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Die ,, Národni Listy" meinen: Die eben] entstandene Situation wird zweifellos eine wirkliche Belehrung für jene sein, die da glauben, daß es leicht sei, in der Tschechoslowaki­

Der Frauentag 1926.

schen Republik zu regeren und daß man mit Ünfere Kundgebungen vom 20. bis 28. März.

einseitigen Forderungen auskommten fönne, ohne Rücksicht auf die Unvermeidlichkeit der übri gen Majoritätspartelen, und daß es möglich sei, auch das zu ignorieren, was das öffentliche Ge­heimnis der verflossenen Regierung bildet, das Geheimnis, das in der Devise ausgedrückt war: Wir haben uns geeinigt, uns zu einigen." Im übrigen lehnt das Blatt das Beamtentabinett ab.

,, Národni Politika" nennt die Krise eine wunderliche.

Der Venkov" sagt: Die heutigen Bei­spiele zeigen, woran die Koalition unter der zwei­ten Regierung Sveblas gelitten: an unzurei chen der Männlich feit und an dem man­gelnden Mute, ein entschiedenes Wort in entscheidender Zeit zu sprechen. Unsere Partei war verpflichtet, ihrer Wählerschaft den wahren Stand der Dinge zu enthüllen. Auch diese Pflicht war eine der Gründe zur Demission der zweiten Re­gierung Svebla." Ueber die neue Regierung schweigt das Blatt bezeichnenderweise.

,, Národni Osvobozeni" meint: Die ausgebrochene Strife hat auch die gute Sekte, daß sie rücksichtslos den Stand enthüllt, zu dem nicht überall der Mut, vorhanden war. Die Tätigkeit der Parteien erschöpfte sich darin, daß sie einander gegenseitig im Schache hielten. Und das machte irgend eine Wirksamkeit der Regierung und des Parlaments unmöglich."

České Slovo" urteilt: Wir sind keine Peffintisten. Eine Beamtenregierung hat wen: g stens irgendeine Tradition und wir haben auf der anderen Seite wieder parlamentarische Erfah rung aus ihrer Zeit. Es wird notwendig sein, ein neues Organ parlamentarischer Mehrheit zu schaffen, damit die Regierung nicht zufälligkeiten ausgefeßt werde."

Vilin.

20. März

Hermannseisen, 8 Uhr abends. Jägerndorf  , 8 1hr abends. Karlsthal, 7 Uhr abends.

21. März

Arnau, 8 Uhr abends.

Turn, 2 Uhr nachmittags. Wigstadtl, 4 Uhr nachmittags.

19. März 1926.

Ohnmachtsanfall Maloys in der Kammer.

Angriffe wegen seiner Haltung im Kriege.

Würbenthal, 2 Uhr nachmittags( im Arbeiter- flärung, deren erste Worte die finanziellen Not­

heim Einsiedel).

3naim. 3wittau.

22. März

alle. Gablons.

Gablonz  .

23. März

Aussig  , 2 Uhr nachmittags in der Lesehalle. Bergstadt, 2 Uhr nachmittags. Bodenbach  , 3 Uhr nachmittags. Brisau.

Eger Graslih.

Hohenelbe, 8 Uhr abends. Joachimsthal  .

Jungbuch, 2 Uhr nachmittags. Karlsbad  , 2 Uhr nachmittags. Komotau  , 2 Uhr nachmittags. Königsberg  .

Lampersdorf, 3 Uhr nachmittags. Ludwigethal, 8 Uhr abends. Mähr.- Trübau.

Mödrig.

Neudet.

Neufattel.

Rieberlangenau, 2 Uhr nachmittags. Nikolsburg  .

Oberalistadt, 3 Uhr nachmittags. Oberleutensdorf, 2 Uhr nachmittags. Oberberg  , 3 Uhr nachmittags. Velsdorf, 7 Uhr abends. Petersdorf, 3 Uhr nachmittags. Bostelberg, 2 Uhr nachmittags. Römerstadt, 7 Uhr abends. Schatlar, 3 1hr nachmittags. Schlaggenwald.

Settenz, 1 Uhr nachmittags. Teplit, 2 Uhr nachmittags( in Weiskirchliß). Tetsdjen, halb 3 Uhr nachmittags. Trautenau  , 8 Uhr abends.

