12. Jänner 1926.

Maßnahmen gegen die Wohnungsnot in] Brag. Die Pr ger Stadtgemeinde trifft auf die Weise Maßnahmen gegen die Wohnungsno:, in­dem sie neue Vorschriften an die Prager   Straßen. cden flebt, durch welche das Bewohnen von Not­standsbauten, provisorischen Wohnungen usw. eingeschränkt wird, statt daß sie große Bins häuser an der Peripherie mit einer Menge fieiner Wohnungen, bestehend aus Zimmer und Küche femt Zubehör errichtet. Denn die ganze Bauaftion mit den Einfamilienhäusern tam doch nur ein paar Beuten zugute, die mit Filfe der Regierungs­subvention villenartige Häuser stehen haben, die Mehrzahl der Familien ist jedoch noch heute ohne Dach und der Wohnungswucher blüht weiter, ärger als zuvor. Daß für das Ueberlassen einer leeren Wohnung Tusende von Kronen für Ab. tretung" gezahlt werden, das nimmt man gerade zu als eine Selbstverständlichkeit hin. Es wäre wirklich schon an der Zeit, daß die Stadtgemeinde endlich die Wohnungsbureaus, die alle nur den Wohnungswucher unterstüßen und ihm Hand­langerdienste leisten, fassiert und ein Ge meinde Wohnungs- Vermittlungs. amt einführt. Mit dem Abbau der Wohnungs­fanzleien wird auch der Wucher abgebaut werden. Das wäre wichtiger, als die großen Plakate mit den neuen Vorschriften über ds Bewohnen von Notstandswohnungen. Man schaffe 50 moderne Wohnhöfe mit kleinen Wohnungen nach dem Wiener   Vorbild, verbiete die Wohnungsbure: us und führe die Zuweisung von Wohnungen durch cin fommunales Amt durch! Es ist wirklich an der Zeit, daß die Herren im Prager   Stadtra: sich mit diesem Problem einmal ernstlich beschäf tigen!

Der Kommunismus in Holland  .

OFFIZIELLER KOMUNISMUS

DEAL KORUM

MUS

KOMMUNISTEN

WIJNKOP KOMUNIST EN

( Nach dem Notenkmaker".,

In Holland   teilt sich die verhältnismäßig schwache kommunistische Bewegung in nicht weniger als vier Richtungen.

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Sette 5.

ste entkamen auf der Sokomotive mit 300.000 Beje­tos. Bisher sind aus den Trümmern des überfal­lenen Eisenbahnzuges 20 mit Brandwunden bedeckte Leichen geborgen worden. Die Lokomotive, auf der die Banditen flüchteten, wurde einige Stationen von dem Schauplatz entfernt, entgleist aufgefun ben.

Studentenhäuser in Paris  . Int Zeichen der Kulturgemeinschaft aller Völker stellt der französische  Staat den fremden Völkern unentgeltlich in Baris einen Bauplan für Studentenhäuser zur Verfü gung. Es wird daran gedacht, allmählich eine re­gelrechte Studentenstadt entstehen zu lassen, um dadurch umso mehr ausländische Studenten nach Paris   zu loden. Einzelne Staaten haben be reits mit dem Bau solcher Studentenhäuser begoit

nen.

