Cette 6.

Boltswirtschaft.

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BEGI 8. Jänner 1926.

me überraschenderweise regen Anfang, was na- DFC. trot mannigfacher Rückfälle nicht auf. Er türlich nicht der Güte des Stückes, sondern dem ist und bleibt troßdent die beste Prager   Elf. Aber, schlechten Geschmack des Publikums zuzuschreiben ist. wie gesagt, er sollte es auch in der Heimat immer so beweisen.

H. W.

Kunst und Wissen.

Das Bich durchläuft einige Sände, bevor es an den Konsumenten gelangt. Es sind da der kleine Bichhändler, der das Vich vom Bauern fauft Die Fleischpreise im Industriegebiet. und der Groß- Vichhändler, der die größeren Mengen Bich zusammenkauft. Jeder aber will In der Landpost vom 6. Jänner beschäftigt an dem Vich etwas verdienen. Und daß der fich einer der jüngeren Vertrauensmänner des Bauer das Bich gern billig verkauft, wird auch Bundes der Landwirte, Kari vaas, mit den niemand behaupten. So verdienen an ein und hohen Fleischpreisen fh gewissen Städten unseres demselben Stück Vich Bauer, mehrere Vichhänd Spielplan des Neuen deutschen Theaters. Heute deutschen Industriegebietes." Er geht von der ler, Fleischer, und der Konsument muß letzten Freitag Verkaufte Braut". Samstag So unanfechtbaren Tatsache aus, daß die Fleisch- Endes die Gewinne all dieser bezahlen. Helfen was war noch nicht da". Sonntag 2.30 Uhr preise in Prag  - dasselbe gilt von Brünn fann da nur die Beseitigung des Zwischenhandelsnerme 330", 7 Uhr Teresina", Montag - niedriger find als in Nord- und fein Ersatz durch die organisierten Brodu 7.30 Uhr Der Sigeunerbaron". Intermezzo", böhmen  , obwohl die Qualität des verkauften zenten und Konsumenten. Das hat schon Seligers Fleisches nicht nur die gleiche, sondern womöglich Ernährungsplan im Jahre 1920 verlangt. Die noch eine bessere iſt. Das widerspricht der Er- Agrarier sind damals darauf nicht eingegangen, fahrung anderer Länder, wo das Fleisch gewöhn- weil ihnen dieser Plan zu sozialistisch war. Des lich in der Hauptstadt tenerer ist als in den Pro- wegen fönnen wir heute gerade ihr Jammern binzstädten. Woran liegt das? über die hohen Fleischpreise im Industriegebiet nicht ernst nehmen, sie sind an diesen hohen Fleischpreisen nicht unschuldig.

Vielfach wird darauf hingewiesen, daß die Fleischpreise in Prag   deswegen niedriger sind, weil Prag   inmitten eines landwirtschaftlichen Gebietes, der fruchtbaren mittelböhmischen Ebene, liegt. Allein dies kann die Ursache nicht sein, weil ja Saa; und Eger, wo die Fleischpreise im mer höher waren als in Prag  , gleichfalls inmitten agrarischer Gebiete liegen. Waas sieht die Ursache

glagtbichgoj) mitentlichen

Schlach vich und Fleischmärkten hat, während dies Eger und Komoian, Teplitz   und Aufsig, Reichenberg und alle anderen deutsch  böhmischen Städte nicht haben.

Sicherlich tragen die Einrichtungen des Prager   Schlachthofes, nicht nur die Märkte, son­dern auch die Konservierungsanlagen und die Möglichkeiten die Nebenprodukte der Fleischge minnung( Rindshäute, Ziegenfelle, Kälbermägen) an Ort und Stelle zu verkaufen, dazu bei, das

Allenfalls ist die Erscheinung, daß zwischen den Prager   und nordböhmischen Fleischpreisen ein folcher Unterschied besteht, wert, ernstlich geprüft zu werden. Abhilfe tut dringend not! zu werden. Abhilfe tut dringend not!

Spielplan der Kleinen Bühne. Heute Frei­tag abends Der mutige Seefahrer", Samstag abde. und Sonntag nachm. ,, Der wahre ato b", Sonntag abends um halb 8 Uhr " Die Freundin Sr. Exzellenz", Montag leberfahrt".

Aus der Partei.

Preßfondsspenden. Ungenannt Prag  . Für überfandte 20 K. können Sie Preßfondsmar fen bei Adrejsatin abholen. Separater Ausweis erfolgt nicht.

