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bas in seinem Kern nur eine Teillösung, dem Wesen nach eine Kompromißlösung des Friedens problems darstellt und daher den so heiß ersehn­ten ewigen Frieden" nicht zu bringen vermag. Es beschränkt sich darauf, die Verhältnisse einiger wentiger Staaten. vor allem der Weststaaten grundlegend zu regeln. Es sieht für die beiden öftlichen. Staaten Tschechoslowakei und Polen lediglich Schiedsgerichtsvereinbarungen vor, ohne an die definitive Austragung aller strittigen Probleme und offenen Fragen und vor allem an die Regelung der polnischen Grenzkonflikte auch nur zu denken. Gs dämpft alſo die Ston­fliftsmöglichkeiten nach dem Eſten, ohne fie aber

wie es im Westvakt geschieht- auszuschalten. Es sieht für den fernen Osten überhaupt keine Lösungen vor und läßt alle gefährlichen Brand­herde der Welt, das Minoritäten und das Balkanproblem, alle afrikanischen und asiatischen Probleme, alle den Marokko -, den chinesischen, shvischen Konflikt betreffenden Fragen, ferner bas großindische Problem einfach unerörtert. Indem es die regionalen Verträge anerkennt und in sei­nen Vertragskomplex eingliedert, indem es wie es bei den französisch- polnischen und französisch­deutschen Garantieverträgen der Fall ist, sepa­

Ein Konzentrationsministerium Briand.

Finanzen- Loucheur, rieg- Bainlevė

Paris , 27. November. Nach 19 Uhr abends meldet die Agence Havas die Bildung des neuen Kabinettes Briand , dess n amtliche Bestätigung allerdings abzuwarten ift. Das Kabinett seßt sich folgendermaßen zu ammen:

Borsiz und Aeußeres Aristide Briand ( Radikalsozialist). Justiz( wie bisher) Chaute mp 3( Radikaler). Inneres Daladier( Radikaler).

Finanzen Loucheur( Rad kale Life). Strieg Painlevé( Radikalsoziali).

Marine Leygues( Republikanis je Linke).

Unterricht Senator Roustan( Dem ratische Linke).

Handel( wie bisher) Daniel Vincen( Linksradikaler).

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Oeffentliche Arbeiten( wie bisher) De Monzie ( Demokratische Linke). Arbeitsminister( wie bisher) Dura our( Radikaler). Kolonien( wie bisher) Perier. Landwirtschaft( wie bisher) Duran

*

( Radikaler).

che Kommuniquee befant dak Briand in der Noch se ne Veratunnen for sehen werde. Als Briand um 20 Uhr 30 Minuten fein Kabinett erlick erklärte er Prefevertretern desenüber: Ich erde kaum heute abend noch ins Elvfee zurück­

Die Ministerlite noch vor rüht? Paris , 27. November. Die Nachricht von rate Garantieverträge zuläßt, neben den allgemei- der Bildung des Kabinettes war verfrüht. Das nen auch noch gesonderte Macht- und Inter- Verzeichnis der Minister, welches abends von der effensphären duldet, bingt es neue schwere Striegs- Agence Havas als wahrscheinlich verleutbarhren, da das Kabinett erit morgen gegen Mittag gefahren in sich und leistet dem imperialistisch wurde, kann noch Aenderungen erfahren, da das nsammengestellt se'n dürfte. militaristischen Geist Europas neuen Vorschub. vom Außenministerium ebend ausgegebene emt­

daß der wirkliche Prüfftein des Vertrages ber ist, ob ob den Vertrag die Abrüstung folgt

Unsere Aufgabe kann sich natürlich in einer bloßen posit ven Stellungnahme au Lo arno nicht erschöpfen, sondern muß sich nach wie vor in dem nachdrücklichsten Dängen nach Lösung der außen- und innerpoft schen

28. November 1925

Außenministers ist, daß die Deutschen in diesem Staate teinen Existenzkampf zu führen haben das ergibt sich ant besten aus dem Wahlaufrufe der tschechischen nationalsozialistischen Partei, in den cs- wörtlich heißt:

