20. mars 1926.
Furchtbare Chetragödie. Am Sonntag abends verbreitete sich in der Josefs Kolonie in Schles. Ostra u die Nachricht, daß sich in der Wohnung des J. Zupnik ein furchtbares Drama abgespielt habe.
An alle Menschenfreunde!
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Der 26jährige 3. 2. aus Michalkowity war mit ſei. Un die deutsche Bevölkerung von Groß- Prag! flüchtigte sich im auf der Beweisaufnahme int
ner Frau zu seinem Schwiegervater in bereits sehr erregten Zustande gekommen. Schon am Wege kant es zwischen den Eheleuten zu Streitereien. In der Wohnung des Schwiegervaters zog auf einmal der junge Ehemann, gerade in dem Augenblicke, als die ganze Familie beisammen saß, einen Revolver aus der Tasche und feuerte einen Schuß gegen seine Frau ab. Der Schuß war gut gezielt, so daß die Frau sp fort tot zu Boden stürzte. Noch che sich die Anwesenden von dem Schrecken erholt hatten, feuerte er gegen sich selbst zwei Schüsse ab. Auch er stürzte sofort bewußtlos zur Erde. Als er im Krankenhaus oas Bewußtsein wieder erlangt hatte, erklärte er, daß er sich zu der Tat schon längere Zeit vorbereitet habe. Nach Angabe der Eltern der Ermordeten wurde die Tat offenbar wegen schwerer Familienzerwürfnisse verübt.
Der Alkoholkampf in den Vereinigten Staaten ist in ein neues verschärftes Stadium getreten. Die Behörde des Staates New York erließ gegen 27 Aerzte, 6 Apotheker und 4 Agenten von Destillen Saftbefehle wegen Umgehung des Alkoholverbots. Eine große Anzahl führender Aerzte erhielt Verwarnungen. Außerdem hat die Regierung die Flotille der Zollkontrolle um weitere 4 Zerstörer vermehrt.
Freiherr von Lüßow, der wegen seiner Prügelpädagogit angeklagt ist, ist an Grippe erfranft und zusammengebrochen, so daß die Prozeß gegen ihn ausgesetzt werden mußte.
Straßenschotterung und ihre Lieferungsbedin gungen. Es wird hiermit bekanntgegeben, daß die vom Landesverwaltungsausschusse mit Runderlaß vom 14. April 1921, Bahl 11.900-21- IX, empfohle nen Lieferungs- Bedingungen für Schotter- und Pflasterwürfel( Entwürfe des tschechoslowakischen Ber bandes zur Erprobung und leberprüfung technisch wichtiger Stoffe und Konstruktionen) nunmehr vom Verbande der deutschen Selbstverwaltungsförper ( Teplig Schönau, Schmeykalplatz 9) ins Deutsche übersetzt und verlegt worden sind. Interessenten fönnen Gleichstücke zum Preise von 10 K beziehen ( 12 Drudseiten in Kanzleiformat).
200.000 Dollar Schadenersatz für eheliche Untreue. Frau Ellinor Brewster, die Frau eines bekannten Filmregisseurs aus New York , hat soeben ihren Mann wegen Schädigung ihres Ansehens" um die runde Summe von 200.000 Dollar verklagt Vor kurzem hatte Frau Brewster ein junges Mäd. chen namens Corlis Paimer in ihr Haus aufgenom
Das eltern und heimatlose, ungewöhnlich schöne junge Mädchen, wurde für Frau Brewster zum Verhängnis Miz Palmer fam und eroberte sich Miß Ellionor Brewsters Mann, der, hingerissen von der Schönheit seines Gastes, unverzüglich eine Schönheitskonkurrenz veranstaltete, aus der seine junge Schußbefohlene mit dem ersten Preis hervor ging. Damit war die Karriere des jungen Mäbchens gemacht; über Nacht wurde sie zur Berühmt heit und damit selbstverständlich zu einem der begehrtesten Kinosterne Ameritas. Das Eheglüd der Frau Ellinor war jedoch zerstört. Der treulose Gatte bestieg eines Tages mit Miß Palmer den Expreß und entfloh in die Filmstadt Hollywood , wo er einen nenen Film zu drehen beabsichtigt, den er selbst verfaßt hat und den seine neue Filmkollegin zu einem Welterfolg bringen soll. Frau Brewster befann sich unterdessen darauf, daß es in Amerika für solche Fälle das immer zur Zufriedenheit des weiblichen Geschlechts arbeitende Verfahren der Schadenersatz llage" gibt. Sie reichte die lage ein und hatte die Genugtuung, daß das Gericht ihre Forderung als berechtigt anerkannte. Nun wird Frau Brewster einen hübschen Scheck bekommen, die Scheidungs flage einreichen und nach einem neuen Mann Aus schau halten.
