10. Jänner 1926.

Ein Freispruch wegen Rindestötung. Der Ap- 1 pellationsgerichtshof in Moskau hat eine Frau fret­gesprochen, die ihr hoffnungslos trankes, fechsjähri­ges Rinb getötet hatte, weil sie nach reiflicher Be wissensprüfung das Beste für ihr Kind und die Gesellschaft getan habe. Wetterübersicht vom d. Jänner. Nach vorüber­gehender Ausheiterung zogen Freitag über die West. hälfte der Republik nene Niederschlagszonen hin­weg. Die größte Ergiebigkeit erreichten die wieder holten Niederschläge im Bereiche der Sudeten und des böhm.- mähr. Hügellandes. Samstag früh wur den folgende Wasserwerte gemessen: Trautenau 10, Deutschbrod 8, Wildenschwert 7 und Schneckoppe 6 Millint. Die Schneehöhe beträgt auf der Schnee­toppe 50, in Deutschbrod 9, Labor 7, Budweis 5 Bentim. In Mähren trat während des Tages eine Erwärmung ein, so daß sich der bisherige Tempe raturunterschied gegen die übrigen ausgeglichen hat. Samstag früh tamen nur vereinzelte leichte Nacht­

fröste vor. I'm östlichen und südlichen Böhmen schneite es überall. Wahrscheinliches Wet ter vom Sonntag: Abnahme der Bewölkung, stellenweise neblig, leichte Nachtfröste, schwache Luft­

bewegung.

Vortrag über J. S. Machar. Dienstag, den 12. b. M., um 6 Uhr abends spricht Gen. J. Reis mann im Klub deutscher Schriffstellerinnen in Prag , Na Perštině 6, über J. S. Machar und wird gleichzeitig Bruchstücke aus dessen Werfen, aus den Büchern Konfessionen eines Riteraten"," Verse und Prosa", Satiricon", Neuere Gedichte" und anbere regitieren.

Humor.

Boltswirtschaft.

glaubte seinem Söhnchen Franz ein paar aufklärende Das Nachtbadverbot im Bäckergewerbe Die brennendste Frage. Auch Obermoser 4 Worte über das Werden in der Tier- und Menschen. melt nicht vorenthalten zu dürfen. Er erfundigie fich nalen Arbeitskonferenz des Bölferbundes in Genf Seit dem Mai 1925, da bei der internatio eingehend bei seinem Freunde Untermoser nach der sartesten Methode, in der man diese Wissenschaft ver. mittein laun und nahm Anläuse... Zehn Anläufe nahm er. Er schwißte Blut. Endlich hatte er sich ein paar Worte abgerungen- seine Buise stodten. Da jag: Franz: Na, Papa, laß nur, das weiß ich schon; aber wissen möchte ich nur, wie macht man eigentlich Quftballons?"

Was ist der Unterschied zwischen einem Stempner und einem& Imbichter?- Der Klempner braucht 2ötzinn für die Kochtöppe, der Flimbichter Blödsinn für die Sientöppe.

Notwehr. Ich bin ein friedlicher Mensch, und gehe gern jeder Unannehmlichkeit aus dem Wege Neulich begegnet mir eine Horde Hakenkreuzler. Ich will bescheiden einen Untwig machen, es gelingt mir aber nicht mehr ganz und verschentlich trete ich einem der Herren auf seinen Schatten. Der schreit wfitend auf, zieht den Gummifnüpp: l, stürzt auf mich zu und ruft: Schlagt den Sterl tot, der hat auf meinen Schatten getreten!" Sämtliche Anwesende stürzten sich auf mich und zerbrachen an mir ihre Gummiknüp pel. Außerdem wurde ich von ihnen verklagt und bom Gerichte verurteilt, sämtliche Strüppel zu ersehen, da die Safenfreugler in berechtigter Notwehr gehan belt hätten."( Jllustrierte Reichsbannerzeitung")

Die Deutschen in Südosteuropa

Bon Bermann Weubel.

Seite 5.