Die Servietten der alten Römer. Im alten Rom   herrschte der Brauch, daß jeder Gast, der, zu einem großen Gastmahl eingeladen war, sich ein eigenes großes Mundtuch mitbrachte. Der Gebrauch dieses Tuches wich aber erheblich vor dem ab, den man heute von der Serviette macht. Sobald nämt lich ein Gericht aufgetragen wurde, das dem Gast besonders gut schmedte, widelte er einen Teil davon in seine Serviette und schickte dann seinen Diener, den er eigens dazu mitgebracht hatte, damit nach Hause. Später hatte sich dieser Brauch so einge bürgert, daß die Gäste ihre Diener lieber mit großen Körben ausrüsteten, in die dann alles hineinkam, was nicht aufgegessen wurde. Die großen Servietten tamen daher auch wieder ab und wurden endlich ganz vergessen. Erst als im späten Mittelalter der durch die Gelegenheitsprostitution, welche die interessantes Töpfergeschirr, fünstlerische Orna- Gebrauch der Gabel auftam, gelangten nach und Prager   Straßen selbst in Bordelle verwandelt hat, mente und verschiedene Münzen. In der Um- nach auch die Servietten wieder in die Mode, wur Chauvinismus. In Prachatis erhielt eine immer mehr Opfer fordert. gebung der Stadt wurden zerfallene Salt und den jest aber nur mehr zum Reinigen der Sippen große Zahl deutscher Bewohner eine Vorladung Prager   Chronit. In der kommenden Saison Alebaſterfabriken, große Grabpläge und Moscheen benut. zur politischen Bezirksverwaltung mit der Auf- wird der Autobusverkehr auf den Streden Smichov   gefunden. forderung, den Taufschein mitzubringen, da van-Jinonice  ( Endstation bei der Autofabril Walter), tschechischer Seite eine Anzeige erstattet worden Kobylis- Bohnig und Zižkov- rdlořezy eröffnet war, daß diese Personen angeblich die ursprüng- werden. In der inneren Stadt Prags   wird dem liche tschechische Schreibweise ihres Familien nächst an die Durchführung des Projektes des namens ohne Bewilligung der politischen nächtlichen Autobusverkehrs gejdritten Landesverv: Itung verdeutscht hätten. Be- werden. Dieser Betrieb ist sowohl in der Zeit des zeichnend ist, daß die politische Bezirksverwaltung sogenannten Nachtverkehrs der elektrischen Straßen sich zu einer Amishandlung über diese Angebe bahnen, der beiläufig bis 1 Uhr nachts dauert, als reien bereitfinden ließ, obwohl weder die Vor- auch nach dieser Zeit bis in die Morgenstunden ge­aussetzungen des Paragraph 201, lit. d, noch des dacht. Für die obengenannten Swede wird die Paragraph 320, lit. c, des Strafgesetzes vorliegen. Stadt Prag   in der nächtlichen Zeit bereits das Wie man im priv ten Verkehr seinen Namen fertverfahren zur Lieferung von 10 Autobussen einer schreibt, geht die politischen Behörden nichts an. neuen niedrigen Bauart( nach neuestem deutschen Uebrigens ist eine Aenderung der Schreibweise und amerikanischen   Muster) ausschreiben. Diese des Namens noch keine Namensänderung. Die neuen Autobusse werden längstens im Monate Mai politische Bezirksverwaltung Prachatit müßte lieferbar sein müssen. folgerichtig auch den Gebrauch von Künstler­namen verbieten.

Prof. Jwanows Versuche zur künstlichen Be­Neue Bordelle in Prag  ? Wie wir erfahren. fruchtung und Streuzung von Tieren. In der plant das Gesundheitsamt der Stadt Br: q eine letzten Zeit hat der Professor der Biologie, Jwa­Kontrolle der Barmädchen zum 3wede nom, sehr interessante Arbeiten über die fünft der Einschränkung der Geschlech strankheiten. Wie liche Befruchtung der Haustiere durchgeführt. ber amtliche Bericht bejagt, sieht sich die Ge- Versuche zur künstlichen Befruchtung sind schon meinde zu diesem Schritte durch die entseglich vor dem Krieg in Rußland   bei Pferden ange übe chandnehmende Ausbreitung der venerifchen ſtellt worden. Prof. Iwanoo hat jedoch jetzt diese Stranfheiten genötigt. Es ist sicher, daß die Pro- Methode auch auf großzes und fleines Hornvich, itution in ihrer jeßigen Form noch furchtbarer Schweine, Kaninchen, Meerschweinchen und wilde ist, als sie es je mr. Durch die Aufhebung der Rauchtiere angewandt. Sehr gute Resultate er Bordelle wurde die Prostitution natürlich nicht gaben die Versuche mit Füchsen. Diese Versuche aufgehoben, sondern die Schande der heu- zeigten, daß es sehr gut möglich wäre, die sehr tigen Gesellschaftsordnung ist nicht werwolfen Züchtungen von Blaufüchsen wieder mehr faserniert, sondern zeigt sich jetzt auf der aufzunehmen. Sehr großes Interesse bieten fer offenen Straße und in viel größerem Maße, als er die Experimente Prof. Iwanows über die früher. Die Gelegenheitsprostitution ist das größe Kreuzung von Tieren verschiedener Uebel geworden; besonders diese ist es, die sich Arten: Es zeigte sich, daß die Kreuzung nur bei entvidelt hat und die die Hauptschuld an der Arten, die im zweiten Grade mit einander ner Ausbreitung der Krankheiten trägt. Was nüßen wandi sind, möglich ist. Die Kreuzung von nicht alle Plakate und schönen Ratschläge, wenn der sehr von einander verschiedenen Arten, wie z. B. Rapitalismus immer wieder junge Mädchen Kaninchen und Hase, Maus und Ratte, ergaben wingt, ihren is zu verkaufen, um nicht ber ein negatives Resultat. hungern zu müssen! Das Entseßlich dabei ist, daß: die Nußnießer an dem Gelde der armen Mädchen die Brbesizer und Hotelwirte, würdige Stügen der Gesellschaft, sind. Die größte Schmach jedoch ist die Prostitution der Jugendlichen, die

Der Borsaz des Herrn Winderling.

