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Br. 241. 15. Jahrgang. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Kommunales.

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Freitag, 14. Oktober 1898.

25. Januar 1896, betreffend den Verkehr mit Fahrrädern, wird wie folgt Die Unparteilichkeit des Vorsitzes im städtischen Arbeits­abgeändert:§ 2. Von dem Befahren mit Zweirädern sind, sofern zur nachweis zu Charlottenburg kam in der letzten Stadtverordneten­Das Märkische Provinzialmuseum wies am 31. März d. J. Beförderung nur einer Person eingerichtete Niederräder benutzt werden, sigung am Mittwoch zur Sprache. Der Stadtverordnete, Genosse nach dem Verwaltungsbericht des Magistrats einen Bestand von fortan folgende Straßen und Pläge ausgeschlossen: Die Straße Beyer, hatte die Anfrage eingebracht, ob die Nachricht des, Vor­81 123 Ausstellungsgegenständen auf. Die naturgeschichtliche Ab­Die naturgeschichtliche Ab- Unter den Linden" nebst dem Pariser Plaz, den Blägen am Opernhause wärts", daß der Magistrat beabsichtige, zum stellvertretenden Vor­theilung wies 10 678 Gegenstände auf und zwar die Mineralogie, und dem Zeughause, der Schloßbrücke und dem Lustgarten, die Neue sitzenden einen Arbeitgeber zu ernennen, richtig sei. Die Anfrage Paläontologie 2c. 6357; Botanit 2436 und Geologie 1885 Gegen- Wilhelmstraße, die Friedrichstraße nebst der Weidendammerbrücke, war von den Mitgliedern der liberalen Fraktion unterstützt worden. stände. Die fulturgeschichtliche Abtheilung ist durch 70 445 Aus die Leipzigerstraße und der Leipziger Platz, der Spittelmarkt, Vom Magistratstische wurde geantwortet, daß es sich nicht um eine stellungsgegenstände vertreten; davon entfallen auf: Vorgeschicht- die Kominandantenstraße, der Potsdamer Platz , die Potsdamer- beabsichtigte, sondern um eine bereits erfolgte Ernennung handle. liche Zeit, Inland 21 493; vorgeschicht liche Zeit, Ausland 1132; straße vom Potsdamer Platz bis zur Lüßowstraße, die Königstraße, Der Ernannte sei der Buchdruckereibesizer Gerz; doch Mittelalter, Inland 3212, Mittelalter, Ausland 11; Neuzeit, Juland die Spandauerstraße von der Königstraße bis zum Moltenmarkt, der sei derselbe nicht etwa in seiner Eigenschaft als Arbeitgeber, sondern als 13 076; Neuzeit, Ausland 249; Varia 1197; Münzen 3727; Alexanderplatz . die Alexander- und Münzstraße, die Landsberger- Magistratsmitglied ernannt; ein unbesoldetes Magistratsmitglied müsse Medaillen 3358; Siegel, Wappen 151; Architektonisches 734; Bilder straße vom Alexanderplatz bis zur Gollnowstraße, der Hackesche ebenso als unparteiisch anerkannt werden, wie ein besoldetes. Sämmt­8645; Urkunden 1014; Bibliothek 6076; Starten, Pläne 200; Auto- Markt, die Rosenthalerstraße, die Chausseestraße von der liche Redner, die sich an der Debatte betheiligten, mißbilligten diesen graphe 170; noch nicht katalogifirte Objekte 6000. Friedrichstraße bis zur Invalidenstraße, die Invalidenstraße Standpunkt und erklärten, daß in der Leitung eines städtischen Ar­vom Platz am Neuen Thor bis zur Brunnenstraße, die beitsnachweises auch schon der bloße Schein der Parteilichkeit ver­se nrfürstenstraße von der Nürnbergerstraße bis zum Kur mieden werden müsse. Wie wir hören, ist zur Zeit der Vorsitzende fürstendamm, der Kurfürstendamm von der Wichmannstraße des Arbeitsnachweises, der mit dem Gewerbegerichts- Vorsitzenden bis zu der südlich von dem Schnittpunkte mit der Kurfürstenstraße identisch ist, im Amte und also die Frage der Stellvertretung augen­belegenen Weichbildgrenze. Das Kreuzen der genannten Pläge und blicklich nicht brennend. Umso unauffälliger könnte diese Frage jetzt der Straße Unter den Linden, der Leipzigerstraße sowie der einer Neuregelung unterzogen werden. Jedenfalls werden wir die Friedrichstraße zwischen der Französischenstraße und Angelegenheit im Auge behalten. der Weidendammer Brücke ist untersagt. Im übrigen ist das Kreuzen der bezeichneten Straßen im Zuge der dieselben schneidenden Straßenzüge gestattet, muß jedoch in langsamer Fahrt erfolgen.