Verbreitet den Sozialdemokrat, reisorganisation Südböhmen   mit dem Siße in

Der Film.

Emil Jennings geht ab 1. April d. J. auf drei Jahre nach Amerita, wo er für die Filmgesellschaft Famous Players Tasty Corporation filmen wird.

Budweis  . Den Organisationen und Parteimitglie dern diene zur Stenntnis, daß sich das Parteisekre tariat seit dem 5. Jänner 1926 in der Jeronymova ulice 11 befindet, wohin von nun ab alle Zuschrif­ten zu senden sind.

Turnen und Sport.

Angebot an Fleisch zu steigen und den Breis zu chischer Spielfilm, der als Gegenstück zu der Hoch- Sti- Meisterschaften der Alpenländilchen

Arbeitersportler in Defterreich.

In den Herrschaftsstand betitelt sich ein tsche­drücken. Daß Prag   eine solche Anlage hat, ist seit in der Familie Stulich" anzusprechen ist. An dadurch möglich, daß eben Prag   cine Großstadt spruchslos und einfach, aber dem Alltag abgelauscht ist und über die Einnahmen verfügt, welche die und lebensecht, vermischt mit drolligem Humor und Der 18. Kreis des Arbeiter- Turn- und Sport­Errichtung einer so großen Anlage die übri- herzergreifenden Szenen, ist der Film so recht für bundes Oberösterreich  , Salzburg  , Tirol und Bor­gens erst ein paar Jahre besteht die breiten Massen bestimmt und ein richtiges alberg) hält am 30. und 31. Jänner d. J. in Steyr  möglich ge macht haben. Unsere deutschböhmischen Industrie Bugſtid. Die Handlung ist, wie bei allen ähnlichen in Oberösterreich   Sti- Wettkämpfe ab, bei denen sich orte sind, insbesondere nach dem Kriege, in einer tschechischen Filmen, gar einfach: der biedere Gärt die besten Lang- und Sprungläufer der ofterrei­mißlichen Situation gewesen( Striegsanleihe), ihre ner Kraemera gewinnt auf ein Los eine halbe Milchischen Alpenländer treffen. Teilnahmsbe­Einnahmen sind auch jetzt noch, gemessen an den lion und wird so mit einem Schlage ein vermögen rechtigt find jedoch alle Arbeiterwinter­großen sozialen Aufgaben einer modernen Ge- der Mann er sich mit seiner Familie aus der sportler des Arbeiter- Turn- und Sportbundes meindeverwaltung, dürftig. Der Staat hat alle Borstadt nach Brag und kauft da ein Haus; aus Deutschland  - Desterreich, sowie andere, so daß mit ergiebigen Steuerquellen an sich gezogen, die end seiner Frau wird eine ullige Dame", aus seiner dem Erscheinen zahlreicher bayrischer, aber auch gültige Auseinanderseßung zwischen den autono- Tochter ein modernes" Mädchen, das sich in einen norddeutscher Sportgenosjen, sowie Arbeitersportler men Störperschaften und dem Staat ist noch nicht frischgebadenen Arzt verliebt und diesen auch hei aus Deutsch böhmen und der Schweiz   gerech erfolgt. Die Steuerreform, die hoffentlich noch in ratet. Das ist im großen und ganzen alles: erst net wird. diesem Jahre Gesetz werden wird, wird darüber die Art der Ausführung gibt dem Film seine eigen entscheiden, in welchem Maße die Gemeinden bei artige Brägung. Das unauffällige Betonen scherz der Lösung wichtiger sozialer Fragen in der Zu hafter Nebensächlichkeiten, die ungezwungenen Ge funft werden mitwirken fönnen. stalten, deren jede einzelne eine Sehenswürdigkeit darstellt, und die Menschlichkeit, von der das ganze Stück überhaucht ist, weist diesem Film einen der ersten Plätze unter den guten heimischen Erzeug 5. 2. nissen an.

Die hohen Fleischpreise, welche in Nord­ böhmen   zu verzeichnen sind und die den Fleisch

Die Langlaufstrede verläuft auf den Vorber­gen Stehrs, 17 m.), während die erstklassige Sprungschanze auf dem Damberg bei Steyr   gele. gen ist, die weite Sprünge von 40 Metern und darüber zuläßt.

