dauern über Ihre Ablehnung dieser Verträge aus, deren Abschluß ein wichtiger Schritt zur Sicherung des allgemeinen Friedens und na mentlich zur Festlegung der freundschaftlichen Weiters verweist die Note darauf, daß in Beziehungen zwischen England und der SSSR . einer Reihe von Städten Europas und Ameritas gewesen ist. Ich wurde beauftragt, zu erklären, bon russischen Gegenrevolutionären geleitete Or­ dak die Sowjetregierung das Maximum von ganisationen bestehen, welche fich speziell gutem Willen und Nachgiebigkeit bei der Aus mit der Fabrikation falscher Dokumente befas­arbeitung der Grundlagen der Vereinbarung in sen, um die internationale Stellung des SSSR . Fragen bekundet hat, welche insbesondere die zu erschüttern; auch auf dem Gebiete Englands englische Regierung, die arbeitenden Klaff enund existieren derartige politische Organisationen. andere Schichten der Bevölkerung Großbritan- Ralotosli müffe im Namen der Sowjetregierung niens interessieren. Deshalb lehnt die Gotojets as tiefe Bedauern zum Ausdrucke brin­regierung die Berantwortung für die Beunruhigen, daß die Regierung Großbritanniens ihren gung ab, welche diese Entscheidung der britischen Regierung in den beiden Ländern hervorruft."

an

Herzschwäche als Folge einer Rehltopfope­ration gestorben ist, der er sich vor kurzem unter­ziehen mußte.

Ganz unerwartet ist die Nachricht vom Ab leben des italienischen Meisters der Tonkunst ein, getroffen. Noch vor furzem hatte er in Wien mehrere seiner Werke vor seinen begeisterten An­hängern dirigiert; feine Konzertreise durch Europa hat durch seinen Tod ein jähes Ende gefunden.

die Oper verliert in ihm einen der lebendigsten Schöpfer der Gegenwart. Zu Lucca am 22. Juri 1858 geboren, entse: mmte Puccini einer angesehe nen Musikerfamilie. Beroits als Vierundzwanzig­jähriger schuf er sich durch seine Erstlingswerke großen Erfolg, der ihm bald einen internationalen Ruf verschaffte. Seine Werke, die sämtlich in Prag at den meist aufgeführten Repertoirstücken gehören, feffeln den Zuhörer durch die Farbenpracht wie durch die Glut der Musik. Durch eine glückliche Verarbeitung des Tondramas Wagners mit dem großen Stile Verdis, schuf er eine Oper, die durch Die Dramatit ebenso start padt, wie sie durch die Bartheit der italienischen Chrit ergreift. Seine La Boheme, Tosca , Madame Butterfly , Das Mäd­dhen cus dem goldenen Westen u. a. sind längst politischen Schritt, welcher die ern ft e fte Benicht nur in seiner Heimat, sondern auch in der deutung für das weitere Verhältnis zwischen ganzen Welt volkstümlich geworden und gehören SSSR . und Großbritannien haben kann, mit überall zu den Glanzroffen der Operstars. nicht geprüften, aus zweifelhaften Quellen ftaut­menden Dokumenten begründet.

SSSR. unabhängig fei und führt an, daß die Sowjetregierung die auf Grund der Gegen feitigkeit übernommenen Verpflichtungen stets loyal erfüllt habe und auch in Zukunft er­füllen werde.

Trauer in Rom.

Rom, 29. November. Die Nachricht von dem

Lode des Komponisten Puccini in Brüssel rief tiefe Bewegung hervor. Der Vorsitzende des Senats, des­sen Mitglied Puccini seit einigen Tagen war, be­

schloß, eine Abordnung von Senatoren noch Brüssel zu senden, um an den Beiseßungsfeierlichkeiten teilzu­nehmen. Zu Ehren des großen Komponisten werden nationale Sundgebungen stattfinden.

