24. Minner 1926.Seite 5.Kerrie empföhlenWir vertreibenal* vortreffliches HustenmittelISie als Shylock zu sehen?" Schultern svraiab und lächelle eigentümlich:„Ick auf de» BodenELskÄmsNaniitoan 3Tann«n"fahrenMrifcderdesdesundWetterbericht vom 23. Jänner. In der Rächtans SantStag ist in der Republik eine teilweiselliiLheiterung cingetreten. Infolgedessen hat sich dergrojt infolge Au-strvhluug verschärft. Mit Ausnahme von Westböhmen waren die Temperaturenliterall niedriger als—10 Arad Lels. In de«Niederungen Mährend mtd der Slowakei betrug derFrost bi» unter—15 Grad lPreßkmrg—Iß, Pre«rau—19, Llmütz—17. Straknice—21, Raseck«Teplice—20). Die Niederschlage haben Freitag' inder Replrblik abgenommen. Rur in Böhmen fielstellenweise Schnee, dessen Wosserwerl jedoch nir»gend- größer al» 1 Mm. war.— Wahrscheinliche» Wetter von Sonntag: Wechselnd bivorwiegend trüb, Neigung zu Niederschlägen, Erwärmung, Sndwcstwind.Generalvertreter Ittr C.S.Rft..<ä. Halphen,Pmö, MlkulilsWI 22c Telephon 2342.Millionen gebrauchen Sie gegen Heiser*kett, Verschleimung. Katarrh, schmerzenden Hals« sowie al* Vorbeugung gegenErkaltungen. 7600 Zeugnisse von Aerztenund Privaten verbürgen den sicheren Erfolg.Appetitanregende,(eins hmedeende Bonbons.Säckchen KS f80 und KL Z-.Achten Hla ant<JI* Hohmsmarke! 3B05Der ehrliche Gast.In da» Restaurant„Zum weißen Schwan"kommt spät adettd» ein Monn, stellt ein kleine»elösferchen vor die Theke und spricht zum Wirt:„Sagut Sie mal, Herr Gastrat, ich komme von derReise, mir ist da» Kleingeld so ziimtlich ausgegan«gen— könnte ich bei Ihnen noch etwa» zu Aberldessen? Ich verpfände Ihnen meine goldene Uhr— Vierzähn Karat— mit Doppokspruirgdeckel undallen sonstigen Schikanen—Der Wirt nickt.Der Cast ißt dreimal die Speisekarte auf undab, genießt vier gute Kognak» und drei Märzenbier. Wischt sich den Mund und entfernt stch mitutcheimlich langen Beinen.Der Wirt und drei Kellner sagen hinterdreinEndlich erwischen ste den Kerl.„Wohin?. Du LumpenaaS" brüllt der Wirtund klebt ihm eine. Da» Lumpenaa» nimmt, so-weit ihm di« heftige Knallschvte Tust läßt, ganzsteife Würde an und sagt:„Wundere mich sehr überIhr Benehmen, meine Herren— ich will doch dieUhr holen—."(Simpl.)1922.28 ausweist,die Arbeitslosenunterstützung1922/28 infolge der un-insgesamt Ke 4,028.000,/25 ungefähr Kfi'.mitFrüchte der Solidarität. Laut Presjenachrich.len au» Indien sind definitive Schritte uniernommen worden, uni die 150.000 Textilarbeiter Bombah», die kürzlich unter Mithilfe der europäischenArbeiterschaft einen erfolgreichen Streik durchührten, auf Grund der während des Konflikteslentachtcn Erfahrungen iu einer starken Gewerkchast zusammenzufassen, die an Stelle der wen!>en bis jetzt vorhandenen unbedeutenden gewcrt-chaftlichen„Vereine" treten soll.schlucke er Baldrian und hüstelte verlegen:„Sehrgern, sehr freundlich von dem verehrten HerrrnKammepgerichtSrat!"Als tags darauf Gubiy sich nach.Haufe begeben wollte, gesellten sich ihm zwei Begleiter zu,die ihm eigentlich nicht sonderlich angenehmenScrapionSbrüder Stein und Nagel. Doch als beideso herzlich seinen letzten Artikel rühmten, verziehihnen Gubitz innerlich und übersah dabei ganz,Wie