Jm Právo Lidu" findet Stivin entschiedene Worte: Die tschechoslowa tische Sozialdemokratie wird die Persönlichkeiten abwarten, die die Regierung bilden werden, war| 90000000e tet deren Programm und deren Wirken ab. Dar­

nach wird ſie ihr Vorgehen einrichten. Naturge

mäß wird sie ihre Zustimmung nicht dazu geben, daß diese Beamtenregierung jenen Diktaten der Agravier und Klerikalen nachkomme, die den Grund zum Falle Švehlas gegeben haben."

Mittwoch Regierungserklärung.

Nach den Beschlüssen der Präsidialsihung des Abgeordnetenhauses vom Donnerstag, soll sich die neue Regierung in der Mittwochsigung des Ab­geordnetenhauses mit einer furzen Erklärung vor­Die Lidové Noviny" sagen: Bei der stellen. Ueber die Regierungserklärung foll Ernennung des Beamtenkabinettes wird es sich dann 3 fich dann am Freitag und Samstag der nächsten in der Hauptsache um Namen handeln, die in der Woche die Debatte abgeführt werden. Mehrzahl schon bekannt sind. Die Koalition schei det aus, ohne daß sie nach sich Ordnung gemacht

Der arme Böhmerwald.

Nach dent ,, Vöhmerwäldler Spott büchlein" von Rudolf Kubitschel, bas bei W. J. Schramm in Prachatiy soeben erschienen ist.

Dessendorf. Wagstadt, 8 Uhr abends.

24. März

Görsdorf.

Bennisch, 8 Uhr abends.

25. März

Reichenberg.

26. März

Brünn  .

27. März

Fulnek  , 8 Uhr abends. Neutitschein.

28. März

Brür, 2 Uhr nachmittags. Fallenau, 2 Uhr nachmittags. Heinrichsdorf, 2 Uhr nachmittags. Klösterle.

Rosolup.

Mies.

Petschau. Plan. Modisfort.

Sebastiansberg  , 2 Uhr nachmittags. Tachau  .

Troppau  , 8 Uhr abends.

00000000

zember( Weihnachten). Für den 1. Mai, den

6. Juli und 28. Oftober sollen alle Bestimmungen wie für die Sonntage gelten. Für die übrigen der obgenann'en Feiertage sollen die Vorschriften über die Sonntagsruhe gelten, insoweit es sich um die Berechnung von Fristen handelt; sie sollen ferner gelten für öffentliche Aemter, Anstalten, Unternehmungen und öffentliche Schulen.

Paris  , 18. März. Die kurze Regierungser­wendigkeiten betrafen und welche Briand in der Deputiertenfammer mit tlangloser Stimme verlas, wurde ganz fühl aufgenommen. Nach einem Appell Briands zur Ruhe, Arbeit und Stabilität, wurden auf der Rechten Stimmen laut: Lösen Sie die Kammer auf!

Die Regierung nahm sofort die Debatte über die Zusammensehung des Kabinettes auf. Depu­tierter barnegaray( republikanische Union  ) spricht seine Enttäuschung über Genf  aus, wo das Wert von Locarno   feierlich bestätigt werden sollte. Der Völkerbund zeigte sich hier aber in seiner Schwäche und Deutschland  enthüllte dort wiederum sein rech tes Geficht. Deshalb fordert Redner eine wachsame und feste Politik. An die Adresse Bri­ and  , sagt Redner, daß er bei der Zusammen­segung des Kabinettes die Möglichkeit hatte, wirk­lich ein großes Ministerium zu bilden. Statt deffen nahm er Malby ins kabinett, was eine Provokation der Rechten und eine Feier eines Kriegsschuldigen bedeutet.

Briand   führt aus, er habe zwar das Ka­binett in Eile, aber vollkommen frei gebildet. Die Formel einer allnationalen Regierung, welche während des Krieges möglich war, dürfte jezt aber feine Aussichten haben. Bri and stellte Malvy das Zeugnis aus, daß er wäh­rend des Krieges gewissenhaft seine Aufgaben er füllt habe und daß ihm unrecht geschehen jei. Diese Worte rufen auf der rechten großen Widerspruch hervor. Deputierter General . Nach der Rede Briands wurde die Sitzung unterbrochen und nach 18 Uhr wieder eröffnet. Das Wort ergreift Innenminister Malvy, um sich in vehementer Weise gegen die An­schuldigung von rechts zu verteidigen, daß durch seine Schuld viele Personen zum Tode verurteilt worden seien, weil sie zum Ungehorsam aufge reizt worden feien. Malvy erinnert daran,

wie er verleumdet und als Verbrecher bezeichnet

wurde.