Der Zugang an Ausstellungsobjekten betrug im letzten Berichts­jahre 2632. Die Mehrzahl der Zugänge sind, wie alljährlich, von Bewohnern Berlins und der Provinz als Geschenke eingegangen. Ait Geschenkgebern, welche durch wiederholte und werthvolle Zuwendungen sich um das Museum in höherem Grade verdient gemacht haben, wird ein besonderes Anerkennungs- Diplom" aus gefertigt. Im Laufe des Berichtsjahres wurden zwei solche Diplome ausgefertigt. Für diejenigen, welche bereits im Besize des Diploms, sich noch weitere Verdienste um das Museum durch fortgesetzte werth volle Stiftungen erworben haben, ist ein besonderes als Anhänger zu tragendes Anerkennungszeichen auf Gemeindebeschluß geschaffen worden. Dieses Zeichen wird in der Regel in Silber verliehen. Wenn es sich um besonders große Verdienste handelt, wird das goldene Anerkennungszeichen zuerkannt. Im lezten Jahre wurden 3 goldene und 3 filberne Anerkennungszeichen zuerkannt. Insgesammt erhielten bisher 10 Personen das goldene und 69 Personen das filberne Anerkennungszeichen.

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berg, hat jetzt, ebenso wie Berlin , ihre Beamtenklagen. Gestern Auch die jüngste Stadt Preußens, unser Nachbarort Schönes haben sämmtliche in der städtischen Verwaltung beschäftigten Militär­anwärter an den Regierungspräsidenten in Potsdam eine Petition. Zum Morde in der Zionskirchstraße weiß eine Korrefpon- geschickt, in welcher sie um endliche Anstellung ersuchen. Bei einer denz zu melden, daß die Polizei glaubt, die Person der Mörders persönlichen Unterredung einiger dieser Beamten mit dem betreffen­zwar nicht ergriffen, aber doch festgestellt zu haben. Schon wenige den Dezernenten wurde den Petenten mitgetheilt, daß ihre An­Tage nach der Mordthat verdichtete sich der Verdacht auf den am stellungs- und Gehaltsangelegenheit in humanster Weise geregelt 26. April 1869 in Berlin geborenen Albert Wegener, dessen werden würde, nachdem die Stadtvertretung angewiesen sei, ihren Eltern der apostolischen Gemeinde angehören. Es wurde ermittelt, Beamten ein festes Engagementsverhältniß zu sichern. Einer der Be­Während der öffentlichen Besuchszeit, Sonntags von 11 bis 1/2, daß Wegener, der früher Xylograph und später Haustnecht war, amten wird schon jetzt gegen die Stadtverwaltung Klage wegen Montags und Donnerstags von 11 bis 122 Uhr, haben etwa vor sechs Jahren einen schweren Einbruchsdiebstahl in die Gehaltsforderung anstrengen. 10 000 Personen die Sammlungen besichtigt. Außer der öffent apostolische Kirche unternommen hatte und auch dabei abgefaßt lichen Besuchszeit kann die Besichtigung auch nach Anmeldung während war, daß aber eine Anzeige damals nicht erfolgte, um den das Malerhandwerk mit dem Geltungsbereiche für Groß­In der Frage der Errichtung einer Zwangsinnung für der gewöhnlichen täglichen Dienstzeit gestattet werden. guten Ruf der Kirchengemeinde nicht Die feit 9 Jahren