hinter den Oiardinen der Eckstube von Luttertt. Wegener lüsterne Augen auflenchteten. So kamcS fiir ihn überraschend, das; er sich plötzlich anBeinen«nd Schultern ersaßt und die Treppe hinaufgetragen spürte und fand erst seine Sprachewieder, als man ihn, vom Hallo der Serapions^brüdcr begrüßt, in der Eckstube niederfetzte undder satanisch lächelnde Hoffman» sich ihm näherte:„Selen Sie willkommen im Brüderschaftskretseder freien Geiestr, die SatauaS ins banale 8c»den der professoralen verpsianzl hat! Wir werdendie schnelle Befolgung unserer Einladung zuwürdigen wissen! Ich trinke auf Ihr Wohl mitKardinal, meinem Patent: l>alb Rheinwein, halbChampagner! Ncheinn Sie Platz in unsererbtunde und starren Sie wie wir in tröstenderGemeinschaft in die Leere., über der wir schweben!" Gubitz wollte protestieren— doch trankman ihm zu und drängte ihn lachend vou allenSeiten. Er machte gute Miene zum bösen Spielund— trank, trank Kardinal, der himmlisckschmeckt wie Nektar Und in die Beine kriecht wie. iu den Schädel. Sein Glas kam nicht zur Riche.Langsam sank Gnbih dahin, als Hoffmann sichihm wieder näherte und Mnrr auf Gubitzenssprang, daß der Erschrockene langhin> siel. Da lachte Hofftnann auf:„Da» war die Strafe dere Serapionsbrüder füreinen Gubitz, der einen Hoffmann schlecht machenwollte!"Am Jahresschlüsse 1D25 stellte sickt die Lageiu den einzelnen Branchen der Textilindustriefolgendermaßen dar:Die B a n mW o l l i n d u st r ie. besonder»die Garnerzeugung erlitt infolge der n'it l. Oktober d. 5i. erfolgten Aktivierung de» deutschenZolltarife» einen Rückschlag, da infolge dernambafwn Erhöhung der Zollsätze auf Textiliender Export»ach Deutschland zurückgina. s>n derSchaswolkbrauche ist der Beschästiguva«-grad Ende 1925 ein nockt besserer al« Ende 1924.Außerordentlich günstig entwickelte sich dieSituatio» in den beiden letzten fahren inWi r k w a r c u i n d u st r i e, die im Lause! Jahres 1925 eine beträchtliche SteigerungExportgeschäftes— besonders noch EnglandHolland erzielte. Auch die T u ch i n d u st r i e,die bi» zu 6 Prozent ihrer Frirdenskapazilät be«schäftiggt ist, ltztttc in den beide» letz:«» Jahrenwieder einen Aufschwung zu verzeichnen, dochfehlen dieser Branche sowohl arw dem Inlandals auch aus dem Auslände genügend Aufträge,um in den nächsten Monaten über den derzeitigen Beschäftigungsgrad hinauSkormncn zu kön-nett.Ein wesentlicher Umstand, der hentntend ansdie Entwicklung der Produktion in der Textilindustrie einwirkt, ist der Kapi t al Sma n gel,an tvelchent viele Unternehmungen, besondersdie mittleren und kleineren leiden, sowie der unheimlich hohe Bankzins, der für aufzunehmendeBankdarlehen gezahlt werdett ntuß tt. a. m. Dieser Kapitattmaugel wird von dett Banken inchrem Interesse rücksichtslos auSgenüht undführt iimuer mehr zur Beherrschung der Industrie durch do» Äankkapital und zur Vertrustungder Unternehmungen in den Händen der Bankkonzerne. Tie Unternehmer, auch die kapital-»kräftigeren, stehen mit wenig Au-nahmen einerModernisierung ihrer Produktion verständnislosgegenüber und versuchen unter ollen Umstandenmit den veralteten Produktionsntechodon undMaschinen durch rücksichtsloseste