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Rundfunk für Alle!

Prag  . 18.15: Marionettentheater. 19.30: Ronzert bet tschechischen Philharmonic. Brünn  . 19: Orchester­honzert. 20: Beiterer Abend. Wien  . 18: Ein Winter­ibnl. 19: llebertragung aus dem Großen Konzerthaus­faal: Die Jahreszeiten v. Sandn. 21.30: Abendmusik. Berlin  . 18.05: Vortrag: Die Kunst im Scim. 20.30: Funkball. Dresden  . 20,10: Konzert: Händel   und Brandiß- Buys. Frankfurt  , 20.30: Klassische Kammer musik: Mozart  . Hamburg  . 20: Der Zigeunerbaron  " Don Strauß. Königsberg  . 21.30: Abendkonzert: Buc cini, Bizet  , Leoncavallo  , Berdi. München  . 21.30: Marcell Salzer- Abend. Stuttgart  . 20: Kammermusik: Beethoven  , Schubert. 21: Funkhabarett.

Deutscher   Beifall für ein tschechisches Het­lied. In der gestrigen so überaus stürmischen Sit­gung des Abgeordneter hauses hat sich ein Vor­fall ereignet, der festgehalten zu werden verdient. In dieser Sizung gab es, wie wir an anderer Stelle berichten, ein Liedertonzert. Die Slowa fen fangen das Sej Slovane", das in fei- ccxxxxx

ner tschechischen Uebersetzung als eines der aggrefbie Halbjahrstarten der Geschäftsveifenden und. fibsten Heglieder egen die Deutschen   allgemein bekannt ist. Der Text dieses Liedes ist so aufrei- Bertreter, betvilligt. In diesen Tagen wird die zend und die Deutschen   schmähend- erinnert betreffende Verordnung zur Ausgabe gelangen. jei nur an die Schlußverse der ersten Strophe: Die Mitglieder der Union der Ge­" Tod und Teufel! Es bleibt vergeblich all eure äftsreifenden und Vertreter But gegen uns!"- daß das Zied im alten werden darauf aufmerksam gemacht, daß die er­Desterreich selbst in Böhmen   lange Zeit verboten mäßigten Halbjahrestarten nur durch die Union  mar und durch Drud nicht verbreitet werden bestellt werden können, und zwar entto der in durfte. Im übrigen war dieses Lieb der Stampf- Bentralsekretariat in Prag   II., Jungmannova 29, lieb der verschiedenen Tschechisierungsvereine. In gruppen. gelang ber Sotoln und ist heute noch das Schwur- oder in den Sekretariaten, ſowie in allen Duts

Ein Wiener   Schloß als Arbeiterhochschule.

ausgestattet.

19. Dezember 1920.

Dic

Die völli'che Mordhezze. Berlin  , 18. Dezember.( Eigenbericht.) Reichstagsfraktion der deutschen   Volkspartei hat aus Anlaß des gegen Stresemann gerich teten Mordplanes ein Schreiben an den Reichs­justisminister gerichtet, worin auf die Veröffent­lichungen aut merksam gemacht wird, die in un­berhüllter Form zum Morde aufforderten. Dies wird besonders an einem Artikel gezeigt, den Dr. Bobor in Leipzig   veröffentlicht hat und in dem Stresemann mit einem Raubmörder verglichen wird. Es sei hohe Beit, daß Maßnahmen ergrif fen werden, um diese politischen Umtriebe ener gisch zu bekämpfen.

hatte.