geführten Verhandlungen und Entwurfs Einbrecher hatte sich bald darauf nach Hamburg begeben, Stegliz , Schmargendorf , Kolonie Grunewald und die benachbarten zu gefährden. Der Lichterfelde , Behlendorf . Schlachtensee, Wannsee , Lautwig, Südende, arbeiten zur Errichtung eines neuen Gebäudes für das Museum sind dort wiederum Einbrüche verübt und sich dafür eine Zuchthausstrafe fleineren Orte, fordert soeben der Landrath Stubenrauch in seiner im Laufe des Berichtsjahres zum Abschluß gelangt. Ein von dem von 5 Jahren zugezogen, die er in Fuhlsbüttel bei Hamburg ver- Eigenschaft als Gewerbekommissar alle Handwerker, welche in diesen neugewählten Stadtbaurath Hoffmann entworfener Bauplan wurde büßte. Am 20. September cr., also wenige Tage vor dem Morde Orten das Malerhandwerk betreiben, zur Aeußerung für oder gegen vom Magistrat genehmigt und fand am 3. März d. Js. die Zu- an der Kaiser, wurde er aus dem Zuchthause entlassen, nachdem er die Zwangsinnung auf. Von dem Ergebniß dieser Willensäußerung stimmung der Stadtverordneten- Versammlung. Mit den Aus vorher photographirt war. Da er preußischer Unterthan war, wurde der Betheiligten hängt die Schaffung einer Zwangsimmung nach den fchachtungsarbeiten zum Neubau, welcher bekanntlich an der Waller polizeilich nach Wandsbek , dem nächsten preußischen Orte, neuen Bestimmungen der Gewerbe- Ordnung bekanntlich ab. straße im Köllnischen Bart errichtet wird, ist inzwischen begonnen abgeschoben. Nun soll festgestellt worden sein, daß der neuerdings worden. Die Baukosten sind auf 1511 000 m. veranschlagt. Die von der Polizei ausgestellte blutbefleckte Paletot des Mörders aus Fertigstellung des neuen Museumgebäudes ist zum 1. April 1902 in dem Kammerbestande des Zuchthauses zu Fuhlsbüttel stammt, ferner, Aussicht genommen. Die verschiedenen größeren Abtheilungen des daß Wegener vom 26. September bis 2. Oftober sich hier in der neuen Museums werden in besonderen Sälen in sich abgeschlossen Herberge Alte Jakobstr. 31 unter seinem wirklichen Namen auf­zur Aufstellung gelangen, so daß jeder der 20 größeren Säle eine gehalten hat, und endlich, daß der muthmaßliche Mörder nach Abtheilung enthält. Hannover abgereist ist.

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Der bekannte Weißbierwirth Heinrich Clausing ist gestern im 64. Lebensjahre gestorben. Von seinem Geschäft in der Zimmer­straße 80, das von seinem Vater gegründet worden war, hatte er sich bereits vor etwa 20 Jahren zurückgezogen.

Die elektrische Beleuchtung des Wassersturzes am Victoria: Part hatte Mittwoch Abend trotz des ungünstigen Wetters noch eine versammelt, die mit großer Ausdauer während der zwei Stunden große Zahl Schauluftiger in der Großbeeren - und Kreuzbergstraße das farbenprächtige Schauspiel beobachteten. Am nächsten Sonn­abend wird der Wassersturz für dieses Jahr zum letzten Mal elektrisch beleuchtet sein. elektrisch beleuchtet sein.