Kleine Chronit.
In den deutschen Walbdörfern der Böhmerwaldbezirke Tans, Ronsperg und Hostau wütet der Hunger. Tausende armer Familien sind durch das Absterben der Hausinduftrie und durch langandanernde Arbeitslosigkeit in tiefftes Elend gestürzt worden. Der tschechoslowaki fche Staat läßt sie ohne Fürsorge, Deutschland sperrt seine Grenzen gegen die arbeitssuchenden Bayern und Sachsengänger. So werden die betroffenen Menschen Gefangene der Not. In den arms seligen Hütten dieser Wäldler spielen sich herzzerreißende Hungertragödien ab. Zahlreiche Familien mangelt das trodene Brot, viele Familien haben nicht einmal Kartoffel zu essen und müssen vom Betteln leben, Groß ist unter diesen Umständen das Leid der Kinder, der Kranken und der Alten. Sie werden von dem traurigen Schicksal der armen Bevölkerung dieses Notstandsgebietes am grausamsten betroffen. Vielfach entbehren sie der dürftigsten Nahrung und Kleidung.
Diesen schuldlosen Opfern der ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse ihres Heimatsgebiets zu helfen, ist einfachste Menschenpflicht. Von diesem Gedanken geleitet, haben die Unterfertigten in Prag ein Komitee Böhmerwaldhilfe" gebildet und es sich zur Aufgabe gemacht, unter der deut schen Bevölkerung von Groß- Prag eine private Silfsaktion für die Notleidenden des ärmsten Böhmerwaldes durchzuführen. Es ergeht hiemit an alle Menschenfreunde der Ruf um werktätige Unterftüßung dieser Bestrebungen. Geldspenden aller Opferwilligen werden an die Kontis der Böhmer waldhilfe bei der Zentralbank Deutscher Sparkassen und der Vöhmischen Unionbank in Prag erbeten. Gleichzeitig wird eine Sammelaktion für Wäsche und Kreider durchgeführt und es werden derartige Sachspenden auf eine schriftliche Verständigung hin von legitimierten freiwilligen Helfern abgeholt oder an Wochentagen zwischen 4 und 6 Uhr nachmittags in der Sammelstelle Prag II., Smečkagafje 22, 3. Stod , entgegenommen.
Für das Hilfskomitee:
Oberbaurat Prof. Dr. Theodor Bach, Frau Maric Dentsch, Optiker Moriß Deutsch, Univ.- Prof. Dr. Rudolf Fischel, Prof. Dr. Oslar Frankl, Frau Jda Freund, Dr. Willy Freund, Dr. Arthur Goel, Frau Julie Hadenberg, Red. Wenzel Jalsch, Frau Suzana Zicha- Goehl, Frau Else Rolinsky, Univ . Prof. Dr. Josef Langer, Univ.- Prof. Dr. Friedl Pid, Dr. Emil Strauß , Frau Ruza Stub, Frau Elsa Taub, Ministerialrat Heinrich Weinhuber, Frau Paula Zeynek.
Bornehme Sthu'te.
Der briefliche Nachlaß des englischen Dichters| rungen Böhmens liegt heute dichter Nebel. Shelley, der auf der Rüdfehr von einem Besuch bei Wahrscheinliches Wetter von Sams. seinem Freunde Lord Byron im Tyrrhenischen Meere tag: Ziemlich starke Bewölkung, Temperatur we an der Westküste Italiens ertrunken ist, dürfte bis nig geändert, schwacher Nordwestwind. zum 100. Todestage des Dichters nicht veröffentlicht werden. Nunmehr ist mit der Herausgabe dieses Nachlasses, der auch den Briefwechsel von Shellys Gattin enthält, begonnen worden. Der soeben erschienene erste Band enthält eine Reihe interessanter Dokumente über Charafter und Lebensumstände des Dichters, darunter auch einen ungewöhnlich langen Brief, in dem sich Shelly sehr ausführlich über die politischen Verhältnisse in England ausspricht.
St. Bürokratismus. Im deutschen Reichstag wurde fürzlich mitgeteilt, daß eine Garnisonverwaltung in Schleswig Liter Tinte, 6 Bleistifte, 200 Bogen Papier und einen Radiergumme brauchte Sie forderte dazu 12 Geschäftsleute auf, Offerten einzureichen. Die Mitteilung erregte bei den Abgeordneten große Heiterfeit.
