19. Dezember 1925.

Parteigenoffen!

Barteigenoffinnen!

Benüßet an Stelle der unzähligen teneren Neujahrsgratulationstarten die in unserem Blatte erscheinende

Kollettiv Gratulation

Der Einheitspreis für die Einschaltung beträgt für Partei­genossen nd genoffinnen 10 Kč. Bestellungen werden bei allen Rol­porteuren entgegengenommen. Be­ftellungen aus Orten ohne Kolpor= teur sind direkt an die Verwal tung d.„ Sozialdemokrat", Prag , II., Nelasanta 18 zu richten.

Genoffen und Genossinnen! Versäumet nicht, auch bei dieser Gelegenheit durch Einschaltung von Neujahrswünschen eure beste Waffe, die Bartei­presse, zu unterstützen und dadurch zu kräftigen.

Bestellungen werden

nur bis 20. Dezember 1925

entgegengenommen.

Die Berwaltung."

Du Icheinft Dich auszukennen!

Wer den wundervollen goldgelben Likor ,, Ein Klostergeheimnis“

einkauft, muss ein Kenner sein. Auch. Damen trinken ihn gerne und als Clou eines Weihnachtsgeschenkes kann man sich nichts Schoneres denken.

Wenn Sie mit Ihren Geschenken Freude machen und Geschmack beweisen wollen, dann überraschen Sie mit dem Klostergeheimnis aus der

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Das Konzert der Zuchthäusler.

Aus Diez a. d. 2. wird der Frankfurter Beitung geschrieben: Mit Erlaubnis der Direk tion gab der 30 Mann starke Sängerchor der Straf anstalt Freien diez am letzten Sonntag ein öffentliches Stonzert, zu dem sich mehr als vierhun­bert Buhörer eingefunden hatten. Aus dem Rein­erlös wollen die Sänger die Mittel zur Beschaffung einer Weihnachtsfreude gewinnen. Der Erfolg übertraf alle Erwartungen. Ein Gefangener trug auf einer selbstgefertigten Geige Gounods Ave Maria" mit fünstlerischer Bollendung vor. Wer war dieser Künstler? Wie hieß der Chorleiter? Wie hießen die Solisten? So fragte mancher. Die Direktion lüftete den Schleier dieses Geheimnisses nicht. Es waren arme Gefangene, bie in ihrer lang­jährigen Gefangenschaft dank der humaneren Straf bostredung unserer Zeit sich diesen Sonnenblid selbst verschaffen und dabei von der Behörde warm unterstügt werden. Dieser Versuch ist als Erzie= hungsmittel anzusehen, das sicherlich mehr Einfluß auf die seelische Stimmung der Gefangenen ausübt als eine starre Erfüllung der Bestimmungen ber Strafbollftredungsvorschriften.

stände, die nicht primär durch psychische oder nervöse Veränderungen bedingt scheinen, wie die unregelmäßige und schmerzhafte Menstruation ge­hören in das Gebiet der suggestiven Therapie. Daß Schlafstörungen und Schlaflosigkeit der Sug­gestion sehr leicht zugänglich sind, liegt im Sinne dieser ganzen Behandlungsart.

Durch die merkwürdige Einstellung, die ganz Europa nach dem Striege erfüllte, durch den unger nach Romantik, die Sucht nach irgend einem Anker, an den man sich nach dem wüsten Kriegschaos klammern könnte, ist es möglich ge­

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worden, daß gewiffenlose und oft ungeschulte Laienhypnotiseure aus diesem Teile ernster Wissenschaft

Varietéattraktionen

machten und diese häufig genug verbrecherisch ausnüßten. Dadurch entstand eine zwar der äußern Umständen nach berechtigte, dem Werte der Hypnose nach aber völlig haltlose Furcht vor derselben. Hier kann nur restlose Aufklärung von berufener Seite helfen und diese Heilmethode wieder auf jene menschlich und wissenschaftlich hohe Stufe stellen, die ihr genau so gebührt wie etwa der Röntgenologie, der Radiologie etc. Bur Psychotherapie gehören, betrachtet man die ses Gebiet kritisch, auch die meisten elektro- und viele hydrotherapeutischen Maßnahmen, ebenso das noch völlig unausgebaute Feld der Be und ähnliches. Wenn auch bei manchen dieser schäftigungstherapie, der Atemübungen Heilmethoden nicht nur suggestive Momente eine große Rolle spielen, so sehen wir doch die domi­nierende Stellung jeder suggestiven Kraft im ganzen Leben und insbesondere in der Medizin. Daß wir trotzdem nicht lückenlos wissen, worum es sich hier eigentlich handelt, läkt doch den Schluß zu, daß es mehr gibt zwischen Himmel und Erde, wovon sich unsere Schulweisheit nichts träumen läßt".