Entdeckung einer alten tartarischen Stadt. In der Stadt Narowtsch at an der Wolga   wurde eine alte tartarische Stadt aus der Zeit der Goldenen Sorde( Ende des 13. Jahrhun derts) entdedi. Die Ausgrabung ergab sehr viel

De Einwohnerzahl der Schweiz  . Nach der legten Volkszählung gibt es in der Schweiz   eine Bevölkerung von 3,880.320( 1910: 3,753.293) Seelen; ferner wurden 494.356 Wohnhäuser und 886.876 Haushaltungen gezählt.

Eine neue deutsche Zeitung in Straßburg  . Der bekannte elfäffische Dichter und Vorkämpfer ber el­fäffifchen Autonomiebewegung, René Schidele, mirb Denunächst in Straßburg   eine neue deutsche Zeitung herausgeben. Der Titel Die Brücke" läßt er­warten, daß hier eine Verständigung des deutschen Der Taschenofen der Japaner. In Japan   und französischen   Kulturelements und Voltstums herrscht die Sitte, daß im Winter jedermann seinen angestrebt wird. Es ist deshalb begreiflich, daß die Taschenofen bei sich trägt. Da der Ofen nur etwa Pariser Nationalistenpresse bereits gegen die angeb so groß ist wie eine Bigarrentaidie, fann er leichtlich mit Riesenkapitalien" unternommene Neugrün mitgeführt werden; auch die Schulkinder tragen oft dung Sturm läuft. ihre kleinen Taschenöschen bei sich, um sich auf dent Schulweg daran zu wärmen. An sich ist der Taschen ofen nur ein flaches Gefäß, das einen Glühstoff ent hält. Die Verbrennung erfolgt ohne Rauch oder Gasentwicklung, was in der Zusammensetzung des Glühstoffes begründet ist, der in der Hauptsache aus verkohlten und verpulverten Hanfstengeln besteht und mit etwas Salpeter und einem pflanzlichen Del zu einer festen Masse gepreßt wird.

,, 150 Jahre Wiener Theater". Unter diesent Titel will der Deutsch   Desterreichische Bühnenverein aus Anlaß des hunderfünfzigjährigen Bestehens des Burgtheaters in Wien   eine Theaterausstellung ver­anstalten, die an interessantem Material die Wiener  Theatergeschichte der letzten 150 Jahre veranschau­lichen soll. Die Eröffnung der Ausstellung ist für den 23. Jänner vorgesehen.

Die Krokodilplage hat im südlichen( holländi­schen) Teile der Insel Neu- Guinea   einen der­artigen Umfang angenommen, daß allein im ver­flossenen November im Gebiete von Merauke 31 Menschen diesen Tieren zum Opfer gefallen, find.

Noch älter als die Pharaonen. Der Leiter einer wiſſenſchaftlichen Expedition, die eine Ruinenſtätte in Honduras  ( Meriko) durchforscht, R. Harring ton, entdeďte ein Grab, in dem er hofft, Mumien zu finden, die älter und besser erhalten find als die in Aegypten  . Der Gelehrte hat bereits mancherlei Sunstgegenstände der Azteken aufge­funden. Die Bevölkerung soll in Amerika   gelebt habermegenen Raubüberfall iſt die Younglee­ben, lange bevor in Aegypten   die Pharaonen ihre Schätze in den Pyramiden und Grabkammern unter brachten. Das von Harrington bloßgelegte Grab befindet sich in einem Salzberg, was die Anahme rechtfertigt, daß die Leichen unversehrt sind.

Räuberunwesen in Megilo. Nach Privatmel dungen aus Guadalajara   überfielen 20 bewaffnete und vermummte Räuber einen Personenzug zwischen Guadalajara   und Mexiko  . Sie ermordeten die Mehrzahl der Reisenden und zahlreiche Soldaten der Begleitschaft. Die Räuber, welche den Zug in Gua dalajara bestiegen hatten, überfielen bie Soldaten und Reisenden mit Messern. Von der militärischen Bereitschaft wurden alle bis auf jieben getötet. Die mit dem Leben davongekommenen Soldaten sind schmer verwundet Der Zug wurde mit den Op­fern der Räuber in Brand gesteckt. Die Räuber standen unter dem Befehl eines früheren Obersten  ;

Eine Stadt von 300 Banditen überfallen. Einem City, 24 Meilen süblich von Stanton, zum Opfer gefallen. 300 mit Gewehren, Revolvern und Mes fern bewaffnete Banditen drangen in die Stadt ein,

entwaffneten das Militär und plünderten 30 Wa­

renhäuser der Stadt. Hierbei fielen den Räubern Waren im Gesamtwerte von 300.000 Pfund in die Sände, die sie mit Dampfbooten fortschafften.