Diese Slimeisterschaften sind die ersten großen

AC. Sparta gewann sein Revanchespiel gegen FC. Barcelona   in überlegener Manier mit 7: 2, nachdem das erste Treffen bekanntlich unentschieden endigte( 2: 2). Zu dem zweiten Spiel trat Barce­ lona   allerdings ohne ihre besten Leute Platiko( Tor­mann), Samitiere und Piero, sowie mit noch zwei Ersaylenten an. Es spielten demnach gegen die Sparta   nur sechs Leute der berühmten Blattko Elf.

Viktoria Zižkov, start mit Ersay gespidt, be­siegte ant Feiertag Nuselsky S. 5: 3( 1: 2).

Wiener Fußball vom Feiertag. BAC.( 2. Profi. Riga  ) schlägt BAC. 3: 2, Wader gegen Nicholson 6: 3. International gegen Blue Star 5: 2. Eishockey. Am Feiertag besiegte in Wien   auf der Kunsteisbahn der Wiener   Eislaufver ein den Berliner   SchlittschuhfIub mit 5: 3. Der Held des Tages war natürlich wiederum der famose Kanadier Watson. Alt- Schmecks: Pözleinsdorfer SK.( Wien  ) gegen Brünner Eis. laufverein 1: 0. Troppauer Eislaufverein gegen Sparta Prag tomb, 3: 0. Am Nenjahrstage fam in Wien   ein Trainingsspiel der österreichischen Aus­wahlmannschaft gegen eine kombinierte Mannschaft

itat, das für die Auswahlmannſchaft mit 7: 3( jt

verloren ging. Beim Stande von 5: 0 trat Watson für die Unterlegenen an und stellte durch seine phä nomenale Spielweise Ausgleich und Sieg her.

KINO- PROGRAMM

vom 8. bis 14 Jänner 1926.

Einziges deutsche Kino Drags.

2976

Telefon 420

Wran Urania- Kino H Die Deserteure des Lebens.

Großer Paramount  - Ex dus v Fum

LIDO#BIO

Die

Die Zirkusleute.

Lustspiel in 7 Teilen mit Dat u Patachon u. andere Lustspiele.

Wo verkehren wir?

Café Continental, ǎ

Prag  - Graben

Kämpfe der Arbeiterivintersportler in Desterreich, Goldenes Kreuzel, Brag- Netazanka.

bei denen auch die Meisterspringer Tirols teilneh­

Für Quartiere und billige Verpflegung ist vor­gesorgt. Anmeldungen wollen an Dr. Hans Bai­fineſter, Arbeiterkammer Salzburg  , Residenz­plat 1, gerichtet werden.

genuß für breite Massen der Bevölkerung zu cinem Sonntagslederbissen machen, haben noch andere Ursachen, die hervorzuheben freilich der Die freudlose Gasse. Die Verfilmung des fit- men werden. Parteigänger des Bundes der Landwirte keine schigen, literarisch wertlosen Romanes des im vori Ursache hat. Was den Preis des Fleisches zu gen Jahr in Wien   ermordeten Schriftstellers Hugo senten imstande wäre, wäre die Einfuhr von Bettauer   ist ebenso flach und minderwertig wie die Weberse efleisch. Abgesehen davon, daß die Vorlage. In der unseren Verhältnissen angepaßten Regierung da den genossenschaftlichen Zentral- Vorrede wird Bettaner als ein großer deutscher organisationen unter dem Beifall der sonst oppo Romanschriftsteller" bezeichnet, was wohl bloß der DFC. Brag schlägt FC. Milano   8: 0( 5: 0). jitionellen Parteifreunde des Herrn Haas die unüberlegten Reflamesucht zuzuschreiben ist. Die Genan 14 Tage vorher gastierte in Mailand   die größten Schwierigteiten bereitet, haben wir keine Handlung besteht in einer rührseligen Aufwärmung Prager   Slavia und konnte mit Ach und Krach ein Stühlhäuser, bei deren Bestehen überhaupt die der Geschichte eines Mädchens, das sich verkaufen Unentschieden( 2: 2) gegen FC. Milano   herausschin­ständige Einfuhr von Gefrierfleisch erst möglich will, um der notleidenden Familie zu helfen, und den. Und am Dreitönigstage spielte DFC. densel ist. Sb uns aber die Agrarier besonders unter dieser Courths Mahlerische Quatsch ist in den trauben Gegner in Grund und Boden. So überlegen stüßen würden, wenn wir vom Staat die Er- rigen Rahmen des seinerzeitigen wirtschaftlichen hatte DFC. das Spiel geführt, daß man jetzt erſt richtung solcher Anlagen verlangten, ist sehr zu Zusammenbruchs Wiens eingesetzt und durch eine nachdenklich werden muß, wieso Slavia seinerzeit bezweifeln. Wir haben die Notwendigkeit der Er- dunkle Mordgeschichte würzig gemacht. Auch die über den DFC. mit 5: 0 triumphieren konnte. So richtung von Kühlhäusern in unserem Blatte bekannten Hauptdarsteller vermögen in das undent möchte man halt den DFC. auch in der Heimat spie­öfters Bargetan, der Klub der deutschen sozial- liche und manchmal unverständliche Geschehen feinen sehen und nicht nur an den fabelhaften Aus. demokratischen Abgeordneten hat dasselbe schon landsresultaten seine Freude haben. Wir geben den mehreremals verlangt. Wenn es aber noch nicht geschehen ist, so ist daran eben der Einfluß der Herausgeber Dr. Ludwig Czech  . Agrarier schuld. Berantwortlicher Redakteur Wilhelm Nießner. Druck: Deutsche   Zeitungs- Aktiengesellschaft. Prag  . Für den Drudi verantwortlich: Otto Holtk.