Masse des Publikums der Konsumenten mit einer derartigen Regelung gedient ist. Was machen alle die 90 Prozent arbeitender Menschen, welche dann auf zwar billige, oft aber geradezu noch erschwing­bare Frühstücksemmel verzichten müssen? Alt­badene Semmeln und Brot friechen" nur, wenn

sie mit Butter oder Fett bestrichen sind. Wird der armselige Haushalt dann diese Wehrpost ertragen? Ist also die Regelung der Nachtarbeit beim Bäder etwa vou: Standpunkte des Konsumenten aus be trachtet die berühmte große soziale Wohltat? Erst recht nicht!

ein Uebereinkommen wegen Beseitigung der Nachtarbeit im Bädergewerbe getroffen wurde und nachdem nun allmählich die Zeit heranrüdt, wo dieses llebereinkommen von den Regierungen, die dem Völker bunde angehören, ratifiziert wer den soll, seit dieser Zeit ist im Bager der Gegner dieser notwendigen Reform eine heillofe Ver­Da hören wir wieder die Berufung dieses wirrung entstanden. Die Herren vom Badtrog Verfechters alter fulturwidriger Ueberlieferungen und alle, die sich zum Sprachrohr derselben her auf die große Maffe der Konsumenten, die Ar geben, könnten einem leid tun, wenn man sicht, beiterschaft. Mit diesem Schlagworte versuchen wie sie sich krankhaft bemühen, alle möglichen nun die Herrschaften immer wieder, der Deffent­Scheinargumente gegen das Nachtbadverbot und lichkeit plaufibel zu machen, daß ihr nächtliches höre, was der Deutsche Landesgewerbeverband um weitternacht, eine Notwendigkeit fei, weil an die Erzeugung von und für Böhmen unter dem Titel:" Das Nacht sonsten am Moreen fein frisches Gebäck, was die badverbot punkte" der Oeffentlichkeit mitzuteilen weiß. Simveis entspricht nicht den Tatsachen und ver bom sozialen Standarbeitende Bevölkerung brauche, hier fei. Dieser Es heißt da: Stürzlich tagte in Genf eine internationale jeder Weister, ieder Betrieb trachtet, so zeitig wic schleiert die eigentliche Ursache. Richtig ist. daß Arbeitsfonferenz. Diese faßte unter anderem den möglich frith mit der fertigen Ware herauszu Beschluß einer radikalen Einstellung der Nacht­arbeit im Bädergewerbe, und ganar so weitgehend. Berufskollege vor ihm noch, schon mit der Ware konnten. Warum? Weil er Angst hat, daß sein daß den beteiligten Staaten bloß das Recht der bei der Stundschaft ist. Die gegenseitige Konkur täberen Zeitbestimmung ab 5 Uhr früh" und die ren; ist es, die solche Blüten zeitigt und gerade der genaueren Unschreibung des Begriffes Bis­quitt" verbleiben soll. Ist schon die freiwillige Geseßes Wandel schaffen und Ordnung hinein bier fönute eine drakonische Sandhabung des Stunde erst mit der Arbeit beginnen dürften, bringen, denn wenn alle zu einer bestimmten mie es die Bestimmungen vorschreiben, dann würde auch diesem Treiben Einhalt getan. Auch die Bevölkerung würde sich danach richten mussen, wie es ja schon der Fall war, daß vor einer gewissen Stunde fein Gebäc zu haben ist und dies würde sich einleben, wie wir dies im benachbarten Reiche an jedem Tage sehen können. Wenn es dort möglich ist, so dürfte es auch bei uns der Fall sein. Aber die Gehilfen ersehen hieraus wieder, daß es notwendig ist, die Bevöl ferung mit ihren Bestrebungen vertraut zu machen, wie dies bereits schon getan wurde und besonders der Arbeiterschaft zu sagen ist, daß sie den Kampf der Bäckereiarbeiter zu unterstützen 80 Prozent bloß zwischen 6 und 7 Uhr früh ge­hat, wie dies auch der internationale Gewerk 80 Prozent blok zwifchen 6 und 7 Uhr früh geschaftsfongreß bei feiner lesten Tagung ausge­braucht, wo sich der Arbeiter, Kleine Angestellte und Beamte, das Schulkind usw. zu seiner Arbeitsprochen hat. tätte begeben. Später faufen sie nur mehr menige Glückliche, deren Anschl reinen Ausschlag gibt.

das Genfer Uebereinkommen vorzubringen. Man Brot m

Aufgabe des to selbstverständlichen Rechtes eines in anderen Fällen seine Souveränität fo eifersüchtig wahrenden Staates befremdend, so wird der ganze Borgana bei näherer Betrachtung geradezu berblüffend. Wem kommt diese Regelung zugute? Eupa der recht geringen Anzahl der Bädergehil Stein! Denn diese wollen ja alle einmal Meister fen? Das wären in einer Stadt wie Auffig 50. werden und als solche und nicht etwa als Wehilfen ihren Lebensunterhalt in ihrem Gewerbe finden. lleberall dort, wo sie nicht fünstlich aufgeheni mer­den, begreifen sie ihr wohlverstandenes Lebensin. teresse und verlangen daher auch gar nicht die Aufhebung der Nachtarbeit.

