19. Feber 1926.
Ein ausſterbendez Bolt. Bolt. Vor einigen Tagen lehrte nach Leningrad die wissenschaftliche Erpedi tion zurüd, die sich nach Ostsibirien zum Studium ber Lage der eingeborenen Bevölkerung begeben hatte. Sie berichtete grauenhafte Einzelheiten über die elenden Lebensbedingungen der ostsibirischen Bevölkerung, deren Lage besonders im Gebiete von Jalusit fatastrophal fei. Die Jatuten leben unter den erbärmlichsten Ernährungsbedingungen und leiden an den schrecklichsten Krankheiten. Fast sämt liche Frauen der Jakuten seien tuberkulos, und Die meisten Säuglinge sterben, weil ihre Mütter ihnen nicht die Brust geben können. Ungeheuer groß fei die Zahl der Blinden , und Halbblinde gehören zu den alltäglichen Erscheinungen. Auch das Vieh leide an Tuberkulose und anderen Krankheiten. Da die Lage im Gouvernement von Jakutsk sich von Tag zu Tag verschlechtere, so müsse man, falls nicht Abhilfemaßnahmen getroffen werden, in vielen Gegenden mit dem Aussterben der Jakuten rechnen.
Der größte Straßenbahnhof Europas wird demnächst in Berlin , Ede Müllerstraße und Londonerstraße, auf einem Gelände von über 55.000 Quadrat metern errichtet werden. Die Anlage wird 320 Straßenbahnwagen Raum bieten, 27 Geleise in der Innenhalle und einen Rangierbahnhof um den eigentlichen Gebäudekomplex enthalten. Umrahmt wird der Straßenbahnhof von einem Wohnviertel mit etwa 260 Wohnungen.
Die amerikanische Millionenanleihe der deutschen Städte soll nur für produktive Anlagen verwendet werden. Unser Bild zeigt das Großkraftvert Rummelsburg bei Berlin , bei dessen Bau eine große Anzahl Arbeitsloser Beschäftigung findet. 00Q0000000052020600400CHODZILITORTICOI
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die Unternehmer nur die bestehende Hellerzulage berlängern wollten.d
Angriffsbewegungen ohne Streik.
In dem Berichtsjahr 1925 wurden in den Sekretariatsgebieten der Union der Tertilarbeiter nicht weniger als 85 Angriffsbewegungen organi fiert, welche sich auf 813 Betriebe mit 143.720 Arbeitern erstreckten. Sievon waren 47 Betriebs bewegungen und 38 Gruppenbewegungen, welche sich über gne Vertragsgebiete erstreckten. Von diefen 85 Angriffsbetvegungen verliefen zwei mit vollem, 80 mit teilweisem und nur drei ohne Erfolg. Diese Angriffsbewegungen brachten eine Lohnerhöhung von etwa 36 Millionen Kronen jährlich. Außerdem wurden annähernd sieben Milfionen Kronen als einmalige Aushilfen erreicht. Es fonnten 81 neue Lohnverträge abgeschlossen oder verlängert werden. Bei diesen Angriffsbe wegungen trat die Union der Textilarbeiter als stärkste Organisation überall führend auf, und mit der Stoßkr ft der Union war es möglich, diese Abschlüsse zu vollziehen.
Angriffsbewegungen mit Streiks.
Im Jahre 1925 waren zehn Angriffsbewegungen mit Streit zu verzeichnen, on welchen 16.218 Arbeiter in 97 Betrieben beteiligt waren. Diese Angriffsbewegungen mit Streik brachten der Arbeiterschaft eine jährliche Lohnerhöhung von 2.498.096 Kronen. Mit Ausnahme des niederlän dischen Samfes waren die Angriffsbewegungen mit Streif entweder von furzer Dauer oder sie erstreckten sich auf fleinere Betriebe. Bei diesen Angriffsbewegungen mit Streifs waren 487.958 Streiftage eller Streifenden zu verzeichnen.
Abwehrbewegungen mit und ohne Strets.