,, eberall, wo sich die tschechischen Sozialisten eingewurzelt haben, sind die Spuren ihrer Arbeit erfichtlich Nationale Verteidigung, Innen- und Außenpolitik, Post, Gisenbahn, neben vielen ande ren sind heute die allertschechischesten Ressorts, wo es uns zu allererst gelingt, die an der Nation berübten Fehler gutzumachen. Wir sprechen nicht Savon. um unsere Widersacher nicht aufmerksam zu machen Die tschechoslowakischen Sozialisten haben dort, wo sie Einfluß hatten, alle Stonse quenzen unserer Befreiung durchgeführt. Die Dte Eisenbahn möge hier als Beispiel dienen Gisenbahn ist heute der einzige Fachbereich der Staatsverwaltung, das dezentralisiert in 8 Di rettionen, überall die nationale tschechische Mehr heit schüßte Behntausend tschechischer Beamter und Angestellter wurden im sogenannten deutschen Sprachgebiet angesiedelt und die Staatsbahnver waltung errichtete für sie eine Reihe neuer Häuser mit Tausenden von Wohnungen. Und ist es doch erst über drei Jahre, wo das Eisenbahnministe rium; die Sprachenverordnung herausgab, die ein­zige, nach der sich heute alle Eisenbahnangestellten der Prüfung in der Staatssprache unterziehen müssen

Also Behntausende von tschechischen Ange­

Indem es der brennenden Frage der Abrüstung xxxxxxxXxXxXxXxXxXxXxXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX000000000000000000000000 stellten wurden in deutschen Gebieten angesiedelt, aus dem Wege geht und so einen der größten feines letzten Wiener Aufenthaltes als eines der soweit sie unsere Partei betreffen sollten, nicht an für sie wurden nicht neue Stellen geschaffen, son­rish be, berichten antt, den Wilita: bringlichsten Probleme bezeichnete. In ähnlichem die richtige Adreſſe gerichtet find. Vielmehr find dern ebenſpøvrele an deutſchen Angestellten hin­rismus, ungeschwächt weiterbestehen läßt, trägt Geist bewegt sich auch ein Beschluß der in der am wir der Meinung daß, wenn irgend jemand ausgeworfen und dem größten Elend überant­es den Keim neuer Gefahren für den Weltfrieden 4. November abgehaltenen zung der Exekutive etwas nachzuprüfen hätte es vor allem jene tfche- wortet. Nur wer in die Verhältnisse der deut­in sich. Das hat die Labour Party empfunden, der S. A. J. gefaßt wurde. chischen Parteien sind, die sich heute an der schen Angestelltenschaft Einblic beſitzt kann er als sie zum Locarnoübereinkommen im Unter­haus Stellung nahm und das brachte sie auch in Macht befinden und durch ihre ganze Einstellung messen, wieviel Unglück die Sprachprüfungen an­und ihre Politik jenen Geist in die Bevölkerung gerichtet haben, deren sich der nationalsozialistische einer Reſolution zum Ausdruck, die sie vor der Abstimmung einbrachte, indem sie feststellte: getragen haben, welcher sich mit dem sogenannten Aufruf rühmt, wieviele Menschen die tschechischen Locarno - Geist nicht in Einklang bringen läßt. Nationalsozialisten am Gewissen haben, die sich Der Herr Außenminister spricht von friedlicher rühmen dürfen. die Ministerien zu ihrem partei­und loyaler Zusammenarbeit. Was man aber mäßigen Machtbereich gemacht zu haben nicht unter loyaler Rusammenarbeit zu verstehen hat, nur das Eisenbahn -, sondern auch das Außen-.. das fat der Präsid: ntstellvertreter der national- ministerium. demokratischen Partei Sis dem Herrn Außen- Und das Betrüblichste an der ganzen Sache minister er fürzlich geantwortet: ist, daß man sich nicht gescheut hat. den Namen Wenn di Deutschen nicht nur diesen Staat des Außenministers für Wahlzwecke zu mißbrau­anerkennen, sondern auch anerkennen, daß er ein chen und unter dieses schmachvoll Dokument zu schechoslowakischer Nationalstaat sei und daß sie setzen, das wohl das aufreizendste hriftstüd ist, nur Minderheitsrechte besitzen; wenn sie alle das jemals in einem Wahlkampf in die Welt ge­administrativen und Sprach- Konsequenzen aner- fetzt wurde. Vor einiger Zeit fündigte der kennen, die sich daraus ergeben, daß wir das Eisenbahnminister Stribrny die Entlassung Staatsvolt sind und daß dieser Staat traft des von 7000 Eisenbahnern wegen sprachlicher Unzu­Friedensvertrages nur deshalb geschaffen wurde. länglichkeit an. Davon waren bereits vor der damit wir darin unsere vollkommene nationale, Wahl 5000 entlassen, darunter 2500 allein im wirtschaftliche und fulturelle Selbstbestimmung Olmüßer Bereich. Und nun wurden weitere 1300 haben; wenn die Deutschen in der Tschechosowakei deutsche Eisenbahner im Olmüßer Direktions nicht mehr fordern. als das, was sic in anderen bezirk abg baut. Darunter im Fägerndorfer Be­Staaten befizen. in denen sie als Minderheit reich 50 Prozent des dortigen Status. feben wenn sie erklären werden, daß sie bereit