Wissen sie doch sehr gut, daß der Bäder nie­mals von der Brot, sondern bloß von der Weiß­

Ist dann aber dem Bädergehilfen etwa gehol. fen? Dann verrichtet er dieselbe Arbeit wieber in der Nacht, aber nicht mehr in dem patriarchalischen Verhältnisse der Meisterstube. sondern in der neist und Börpertötenden Tretmühle des Fabrilsbetrie. bes und hat die Hoffnung, jemals selbständig zu merben, immer verloren, er stirbt, statt als halb.

wegs gutfituierter Meister, als bettelarmer, ver­bitterter Broletarier.

Answanderungsbewegung im November des Jahres 1925. Nach den vorläufigen Bormer lungen des Statistischen Staatsamtes( zu deren Vollständigkeit noch Berichte für November aus zwölf, für Oktober aus zwei Bezirken fehlen) wurden im Monate November Auswanderer passe ausgestellt: in Vöhmen für 290 Personen,

Gerichtssaal.

Wieder ein hatentreuzierischer Berleumder verurteilt.

Die Erörterungen auf dem Kongreß der ten im Parlament, teine deutsche Bühne, nationalen Minderheiten in Genf und in diesen eine wirklich beutsche Schule; als im Zagen der Stampf um das Privatschulgesetz im August 1924 nach vielem Hängen und Würgen der rumänischen Parlament haben die Aufmerksamkeit Ungarländische Deutsche Boltsbildungsverein" der Deffentlichkeit wieder einmal auf die de ut ins Leben treten durfte, wurde ihm ein Renegat, schen Siedlungen in Südosteuropa Minister a. D., Dr. Graz, Schwab von Abstam gelentt. Sprach man zuweilen in den letzten Jah- mung, Magyar von Gesinnung, als Vorsitzender ren übertreibend von je einer Million Deutscher aufgenötigt und ungehindert brüllen die Rassen in Rumänien und Südflavien, so gibt jetzt der schüpler", die von der Deutschen Zeitung" und sicher nicht zu niedrig schäßende beimatdienst" Stonforten gestreichelten magyarischen Sakenkreuzbädevei lebt. Frische Semmeln werden aber bis die Zahl der rumänischen Deutschen auf ler ihr Sohnlied: Megis hunczut a nemet antiqua! 800.000, die ihrer Volksgenossen im Süd. Der Deutsche ist doch ein Hunds. slawenstaat auf 550.000 an. Merkwürdiger- fott! weise vergißt er die ebenfalls rund 550.000 Deut- Die Deutschen dagegen, die 1918 aus den schen in Ungarn , wie man denn namentlich in Reich der Stephanstrone in Rumänien und der rechtsgerichteten Presse Deutschlands öfters die Südslawien fanten, gelangten aus Es wirkt wahrhaftig föftlich, wenn es heißt, Behauptung findet, daß das Land Horthys ein Oligarchie in Staaten die zum mindestens daß eine folche Regelung. die Beseitigung der rein nationaler Staat sei. der Form, zum Teil auch dem Inhalt nach Nachtarbeit nur wenigen Gehilfen zugute fäme, Die im Stromgebiet der unteren Donau , der Demokratien sind. So fiel ihnen ein besseres Los aber selbst die haben feinen Nuken davon, denn Drau und Theiß sienden Deutschen bilden ein als den unter dem Magyarenium gebliebenen sie wollen alle Meiſter werden, dann wird bei noch zu wenig erforschtes soziologisches und natio- Bolksgenossen. Nicht nur wurden deutsche Nacht gearbeitet. Der Mann scheint feine in währen für 175, in Schlesien für 44, in der nalpolitisches Problem. Außer den Siebenbürger Gymnasien und Realschulen eingerichtet, sondern Ahnung von einer Hygiene zu haben, die ver­Sachsen, in Wahrheit Mofelfranken, die sich hier vor allem fonnten die durch den Weltkrieg aufge- langt, daß das Brot, welches zur Ernährung des in der ganzen Republit zusammen für besafei für 375, in Karpathorußland für 100, schon im 18. Jahrhundert niederließen und im senden Schwaben ihre Bewegung in breiter Front wird, wie es nur bei der Tagerarbeit möglich ist. sonen). Von ihnen haben als Reiseziel 741( 867) schon im 18. Jahrhundert niederließen und im rührten und zum Bewußtsein ihrer selbst erwach Bolles dient, wirklich unter Umständen erzeugt 984 Personen( im Oftober 1925 für 1239 Per­Schutz von allerhand Rechten eine gewisse gesellentfalten. In Rumänien brachte 1919 die Tagung was achtbare