Ausnutzung dermenschlichen Arbeitskräfte die Konkurrenz ausdem Felde zu schlagen und ihre Profitrate aufmöglichster Höhe zu halten.Seitens der Textilindustriellen wird stetsauch auf die ,chohen" Löb ne verwiesen, dieangeblich di« Konkurrenzfähigkeit mit dem Auslände erschiveren. Diese Behauptung wird abertreffend widerlegt durch di« Tatsache, daß ausländische Textilindustrielle(in Deutschland, Hol-El» KrirgSmaler, der stch selbst verleugnet.Sie di«„Mifhate Monkhlh" in ihrer Dezembernummer mitteilt, hat dar englische Maler R e-Iv i n s o n die Direktion der„Täte Gallert)" inLondon ersucht, ein von ihm auSgeställteS Schlach-|tenbAd wieder au« der aufgehana'en Kollektion izu entfernen. Zur Begründung dieses Gesuchs|macht der Kümtler geltend, daß er sein Gemäloejetzt nachträglich als das schlinunste aller Bilderbetrachte. Er will sich nähmlich unter die Zuschauer gemengt und konstatiert haben, daß nurKri«g»8«'eranten und zweifelhafte Tanten anseinem Work Gefallen fanden. Dtc'e lobenStverteSchwenkung des englischen Künstlers logt denWunsch nahe, es möchte auch in anderen Landern«in wenig t« den Galerien nach derartigem krir-«rifchen Pinfelgewäch» Umschau gehallen und, Ü st»da» in diesem Artikel Entbehrliche auSgemerzt""werden.Wild« Kamele. Einer merkwürdigen Hcnnsn-chung sind di« australischen Bichzüchter in der Näheder neuen durch den Kontinent führenden Eisenbahnlinie atiSgesctzt. Bocher hatte man durch diesetwckenen Erassieppen Karawanen mit Kamelengeführt, mtd da diese durch die Eisenbahn Aer-slüssig wurden, ließetr die unbeschäftigten Treiberihr« Kamele frei, die sich. stark vermehrten. Dirwilden Tiere fressen das ganze Gras weg, brechendir Hürden nieder und saufen die Zisternen aus,in denen das Wasser bewahrt wird. Di« Landplageder wilden Kamele Ist so groß, daß«in besonder»Gesetz, wie aus kldelaide berichtet wich, den Dieh-züchtern setzt das Recht einräuntt, die Tiere zuerlegen, wo sie sie finden; ein großer Feldzug gegendie wilden Kamal« Ist eröffnet worben.E. r.«.Zum 150. Geburtstag des SchriftstellersE. T. A. Hossmann am 34. Jänner.Bon Josef Maria Frank.Es Ivar am Abend des 18. März 1818, alSder Kammcrgerichtorat Ernst Theodor AmadeusHossmann in seiner Arbeitsstube zu Berlinin der Taubenstraße saß und mit einem schwarzenKater, der auf dem Schreibpult schnurrte undsich von seinem Herrn mit dem Federhalter denRücken kraulen ließ, folgendes Zwiegespräch hielt:„Ha..Murr! Edler Katerjüngling! Mir wird kein„Goldener Topf" mehr gelingenl Dazu brauchttnan Stimmung, und diZe Klatsch- und Erz»Philistermetropole ist für meine Stimmung da»,war für dich des Gueisenau» Köter ist! Tralstsch,höchst tragisch!" Dieser merkwürdigste aller Berliner um 1818 riß wie wütend an der beengendenHalskrause, durchstöberte sein sturres Haar undkiek seine stechenden Augen wüteird herum»suche», bi- ste einen KamniergerichtS-ALendeckrltrafen, aus den er ein« groteske Karikatur de» Erz-schulmeisters Gubitz gezeichnet batte. In diesemAugenblick verspürte er ein Rumoren in feinemrechten Obr, dergestalt, daß er aufsvrang»nd mitgeballter Faust auf bett Pultdeckel schlug:„Murr!sprechen sie schon wieder schlecht von