5. Dezember 1924,

befchlofflin

Christlichsoziale Bestien.

Ein Knecht wird bei einem Feuerwehrlest von Mitgliedern der chriftlichlozialen Partei in der ichlesischen Gemeinde Obersch zu Tode geprügelt!

Seite 5.

Haus gebracht hatte, irgendwie dem Lose seiner Bor. Geld:

gänger entkommen. Er stellte ben bemut forderungen an Haarmann und um von ihm zu befreien, verhaftete ihn Haarmann in feiner Eigenschaft eines Detektivs im Bahnhof. Fromme viberfeste fich und ein Wachmann verhaftete belbe.

Wieviel Waffer wird in Wien verbraucht? Der Biener Gemeinderat hat im Dezember 1923 beschlos­sen, daß vom 1. Jänner 1924 an für jeden Bewohner täglich fünfunddreißig Liter Trinkwasser tostenlos ab­gegeben werden sollen. Die Kontrolle des Wasserver. brauches hat nun im ersten Viertel des heurigen Jah res ergeben, daß von den 43.910 Häusern nicht weni ger als 26.429 mit diesen fünfunddreißig Litern täg Haarmann leugnete schreiend, als man ihm den lich ausgefommen sind, die Bewohner von 60 Prozent Berdacht, der auf ihm lastete, im Polizeigefängnis aller Wiener Säuser also das Wasser vollkommen Am legten Dienstag fand vor dem Trop- die bei der Gendarmerie belastend für die Ange. Bolizei und verlangte, sum Präsidenten ge mitteilte. Er berief sich auf seine Beziehungen zur unentgeltlich erhalten. Der größte Wasserverbrauchpauer Landesgericht ein Prozeß statt, der so recht klagten aussagten, haben nach der Einvernahme bei führt zu werden. Schon dachte man daran, ihn entfällt auf die Innere Stadt , in der von 1314 Säu- aufzeigte, wie es in einer Gemeinde mit der Moral dem Pfarrer dann alle bei der Verhandlung ent der fern nicht weniger als 1143, alfo 87 Prozent, mehr beschaffen ist, in der die Chriftlichsozialen unum last end für die Angeklagten ausgesagt. Nur der wurde. Die Eltern des 16jährigen Robert Bigel, zu entlassen, als er durch einen Zufall überführt als die fünfunddreißig Liter täglich für jeden Bewoh- schränkt herrschen. Die Angeklagten, die sicherlich Zeuge Ulicka, der in Deutschland wohnt, blieb bei ner, ausweisen. An zweiter Stelle kommt Wieden , feine Stinderfreundeschulen besucht haben, immer feiner alten Aussage, daß Raschun nicht beruhigend, heit erfannt worden war, aben zufällig den Sohn Die Angeklagten, die sicherlich Beuge Ulicka, der in Deutschland wohnt, blieb bei deffsen Schädel in der Leine gefunden und mit Sicher wo 72 Prozent der Häuser einen Wasserverbrauch ver- ficißig in die Kirche gegangen und alle bei den sondern aufreizend gesprochen habe. zeichnen, an dritter Stelle Joseistadt mit 69 Prozent, Christlichsozialen organisiert sind, haben sich gegen der Frau, bei der Haarmann zulegt gewohnt hatte. an vierter Stelle Neubau mit 67 Prozent, an fünfter einen Mitmenschen als Bestien in Menschen Protokollen verlesen, welche teilweise die Schuld sich herausstellte, Saarmann ihm gefchenkt hatte. An­Bei der Verhandlung wurde eine Anzahl von Er trug dent Rod ihres ermordeten Sohnes, den, wie Stelle Mariahilf mit 66 Prozent, an secher Stelle gestalt benommen. Angeklagt waren Josef Alfergrund mit 59 Prozent, an siebenter Stelle Land- Kaschny, Bürgermeister und Landwirt, Theodor Raschnys bestätigten, teilweise entlastend für ihn gesichts dieses unwiderleglichen Beweises geftand straße mit 48 Prozent, an achter Stelle Döbling mit Mointet und Auguſtin Sante, alle in daß ihn der Rechtsanwalt Dr. Janoczet aus Sult- beren Opfer Grans fämtlich beigestellt hatte, wur waren. Der Kaplan gab in einem Protokoll an, Saarmann diese und andere Morbtaten. 27 M or be, 47 Prozent, an neunter Stelle Leopoldstadt mit 44 Cbersch wegen Verbrechens der schweren schin aufgefordert habe, Zeugen namhaft zu machen, ben ihm bisher nach gewiefen. Man glaubt aber, Hultberen Brozent und an zehnter Stelle Währing mit 43 Pro Störperbeschädigung, durch die der Tod des die bei der Rauferei anweseno waren. Er habe den baß die wirkliche Zahl der von Haarmann Ermor zent. In allen übrigen Bezirken wurde in nicht ein- Josef Wezeret entstand. mal 40 Prozenten der Häufer ein Wassermehrver­brauch festgestellt. Am geringsten ist der Wasserver- fest des 25jährigen Bestandes der deutschen frei wie festgestellt wurde, für feine alten Gltern, die sich zu haben an viele fann er sich allerdings wirklich Am 13. Juli fand in Obersch das Grindungs barin nichts strafbares erblidt. Der Erschlagene hat, Wunsche des Rechtsanwaltes Folge geleistet und beten noch größer ift. Haarmann gesteht zwar, die jungen Leute getötet brauch in den Bezirken Simmering und Floridsdorf , willigen Feuerwehr statt. Der Festplats war im nicht mehr allein erhalten fönnen und für ein unehe- ober angeblich nicht erinnern, und er schildert und weil dort meist fleine Wohnungen und nur in den Garten des Bürgermeisters. idi seltensten Fällen Badezimmer vorhanden sind. So Die Feuerwehr aus tauten lom zum este den Ersatz der Leichenkosten; der Vormund des Kindes tunstgerecht ausgenommen und zerstückelt hat. Aber Die Feuerwehr aus Rauten lom zum Beste liches Rind forgen müssen. Sein Vater verlangte demonstriert auch bereinwillig, wie er die Leicher verzeichnen in Simmerung nur 16 Prozent und in auf einem Wagen, den der Knecht Josef Weseret bie Zahlung der Alimente durch die Angeklagten. er leugnet die Worbabsicht. Er behauptet, feiner Floribsdorf 17 Prozent der Häuser einen Wasserver- lenkte. Wezeret erfreute sich bei ben Ortsgrößen" brauch, der über die fünfunddreißig Liter für jeden von Stauten und Obersch keiner Beliebtheit, da er Nach fiebeneinhalbstündiger Dauer der Berhand. Opfern im Geschlechtsrausch die Kehle durch­