Im Jahre 1925 waren nur fünf Abwehrbe
Die staatsgefährliche Kopfbebedung. Wie streng das Verbot der alten Kopfbedeckung in der neuen Türkei ( der sogenannte Fes) gehandhabt wird, zeigt ein Prozeß gegen eine Anzahl von Einwohnern des Ortes Marasch , über den türkische Blätter berichten. Nach den Nachrichten, die über die unter Augschluß der Oeffentlichkeit geführte Verhandlung befannt wurden, bildete sich in Marasch gegen das Gesetz, welches das Tragen von Hüten befiehlt, eine der Nacht auf Donnerstag ist eine weitere Ber - mal eine 6% ige unbefristete Lohnerhöhung in beträchtliche Gegnerschaft, die in der Abhaltung einer Protestversammlung in der Hauptmoschee des schlechterung des Wetters eingetreten. Der Süd Form einer Sellerzulage für etwa 17.000 Be Ortes gipfelte. Das Sutgeset wurde für gottlos westwind hat Sturmstärke angenommen; in den ſchäftigte durchgesetzt und abgeschlossen. Am 8. Fewegungen zu ver eichnen, welche fich auf 34 Be erflärt: man gelobte sich, feine Hüte zu tragen und ersten Vormittagsstunden hatten in Prag einzelne ber 1925 gelang es, für den Reichsvertrag der triebe mit 11.319 Arbeitern erstreckten. Diese Ab ließ sich zu feindseligen und drohenden Bemerkungen Windſtöße 16, in 1000 Meter Söhe 30 Sekunden Seidenindustrie für etwa 11.000 Beschäftigte nach wehrbewegungen wurden nur in zwei Fällen gegen die Regierung hinreißen. Irgendwelche Ge- Meter Geschwindigkeit erreicht. Bielfach fällt Regen. zweitägigen zähen Verhandlungen eine dauernde wegen Lohntherab'ebung geführt, und zwar fam walttätigkeiten scheinen aber nicht vorgekommen zu um 8 Uhr früh hatten das Moldau- und das Elbe . Lohnerhöhung von 8% auf die beſtehenden Stun hier die bekannte Firma Schiel in Nömerstadt in sein. Tropdem wurde eine Anzahl von Personen tal bereits plus 8 Grad C., die Ostflowakei dagegen den- und Akkordlöhne zu erreichen. Nachdem die Betracht, welche die Ueberverdienste herabseven verhaftet und vor das Gericht in Angora gestellt. Grad C.- Wahrscheinliches Wetter im letzten Quartal 1924 mit einmaligen Aus- wollte und der zweite Betrieb war die Firm: Etti Der Prozeß endete nach fünftägiger Verhandlung von Freitag: Veränderlich, Schauer, frischer hilfen abgeschlossenen Verträge alle im April abin Zivittaut, welche ebenfalls Lohnreduzierungen mit der Berurteilung von 22 Personen wegen Auf- bis starker Wind aus nordwestlicher Richtung, schwa- liefen und diese Verträge mit den einmaligen durchzuführen beabsidytigte. Die übrigen drei Be ruhrs, von denen sieben zum Tode, fieben he Abkühlung. Aushilfen nur befristet abgeschlossen worden was wegungen betrafen in zwei Fällen die Verschlech
zu 15 Jahren und sieben zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wurden. Unter den Verurteilten befand sich auch der frühere Abgeordnete für Marasch, Hassan Haffib Bey, der 10 Jahre Gefäng nis erhielt, sowie der Prediger der Moschee von
Marasch und ein Muezzin, einer der Gebetausrufer, die zum Tode verurteilt wurden
Lichtbildervortrag: Die Hohe Tatra: am 24. b. M. um halb 8 Uhr abends in der Prager deut schen Technik, Husova třida. Der Vortragende Herr Oberl. Jaroch aus Abtsdorf , der das Gebirge aus eigener Anschauung fennt, führt uns an Hand von 80 herrlichen Naturaufnahmen nach einem furgen geologischen Rückblid die Naturschönheiten diefes wildzerklüfteten Hochgebirges vor. Wir be. wundern die malerisch schönen Meeraugen, sehen die reizenden Badeorte, lernen den Uhrngarten mit feiner Tierwelt fennen, machen Ausflüge in die Dobschaner Eishöhlen u. zum Dunajet durchbruch, sehen die Hohe Tatra in ihrer Winterpracht und machen auch Bekanntschaft mit den Bewohnern, namentlich mit den 3ipser Deutschen . Veranstalter: Touristenverein Die Naturfreunde", Prag .
Wetterbericht vom 18. Feber. Während im Weſten der Republik die Zufuhr milder Luft bei veränderlichem Wetter nhielt, war es Mittwgch westlich der March vorwiegend trüb, regnerisch und fühl. Die Nachmittagstemperaturen erhoben sich in Milowig auf plus 11, Prag und Budweis auf plus 10 Grad, dagegen in Brünn nur auf plus 5, Preßburg plus 3 und Kaschau auf plus 2 Grad Celsius. In
Ein Bombenerfolg.