unS. diese.Kanaillen! Mischa! Weib. Ebefrau, treues Haus-ti«r! Punsch— Alles still'? Mischa liegt in ihremehelichen Bettfuiteral und träuntt von polnischenWürsten und meiner Pension! Komm, Murr, znunseren seraphischeit Brüdern! Wir wollen einenKardinal brauen und Ihn auf» Verderben allerKotzebnephilister saufen!"dann Frau und Kind hat sitzen lassen. Ein kindischer Onkel Und zwei musikvernarrte Tanten sollen ihn„gebildet" haben! Misten Si«, daß manihtt als Assessor von Posen»ach Block strafversetzte, weil er auf König!. Preußischem Aktenpapier die Militärbehörde karikierte? Warumhielt er damals in Warschau in der Kricg-zeitnicht auö? Weil er als Maler berühmt, alsMustkrezensem bekannt werde», lieber Musik«direktor als RcgierungSrat werden wollte! Uttddas schone lsteld, das er als Kapellmeister inBamberg und mit Beiträgen fiir die AllgemeineMusik Zcilung und Alntanoche verdiente, hat erdorb in einer Kneipe vertrunken, statt eü seinerFratt zu bringen, die er übrigens vor Leidenschaftzu der berüchtigten Julia, einer minderjährige»Sängerin, beinahe vergessen hoben soll. Tjatha— man munkelt da von allerhand Ergötzlichem.Und so>vaS hat der-Herr Hippel nach Berlin gebracht! Al« Kant—nter—ge—-rtchts—rat! Ichbitte Si«! Ein Subjekt, da« vor ei» paar Jahre»noch von Karikaturen auf Napoleon lebte, sturilleNachtphantasien schreibt, mit den Demogoa«»liebäugeln soll, bei Gericht aus Langweile Grim,masten schneidet und mit einer weißen Schürzeangetan bei Lutter u. Wegener das Saustonzerlseiner Brüderschaft dirigiert! Neulich haben siesogar einem Baron, der sie kennen lernen wollte,als feinsten Lodi-Käse ein Stück— Rasierscifevorgesetzt und unter Lachen zugeschen, wie er aß,bis ihm der Seifenschaum— doch pst! Da kommtder Devrient, der ja auch bet der Brüderschaftist!— Ah, fleh, da, großer Meister, charmant,charmant! Wann werden nur wieder das Vergnügen habest,Devrient winveab....„.soll Sie von meinem Freund Höffittann grüßen!Er lädt Sie«iu, sich doch'nra! bei Lutter sehenzu losten!" Gubitz aber verzog sein Gesicht, alsBollswirtschast.Die tschechoNowalilche Tertil-indMle.Besserung in de» Jahren 1924/25.— Di« Bedeutung der Textilindustrie für den Außenhandel.— Die Notwendigkeit von Handelsverträgen.Der letzten Nummer des„Textil-|arbeitet»"(Reichenberg) entnehmen Iwir einen sehr instruktiven Aussatz'über die gegenwärtige Loge der Textil-1Industrie in der Tschechoslowakei, denwir— mit unwesentlichen Kürzungen— wlcdergeben:Di« tschechoslowakische Textilindustrie ist bekanntlich zu drei Fünstvl ihrer Erzen-g auf den Auslandsmarkt ange-se n. Der Jnlandöinarkt vermag selbst beiguter Aufnahmefähigkeit nur zwei Fünftel»erErzeugung dieser Industrie attfzunehinen. Dar-au» folgert, daß dte tschechoslowakische Textilindustrie nur lebensfähig ist, wenn ihre Erzeugnisseauf dem Auslandsmärkte Matz finden. DieVorbedingungen hiefür aber sind gute^Handelsverträge, die jedoch mit einer Rech« von IStaaten, die fiir unsere einheimische Textilin-dnstrie alS hauptsächlichste Absatzgebiete in Betracht kommen, noch ünmcr nicht abgeschlossenwurden, oder aber soweit solche abgeschlossenwurden, sind hiebei die Interessen dieser Zn-dustri« nicht entsprechend