Das der Gemeinde Wien   gehörige Theresienschlößchen in der Siden­borfgaffe in Nuzdorf, einer Vor­stadt Wiens, ist Siz einer Ar­beiterhochschule geworden. Das Gebäude hat einen hohen kunst­und kulturhistorischen Wert. Es ist ein Wert des berühmten Bau­tünstlers Johann Lucas Hilde­Start tompromittiert ist durch die Verhaf­brand( 1660-1750) und mit tungen die sogenannte wirtschaftspolitische Ab­Fresten von J. G. Schmidt reichteilung des Siemens tonzernes. Beide Mord­buben waren dort beschäftigt und waren Mit­glieder einer gelben völtischen Organisation, die in jeder Weise bon der Direktion unterstützt xxmurbe. Die führenden Leute des völkischen Ver eines bei Siemens gehörten der schwarzen Reichs. Eine unverschämtheit fondergleichen leistete sich kürzlich die Schlosserinnung in Dres- wehr an. Sie waren auch zeitweise verhaftet, Den. Sie beschloß nämlich, nur tirchlich konfir- ohne daß dies ihnen welchen Abbruch beim Unt ternehmen gebracht hätte. mierte Lehrlinge aur Ausbildung anzunehmen. des peinlichen Aufsehens, ben biefer Ideen in den Kopf gestiegen, die der amerikanische christliche Beschluß allgemein erregte, hieß es bann, es habe sich nur unt Richtlinien" gehan Eugenetiter Prof. Wiggam über das Verhältnis von delt. Begründet wurden diese Richtlinien" da Schönheit und Gescheitheit bei Frauen ausgebrütet mit, daß man tinder bon Angehörigen einer der armen schönen Frauen, nicht un Partei, die angeblich predigt: Sigerant, ift Dieb für das Recht bet profe of height a. 28. eine ganze stahl", nicht die Anfertigung von Schlüsseln leg- ter allen Umständen für dumm genommen zu wer­ren fönne. Die freigeistige Dresdener   Zeitschrift ben. Obwohl also die Balletteuse sehr schön ist, taut der gestrigen Situng des Abge.rdnetenhauses trat Wie der deutsche   Nationalismus in Wirklich- Der Aufstieg" reibt den Dresdener Schlosser ihr boch ein glänzender Gedanke, wie sie sich für die nun der groteske Fall ein, daß beim Singen des teit aussicht. Prager Tagblatt", 18. De- meistern folgende Aussprüche von Kirchenbätern in jo ansprechender Gestalt ihr zugekommenen cuge­Hej Slovane"-Lids die Deutschbürger- zember, 1. Seite: ,, Als das neue deutschnationale unter die Nase: Fremdes Gut besigt der, der netiſchen Ideen dankbar erweisen könne. Sic lud lichen voll Begeisterung applau- Rammermitglied," Frau Josefine Weber, nach Ueberflüssiges best!"( stirchenvater Augu- nämlich Bernard Shaw   in folgendem Briefe dierten. Zum Dank dafür, daß die Geschmäh- Vollzug des Gelöbnisses von der Tribüne abtrat, ft in.) Feder Reiche iſt entweder ein Dieb oder ein, die schwere Arbeit, ein nenes Geschlecht zu er­ten sich so prächtig vor aller Deffentlichkeit felbft zog sie ein Taschentuch hervor und wischte sich die eines Diebes Erbe"( der mittelalterliche Kirchen- zeugen, unverzüglich aufzunehmen: Ihr seid gegen­abg- ohrfeigt hatten, flatschten dann die Slo- pand ab, die sie dem Ministerpräsidenten gereicht historiker Cäsarius   von Seister bach), und wärtig das erste Hirn der Welt. Ich gelte als eine waten Beifall, als die Deutschbürgerlichen hatte..." Prager Tagblatt", 18. De- zum Schluß den Ausspruch des Kirchenvaters ihrerseits zum Zeichen der Ueberlegenheit ihres zember, 8. Seite: Am 11. b. M. fand unter Ambrosius: Die Natur gibt aller Men­deutschen Wesens" über alle anderen, also auch dem Borsige Theodor 2iebiegs eine Spung schen alle Güter gemeinsam, denn Gott hat alle über alle antvesenden Slawen Deutschland  , bes Allgemeinen deutschen   Textilbverbandes Dinge geschaffen, damit der Genuß für alle ge­Deutschland, über alles" anstimmten. Moralische statt, welcher zunächst der Befriedigung meinschaftlich sei. Die Natur bat also das Recht Shrfeigen und Anpöbeleien quittierte ein entar- darüber Ausdrud gab, daß Herr Ing. Dvoř a der Gemeinschaft erzeugt, und es ist nur die un­teter Chauvinismus mit Beifallsgeklatsche, die ček zum Handelsminister und Dr. Englis gerechte Anmaßung, die das Eigentumsrecht er­Berwirrung der Geister war der Szene würdig, zum Finanzminister ernannt wurden." Also geugte." die hier ein bankrottes Regime der Bevölkerung die einen wollen zum Ausdrud bringen, daß sie auf dem Boden des Parlamentes täglich bietet. das tschechische Volk a priori nicht einmal als Daß die Stoalition diesen Anlaß benüßte, um ein- ebenbürtig anerkennen, die andern friechen ihnen schließlich der Minister das de domov muj" in den... hinein! Ja, die deutschen   Natio­anzustimmen, vervollständigte den Reigen des nelen und Kapitalisten haben eben Charakter! grotesten Schauspiels. Warum die Deutschbür­gerlichen nach diesem Liebe nicht applaudierten, muß einen fast sonderbar anmuten. Oder ist nur der ihr Freund, der ihnen ins Gesicht spudt und sich dann selbst anspuden läßt? Armes Sudeten  deutschium, wenn du an diesem deutschen   We­fen allein geneseit solltest....