Männer der Wissenschaft über die Personen europäische Staaten angegeben, und fajaftliche Gliederung und eine allerdings partifu Laristisch begrenzte deutsche Gesinnung entwidel von Hermannstadt den fulturellen, von Hermannstadt den kulturellen, 1921 der Werderblichkeit der Nachtarbeit den Bäckereien 1921 der Werderblichkeit der Nachtarbeit den Bäckereien war Frankreich 414( 350), Deutschland 93( 91). ten, sind die Deutschen in Südosteurora Nachkom- Kongreß von Czernowik den politischen 3 usam durch Anführung von Tatsachen und authenti den Berband der Soz. Sowjet- Republiken 84 men der Einwanderer, die im 18. Jahr menschluß aller Deutschen , und ähnlichen Beweisen zum Ausdrud gebracht, scheint( 192), Defterreich) 47( 81), Ungarn 24( 41), Ru hundert von den Habsburgern in diese durch lich wurde 1920 in Südflawien der den Mann nicht zu genieren. Weiter heißt es mänien 20( 33), das Königreich SS. 21'( 32), die Türkenherrschaft verödeten Landstriche ber-" Schwäbisch- Deutsche Kulturbund" mit Bezug darauf, daß die Brotfabriken das Polen 5( 20), sonstige europäische Staaten 33( 27) pflanzt wurden; im Lauf der Jahrzehnte firömten, und im Jahre darauf die Bartei ber Deut. Sleingewerbe niederkonkurrieren: in Personen. Ueberseeische Staaten gaben als eine unblutige Revolution gaen Absolutismus Parlament verfechten Vertreter der Deutschen die Absolutismuschen" gegründet. Im Bufarester wie Belgrader Heiseziel im ganzen 243( 372) Personen an, und und Feudalismus der Seimar, Tausende und war: Argentinien 105( 168), die Vereinigten Abertaufende von Familien aus Württemberg , Forderungen ihres Voltes, und wenn sie auch hier Staaten von Nordamerika 92( 102), Kanada 22 Baden, Schwaben , Nassau, Hessen , der Pfalz , dem pie dort über Unverstand oder Böswilligteit meist ( 43), Brasilien 2( 26), sonstige überseeische Stan­Elfaß und anderen Rheingegenden in die Stoloni- der unteren Behörden oder über Ausschreitungen ten 17( 33) Bersonen. Stengebiete, wo immerhin freier zu atmen war. bes nationalen Chauvinismus Tausendfaches zu Unter Razen und Walachen" tas ist Serben lagen haben, fehlt es doch nicht, anders als in Un­und Rumänen, Bioniere einer überlegenen Wirt- gern, an Grundsteinen einer beſſeren Sutunft. schaftsweise, tamen die Schwaben , wie fe ausgelieferte Rumänien mußte den Deutschen im Der Artikelschreiber scheint immer noch der Selbst das der torrupten Diktatur Bratianu durchweg genannt wurden, zu blühendem Wohl- Privatschulgeset eine Reihe von Zugeständnissen Anschauung zu sein. daß dem Bädergehilfen nach stand; die Millionenbauern unter ihnen sind gar machen, und in Südslawien verhieß der Unter- einigen Jahren Tätiofeit nichts anderes minkt als nicht so selten. richtsminister Radiisch vor kurzem den Deut- das Meister- merben". Er weiß wohl nicht, daß da Deutschland ein nur geographischer Begriff auf Grund gegenseitigen Einvernehmens. Aber ihrer Heimat zu einer Zeit entfrembet: fchen in Slowenien eine Regelung der Schulfrage gerade im Bädergewerbe viele hunderte im mar, erlebten sie den sozialen. fulturellen und poli Jahre ihren Beruf an den Nagel hängen, weil Wenn überall im Südosten die Deutschen in fie vorziehen, lieber noch in der geist und för tischen Entwicklungsprozeß, der das moderne den Genuß der ihnen verheißenden Minderheits- pertötenden Tretmühle des Fabritsbetriebes" zu Nationalgefühl formte nicht im Ring der rechte, also vor allem der fulturellen Autonomie, arbeiten, als in einem Berufe mit 12 bis deutschen Geistes- und Schicksal gemeinschaft. Da gelangen, so hängt das eben nicht nur von der 14stündiger Arbeitszeit und mit einem Sohne, fie bis auf diesen Tag zu mehr als neun Zehnteln internationalen Lage, der Ausbreitung des Frie- der eigentlich nur ein Bettel genannt werden eine schwer bewegliche Bauernmasse, auch auf densgeistes in Europa ab, sondern ist ebenso eine tann. In einem hat der Mann schon recht, bei mühlenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Frage der Demokratisierung der be- einem solchen System der Ausbeutung der Bandlungen nicht unterlagen, blieb ihr National treffenden Staaten. Ohne einen vollen Regime- menschlichen Arbeitskraft ist es dann auch dem bewußtsein im 20. Jahrhundert, was es im 18. wechsel haben die Deutschen in Ungarn , wo heute neuen Meister aus der patriarchalischen Meister gewesen war: ein verschütteter Brun- der sozialdemokratische Abgeordnete s na Iler am ſtube" heraus möglich, aleich feinen anderen nen. Diese national noch unerweckte Masse hatte lebhaftesten für sie eintritt, nichts zu hoffen. In Stollegen als gutfituierter Meister zu leben, wäh, weder den Willen noch die Möglichkeit, ihr Volks- Rumänien zeigt, von demokratischem Geist erfüllt, rend er sonst als bettelarmer, verbitterter Prole­tum gegen die Budapester Heißsporne zu verteidi- die Anhängerschaft des Professors Jorga wie tarier" zugrundegeht. Nun hört ihr es, ihr gen, die in ganz Ungarn nur Magyaren sehen die Agrarpartei weitgehendes Verständnis für die hunderte von Bädergehilfen, wenn es euch heute wollten. Nicht nur hielt der magyarische Chauvi- Deutschen, und auch in Südflawien sett fich eine schlecht geht, dann habt ihr selbst die Schuld nismus durch. fortschreitende Berstaatlichung der Partei desto rüdtaltloser für die Schwaben ein, je daran, arbeitet bei Tag nud Nacht und verlangt deutschen Stirchenschulen die Schwaben in seinem aufrichtiger sie demokratisch ist. Aber wenn Hoff- feinen Vohn, denn das patriarchalische Ver­Bann, sondern duldete auch nicht eine ein mung auf die Demokratie zur Demofratie verhältnis in Hause des Meisters, wo ihr wie das gige höhere deutsche Lehranstalt im pflichttet, so sind die Deutschen Südosteuroras eigene Stind gehalten werdet, entschädigt euch für Bande. Was darum aus dem Bauerntum zur vielfach von dieser Erkenntnis noch weit entfernt. alles: dann werdet Meister und der gutfituierte Bilbungsschicht aufstieg, verfiel automatisch der Daß das Blatt der Siebenbürger Sachsen über Spießer ist fertig. Mit diesen Säßen gibt der Magyarisierung; der studierte Schwabe die, Locarnisierung" Europas höhnt und die An. Schreiber zu, daß seine Freunde, die Bäder wollte lein Schwabe mehr sein und selbst die schauung verficht: Wer nicht gerade demokrati meister, alle gutfituiert sind und der Mann wird Beistlichen und Lehrer fühlten sich fast durch die schen Utopien verfallen ist, wird sich darüber flar Bant als Magyaren. sein, daß es gesellschaftliche Rangordnungen geben Was unser Jahrhundert an schwachen Gegen- wird, solange es eine menschliche Gesellschaft gibt, regungen sah, wurde schonungslos unterdrückt, daß es sich nur darum handelt, wer oben und wer und auch im Ungarn von heute schwelgt unten zu stehen kommit", bedeutet eine üble Emp­die Herrenschicht noch in dem alten Hochmut, der fehlung an die rumänische Demokratie, und noch nur die Magyaren als Nation, die Minderheiten bösere Fayen sind es, wenn bei den Deutschen als Völkerabfall einschätzt. Weil die ergt und Südslawiens, für die Vollblutgermanen mit Na Horthy gleiche politische stappen tragen, schweigt men Morocutti, Nasto und Roletnit sich unsere deutschnationale Presse gern über die als Sprecher auftreten, mit dem völkischen" nationale Not der Deutschen in Ungarn aus, ob- Wahnsinn folettiert und Schwarz- weiß- rot ge bohl sie ungleich schmachvoller ist als feiert, Schwarz- rot- gold mißachtet wird. Auch auch wir als bedeutsam betrachten, und da in irgendeinem Staat des Südostens. Nicht weni- Wandlungen auf diesem Felde gehören zu den heißt es: ger als 7 Prozent der Gesamtbevölkerung sind Voraussehungen einer für alle Teile ersprießlichen Die zweite Frage aber scheint uns noch viel Deutsche , und sie haben feinen Abgeordne. Bösung des Deutschenproblems in Südosteuropa. bebeutsamer als bie erste, nämlid) ob der großen