Landtagswahlen. Zu den Urwahlen macht der Magistrat bekannt: Wir haben an jeden in die Wählerliste eingetragenen Urwähler eine besondere Karte abgesandt, auf welcher der Urwahlbezirk, die Wahlabtheilung, Tag und Stunde der Wahl, sowie das Wahllokal angegeben sind. Die wegen Verzugs der Wähler als unbestellbar zurückgekommenen Karten können in den lekten Tagen vor dem Wahltermine in unserem Wahlbureau, Post­straße 16, 2 Tr., während der Bureauſtunden in Empfang genommen werden. Die Abtheilungslisten für die Urwahlen zum Abgeordnetenhause sind auf grund der ausgelegt gewesenen und berichtigten Ürlisten für diese Wahlen aufgestellt und werden nach Vorschrift des Reglements über die Wahlen zum Abgeordnetenhause vom 18. September 1873 drei Tage lang und zwar am Montag, Bei den Arbeiten für die elektrische Straßenbahn bereitet den 17., Dienstag, den 18. und Mittwoch, den 19. Oltober cr. im ganz besonders die Legung und Auswechselung der Schienengeleife Wahlbureau Boststr. 16, 2 Tr, ausliegen. Ginwendungen können nur große Schwierigkeiten, durch welche die Fertigstellung der Bahn­während der vorgeschriebenen Auslagefrist dort angebracht werden. strecken häufig nicht zur festgefeßten Zeit erfolgen kann. Die Ver­Nach dem Gesetz vom 29. Juni 1898 ist für jeden ürwahlbezirk eine 3ögerungen, welche die Arbeiten erleiden, sind hauptsächlich darauf besondere Abtheilungsliste aufgestellt und sind hiernach auch die Ab- zurückzuführen, daß erstens die Eisengießereien mit Arbeit überhäuft, theilungsgrenzen urwahlbezirksweise gebildet. Wer demnach sein die an sie ergehenden Aufträge nur mit großen Schwierigkeiten zu Bahlrecht auszuüben gedenkt, möge es nicht versäumen, die Ab- erledigen vermögen, hauptsächlich aber dadurch, daß jedes Weichen-, theilungslisten einzusehen, da diese bei der Wahl der Wahlmänner jedes Kurvenſtück genau nach Maaß und Vorschrift extra gefertigt am 27. Oftober als Abstimmungslisten gelten und nur derjenige werden muß. Hierauf ist auch zurückzuführen, daß bei der Ring wähl en darf, dessen Name darin verzeichnet steht." bahn die Auswechselung der Geleise im allgemeinen schon längst beendet ist, während nur noch die Arbeiten für Legung der Kurven nach dem eigentlichen vorgesehenen Eröffnungstermin erst stattfinden konnten. Dadurch verzögert sich aber auch andererseits die Fertigstellung der Stromzuführungs- Leitung, da diese erst ge­zogen werden kann, nachdem die neuen Kurven fertiggestellt sind.

Tokales.

Achtung, Krankenkassen: Vorstände! Am Dienstag, den 18. d. M., findet abends 81/2 Uhr in den Arminhallen, Kom­mandantenstraße 20, eine ersammlung sämmtlicher Vor= stände und Verwaltungsbeamten der Kranten tassen Berlins statt, in der für jede einzige Krankenkasse höchst wichtige Fragen und Neuerungen berathen werden sollen. In an betracht der Wichtigkeit der Tagesordnung ist es nothwendig, daß sämmtliche Vorstandsmitglieder und Verwaltungsbeamte zum Besuch der Versammlung veranlaßt werden.

Der Bau einer nach dem Pavillonfyftem zu errichtenden neuen Gemeindeschule ist in Groß- Lichterfelde an der Ecke der Zehlendorfer und Kommandantenstraße begonnen worden. Dieses System ist bisher nur in einer Stadt Deutschlands , in Ludwigshafen , angewendet worden, wo eine derartige Schule mit 32 Klassen besteht, so daß also die Lichterfelder Anstalt die erste Bavillons, die für diese Anstalt vorgesehen sind und zusammen Pavillonschule im preußischen Staate sein wird. Von den sechs 24 Klassen enthalten sollen, werden zunächst zwei errichtet und bis zum 1. April 1899 fertiggestellt werden. Die neue Anstalt foll nämlich zur Entlastung der Gemeindeschule in der Dürerstraße dienen, da diese überfüllt ist. Das Pavillonsystem gewährt den be­deutenden Vortheil, daß bei einer eintretenden Ueberfüllung der vor= erbaut oder fliegende Klassen eingerichtet zu werden brauchen, handenen Anstalten nicht gleich eine vollständige neue Vollschule sondern die Anstalt je nach dem wachsenden Bedürfniß nach und nach ausgebaut werden kann.