Bollswirtschaft.
ren, wurden in allen diesen Vertragsgebieten Lohnbewegungen eingeleitet. Es gelang hierauf, dauernde Hellerzulagen in der Höhe von 7% für die Gebiete Reichenberg, Friedland und Asch für etiva 42.000 Beschäftigte abzuschließen. Für Rei chenberg und Friedland war diese Hellerzulage bis Ende September befristet, während für Asch der Vertrag unbefristet abgeschlossen werden konn Die„ Union der Textilarbeiter"( Reichenschäftigten Ostböhmens konnte eine dauernde, unte. Für das Flachsspinnergebiet mit 10.000 Be ber), die führende und stärkste Organisation befristete Lohnerhöhung von 10%, für Braunau
Lohn- und Streitbewegung in der Zeg.ilindustrie 1925.
eving der Rahmenverträge und in einem Fall die Entlassung eines Verivauensmannes. Diese fünf Abwehrbewegungen fonnten alle nit einem teilweisen Erfolg beendet werden. Bei diesen Ab wehrbevegungen betrugen die Gesamtstreiftage 33.496. Jm Jhre 1925 versuchten nur einzelne Unternehmer, die Arbeitsbedingungen zu ver schlechtern.
Aussperrungen.
Jm Berichtsjahr 1925 war die Aussperrung in der Textilindustrie veröffentlicht neben und Hohenelbe mit 12.000 Beschäftigten eine sol- bei der Firma Schiel in Römerstedt zu verzeich ihren Bericht über das Jahr 1925, das, wie che von 8% abgeschlossen werden. Für Oberlen- nen, welche die Ueberverdienste der Weber herabman dem Bericht entnimmt, ein& ampf- tensdorf wurde eine Erhöhung der Teuerungs- feben wollte. Der Konflitt fonnte durch ein Stom jahr war. Wir bringen aus dieser Jahres- nisationsgebieten der Union der Textilarbeiter ge- betraf das Niederland . Die Unternehmer kündigten jahr war. Wir bringen aus diefer Jahres- ulage von 7% erreicht. In den übrigen Orga- promiß beigelegt werden. Die zweite Aussperrung rückschau einige Angaben, die allgemeines lang es nicht, dauernde Zulagen abzuschließen, die geß mte Arbeiterschaft 14tägig und die AusInteresse beanspruchen. sondern es wurden nur einmalige Aushilfperrung sollte am 20. Ottober in Kraft treten. fen in Form von Stundenlöhnen erreicht. Be- Mittleriveile hatten die gegnerischen Organisas Nachdem zu Beginn des Jahres 1925 eine fonders waren es die mährischen und schlesischen tionen in verschiedenen Gebieten, foiveit es ihnen halbwegs gute Konjunktur vorherrschend war und Unternehmer, welche teils jede Lohnerhöhung abgelang, den Streif organisiert. Nur das Wirkdie eingesetzte Teuerungswelle des Jahres 1924 lehnten und andernteils nur einmalige Aushil warengebiet hielt sich an die Beschlüsse der Union anhielt, wurden gleich zu Beginn des Jahres An- fen gewährten. der Textilarbeiter vom 5. Oftober 1925 und griffsbewegungen um eine entsprechende Lohner- Im Monat September mußten auf Grund wartete ruhig die Aussperrung ab, welche am höhung organisiert. Die Unternehmer versuchten, der befristeten Teuerungszulagen neuerdings Lohn- 20. Oftober erfolgte. Durch diese Taktit der Wirkeinmalige Aushilfen in Form von Stundenlöh bewegungen eingeleitet werden und es gelang, warenarbeiter haben sie sich den vollen gesetzlichen nen zu bewilligen und glaubten, daß durch diese das gesamte Gebiet Niederland , Reichenberg und Urlaub gesichert, während die Arbeiter in den be einmaligen Aushilfen sich die Arbeiterschaft zu Friedland die bestehende siebenprozentige Beller- itreiften Betrieben den halben gejeßlichen Urlaub frieden geben wird. Nachdem die Teuerung nicht zulage auf neun Prozent zu erhöhen. Allerdings für das Jahr 1926 verloren haben. Diese Aus nachließ, versuchte die Union der Textilarbeiter war dies nur durch den Streit, respektive die Aussperrung, verbunden mit dem Streik der übrigen womöglich unbefristete, dauernde Lohnerhöhungen sperrung des niederländischen Gebietes möglich. Gebiete im Niederland , wurde dann mit einer zu erzielen. Dies gelang- bereits am 6. Jänner Für des Ascher Vertragsgebiet wurde der Vertrag geringen Lohnerhöhung von ein Prozent beendet, 1925 bei Abschluß des Wirkiarenstreikes für das mit November gekündigt, aber es gelang bis zum weil die Unternehmer schon vor dem ausge ganze Gebiet Niederland . Dort wurde das erste- Jahresschluß nicht, den Vertrag zu erneuern, weil brochenen Kampf zwei Prozent angeboten hatten.