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Bewohner täglich hinausgeht. Berechnungen des im Rahmen der Bodenreform Anspruch auf einige lung wurde das Urteil gefällt: Stafchun wurbe von gebiffen zu haben. Magistrats über den durchschnittlichen Wasserver- Felder erhob. Als nun Wezeret, nachdem er sein der Auflage freigesprochen; Hanke und Mointer Die Aften der Voruntersuchung umjaisen alt brauch in den ersten neun Monaten des heurigen Gefährt versorgt hatte, auf den Festplats zurückkehren wurden zu je feds wonaten schweren Rerters, nähernd 60 Bände. Die sechs Geschworenen, die über Jahres zeigen, daß gegenüber dem vergangenen und ein an der Kassa stehendes Mädchen ohne Ein- verschärft mit einer Faste monatlich, verurteilt. Saarmann den Wahrspruch fällen werden, sind größ Jahre abermals mehr Waſſer verbraucht worden ift. trittskarte mitnehmen wollte, geriet er sofort mit Außerdem wurden fie berurteilt, 814 Kronen tenteils Handwerker aus dem Vandkreis Hannover . Erbstöße in Agram. Wie die Grazer dem Raffier Mointer in Streit und verfegte ihm Leichenkosten an die Eltern und jährlich 400 Kronen Unter den Zeugen befinden sich in der Hauptsache die Tagespost" meldet, wurden Donnerstag abends babei einen Stoß. Daraufhin wurbe Wezeret von zur Erhaltung des Kindes zu gleichen Zeilen zu be- Eltern und Angehörigen der 7 Opfer Haarmanns. melbet, um 10 Uhr 30 Minuten in Agram mehrere Mointer und Hanke in den Garten gezogen und zahlen. Das Urteil wurde deshalb so gering bemes- Ferner sind fünf medizinische Sachverständige ge­Erdstöße verspürt; es wurden brei starke Stöße furchtbar mißhandelt. Er moet gehen, weil die beiden Angeflagten noch nicht vorbe: Ineen. in der Richtung von Süden nach Norden wahra derart ins Gesicht geschlagen, dat er zu Boden straft find.nls genommen. Nach zehn Minuten wiederholte sich ftüärzte. Affs er fich erheben wollie, lourbe er wie das Beben. Ein Schaden wurde nicht verursacht. der derart geschlagen, daß er neuerlich zu Boden fiel und ihm das Blut aus den Augen, Mund und