und indem sie ihr Bedauern darüber ausdrückt, daß der Vertrag feine endgültige Bestimmung über die Abrüstung enthält und schließlich der Meinung Ausdruck gibt,

daß auf den Vertrag positive Schritte folgen soll. ten, die den Beitritt Rußlands zum Völkerbund und seine Beteiligung im europäischen Ueberein­fomnien sicherstellen.

-

Locarno dennoch ein Fortschritt. Trotz aller Mängel müssen die Vereinbarun­gen von Locarno als bedeutsamer Fortschritt be­zeichnet werden, denn sie haben schon durch die Ausschaltung der bisher üblich gewesenen Metho­den des nackten eine sehr wesentliche außenpolitische Entspannung gebracht. Sie haben indem sie mit der bisherigen Zweiteilung

Europas in Sieger und Besiegte brachen Deutschland zu einem gleichberechtigten Soeffi zienten gemacht, seine Eingliederung als neue europäische Großmacht anerkannt, sein Eintreten

Probleme dieses Landes auswirken. Zu diesen Problemen zählt auch die Stellung dieses Landes zu Sowjetrußland. Dank den Treibereien der Nationaldemokraten und in folge der Schwäche der sozialistischen Parteien innerhalb der Koalition haben wir es so weit ge­bracht, daß die Tschechoslowakei der einzige Staat sein wird, der, trotzdem alle wirtschaftlichen Interessen des Landes darrach drängen Sowjet­rußland bisher nicht anerkannt und normale politische und darum auch wirtschaftliche Be­ziehungen zu diesem Staate noch immer nicht aufgenommen hat. Das hat sich schon in den surückliegenden Jahren schwer an uns gerächt

und

und

das wird sich, wenn wir uns nicht beeilen kommen lassen, an unserer Volkswirtſchaft bitter. anderen Staaten wirtschaftlich zuvor Nachdrud, ist auswirken. Und darum verlangen wir mit allem nach brud, daß jett: endlich, die nach dieser Rich des nationale tichechoslowakische Gepräge

tung begangenen schweren Fehler utgemacht und mit der sofortigen Anerkennung Sowjet­

in den Wölferbundsrat ermöglicht und eine fried- vorgegangen wird.

lichere Atmosphäre geschaffen, sich

im Bereiche der unmittelbar beteiligten Staaten, fondern in ganz Europa und hoffentlich auch in diesem Lande außen- und innenpolitisch aus wirken muß. Nun erst wird es hoffentlich mög­lich sein, aus einer ruhigen Atmosphäre heraus auch alle andern großen ungelösten Probleme aufzurollen und im Geiste der allgemeinen Ver­ständigung der Lösung zuzuführen. Zu diesen Problemen zählt, wie Macdonald in feiner let ten großen Rede im Unterhaus auseinandersetzt. auch das Minderheitsproblem, das er während

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Der große Mann.

Roman von

Schiller Marmoret.

Der Minister hatte Burckhardt nicht ge­nannt, aber es war flar, daß er gemeint sei.

rußlands

dieses Staates zu arbei'en dann können wir sie überall zu jeder Arbeit heranziehen

Man hut

Werkstätte Personalfand 794 Abbau$ 95 50% B. G. 3. 819 B. B. A. Material- Magazin