Hier

Der Ermordung von 20 Indianern angeklagt. Aus Guthrie( Oklahoma  ) wird berichtet: begann der Prozeß gegen eine Mörderbande, die beschuldigt wird, ungefähr 20 Indianer er mordet zit haben. In der Auflage heißt es, die Mörder hätten das Ziel verfolgt, sich in den Besitz der reiden Petroleumfelder der Ermorde­ten zu sehen.

Vortrag J. Reismann über Machar. Heute, 6 Uhr im Künstlerinnensaal Prag I., Na Perštyně Nr. 6.

ein Peitschenhieb traf und wie ihm plöslich tas| Gassenhauers zu pfeifen, um seine innere Unruhe im übrigen dem Chef sagen, daß er diese Art der Blut in den Kopf schoß und der Zorn in ihm auf zu bemänteln. Behandlung, wie sie ihm gestern zuteil geworden stieg über die unverdiente Schmähung und den So vergeht der Abend. Die Kinder, sonst ge- ist, nicht verdient. Das wird doch der Alte quch angedrohten Hinausvurf. Und schon schoß thn wohnt, daß der Vater mit ihnen spricht, sie nedt einsehen müssen und damit wird der leidige Zwi die Antwort, die einzig passende Antwort auf und mit ihnen Scherze macht, schleichen verschüchschenfall beigelegt sein. Und er, Winderling, wird Herr Servatius Winderling löffelte seine die Grobbeiten des Chefs, durch den Stopf. Aber tert durch das veränderte Wesen in der Wohnung sich fagen fönnen, daß er als Mann gehandelt und Suppe und machte ein griesgrämiges Gesicht. Auf auch zugleich der Gedanke an seine Familie, an herum. Und die Mutter weiß auf ihre Fragen, seiner Würde nichts vergeben hat. Er wird sich die teilnahmsvollen Fragen seiner Frau, die sein die Frau und an die Stinder, die dann Not, viel was der Vater denn heute habe, nichts zu sagen. dann nicht vor sich selber zu schämen haben. Ja. verändertes Wesen sogleich bemerkt hatte, gab er leicht gar Elend ertragen müßten, wenn er seinen So schmeichelnd sie ihm auch noch vorhin mit der Das wird er tun! einsilbige und mitunter auch zerstreute Antworten. Posten verlieren würde. Und den hätte er ver- Hand über die Saare strich, als sie ihn frug: Noch im Traum beschäftigt ihn sein Vorsatz. Und als Frau Winderling wiederum den Versuch loren, sofort, auf der Stelle, wenn er dem Chef, Vazzi, was ist dir denn heute daß du so eigen Ihm träumt er sei bereits auf dem Wege zum unternahm, durch eine Frage an ihren Mann zu gefagt hätte, was er ihm hatte in diesem Augen bist?" hatte er wieder unwillig ihre Lieblosung Chefzimmer, stehe vor der Türe und klopfe an. erfahren, was er denn heute habe, daß er so wun blid enigegnen wollen. Und so hatte er die Ant- abgewehrt: Geh, laß mich in Ruh'!" Der Chef drinnen ruft Herein!" und Herr Win­derlich sei, knurrte er unwillig, fie möge ihn doch wort hinunter gewürgt und war bebend vor Zorn Herr Winderling lag noch immer wach im derling schridt zusammen und wacht vom Schlafe endlich einmal in Ruhe lassen. Das tat denn auch und Scham stehen geblieben, bis ihm der Chef Bett, als seine Frau und Kinder schon längst em- auf. Dann schläft er wieder ein mit dem die Frau auch, ihren Teller leer und ließ ihren fagte, er möge sich wieder an seinen Platz begeben. geschlafen waren. Er hörte die tiefen, regelmäßi- festen Vorsage, morgen früh, sobald der Chef da Mann, dem das Essen sichtlich nicht munden Wohl zwanzigmal hatte Herr Winderling diese gen Züge der Schlafenden. Und das Tiden der fein wird, zu ihm zu gehen und sein Vorhaben wollte, allein beim Tische siten. Mit verstohlenen peinliche und für ihn beschämende Szene an sich Uhr, die nebenan im Zimmer hing. Ja, wenn er auszuführen. Blicken betrachtete die Frau ihren Mann und jah, vorüberziehen lassen. Als er mit hochrotem Kopfe nicht Frau und Kinder