Gerichts- Beitung.

Wenn man im chriftlichen Staate den Pflichten der Barm: herzigkeit nachkommt, so kann es einem sehr übel bekommen. In Magdeburg waren am 27. August eine Anzahl unglüdlicher Frauen und Kinder von einem hartherzigen Hauswirth auf die Straße gesezt worden. Es bot sich ein herzzerreißendes Bild groß­städtischen Glends. Da nahm ein wackerer Arbeiter, dem dies Schau­spiel das Herz durchschnitten hatte, seinen Hut, sammelte unter den zahlreichen Personen, welche die ausgesetzten Familien umstanden, und überreichte dann den Unglücklichen den Ertrag dieser Sammlung. Dies sah ein Sicherheitsbeamter des christlichen Staates. Der Schuhmann forderte die Gruppe zum Auseinandergehen auf und stellte dem Arbeiter, der das gute Wert vollbracht hatte, ein Strafmandat in Aussicht. Nichtig erhielt der Helfer in der Noth denn auch von der zuständigen Behörde des christ­Durch ein auffallendes Gebahren erregte gestern Nachmittag lichen Staates die angedrohte Strafverfügung, lautend auf am Humboldthafen eine Dame die Aufmerksamkeit eines Schuh Bahlung von zehn Mark oder zwei manns. Sie ging aufgeregt am Alexanderufer auf und ab und weil er in der Nacht vom 27. zum 28. August auf dem zwei Tage Haft, machte sich auch am Geländer zu schaffen. Plötzlich stieg fie, ehe der Breitenwege bei einer Menschenansammlung eine öffent= Beamte an sie herankommen konnte, über das Geländer hinweg und li che tollette ohne die gesetzliche Genehmigung, veranstaltet stürzte sich in den Schifffahrtskanal hinab. Mit Hilfe von Müll- und der Aufforderung des zuständigen Polizeibeamten, dieses zu futschern, die gerade in der Nähe waren, gelang es dem Schutzmann, unterlassen, teine Folge geleistet habe". Ueber die Strafverfügung Tagesordnung: 1. Bericht über die Kongreffe in die Lebensmüde aus dem Wasser herauszuholen. Festgestellt wurde beantragte der Betroffene gerichtliche Entscheidung, weshalb sich das Weimar und Düsseldorf , sowie insbesondere über Ver- sie als eine 42 Jahre alte Frau von der Osten, geb. Rehnwaldt, die Schöffengericht dieser Tage mit der Angelegenheit zu befassen hatte. handlungen mit Behörden. Ergebnisse derselben für die Kranken- bis zum 1. Oktober in der Kantstraße zu Charlottenburg wohnte. Der schon erwähnte Schutzmann sprach in der Verhandlung die tassen- Bewegung in Berlin : Dr. Friedeberg. 2. Bericht über die Versendung der Denkschrift der Zentralfommission. Etwaige Arbeiters S. aus der Zionstirchstraße in den Tod getrieben. Das fozialdemokratischen BoIts stim me" feine Hand im Spiele Unglückliche Liebe hat die 22 Jahre alte Tochter Martha des Vermuthung aus, daß in der Affäre wohl ein Berichterstatter der Neuauflage derfelben: Herr Simanowski. 3. Vorlegung eines Entwurfs zu einem neuen Vertrage der Krankenkassen mit den Mädchen hatte seit einigen Jahren in einem Pnzfedern- Geschäft gehabt habe, weil ein paar Tage nach dem Vorfall die Berliner Badeanstalts= Besizern: der Köpenickerstraße eine Stellung als Expedientin und dann als Angelegenheit in diesem Blatte erzählt worden sei. Der Staats­Stemplerin inne. Hier lernte es einen Buchhalter Adolf K. kennen. anwalt stellte den Antrag, den Angeklagten zu bestrafen und Die jungen Leute fanden Gefallen aneinander. K.'s Mutter hatte zwar mit drei Mark. Der Gerichtshof endlich erkannte auf Frei­jedoch für ihren Sohn eine andere Partie in Aussicht genommen. pre chung. Vom Angeklagten fei zwar fahrlässig gehandelt Das Ende war, daß der junge Mann dem Mädchen am vergangenen worden, doch habe ein unvermutheter plötzlicher Nothstand vorgelegen. Freitag einen Abschiedsbrief schrieb. Die Verlassene brachte den Brief Wie gut ist es doch, daß der christliche Staat so oft die Gelegenheit abends mit nach Hause, beantwortete ihn dahin, daß sie ohne St. benest, seine wahre Natur zu enthüllen. nicht weiter leben wolle, schickte dem Geliebten den Ring, den er ihr auf die Bost. Vergebens warteten die Angehörigen auf die Rüdfehr geschenkt hatte, mit zurück, fleidete sich an und trug den Brief selbst des Mädchens, es blieb verschwunden, bis man es gestern am Schleusen­ufer aus dem Landwehrkanal landete.