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seinem Germanenbart im mächtigen Ersaßbierbaß| den Erdboden versinken. Da kracht der erste wehrgeschütze nur auf diese Worte gewartet hätten, zu den Leuten zu reden. Es galt, für das Durch Schuß aus einer Abwehrkanone. Das klingt in prasselten sie wieder los; schon fallen wieder Bomund Maulhalten" Stimmung zu machen. Schon die Nacht, daß man meint, das Weltall solle zer- ben in furzen Zwischenpaufen. Der_von_der Aus den Erinnerungen eines bor Beginn der Versammlung wetterte der Refe- rissen werden, dann geht ein Höllentonzert los, als Spree stöhnt und jammert unterdes in allen TonFeldgrauen. rent gegen Wilson und seine vierzehn Punkte", ob die Erde in Feßen zerschossen wird. Der Red- arten: Ach Gott, ach Gott, mein Herz, mein indem er erklärte, einen solchen Frieden könne ein ner aus Berlin ist weiß wie Schnee geworden; Stopf... ich sterbe!"" Ja, Verehrtester," sagte Als Angehöriger des ehemaligen f. u.. fraftvolles Volk niemals annehmen. Er fuhr mit seine Hände sind talt wie eine Hundenaseer nun einer meiner Begleiter, hier sieht's anders Infanterie- Regimentes Nr. 42 erhielt ich im der Hand unter den Bart, hob die ganze Zierde wankt, zittert und lehnt sich an die Wand des aus, hier bekommt man eine Ahnung vom„ eiserJahre 1918 einen 14tägigen Urlaub nach Schil mit schwungvollem Griff in die Söhe, ließ sie wie- nächsten Hauses; wir tragen ihn wie ein hilfloses nen Mut"." tach im badischen Schwarzwald , von wo ich im der fallen und ging zur Tribüne, wo er eine Kind in den Hausflur. Sind das Bo- Bo- ,, So habe ich mir das nicht vorgestellt, so Frühjahre 1915 nach Theresienstadt eingerüdt Stunde lang eine flammende Rede hielt, die zum Bomben," haucht er und sinkt kraftlos auf der nicht, das ist ja fürchterlich." war, um während des Krieges bis zum Zusam- Entscheidungskampf durch die Waffen bis zum Holztreppe zusammen.„ Ach wv," antworteten wir Es wird also wohl am besten sein, wir mamenbruche an der ruffischen Front und in Alba- Ende aufrief und in der unzählige Male das Wort Urlauber, das sind nur Abwehrgeschüße, die uns chen Schluß, was? Schluß in Ehren," entgegnebis zuſammen. ,, Ach nien die Freuden und Leiden eines Grenadiers Helden", ebenso oft das Wort„ deutsche Kraft" die großen Infetten vom Halfe halten. Da, im ten wir Urlauber dem Straftmenschen mit dem mitzuerleben. Nach einer fast einwöchigen Reife und das flangvolle eiserner Mut" vorkamen. selben Moment, tut es einen gräßlichen Schlag, eisernen Mut" mit bedeutungsvollem Augenmit Schiff, Schwebe- und Eisenbahn , traf ich end- Nach einem brausenden Hoch auf das herrliche daß das Haus in allen Fugen zittert, dann noch zwinkern. Jawohl, nur Schluß", ächzte er ,,, lielich bei Nacht und Nebel in dem kleinen Schwarz- Reich und die nicht minder herrlichen Waffen" einer, und wir Urlauber sehen uns bestürzt an. ber Gott, laß mich gesund nach Berlin kommen, waldstädtchen ein, wo ich vor meiner Einrückung zogen die Straftmenschen ab. Das waren Bomben und anscheinend gar nicht ich will meinen Teil dazu beitragen, daß Schluß