Quiek- Quiek wie sind die Leute nett Sie essen nur noch CERES Fett!

( Nachbruck verboten.)

Bollstümliche Bemerkungen zur Bychotherapie.

II.

MUDr. Arthur Heller

| Gesicht, Gehör, Geschmad, Geruch und Tastsinn werden beeinflußt. Am häufigsten Gehör, Tast­Es wurde schon erwähnt, daß die analyti finn und Gesicht. Jeder Laie tennt die beruhi sche Methode oft nicht ausreiche, gewisse Strant- gende Wirkung des Rauschens eines Baches, des heiten und Zustände zu beseitigen. Schon lange Riefelns einer Quelle, den Einfluß monoioner vor Schaffung der Freud'schen Heilmethode Musit, wie sie besonders der Orient bietet. Jede tannte man eine andere Art von seelischer Be Mutter weiß, daß das schreiende Kind durch handlung. die periodenweise immer wieder auf- leises. Streicheln beruhigt werden kann, daß selbst tauchte, sehr großes Aufsehen erregte und dann eine gröbere Massage des Körpers einen gewissen wieber langsam aber stetig abnahm, um in fast Ruhezustand schafft. Das Gesicht kommt hiebei völlige Vergessenheit zu geraten. An die Namen mehr für die Konzentration in Betracht; wenn großer Aerzte und bedeutender Menschen, doch man lange auf einen Gegenstand blickt, ermüdet auch an die Namen von Betrügern und Verbre- man leicht, tritt hiezu noch dem Klange und dem chern knüpft sich diese Heilmethode. die unter der Inhalte nach das gebrochene Wort hinzu, so tann Bezeichnung der sugnestiven" Psychotherapie dieser Ermüdungszustand bis zu tiefstem Schlafe jest verstanden wird. Im 16. Jahrhundert hat gesteigert werden. Die Stufenleiter der Surge Theophrastus Bombastus Paracelsus von ftion ift etwa folgende: das erste wirksame Mo­Hohenheim. turz Paracelsus genannt, biel Staub ment ist der erste Eindrud. der einen gefangen aufgetirbelt. Er war Arzt und Philosoph, bor nimmt, bannt, das ist die Faszination; ohne die­allem Pharmatolog, und wurde durch seine fen, ber eine gewisse Einstellung des zu beein­Bunderfurer weit berühmt. Paracelsus war ein flussenden Menschen verlangt, wird schwerlich je ernster Gelehrter, einer der bedeutendsten, die eine suggestive Wirkung erzielt werden können. hypnotherapeutisch Heilungen vollzogen. Später Ein höherer Grad ist die Ueberredung, die soge­versuchte der Wiener Arzt Anton Me 3 met die nannte Berfuafion. Erhöhte Suggestionen, suggestiven Wirkungen auf gewisse magnetische die Schlafzustände hervorrufen, faßt man dann träfte zurückzuführen, die im menschlichen Rör- als ver vorhanden feien. Die modernen Lehren und hypnotische Wirkungen Anschauungen über die Suggestion nehmen solche räfte zwar nicht an, doch hat man viele Er zusammen. Ein leichter, angenehmer Dämmer­scheinungen beobachtet, wie Ahnungen, Sellsehen, ustand, eine gewisse Benommenheit und psychischen Transfert( ein Ausdrud, ben ber Schläfrigkeit zeigt uns die sogenannte Somn o Brager Universitäts- Professor Oskar Fischer lenz. als zweite Stufe wird allgemein bei ato­in seinem Buche über die Erperimente mit Na- ber Einteilung die Sybotarie verstanden, bhael Schermann vorschlägt), Telepathie und die fich dadurch charakterisiert, daß das willtür­ähnliches, wobei auch psyh- energetische Kräfte liche Deffnen der Augen nicht mehr gut oder gar als Ursachen angenommen werden, die die An- nicht mehr möglich ist; die Höhe ist mit dem som. schauung Mesmers nicht ganz ausschließen. Die nambulen Zustand, einem tiefen Schlafe erreicht. fuggeftive Wirkung muß in ibrer äußern Er Alle diese Wirkungen können ärztlich benüßt wer­fcheinung als weitgehender Einfluk aufgefaßt den und es gibt eine Reibe häufiger Erkrankun merben. Ueber die Art. wie diefer Einfluß ent- gen, die so günstig beeinflußt, oft gänzlich geheilt n. Schmerzen feber Art können hhhnotisch steht, was in dem Sugaerierenden vorgeht und werben. worauf primär eingewirkt wird, gehen die An- bolllommen beseitigt, die Shonose sogar statt der fichten auseinander; dieie Frage bildet eines der Aether- und Chloroformnartofe zur Durchfüh­interessantesten und schwierigsten Rabitel der rung von Operationen und bei Geburten ange­Blochologie und greift auf ein Gebiet über, das vendet werden. Das Wichtigste biebei ist die bisher innerhalb der Normalhsychologie noch Ausschaltung der Kritikfähigkeit des Franken; nicht behandelt wurde. Suggestive Kräfte und durch Hypnose wird nicht wie durch Aether und ihre Wirkungen zeigen sich im täglichen Leben Chloroform eine Lähmung jener Zentren verur­fehr häufig. Der Mensch. der ein Produkt seiner Ahnenreihe, feiner Erziehung und Umgebung einschließlich der berrschenden ökonomischen Ber­hälmiffe ift. steht unter suggestiver Wirkung feines Milieus.