für das Berhältnis der beiden Staaten. Die deutschbürgerlichen Parteien, deren Politit einem sich drehenden Ringelspiel gleicht, Mostau, 29. November.( Roste.) Der Ge- fes Dokumentes überhaupt gesehen hat. Auch und deren Zerfahrenheit, Rat- und Hilfslosig fandte des SSSR . Rakovskij überreichte in Lon- die Delegation der englischen Trade- ll nions feit sie tolpatschig auf den alten unrühmlichen don der englischen Regierung eine Note, in wel gelangte nach ihren Nachforschungen nach dem nationalverbändlerischen Bahnen einherstolpern cher erklärt wird: Originale zu der einmütigen Ueberzeugung, daß läßt, haben, weil sie sich im Parlament unserer Aftion gegen das Regierungssystem angeschloss Ich habe meiner Regierung Ihre Note das Dokument eine Fälschung ist Jen haben, nicht nur den Eindrud zu erweden vom 21. November überreicht, in elcher Sie und daß Gegenbeweise unmöglich find. Die gesucht, als wenn sie die Erfinder und Lenker mitteilen, daß Sie die von Macdonald und Sowjetregierung spricht deshalb ihre große dieser Taktik wären, sie haben uns auch mit Belehrungen heimgesucht, es müsse mit ihnen die Einheitsfront gebildet und der Oppositions­block geschaffen werden. Obwohl sie selber nicht einmal in nationaler Sinsicht ver mocht haben, sich auf ein Programm, auf ein Ziel und eine Lattik zu einigen und fast jede der fünf deutschbürgerlichen Parteien ihr eigenes Stedenpferd reitet, spielen fie sich doch als die geborenen Strategen auf und fühlen sich berufen, mit einem hochnasigen Selbstbewußsein, das in ihrer eigenen jämmer­lichen Politik teinerlei Rechtfertigung findet, uns zu hofmeistern und uns unser Vorgehen vorschreiben zu wollen. Was soll man beispiels­weise dazu jagen, wenn auf dem Reichenberger Kreisparteitag des Bundes der Land. wirte eine Resolution beschlossen wurde, in der es heißt: Es wird begrüßt, daß sich e'n d- lich auch bei den deutschen Sozial demokraten ein Wandel in der Ge­sinnung vollzogen hat, der dazu führte, daß auch sie zur endlichen Ein­ficht gelangt sind, daß auf dem Boden des Mostau, 29. November. In der zweiten tschechoslowakischen Staates alle Teile des deut Note an England trägt Ratowski noch ein- Endlich wiederholt Rakowski die bereits schen Volkes zusammengehören." Ausgerechnet mal alle Gründe zusammen, die gegen die Echt wiederholt abgegebene Erklärung, daß die dritte die deutschen Agrarier, die noch vor vierzehnheit des Sinowjewbriefes sprechen, und verweist Internationale absolut in politischer und orga­Tagen demütig im Vorzimmer der Koalition antichambriert haben, die, che sie sich wieder insbesondere auf die Weigerung der engli- nisatorischer Beziehung von der Regierung des besannen, daß sie doch eigentlich deutsche schen Regierung, dieses Dokument einem Schieds­Recen" sind, ausgerechnet diese Herren also, gerichte vorzulegen, sowie auf die Erklärung der die vor kurzem noch bereit waren, um jeden englischen Komission zur Prüfung dieses Doku­Preis in die Koalition mit Švehla einzutreten, mentes, daß weder die englische Regierung noch wagen es, von einem Wandel in der Ge- ein anderes Regierungsorgan das Original die sinnung der deutschen Sozialdemokraten", von einer endlichen Einsicht" unserer Partei zu reden, an uns Zensuren auszuteilen, obwohl den deutschen Sozialdemokraten eins verfeßen erbliden, die deutschen Sozialdemokraten zum historische Ausgabe von 1919 verpast". Dann ihre eigene Wandlungsfähigkeit die Erwartung zu können, nur mühsam den Pferdefuß ver- Wohlgefallen des deutschen Unternehmertums folgen die bekannten Schlagworte vom volks zuläßt, daß sie vielleicht schon morgen wieder bergen konnten. Sie beteuerten, die Lage des bei jeder Gelegenheit mit seinem Gebell an- freinden jüdischen Einfluß", der den Zug der mit gekrümmitem Rüden in die Regierung sich deutschen Volkes fei zu ernst zu politischen aufallen. deutschen Geschichte" niemals verstanden habe werden einschleichen wollen. Immerhin konnte man glauben, die Ver- usw. Diese vorgeschlagene neue Taktik" macht Wie die Herren vom Bunde der Land.mung, dabei denkt diese Gesellschaft überhaupt dächtigungen und Drohungen hätten sich den wohl dem ganzen Gerede von der nationalen an nichts anderes als an die kommenden Teutschgelben im Eifer der Bemühungen, eine Einheitsfront ein für allemal ein Ende. Das wiric, ſo gefallen ſich auch die anderen Gruppen Wahlen und daran, wie es möglich wäre, den deutsche Einheitsfront mit den Sozialdemokra- ist die nationale Einheitsfront, wie sie sich die des buntscheckigen deutschbürgerlichen Heerlagers Sozialdemokraten ein paar Wähler abzutreiben. ten herzustellen, aufgedrängt. Da kommt gerade Deutschgelben und mit ihr auch das übrige darin, mit hochpohlweiser Wiene Verhaltungs- Die ihren Charakter und ihr Wesen niemals zur rechten Zeit in demselben Tag", unter deutsche Bürgerium vorstellen: gemein­weisungen an uns auszuteilen. Sie suchen