hätten, gingen sie alle Wal   vor die Haustüren Kirchtage einen Bettelmann schlachten, da sie um und stocherten sich in den Zähnen herum, damit die Zeit noch nichts zu essen haben. fremde Leute meinten, sie hätten Fleisch gegessen. Die Leute von Andreasberg   sollen an ihrem Die Rufdwardliner wiederum erzählen dieselbe Kirchtage wiederum der Armut halber neuner­Geschichte von den Wallerern. Auch von den lei' füllat und ein Beerenkoch" als Festessen zählt, jedoch an Stelle der Erdäpfel Kraut ein­Bergreichensteinern wird der Stichelschwant er- verspeisen, behaupten die Nachbarn. gesetzt.

Die Leute von Unterwuldau werden Holz­Kleinbürger der meisten Städtlein und Marki schuhbürger" zubenamist; so heißen wohl die flecken des Böhmerwaldes. Von etlichen solchen geht die Rede im Volke, daß die Bürger an ihren flecken des Böhmerwaldes. Von etlichen solchen geht die Rede im Volke, daß die Bürger an ihren Solzschuhen eiserne Reifen, die Stadtväter filberne und der Bürgermeister einen goldenen Reifen und der Bürgermeister einen goldenen Reifen

Deshalb habe er selbst ersucht, vor das höchste Gericht gestellt zu werden, und doch habe sich kein einziger Senator gefunden, der ihn wegen dieser Beschuldigungen verurteilt hätte. Wenn er troß­dem verurteilt worden sei, sei dies nur wegen untergeordneter Fragen in der letzten Zeit ge­Unser Standpunkt zur Reform der Feiertage schehen. Malvy erklärt, daß er eigentlich das ist der gleiche wie im Vorjahre. Wie find für die Opferlamm war und die Verantwortung für Novellierung des Feiertagsgeleges? Beseitigung der konfeffionellen Personen vom Oberkommando trug. Der Mini­hätte, im Gegenteil, sie läßt Massen zurück, die Feiertage und für die Schaffung einer ge- fter spricht aufgeregt und die Beamtenregierung, nun beseitigen soll. Das Im Abgeordnetenhause wurde dieser Tage nügenden Zahl gefeßlicher und nach Möglichkeit fällt in Ohnmacht. wird keine kleine Arbeit sein und die größten von den Nationalsozialistischen   Abgeordneten bezahlter neutraler Ruhetage. Vor allem aber Hindernisse werden vielleicht jene bereiten, die die Bemin, Patejdl und Gen. ein Antrag auf Neu- fordern wir Wiederherstellung der Die Kammerangestellten eilen herbei und die heutige Situation verschuldeten oder wenigstens regelung der Feiertage eingebracht. In diesem drei Doppelfeiertage, deren Beseit gung Sigung wird unter großer Erregung unterbrochen. mitverschuldet haben. Es wird nun ein allgemeintrage wird verlangt, daß die bisherigen lediglich ein Gewinn für die Unternehmer war et Innenminister Malvh, den sofort zwei De­nes Beschuldigung gegen alle erfolgen, Švehlas Bestimmungen über die Feiertage fünft ghin für und in den breiten Massen auf den schärfsten putierten- Aerzte behandelten, wurde nach einigen Krankheit wird als Hauptursache bezeichnet werden. folgende Tage gelten fol.en: 1. Jänner( Neu- Widerstand gestoßen ist. Die Stirche wurde durch Minuten wieder u Bewußtsein gebracht. Zahl­Die Beamtenregierung wird als Ein- jahrstag). 7. März( Geburtstag des ersten Präsi- die Beseitigung der Doppelfeiertage nicht getrofreiche Deputierte eilten zu ihm und Kammer­dringling betrachtet werden. Die Wahrheit denten des Staates), 28. März( Komens ytag), fen, da sie gerade ihnen wenig Wert beim Bt. präsident Serriot umarmte ihn in herzlicher Weise. jedoch ist, daß die Koalition abgewirt Ostermontag, 1. Mai, Pfingstmontag, 1. Juni Der Antrag der tschechischen Nationalsozial sten Malvy, von diesen Kundgebungen ergriffen, fchaftet hat. Das ist kein bloßes Abtreten der Mutter- und Kinder ag), 5. Juli( Cyrill und wäre bis auf Kleinigkeiten durchaus annehmbar, wurde abermalsohnmächtig. Beide Aerzte Regierung, das ist eine ratlose Flucht vor der Methud in Mähren  ), 6. Juli( us), 28. Septem ob er aber gegen den flerifalen Widerstand durch ersuchten deshalb die Deputierten, sich zu ent­Verantwortlichkeit, vor dem, was die Koalition ber( Wenzel), 28. Oktober( Staatsgründung), zu chen ist, muß heute mehr als fraglich er- fernen und brachten hierauf Malvy wieder zu selbst, trotz aller Warnungen, verschuldet hat." 1. November( Allerscelen), 24., 25. und 26. De scheinen. Bewußtein. Stommet dann die Leute ein anderes Mal später auf Besuch, so heißt es alle Mal: Ja, fönnt ihr denn nicht früher kommen, wie es der Brauch ist, jest haben wir schon alles ausgegessen, tönnen euch mit nichts aufwarten!" Bettelleute umkehren und die Mäuse verreden. Von den Gefilden sagt man. daß hier die Die Spatzen