facht, die für das Bewußtsein tätig sein müssen, sondern lediglich gewiffermaßen die Brücke abge. brochen zwischen Empfindung und Bewußtverden berselben. So kann man völlige Schmerz- und Empfindungslosigkeit hervorrufen und operative Eingriffe vornehmen: Das Hauptgebiet der füg Ohne ben Begriff der Suggestion gefanut zu gestiven Therapie sind aber psychische und nervöse haben, haben seit jeher Einzelmenschen und Erkrankungen. Aus räumlichen Gründen feien hier nur jene genannt. Die bisher hypnothera große Bewegungen sich ihrer beblent. peutisch besser beeinflußt werden konnten als mit­Blid und Stimme des Lehrers, der Eltern ge- tels anderer Heilmethoden. Das fo bäufige Bett­hören hieher; das modulationsfähige Organ eines näffen grökerer Kinder und Erwachsener fann Rebners überzeugt oft schon durch die Slangfarbe, durch Medikamente, besondere Diät, pädagogis es fasziniert ben Hörer, es zieht ihn in seinen fche Maßnahmen wohl hie und da gebessert wer Bann; das haben insbesondere politische Bewe- den; fast in allen Fällen wirkt hier Hypnose am gungen, vor allem die tatholische Kirche feit je raschesten, sichersten und anbauerndsten. Eine gut auszunügen berstanden: bei letterer tamen Reihe hysterischer Erscheinungen wie Revampf­und lommen auch noch andere suggestive Kompo- anfälle, Stummheit infolge einer Schodwirtung. nenten in Betracht: ber erbrüdende Höhenbau Bittern, Gehunfähigkeit, Notwerden sind häufig einer Kirche, der eigenartige Weihrauchduft, die hypnotisch gebessert oder geheilt worden; manche Dunkelheit, der Orgelllarg der einförmige Ge- Formen des Stotterns find ebenfalls dieser Be betston bes Priesters schaffen eine Symphonie handlung zugänglich. In vielen Fällen tann bon Suggestionen, deren man sich nur schwer man auch schlechte Gewohnheiten wie z. B. eigen­entrieben tann. Ster sind also schon einige fug- artige, unmotivierte Bewegungen, Nägelbetzen, geffib wirtende Momente genannt; die Empfangs hie und da auch übermäßiges Rauchen und bergi. apparate bet Suggestion find alle Sinnesorgane: durch fuggeftive Maßnahmen heilen. Selbst zu

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