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17-40%

Das wäre also ein caudinisches Joch für die Deutschen . die, nach der von Herrn Dr. Beneš er- Mitten im Winter werden Tausende Fami gangenen Einladung zur loyalen Zusammen- lien dem größten Elende brutal überantwortet. Im Inland der Geist von Versailles , Sabor og er aber auch, das der Demerden. Mehnliche Meldungen kommen auch aus Marls davon wohl faum Gebrauch machen Dienst In seinem Exposee wandte sich der Außen- Wir haben von loyaler Zusam deutsche Angestellte brutal hinauswirft. minister auch an die Deutschen dieses Staates. menarbeit andere Borstellungen Er rät ihnen, aus den Abmachungen in Locarno als Herr Sis. In seiner Smichower Rede Ein Sturm der Entrüstung geht durch die ganze deutsch Revölkeruna. die man durch die richtigen Folgerungen zu ziehen, indem er fam Herr Benes auf das gleiche Problemt zu meint, daß die durch Locarno bewirkte neue inter - sprechen und meinte, daß es sich für die Deutschen derartige Gewaltakte einfach zur Verzweif luna tre bt. nationale Konsolidation auch die Deutschen aus in der Tschechoslowakei niemals um einen Gri­den Illusionen wecken und die friedliche und ſtenzkompf der nationalen Minderheit handle. Welch ein Mut gehört dazu, von loyaler zufam loyale Zusammenarbeit auch im Innern be- sondern nur um die Frage der Teilnahme an der menarbeit zu reden, solange eine solche Schmach schleunigen wird. Dazu möchte ich bemerken. Regierung. Wie unrichtig diese Auffassung und fortbestehen lann, eine solche Dezimierung der daß die Ratschläge des Herrn Außenministers, wie falsch besonders die Behauptung des Herrn deutschen arbeitenden Menschen geduldet wird.

Georg Burchardt? Ja. dann!"

schen Krankheit hinsterben und, die, wenn der Refpekt vor dieser grandiosen Bergangenheit nicht wäre, vielleicht von Weißhold, aber eher von Weißhold als von ihm gerettet würden, Burckhardt ist eine imposante, bon der Zeit ge­heiligte Mauer, die niemand weiterläßt. Er ist eine Religion, die uns kraft-, und trostlos macht, er ist der Staat, der sich aus Sunderten solcher bigkeiten zusammenfest!"

Ein Vorschlag, der von einent solchen Namen überallhin, wo man sich für den Korgreß. für wie viele au schon hier?, daß erzwungener oder freiwilliger Autoritäts- Gläu

auf sie zu laden.

Der Unterrichtsminister hatte nicht den Be­fuch Burckhardts vergessen. Er schmeichelte sich

Meldungen unberührt.

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ten zu finden. Er ließ im Gespräch die Bemer-| Vorbei! Er ist alt, und Alter fann nur stören,| Mord an den Tausenden, die an der Afrikani­fung fallen: Der Kongreß findet natürlich nie fördern, auch nicht zu Tage fördern." statt. Wir werden uns durch den verrückten Woher wissen Sie denn. daß der Chef nicht. Bater Dieffenbacher nicht aufhalten lassen. mehr arbeiten kann?" sagte Weißhold zornig, Uebrigens wird Georg Burckhardt, den wir for- Hanna Romeida hatte nicht Beweise, aber retterweise befragt haben, darüber das entschei- sie blieb ber ihrer Behauptung. dende Wort sprechen." Mehr als je fühle ich bei solchen Gesprä chen. daß ich zu diesem Hause gehöre und seinem Das genügte. Die Nachricht drang rasch Führer daß Sie getragen war, mußte notice be but men i bie Afrikanische Strankheit oder für ben Pater Sie nicht auch fo, empfind in wie wir alle sich vereinigen; besonders weil dadurch möglich interessierte, nicht so rasch zur Anstalt, die Ohne Uebergang als ob er gerade die Ein­Was ist dieser Chef noch alles?" sagte wurde, die peinliche Angelegenheit einer neuen ja wie ein fernes Eiland dalag. von allen Ge- gebung hätte, ert ärte er nun Hanna Romeida Enge ironisch. Er ist die Urkraft, und Sie häu­Instanz zuzuschieben und die Verantwortung triebe in der Stadt und allen Gerüchten und seine neuesten Arbeiten es waren ihrer meh- fen doch die Vergleiche, weil ein Wort allein die­rere und alle brangen in das Problem der Afri- sen Riefen nicht umschreibt. Uebrigens stellen kanischen Krankheit ein und erhellten es noch Sie das Problem falsch." mehr, erhärteten von neuem alle seine Grundge- Ach was, Sie alle mit Ihrer Problem­danken. Hanna Romeida hörte still zu. Sie stellung! Weißhold selbst interessiert sich für den Sände im Schoß gefaltet, wie ein junges Mäd- Chef mehr als für ſeine große Sache." chen, zu dem von Liebe gesprochen wird, nur ,, Ein großer Mann gegen eine große Sa einmal verlangte sie deutlichere Erläuterung. che", sagte Enge. Die Sache muß dabei ins lls Weißhold fertig war, rief sie begeistert: Und Sintertreffen tommen." das soll zugrunde gehen? Dies zweckloses Spiel fein, während das Problem selbst daneben lie- ren? Dem Beharrungsvermögen eines Greifes Also?" sagte Hanna Romeida. Refignie­gen bleiben muß? Werden Sie nie aus diesem die große Sache opfern? Das darf geschehen? Gefängnis ausbrechen, in das Sie die Autorität Sagen Sie, ob das geschehen soll des großen Mannes einschließt? Wo ist Frei­heit? Sie wird uns genommen oder wir geben gefcheben! Aber nicht Menschenhilfe wird dafür Mein," antwortete Enge. Das wird nicht sie hin. Sie wird verweigert oder nicht hegehrt. wirken Und wenn sie niemand anderer nimmt, so nimmt sie ein alter Mann, der sich mit seinen letzten fenilen Kräften an die Macht, an seine Macht klammert."