Im Uebrigen ist an der Teuerung des Flei­fches auch der Zwischenhandel nicht unschuldig.

Tänzerin.

Bon Else Feldmann  .

Sie

Während all dieser Jahre war Teresina von ihrem fleinen Mädchen getrennt gewefen. hatte Lisabetta bei den Schwestern in der Kin­

derhilfsstation und mußte jeden Monat das Moſt geld schicken., welch schmerzensreiche Jahre

hatte Teresina hinter sich.

Lisabetta war oft kränklich), und es kam vor, daß ein Telegramm sie erreichte, das ihr meldete, daz Lisabetta schwer erkrauft fei und sie dann irgendwo festsaß und fein Reisegeld hatte, um zu ihrer fleinen Tochter fahren zu fönnen. In sol­chen Stunden verlor Teresina vor Kummer fast den Verstand, erst die Nachricht, daß es dem Kinde wieder besser gehe, brachte sie wieder

zu sich.

Durch einen Zufall tanzte Teresina heute in

der Stadt G.

Sie hatte eines Tages den Agenten Wun­derwild getroffen, der sie vor acht Jahren ge­macht" hatte. Nur war damals ihr eben begon­nener Aufstieg rasch abgebrochen durch die Be­lanntschaft mit einem der Wanderschauspieler, wie fie in der Agentur Wunderwild ein und ausgin­gen. Und dieser Bekanntschaft verdankte auch die kleine Lisabetta ihr Leben.

Herr Wunderwild hatte Teresina- auch Diesen Namen gab er ihr vor acht Jahren raten, es wieder mit dem Tanz zu versuchen, und ihr vorläufig das dreitägige Gastspiel in der Stadt G. verschafft.

Teresina war in ihren Gedanken in die Hauptstraße gekommen. Sie stand auf dem gro­

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Licht zu bringen: Werner Krauß  , Asta Nielsen  , die Gräfinnen" Tolstoi   und Eszterhazy, und nicht nur die Gestalten, sondern das ganze Um und Auf des Filmes hat einen Anflug von gezwungener Mache. Aber wie die Erfahrung zur Genüge be­wiesen hat, finden manchmal gerade derartige Fil­

ßen Platz. Von einer Lichtzeile erhellt, las sie:| Garderobe angewiesen; ein falter, schmutziger Casino de Paris  . Raum, ohne Tür, mit einem schäbigen Jute­

Die Türen waren noch geschlossen. Jemand vorhang. machte sie darauf aufmerksam, daß der Eingang vom nächsten Haustor aus durch den Hof sei. Teresina irrte eine Weile in einem großen, finstern Hof umher.

eine falte Feuchtigkeit durchdrang fie bis ins Ueberall lag der zergangene Schnee, und Innerste. Endlich fand sie eine Tür mit der Aufschrift: Nur für die Mitwirkenden. Ein schmaler, furzer Gang, eine enge, ciferne Wendel­treppe. Zwei Armleuchter mit elektrischen Bir nen erhellten den Weg. Sie stand vor einer eisernen Tür, hörte Lärmen, Sprechen, Gepolter, lavierspielen. Einen Augenblick stand sie und horchte; fühlte eine zaghafte Angst, heftiges Herz­flopfen, gleich darauf kam eine eigentümliche Be­nommenheit über sie, wie unter der Wirkung eines leichten Betäubungsmittels; sie fannte die sen Zustand und wußte, nun würde sie fortan alles tun, ohne eigentlichen Willen, sie würde wie ein Mechanismus gehen", ein Ding, das durch eine Feder in Betrieb gesetzt ist. Sie flinkte auf und stand mitten auf der Bühne. Drei Her­ren und zwei Damen saßen herumt. Sie stellten sich vor: Der Herr Direktor, der Kapellmeister, der Stomiker; die beiden Damen waren Sän gerinnen.