Einschränkung der Arbeiterzüge während der Weihnachtsfeiertage. In den meisten Betrieben wird Donnerstag, den 24. d. M. nur vormittags gearbeitet und Samstag, den 26. d. M. überhaupt nicht gearbeitet. Deshalb wird im Bereiche der Staatsbahndirektion Prag- Nord, Donnerstag, dent 24. d. M. der Zugsverkehr wie an Sams­togen aufrecht erhalten werden; dagegen werben Samstag, den 26. d. M. die an Werktagen oder Samstagen verkehrenden Züge nicht geführt

werden.

Die Halbjahrstarten der Geschäftsreifenden von der 10prozentigen Fahrkartensteuer befreit. Das Eisenbahnministerium hat dem Ansuchen der Union   der Geschäftsreisenden und Vertreter in Prag   entsprochen und den Nachlaß der 10prozentigen Fahrkartenabgabe für

Weltrevolution und Kaviar. Darf ein Bolschewik die Kapitalisten mit Trüffeln bewirten oder nur mit Rindssuppe, Fleisch, schwars zem Kaffee und Torte"?

Ein Parteizwist in der Kre. Ein Redakteur des Vorwärts" und ein Redal teur der Internationale" treffen einander Don­nerstag früh in einem Abteil 1. st. im Schnell­zug Berlin  - Prag  . Nachdem sie den aus ruhmbol­len Front- und Leutnantszeiten gewohnten Mor gengruß Gott strafe die Sozi"," Er strafe sie" ge­wechselt haben, lassen sie sich nieder und messen ein­ander nicht gerade freundlich mit den Blicken.

Der Reichenberger: Du sichst etwas abge­spannt aus."

Der Ausfiger murmelt etwas vor sich hin von anstrengender Arbeit, nicht so leicht haben, feine Terrorgruppen usw.

Reichenberger: Mir scheint cher, Dir brummt noch der Schädel von den Likören im Repräsen­fationshaus."

Aussiger: Hast Du vielleicht den Sozial­demotrat gelesen?"

Reichenberger: Wdan erfährt ja sonst nichts von Euern Gelgen."

Aufsiger: Was heißt das Guern'? Thr feib schon wieder voll von rechten Abweichungen. Nichts als Bubniks in dem Reichenberg."

Ach, wie bald, schwindet Schönheit und Gestalt..." Ludendorff und die Seinen brau­hen nicht um einen Trauerchoral besorgt zu sein, wenn es mit ihrer Herrlichkeit endgültig zu Ende gehen wird. Das zitierte Soldatenlied wird für diefen tragikomischen Augenblid passen, als wäre es zu diesem Zwede geschrieben worden. Beim Münchener Butsch saß Erich noch auf stolzen Ros fen( um tagsdarauf schon mit seinem Bauch das Münchener   Pflaster zu drücken), jede. Wahl bringt seiner Partei die schwersten Verluste, nun geht auch Budendorffs Organ, der Boltische Ku rier"( wegen finanziellen Schwierigkeiten) zum Jahresschluß den Wge alles Frdischen. Mor­gen in das fühle Grab" bald wird von ber noch vor kurzem so großmäuligen Partei nichts übrig bleiben, als die blaue Schwedenbrille Erich Lindströms und der Münchener   Putsch­revolver Sitlers. Und dazu ein ganzer Berg von Alten, in denen den Böltischen Arbeiterver­rat, Streifbruch, Gattermaheriaden und Sold. knechtschaft im Dienste der Unternehmer borge­morfen und nachgewiesen werden konnte...

Man

Logien des Kommunismus verlautet hat alle Mühe, das jekt auf die Sozialdemokraten abzudrehen." Auffiger: Nichts leichter als das. Man muß nur frech sein. Ich werde im morgigen Leitartikel gerbezu eingestehen, daß die Kapitalisten sich in und an Rußland   bereichern."

Reichenberger: Nur nicht zu dick auftragen, wir schreiben doch schließlich nicht für die Slo­ wakei  .

Auffiger zieht ein Stonzept aus der Tasche: Ich schreibe da:

Der Mautnerkonzern tätigt mit größtem Bergnügen große Lieferungen von Textil waren, die Aktionäre der Stobawerte in Pilsen  , der Mannesmannwerte in Komotau  , die Befiher von Breitfeld und Daniel in Prag   und die Schwers industriellen in Mähr. Oftran Streichen schon seit Jahren mit schmaßen­dem Behagen die fetten Profite aus dem russischen Geschäfte cin.

das Tagblatt werde ich direkt zitieren."