Ein hypnotischer Grubenhund? Die Chica gper Polizei hat, so melden amerikanische Blätter, als erste in der Striminalistit eine Helljeherin als Detektivin eingestellt. Die Hellfeherin, die in New York ihren Wohnsih hat, hatte einen ber schwierigsten Kriminalfälle zur Aufklärung gebracht. In Chicago war am Tage vor seiner Hochzeit mit der Tochter eines Millionärs ein junger Anwalt ermor­det worden. Trotzdem zahlreiche Detektivs mit den Nachforschungen nach dem Mörder betraut worden waren, waren diese vergeblich geblieben. Die Hell­scherin wurde nun nach Chicago berufen und in Trance versetzt, worauf sie angab, sie sehe neben der Leiche des Anwalts eine Negerin stehen. Da sie auch den Namen(!) der Negerin nannte, forschte die Polizei nach, fand die Negerin tatsächlich und entdeckte bei einer Hausdurchsuchung blutgetränkte Kleidungsstüde des Ermordeten, worauf die Negerin ein Geständnis ablegte.

Nase hervoriloẞ

Maller mörder Haarmann vor Gericht.

Der Vorsigende eröffnete die Verhandlung mit der Bereibigung der Geschworenen und erflärte, bas die Zeugenvernehmungen am Montag beginnen. Baarmann ruft in diesem Augenblid: Es ist fa doch nicht notwendig!"

ja

Der Vorsigende erklärt, ihm sei von der Bertei­

wir werden.

Hannover , 4. Dezember. Heute begann vor dem Dann traten ihn die beiden mit den Füßen in hiesigen Schwurgericht der Prozeß gegen den 45jährt digung mitgeteilt worden, einige Zeugen beabsichti den Kopf. Während dieser ganzen Zeit fah Mointel gen Mitleiderhändler Frit Saarmann, ber ange auf Wezerei und bearbeitete ihn mit den Fäuften. lagt ist, siebenundzwanzig junge Mangen, ein Attentat auf den Angeflogten unter Einen Fußtritt erhielt Wezerek in die Zähne, so nach durchsucht dah ihm diese herausfielen. Nun tam ber Bürener ermordet zu haben. Mit Haarmann zugleich nehmen. Er habe angeordnet, daß die Seugen wegen Aitstiftung zum Morb und Schlerei schritten. Haarmann sprach sehr abgehackt und ſtor iſt ſein Freund und Mitwohner Hans Grans Sobann zur Bernehmung Saaimanus ge­angeklagt. Der Prozeß, zu dem gegen zweihundert tend. Er zeigte fich sehr nervös. Wegen Körperver Beugen geladen sind, dürfte zwei bis drei Wochen legung und anderer Bergehen ist er fünfzehnmal vor bestraft. Er sagt dazu, daß er stvar nicht zu Unzecht bestraft worben fet, aber er fei nur Käufer von ge stohlenem Gut gewesen, bas ihm Diebe brachten.

germeister Raschny dazu und soll, wie Zeugen angeben, gerufen haben: Eine freiwillige Feuer wehr läßt sich von so einem hauen! Slagt ihn tot!" Als der blutenbe Wegeret vor Schmer­zen laut schrie, jagte der Bürgermeister, man folle ihn in einen Keller schaffen, damit man das Ge­

fchrei nicht höre!

dauern.

tersuchungen in Sande verlaufen. Haarmann, der schon wiederholt wegen Diebstahls und Betruges ab­gestraft war, hatte nämtlich den glücklichen Einfall gehabt, sich der Polizei als ptsel zu verdingen. als Er leistete ihr wirklich wichtige Dienste, dafür ließ sie ihn in Ruhe.