sollen bis Winterberg   gehen und die Mäuse ein wenig weiter, bis zum Dewold" auf Von den Waldbauern vom Filz wird der der Straße von Winterberg   nach Außergefild. folgende Stichelschwank erzählt: Die Leute aßen Die Außergefilder ärgerte es sehr, daß sie immer einmal Knödel und hatten nur ein Stücklein mit den Spazen gehäuselt wurden und so haben Speck. Dieses Stücklem banden sie nun an einen fie einmal, wie man in den Nachbardörfern er- Faden und ließen es mit jedem Knödel durch zählt, in der Stadt Winterberg   einen Faufen Maul hinunter, zogen den Speck aber an dem Spatzen gefangen, in einen Sack gesteckt und heim- Faden wiederum in die Höhe und verwendeten getragen. Daheim wurden die Spaßen dann ihn bei allen Knödeln der Reihe nach. ausgelassen. Aber noch am selben Tage sollen die Die Sablater werden spotthaft Säpfanbur­Spaßen wiederum davongeflogen sein. Die bie- ger" genannt; da sie nur einen kleinen Wald be­deren Außergefilder haben aber ihr Vorhaben nich pen, fammeln sie gern in ihrem Walde und fo gleich aufgegeben und sind noch einmal nach häufiger noch in den andern Wäldern Tannen­Winterberg um Spaßen gegangen. Dieses Wal   und Föhrenzapfen zum Einheizen; diese heißen stußten sie den Vögeln, ehe sie sie in Außergefild daher in der egend scherzhaft das Sablater ausließen, die Flügel. Die Sapn aber sollen Bürgerholz". Wenn einer in der Umgebung mit wiederum ausgerissen sein und zu Fuß den Weg Zapfen einheizt, tann er oft hören: Ah, bei euch Die Bürger von Hohenfurth   heißen im bis Winterberg   zurüdgelegt haben. Der Volks- wird auch mit Eablater Bürgerholz eingeheizt." Spotte Strohbettler", weil einst die Häusler bei spott weiß noch von zahlreichen Orten des Böh. Man sagt ihnen auch nach, daß sie am Sonntage den Bauern häufig Stroh gebettelt haben. merwaldes zu berichten, in denen sich feine mit dem Zylinder am Korfe herumgehen, unter , in denen sich keine mit dem Zylinder am Korfe herumgehen, unter Die Rosenberger werden wegen ihrer Armut Spaß n aufhalten sollen. der Woche aber im Zylinder Tannenzapfen als Bettler" versportet und man behauptet von sammeln. Die Oberkaider ärgert man, indem man ihnen, daß sie am Morgen im Rathause feien und ihnen fagt, daß sie zwei Kirchtage haben und alle am Nachmittag unter den Bauern als Bettler zwei in der Not; an dem einen haben sie fein berumzögen. Futter, an dem andern fein Brot. Die beiden Wenn man die Leute aus dem Wallfahrts. Stirchtage der Oberhaider sind der G'füllatt chta" orte Brünn   im Sommer, wo viel Wallfahrer. und der Strauttichta". Das G'fillat" wird auf voll und Sommerfrischler zu ihnen kommen und verschiedene Arten zubereitet; meist werden das Geschäft gut geht, fragt: Von wo habts denn Rüben- und Krautblätter, auch allerhand Früh her?" fagen fie recht hoffärtig und laut: Von Die Leute vom nahen Willik werden zur geht. lingsträuter, ja fogar Kartoffelblätter, gekocht und Brünni!" Fragt man sie aber im Winter, wo Zeit der Saferernte mit den Worten gestichelt: Um Scheured ist die Gegend gar armselig geschnitten, und mit faurem Schmetten oder niemand zu ihnen kommt und sie sich fümmerlich " Jetzt wird der Hafer zeitig, jest kriegt der Hut und ein Sprichwort fagt: Die Scheureder sind Schmalz übergossen; diese Bieblingsspeise der mit dem Knöpfelmachen das tägliche Brot ver einen Rud nach hinten." Verreder." Die Scheureder spotten ihrer selber Bauernleute wird zu Mittag zu den Knobeln oder dienen müssen, so antworten sie fein trübfelig. Von Petrowitz wird die folgende Geschichte und sagen von ihrem Obste", den Beeren der auch zum Fleisch verzehrt. Einige Tage vor dem und weinerlich: Von Brüüünnl!" no erzählt: Wenn die Petrowißer Stirchweih haben Eberesche, das bei ihnen gedeiht: Wir müssen füllatlichta foll in Oberhaid   immer ein Die kleinen Abeligen endlich entlang der und die Leute aus der Nachbarschaft zeitig in der warten, bis die haibam zeitig werden, dann sehen Bauer' füllatkräuter" auf einem Wagen in Sprachgrenze in der Klattauer und Schütten­tromit aufsuchen, sagen die Petrowiper immer: Von den Beuten von Kuschwarda erzählen Schwinge voll füllat" ablaben, wird in den Umfang haben, werden von den Wäldlern ſvöttisch Uje. tommt ihr zeitig daher haben noch nicht die Wallerer, daß sie recht verhungerte Leute Nachtardörfern erzählt. ,, Haberfürsten" oder Strippenreiter" betitelt einmal gefocht, müsset schon später tommen!" feien. Wenn sie sich mit Erdäpfeln angegessen Die Bauern von Frauental sollen an ihrem