gewahrt worden. Inden Jahren der tschechoslowakischenWirtschaftskrise(1922—23) wurde dieTextilindustrie am härtesten mit betroffen undlag fast vollständig darnieder. Eine von derUnion der Textilarbeiter in Rcichenberg in jenerKrisenzeit durchgeführte Erhebung innerhalbihre» Organisattonsgebiete» ergab, tvie wirschon seinerzeit berichteten, daß in den mehr als000 von der Erhebung erfaßte» Betrieben—die bei normaler Beschäftigung 118.000 Arbeiterbeschäftigten— 40.000 Arbeiter völlig arbeitslosuttd ebensoviel« nur wenige Tage oder Stundenwöchentlich beschäftigt Ware». Rur etwa 17.000Arbeiter waren voll beschäftigt.Dios«» Verhältnis hat stch>m Jahre 1921,wenn auch nicht in sofort stark fühlbarer Weise,so aber doch stetig fortschr«itend, gebessert und diese Besserung hat auch im Jahre1928 weitere Fortschritte gemacht.Am Jahvesschluß 1925 war-konstatierbar, daß ineinzelnen Branchen(hauptsächlich Baumwollspin,nereien und-Webereien) der Beschäftigungsgrad bis auf 80 und 90 Prozentde» Friedens stau des stieg. Diese Besserung der Verhältnisse beruht vor allent darauf,daß e» der tschechoslowakischen Textilindustrietrotz der bis in die letzt« Zeit atrhallendeu, tut-günstigen handelspolitischen Beziehungen der Re-vublik zum Ausland« gelungen ist, außerhalbdieses Staates gelegene, ehemalige Absatzgebietewieder allmählich zurückzuerobern, wodurch dasland, Schweden, England und anderwärts) sichbitter darüber beschweren, daß di« tschechoflotva-kische Textilindustrie infolge ihrer tatsächlichniedrigen Löhne der Textilindustrie des Auslande» gewissermaßen Schmutzkonkurrenz macht undman fordert dort Einfuhrzölle». dgl. Schutzmittel, um sich die tschechoslowakische Schnrntzkon-kurrenz vom Leibe zu halten.Naturgemäß hat auch mit der Wiederbelebung der Beschäftigung in der Textilindustrie iuden Jahren 1024/25 die Zahl her Arbeit»,losen bedeutend abgenommen, wenn auch nochlange nicht alle Textilarbeiter dieses Staates inihren» Berufe unterznkonrmen vermögen. DerRückgang der Arveitülosigkeit in dieser Industriewird illustriert durch die Ziffer», die z. D. di«Union der Textilarbeiter in Reichenberg in ihrenJahresberichten unter der Post Arbeitslosen»!!»terstütztrng tn den Jahren 1“**'—*7Darnach betrugin dengeheuereltwährend in der Periode 1924/1,615.000 fiir diesen Zweck verausgabt wurden.Daraus allein läßt sich die erfreuliche Tatsachekonstatieren, daß eine bedeutend« Besserung inder BeschäftigungSlagc in der Textilindustriediese» Staates eingetreten ist.Alle- in allem können ant Jahresschluss1925 die Aussichten der tschechoslowakischen Textilindustrie für die nächste Zukunft als aünstigbezeichnet werden. Wenn stch die allgemeinewtrtschaftliche Lage in der Tschechoslowakei inder kommendett Zeit bessert und der Inland»markt für die Erzeugnisse der TextilindustrieaufnahmSfähiger als bisher würde, dann könntemit umso größerer Beretiaung aus eine weitereGesundung der Verhältnisse in d:eser Industriegehofft werdett. Leider sieht e» nicht darnach aus.als ob man in der Tschechoslowakei sich zu einerdeut allgemeinen Wirtschaftsleben dieses Staateszweckdienlicheren Politik verstehen wollte. Dasgilt sowohl sichtlich der ittneren al« auch