Der Sowjetrubel roft...

gegen die Chefredakteure der sozialistischen Tageszei tunge: Volt". Den Anlaß zur Klage bilder ein Artikel von Det Volt", worin dem Telegraaf " der Vorwurf der Bestehung durch die ruffische Regierung gemacht wird, weil der Telegraaf " Ende 1916 mehrere Sonderbeilagen ausgegeben habe, toe­für er von der russischen Regierung 60.000 Gulden erhalten haben soll.

Saarmann war in Hannover als Homosexueller bekannt. Man sprach allerlei von Orgien, die in der Dachstube, welche er mit Grans teilte, gefeiert wur wurde, auch die Sanbe blutig. Mointer die verbächtige Geräusche aus seiner Wohnung gehört Kaschny hatte, mic festgestellt den, bei der Polizei wurden Anzeigen von Deuten, gab nach der Tat seiner Freude dahin Ausbruck, daß hatten, boit jungen Leuten, die er mundgeschlagen Sände er ihm am liebsten die Eingeweide ausgelutipuren gefunden, aber die Polizei ließ alle Un ein 3ivilprozeß der Tageszeitung Telegreaf" er es dem Wegerer anständig gegeben habe und daß hatte, erstattet. Dei Haussuchungen wurden auc er ihn am liebsten bie ble treten bätte. Bewohner aus Stawarn reinigten den Schwerverlegten vont Blute und schafften ihn Wetterübersicht vom 4. Dezember. Ant Weittwoch auf einem Wagen nach Hause. Es wurde ein Arzt herrschte in der Republik veränderliches, in Böhmen geholt, der den Schwerverlegten ins Spital schaffen wärmeres und im Osten etwas fühleres Wetter als ließ, wo er am folgenden Toge feinen furchtbaren am Vortage. Die Nachmittagstemperaturen erreich Verlegungen erlag. Die Todesurfache war ein ten meist sieben bis neun Grad Celsius. Nur wenige Sprung der Schäbelbasis, wodurch dos Am 17. Mai wurden aus der Leine, die San­Orte blieben niederschlagsfrei, darunter Brag. Grö- Mittelohr schwer verlegt wurde, was eine Gehirnnover durchflicks. 3 inci menfchenfchädel ge­Bere Regenmengen( 10 bis 13 Millimeter Wasserwert) hautentzündung mit Gehirnblutungen fischt, an denen sich noch Fleischicile befanden. Die fielen in Nordmähren während der Nacht von Mitt zur Folge hatte. Polizei stellte Nachforschungen an, die aber zu feinem woch auf Donnerstag, Böhnten hatte Donnerstag Die Angeklagten wollten bei der Verhandlung Ergebnis führten. Im Juni fifchte man wieber früh Nebelwetter. Von Nordeuropa her breitet sich alle unschuldig sein. Raschnn gab an, cr habe die mei Schädel aus dem Fluß, dazu cinen Sad mit eine Kältewelle füdwärts aus. Saerna in Schweden Raufenden ermahnt und gerufen: Schlagt ihn Weenschenknochen. Die Gerichtsärzte stellten jest, daß hatte in der leyten Nacht ein Minimum von- 33 nicht tot!" Die Hände habe er mur deshalb alle diese Zeichenteile von jungen Männern stamm Grab Celsins. Wahrscheinliches Wetter blutig gehabt, weil Wezeret ihn schlagen wollte ten. Nun kam einem Beamten der Kriminalpolizei von heute: Vorwiegend bewölkt, Neigung zu Re- und er ihn von sich) stick. Daß auch bei der Ver- der Gedanke, der Homosexuelle Haarmann, der schon genschauern, allmähliche Abkühlung, auffrischender handlung den Angeklagten nicht die Roheit ihres Be- früher des Mordes verdächtig gewesen war, fönne der Nord- bis Nordostwind.

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Bellswirtschaft.

nehmens llar war, ist daraus ersichtlich, daß sie alle während der Verhandlung lachten. Alle sind sie Mitglieder der ristlichsozialen Partei.