Ein Meineidsprozeß, der derzeit in Berlin groBes Aufschen macht, enthüllt einen niederträchtigen Schurkenstreich vornehmer Schufte. Der Sachverhalt ist folgender: Der Frauenarzt Dr. med. Rüders in Zehlendorf hatte im vergangenen Jahr eine Ehescheidungsflage gegen seine Frau ange strengt, weil es ihr als chemaliger Verläuferin nicht gelungen war, sich in dem hochfeudalen Verkehrsfreis des Dr. med. Rüdert und seines Freundes, des mehrfachen Aufsichtsratsvorsitzenden und Hauptmann a. D. Dr. Hölschen, ehemaligen Generalbevollmächtigten des Fürsten von Hendel- Donnersmard, einzubürgern. Nüdert verlor den Prozeß in beiden Instanzen. Als kein Mittel zur Durchfechtung der Scheidungsklage mehr half, einig
Prager Chronit. Die ehemalige Erzieherin Marie Rybař aus Zižkov sprang an der Ede ten sich die beiden Ehrenmänner Dr. med. Rüdert der Heinrichsgasse und des Wenzelsplayes vor einen Motorwagen der Straßenbahn. Da der Wagenfüh- dete Individuen als Lockspitel„ auf die Spur und Dr. Hölscher dahin, einige übelbeleumuner gleich anhielt, erlitt sie keine Verlegungen; als er sie sicherstellen lassen wollte, ohrfeigte fie ihn und warf ihm einen Kolatschen ins Gesicht. Ber der Vorführung zur Polizei bedrohte sie den Boli siften. Der Polizeiarzt stellte an ihr Symptome einer GeistesBrankheit fest und ließ sie in die Irren anstalt einliefern.
material horanzubringen. An und für sich dürfte der Frau sepen" und dadurch das nötige Beweises ja nicht allzu selten sein, daß ein Mann, der in Scheidung liegt, gefällige Eide helfer sucht und findet, um den Prozeß zu einem günstigen Ausgang zu führen. Ganz ungewöhnlich aber ist die Tüde, mit der hier gegen eine Frau vorgegangen worden Wetterübersicht vom 19. März. Während des ist. Wenn die Anklage recht hat, dann wurde von Dienstag breitete sich vom Norden her eine Nieder- den drei Kronzeugen des Herrn Dr. med. Rückert, schlagszone über den größten Teil des Landes aus. nämlich von seinem Freund Dr. Hölscher, von Südböhmen und die übrigen Länder der Republik dem Schlosser Viergut und dem Arbeiter Sziblieben bis heute morgens noch ohne Niederschläge. dat, de: den„ Detektiv" spielte, ein Ehebruch Der Sprühregen und der Schneefall erreichte in den eidlich bestätigt, der gar nicht began. Niederungen 2 mm. Heute trat wieder in allen Gegen worden ist. Dr. Hölscher, der nach wüstem bieten des Staates Frostwetter ein. In Böhmen waren dabei die Temperaturen nehezu die gleichen wie gestern früh, in Mähren und der Slowakei wa ren sie um 3 bis 5 Grad höher. In den Niede
Schimpfen auf die Presse einen„ Nervenanfall" erlitt und ein epileptisches Zwischenspiel zum Besten gab, hat es vorgezogen, nach einer kurzen Pause dem Gericht den Rüden zu fehren, so daß in seiner Ab
wesenheit verhandelt werden mußte. Seine Aussage, er habe Frau Dr. Rüdert in einer höchst verfänglichen Situation im Autobus überrascht, ver mer mehr. Auch die Angaben des Angeklagten Viergut, er habe mit Frau Dr. Rückert in der Scala und in einem Absteigequartier den Tatbestand des Ehebruchs erfüllt, haben allmähliche Beweiskraft verloren. Frau Rückert hat Vierguz früher nie gekannt und lernte ihn und Szidat erst kennen, als beide ihr bei einer Vernehmung gegenübergestellt wurden. Selbstverständlich behar ren die beiden Angeklagten Vierguß und Szidat auf ihren Aussagen und fahren neues Gejaji regen Frau Rüdert auf.
So behauptete der Angeklagte Bierguß zur Glaubhaftmachung der angeblichen näheren Bichungen zu der Zengin, diese habe ein Werkmal an der linken oder rechten Hüfte. Vorsitzender: Warum haben Sie denn das während der ganzen Voruntersuchung nicht gesagt?" Angeklagter: Weil ich nicht darauf gekommen bin." Vorsitzender zur Zugin: Haben Sie denn ein solches Merkmal?" Zeu gin: Ich habe allerdings eine Narbe. Ich wollte mir einmal durch Erschießen das Leben nehmen. Die Kenntnis davon dürfte aber aus einer anderen Quelle herrühren."