als Webmeister in einer Tuchweberei beschäftigt Der Zufall wollte es, daß wir Urlauber mit weit. Unser Begleiter und feuriger Redner aus wird." ,, Nun, wenn Sie das nun einsehen, ist das war, und pochte meine Angehörigen aus dem dem Berliner Strafimenschen auf der Gasse zu Berlin , der in seinem Referat die Worte ,, Selden" heutige Geplänkel schon etwas wert," gab ihm ein Schlafe. Als die Wiedersehensfreude abgeebbt fammentrafen und ins Gespräch famen. Plöglich, und eiserner Mut" so prächtig zu betonen Frontfrüppel zur Antwort, wir wünschen glüdwar, fiel ich todmüde ins Bett und ruhte vierund- unvermutet, bellten drei Schüsse durch die Nacht, wußte, war zu einem Häuschen Unglüd geworden liche Reise und erstatten Sie wortgetreu den Berwanzig Stunden auf meinen errungenen Bor- die auch uns Urlaubern das Blut in den Adern und fant wie eine abgebrannte Zigarre auf der liner, Hinterlandshelden" Bevicht." Während diebeeren" aus. schneller fließen ließen. Unser Nachbar und Straft- Treppe vollends zusammen. Warum nur das, ser tragikomischen Episode war es draußen wieder Mach der unvermeidlichen Urlaubermeldung mensch aus Berlin aber bebte wie ein Espenblatt. das ist ja schrecklich, hauchte er. Das ist noch gar ruhiger geworden und wir verschafften dem Spreeund der damit verbundenen Empfangnahme der so Beint ersten Schuß schon faßte er mich schredhaft nichts," antwortete einer meiner Stameraben, ein athener eine Fahrgelegenheit, denn tonnte notwendigen Lebensmittelfarten", machte ich am Arm, als wollte er sich verkriechen, beim drit- badischer Landsturmmann, wenn alle fünf Minu- taum mehr ,, bäh" sagen. einen Rundgang bei meinen Freunden und Be- ten fiel er beinahe in Ohnmacht und brachte tein ten ein Achtunddreißiger aus der Luft purzelt; Mit dem frühesten Zuge dampfte der ,, Held" fannten und gewahrte dabei an den großen Be- vernünftiges Wort mehr hervor.„ Um Gottes das hier, das ist ja mur ein Pappenstiel." mit der Aktentasche nach Norden.- Innerlich fanntmachungstafeln riesige Plakate, die zu einer Willen, sind das Kanonen?" fragte er. Wir antDie Abwehrgeschüße knallten unterdes mit erfreuten wir uns über den Bombenerfolg", ach, Versammlung im„ Schwarzwaldhotel" einluden. worteten ihm, daß das nur Alarmschüsse gegen neuter Straft und der zusammengefunkene Kraft- wenn doch viele solcher" Seldenväter" solche Ich erfah aus dem Wortlaut der Zettel, daß diese Flieger wären, die diese Gegend öfters heimsuch mensch aus Berlin " frug jammernd, ob das ent- nächtliche Bombenerlebnisse haben möchten. Am Einladung das„ Durchhalten" bezweckte, und ich ten. Er aber wunderte sich, daß wir dabei so sehliche Getöse nicht bald zu Ende wäre.„ Ja, ja," nächsten Tage drahtete Wolff:„ Schaden wurde bei machte mich mit einigen reichsdeutschen Ur- ruhig wären, und bat uns um Rat, wie er sich antwortete einer von uns, die Soldaten an der dem nächtlichen Fliegerangriff nicht angerichtet, laubern auf den Weg zum Versammlungslokal. schützen könne. Ach," sagte einer von uns, haben Front sollen wohl das bis an ihr Lebensende aus- die meisten Bomben fielen in das Wasser des KinEs war zur Zeit der„ Wilsonnoten" und die so- Sie es nur nicht so eilig, es kann noch eine hüb- halten?, da gehört freilich„ eiserner Mut" dazu, igflusses!" Aber die Urlauber von Schiltach im genannte Baterlandspartei hatte sich einen vom sche Weile dauern, bis die Bomben fallen." vom Rednerpult aus geht das Aushalten" viel Schwarzwald wußten es besser... Borstand aus Berlin verschrieben, damit dieser in Bo- Bo- Bomben", stöhnte der Berliner leichter." Die Umstehenden lachten schadenfroh und das süddeutsche Provingstädtchen lomme, um mit und ich fürchtete schon, der Heldenvater würde in nidten uns Urlaubern beifällig zu. Als ob die Ab
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Wenzel Freimund.
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