zwar, daß er den großen Mann überzeugt hatte, Das Gerücht. daß Burckhardt leßten Endes aber er war dessen nicht ganz sicher. Immer über den Kongreß zu entscheiden habe, tam von hin, mit ihm war leichter fertig zu werden, als allen aus der Anstalt zuerst panna Romeida mit der feigen Horde der Kollegen.

zu Ohren.

,, Mir ist eine fulturelle Tat gelungen", sagte Er wird ihn also wirklich verhindern". er zu seinem Sekretär, der vor der Tür des Sit­sagte sie, nachdem sie es Enge und Weißhold mit­zungssaales auf ihn gewartet hatte. Man muß geteilt hatte. die Leute zu packen wissen. Sorgen Sie nun, daß dieser Beschluß bekannt wird."

Die Zeitungen?" fragte der Sekretär ge­schäftsmäßig.

Um Gottes Willen nein! Aber möglichst große Verbreitung unter der Hand! Sub rosa, wiffen Sie! Burchardt soll erfahren, daß die Deffentlichkeit auf ihn blickt. Das wird genü­gen, wie ich ihn fenne. Und mir meine Mühe erleichtern." in temneno mire

Der Unterrichtsminister war schlau," sagte Enge, und diesmal legte sich wieder der hämische Zug um seinen Mund. Schlauer als er bielleicht selbst bt wußte."

Warum", fragte Hanna Romeida.

Weil er die Angelegenheit in die Deffent­lichkeit gebracht hat. Der Chef kann nicht einen Gedankenaustausch von Gelehrten ernstlich ver­hindern. Er kann das heimlich, aber nicht Svrechen Sie vom Chef. so hat er es ver­Der Minister fuhr in die Kammer, tvo bald öffentlich. Jezt muß er den Kongreß zulassen. dient, daß man ihm sein Alter nicht fühlen die Sibung beginnen mußte. Der Sekretär Uebrigens mag sein, daß er was vorzubrin- läßt" fagte Enge. tehrte nicht in sein Büro zurüd. sondern ging gen hat." Oja Georg Burchardt war ein großer in das Kaffeehaus, wo er als Student und Aber er kann ja nichts mehr arbeiten!" Mann. Er war es. Das fümmert die Ge­später als junger Beamter ferne Muße ver- stieß Hanna Romeida hervor. schichte, was kümmert es uns? Heute ist er tändelt hatte. Hier war es sicher, zu jeder Oh!" Weißhold rief es ganz empört. fchädlich heute ist seine Vergangenheit Ideen­Stunde, Bekannte aus allen Gesellschaftsschich- Gewiß! Er ist wissenschaftlich impotent. mord, und das ist das Häßlichste, übrigens auch

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meida.

Sondern die göttliche", höhnte Hanna Ro­

Mein, die Gewalt der Sache selbst. Eine Wahrheit setzt sich durch." Immer? Was wissen denn Sie davon? rief Sanna leidenschaftlich. Was wiffen wir don den Wahrheiten, die von einer Lüge oder einem Intereffe oder einer Autorität utebergehalten wurden und sich nicht durchgefeßi haben?" mütig."

Ja, das mag mahr fein," sagte Enge de

( Fortferung folgt.)