es schon missen; dann begreifen wir nur nicht bas ewige Geraunze von dem Bugrundegehen" des Bäders, wenn der Arbeitsbeginn statt zu jeder Stunde der Nacht erst um 5 Uhr früh beginnen darf. Wie die patriarchalischen Verhältnisse in den Bädereien beschaffen sind, davon wissen die Gehilfen ein Lied zu singen und die Forderung derselben nach Abschaffung des Soft und Logis swanges ist die Ursache dieser bielgepriesenen" Einrichtung. Nun kommt der Artikel auf eine Frage, die

Der nationalsozialistische Vertrauensmann Starl Rojer, der bei der Fa. Schäffer u. Buden­berg- Aussig in Arbeit astnd und seit dem Umstug bei den deutschen Nationalsozialisten eine Rolle spielt, hat über den Betriebsvertrauensmann der großen chemischen Fabrik in Aussig , Gen. Josef Boca pfa die Mar verbreitet, daß Počapta anläßlich feines 25jährigen Arbeitsjubiläums von der Direttion Geschenke bekommen hat, wodurch er die Arbeiterschaft verraten hat, und beſtochen wor den sei. Es genügte den Herrn Sojer, der diese Verleinidung aus einer Notiz des nationalsozia liſtiſchen Tag" geschöpft hat, nicht, gegen den Ge­nossen Bocapta in Aussig mit dieser Berleum­dung hausieren zu gehen, er zog vielmehr von Versammlung zu Versammlung und endlich ge lang es, ihn in Komotau zu fassen. Gen. Po­capta brachte durch seinen Rechtsfreund Herrn Dr. Kahn in Aufsig die Ehrenbeleidigungsklage gegen ofer ein und weil se ojer zur ersten Verhandlung nicht erschien, wurde er in der zwei ten Verhandlung, welche ant 16. Dezember 1925 beim Bezirksgericht in de omota u stattfand, wie der in seiner Abwesenheit, zu 5 Tagen arrest, umgewandelt in eine Geldstrafe von 100 und zum ostenerfas ver urteilt. So sehen die Hakenkreuzler aus: Erst verleumden sie professionsmäßig und wenn sie ab gefaßt werden, dann versuchen sie nicht einmal en schein eines Beweises für ihre Behauptungen zu erbringen. Der Herr Kojer kann sich nunmehr bei seinen Parteifreunden be­danken für die guten Informationen, welche er von ihnen bekommen hat. Wir machen alle Ge­nossen aufmerksam, bei jeder Gelegenheit die Ver leumdungen der Satenkreuzler festzuhalten und die Zeugen sicherzustellen damit der Beleidigte in die Cage tommt sich gegen die Verleumdungen zu wehren. Es darf nicht geduldet werden, daß un­fere Vertrauensmänner Freimild für die Saken­freugler werden.