Reichenberger: Wie man dann wieder cuf die sozialdemokratischen Minister schimpfen soll, möchte ich auch gern wiſſen. Wenn ich aufrichtig sein soll, mich stiert die Frefferei auf Kosten der Arbeiter."

Aussiger: Weil du nicht dabei warst,( spöt­tiſch) es sind halt ſchlechte Bugsverbindungen von Reichenberg nach Brag."

Reichenberger: Schavillt Euch schon der Ramm mit Euerem Mandat? Uebrigens, wie habt Reichenberger: Umso besser von Aufsig Ihr Euch urit den Herren von der Prager   Gisen Nun, ich will die Parteidisziplin nicht verleßen, und der Zibnobant unterhalten?" ich habe die Geschichte abgetan mit einem Sin­weis auf den Diplomatenbrauch."

Aussiger stößt heftig auf. Reichenberger: Mahlzeit! Du scheinst Trüffeln schlecht zu verdauen. Oder war es der Wein?"

Auffiger: Nicht schlecht, die Herren waren die Höflichkeit selbst, na morgen werde ich sie vorsichtshalber einmal in meinem Blatt Ban­diten nennen, man muß den Schein waren." Reichenberger: Das Tagblatt' hat Euch fein gepflanzt mit den Trinksprüchen in denen Auffiger: Ich habe die Sticheleien fatt. Du tein Wort von Klassenlampf, Marrismus, D- spricht wie ein Mensche wit" tatur des Proletariats und den anderen Jdeo- Reichenberger: Nun ja, Ihr freßt Euch an.

Bessarabiens  , die offente die Ehre nicht Ein rumänischer Geßlerhut. Die Bewohner man sie etwas dewaltsam zu Rumänen stempelte, zu würdigen verstehen, die man ihnen antat, als haben sich gegenwärtig unter ein ziemlich schar fes Regiment au beugen. Ein öffentlicher Anich in den Straßen von Edinge macht folgendes bekannt:

Die vumänischen Offiziere sind von ber Bevölkerung auf folgende Art zu grüßen: 1. Jeder hat stehen zu bleiben, fidh gegen den Borg fepten zu wenden, mit freundlichem Säbeln seine Mühe abzunehmen und tief bis zur Crde zu grüßen.

der schönsten Frauen der Zeit. Nach dem Prinzip des Prof. Biggam folgt daraus, daß wir beide zu­sammenarbeiten, um das vollkommenste Kind zu Bernard Shaw   antwortete ihr aber: Ich bin produzieren, das die Welt gesehen hat." Der böse durchaus einer Meinung mit Ihnen darüber, da ich über das schönste Hirn der Gegenwart verfüge, und ich zweifle nicht daran, daß Sie den schönsten

Körper besigen, der existiert; aber es tönute auch und Ihr Hirn betäme. So muß ich denn im. tiefsten so herauskommen, daß unser Sohn meinen Körper Bapierkorb fallen lassen, versäume aber nicht, Ihnen Bedauern Ihren liebenswürdigen Vorschlag in ben herzlichst zu danken und Ihnen meine Verehrung zu bezeugen.

Betterübersicht vom 18. Dezember. Seit Don­nerstag früh sind die Temperaturen im Westen der Republit in andauerndem Ansteigen begriffen. Frei tag früh hatte Aussig   plus 1 Grad gegen minus 18 Grab gestem, Prag   minus 1 Grad gegen Minus 14 Grad gestern, Brerau minus 5 Grad gegen minus 22 Grab, Breßburg minus 7 Grad gegen minus 8 Grad Celsius. Die Bewöllung hat Donnerstag 2. Damit die Bevölkerung diesen Gruß lernt, meist noch zugenommen. Bei frischem Westwind sind wird mehrmals am Tage meine Komman in der letzten Nacht leichte Schneeschauer niederge danten müße durch die Stadt getra gangen.( Größtmengen: Brerau 4 mm, Tabor 3 mm gen werden. Jedermann ist verpflich- Schmelzwasser.) Nur in Westen der Slowakei   haben tet, sie entsprechend Art. 1 dieses Befehles zu grüßen.

Der Plaglommanbant von Ebinge: Hauptmann Dimitriu;

der Polizeichef: Elefteresen.

sich die Fröste in den letzten 24 Stunden noch weiter verschärft. Kaschau   hatte Freitag früh minus 18 gegen minus 9 Grad Celsius. Gestern in der Nacht wurden sogar dort minus 16 Grad Celsius beobach­tet. Die Erwärmung dürfte aber voraussichtlich nur eine vorübergehende sein.- Wahrschein Es bleibt abzuwarten, ob dieser Dimitriu- liches Wetter vom Samstag: Veränder Gefler feinen Wilhelm Tell   findet. Lich  , Nieberschläge in Schauern, später allmäblich wieder abnehmende Temperatur, Wind nach Nord­westen brehend. In der Slowakei   vorübergehende Milderung der Fröste.