Herr Werner.

ev. 4. Hinweis auf die Agitation gegen die Stadt bezüglich neuer 2ungenheilstätten. Die Zentraltommission der Krantentassen.

Berlins.

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Diejenigen Parteigenoffen, welche noch im Besitz von Material, Bons, Listen 2c. sind, werden ersucht, bis spätestens Sonntag, den 16. Oktober beim Vertrauensmann ab zu rechnen. Andernfalls werden die Namen der Restanten gelegent­lich der Abrechnung der Vertrauensmänner in der Versammlung am 19. Ottober bekannt gegeben. Die Vertrauenspersonen.

liches Beisammensein.

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Ein abscheuliches Sittenbild wurde in der Verhandlung bor gerichts I stattfand. Der auf der Anklagebant befindliche Maurer­lugen geführt, welche gestern vor dem Schwurgericht des Land­meister Johann August Haberstroh war eines schweren Sittlichkeitsverbrechens beschuldigt, welches bereis im Jahre 1892 Am Sonnabend Abend 8 Uhr veranstalten die Vereine begangen sein sollte. Haberstroh litt damals feit längerer Zeit an Frühlingslust, Freiheit und Gerechtigkeit W, in der Brauerei einer Krankheit, die er sich durch einen liderlichen Lebenswandel zus Friedrichshain ( früher Lipps) ein Gesangstonzert. Es soll gezogen hatte. Er war mit dem Aberglauben behaftet, daß er mur Achtung, zweiter Wahlkreis! Sonntag, den 16. Oktober, unter anderem das Chorwerk: Columbus" von Brambach auf- durch den Verkehr mit einem fittlich reinen Mädchen von seiner abends Uhr, findet bei Zubeil, Lindenstr. 106, eine öffentliche geführt werden, da dies Werk in Berlin noch nicht zur Aufführung eine Bekannte von ihm, die Wittwe Krüger, eine Wohnung inne, die Krankheit befreit werden könne. Jim Hause Bülowstr. 56 hatte Versammlung für Männer und Frauen statt, in welcher Genoffe Dr. Freudenberg über die gesundheitlichen Schäden gekommen ist und andererseits der Ueberschuß zu Wohlthätigkeits­der Hausindustrie sprechen wird. Nach der Versammlung gemüth- wecken dienen soll, so machen wir Sangesfreunde und Genossen be- sie mit zwei Chambregarnisten, einem Architekten und einer Schneiderin, sonders darauf aufmerksam, noch zumal die betreffenden Vereine Marie Str. theilte. Die lettere hatte im Hause den Spiznamen Wahlverein für den vierten Berliner Reichstags- Wahlkreis der Berliner Arbeiterschaft vorzuführen. Um übrigen verweisen wir Birthin, die Krüger, hatte ihr oft vergebens Fallen gestellt, um sie auf weder Kosten noch Mühen gescheut haben, einmal ein größeres Wert Die Fromme", weil sic ein äußerst zurückgezogenes, thätiges Leben führte und jede Bekanntschaft mit Männern ängstlich mied. Thre ( Often). Uebermorgen, Sonntag, feiert der Verein in den Fest- auf die heutige Annonce. Das Komitee. Sälen von Keller, Koppenstr. 