Das Urteil dürfte heute abends gefällt werden.
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Millionen gegenüberstanden. In dem stammesver| Tanzmusit, Sprach, Schach- und sonnstiger Unter- zu- woran nach den bisherigen Nachrichten nicht wandten Desterreich wohnen gegenwärtig 6,6 Wilricht schwirren durch die Luft, um von hundert zu zweifeln ist so ist damit zwar das Problem der lionen Menschen; darunter sind aber Hunderttau tausenden von Hörern zur Unterhaltung und Belch- Bildübertragung, jedoch noch lange nicht dus sende von Tschechen und eine Anzahl von Mitglierung empfangen" zu werden. Unsere Kinder wer- Problem der drahtlosen Film- Vorführung gelost. Die Zahl der Deutschen an der Erde dern anderer Raffen. In der Tschechoslowakei leben den sich dereinst die ehemals radiolose Beit nur un- Die Reproduktion eines Filmes auf die Leinwand Die wichtigste Tatsoin der europaischen Be- 3.8 Millionen Deutsche , in der Schweiz 2.6 Millio- vollkommen vorstellen fönnen. Raum hat nun das Problem des Fernhörens bölferungsbewegung nach dem Kriege ist die, daß nen; die Zahl der Deutschen in Bolen schäßt man in den an dem großen„ Aderlag" beteiligten mittel auf 2 Millionen; in Rußland auf 1% Millionen, eine einigermaßen befriedigende Lösung gefunden, europäischen Ländern die Bevölkerung wieder beden in Rumänien auf 1 Million, in Südflawien auf so tauchen auch schon Gerüchte von einer neuen tend zugenommen hat. Die alleinige Ausnahme ist über ½ Million, in Ungarn auf 1,55 Millionen, auf technischen Ueberraschung auf: dem Fernseher und Frankreich , wo die Gesamtkopfzahl jest fleiner ist ebensoviel in Frankreich ; in Italien gibt es an mit ihm der drahtlosen Filmübertragung. als vor dem Kriege, troydem Elsaß und Lothringen nähernd ¼ Million Deutsche . Geringere Mengen Welche Möglichkeiten bestehen nun, das Problem hinzugekommen sind. Allerdings hat das Tempo der leben in Belgien , Holland , Dänemark und anderen des Fernsehens zu lösen? Und wenn sie bestehen, lasVermehrung in der letzten Zeit nachgelassen. Unter Staaten. Von außereuropäischen Ländern kommen sen sie sich praktisch in die Form einer drahtlosen diesen seit 1914 so ganz veränderten Verhältnissen vor allem die Vereinigten Staaten in Betracht 3 Lichtbildübertragung umseßen? ist es von besonderem Interesse, einmal die Bahl ist uns aber so gut wie unmöglich, die Zahl unserer der Deutschen auf der Erde abzuschätzen. Dies ver- Volksgenossen dort genau festzustellen. Daher fucht Albrecht Wirth in seiner„ Deutschen Geschichte schvanken die Schätzungen sehr bedeutend, zwischen von 1870 bis zur Gegenwart"," die bei Alfred Krö- 3 und 10 Millionen. In Kanada ist die Zahl un ner in Leipzig erschienen ist Bunächst gibt er eine ferer Landsleute durch jüngste Einwanderungen auf Zusammenstellung über die Bevölkerungszahlen 400.000 angeschwollen, in Brasilien darf man eine innerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches, wie Biffer von 600.000 Deutschen , in Argentinien von sie sich im Laufe der Geschichte entwickelt haben. 80.000 Deutschen , in Chile von 35.000 Deutschen und Zur Zeit des Arminius wurde Deutschland nach in Megilo von 30.000 annehmen. In Südafrika Schäßungen von 5 Millionen Wenschen bewohnt, zur zählte man früher gegen 40.000 Deutsche , in Au- Neurdings ist es nun die Erfindung des Leipzi- fachen Bildübertragung der Fall ist, auf eine photoZeit Luthers von 15 Millionen. Nach dem Drei- ſtralien 100.000. Die heutigen Ziffern stehen nicht kigjährigen Striege war diese Bohl furchtbar zu- fest, ebensowenig wie die von Sibirien , wo es fü rüdgegangen, so daß man die Bevölkerung Deutsch her 120.000 Deutsche gab. Im ganzen glaubt Wirth noch auf 5 bis 8 Millionen schätte. bie Gesamtziffor aller Deutschen auf der Erde mit 1720 waren es 16 Millionen, 1800 24 Millionen. etwa 90 bis 95 Millionen angeben zu können. Die Zahl der Deutschen , die am 1. Dezember 1871 in dem neugegründeten Reich wohnten, belief sich auf 41.1 Millionen. 1880 waren es 45,2 Millionen,