uns verleugnenden Deutschgelben glauben, daß sie dem Titel Neue Taktik" ein Artikel, aus ja mes Vorgehen aller deutschbür begreiflich zu machen, was wir längst und ohne die nationale Einheitsfront am wirksamsten dem zu ersehen ist, wes' Geistestinder diese gerlichen Parteien gegen die so­ihre Belehrungen wissen, der stampf der Macht dadurch fördern, wenn sie ihre Einladungen Deutschgelben sind und wie die Ehrlichkeit be- ial de motratische Arbeiterschaft! haber dieses Staates richte sich ausnahmslos dazu mit faftigen Verdächtigungen und knüppel- schaffen ist, mit der sie die Schaffung eines in dieser Pfüße laufen alle großen Phrasen gegen alle Schichten der deutschen Bevölkerung, dicken Drohungen gavnieren. So hat Herr gemeinsamen Vorgehens mit den deutschen von der Einheit der Interessen des deutſchen aber bis zum heutigen Tage haben sie aus Serebs in einer Bodenbacher deutschgelben Sozialdemokraten zu bewerkstelligen suchen. Es Volkes, vom notwendigen Abwehrkampf und dieser Erkenntnis noch nicht einmal durch ihre Versammlung sich hoch zu Roß gefeßt und hat wird darin Klage geführt, daß ſich die deutschen von der Bedrückung aller Schichten der deut­eigene Einigung den Schluß gezogen, verkündet, die Sozialdemokratie dürfe nicht Parteien im Grunde genommen noch nicht auf fchen Bevölkerung zusammen! Vereinigung der nach ihrer Meinung, daraus zu ziehen ist. glauben, ihre Wahlchancen durch Schein- bie neue Lage, die durch die Gründung der aller, die das Privateigentum schüßen und den Nur uns deklamieren sie von der Einheitsfront, opposition zu verbessern", vielmehr echoslowakei geschaffen wurde, eingestellt deutschen Arbeiter aus ganzer Seele hassen, doch haben sie der deutschen sozialdemokratischen müsse sie mit den anderen oppositionellen hätten und als neue Taftit" wird emp. auch wenn sie ihn gelegentlich als Sturmbod Arbeiterschaft dieses Streben nach der Einheits- Parteien e i nenstarken Blockbilden", fohlen, die Deutschen mögen künftigh in gebrauchen möchten! Einheitsfront, das ist front nur durch zügellofesten Haß denn die Arbeiterschaft will endlich Taten und überhaupt als Einheit auf ihnen nichts anderes, als was es ihnen betätigt, der sich jüngst in Eger und in Joachimsthal bei der von ihnen bewirften nicht nur Scheinmanöver". Daß der treten", was bei der deutschen und tjchedri immer war: Vereinigung gegen die er aufstrebende, ihr Auflösung der Bezirksverwaltungskommissionen ist eine Anmaßung für sich; ein noch höheres zielen würde. Zu den Parlamentswahlen müßte, fordernde Arbeiterschaft! Daran er­geoffenbart hat. Nationale Einheitsfront, ge- Maß der Arroganz erreicht er, wenn er seine se heißt es darin, eine einzige deutsche fennen wir unjere Pappenheimer! Immer noch meinsamer Stampf gegen das Regierungssystem. Burgfriede aller Stände der deutschen Bevölke- odung an uns, mit ihm und Seinesgleichen Sandidatenliste aufgestellt werden, so haben sie, die Herren vom Besiz und ihre Sold. rung aber die Geſchäfte der Bezirksverwal- gemeinſame Sache zu machen, mit den üblichen daß man auf die Frage" Wie wählen Sie" fnechte sich als das deutsche Volf gefühlt, fie tungskommission sehen sie doch noch lieber einen deutschgelben Verdächtigungen schmüdt. antworten könnte Deutsch". Da es um haben sich auch jetzt, wo es, wie sie selbst ver­In seine Sterbe schlägt auch der Tag", der ein oder Nichtsein" gehe, dürfe nicht sichern, um Sein oder Nichtsein" geht, nicht mit diftatorischer Vollmacht ausgestatteten uns die Verantwortung für das, was tommt, weiter Parteipolitit, sondern nurmehrum geringsten verändert. Die neue Lattik" tschechischen Regierungskommis. fär ausüben, als einen deutschen sozialauſchiebt, aber gleichzeitig droht: Wehe, wenn eutsche Politif betrieben werden. Aber ist die alte, sie ist die Lattik und Poluir Ihr nicht zur Stange hält", wenn Ihr aus wie ist es mit den deutschenSozial einer bommierten Bourgeoisie und ihrer Schlepp. demokratischen Arbeiter! der Reihe bricht", dann wird ein nationales demokraten? Die neue Tattif" bedauert, träger, die immer nur das eine Ziel tenni, Im Neigen der Rufer nach Schaffung Volksgericht" über Euch hereinbrechen! Vor bei diesen Betrachtungen Vor bei diesen Betrachtungen die die Sozialdemokratie als die Vertreterin des eines einheitlichen Oppositionsblocks taten sich den Drohungen des Tag" zittern wir natür- deutschen Sozialdemokraten aus arbeitenden Volkes zu bekämpfen! Die deutsche besonders die deutschen National lich sehr, aber was ein rechter Deutschgelber dem Spiele lassen zu müssen", denn Aubeiterschaft wird nicht verfehlen, davaus die jozialisten hervor, wobei sie im Eifer, ist, der muß eben seine Hauptaufgabe darin die Sozialdemokratie habe-" ihre großejukanwendung zu ziehen!

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Vorbereitungen der Wahlst im­

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