Bernard Shaw   und die schöne Tänzerin. Einer der schönsten amerikanischen   Balleteusen wa ren, wie ein amerikanisches Blatt meldet, gewisse

-

Französische   Speisekarte mit einem Dußend Reichenberger: Nach den Beschlüssen des Gänge, Liför, Wein, Sekt, Kaviar, während II. Weltfongresses und den Thesen, sowie den unfereiner fein Suppe, Fleisch, Mehlspeis- Parolen Nr. 8170, Abteilung Menü hinuntermürgt. Aufiger: Sie ieren, mein Herr, die Thesen des II. Weltkongresses sind längst überholt. Nach der letzten Parole

Aussiger( notiert eifrig): Wie war das? Das fann ich für den Leitartikel brauchen; ich schreibe: Es ist sicherlich anzunehmen, daß die Re Reichenberger: ,, Was gehen mich die Parolen batteure des Sozialdemokrat" an, wenn Ihr Kaviar freßt, dann werde ich re­sich wie eine Indianerhorde auf diese Tat, bellisch."

sache stürzen und alle nebensächlichen Auffiger: Sie werden Parteidisziplin Begleitersheinungen in den Vor. wahren Sie Bubnitiſt, Sie Troßliſt, Menſche­dergrund schieben werden, um wieder ein- wift!"

mal der erstaunten Welt den Beweis zu er Reichenberger: Mit allen Vorbeh: Iten. Ich bringen, daß die Bolschewilt das sowjet- werde wieder betonen, daß es diplomatische ruffische Voll den fremben Rapitalisten Sitte ist, aber ich werde andeuten, daß es ausliefern". Den Herren wird das meni, Grenzen gibt. Aussiger: Das ist die Höhe, Sie wollen uns bestehend aus Rindsuppe, Fleisch. die Speisekarte vorschreiben! Sie wollen uns dit­schwarzen Raffee und Torte, das

sie vielleicht an dem bredigsten Bo ren, beim av iar plöblich revolutionär hentag selber genießen. bedeutend wich- Au werden, sollen wir den hohen Gästen vielleicht tiger sein, als die Tatsache, dak innerhalb aum Seft Kartoffeltnödel vorfeben?" der tschechoslowakischen kapitalistischen   Zivis Reichenberger: Ich werde schreiben: Bitte, lisation ein allgemeines Wettrennen um den notieren Sie mur, ich werde schreiben: russischen Markt begonnen hat.

Reichenberger: Das ist starter Tabat. Aber man follte allen Ernstes etwas bescheidener ein bei diefen Liebesmählern. Ich fag' nichts zu fünf Gänge. ich sag nichts bei bier Bitören und

Weinen."

Auffiger: Also fängt bei Euch die Revolu tion mit dem Se biar und den Trüffeln an?!"

Reichenberger: Und bei Euch hört fie anscheinend bei der Vorspeis schon auf. bei dem Trinkspruch auf die Zibnobant." Auffiger: Darf ich Dich an die Thesen des V. Weltkongresses..

Ob bei den Empfängen der Sowjetmiffio­nen alle Gebräuche der bürgerlichen Diplo­maten Anwendung finden müssen- das überlassen wir dem Urteil und bem Geschmad der hiefür Ber antwortlichen!"

So jetzt haben Ste's!"

Auffiger: Meinen Sie mir oder mich? Das Und it offenbar Disziplinbruch; ich bin für die Sou­pers bis zum Stabiar. Stein Kompromiß mit der proletarischen Lebensweise! Nieder mit allen Klein­bürgerlichen Vorurteilen. Es lebe die Zivnobank und Sinowjet! Nieder mit den Sozialverrätern!"

Reichenberger: Das gehört nicht hierher. Ich werde im Bolishiro geoen die Gastmähler Eina spruch erheben. Dieser Objefento und fein Preffe­chef! Feine Kommunisten!"

Auffiger: Ich darf den Genoffen bielleicht aufmert am machen. daß er sich einer rechten Ab to eichung schuldig macht!"

Reichenberger: Nieber mit dem Kaviar! 8 lebe die Weltrevolution! Parteigericht! Neini­gung! Bolschewisterung!"

( Der Schaffner trennt mit Mühe die erbittert Stämpfenden).