Der Volksspott, der im Böhmerwald   beson­ders reicht blüht, fennzeichnet fein Land und Leute, wenn er auch oft verzerrt und übertreibt. Der Böhmerwald   iſt eine arme Gegend und die Holzhauer, Waldbauern und Kleinbürger des Böhmerwaldes sind ein armes Volf; es heißt scherzhaft vom Böhmerwald  , daß es da nur arme Leute gibt, Bettellente und Leute, die gar nichts haben. Da ist es ganz natürlich, wenn sich der Volkssport, halb entfagungsvoll, halb scherzhaft an der Armut und Not des Böhmerwaldes am liebsten reibt, wie fast auf jeder Seite des Spott­büchleins zu lesen ist.

Da sind die Leute von Neumarkt  , die gern als Bürger gelten möchten, aber trotzdem mit Schubkarren fahren; daher nennt sie der Volks­spott Schubkarrerbürger".

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Von Glashütten bei Neuern geht das Sprüchlein. das auch etlichen anderen Orten nach­gesagt wird:

In Glashütt'n wann' s läut'n, so läuten' s vor Not,

und wann a Beitimandl durchs Dorf geht, so nehmen' s ihm' s Brot." Die Bürger des Städtleins Neuern werden von den Bauern der Nachbarschaft Bungerlei de betitelt; eigentlich wird das Wort allen Kleinbürgern des Böhmerwaldes von den Bauern unter die Nafe gerieben.

Die Holzbauer von Fürstenhut nennt der Volksspott Erdapflbüawein", weil dort oben in der Lusengegend nur noch Erdäpfel gedeihen. Als Kinder haben wir gebetet. wenn Eag für Tag Erdäpfel auf den Tisch famen: Erapfi, dir leb ih, Grapfi, dir sterb' ih, Erapfi, dein bin ih tout und lewenti, Amen!" Die Fürstenhuter Burschen kann man auch aufziehen, wenn man mit einer Kartoffelblüte im Hute durch das Dorf

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trage.

Von den armen Webern der Reichenauer

Gegend berichtet ein Spottreim:

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Da Widl Gorn, zwoa Widl orn

pinnt ma mei Wei;

oan Loab Brot, zwen Loab Brot

frißt' s ma dabei!"