Der nach der Tat als Untersuchungsrichter fun gierende a plan Sadamek ließ die Zeugen auf die Pfarrei kommen und stellte dort Fragen an sie, um zu erfahren, wie sich die Sache abgespielt hat. Der Pfarrer des Ortes, der ein Verwandter des Staschny ist, nahm mit den Zeugen Protokolle auf und ließ sie von ihnen unterschreiben. Die Zeugen,

Täter sein.

Vielleicht hatte sich die Boltzei noch immer nicht entschlossen, Saarmann festzunehmen, wenn dieser fich ihr nicht selbst überliefert hätte. Grans pflegte im Bahnhof zugereifte junge Leute auszustöbern und ſie Haarmann zuzuführen. Dieser verbrachte mit ihnen eine Liebesnacht, ermorderte sie dann, zerstüt felte die Leichen und warf sie in die Leine. Die klei­der überließ er Grans, der damit Handel trieb. Nun war ein gewiffer Start Fromme, den Grans ins

Die Preise steigen weiter! Der Juder der Großhandelspreise sest sein im August begonnenes Steigen fort. Er ist von 1008 vom 1. Oftober auf 1020 am 1. November gestiegen. Danach haben also die Preise innerhalb cines Monates um 1.5 Prozent angezogen. Die Preiserhöhung trifft diesmal beide Gruppen von listen 5 und die Stommunisten 4 Mandate. Gegen belangt, exponieren sich diese in feinem Betriebe Waren in gleicher Weise, nämlich Lobensmittel über den gewählten B. A. der Union haben die und trachten mit den Firmen in aller Freund eich ber und Industriearifel. Auch der sogenannte Gold- anderen Parteien in Ostböhmen fast feine Be- schaft auszukommen. Ihre Tätigkeit reicht an die nämlich über den her union have that then mit in offer inder, der auf Grund des Dollarturfes berechnet deutung und ihre Anhänger sind in der letzten wird, ist von 145.9 auf 147.6 geftiegen.

Tätigkeit unserer B. A.- Mitglieder gar nicht heran, was die Arbeiter bereits einsehen. Unsere Auf­gabe wird es sein, im nächsten Jahre unsere Auf­merts miteit diesen Wahlen noch mehr zu widmen, damit mir wirkliche Arbeitervertreter gewählt werden.

Debisenturse.

Die tschechische Krone notiert in:

Zeit sogar noch bedeutend zusammengeschrumpft. In den bedeutendsten Betrieben sind die Stimmen diefer Organisationen im heurigen Jahre zurüd Die Betriebsausschuh- Wahlen in der gegangen und die Verhältnisse laffen schließen, daß Tegtilindustrie Citböhmens sie im nächsten Jahre noch weniger Beden neng erlangen werden. Bemerken wollen wir noch, daß es tortuos Die W: hlen in die Betriebsausschüiffe der von den gelben Organisationen in den Betrieben, oftböhmischen Tex ilindustrie sind abgefchloffen, bis wo sie ihre Mitglieder h: ben und die Union auf einen Betrieb, welcher ebenfalls bei der Wahl weniger Bedeutung hat, überhaupt feine Wahlen in der Mehrheit Mitglieder der luion der Textil- durchgeführt werden. Die Gelben zeigen mur dort arbeiter wählen wird, da die Arbeiter meistenteils Intereffe an der Wahl, wo die Union die Wahlen Sari in der Union organisiert find. Obwohl die heurigen durchfithrt und versuchen, damit sie bei den Firmen Berlin iben Bahlen fast in denselben Betrieben durchgeführtricht in Ungnade fallen. die Stimmen der Arien wurden, sind in diesen bedou end mehr B. A. ge- beiterschaft zu zersplittern. Soviel man aus den wählt worden, weil der Beschäftigungsgrad gegen Erf hrungen berichten kann ist das B. A.- Wefen über dem Vorjahre ein größerer geworden ist. in den Betrieben ut etter ständigen und für bie Die B. A.- Wahl wurde von der Union in 48 Arbeiter unten behrlichen Einrichtung geworden. Betrieben durchgeführt und erg: b folgendes Er- das Gefeß