29, das zweite Stiftungsfest. Theater. Einen Chamisso Abend" veranstaltet die Direktion erfuhr, machte sie ihn auf die Str. als ein geeignetes Objekt für Abwege zu leiten. Als die Krüger von dem Aberglauben Haberstroh's Der Vorstand ersucht die Genoffen, für recht rege Betheiligung zu des Schiller Theaters Sonntag, den 16. Oktober im Bürger- feine Zwecke aufmerksam. Sie versuchte eine Zusammenkunft zwifchen sorgen, damit diesem Fest die würdige Weihe gegeben werde. faale des Rathhauses. Das Programm besteht aus den bekanntesten ihm und ihrer Wietherin herbeizuführen unter der Vorspiegelung, NB. In dem Bericht über die letzte Bersammlung ist als Datum Stücken dieses volksthümlichen Dichters. Gesungen werden acht daß der wohlhabende Maurermeister sie liebe und sie heirathen der Abhaltung des Festes irrthümlich der 16. November an- Lieder aus Robert Schumann's Komposition" Frauenliebe und wolle; die Str. ließ sich aber auf nichts ein. Darauf schmiedeten gegeben. Im übrigen siehe Inserat von heute und Sonntag. Der Vorstand. Haberstroh und die Krüger ein teuflisches Komplott, um die Str. zu Falle zu bringen. Der bei der Krüger wohnhafte Architekt Schmargendorf . Am Sonnabend feiert der Arbeiter- Bildungs- die Str. eingeladen, am Nachmittage mit ihm ein Gartenlofal feierte am 5. Juli feinen Geburtstag. Er hatte die Strüger fowie präfidium bekannt gegeben. Diese neueſte Illustration des Wortes, verein fein fiebentes Stiftungsfest im Wirthshaus am Kreuzberge zu besuchen. Hier tam wie zufällig Haberſtro daß wir im Zeichen des Verkehrs leben, hat folgenden Wortlaut: Am Dienstag, den 18. Oktober, findet die hinzu. Dieser unterhielt sich mit dem jungen Mädchen in liebenss Auf grund der§§ 5 und 6 des Gesetzes über die Polizei- Generalversammlung des Vereins im selben Lokal statt. würdiger und anständiger Weise. Es wurde Erdbeerbowle und Bier verwaltung vom 11. März 1850 und der§§ 143 und 144 des Gesezes Zahlreichen Besuch erwartet der Vorstand. getrunken, wobei Haberstroh seine Nachbarin fleißig zum Leeren des

Die in Aussicht gestellte Fahrrad Ordnung, welche den Radverkehr noch mehr als bisher einschränkt, wird jezt vom Polizei­

-Leben.

M

Ans den Nachbarorten.

über die allgemeine Landesverwaltung vom 30. Juli 1883 wird für Ober Schöneweide . Sonnabend, den 15. d. M. abends Glases nöthigte. Schließlich wurde die Str. angetrunken; sie ber den Polizeibezirk Berlin mit Zustimmung des Gemeinde- Vorstandes 81/2 Uhr bei Haferland Generalversammlung des Arbeiter- Bildungs- langte nach Hause. Haberstroh gab an, denselben Weg zu haben, Nachstehendes verordnet: Der§ 2 der Polizei- Verordnung vom vereins. Das Erscheinen aller Mitglieder ist nöthig. Der Vorstand. und ging mit ihr. Unterwegs überredete er ste, mit ihm in