Ich bin die Tänzerin Teresina; ich soll heute um halb neun Uhr hier auftreten. Die Herren zeigten Liebenswürdigkeit, die Damen blieben tühl. Teresina überreichte dem Kapellmeister ihre Mappe mit den Klaviernoten.

Es wurde ihr eine winzige Sammer als

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Teresina sitzt in der kalten Kammer. Sie ist müde und will nur noch eine kleine Weile aus­ruhen. Ihren Mantel hat sie sich um die Schul­ter gelegt.

An dem Lärm und der aufregenden Be­wegung merkt man, daß das Haus sich füllt.

Sie können sich hier ankleiden und schmin­len, sagte der Direktor. Ein Tisch, cin Spiegel, ein schadhafter Lehnstuhl und ein Dreibein stan­Teresina hat die Ärme auf den Tisch und den in dem Raum. Eine große Blechtiste ohne Schminkfachen, Augen- und Lippenstifte, gelbe, Lleines Mädchen bei den Schwestern. Als sie das Deckel stand auf dem Tisch, darin waren alte ihren Kopf darauf gelegt. Sie denkt an thr rosa, lila Puder, Salben, Fette, Schmiere ein letzte Mal dort war, hatte das sind gejagt: abscheulicher Geruch nach ranzigem Tran und Wutter, ich weiß ja nicht einmal, daß Du meine Unschlitt entströmte der Kiste. Teresina stellte sie Mutter bist, weil du mir nie etwas mitbringſt. auf den Boden in die Ede, warf ein Tuch dar­über.

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Einen ganzen Tag und eine ganze Nacht hatte Teresina wegen dieser Worte geweint.

Und jetzt fommt es wieder heiß und grant­

voll über sie, daß sie weinen muß.

Darauf muß sie ihr Gesicht aufs Neue

schminken.

Dann nahm sie aus dem Karton ihre eige­nen Sachen und begann sich vor dem Spiegel zu schminken. Während sie ausgezogen, im Leibchen stand, kam der Herr Direktor hinein- ohne vor her um Erlaubnis gefragt, oder sich entschuldigt Der Herr Direktor schiebt den Vorhang zur zu haben, sagte er im Befehlston: Beeilen! Sie kommen als dritte Nummer vorher will ich im engen schwarzen Gehrock den gemästeten Scite. - Ein Lichtstreif fällt auf ihn. Sie sicht Sie sehen! Dann ging er wieder. Körper, den feisten Hals, den Stopf mit dem Teresina hatte drei Tänze und dreimal Slei- furzgeschorenen, grauen Haar, die verlebten derwechsel. Zigeunertanz, Phantasietanz, slawi- Augen mit trübem Blick. Die ungewöhnlich stark schen Bauerntanz. markierten Faltensäcke unter den Augen; die ge­Zigeunerin trug sie eine rabenschwarze Perücke. geben dem Gesicht ein widerliches Aussehen. Er Als blähten Nasenflügel und das starke Doppelfinn Sie war fertig angekleidet: das rote Stopf- hatte eine von Gemeinheit fatte Stimme; eine vom Kopfe zu reißen hatte, die Halbmondohr- runzelter Stirn und hämisch dünn gezogenen Vip­tuch, das sie sich in der Leidenschaft des Tanzes Stomödianten- und Spekulantenstimme. Wit ge ringe, das Tamburin, nichts fehlte. Jest hieß es pen sprach er: Ich glaube, ich habe Ihnen be­noch ein lustiges, überschäumend lebendiges Ge- reite gesagt, Sie sollen sich ansehen lassen... sicht einzustudieren, Augen und Zähne blizen zu wollen Sie gebeten sein?... laffen daß es nur die Zuschauer so paden und Er ging. fie toll machen sollte und sie rufen mußten: eine echte Zigeunerin!

Teresina war blond, dunkelblond.

( Schluß folgt.)