hätte! Da hätte er dem Mit diesem Vorsatze hat Herr Winderling auch wie er mitunter ganz auf das Essen vergaß und an seinem Schreibtisch in der Kanzlei saß und ar- Chef schon die Meinung gefagt! Im Geiste sieht am anderen Morgen seine Wohnung verlassen und wie geistesabwesend über den Tellerrand hinweg beiten sollte, dann auf auf dem Wege von der er sich wieder im Zimmer des Chefs und reiht den Weg in die Stanzlei angetreten. Mit ihm hat auf das Tischtuch sah, als zähle er gewissenhaft die Stanzlei nach seiner Wohnung, beim Effen und jetzt Satz um Satz aneinander, was er da dem Chef er auch, in der Stanzlei angekommen, seine Arbeit Blumenmuster des Tischtuches. So sonderbar hatte immer und immer wieder. Und nachträglich reut alles ins Gesicht gesagt haben würde. zu einer begonnen. Als aber wenige Minuten später der sich doch ihr Vazi" während der sechs Jahre es ihn nun, daß er dem Chef doch nicht die Ant- flammenden Verteidigungsrede. Gewiß traf auch Chef ganz gegen seine sonstige Gepflogenheit, erst ihrer Ehe noch nie benommen wie heute. wort gegeben hat, die ihm gebührt hätte. Aber ihn ein Teil der Schuld. Aber den eigentlichen um neun Uhr zu kommen schon wenige Minuten Herr Servatius Winderling hatte aber den- dann wäre er ja jetzt schon ohne Posten... Und Fehler hatte doch nicht er, sondern der Prokurist nach ach durch die Kanzlei zwischen der Doppel­noch keine Ruhe, obwohl ihn nun seine Frau in plöglich schridt er jah zusammen bei dem Ge- begangen und es ist ungerecht gewesen vom Chef, reihe der Schreibtische gegangen fam und seine Ruhe ließ. Ihm klangen noch immer die harten, banten, auf den er bisher noch nicht gekommen ihn so herzustellen, als ob er ein dummer Junge prüfenden Blicke über die Köpfe seiner Angestell urgerecht| verlegenden Worte in den Ohren, die er heute war: vielleicht wird ihm der Chef doch noch fün- wäre. Und daß er den Fehler nicht entdeckt, ihn ten gleiten ließ, da beugte sich Herr Winderling nachmittags von seinem Chef im Geschäft zu digen und dann ist die Demütigung die, er seiner übersehen hat, das war ja sicherlich seine Schuld. noch tiefer über seine Arbeit auf dem Schreibtisch hören gekriegt hatte. Wie der geschrien hatte! Als Familie zuliebe erduldet hat, doch umsonst ge- Mußte ihn aber der Chef deswegen so herunter- und ließ die Feder noch hurtiger über das Papier ob er von Sinnen wäre. Und als er, Winder- wefen! Den ganzen Abend hindurch wälzt Herr machen? War das recht? Nein! Das müßte auch fahren. Und gleichzeitig fühlte er, wie sein Vor­ling, sich in seiner Bedrängnis aufchidie, dem Winderling diesen Gedanken im Kopfe herum, der Chef einsehen, wenn er ruhiger über die ganze fat, den er in der Nacht gefaßt hatte, in nichts Chef zu sagen, daß er doch nicht allein an dem brütet dumpf vor sich hin, erwägend, was er dann Sache nachdenken würde. Ja.. Sicherlich. Und zerrann. Und mit ihm auch die Rede, die er dem borgefallenen Fehler schuld sei. da wurde der wohl beginnen wird oder kann, wenn er wirklich plößlich reift im Herrn Winderling ein Entschluß: Chef vortragen wollte. Chef noch wütender, hieß ihn schweigen und schrie entlassen werden sollte. Zuweilen trommelt er Morgen wird er zum Chef gehen und ihm ruhig Vielleicht ist es doch besser so, dachte er und bom Hinausschmeißen. Herr Winderling fühlt mit den Fingern auf der Tischplatte, versucht es die ganze Sache darstellen, wie sie sich verhält arbeitete mit erhöhtem Fleiße. jezt noch jebes Wort des Chefs, wie es ihn wie auch hin und wieder, irgend eine Melodie eines feinen Teil der Schuld mannhaft einbekennen und Heinrich Holet- Wien.