deräußere» Wirtschaftspolitik, die bedauerlicher-wetse lediglich mehr von nationalchauvinistischemGeist beherrscht wird, anstatt daß auf die Wirt,schafllichcn Notwendigkeiten dieses Staates undfeiner Bcvöikenrng Rücksicht genommen tvird.In der gleichen Zeit stellte Madame Barn-Hagen fest, daß das sorglich vorbereitet« Pro-Samm ihres ästhetischen Tees ins Wasser fiel,ie üblick, toar tont Bersin anwesend: fchön-geistige Offizier», Staatsmänner, Dichter, wie derromantisch-interessante Brentano, Fouquä, Tieck,Verleger, Schauspieler, unter ihnen Devrient,aber auch beschränkt«, Philiströse Professoren, wieder„Dramatische Woch"nblatt"-Gubih. Geradelegte dieser loS:„Ja, dieser satanische Hoffmann!Wssen Sie, er wollte doch inuner schon unseremHofbassisten Fischer» der damals die Kühleborn-Rolle in seiner„Undine" abgelehnt hatte, weil sieunsangbar sei, ein» auszuwischen. Streiten wirnicht über di«„Undine"— echt HoffmannschcOpernmusik! Als sich nun'kürzlich Fischer in der„Boß" beklagte, daß das Berliner Publikum ihmttichl genug applaudiere, hat Hoffntann mit feinerSeropionssippe sich verschworen, Fischer klein zukriegen, und zwar in meiner Wohllätigkeitsver«anstaltuna für die hilflosen Krieger! Wir wußten ja, daß etwas geplant war, w• Hoffmann dochgestern abend in den Zeitungen verbreiten ließ,tn London habe dos Publikum einen aufgeblasenen Schauspieler gezwungen, auf offener Bühneniederzukniee» und Abbitte zu leisten! Infolgedessen hollen wir fünf Polizisten in» Theater beordert. Alles ging gut, bis Fischer kam, um seineArie zu singe«— da gina ein Höllenlärm loS:„Niederknieen! Abbitte leisten!" und der Skandaltvar vollkommen! Es tvar Hoffmann» Komplott!"—. Gubitz konnte ungestört auf Hoffmann hacken;Hoffmanns Freuned waren im Rebenfalon umDevrient und Fouquä verfantmelt. So fuhrGubitz, nun leiser, fort:„Dieser Hoffmann mußunschädlich gemacht werden! Wissen Sie, wasnta» erzählt? Sein Vater soll ein Säufer gewesensei», der zu Hoffmann» Geburt neben derHebamme einen Lautenisten bestellt hatte undExportgeschäft eine bedeutende Belebung erfahrenhat. Al« hervorragendste Exportstaaten kommenfiir uttser« Textilindustrie Deutschland, Ungarn,Oesterreich, Rumänien und Jttgosiatvien kfürBaumwoll- und Wollgesvinste»nd Web waren),England und Amerika(für Seidetrwaren, Wirkwaren. Schafwollstoffe tt. a.) fit Betracht. Durchdie Erhöhung der Zollsätze ottf Seide in Enalondhat der Export allerdings wieder einen Rücki'cklagerlitten. Aber mich in anderen Staaten gelang e«.wenn auch nur int beschränkten Maße, Absatzgebiete zurückzuerobern und de» Export dorchinzu beleben.Welche Bedeutung die Lextiliitdustric in derTschechoslotvakei hat, erhellt daraus, daß gut ei»Drittel der jährlichen GesamtauSfithr aus Textil,erzeupnisse entfällt, was ans folgende» Ziffern er.sichtlich ist:Es wurden z. B.«utsgefiihrt:insgesamtfür XSdavon Textilienfür KeätnJahreMSl27.811 M.357.'.1.751,780.583.—ImJahre192218.050,313.50».tl.151,408.000.—3mJahre19-2312.57»,815.804.-8.327384.437.—ImJahre192418.850,138.258.—5.571,192.829.—rrmJahreUM(bis Ende September) insgesamtfürllv IN.■123,1111.000.—, wovonans die Textil-erzengntsse K8 1.701,845000.— entfallen.