beträgt pro Sefunde 18 Bilder des Filmstreifens. Diese 18 Bilder erfordern nach der Kerr- Methode aber 900.000 Sendezeichen! Eine derartige große Zahl von Zeichen zu senden, ist zur Zeit noch nicht mög lich. Es wäre zu diesem Zwed notwendig, daß nicht nur auf einzelnen, sondern einer ganzen Anzahl von Wellen gesandt und empfangen werden kann. Die Stonstruktion solcher Apparate steht jedoch bis jetzt noch) aus und stößt auf technische Schwierigkeiten. In Frankreich hat der bekannte Ingenieur Echon seit einiger Zeit hat man, besonders in Eduard Belin, der sich ebenfalls seit längerer Zeit Amerika , Versuche gemacht, Photographien und mit Versuchen der drahtlosen Bildübertragung beBeichnungen vermittels der Radiowellen zu tele: schäftigt, erklärt, daß die drahtlose Filmübertragung graphieren". Professor Dr. Arthur Korn , der Pio- im Prinzip gelöst sei und nur noch geringer Ausgenier der drahtlosen Bildphotogaphic, hat schon im staltungen bedürfe. Den Behauptungen Belins muß Jahre 1913 auf elektrischem Wege Uebertragungs- man sehr skeptisch gegenüberstehen, ganz abgesehen versuche an Zeichnungen und Bildern vorgenommen. von den Schwierigkeiten der Zeichenübertragung auf Die Wellen- Bermattlung nahm jedoch sehr viel Zeit mehrere Wellen, müßte im übrigen auch ein Weg gein Anspruch und war praktisch nicht zu vermeiden. funden werden, den Film nicht, wie er bei der einger Dr. Karolus, die von sich reden macht. graphische Platte, sondern direkt auf die Leinwand Starolus hat eine photo- elektrische Sendezelle, die so- zu projezieren. Ob überhaupt das menschliche Auge genannte Sterr- Belle fonstruiert, auf Grund deren gesandte Lichtwellen hintereinander aufzunehmen es möglich ist, pro Minute eine geringe Anzahl von imftande ist, bleibt noch eine Frage. Bildern als elektrische, drahtlose Welle zu„ ber- So sehr also auch die Wahrscheinlichkeit besteht, senden". Die Telefunken- Gesellschaft, Berlin , hat die daß in absehbarer Zeit das Problem des Fernsehers Auswertung dieser Erfindung übernommen und ge- eine befriedigende Lösung findet, an eine Umwäl denkt, ihre ersten öffentlichen Versuche bereits in zung auf dem Gebiete der Kinematographie- viel1890 49.4 Mill., 1900 56.4 mi., 1910 64.9 Mill., Nur wenige Jahre ist es her, seitdem das wenigen Monaten vorführen zu können. Das leicht derart, daß wir zu Hause auf einer Proam 1. Juli 1914 67.8 Mill. Die Volkszählung in Problem des Fernhörens durch Uebertragung der Prinzip der Uebertragung geht von dem Gesichts- iettionsfläche vermittels der Licht- und Stromwellen dem verkleinerten Deutschen Reich ergab am 16. sogenannten Radiowellen seine Lösung gefunden hat. punkte nus, daß das Bild vom Sender in einzelne Filmvorführungen mit Begleitmusit empfangen Juni 1925 mit dem Saargebiet 69,225.000 Seelen. Opern, Operetten und Schauspiele, Nachmittags- Lichtpunkte zerlegt und vom Empfänger wieder aus können ist nicht eher zu denken, als bis diese Der Krieg brachte einen Verlust von rund 2 Millio- und Abendkonzerte, Vorträge belehrender und wis denselben Lichtreflexen zusammengesetzt wird. Tref- Fragen ihre restlose Lösung gefunden haben. nen, dem jedoch Geburtenüberschüsse von rund 2% senschaftlicher Art, Tages- und Sportnachrichten, fen diese Voraussetzungen für den Karolus- Apparat
Drahtlo'e Filmvor'ührung.
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H. D. B.