gebnis: Die Union der Textilarbeiter erhielt 256 dem viele Fehler und Mängel

aufweist und sehr unflar ist, haben sich unsere Mandate, die Christlichsozialen 19, die Deutsch - B. A. in dasselbe fehr gut eingelebt und machen fozialen 8, die Nationalsozialisten 8, die Kommu- von den Vorteilen des Gesetzes Gebrauch. Durch niften 7, Indifferente wurde 2 gewählt. Von den die vorgelegten Bilanzen und dest Geschäftsbericht Betriebsaugschiffen, polche Betriebsausschüssen, welche durch den erhöhten bekommen auch die B. t. Simblid in das Unter­Arbeiterstand im heurigen Jahre mehr gewählt nehmen, so wie auch die Betriebsobmanner an wurden, erhielt die Union 8 Mand tc, die Christ- den Gener Ibevfammlungen teilnehmen. Was die lichen 6, die Deutschsozialen 4, die Nationalsozia- gewählten fonmmunistischen B. A.- Mitglieder an­

Dust

Rewort 100&

100

1

100 holl. Gulben.

Dollar 3.01 78

Schwels, rant 15.50'25 Mart 120.600,000.00000 öftere. ronen 2.143-00

14009 Prager Kurse am 4. Dezember. Geld Ware 1374.5000 1380.500) 8.09.00 8.13: 00 170.75.00 172.25.00 855.5000 658.50'00 157.8900 150.20'00 147.75.00 149.25.00 33.000 84.20.00 186.750) 188.25'00 59.00 00 4.7095 650.00'00

1 Billion Mark 100 belg. Frants 100 ideig. Frant 1 Pfund Sterling 100 Upretin

1 Dollar

100 frang. Grants 100 Dinar 10.000 magyar. Stronen 100 poln. lot

10.000 oftere. Aronen

48'500 4.5025 658.00'00 4.70.12

4.9012

Allohai und Netrutenabschied.

Ein ant 7. September in Maiersgrün( eft. böhmen ) abgehaltenes Rekrutenabschiebsfränzchen, das die ganze Nacht gebauert hatte, fand nunmehr ein gerichtliches Nachspiel. Der Refrni Johann Schneider aus Maiersgrün, der des Guten fon etwas zuviel getan hatte, wurde am 8. September unt 8 1hr früh aus dem Gasthause an die frischt Luft befördert, nachdem er Streit begonnen hatte. Darüber erbost, schlug er einem der Gäste ins Ge ficht und warf gleich darauf einen über drei Rils­grammt schweren Stein durch das Fenster der Gast. ſtube. Der Stein durchschlug eine Fensterscheibe, prallte dann am Fensterkreuz ab und geriplitterte die innere Scheibe durch die Wucht, mit der er ans Jen­sterkreuz geschlendert wurde.

Johann Schneider wurde wegen offentlicher Ge walttätigkeit angeflagt und suchte sich mit Wolltrun fenheit zu rechtfertigen, die aber das Gericht als nicht gegeben erachtete. Johann Schneider wurde zu zwei Monate schwerem Sterfer bedingt auf svei Jahre verurteil

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Mit einer Hade emplangen.

Im Verlaufe eines ant 21. September statige junderten Streites zwischen dem Privaten soll. frank in Ströbl und dem Maurergehilfen Wenzel Alter, die im gleichen Hause wohnen, warf dieser dem Sollfrank vor, daß er ihm noch 172 K fchuldig wäre. Sellfrant ging hierauf mit Leopoldine Degl utann und Magdalena Willa in die Wohnung des Alier, um ihn wegen dieser Aeußerung zur Rebe zu stellen. Sic flopften an der Türe on und Soufront öffnete gleichzeitig die Tür. Da stand aher Alier schon mit einer Sade bereit und schlug, ohne ein ort zu sagen, dem Sollfrank mit der stumpfen Seite der Hade auf den Kopf, daß sofort das Blut toeg: sprigte. Frau Wilfa lief weg, um ihren Mann gur Silfe zu holen. Inzwischen schleuderte Klier Frau Deglmann zweimal zu Boden. Wilka entwand dann dent Niter die Hade. Wenn auch die Verlegung des

Sollfrant nur eine leichte war, war sie doch mit einem solchen Gegenstande und auf solche Weffe zuge fügt, daß gemeiniglich Lebensgefahr vorhanden und die Verlegung als ichtere Körperbeschädigung n qualifizieren war.

Das Gericht verurteilte Wenzel Kelter zu drei Monaten schwerem Retter mit monatlich einer Faste un bebingt.